Denn einst ist mir der Luchs begegnet - Michael Müller - E-Book

Denn einst ist mir der Luchs begegnet E-Book

Michael Muller

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Beschreibung

Gedichte und Texte, die sich um Alltägliches, um Augenblicke oder auch um existentielle Themen ranken. Reflexionen über das Erleben oder Verhindern von Geschichten, abhängig von den Prägungen aus eigener Lebensgeschichte bis hin zu einer (vielleicht) neu entstandenen Entscheidungsfreiheit.

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Jeder Moment hat seine eigene Stimmung.

VOM REIMEN

Ich dichte manchmal morgens

Wenn das Graue begleitet den neuen Tag.

Zuweilen des Abends der Mond

Verhilft mir zum Finden ein Worüber, ein Was.

An helleren Tagen die Bäume

Mit Frucht und raschelndem Blättergewerk

Zeigen mir das Andere oder das Eine,

Was Wert sein mag mir

Und Anlass zum Reimen.

Zum Inhalt dieses Buches:

Gedichte und Texte, die sich um Alltägliches, um Augenblicke, auch um existentielle Themen des Autors ranken.

Reflexionen über das Erleben oder Verhindern von Geschichten, abhängig von den Prägungen aus eigener Lebenserfahrung bis hin zu einer (vielleicht) neu entstandenen Entscheidungsfreiheit.

Über den Autor:

Michael Müller, Jahrgang 1958, hat zum Ende seiner Berufstätigkeit (er arbeitete als Apotheker, Yogalehrer, Psychotherapeut (HPG)), begonnen, über seine Erlebnisse zu schreiben. Inspiriert von den bis heute sieben Jakobswegen, seinen Erfahrungen mit Zen, aber auch aus einem alltäglichen Leben heraus, entstanden seit 2015 zahlreiche Texte, Briefe und Gedichte, von denen hier eine Auswahl zusammengeführt ist.

Michael Müller lebt mittlerweile wieder in seiner alten Heimatstadt Bottrop.

Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort

2. Aufgelesenes vom Wegesrand

Tag für Tag

übers Jahr

3. Vom Menschsein

4. Texte, Geschichten, Briefe

5. Vom Jakobsweg

6 . Geschichten vom „Herrn Lehmann“

7. Statt eines Nachwortes

Vom Reimen

1. Vorwort

Wir sind schon so lange gegangen...

2. Aufgelesenes am Wegesrand

Tag für Tag

Aufwach

Mondmorgen

Samstagmorgen

Der frühe Morgen

Morgendlich

Wenn

Mittags nach dem Regen

Der Morgen nach der langen Nacht

Leichter Trost

Früher Abend

Nachtfahrt

Der helle Mond

Nächtens

Schwerer Regen

Samstagabend

Abend zur Nacht

Abendsonntag

Und dann

Übers Jahr

Die klare Kälte

Grauer Nebel

Früher Schnee

Krähen

Die Heilige Nacht

Ein volles Jahr

Gruß zum Neuen Jahr

Überraschung des Morgens

Spaziergang im Regen (Malaga)

Winter

Winterwald

Winterruh

Die Vögel von Steinheim

Das frühe Gewitter

Die wilden Gänse von Gladbeck

Der trübe Morgen und die Farben

Neulich

Elf Störche

Erwachen zum Frühling

Der Frühling im Februar

Erdarbeiten

Das Pflanzen

Rotkehlchens Gesang

März

Die wilden Gänse

Sommerabend

Wohnstatt

Spätsommer

Überraschung

Tropennacht

Summer in the cities

Herbstwind I und II

Krähenkrächs

Besuch

Gelb und Rot

Bad Meinberg

Sonntag im Herbst

Michaelis

Herbst satt

Ein Morgen in Neckargemünd

Wetterumschwung

Apfelfall

Neulich

Sonntag

Herbstsonntag

Herbst

Des Nachts

3. Vom Mensch sein

Die langen Wege

Im Menschsein angekommen - Glückwunsch

Pilgerei

Glück und Unglück

Wenn es dann soweit ist (vom Jakobsweg-Modus)

Perlentaucher

Wenn wir Babylon verlassen

Des Schwertes scharfe Klinge

Leerer Spiegel

Wenn das Unglück geht

Herkunftsweise

Was sagt der Buddha zu dem allen?

