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Was wäre, wenn es mehr zufriedene Leute gäbe? Wäre das nicht der Tod des real existierenden Kapitalismus? Ein neues Buch verrät Ihnen, wie Sie in drei Schritten Ihr Leben zufriedener gestalten und auch dabei bleiben. Wollen Sie auch zufriedener werden? Dann schauen Sie mal her. Ich zeige Ihnen in einfachen Schritten, wie Sie erkennen, ob Sie unzufrieden sind, und wenn ja, weshalb. Dann werfen wir Ballast ab. Was oder auch Wer belastet Sie? Ihr Job? Die Kollegen? Ihr Partner? Bekannte und Verwandte? Ihr Facebook Netzwerk? Sagen Sie immer "Ja", wenn Sie "Nein" meinen? Dann sollten Sie Ihre Lebenseinstellung ändern. Und wenn Sie alles abgeworfen haben, was Sie belastet, dann fangen Sie nachhaltig an, nur noch die Personen und Dinge in ihr Leben zu lassen, die Sie wirklich zufrieden machen.
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Seitenzahl: 131
Veröffentlichungsjahr: 2019
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Einleitung
Wie ein Schlaganfall mich aus der Bahn warf
Von der eigenen Unzufriedenheit versklavt
Wie Sie dieses Buch benutzen sollten
Erster Schritt: Was macht mich unzufrieden?
Zufriedenheit ist der Weg zum Glück
Erfolg macht nicht nur sexy, sondern auch unzufrieden
Gesundheit!
Mehr „Selbstoptimierung“
Macht ihr Partner Sie unzufrieden?
Unzufriedenheitsfaktor: Job, Karriere und Beruf
Schritt Zwei: Werfen Sie Ballast ab
Wir werden fremdgesteuert
Weniger von allem
Die neue Religion — Essen
Was sollen die anderen denken?
Lernen Sie auch mal faul zu sein
Räumen Sie Ihr Leben auf
Wie Sie eine gesunde Scheißegal-Einstellung bekommen
Planen Sie nicht
Schritt Drei: Was macht mich zufrieden?
Ziehen Sie Bilanz
Jeder Jeck ist anders
Zufriedenheit, jetzt
Genuss ohne Reue
Essen, was zufrieden macht
Eine zufriedene Partnerschaft
Trennung macht zufriedener
Einstellungen, die zufrieden machen
Die Dogmen der Arbeitswelt
Dogma 1: Ich muss früh aufstehen
Dogma 2: Eine Einkommensquelle reicht vollkommen aus
Dogma 3: Ich muss mindestens 400% geben
Dogma 4: Nur mit harter Arbeit verdient man!
Dogma 4: Ich muss immer präsent sein!
Wofür brennen Sie?
Geld verdienen – ohne Burnout
Ein paar Worte auf den Weg
Herzlich Willkommen auf dem Weg, zufriedener zu werden.
Ich will es nicht beschönigen, es ist ein langer Weg, aber es lohnt sich.
Hier werden Sie nur eines nicht lernen: Glücklich zu sein. Lassen Sie es mich erklären: Glück und Glücklich sein ist ein kurzfristiger Zustand, der im nächsten Moment vorübergeht.
Die Partynacht mit Freunden, die ist vielleicht eine tolle Nacht, an die Sie sich lange erinnern werden. Ihre Freunde waren da, das Essen war super, alles war stimmig. Kurzum, Sie waren rundum glücklich.
Selbst wenn Sie dieses Erlebnis nach zehn Jahren wiederholen, und selbst wenn es nur ein Jahr später ist, kann es sein, dass der Effekt nicht mehr da ist. Sei es, dass die Person, mit der Sie damals den Stehblues getanzt haben, sich als unheimlich schwierige Person herausgestellt hat, oder Sie die Musik nicht mehr mögen. Das Glücksgefühl ist nicht mehr da.
Deshalb geht es hier nicht darum glücklich zu werden. Medien, Ihr Partner, die Gesellschaft verlangt das. Daher funktionieren die meisten Leute auch nur noch auf Drogen. Egal ob es Nikotin, Alkohol, Cannabis oder ein ordentlicher Kaufrausch ist.
