Das versteckte Volk - John Wyndham - E-Book

Das versteckte Volk E-Book

John Wyndham

0,0
2,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Die Wüste lebt!

Es ist das ehrgeizigste Projekt, das je unternommen wurde: Die Verwandlung der Sahara in ein künstliches Meer. Doch niemand ahnt, dass ein Volk von Pygmäen in den riesigen Höhlensystemen unter der Wüste lebt. Es hat sich vor Jahrtausenden dorthin zurückgezogen, um der Dürre zu entfliehen. Als Mark Sunnet und seine Freundin mit dem Flugzeug notlanden müssen, entdecken sie durch puren Zufall dieses versteckte Volk. Doch das steht den Neuankömmlingen, die ihre Welt zu zerstören drohen, nicht freundlich gegenüber …

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 237

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



JOHN WYNDHAM

DAS VERSTECKTE VOLK

Roman

Das Buch

Es ist das ehrgeizigste Projekt, das je unternommen wurde: Die Verwandlung der Sahara in ein künstliches Meer. Doch niemand ahnt, dass ein Volk von Pygmäen in den riesigen Höhlensystemen unter der Wüste lebt. Es hat sich vor Jahrtausenden dorthin zurückgezogen, um der Dürre zu entfliehen. Als Mark Sunnet und seine Freundin mit dem Flugzeug notlanden müssen, entdecken sie durch puren Zufall dieses versteckte Volk. Doch das steht den Neuankömmlingen, die ihre Welt zu zerstören drohen, nicht freundlich gegenüber …

Der Autor

John Wyndham Parkes Lucas Beynon Harris wurde am 10. Juli 1903 in der Nähe von Birmingham, England, geboren und besucht im Laufe seiner Schulzeit verschiedene Internate. Nach seinem Abschluss arbeitete er unter anderem als Landwirt, Grafiker und Werbefachmann, bevor er sich ab 1931 dem Schreiben widmete. Er ist einer der wichtigsten Science-Fiction-Autoren Englands und benutzte eine Reihe von Pseudonymen, darunter auch Lucas Parkes und John Beynon. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete er als Verschlüsselungsexperte für das Royal Corps of Signals und nahm an der Landung in der Normandie teil. Nach dem Krieg wandte er sich, inspiriert und angespornt vom Erfolg seines Bruders Vivian Beynon Harris, erneut dem Schreiben zu. 1951 landete er mit Die Triffids einen Bestseller, dem sechs weitere Romane folgten. Zahlreiche seiner Werke wurden verfilmt, darunter auch Die Triffids und Das Dorf der Verdammten

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Titel der Originalausgabe

THE SECRET PEOPLE

Aus dem Englischen von Yoma Cap

Überarbeitete Neuausgabe

Copyright © 1935 by Executors of John Beynon Harris

Copyright © 2016 der deutschsprachigen Ausgabe by

Wilhelm Heyne Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH,

Neumarkter Str. 28, 81673 München

Covergestaltung: Das Illustrat

Satz: Thomas Menne

1. TEIL

Kapitel 1

Eines Nachmittags im September 1964 wurden die Bewohner von Algier durch einen höchst ungewöhnlichen Lärm aufgeschreckt. Es war weder das Dröhnen der großen Passagierflugzeuge noch das Geknatter der kleinen Maschinen der Wüstenpatrouille, das die Gäste der Straßencafés aus dem kühlen Schatten der gestreiften Markisen auf die Straße stürzen ließ, und sogar die feilschenden Händler im Basar für einige Sekunden bei ihren Geschäften unterbrach.

Die Ursache dieser Aufregung war eine silberglänzende Flugmaschine, die mit atemberaubender Geschwindigkeit von Norden durch den blauen Mittelmeerhimmel geschossen kam, einen langen Feuerschweif hinter sich herziehend. Je näher sie der Stadt kam, um so ohrenbetäubender wurde das Kreischen ihres Antriebs für die Bürger von Algier, die sich den Hals nach der Quelle dieses Lärms ausrenkten und sich wunderten, dass eine so kleine Maschine einen derartigen Radau machen konnte. Dann senkte sich das Ding in weitem Bogen herunter, um auf dem Flughafen der Stadt zu landen. Das Kreischen erstarb, und nach ein paar wenig freundlichen Bemerkungen über den Rüpel von Piloten vergaßen die Leute das Ereignis wieder.

