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Ritter Jero wohnt in seiner Burg in einer grauen Ebene, über der ein gelber Himmel lastet. Jero muss sich gegen Angreifer erwehren. Das gelingt.ihm, denn er ist ein Ritter. Er begegnet einem Drachen, mit dem er verschmilzt, denn der ist des Ritters Seele. Und Ritter Jero begegnet seiner Vergangenheit, an die er sich nicht erinnern kann.
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Seitenzahl: 134
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Jörg Röske
Der gelbe Himmel und die graue Ebene
Die phantastischen Abenteuer des Ritters Jero
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Der grüne Schimmer
Turmgesang
Graue Horde
Himmel
Mysterium
Orakel
Burgangriff
Turm
Rotsprung
Abgrund
Streifzug
Ischgatarh
Kapern
Drachenwut
Crew
Fjörgyn
Öltankzug
Sumpf
Die Walküren
Drachentun
Die schwarze Kirche
Horizontgrauen
Abendrot
Fund
Sumpfmücken
Das seltsame Zeichen
Fabrik
Sanctuarium
Richtersaal
Bauernschach
Blumenfeld
Typ VII D
Die Kommissarin
Vergangenheit
Silbrig
Ölübernahme
Das erste Brett
Drachenapokalypse
Impressum neobooks
Mit unendlicher Mühe stieg Jero die wenigen Stufen zum Sturmfried hinauf, als er in einem Winkel seines Blicks etwas Ungewohntes bemerkte.
Es war schon weit nach Mitternacht über der grauen Ebene, aus der die schwarze Burg des Ritters hinauf in den schwarzgrauen Himmel ragte. Sie besaß drei Türme, von denen der Sturmfried der mächtigste war. Er galt als uneinnehmbar, hatte die dicksten Mauern und war wie der kleinste Turm mit Zinnen bewehrt. Der größte besaß ein Spitzdach, und zwischen den Türmen bewahrte eine wehrhafte Mauer mit Zinnen den Innenhof vor Blicken von außen.
Jero war am Abend in seiner grauen Ebene in die Dunkelheit hineingegangen - mit seinem schwarzen Hund, der schön und sein einziger Begleiter war. Und da hatte er ihn verloren. Er rief nach ihm, mit Tränen in den Augen hinein in die Nacht, und sein schöner und schwarzer Hund kam nicht zurück. Lange rief er ihm nach, durchstreifte jeden Winkel und jeden Bodengraben der grauen Ebene und suchte und blieb dann irgendwo in der Weite sitzen. Die Tränen rannen wie Herbstregenwolken ihre Tropfen verloren, aber dann versiegte der Fluss. Jeros Blick wurde stumm und reglos, und als er sich erhob, bemerkte er, wie schwer seine Rüstung geworden war.
Es war eine ungewöhnliche Rüstung, die auf seinem schmächtigen Körper ruhte. Sie bestand aus einem dunkelgrauen Kettenhemd, das der Ritter über einem hellgrauen Baumwollhemd trug. Die Beine steckten in einer ebenso hellgrauen und langen Baumwollhose, über der das Metall schimmerte, das die Beine vor Hieben schützen sollte.
An zwei langen und braunen Ledergürteln, die über der rechten Schulter hingen, zog Jero seine Waffen über den Boden schleifend hinter sich her. Sie waren ein scharfes Langschwert, das er selten benutzte und ein Morgenstern. Dessen Stil war aus braunem Holz gefertigt, und sowohl Kette als auch die mit Spitzen bewehrte Kugel waren aus reinem Silber.
Jero schleppte sich durch das Burgtor und wandte sich geradewegs zum Sturmfried, denn dort suchte er Schutz und Trost.
Auf den Stiegen hielt er inne und wandte sich zu dem Bemerkten und sah ein grünes Licht, das durch das offene Burgtor in den Hof schimmerte.
Eine geraume Weile verharrte Jero in dieser Stellung und beobachtete und empfand manchmal dabei etwas.
Es wehte schon eine Art seltsamer Hauch um diesen Ritter, der allein seine Burg bewohnte, ein schräger Vogel war, eigensinnig und mürrisch und nun in dieser verdrehten Körperstellung auf den Steinstiegen zu seinem Turm schon fast erstarrt stand.
Dann drehte er seinen Kopf mit seinem schwarzen Schopf zurück, schaute hinunter zu den von vielen Wettern verwitterten Stufen und sah durch sie hindurch. Die Rüstung seiner Beine klapperte wieder, und mit der rechten Hand öffnete er die Eichenholztür zum Sturmfried. Nur diese Hand hatte einen Panzerschutz, und jedes Mal kratzte das Metall an dem Holz, das mit unzähligen Kratzern und Macken von des Ritters Begehr nach dunklem Ohnmachtsschutz erzählte.