Das goldene Kalb

Der Trost ist wie der Tod in allem

Mein unruhig Herz

Das Janushafte der Vergänglichkeit

Das Praunheimm

Gedankengänge

Mein Kopf an deinen Angelegt

Beredtes Schweigen

Mein feister Arsch

Choral

Ein Verständnis

Wüstensand

Warum nur bin ich müde

Was Mensch vom Fischsein lernen kann

Ahnung vom Sterben

Über die Sehnsucht

Der Acker der Liebe

Des Nachts

Aus freien Sücken

Das hohe Lied der Freundschaft

Therapie-Stunde

Das Geben und das Nehmen

Wer bin ich?

Der gute Klang

Über das Strene (in der Meditation)

Freitagsmeditation

Die Hälfte

Shakespeare I

und II

Die Radaubrüder

Vermächtnis

Rad ohne Achse oder Zu groß

Der/Die Muse

Das Leben ist wohl so

Verletzter Stolz

Keine Antwort-Keine Frage

Der Freund

Das Vorkauen

Ahnung

Die Liebe und das Leugnen

Angst

Die Landschaft des eigenen Lebens

Deut

„Not false – but me“

Rat und Tat,

Mu

Luzifer,

Leicht

Scham ohne Röte

Entlieben und Äpfel

Mal ganz was Neues

Kein Mu

Eine Träne

Cabaret

Trost

So kann´s gehen

Einsam

Morgengebet

Unhaltbare Position

Wer?

Und wer dereinst

Zen am Morgen

Böse

Wut im Bauch,

Fragen, so einfach

Anima

Zen im „Immer noch“

Authentisch

Padmasana

Realität und Verkennung

Traumland

Und dann

Die alten Schemen

Wenn die Form …

Tag für Tag

Meditation

Gross sein

Was es noch zu schreiben gilt:

Mittemang

Was auch immer

Wo Gott wohnt

Wo und Was?

Freiheit

Zuweilen

Den Laufpass geben Freiheit

Zoe

Der Platz in meinem Herzen

Kaum ein Tag

Zarah Leander – ohne einander

Desde ¿Por Que A ¿Por que no?

Zen

¡Seriamos! "hombres verdaderos"

Ojala sosiego

Das Schweigen

Ruhe

Inma

Despedida

Absorber

Plaza de Mercedes

Tag täglich

Con locurna cotidiano

Bei allem

Ruhig und froh

Ziel erreicht!

Jenseits der Mauern

Verdichtetes

Was es noch zu schreiben gilt

Corona und Buddha

Mein Piano

Die zerbrochene Teeschale (Kinsugi)

Das gekränkte Ich

Wenn die Texte nicht mehr passen

Begging of the Lord

Der alte Mönch

Das neue Jahr

Immer nur dasselbe

Die kalte Wut

Tage wie diese

Günstige Zeiten

Zeiten unvergeudet

Ach was bin ich doch so froh

Ein „Warum nicht?“ inmitten der Pandemie

All the best!

Geboren sein

Verrückte Welten

4. Texte, Geschichten, Briefe

Über Geschichten

Das Erzählen von Geschichten

Nicht einen Punkt setzen, wo Gott ein Komma gibt

Der Luchs imYosemite

Über das Erinnern

Reinhold Messmer die Masken und Luise

Die Zeit der Lederhosen

Yoga in aller Munde

Das Sitzen und der Küchenwecker

„Die kleinen Wölfe“

Lindau Psychotherapie-Tage „Wahrheit-Gleich-gültig -Lüge“

Über die Gier

Muttern und die Freiheit

Ein Brief aus der Corona-Zeit

Das „Kaum“ und die „Niemand da“

5. Vom Jakobsweg

Der junge Fuchs (auf dem Via de la Plata)

Die Geschichte von der guten Herberge (auf dem Via de la Plata)

Soest (auf dem Jakobsweg von Corvey nach Aachen)

Was Mitgefühl mit Traurigkeit zu tun hat – Ein Abendmahl in Altenberg (vom Jakobsweg von Münster nach Metz)

Brief (vom Jakobsweg Münster-Köln-Metz)

Der kaputte Bus

Der Weg nach Aviles (Camino del Norte)

Wie ich doch noch mit dem Auto ... (Camino del Norte)

Gijon (Camino del Norte)

Alverca (Camino Portugues)

Traum: Mein Essen mit den Rolling Stones (geträumt auf dem Camino frances)

Ich bin kein James Joyce (Auszug eines inneren Zwiegesprächs) (Rückreise vom Weg von Rorschach nach Santiago)

6. Geschichten vom „Herrn Lehmann“

Herr Lehmann und Frau Steichert

Teds Geburtstag

Herr Lehmann und Frau Steichert Teil II

7. Statt eines Nachwortes

Hommage an Hanns Dieter Hüsch: „ Der Narzisst und die Selbstoptimierung“

1. Vorwort:

WIR SIND SCHON SO LANGE GEGANGEN. ....