Mark Sunnet ließ die Maschine ausrollen und kletterte hinaus, um den verdatterten Flugplatzbeamten gegenüberzutreten. Er war der Sensation, die sein Erscheinen unweigerlich überall auslöste, nachgerade müde, und hatte keine Lust, auch hier zahllose neugierige Fragen beantworten zu müssen. So schützte er Müdigkeit vor, sagte, er sei im Nonstopflug von Paris gekommen und wollte nur eine Nacht in Algier verbringen, bevor er nach Süden weiterfliege. Ob ihm jemand ein passables Hotel empfehlen könne? Einer der Flughafenangestellten meinte, das Hôtel de Londres habe Zimmer mit Bad, bequeme Betten, und eine ausgezeichnete Küche. Mark dankte ihm, gab Anweisungen für die Wartung seiner Flugmaschine und entzog sich der Schar neugieriger Piloten und Techniker, die herumstanden und ihn nur zu gerne ausgefragt hätten. Rasch ging er über den hitzeflimmernden Beton zum Zollgebäude und stieg zehn Minuten später aufatmend mit abgestempelten Papieren in ein Taxi.

»Zum Hôtel de Londres.«

Der Taxifahrer drückte beredt seine Überraschung aus.

»Hôtel de Londres, Monsieur?«, wiederholte er zweifelnd.

»Genau«, meinte Mark. »Und warum nicht?«

»Alors, Monsieur. Das Londres, es ist ein gutes Hotel, ohne Zweifel, mais … un peu bourgeois. Monsieur sollte lieber dem Hôtel de l'Etoile die Ehre geben. Ein sehr modernes Haus, mit jedem Komfort, ja, mit …«

»In Ordnung. Sehen wir's uns an«, schnitt Mark die Lobeshymne ab.

Das Schicksal geht manchmal recht verschlungene Pfade. So hingen Marks zukünftige Erlebnisse, ja, sein Leben von der unbedeutenden Tatsache ab, dass ein algerischer Taxifahrer Bruder des Oberkellners in einem bestimmten Hotel Algiers war.

Fünf Tage später war Mark immer noch Gast eben dieses Hotels und döste faul auf dem breiten Balkon dieses zugegebenermaßen sehr modernen Hauses. Er hatte den Kopf auf die Seite gelegt, was ihm gestattete, seine Augen auf der Insassin des nächsten Liegestuhls ruhen zu lassen. Der belebte Hafen von Algier, der sich von der Sonne glitzernd vor dem tintenblauen Hintergrund des Mittelmeers dehnte, war ein weit weniger interessanter Anblick für ihn als Margaret. Fast hoffte er, sie würde nicht erwachen und die beschauliche Ruhe unterbrechen.

Seit langer Zeit hatte er sich keine solche Ruhepause mehr gönnen dürfen, seit sechs Jahren war es das erste Mal, dass er sich erlaubte, wirklich zu faulenzen. Jede Minute seiner Zeit hatte er in den vergangenen Jahren der wenig unterhaltsamen Beschäftigung gewidmet, die müde dahinstolpernde Schuhproduktion der Firma Sunnet wieder auf die Beine zu stellen. Seit einem guten Jahrhundert war Sunnet für die gediegene Qualität seiner Produkte bekannt, und der im rechten Augenblick das Zeitliche segnende Besitzer, Marks Onkel, hatte diese Lorbeeren immer als Ruheplatz betrachtet.

Als Mark die Firma erbte, waren die Aussichten mehr als trübe, aber gerade das war es wohl, was Marks Ehrgeiz weckte und ihn veranlasste, in die Hände zu spucken und die Firma Sunnet zu retten.

Als ihm die Arbeit endlich wieder ein wenig Luft ließ, war Sunnet ein stetig wachsender Konzern und Mark selbst nicht nur erfolgreich, sondern auch wohlhabend. Und dann war es ihm an der Zeit erschienen, einmal Urlaub zu machen und andere sich die Managerkrankheit holen zu lassen. Er hatte seinen Direktoren freie Hand gelassen und unmissverständlich erklärt, sie müssten jetzt eine Zeitlang ohne ihn auskommen.

Sein nächster Schritt in die Freiheit war, das neueste aus den USA importierte Fortbewegungsmittel zu erwerben. Dessen Hersteller, höchst nüchterne Leute, hatten ihre Maschine ›Stratokreuzer‹ genannt, aber Mark taufte sie nach seinem ersten Flug in die sonnendurchfluteten Höhen über den Wolken in Sun Bird um, und bei Sonnenvogel blieb es.

Die ersten drei Wochen war er kreuz und quer durch Europa geflogen, Paris, Kopenhagen, Stockholm, Prag, Wien und wieder Paris, hin und her mit einem gewissen kindlichen Entzücken an seinem neuen Spielzeug, bis er der Geschwindigkeit um ihrer selbst willen müde wurde. Schließlich stand ihm durch den Sun Bird die ganze Welt offen. Er begann mit dem Gedanken an entferntere, interessantere Ziele zu spielen, und als ihm ein Freund einfiel, der in der Kap-Provinz eine Farm besaß, wendete er seinen Sun Bird nach Süden.