Nein, worum es geht, ist Zufriedenheit. Denn — mit den richtigen Erkenntnissen, die Sie hier auch aus diesem Buch lesen — die Zufriedenheit bleibt und kann eine dauerhafte Bereicherung Ihres Lebens werden.
Mal ganz ehrlich, wir haben gerade mal 80 - 100 Jahre auf diesem Planeten. Und wenn wir diese Zeit in ständiger Unzufriedenheit verbringen, würden wir am Ende unserer Tage verbittert und voller (Selbst-)Hass diese Welt wieder verlassen.
Und dass sogar weit vor den 80 - 100 Jahren. Denn Unzufriedenheit macht krank, das kann ich Ihnen sagen.
Aber ein zufriedener Mensch zu werden hat viele Vorteile: Man lebt gesünder, lässt sich nicht zu viel provozieren, kann genießen, und vor allem: Man weiß was man will.
Ich habe lange gebraucht, um festzustellen, dass ich unzufrieden war. Ich habe diese Unzufriedenheit von mir weggedrückt, mich mit den falschen Leuten umgeben, Leute, die immer nur etwas von mir wollten, aber selbst nicht bereit waren etwas zu geben. Ja, eine habe ich davon sogar geheiratet.
Aber vom Anfang an. Ich hatte schon einige Beziehungen, eine davon führte mich sogar nach China, ich hoffte dort auf einen neuen Anfang, mit mehr Zufriedenheit. Das funktionierte so nicht, so kam ich im Mai 2008 wieder nach Deutschland mit einer Fernbeziehung, die an übertriebenen Vorstellungen meiner Ex-Partnerin scheiterte. Ums einfach zu sagen: Sie forderte, dass ich mehr Karriere mache, eine Wohnung kaufe und ihr alles mundgerecht vorbereite.
Sie selbst war hingegen nicht bereit, mir zu helfen oder mir als Partnerin zur Seite zu stehen.
2009 begann mein Projekt in Hannover, welches 2014 endete. Doch, bis 2012 war ich sogar ganz zufrieden. Hatte eine Wohnung gekauft, diese bezahlte sich selbst durch die Mieteinnahmen, war frei in meinen Entscheidungen. Die Fernbeziehung lief dann so aus, dass sie sich einen anderen Mann besorgte, der zumindest auf dem Papier, all diese Voraussetzungen erfüllte.
Doch ich war zum ersten Mal in längerer Zeit zufrieden. Weg von meinen Verwandten, keine Verpflichtung mehr für andere.
Übers Internet lernte ich meine jetzt Ex-Frau kennen. Und damit begann mein Elend wieder. Man sagt ja, wenn es dem Esel zu wohl ist, geht er aufs Eis. Quasi blind übersah ich, dass sie sich für mich nur in dem Maße interessierte, in dem ich sie nach Deutschland holen konnte. Sie erzählte mir von ihrer Sperre in Österreich, wegen einer Scheinehe. Ich glaubte ihr, als sie mir sagte, dass sie es bereuen würde, dass sie es nie wieder machen würde.
Unbemerkt von mir baute sich Stress auf. Meine Freunde warnten mich. Doch es half nichts. Bis zu dem verhängnisvollen Tag im April 2012. Am Abend zuvor war ich beim Arzt gewesen, weil ich immer so Herzrasen hatte. Mit einem Blutdruck von 250/150 kam ich ins Krankenhaus. Und am nächsten Morgen, ich wollte gerade ins Bad gehen, doch ich fühlte mich so schwindelig. Ich erinnere mich nur noch daran, das die Ärzte und Schwestern um mein Bett standen.
Diagnose: Schlaganfall. Ich hatte Glück im Unglück: Ich kam sofort auf eine spezialisierte Intensivstation, eine Stroke-Unit.
Dann ging der einmonatige Untersuchungsmarathon los. CT, MRT, das ganze Programm.
Und das Schlimmste: Eine Kernspintomographie, bei der über einen Katheder vom Genital bis ins Gehirn, durch das dann Kontrastmittel gepumpt wurde...
Glauben Sie mir das ist nicht wirklich schön und auch recht würdelos. Normalerweise habe ich wenig dagegen, dass mir hübsche junge Damen ans Gemächt gehen, aber hier: Erst desinfizieren mit Alkohol, dann rasieren, und dann örtlich betäuben.
