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„Das Wunderkind“ erzählt die erste Geschichte der sympathischen, aufgestellten und lebensfrohen Tiffany Walter. Das Abenteuer beginnt, als Tiffany merkt, dass Sie schon mittendrin steckt. Was es mit Ihren seltsamen Träumen auf sich hat und weshalb so viele Menschen aus Tiffanys Umfeld im Verlauf der Geschichte sterben müssen ist dabei aber lediglich eine Seite, dieser wunderbaren Geschichte … Lasst Euch von der bezaubernden Tiffany mitnehmen in eine Welt, welche gleich neben der Unseren liegt … Zudem ist Tiffany mittlerweile zu Hellsterns Hauptromanfigur geworden; es existieren, inklusive der vorliegenden Geschichte, insgesamt schon drei(!) Bücher in welchen Tiffany Walter die Hauptrolle spielt. (…) - An der vierten Geschichte ist Hellstern übrigens bereits am schreiben! ... es macht, mit anderen Worten den Anschein, als ob da wahrlich ein gesamtes Universum am entstehen ist!
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Seitenzahl: 123
Veröffentlichungsjahr: 2024
Das Wunderkind erzählt die Geschichte der sympathischen, freigeistigen und lebensfrohen Tiffany Walter. Das Abenteuer beginnt, als Tiffany merkt, dass Sie schon mittendrin steckt. Was es mit Ihren seltsamen Träumen auf sich hat und weshalb dann auch so viele Menschen aus Tiffs Umfeld im Verlauf der Geschichte sterben müssen ist dabei aber lediglich eine Seite dieser wunderlichen Erzählung …
Last Euch mitnehmen in eine Welt, die gleich um die Ecke; neben der Unseren liegt!
Für Tiffany; ich bin so froh, dass Wir Uns gefunden haben!
Hellstern
Das Wunderkind
© 2024 Hellstern
Umschlag: Tredition
Lektorat, Korrektorat: Hellstern
Druck und Distribution im Auftrag des Autors: tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Germany
ISBN: 978-3-384-57401-5
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impreßumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.
Cover
Widmung
Titelblatt
Urheberrechte
1. Der Anruf
2. Der Lieferwagen
3. Der Traum
4. An der Schule
5. Eine weitere Fahrt mit dem Karussell
6. Aufwachen in einem fremden Bett
7. Eine Offenbarung
8. Was der Arzt sagte
9. Einsichten und Lichter
10. Besuch (…)
11. … und Familie
12. Vorerst alles im Lot; vorerst
13. Erinnerungen und neue Visionen
14. Auf Erkundungsgang
15. Was getan werden muss
16. Vorbereitungsphase und wieder: Der Tohoood!
17. Im Finale angelangt
18. Auf dem Weg nach Hause
19. Des Schnitters Werk
Epilog
Nachwort
Cover
Widmung
Titelblatt
Urheberrechte
1. Der Anruf
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1. Der Anruf
Jetzt hör mir mal gut zu …“ Robbie wollte gerade antworten: „Nein; jetzt hörst du mir mal zu.“ Denn eigentlich wollte Robert Luchser seiner Freundin ja zu Ihrer bestandenen Zwischenprüfung an Ihrer Schule gratulieren. Doch kam er nicht dazu; seine Freundin sprach einfach weiter. Es ging dabei ja auch nicht darum, dass Sie weitersprach, sondern, was Tiffany ihm hier am Telefon sagte:
„Wir werden alle sterben! Und du wirst der erste sein.“ Und nun kam neben dem, was seine langjährige und nach wie vor heißgeliebte Freundin zu Robbie sagte, auch noch die Art, wie es ihm Tiff an diesem heißen Juli Sonntagnachmittag am Mobiltelefon rüberbrachte, hinzu. Robert kannte Tiffany Walter inzwischen lange genug, um sofort zu verstehen, dass es sich bei dem soeben gesagten keinesfalls um einen schlechten Scherz handelte: Hierbei handelte es sich um den vollen und absoluten Ernst! Sich vorzustellen, dass sich jemand verwählt hat, jemand der genau gleich wie seine stets bewunderte Freundin hieß und der zu allem auch noch dieselbe Stimme wie Sie am Telefon hatte; nun diesen Luxus konnte er sich sparen. Robbie wusste einfach dass es Tiffany war! – So wie man eben bestimmte Sachen weiß, mehr vom Gespür her. Mit anderen Worten: Mit dem Bauch! Das Alles überlegte Robbie innerhalb eines Augenblicks; doch bevor er richtig Atem schöpfen konnte um zu einer Ant wort anzusetzen, fuhr Tiffany dann einfach fort:
„Das ist mein völliger Ernst! Ich weis, wie beschissen sich das anhört (Und wie!, dachte Robbie, ohne es laut auszusprechen.), aber das ist die absolute Wahrheit … Wir Alle werden sterben, mein Robbie … und … und … du …“ Weiter kam Sie nicht, denn da verschlug es Ihr kurzzeitig die Sprache und Robbie hörte Tiffany nur noch schluchzend nach Atem ringen und gleichzeitig bekam er mit, wie Sie den Rotz in der Nase hoch zu ziehen begann. – Nein, das war bestimmt kein Witz, verdammte Scheiße nochmal! Robbie wollte so gerne etwas sagen, etwas total doofes, plumpes, wie: „Ist schon gut“, oder: „Na; es ist bestimmt nicht so schlimm“, sagen, aber das ging unter den gegebenen Umständen einfach nicht. Das wäre von Ihm aus gesehen nun wirklich makaber gewesen! Robbie schlenderte nun bewusst noch etwas langsamer durch das Zentrum von Reichsbach; dem Ort an dem er und Tiffany zusammen aufgewachsen waren und wo Sie auch heute noch lebten, und merkte dabei, wie der Wind mit den Rändern seiner braunen Shorts und des langen weißen Shirts, das er trug spielte. Auf dem Bürgersteig wie auch auf der Straße daneben herrschte kaum Verkehr. Und so wartete Robbie einfach und ließ seiner Freundin alle Zeit, die Sie brauchte, um wieder ruhig zu werden. (Tiffany war schon immer ein stilles Wasser gewesen und auch Sie hatte ohne Frage dann und wann einen Aussetzer. Doch das hier war von Grund auf etwas Neues.) Denn was ihm hier gerade gesagt worden war, war einfach eine Nummer zu groß; zumindest vorerst. … Dann schien Sie sich nach und nach zu beruhigen: Er hörte, wie Tiffany ein paar mal tief Atem schöpfte um weiter zu sprechen, doch fing Sie jedes mal wieder aufs Neue an, zu Weinen. Was er genauso mitbekam, war, wie Sie regelrecht von ihren Emotionen durchgeschüttelt wurde. Robbie ging inzwischen auf dem sonnigen Bürgersteig mit am Ohr festgehaltenem Mobiltelefon weiter; es war wirklich ein bezaubernder Sonntagnachmittag. Reichsbach war schon immer bekannt gewesen für seine ausgesprochen sonnige Lage. Und gerade als Robbie dann fragen wollte, ob es Ihr gut geht (Natürlich ging es Ihr nicht gut! Dumme Frage! Aber irgendetwas musste er Ihr doch sagen! Er war ja schließlich Ihr Freund, heilige Scheiße!) hatte Sie sich dann wieder soweit gefasst, um weitersprechen zu können.
„Ich hatte einen Traum …“ Kurz darauf brach die Verbindung einfach ab und ein paar Momente später war Robert Luchser dann tot.
2. Der Lieferwagen
Ich hatte einen Traum …“, begann Tiff, doch weiter kam Robbie nicht, zuzuhören. Denn da vernahm er bereits ein sehr hohes Pfeifen, verbunden mit dem Quietschen von Reifen und im nächsten Augen-blick, wurde Robbie bereits schon über drei Meter durch die Luft geschleudert. Wobei man beim Anblick seines durch die Luft segelnden, reglosen Körpers der Ansicht hätte sein können, dass es sich hierbei um eine echt gelungene, lebensechte Puppe handelte; wäre da nicht das Blut gewesen, das Robbie gleich einem Schweif hinter sich her zog. Durch die Wucht des Aufpralls wurde ihm der linke Schuh vom Fuß gerissen. Robbie war noch bevor er zuerst mit dem Hinterkopf auf dem harten Belag der Straße aufschlug, tot. Doch wäre sein Leben mindestens jetzt, da sein Kopf mit großer Wucht Bekanntschaft mit der Straße gemacht hatte, vorbei gewesen: Spätere Untersuchungen am leblosen Körper des jungen Erwach senen ergaben, dass neben dem, dass Robbies Schädeldecke einem Puzzle für Fortgeschrittene glich, seine Wirbelsäule gleich fünf mal vollständig durchtrennt war.