Beim Telefonieren mit einem alten Freund fiel dieser Ausdruck.

Er entstand im Zusammenhang mit dem Plan, im nächsten Jahr gemeinsam nach Auschwitz zu fahren, aus einer inneren Notwendigkeit heraus und mit einem "in unsere ganz eigene Zeit und für's Bestehen Dürfen des eigenen Lebens in einem Heute" passend.

Darin die Zweifel, dass die Gedenkstätte überlaufen sein wird von den vielen, die durch ihr Dasein uns Verhinderung und Störung bedeuten könnten.

Dass es diese Phantasie gibt ist bereits Zeichen dafür, wie tief, auf fatale Weise "erfolgreich", die uns angetane Prägung über unsere Eltern, diese als Kinder im Nationalsozialismus aufgewachsen, noch heute in uns wirkt.

Sie ist als "Grosse Störbarkeit" durch die anderen Menschen noch immer und bis ins Mark verwurzelt in uns. Statt Mitmensch wird ein Feind gezeugt darin, das gibt es als innere Wahrheit, jenseits einer moralischen Bewertung und immer noch. Das ist wahrlich schlimmes Erbe.

Dass ich über das Jakobsweg-Gehen mit den langen Wegen, auch mit jenem mir so teuer gewordenen Freund, die Anfänge anderer Erfahrungen machen durfte, das ist ein grosses Glück.

Aus einer selbst gewählten Ferne heraus war meine mir eigene übergrosse Störbarkeit gebannt, ermöglichte in den Phasen tiefer Kontemplation und innerer Verbundenheit mit den Menschen aus meinem Leben eben diese grundlegend andere Sicht:

Die Anderen nicht zwanghaft als Störung, ewige Verhinderung, sondern als Menschen-Brüder und Menschen-Schwestern zu begreifen, alle hilfreich auf ganz eigene Arten und "von Haus aus", wertvoll jedweder, zart, empfindsam, bedürftig, feige und mutig, fehlbar, grausam, voller Zweifel oder Liebe irgendwann mal, und so vieles mehr, wie ich selbst. Aber nicht im Kern und schicksalhaft unumstößlich feindlich.

Darin zu wachsen und Erfahrungen machen mag letztendlich dies mich genau davor retten, darin unterzugehen.

Ein Anfang ist gemacht. Der Ausdruck "Wir sind schon so lange gegangen..." will auch davon schon sprechen.

Ein Verbleiben in dem Alten über einen Rückzug und dem Schaffen quasi einer Immunität, einer unguten Ressource von "SICH NICHT STÖREN LASSEN", auch ein Aufteilen darin mit generell gesetzten "Ja's und Nein's" schwingt dennoch mit, bleibt Option.

2. Aufgelesenes vom Wegesrand

TAG FÜR TAG

AUFWACH

Wenn die Nacht Erinnern bleibt verschlossen,

Wohlig, spannend, Lust am träumen,

Übrig ist am Morgen ohn Konkretes:

Alles machbar, wichtig, nötig,

Alles gut und schön und neu und frisch,

Nichts genaures weiss man nicht.

Dann kehrt ruhiges Sein ein.

Vogel singt die zweite Strophe,

Koffer rollert auf dem Trottoir.

Wind mit Lächeln fächelt

Rasenmäher brummt vertraulich

Kaffee schmeckt wie lange nicht

Zug fährt mit Ratter- ra- dat

Wolken ziehen ruhig zum Freunde hin.

MONDMORGEN

Hoch der Mond

Und hell am Himmel.

Dann:

Einmal abgelenkt

Mit tätig werden

Nur noch Wolken,

Wind.

SAMSTAGMORGEN

Wie schon so oft,

Tee und Gedichte,

Geteilte Geschichten,

Halten an Händen.

Guter neuer Tag.

DER FRÜHE MORGEN

Die Einsamkeit hängt sich an die Seele an,

Wird Hintergrund und Tönung des Gewese.

