Der Fels an der Seite der Queen. - Thomas Kielinger - E-Book

Der Fels an der Seite der Queen. E-Book

Thomas Kielinger

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Beschreibung

Auch wenn Prinz Philip in seinem 99. Lebensjahr in der Öffentlichkeit nur noch selten in Erscheinung tritt, gehören er und die Königin unbestreitbar zum Ensemble der Gegenwart, zwei Ikonen der Beständigkeit, dem Wandel schier entzogen. »Mein Fels, mein Halt«, nannte Elizabeth II. ihren Mann bei einem Empfang zur Goldenen Hochzeit 1997. Der Duke of Edinburgh, Philip Mountbatten, hat bei der Festigung der britischen Monarchie in der Tat eine zentrale Rolle gespielt. Welche Steine jedoch auf seinem Lebensweg lagen und wie diese sein Wesen prägten, schildert Thomas Kielinger, fundierter Kenner der englischen Geschichte und Gegenwart, in dieser Analyse.

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THOMAS KIELINGER

Der Fels an der Seite der Queen

Der Fels an der Seite der Queen

Prinz Philip, der Herzog von Edinburgh, und seine Spur in der Geschichte

Von

Thomas Kielinger

Duncker & Humblot · Berlin

Der Band basiert auf dem Abendvortrag des Autorsim Rahmen der 38. Jahrestagung der Prinz-Albert-Gesellschaftim August 2019 in Coburg.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation inder Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Datensind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Umschlag: Elizabeth II., Königin von Großbritannien,mit ihrem Ehemann Prinz Philip (2008)(© ullstein bild – AP)

Alle Rechte vorbehalten© 2019 Duncker & Humblot GmbH, BerlinFremddatenübernahme: L101 Mediengestaltung, FürstenwaldeDruck: Das Druckteam, BerlinPrinted in Germany

ISBN 978-3-428-15898-0 (Print)ISBN 978-3-428-55898-8 (E-Book)ISBN 978-3-428-85898-9 (Print & E-Book)

Gedruckt auf alterungsbeständigem (säurefreiem) Papierentsprechend ISO 9706 ♾

Internet: http://www.duncker-humblot.de

[5]Wir schreiben den 22. Juli 1939, der Ort des Geschehens ist das Navy College in Dartmouth in Devon. Dorthin waren König George VI. und seine Gemahlin, Königin Elizabeth, mit den beiden Töchtern Elizabeth und Margaret zu einer nostalgischen Wiederbegegnung aufgebrochen, hatten doch der König sowie sein Bruder David, der abgedankte Edward VIII., vor dem ersten Weltkrieg in Dartmouth ihre Seeoffiziersausbildung erhalten.

Schicksal spielte an diesem Tag Lord Louis Mountbatten, er war als Flottenadmiral Mitglied der Besuchergruppe an Bord des königlichen Schiffes „Victoria and Albert“. Der Admiral, ein gutaussehender, schneidiger 39-Jähriger – er wurde nach dem Krieg der letzte britische Vizekönig in Indien – hatte längst über die Zukunft der dreizehnjährigen Prinzessin Elizabeth und wer sie einmal freien würde nachgedacht; er lag wie ein genialer matchmaker ähnlichen Gedanken in der engeren Königsfamilie um etliche Knoten voraus. So wusste er zum Beispiel, wer damals gerade in Dartmouth zum Marineoffizier ausgebildet wurde: sein achtzehnjähriger Neffe, „Cadet Captain“ Prinz Philip von Griechenland – die Marinelaufbahn hatte Mountbatten schließlich selber für Philip vorgeschlagen, in seiner Nachfolge und der Nachfolge des illustren Prinz Louis von Battenberg, dem Ersten Marquis von Milford Haven, Philips Großvater.

[6]Wegen des Ausbruchs von Ziegenpeter und Windpocken am College hatte man den beiden Prinzessinnen das Besuchsprogramm ersparen wollen und stattdessen Kadett Philip, den griechischen Prinzen, abgestellt, Elizabeth und Margaret zu unterhalten. Amors große Chance. Man sprang auf dem Tennisplatz über das Netz, wobei Philip, wie die Nanny der beiden Königskinder Marion Crawford später schrieb, „ziemlich angab“, während Elizabeth die ganze Zeit über „ihre Augen nicht von ihm lassen konnte“. Man erzählte sich Geschichten, Philip mit Abstand die farbigsten, war er doch, wie die Crawford ihn in ihrem Erinnerungsbuch zitieren wird, „teils dänisch, teils deutsch, teils russisch“, der sich brüstete: „Ich kann in jedem Land Europas einen Verwandten finden, der mich aufnimmt.“ Das klang in den Ohren der beiden Mädchen recht abenteuerlich. Und das sollte es auch.

Man spielte unter anderem Krocket – ein Foto zeigt Philip, wie er, in der Uniform eines Fähnrich zur See, den Kopf leicht geneigt, sich auf ein Krocket-Tor konzentriert, während Elizabeth ihn neugierig fixiert. Ein blaublütiger Heimatloser, war Philip als Heranwachsender unter diversen Verwandten herumgereicht worden wie ein Waisenkind, da die Eltern sich bald nach der Vertreibung aus Griechenland getrennt hatten. Philips Cousine Alexandra von Jugoslawien verglich ihn einmal mit einem Hund, „immer auf der Suche nach seinem Korb“. Das tarnte der junge Mann schon damals durch forsches Auftreten. Selbstmitleid war Philip grundsätzlich ein Gräuel. Wie gut dies Mus[7]ter später zu einer Partnerin passen sollte, zur Queen, die sich ebenfalls zur „stiff upper lip“ erzogen und gelernt hatte, Gefühlsregungen schon als Kind herunterzuspielen.