Dabei wird der gesamte Körper fixiert. Das ist nur was für Freunde des BDSM...
Dagegen ist die jährliche MRT Kinderkram. Nicht zuletzt ist auch die obligatorische Spinalflüssigkeitsentnahme aus dem Rückenmark nicht gerade angenehm, wie auch die Ultraschall-Untersuchung des Herzens mittels einer Schlucksonde.
Alles in allem, man fand keine körperliche Ursache und erklärte mich, dass es wohl überwiegend beruflicher wie privater Stress sei.
Gut: In erster Linie war es wohl eher privater Stress, der mich nun aus der Bahn geworfen hat.
Dies war aber damals für mich noch nicht ersichtlich, Liebe oder besser verliebt sein macht halt blind.
Nach vier Wochen Krankenhausaufenthalt kam ich dann in die Reha.
Und, was glauben Sie? Selbst auf dem Krankenbett und zwischen den Reha-Behandlungen kümmerte ich mich darum, dass die Sperre im SIS (Schengen-Informations-System) gelöst wurde und meine Ex-Frau einreisen konnte.
Im August heirateten wir. Damit begann das Elend erst richtig. Natürlich litt ich noch unter den Nachwirkungen des Schlaganfalls, unter anderem deswegen war mein Leben meiner zukünftigen Ex nicht gut genug. Immer mehr zog sie sich zurück, unternahm eigene Ausflüge, und machte immer mehr ohne mich.
Sie erwartete von mir Leistung, die ich damals nicht bringen konnte.
Sie wies mich auch vor meinen Freunden zurecht, nichts konnte ich ihr recht machen.
Das ich dabei nicht zufriedener, sondern bedrückter wurde, bekamen meine Freunde auch mit, und machten sich Sorgen.
Im Herbst 2014 merkte selbst ich, es konnte so nicht weitergehen, und traf mich hinter dem Rücken meiner Ex-Frau, mit meinen Freunden, und wir schmiedeten einen Schlachtplan. Ich hatte schon lange die Vermutung, dass meine Frau fremdgeht, Gewissheit darüber erlangte ich aber erst in 2015. Und damit reichte ich die Scheidung ein.
Auch das war ein langer Weg, während dem ich sogar herausfand, dass meine Ex-Frau mich nicht nur betrügt, sondern sich sogar auf einer Sex-Auktionsseite prostituiert. Gut, das führte schließlich dazu das ich eine Härtefallscheidung durchbekam. Aber ein schaler Geschmack bleibt.
Nun, mit der Scheidung und der Erleichterung, das mir keinerlei Kosten bleiben, kam dann auch die Lebensfreude zurück. Binnen weniger Tage wurde ich selbst in beruflichen Gesprächen lockerer und selbstbewusster.
Und ich merkte, dass ich wesentlich zufriedener wurde.
Am Anfang des Jahres habe ich dazu noch ein Keyboard gekauft, und einen E-Mail-Kurs angefangen. Das Keyboard habe ich im Mai gegen eine Orgel eingetauscht, da diese mir besser gefällt.
Nun ist mein nächster Plan — neben diesem Buch — auch mit dieser Orgel aufzutreten oder CDs zu produzieren.
Dank moderner Technik kann ich das auch machen, ohne erst ein ganzes Produktionsstudio zu kaufen.
All das führte dazu, das ich immer zufriedener wurde. Ein Zustand der immer noch anhält.
Aber nun genug von mir.
Denn in diesem Buch geht es ja vor allem um Ihre Zufriedenheit. Ich garantiere Ihnen, auch ohne Schlaganfall, Härtefallscheidung und Orgel werden Sie mit jeder Erkenntnis und vor allem jedem Erfolgserlebnis zufriedener werden. Wie, erfahren sie exakt jetzt…
Die meisten Ratgeberbücher raten Ihnen, das Buch von vorne bis zum Schluss durchzuarbeiten, sich Notizen zu machen und strikt nach Anleitung zu leben. Und dies hier? Mein Ratgeber rät Ihnen: Nichts. Sie können dieses Buch durchlesen, Sie können auch nur die Kapitel raussuchen, die Sie zufriedener werden lassen. Ob Sie sich Notizen machen, ist mir eigentlich absolut egal, denn es ist ihr Buch, und Sie können damit machen was Sie wollen. Wichtig ist am Ende nur, dass Sie zufriedener werden.