Der frühe Morgen spendet Dunkelheit und Ruhe.

Mit Vorsicht zart die ersten Frühlings-Vögel heben ihre Stimmen an.

So vorbestimmt im dämmrig grauem Lichte,

Mag's noch geprägt von Träumen aus der Nacht sein,

Der neue Tag schleicht unerbittlich, ungebeten,

Sich ein ins einsam und allein für sich sein.

So ist ein Teil mit Trost, sich selber spendend, beschäftigt,

Suchen nach dem Guten in der eigenen Geschichte.

Ein anderer Teil, vielleicht ist dies der jüngste,

Hofft auf ein gutes Wort von guten Engeln

Zum tiefem Einverständnis für dies Dasein nötig.

MORGENDLICH

Die Nacht zieht sich zurück,

Gibt Raum der Dämmerung.

Der neue Tag fängt an in Stille,

Gebet der Vögel mittendrin.

Es ist die Zeit der frühen Morgenstunden,

Die lassen schwingen, geben Stimmung,

Die - voll von Ahnung -, Traumgeschehen

Den Rahmen geben für's gelebte Leben.

Es scheint fast so, als bräuchst das graue Dunkel

In dem kein scharf geschnittner Schatten könnte sein,

Zum finden Sinn und passen zueinander

Das Fremde in dem andern, zu sich selbst und Weltgeschehen.

WENN

Wenn die Nacht mit ihren Träumen

Das Zeitliche segnet.

Wenn der Wind die Blätter

Sanft umstreichelt,

Äpfel finden

Ihre Röte.

Wenn die Glocke von der Kirche

Schickt dir

Ihr Geläute.

Du darin mit Platz und Räumen darfst

Aufgehoben sein.

MITTAGS NACH DEM REGEN

Junger Spatz fliegt

Von Ast zu Ast.

Daran die Lust im Landen

Wassertropfen

Zu Fall zu bringen.

Und das

Immer immer wieder.

DER MORGEN NACH DER LANGEN NACHT

Bereitschaft zu dem Tätig Werden bald schon nicht mehr nötig.

Die Sterne fort ins Unsichtbare.

Die Sonne schiebt, der halbe Mond geht stetig weiter.

Noch überwiegt das Grau, Pastell die Farben.

Die Vögel sind darin schon im Geschäft, gesellig.

Was alles war im Nächtlichen,

Ist nun vorbei, getan, zum Ende.

Magst ruhig die Türen schliessen hinter dir.

Und gehen frisch und müd in deinen neuen Tag.

LEICHTER TROST

Wenn Wolken sind geschaukelt

Zu Comics, stark im Ausdruck,

Derweil ein Flugzeug zieht

A-typisch Bahn zu fernrem Ziel. -

Ein Hund, -- der kläfft dazu --.

FRÜHER ABEND

Der Abend jung, noch scheut die Dämmerung vor hellen Himmeln,

Der Regen hat die Lüfte rein und kühl gemacht.

Die kleine Stadt ist emsig noch und laut im Hin und Her und mit Gewimmel,

Vögel singen allerort ihr wohlgesetztes Abendlied.

Gedanken zu den lieben Menschen ziehen fort an weit entfernte Orte.

Verbundenheiten aus Entfernung zeigen sich.

Kein Hehl von wegen nicht gemeinsam ausgemachtem,

Sie alle in ihr eignes Leben eingesponnen.

Der Abendstern zeigt schliesslich sich an wohlbekanntem Ort,

Das Firmament tauscht seine Farben ein zum dunkel werden.

So überlässt der volle Tag der Nacht das Feld.

Gibt Zeit zum tiefen Schlaf,

behütet von den Engeln,

Die ewig helfen mit den Träumen

Beim Puzzeln eignen Lebens.

NACHTFAHRT

Der halbe Märchenmond

Gross artig

Die Zeit stutzt ihn

Ach, so schnell.

DER HELLE MOND

Der Mond, so hell,

Dass weit ich Schatten werfe.

Die Halde, in der Nacht,

Begehbar so

Und ruhig der Tag verklingt.

MOND

Mond in Wolken

Hell und klar.

Entlässt den grellen Tag

Zu einer ruhigen Nacht.

Und so fein liebevolles eingebettet Sein

Klingt zart noch nach.

NÄCHTENS
Und über allem zieht der helle Mond

In dieser hellen Sommernacht.

Der helle Stern sei ihm Begleitung,

Gefährte, Kontrapunkt, Bezug.