Aber nun hatte sich seine Zwischenlandung in Algier ziemlich unvermutet ausgedehnt, und es sah auch nicht danach aus, dass seine Reise so bald fortgesetzt würde. Der Grund für die Änderung seiner Pläne schlummerte im benachbarten Liegestuhl.

Ihr Kopf ruhte inmitten tiefroter Lockenkringel auf einem Polster, ihre sonnengebräunten Finger lagen ineinander verschlungen in ihrem Schoß. Auch ihr Gesicht hatte eine sanft goldbraune Tönung angenommen; um die Nase herum hatte die afrikanische Sonne schwache Sprenkel hingetupft, kaum dunkel genug, um als Sommersprossen bezeichnet zu werden. Marks kritisches Urteil fiel wieder einmal positiv aus. Bei den meisten Rothaarigen, dachte er, waren die Augen der schwächste Punkt – blasse, ausgebleichte oder ziemlich schwach gefärbte Wimpern. Margarets nussfarbene Augen waren jetzt geschlossen, aber ihre Lider waren von natürlich dunklen Wimpern gesäumt. Ihr Mund zeigte ein leises Lächeln, das sich unter seinem Blick vertiefte. Ihre Lider hoben sich.

»Gefall' ich dir?«

Mark lachte. »Ich dachte, du schläfst.«

»Die meisten Frauen spüren es, wenn man sie begutachtet.«

»Du musst auch viel Übung darin haben.«

»Danke.«

Sie lächelte ihm zu und reckte sich. Mark schwang seine Beine vom Liegestuhl und setzte sich auf. Heißes Sonnenlicht glitzerte auf dem Wasser, und beide hatten das Gefühl, dass es eine Schande wäre, nichts zu unternehmen, aber die Temperatur wirkte dämpfend auf jeglichen Unternehmungsgeist.

»Was wollen wir tun?«, fragte er.

»Weiß nicht. Schlag du was vor.«

Mark überlegte. Der Tennisplatz war nicht weit, aber es ist der geeignete Ort, sich jetzt einen Sonnenstich zu holen, sagte er sich. Dann gibt's den Swimmingpool des Hotels; man könnte aber auch ein Stückchen weiter unten an der Küste baden gehen, oder …

»Wie wär's mit dem Neuen Meer? Das haben wir beide noch nicht gesehen.«

Überrascht wandte sie den Kopf.

»Aber das ist doch furchtbar weit – hinter den Bergen! Fünf-, sechshundert Kilometer. Selbst mit einem Flugzeug …«

»Mit einem normalen Flugzeug würde es lange dauern«, stimmte er zu, »aber nicht mit einem Sun Bird. Du wirst schon sehen. Mit einem Raketenflugzeug ist das ein Nachmittagsausflug.«

»Raketenflugzeug? Wie die neuen Postmaschinen in den USA?«

»Nun ja, ein Stückchen kleiner als die ist er schon, aber auf jeden Fall eine Rakete. Es gibt noch nicht viele Privatmaschinen dieser Art, aber das wird sich sicher bald ändern.«

Margaret sah ihn zweifelnd an.

»Aber sind die Dinger denn sicher?«

»Der Sun Bird hat mich sicher kreuz und quer über den Kontinent getragen. Außerdem – wenn er nicht ganz sicher wäre, würde ich dich bestimmt nicht einladen. Komm, zieh dich um, damit wir bald starten können.«

Folgsam begab sich Margaret Lawn zum Lift. Das Umziehen erledigte sie ziemlich automatisch, und ihr Blick in den Spiegel war ungewöhnlich flüchtig. Ihr Urlaub entwickelte sich eigentlich ganz in vorhergesehener Weise, und doch war an der Situation etwas Neues. Mark zum Beispiel war ein erwarteter Faktor – nicht, dass sie ihm schon einmal begegnet wäre, aber das Auftauchen eines Ferienflirts, eines Tom, eines Harry, oder eben eines Mark, war sozusagen eingeplant; diesmal hatte Margaret jedoch das Gefühl, am Steuer eines Autos zu sitzen, dessen Lenkung zuviel Spiel hatte, ein Gefühl der Unsicherheit, der Atemlosigkeit … Weitaus irritierender fand sie die wachsende Erkenntnis, dass ihr gar nicht länger etwas daran lag, am Steuer zu sitzen, dass es sie nicht mehr amüsierte, jene Manövrierkünste anzuwenden, die ihr bei früheren Gelegenheiten so dienlich gewesen waren. Und das Sonderbare war, dass an Mark eigentlich nichts war, das solche Gefühle gerechtfertigt hätte. Er war ein ganz gewöhnlicher junger Mann, und Margaret hatte wie so viele andere immer die Überzeugung gehegt, dass sie nicht dazu bestimmt war, sich in einen ganz gewöhnlichen Mann zu verlieben … und trotzdem geschah genau das – war schon geschehen. Margaret war unzufrieden mit sich: weil eine selbständige, freiheitsliebende Frau wie sie so widerspruchslos einem Mann die Führung in ihrem Dasein überließ, und das auch noch erfreulich fand …