Die Begegnung mit der eigenen Unzufriedenheit schieben viele Leute vor sich her. Sie schieben Frust im Job, in ihrer Partnerschaft, in ihrem Leben.
Doch der erste Schritt ist, zu erkennen: Ich bin nicht zufrieden.
Ich habe ja schon erklärt, dass es hier überwiegend darum geht zufriedener zu werden, und eben nicht glücklich.
Das ist allerdings nicht ganz richtig. Zufriedenheit ist die kleine Schwester des Glücks. Wenn ich Ihnen hier zeige, wie Sie zufriedener werden, und Sie diesen Weg weiter gehen, werden Sie fast automatisch glücklich werden.
Meist gilt ja das alte Sprichwort: Glück und Glas, wie leicht bricht das. Glück ist also nie von Dauer.
Doch das soll uns jetzt nicht beunruhigen, denn Zufriedenheit bleibt. Und macht Ihr Leben stressfreier.
Warum? Ganze einfach: Während andere ihr Leben lang nach Glück suchen, und dabei nach dem perfekten Glück streben, hat es der zufriedene Mensch leichter. Denn wer zufrieden ist lebt mit den Dingen, die er gerade jetzt nicht ändern kann.
Zufriedenheit kommt schließlich aus dem Innern.
Der zufriedene Mensch kann vielleicht gerade an seinem Job, oder auch an der Partnerschaft nicht viel ändern, aber er kann in kleinen Schritten darauf hinarbeiten. Andere Dinge, wie beispielsweise diverse Dogmen kann er aber wohl schon hinterfragen und sich davon lösen, worauf er zufriedener wird.
Ein kleiner Hinweis in eigener Sache: Wenn ich hier von „er“ spreche, darf sich natürlich auch die Leserin oder auch Trans- und Intersexuelle angesprochen fühlen. Denn Zufriedenheit, das ist das schöne, kann es für jede und jeden geben.
Und noch was: Wenn Sie sich davon nun – wie man heute sagt – getriggert fühlen, dann ist es mit ihrer Zufriedenheit noch nicht weit her.
Denn wer zufrieden ist, lässt sich sicher nicht von allem und jeden provozieren. Daher: Hinterfragen Sie immer, warum Sie sich gerade jetzt von mir provoziert fühlen.
Nun, wir sind ja gerade am Anfang unseres Weges angelangt, und es gibt noch viele Steinchen abzutragen.
Und es gibt gerade heute viele Dogmen zu hinterfragen. Schließlich will gerade die Wirtschaft und Gesellschaft, aber auch der Staat funktionierende Drohnen statt mündiger Bürger.
Ein Beispiel, das mir gerade aufgefallen ist, wie uns scheinbar wohlmeinende Menschen manipulieren: Da gibt es auf YouTube so Videos, die gerne so überschrieben sind: „Ich habe drei Monate auf Wasser verzichtet und DASS ist mit meinem Körper passiert!“ Oder: „Was passiert mit dem Körper, wenn Sie drei Monate Haferflocken zum Frühstück essen.“
Natürlich werden Sie als neugieriger Mensch auf die Links klicken und das Video ansehen. Aber am Ende werden Sie nicht etwa klüger dastehen, sondern das Video dient am Ende nur als Klickfalle, um irgendeine Diät oder Haferflocken zu verkaufen.
Am Ende sind Sie unzufrieden, weil dies vielleicht die Diät ist, die Sie brauchen um DEN Traumkörper zu bekommen, um DEN gutaussehenden Multimilliardär zu heiraten.
Zumindest suggeriert es die Werbung.
Seien Sie einmal ehrlich: Den Multimilliardär bekommen Sie eh nicht, der heiratet ein Model und lässt sich nach einigen Jahren wieder scheiden. Danach ist er eh kein Milliardär mehr, da sorgen die Alimente schon dafür.
Und ob Sie in einer Villa oder im Plattenbau in Oer-Erkenschwick zufrieden sind, das können Sie nur selbst herausfinden.