Als er in die Dunkelheit seines Sturmfrieds eintrat, war es, als sähe er für den Bruchteil eines Wimpernschlags ein grünes Schimmern, das ihn für dieselbe Zeitspanne irritierte. Die Dunkelheit des schwarzen Gesteins seines Turms und das aufgeschreckte Flattern der Fledermäuse ließen ihn schnell die Erinnerung an das grüne Licht nehmen. Tastsicher entzündete er mit einem Schwefelholzstück die Fackel.
Das kleine warm scheinende Licht erfüllte den hohen und runden Raum und schuf eine sanfte, orangegelbe und dämmrige Atmosphäre.
Jero legte seine Waffen ab, ging dann zu den Eichenholzfässern mit dem selbst gebrauten Bier und füllte einen Zinnkrug mit dem gelblich schimmernden Trank. Er setzte sich neben die Fässer auf den Ring aus Quadern, der entlang der Turmwand auf dem Boden angeordnet war und auf dem die Holzbehälter ruhten und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand.
Nach dem Leeren des Krugs begann wieder jenes angenehme Duseln und Jero fühlte sich wieder wohl. Er füllte den Zinnkrug ein zweites Mal und stimmte seine Lieder an, die von früheren Schlachten und den holden Jungfrauen erzählten. Seine tiefe Stimme hallte durch den Turm, und die Fledermäuse beteiligten sich mit einem erneuten aufgeschreckten Flattern.
Mit jeder weiteren Krugfüllung wurde des Ritters Gesang lauter und schauerlicher, und Jero weinte. In die Atmosphäre des das Turminnere verhalten füllende Licht rieselte ein wohltuender und goldener Regen der Müdigkeit und dem Trunkenen gelang es gerade noch, sich auf den Quaderring aus schwarzem Stein zu legen.
Dann erklang ein schauriges Schnarchen, das durch den hohen Turmraum hallte und die Fledermäuse wieder flattern ließ. Durch die wenigen Schießscharten im Sturmfried schien das schimmernde Licht hinaus ins Dunkle der Nacht, und die Fackel war beim Aufgang der Sonne verglommen.
Jero fiel von dem Quaderring und stieß dabei den ebenso darauf befindlichen und halb gefüllten Bierkrug um. Denn das Turmesinnere erzitterte, wurde gepeinigt von heftigen Schlägen, die von der Eichenholztür gnadenlos ins Düstere vom Sturmfried drangen.
Noch benebelt - sein inneres Auge war von ordentlichen Schwaden eingehüllt - starrte er auf die Eichenholztür, die äußerst stabil war, das Poltern aushielt, denn Jero war ein guter Handwerker. Jedoch klapperte das Schloss bei jeder dieser grauenhaften Erschütterungen, und der Ritter sah im nächsten Moment die Verankerung des Riegels aus dem Mauerwerk springen. Gleichzeitig flog die Tür auf, und Jero sah die stumpfe Spitze eines Baumstamms, der im nächsten Moment nieder krachte. Dann stürzten Gestalten, die in graue Kutten gehüllt waren, in den Turm und begannen, auf den noch auf dem Steinboden liegenden und auf den linken Arm sich stützenden Ritter einzupeitschen. Doch mit diesen Schmerzzufügungen, gegen die sich Jero mit erhobenem rechten Arm und unbewusst mit seinem Kettenhemd wehrte, begnügten sich die grauen Gestalten nicht. Sie begannen nun, den Ritter festzuhalten und mit den Lederpeitschen zu fesseln. Mit schmerzverzerrtem Gesicht, auf dem einige blutende Striemen ruhten, sah Jero, was diese widerlichen Kuttenwesen mit ihm machten.
Da versuchte er, seine Arme zu bewegen und die Angst in dieser Enge, brachten den Ritter in Bewegung. Er wand sich, kickte mit seiner Stirn den Kopf eines dieser Fesselnden weg und rollte mehrmals über seinem Boden hin und her. Die Gestalten wichen zurück, und Jero erhob sich, denn die Beine waren frei, hatten sich während des Rollens von den umgelegten und noch nicht zusammengebundenen Peitschen entledigt.