Sie hatte schnell ihr leichtes Sommerkleid gegen etwas Praktischeres ausgetauscht. Und da ihr – selbst in ihrem jetzigen Zustand beklagenswerter emotioneller Unsicherheit – gewisse primitive Tricks als unwürdig erschienen, kehrte sie nach relativ kurzer Zeit auf den Balkon zurück.

»Geht das?«, fragte sie, an ihrem weißen Reitanzug hinunterblickend.

Mark erhob sich aus dem Liegestuhl und musterte sie beifällig.

»Meine Liebe, das ist geradezu ideal. Und selbst wenn es nicht ideal wäre, würde ich nicht wagen, etwas derartiges zu äußern – es steht dir nämlich blendend.«

Sie nahmen ein Taxi zum Flughafen, wo Mark seine Maschine aus dem Hangar rollen ließ.

Flugzeuge mit Raketentriebwerken waren noch so selten, dass Marks Maschine die erste war, die man in Algier zu Gesicht bekam. Zwar wurden einige Prototypen schon im Postflugdienst verwendet, aber die breite Öffentlichkeit kannte sie nur von Fotos; jedenfalls war eine private Raketenmaschine östlich des Atlantiks mehr als aufsehenerregend. Als sich die schlanke Nase der Rakete aus dem Hangar schob, brach bewunderndes Gemurmel unter den interessierten Zuschauern aus.

»Das also ist dein Sun Bird«, sagte Margaret.

Mark nickte. »Wie gefällt er dir? Sieht auf den ersten Blick etwas ungewohnt aus, nicht?«

Die Proportionen des Sun Bird unterschieden sich wirklich auffallend von denen eines Propellerflugzeuges. Der Rumpf war kürzer, gedrungener, die Flügel nur dreieckige Seitenflossen. Der obere Teil der Nase war über der Pilotenkanzel durchsichtig, außerdem waren auf beiden Seiten ziemlich weit vorn noch ovale Fenster im Rumpf. Trotz der ungewohnten Form wirkte die Maschine aber nicht plump, sondern eher wie ein kompaktes Energiebündel, so verschieden von einem gewöhnlichen Flugzeug wie eine Hummel von einer Möwe.

Mark sperrte die in der Oberfläche kaum wahrnehmbare Einstiegsluke auf, zog mit einem Griff eine Leichtmetalleiter herunter und half dem Mädchen hinein. Nachdem sie sich in den beiden Sitzen niedergelassen hatten, überprüfte er sorgfältig die Instrumente – sein Misstrauen ausländischem Servicepersonal gegenüber war recht ausgeprägt –, stellte jedoch fest, dass alle Anweisungen ausgeführt worden waren. Die Treibstofftanks waren voll und auch sonst fand er alles in Ordnung. Dann ging Mark in der kleinen Kabine wieder nach hinten – der Raum war bis auf einige Gepäckfächer leer und hätte noch mehreren Sitzen Platz geboten – steckte den Kopf zur Türöffnung hinaus und warnte die Umstehenden, sich in sichere Entfernung zu begeben, wenn sie nicht geröstet werden wollten. Dann schlug er die schwere Tür zu und legte einen Hebel um. Nun drang kein Laut mehr von draußen herein. Wieder in den Pilotensitz zurückgekehrt, riet er Margaret, den Kopf fest in die gepolsterte Stütze zu legen.

»Die Beschleunigung beim Abheben verbiegt einem nämlich ganz schön den Hals«, erklärte er.

Sie lehnte sich zurück, und er sah nochmals zu den Seitenluken hinaus, um sich zu vergewissern, ob auch alle Zuschauer seine Warnung beherzigt hatten.

»So. Los geht's.«

Er betätigte einige Knöpfe und Schalter, ergriff mit der einen Hand den Steuerknüppel und schob mit der anderen einen kleinen roten Hebel nach unten: ein donnerndes Brüllen ertönte, das den Rumpf vibrieren ließ, und dann raste die Maschine feuerspeiend das Flugfeld entlang. Margaret fühlte sich von einem unsichtbaren Gewicht in ihren Sitz gepresst.