Jedoch: Zufriedenheit ist etwas, was Sie für sich selbst schaffen und erreichen können. Natürlich, und das will ich Ihnen auch nicht verschweigen kann die Zufriedenheit auch wieder gehen, wenn Sie nicht darauf achten. Und vor allem dazu neigen, immer auf andere zu hören. Denn, wie ich später noch ausführen werde, werden wir fremdgesteuert. Daher ist es wichtig alle gesellschaftlichen Dogmen zu hinterfragen und gegebenenfalls sich davon zu lösen. Sie haben nichts davon, vegan zu leben, wenn es Sie nicht zufrieden macht oder sich in einem Job kaputtzumachen, der Ihnen nichts bedeutet. Auch bringt es nichts, in einer Partnerschaft zu leben, in der Sie nur ausgenutzt werden.
Ganz ehrlich, vieles von dem was heute gefordert wird macht uns nicht zufrieden. Das Streben nach Erfolg beispielsweise.
Wir werden ja immer und überall zugetrötet, das Erfolg sexy macht. Permanent wird der Stress aufgebaut, das man immer erfolgreicher werden muss, immer im Wettbewerb mit anderen steht.
Immer mehr Leute fragen sich: Warum eigentlich?
Wer diesen Weg geht, wird nie zufrieden sein. Das ist ja so von Wirtschaft und Gesellschaft auch nicht gewollt. Wer ständig unzufrieden ist, will das kompensieren. Und kompensiert das mit immer mehr Konsum, für den auch immer mehr Geld notwendig wird. Ein Teufelskreis. Denn mit mehr Geld wird auch mehr gekauft und man braucht immer mehr.
Kein Wunder das sich unsere Krankenhäuser mit immer mehr Erfolgsopfern füllen, die an Burnout und Herzinfarkt leiden. Auch mein Schlaganfall mit dem hohen Blutdruck kam nicht von ungefähr.
Trotzdem wird Karriere, Erfolg, Schönheit und nicht zuletzt Gesundheit als das einzig zu erreichende Ziel verkauft. Schon Kindern wird eingeimpft, wie sie sich zu verhalten haben, damit sie später überhaupt eine Zukunft haben.
Der Terminplan der 6jährigen Lena-Marie sieht fast schon so aus wie der eines 51jährigen Managers eines Großkonzerns: Montags Chinesisch, Dienstags Englisch für Fortgeschrittene, Mittwochs Tennis, Donnerstags Geigenunterricht und Freitags Mutter- und Kind-Yoga. Samstags steht Reiten auf dem Kalender, am Sonntag dann muss die knappe Qualitätszeit auch mit irgendwelchen Aktivitäten aufgefüllt werden. Damit das Kind dann auch funktioniert, bekommt Lena-Marie schon seit 3 Jahren Ritalin auf Rezept.
Das kann nicht funktionieren. Ich habe mir sagen lassen, das sowohl Lena-Marie, als auch ihre Eltern unzufrieden sind. Die Mutter, weil sie zwischen den Terminen ihrer Tochter kaum mehr für sich selbst Zeit hat, der Vater, weil dieser nur durch eine nicht näher genannte dreistellige Zahl von Überstunden dieses Jahr die ganzen Kurse, Lehrer und Aktivitäten seiner Tochter bezahlen kann und diese kaum noch zu Gesicht bekommt.
Aber, so werden die Sozialen Medien nicht müde uns zu treiben, Karriere ist alternativlos. Denn wenn wir nicht dem Hamsterrad Karriere nachlaufen, ein schönes Haus, Familie, Sportwagen etc. haben, landen wir in der Gosse bei Hartz IV. Und da wollen wir doch alle nicht hin, oder?
Ich verrate Ihnen nun mal ein Geheimnis: Ein Hamsterrad sieht nur von innen aus wie eine Leiter. Und natürlich landen Sie nicht in der Gosse, wenn Sie das machen, was sie wirklich machen wollen. Im Gegenteil. Sie werden ihre Zukunft viel entspannter und zufriedener angehen können.
Klar ist: Alles im Universum strebt nach Ausgleich, nach Harmonie. Ein unzufriedener Mensch ist bestrebt, die Gründe für seine Unzufriedenheit zu beseitigen. Das ist ein Motor des Fortschritts, aber auch der Destruktion.