Die genaue Todesursache fanden die Gerichtsmediziner aber trotzdem nicht heraus; es schien aber wiederum, dass Robbies Herz infolge der Schockeinwirkung einfach aufgehört hatte zu schlagen. Natürlich wies sein ganzer Körper an zahlreichen Stellen Knochenbrüche auf und die meisten seiner inneren Organe in seinem Körper wurden wohl bereits schon beim Zusammenstoß mit dem Lieferwagen zu Mus verwandelt.
Der Bericht des Lokalblättchens, das mit großem Interesse von den Einwohnern der hübschen, ansonsten eher ruhigen Stadt namens Reichsbach gelesen wurde, schilderte den Unfall daher auch ziemlich ungeschminkt:
TÖDLICHER UNFALL AUF DER HAUPTSTRASSE
Gestern, ist es auf der Hauptstraße in Reichsbach zu einem Unfall gekommen, bei dem ein 19 jähriger junger Mann ums Leben gekommen ist.
Der Unfall ereignete sich laut Augenzeugen circa um 14:50 Uhr, als der Fahrer eines kleinen Lieferwagens die Kontrolle über sein Gefährt verlor und daraufhin von der Straße abgekommen ist, wo er dann anschließend mit 50 Stundenkilometern direkt auf den Bürgersteig zuraste. Das Pech dabei war, dass im gleichen Augenblick 19 jährige R.* auf diesem Bürgersteig am Spazieren war. Laut Augenzeugenberichten war R. gerade in ein Gespräch verwickelt, das er an seinem Mobiltelefon geführt hatte. Demzufolge sah das Opfer die Gefahr zu spät auf sich zukommen und nachdem ihn der Lieferwagen mit voller Wucht getroffen hatte, wurde R. anschließend rund 8 Meter durch die Luft geschleudert.
Laut des Berichts der Gerichtsmedizin war R. bereits tot, als sein Körper dann mit voller Wuchtauf die Straße prallte. Es wurden zahlreiche Brüche in der Schädeldecke, als auch an verschiedenen Knochen im ganzen Körper festgestellt. Weiter sollen infolge des Aufpralls des Lieferwagens auch einige der lebenswichtigsten inneren Organe von R. richtiggehend zerquetscht worden sein.
Die Redaktion spricht Ihre Anteilnahme aus.
F. Birrer
*: Name der Redaktion bekannt
Tiff legte die Zeitung mit einem käsebleichen Gesicht zurück auf den Tisch, an dem Sie saß. Eigentlich wollte Sie die Reichsbacher Nachrichten auch wieder zusammenfalten, doch dazu kam Sie nicht, da Sie nun erst beide Hände ruckartig an Ihr Gesicht legte, um dann aufs heftigste anzufangen zu weinen. Obwohl Tiffany mit Ihren rund ein Meter fünfundsiebzig, der schlanken Figur, Ihren schulterlangen schwarzen Haaren, den grünen Augen und dem fein geschnittenen, sanften Gesicht eine sehr hübsche junge Dame war, sah Sie in diesem Moment um rund dreißig Jahre gealtert aus. Sie konnte es nicht glauben, doch der Bericht über den tödlichen Auffahrunfall stand unwiderlegbar und Schwarz auf Weiß in der Zeitung vor Ihr … Lediglich einen Slip tragend; eingehüllt in Ihren wohligen Morgenmantel, saß Sie nun da in der Küche und weinte.