Plötzlich warf sich der Sun Bird mit einem Satz nach oben und stieg so steil in den hellen afrikanischen Himmel, dass den Zuschauern unten der Mund offen stehen blieb. Einige Minuten war er noch zu sehen, als metallglänzender Kopf eines feurigen Kometen, dann stand nur noch eine Rauchspur reglos in der hitzeflimmernden Luft.

In sieben Kilometer Höhe brachte Mark die Maschine wieder in die Horizontale und kurvte nach Südosten. Er lächelte dem Mädchen zu.

»Wie findest du's?«

»Nun, mein Magen ist noch nicht ganz wieder in der richtigen Lage, glaub' ich. Es ist atemberaubend – nicht, dass ich Angst hätte, aber …«

»Du wirst dich bald daran gewöhnen.«

Sie mussten kaum lauter sprechen als gewöhnlich, da der Rumpf mit einem sehr wirksamen schalldämpfenden Material ausgekleidet war; die Fenster und die Kuppel über dem Cockpit bestanden aus einem neuen, elastischen Panzerglas – versiegelten Doppelscheiben mit einem Semivakuum dazwischen. Das Brüllen der Raketendüsen wurde dadurch zu einem schwachen, stetigen Summen gedämpft.

»Schau mal hinunter«, sagte Mark.

Die nordafrikanische Küste lag ausgebreitet unter ihnen. Die grünen Küstenstriche, weiter im Süden die braunen Berge, und das Meer mit seinen verschiedenen, scharf abgegrenzten Blautönungen, das alles sah sonderbar künstlich aus, wie eine riesige bunte Reliefkarte. Margaret schien es, als schwebe das Flugzeug über einer unwirklichen Spielzeugwelt.

»Bewegen wir uns überhaupt?«, fragte sie.

Mark wies auf den Geschwindigkeitsanzeiger. Die Nadel vibrierte um 250 m.p.h. und stieg langsam weiter.

»Das macht die Höhe«, erklärte er. »Wenn es Wolken gäbe, würdest du unsere Geschwindigkeit besser erkennen können. Jedenfalls müssten wir in weniger als einer Stunde das Neue Meer zu Gesicht bekommen.«

Vor ihnen tauchten jetzt die schroffen Gipfel des Tell-Atlas auf, und Mark ließ den Sun Bird höher und höher klettern. Mit dem geringeren Luftwiderstand in der Höhe nahm die Geschwindigkeit weiter zu. Er warf einen Blick auf einige Instrumente, um sich zu vergewissern, dass Luftdruck und Temperatur in der Kabine gleichblieben.

Die mächtige Gebirgskette weit unten sah jetzt aus wie ein Faltenwurf aus braungestreiftem Tuch, und nach einigen Minuten tauchten auf Steuerbord ihre letzten Ausläufer auf, der Sahara-Atlas, der Wüstenwall, an dessen Ende die uralte Stadt Biskra seit Jahrhunderten den Weg nach Norden bewachte. Mark änderte den Kurs um einige Grad nach Osten. Und dann kam am Horizont das jüngste Weltwunder in Sicht, das Neue Meer.

Die Idee eines Meeres inmitten der Wüste war nicht neu. Schon im neunzehnten Jahrhundert hatte Lesseps – bevor er sich noch mit dem Suez-Kanal-Projekt befasste – einen derartigen Plan zu Diskussion gestellt, der seitdem in den Köpfen seiner Landsleute herumspukte, wie ja auch die Engländer schon sehr lange mit dem Plan eines Kanaltunnels spielten. Dann war dieses grandiose Projekt für nahezu ein Jahrhundert in der Versenkung verschwunden und nur von akademischem Interesse gewesen – weil die finanziellen Mittel zu seiner Durchführung fehlten … Erst 1955, als sich auch Italien an der Verwirklichung interessiert zeigte, wurde es möglich, das größte technische Unternehmen der Geschichte in Angriff zu nehmen. Italien nämlich sah dadurch endlich eine Möglichkeit, aus einem der ödesten Kolonialgebiete der Welt, Tripolitanien, an dem es bislang mehr aus Prestigegründen festgehalten hatte, doch noch einen Vorteil zu schlagen: vielleicht sogar die trostlose Wüste hinter dem schmalen Vegetationsgürtel an der Küste in ein blühendes, fruchtbares Land zu verwandeln. Gab man der sengenden Sonne nur genügend Wasser zur Verdunstung, so wurde argumentiert, dann würden sich Wolken bilden, der Niederschlag der angrenzenden Gebiete müsste um vieles zunehmen, und der Wüstenboden bald grünen und blühen.