Auf dass wir sehen, merken dürfen zur Gewissheit,

Ein Himmelszelt für alle Seelen, gleichsam,

Zum Trost, zum eigne Kraft neu finden,

Und auch so manches andre in uns selbst,

Kann finden guten Platz

Für eine Gute Nacht.

SCHWERER REGEN

Des Nachts der Regen ist gekommen,

Zum Bleiben länger als ansonsten.

Mit Lärm und Pladdern auf das Dach.

Der tiefe Schlaf wird unterbrochen

Ein Lauschen ganz und gar.

Es ist, als ob die Welt lässt los

Das angespannte Warten,

Auf ihn, der lange ausgeblieben war.

Die reifen Äpfel fallen nun

Scheint's leichter,

Auf nass gewordne Erde.

Ein Hauch Erfüllung liegt darin,

Von endlich Angekommen sein.

In alledem, wie paradox,

Die grosse Stille greifbar und present.

Mein Bett, geteilt nur mit der einen Spinne,

Mit langen Beinen stakt zum warmen Platz.

So ist der Herbst, so mag man meinen,

Die Nächte werden laut und stetig dunkler.

Der helle Mond, die tausend Sterne,

Verdeckt durch schwarze Wolken,

Nur Erinnerung.

SAMSTAG ABEND

Samstag Abend auf der Halde

Ein Mensch, ganz still.

Die eine Krähe,

Nachtgebet.

ABEND ZUR NACHT HIN

Der halbe Mond -

Und Wolken.

Der einen Krähe Krächz

In Ruhe -

Sonst nichts.

ABEND SONNTAG

Der Mond ist Sichel, spitz und fein.

Die Abendwolken dort, wo ich heut war.

Die grosse Ruhe friedvoll kehret ein,

In Häusern, Herzen, Städten.

UND DANN

Und dann

Grad überm Horizont im Westen

Die Sternschnuppe.

ÜBERS JAHR

WINTER

DIE KLARE KÄLTE

Die Welt steht stumm und kühl,

Der halbe Mond gibt hell der Sonne neuen Tag.

Das Lichte kündet von erneuerbarem Schwur

So still und fromm der Mensch hält ein

Geschäftigkeiten mittemang.

GRAUER NEBEL

Wenn die Sicht

Im Morgennebel

Gibt dem Zweifel

Kalt Kulisse

Gibt es mich

Oder doch Schemen

Gibt Gewissheit

Fremdes Herzblut einzig

Gruß und Botschaft

Frommer Hinweis

Mit Musik

Und denk an dich.

FRÜHER SCHNEE

Der Schnee kommt in der tiefen Nacht daher,

Löst ab den stolzen Vollen Mond.

Legt zart und weiß sich über Menschen Dächer,

Der Bäume Äste, karges Land.

Die Welt steht still in fein gewebtem Mantel,

Darin die winterlich gedämpften Stimmen.

Das laute Treiben endlich so zur Ruh.

Der Krähen Krächz'

Tut Teil dazu.

Noch junges Schneeweiss nächtens ändert

Des innren Liedes Tonart, Tempo, Tremolo.

Der Herzen Schlagen, Seelen Sprechen

Lässt ab in Stille

Das Dissonante so.

Es mag zwar wirken wie ein grosses Zaubern,

Was da geschieht, einzig mit Schnee und Flocken.

Jedoch von solchem Wandeln ganzer Welten,

Die alten Märchen, zahlreich,

erzählen immer mal davon.

So findet statt wie selbstverständlich

Einkehr in friedevolles Denken an …,

Zum Feiern Gottes vorbestimmte Ordnung

Das sonst so eitle Trachten

Schließt leicht sich an.

Das alles hat schon lange einen Namen:

Gemeinhin begrüßt als "der Advent"

Wenn dann auch noch der frühe Schnee mag tun das Seine,

Ein gut Gelingen sollte leicht sein,

Als Frohe Zeit den Menschen allen,

Als ein Geschenk.

KRÄHEN

Wie Krähen nicht den Winter so vertauschen,

Verziehen sich in hellres Land,

Wenn Reif und Diesigkeiten schwer und eisig

Die Welt hüllt rauh und ewig düster ein.

Ganz schwarz gekleidet, aufgeplustert.

Geselligkeit, zu zweit, zu dritt.

Vornehm wach auf kargen Ästen,

Von Bäumen, diese schlafend, stumm und stur.