Tiff wollte es nicht wahrhaben, doch hörte Sie das gesamte Szenario des Unfalls immer wieder in Ihrer Erinnerung, ähnlich einer Schallplatte mit einem Kratzer. Bis zu dem Moment, als Robbies Mobiltelefon; nachdem es ebenfalls durch die Luft gesegelt war, genauso wie er den Aufprall auf dem harten Straßenbelag nicht überlebt hatte und danach die Verbindung unterbrochen wurde. In Tiffanys zusammengebastelter Erinnerung hatten sich nach und nach Bilder des schrecklichen Unfallszenarios angefangen zu entwickeln und durch die ständige Wiederholung hatte Ihr Unterbewusstsein bereits angefangen die Tatsache zu glauben. Tiff musste deshalb anfangen, es bewusst zu glauben. Denn dass Sie sonst ernsthafte Schwierigkeiten mit Ihrer geistigen Gesundheit bekommen würde, nun, das zumindest war Ihr klar. Ignoranz hat noch in keinem einzigen Fall etwas Gutes bewirkt, das wusste Tiff mit Bestimmtheit. Und weiter wusste Sie auch, dass dadurch zwar die Erinnerung in Ihrem Kopf nicht aufhören würde, ähnlich einer defekten Musikaufnahme immer und immer wieder loszugehen. Doch konnte Sie dem Ganzen auf diese Weise ein bisschen von der gewalti gen Brutalität nehmen.
Also wollte Tiffany gerade anfangen, sich laut die Wahrheit zu sagen, nämlich, das Robbie tot war – Futsch und weg! –, als Ihre Mutter mit den Händen voller Einkäufe in die Küche kam. Sie trug einfache Kleidung; Jeans in Verbindung mit einem farbigen Shirt was durch die hübsche, goldene Halskette die sie trug noch mehr zur Geltung kam. Voller Anteilnahme fragte Tiffs Mutter dann:
„Wie geht es dir? Wärst du wohl im Stande und würdest den Rest des Einkaufs aus dem Auto rein tragen, bitte? Selbstverständlich nur, wenn es auch wirklich geht.“ Ihre Mutter betrachtete Sie einen Moment mit inniger Liebe um danach die Einkäufe, die sie rein gebracht hatte auf der Küchenablage zu deponieren. „Heute ist Spar–Tag im Supermarkt; das hatte ich ganz vergessen.“ (Der Tod kommt oftmals überraschend, wollte sie noch hinzufügen. Doch traf Susanne Walter die Wahl, diese Einsicht für sich zu behalten und stattdessen zu Ihrer Tochter zu gehen, die mit hochgezogenen Beinen auf einem Küchenstuhl saß und totenbleich war.)
„Zum Glück hatte ich ausreichend Geld dabei …“, versuchte Susan im Plauderton zu Ihrer Tochter zu sagen, doch irgendwie klangen die Worte Ihrer Mutter alles andere als locker und ungezwun gen in Tiffs Ohren. Ihr fiel auf, wie sehr sich Ihre Mutter bemühte, normal zu klingen und hätte beinahe angefangen zu lachen, da sich Ihre Mutter bei diesem Versuch so fürchterlich anstellte. Aber die Traurigkeit in Ihr war zu einfach groß, zu mächtig, als das Sie so etwas wie ein kleines Lächeln hätte zustande bringen können. Stattdessen blickte Tiffany mit tränenverhangenem Blick Ihrer Mutter tief in die Augen, als diese auf Sie zukam.
„Ich weis, was du denkst, mein Schatz; du fragst dich wieso das Leben so grausam sein kann.“ Susan hielt kurz inne, atmete scharf ein und gleich darauf wieder aus und nachdem Sie vor Ihrer Tochter stand, fuhr sie fort: „Erst vor einer Woche ist dein Bruder gestorben! Und nun ist auch dein langjähriger Freund nicht mehr länger auf der Welt.“ Weiter kam Ihre Mutter nicht, denn auch sie wur de nun von einem heftigem Schluchzen geschüttelt, worauf Tiffany aufstand, um Ihre Mutter zu umarmen. Und so standen sie in der Küche; Mutter und Tochter Arm in Arm und Alles was sie konnten, war weinen. Um einfach rauszulassen, was raus musste. … Die Trauer um ihren erst kürzlich verstorbenen Sohn Michael trug Susan Walter tapfer in ihrem Innerstem verborgen; selbst vor ihrem Mann war sie bis heute nicht imstande gewesen, richtig zu weinen, geschweige denn vor anderen, gleichfalls trauernden Menschen. Bis jetzt. Denn nun kam all das zurückgehaltene Grauen mit einem einzigen Tränenschwall nach draußen. Und so konnte auch Tiff nicht anders, als genauso zu weinen und Ihre Wut und Ihre Trauer buchstäblich mit Tränen wegzuschwemmen.