Die vorbereitenden Konferenzen der beiden Nationen waren vor allem dahingehend bemerkenswert, dass wenig geredet und schnell beschlossen wurde, so dass nur sechs Jahre nach Beginn der Arbeiten aus dem ersten der riesigen Rohre das Wasser in den Wüstensand sprudelte.

Jetzt, im September 1964, waren die tunesischen Salzseen, der Große und der Kleine Schott samt der angrenzenden Depression unter einer Wasserfläche verschwunden, die sich weit nach Osten und Süden erstreckte. Am nördlichen Rand konnte sich das Binnenmeer nicht weiter ausdehnen; schon schlugen seine Wellen gegen die Vorberge des Atlas. Die Wassertiefe würde zwar noch ein wenig zunehmen, das Ufer aber nur unwesentlich vordringen. An vielen Stellen ragten noch Hügel aus dem Wasser, sandige Inselchen, die bald in den Fluten verschwinden würden. Von den überschwemmten Oasen waren oft nur noch die Wipfel der Palmen zu sehen, die wie Schilfbüschel aus dem Wasser ragten.

Mark zog den Sun Bird in einer steilen Kurve hinunter und im Tiefflug über ein Araberdorf hinweg, an dessen weißgetünchten, quaderförmigen Häusern schon die Wellen des Neuen Meeres fraßen. Die tieferliegenden Gebäude waren bereits ganz unter Wasser, standen aber noch. Aber nicht mehr lange, dachte Mark, weil die Mauern aus getrocknetem Lehm bestanden, den das Salzwasser schnell in formlosen Schlamm verwandeln würde. Etwas sonderbar Bedrückendes lag über dem verlassenen Dorf, das nach Jahrhunderten an der Sonne jetzt seiner spurlosen Auflösung auf dem Meeresgrund entgegensah. Die beiden Menschen im Flugzeug verspürten etwas wie Trauer, und Margaret drückte aus, was sie beide dachten.

»Wenn man das sieht, erscheint einem alles so vergänglich, nicht? Ein Stück Geschichte wird zerstört. Ich weiß, es ist dumm und sentimental, so zu denken, aber … hunderte Jahre lang haben hier Menschen gelebt und gekämpft, Karawanen sind durch den Sand gezogen – und es wird nie wieder so sein.« Sie schwieg einen Augenblick und fügte dann nachdenklich hinzu: »Warum trauern wir eigentlich über alles unwiederbringlich Verlorene?«

Mark nickte.

»Ja. Auch wenn sie neue Häuser bauen, da unten an der Küste, ist es nicht das Gleiche. Ich weiß auch nicht warum …«

Einige Minuten flogen sie, ohne zu sprechen. Das Neue Meer dehnte sich wie ein ungeheurer Spiegel von einem Horizont zum anderen. Die Wasserfläche hob sich ihnen entgegen, als das Flugzeug tiefer ging. Mark wies nach hinten, auf den Gebirgswall, der das Meer zurückstaute.

»Eines Tages wird man an diesen Hängen Erholungszentren bauen, und ganz Europa wird hierher fahren, um in der Sonne zu liegen und im jüngsten Meer der Welt zu schwimmen. Ich freue mich darauf, und du?«

Sie überlegte und lächelte.

»Das könnte unter Umständen lange dauern. Was ist, wenn ich alt und hässlich bin, bevor sie diese Sonnenstädte bauen?«

»Meine Liebe – über Unmögliches sich Sorgen zu machen, ist geradezu eine Sünde. Älter müssen wir alle werden, aber dass du jemals hässlich sein könntest – nein, Margaret, selbst wenn du hundert wirst …«

Im Osten verband ein schmaler Wasserarm das Neue Meer mit seinem Ursprung: nach wenigen Minuten kamen die zwölf riesigen Rohre in Sicht, die das Binnenmeer speisten. Zweieinhalb Jahre lang hatten sie nun ihren zwölffach gischtenden Wasserfall in die Wüste ergossen. Tag und Nacht saugten im dreißig Kilometer entfernten Gabès ungeheure Pumpen Milliarden Liter in diese Röhren. So gewaltig ihre Leistung auch war, es war doch fantastisch, dass diese Leitungen tausende Quadratkilometer unter Wasser gesetzt hatten. Der Verlust durch Verdunstung musste gigantisch sein. Jeden Tag brannte die Sonne herunter, kochte Tonnen Wasser aus dem Meer. Und wie viel Wasser versickerte im Sand, bis es auf eine undurchlässige Bodenschicht stieß.