Die Grauen wollten nun erneut sich des Ritters bemächtigen, doch sie zögerten, denn er war so viel größer als sie. Diesen Moment nutzte Jero, um seine hinter dem Rücken gefesselten Hände vor die Brust zu bringen, indem er seine Beine nacheinander und angewinkelt durch die durch seine beiden Arme gebildete Schlinge hindurch zog. Kaum war es gelungen, waren sie schon wieder heran und hatten ihn fast umgeworfen. Doch der Ritter hatte mit seinen Händen eine gemeinsame Faust gebildet und schlug damit und mit seinen Armen in die Gesichter und auf die Körper der Grauen. Es waren fünf - Jero hatte nun den Überblick - und die um ihn verharrenden Humpelnden und Blutenden - sie überlegten eine neue Strategie - sahen, wie der Ritter sich zu seinen Waffen bückte.
Sofort griffen sie mit ungeahntem und Ekel erregendem Geschrei und mit schwingenden Peitschen an. Da flog der erste Graukuttenkopf, zog einen Blutschweif hinter sich her. Schreie anderer Art erklangen, durchhallten das Turmesinnere, und Jero bemerkte erst jetzt das aufgeregte Flattern der Fledermäuse, denen es nicht gelang, ein Auge zuzudrücken. Zwei der Wesen spürten den blanken und mattgrauen Stahl des Ritters Schwert, und die übrigen zwei ergriffen die Flucht. Jero verfolgte sie und streckte sie mit seinem Morgenstern am Burgtor nieder.
Der Ritter - inzwischen bar der Fesseln an seinen Händen - brachte die leblosen Körper nach draußen vor die Burg und vergrub sie, hinein in die graue Ebene. Dann wusch er das Blut von den Steinen seines Turms und von denen am Tor. Während dieser Zeit empfand er nichts, denn er war einst einer von ihnen gewesen.
Zur Zeit der Mitte des lichten Tages stach die Sonne, und Jero schwitzte unter seiner Rüstung. Er fühlte keine angenehme Wärme, sondern eine Hitze, die sein Inneres ruhelos in ihm sich drehen und wälzen ließ.
Glücklicherweise hatte er die letzten Schaufeln Sand der Ebene bewegt und sah nun - nach einer eintönigen und beruhigenden Arbeit - zur schwarzen und präzise gestalteten und eckigen Silhouette seiner Burg. Bevor die unangenehme Hitze sich zu einem Grad der Unerträglichkeit steigern würde, kehrte er in die Kühle seiner Burg zurück. Das Abwaschen der schwarzen Steine war recht zügig verlaufen, denn nachdem der Ritter ein Minimum an Blut entfernt hatte, bemerkte er die gewaltige Resistenz des Rests, der unweigerlich verblieb. Jero war angenehm überrascht und integrierte den getrockneten Lebenssaft als Signum seiner wehrhaften Brutalität - Warnung für weitere.
Dann überließ er den Wasserkübel mit dem Baumwolltuch sich selbst und stieg die Steintreppe innerhalb vom Sturmfried hinauf und horchte hinaus. Da spürte er wieder das Drückende des oberen Himmels, das tief gelb und von der unbarmherzigen Sonne gespeist über der Ebene lastete. Der untere Himmel, in dem Jero lebte und in seinem kleinen, schwebenden Segelschiff von Zeit zu Zeit dahertrieb, war angenehmer und milder.
Der Ritter entledigte sich seiner Rüstung, zog das schwere Kettenhemd aus, schnallte die Blechteile von seinen Beinen ab und befreite sich von den langen Gürteln seiner Waffen.
Da stellte er sich wieder an die säumende Mauer, legte seine Hände auf den warmen Stein zwischen zwei Zinnen und spürte einen kühlenden und wohltuenden Luftzug. Jero schloss genießend die Augen, fühlte sich leichter und befreit vom notwendigen Metall, das ihn vor den Anschlägen der Täglichkeit schützte. Dabei vernahm er das leise Knattern des Gebälks und der Stricke und Seile seines Segelschiffs, das vertäut am Sturmfried lag, sich im Luftmeer sanft hin und her wog.
Jero bemerkte, dass er für einen kurzen und unbedachten Moment eingenickt war, wankte duselnd von der Zinnenmauer weg und legte sich auf den Boden aus schwarzem Stein.
Die Kühle des späten Abends weckte den Ritter und er fröstelte. Unwillkürlich richtete er sich auf und tastete - sich auf den rechten Arm stützend - nach innerer Orientierung. Es gelang ihm nicht, und es dauerte eine geraume Weile, bis er seinen Blick erhob und die dunkelblauen Wolken sah. Ein kleines Quantum Frische ließ den Ritter auf die Beine kommen, und in der Ferne sah er den letzten Hauch des lichten Tages.