Der Nebel sammelt sich in tropfend Tau ganz leise,

Das zur Erde fallen so hält an, verzögert sich,

Der ewig geltend Kreislauf aufgehalten,

Verlangsamt für den stillen Augenblick.

Bergsilhouetten nah im Nebel schemenhaft

Das Krähenkrächz gibt fein Kulisse

Erst leis, der ruhigen Stimmung angepasst,

Erst später laut und deutlich, forderlich.

Die Kirchenglocke mahnt zur In-sich-Kehr

Erinnert an die Ewigkeit

Der Träume Schemen, noch so nah,

Gibt Ahnung, Wehmut in dem Ganzen.

So sammeln sich aus allen Teilen dieser Welt

Die jungen und die alten Männer,

Selbstbewusst und ewig doch verloren,

In dieser Stimmung, morgendlich.

Ratlos, staunend, Augen reibend,

Die Träume aus den Nächten sind noch warm,

Zum Schauen, Rauchen, Suchen nach Begleitung,

In einen neuen Tag zu gehen.

Nach dieser Zeit voll Ouvertüre,

Setzt schliesslich ein das laute Krächzen allenthalben.

So wie die Sonne auflöst wabernd Nebelfalten,

Die Krähen steigen auf im Pulk und werden laut.

Und fliegen fort in weite Himmel,

Als schwarze Schar und wahrlich königlich.

DIE HEILIGE NACHT

Auf Spanisch NAVIDAD FELIZ.

Gute Wünsche allenthalben

Gern und fröhlich auch von mir.

Mit Gott und eben auch mal ohne,

Eben schön noch und dann hässlich.

Dankbar sein für "So soll's sein!".

Versprengt, getrennt, zerronnen,

Nichts und niemand mitnehmbar.

Nirgends bleibt sie stehn, die Zeit.

Das im Ganzen nehmen,

Froh zum Feiern, - lieben,

Dafür lohnt's zu leben.

EIN VOLLES JAHR

Ein volles Jahr zur Neige geht

Es hat getaugt zu manchem.

Ein bisschen müd hat's mich gemacht.

Zum Ruhen kam ich wenig.

Zufrieden? Ja und dafür Dank sei.

Nichts gibt's zum mäkeln oder bereun.

Das Neue mag wohl kommen,

Mit Drehbuch und ohn' Vorurteil.

GRUSS ZUM NEUEN JAHR

Aus Spanien diesesmal,

Weit fort, im fernen Malaga,

Die guten Nächte hier verbracht,

Die Tage voll mit neuen Worten, unvermag,

Als Schüler, frei und selbst gewollt.

Gute Wünsche, wohl bedacht,

Freude auf ein weitres neues Jahr

Das Jahrzent, so jung noch, Mag es kommen!

Wird so bringen manches,

Was zum beieinander bleiben

Seinen Anteil geben mag.

So gehen die Menschen jeweils ihre eignen Wege,

Mal trifft's sich und dann wieder nicht.

Im Grunde sind doch alle vornehm,

Voll mit Schicksal, Zeiten gut und böse.

Getroffen wird ein jeder,

Das hilft zum Füreinanderstehn.

ÜBERRASCHUNG DES MORGENS

Ach, die alte Füchsin

War wohl nächtlicher Besuch. -

Spuren im Schnee.

SPAZIERGANG IM REGEN (MÁLAGA)

Erst, wenn der Regen, schwer und kalt aus dunklen Wolken fällt.

Die Häuser nass und feucht und klamm,

Zeigt sich die schöne Stadt mit allem,

Was sonst in hellem Sonnenschein

Dem Fremden bleibt verborgen.

So wahr und klar ist dann die Hässligkeit,

Mit ihr erscheint Charakter.

WINTER

Die Tage reichlich länger schon,

Kalt und windig ist's, dazu die Nässe,

Die Handschuhe werden nicht vergessen,

Die Ohren rot, wenn Fahrtwind sie umgibt.

Die Nase läuft und Schneuzen lohnt sich.

Die Sonnenauf- und -untergänge dauern,

Der Übergang zur Nacht gibt eigne Zeit,

Und Farbenpracht, dann Dämmerung.

Zum Sehen, auf die Reise schicken

Das Sehnen zum Vermissen,

Taugen Vogelschwärme, hoch am Himmel,

In Formation und Eindrücke erweckend,

Als ob sie sicher wüssten,