Sie überflogen den weiß schäumenden Wasserfall und folgten dann der zwölffachen Pipeline über höheres Land, und binnen weniger Minuten kam die Stadt Gabès in Sicht. Sie waren beide auf den Anblick nicht unvorbereitet, alle Zeitungen und Magazine hatten Fotografien gebracht, aber die Größe der Anlagen verblüffte sie doch. Man hatte nicht nur Hallen für die riesigen Pumpen und sonstigen Maschinen bauen müssen, man hatte die ganze Stadt umgebaut. Das war kein kleines arabisches Nest am Golf von Gabès mehr, das war eine rauchende, lärmende Industriestadt, die im wahrsten Sinn des Wortes zum afrikanischen Himmel stank.

Aber das neue Gabès erfüllte seine Aufgabe, und erfüllte sie gut. Es war nur zu hoffen, dass das Resultat des Projekts eines Tages seine zerstörerischen Mittel rechtfertigen würde. Haiks, Djellabas und Burnusse hatten Overalls und Schirmkappen Platz gemacht, Traktoren und Lastautos verdrängten Kamel und Esel, das blaue Küstenwasser war längst nicht mehr blau, sondern von einem Ölfilm verschmutzt, die wenigen verschonten Palmen trugen rußige Datteln unter rußigen Blattwedeln. Aber die Pumpen, die Pumpen waren ein Triumph der Technik, des menschlichen Geistes, Symbol des Sieges über die Wüste.

In Mark regte sich der Wunsch, die Anlagen da unten genauer zu sehen. Eines Tages, beschloss er, würde er nach Gabès kommen und die gigantischen Maschinen besichtigen, die ein Meer schaffen konnten, wo Jahrtausende die Wüste geherrscht hatte. Im Augenblick jedoch … Er warf Margaret einen fragenden Blick zu. Sie verzog angewidert das Gesicht. Er wusste, dass sie nichts sah außer dem Schmutz, der Zerstörung und Hässlichkeit. Sie erkannte nicht, was darunter lag: das überwältigende Gefühl der Kraft, des Triumphs über die Natur.

»Schon gut – ich verstehe dich«, kam er ihrem Urteil zuvor. »Wir können zurück wieder über das Neue Meer fliegen, oder, wenn du willst, nach Norden, und die Reste von Roms Erbfeind Karthago besichtigen.«

Margaret schüttelte zu dieser Alternative den Kopf.

»Übers Neue Meer, bitte. Das – das da unten hat mich entsetzt, und ein Schock reicht für heute. Für mich ist Gabès genug, ich möchte nicht noch eine zerstörte Stadt sehen.«

Mark drehte in weiter Kurve nach Westen zurück und folgte den Rohren bis zum Binnenmeer. Sie überflogen die ehemaligen Ufer des Schott el Dscherid und überquerten erst vor kurzem unter Wasser gesetztes Land. Hunderte kleiner Inseln, manche nur ein kahler Sandfleck, andere ein üppiger Palmenhain, ragten in langen Ketten über die Wasserfläche. Der Sun Bird brauste in knapp hundert Meter Höhe dahin; die beiden konnten alle Einzelheiten des überschwemmten Landes erkennen.

»Da ist wieder ein Dorf«, rief Margaret und deutete hinunter. »Es zerfällt schon: die Dächer sind weg, und viele Wände eingestürzt. Ich bin irgendwie froh darüber – die Vorstellung, dass Fische ein und aus schwimmen, wo einmal Menschen ihr Heim hatten, dass Tang und Seegras durch leere Fensterhöhlen treiben – das ist mir unheimlich …«

Mark lachte. Er wollte eben Margaret ihrer morbiden Fantasie wegen necken, als ihm plötzlich die Worte in der Kehle steckenblieben. Eine Detonation erschütterte die Maschine.

Der Sun Bird machte einen wilden Satz, der beide aus ihren Sitzen schleuderte. Einen Augenblick schien sie senkrecht in der Luft stillzustehen, dann stürzte sie in steiler Kurve dem Wasser entgegen.

Kapitel 2

Mark schlug die Augen auf – und machte sie sehr schnell wieder zu. Wie ein weißglühender Draht hatte sich ein Sonnenstrahl in sein Hirn gebohrt, und der pulsierende Schmerz in seinem Schädel wurde zu einem Crescendo, das ihm fast wieder das Bewusstsein raubte. Nach ein paar tiefen Atemzügen gelang es ihm, in den Schatten zu kriechen. Vorsichtig öffnete er wieder die Augen und diesmal war es weniger schmerzhaft. Eine Minute lang lag er bewegungslos und starrte verständnislos das Kabinendach an, bis ihn die Erinnerung traf wie ein Schlag.

»Margaret!«

Sie lag verkrümmt neben ihm am Boden, die roten Locken hingen ihr übers Gesicht. Ihre unnatürliche Haltung erschreckte ihn; er raffte sich auf, und als das Hämmern in seinem Kopf etwas nachgelassen hatte, drehte er sie vorsichtig um. Ihr Gesicht war fast so weiß wie ihr Anzug, ein schmaler Blutstreifen sickerte aus einer Verletzung über dem rechten Auge.

»Margaret!«, rief er wieder.

Sie atmete noch, stellte er erleichtert fest. Ihr Puls ging schwach, aber regelmäßig. Gott sei Dank, dachte er und zog sich mühsam hoch. Der Sun Bird lag leicht schaukelnd waagerecht im Wasser. Nachdem er Margaret mittels einiger Polster bequemer auf den Boden gebettet hatte, ging er nach vorn und sah sich um.

Ihre Lage war nicht beneidenswert. Die Raketendüsen des Sun Bird mussten, nach der Explosion zu schließen, hinüber sein – damit waren sie bewegungsunfähig. Höchstwahrscheinlich war eine der Brennkammern durch Überdruck oder einen Materialfehler explodiert und hatte den Rest des Motors und wohl auch die Steuerflossen mitgerissen. Der Rumpf schien am wenigsten abgekriegt zu haben. Für Stratosphärenflüge musste er luftdicht konstruiert sein wie eine Druckkammer, das mochte die Ursache dafür sein, dass er jetzt wenigstens noch wasserdicht war …

Die Maschine lag ziemlich hoch im Wasser, so dass die Türluke frei war. Mark öffnete den Hebel und stieß die Tür auf, in der Absicht, auf den Flügel hinauszuklettern, um sich den Schaden anzusehen. Aber von den Deltaflügeln war nichts mehr übrig außer ein paar Metallfetzen und zwei verbogenen Stahlstreben, die kaum einen halben Meter aus dem Rumpf ragten. Die ungeheure Wucht, mit der das Flugzeug aufgeprallt war, musste die Flügel abgerissen haben, als wären sie aus Pappendeckel. Mit einigen Klimmzügen, die seinem schmerzenden Schädel wenig guttaten, gelang es Mark, über die Metallstreben aufs Dach zu klettern.

Das verkrüppelte Flugzeug trieb mit leichtem Schaukeln über die gekräuselte Wasserfläche wie ein Stück Treibgut. Die Sonne stand bereits tief, ein leichter Abendwind hatte sich erhoben. Zahlreiche Inseln und Palmkronen waren in Sicht, und Mark dankte dem Himmel, dass sie nicht auf eins der Inselchen gestürzt waren. Auf eine dieser Sandhügel, etwa zwei Kilometer entfernt, trieben sie zu.

Wenn nur der Wind die Richtung beibehielt! Mark hätte gern festen Boden unter den Füßen gehabt, weil er jeden Moment fürchtete, der Rumpf könnte doch nachgeben, eine schwache Stelle bersten.

Er warf einen Blick durch die Cockpitkuppel ins Innere – Margaret rührte sich immer noch nicht. Als er eben überlegte, ob er wieder hineinklettern sollte, drehte der Wind ein wenig – jetzt wurde es doch fraglich, ob sie die Insel nicht um Haaresbreite verfehlen würden. Mark schätzte besorgt die Entfernungen ab.

Bald erkannte er, dass sie den äußersten Sandstreifen der Insel um mindestens fünfzig Meter verfehlen würden. Da keine der anderen Inseln so groß und so beruhigend hoch war wie diese, beschloss er, etwas dagegen zu tun. Wenn er mit aller Kraft schwamm, konnte er das Wrack vielleicht in Richtung der Insel bugsieren. Er ließ sich über die Wölbung des Rumpfs in das warme Salzwasser gleiten und – spürte mit einiger Verwunderung Grund unter den Füßen. Die Inseln waren also der Kamm einer Hügelkette, die noch nicht sehr tief überflutet war …

Trotzdem war es sehr anstrengend, den Rumpf des Sun Bird an den Strand zu schieben, denn bis zur Brust im Wasser stehend hatte er viel zu wenig Halt, um die doch erhebliche Masse in Bewegung zu bringen. Glücklicherweise stieg der Boden jedoch rasch an, und endlich knirschte die Unterseite des Rumpfes auf dem Sand. Einige Minuten später hatte er Margaret an Land getragen und im Schatten einer Palmengruppe niedergelegt.

Mit einem nassen Tuch kühlte er ihr das Gesicht und wusch das getrocknete Blut ab. Ihre Lider hoben sich zögernd, widerwillig. Mark erinnerte sich voller Mitgefühl an den scheußlichen Kopfschmerz, der ihm beim Erwachen zu schaffen gemacht hatte, und reichte ihr ein Fläschchen mit Cognac.

»Trink einen Schluck, es wird dir gleich wieder besser gehen.«