Jero roch in den wohltuenden Abendwind hinein und genoss dessen Würze. Allmählich gewann des Ritters innere Substanz an Form und Gestalt, und er schritt die Zinnenmauer entlang. An seinem Schiff angekommen, dessen Deck sich nur wenig unter dem Mauerrand befand, bedachte er es mit einem prüfenden Blick und setzte dann seinen Weg fort.
Und da sprang - intensiv wie das Leuchten eines Smaragds - ein grünes Licht in den Blick des Ritters, der wie angewurzelt stehen blieb. Gleichzeitig schaute er in das Zentrum der Aufmerksamkeit und sah wieder jenen grünen Schimmer, der durch das offene Burgtor in den Burghof hineinschien.
Da riss ein Gedanke Jero aus seiner Starre. Er wähnte eine Bedrohung, schnappte sich den Gürtel mit dem Schwert und hängte ihn sich um. Dann kletterte er auf sein Segelschiff und hangelte sich von der Steuerbordseite an einem der vom Schiffsrumpf herabhängenden Seile hinunter zum Boden der graue Ebene. Dort angekommen, hob er die Scheide auf und zog das mattgrau und blankpoliert erscheinende Stahlschwert aus ihr heraus. Dabei sah er in die Richtung des Turmes mit dem Spitzdach, der der höchste war und Sanctuarium hieß. In der rechten das mit eckigen und runden Elementen ornamental verzierte Schwert haltend und mit der linken voraus spürend, schlich Jero nahe der Burgmauer zum Zentrum seines Blicks. Dieses erreicht, folgte er der Rundung des schmaleren Turms, tat dies jedoch langsam und mit Bedacht, denn auf der anderen Seite lagerte und lauerte das Unbekannte, das seinen Hort zu bedrohen schien. Kurz hielt der Ritter inne, umfasste bewusster und fester das schwere Stahlschwert, atmete einmal durch und überwand dann die letzte Distanz.
Vor ihm befand sich sein Burgtor in dunklem Frieden und er tat einige Schritte, schaute dann suchend umher. Jero hielt erneut inne, denn die Angreifer wähnte er nun in der Burg. Er stürmte los, bangte um seinen Hort. Mit schlagbereitem und auf Schulterhöhe erhobenem Schwert stand er vor dem Tor seiner Burg und schaute in die Dunkelheit des Hofs. Sein Blick flog umher, suchte nach der Bedrohung. Der Ritter war verwirrt, er sah niemanden, und hier gab es auch keinen grünen Lichtschein. Der nächste Gedanke ließ Jero zum Sturmfried eilen, den er leer und unberührt vorfand, und ebenso verhielt es sich mit dem Sanctuarium, das einst der Glockenturm einer Kirche gewesen sein soll.
Kriegswirren und umherstreunende Landsknechte hatten den Ort geplündert und in Flammen aufgehen lassen - so munkelten die Leute. Später hatte ein Unbekannter die Burg gebaut, und nach einer weiteren Zeit war Jero gekommen, hatte sie verlassen vorgefunden und war in das Schutzgemäuer eingezogen.
Den dritten Turm, der der kleine Turm genannt wurde, bedachte er nur mit einem flüchtigen Blick, denn zu ihm gab es keinen Zugang. Schon oft hatte er versucht, in ihn hinein zu gelangen und hatte keinerlei Tür, zu enge Schießscharten und ein äußerst stabiles Mauerwerk vorgefunden.
Einmal war er an einem Seil an der Außenwand hochgeklettert und auf das mit einer Zinnenmauer bewehrte und ebene Dach des kleinen Turms gelangt. Eine Luke mit einem Deckel aus Eichenholz hatte der Ritter vorgefunden, der sich nicht bewegen ließ - gleich, mit welcher Kraft und Anstrengung Jero an dem daran angebrachten Eisenring zog. Ein plötzlich aufgekommenes Gewitter hatte ihn vom kleinen Turm vertrieben und ihn Schutz im Sturmfried suchen lassen. Seitdem war der kleine Turm mit seinem Geheimnis in Vergessenheit geraten.
Nun stand der Ritter in dem Hof seiner Burg, starrte auf das offene Burgtor, senkte allmählich das schwere Schwert.
Dann ging er nochmals zum Tor, trat hindurch und spähte hinaus. Dort war alles friedlich. Der Ritter entdeckte in der weiten Ebene keinerlei Bewegung, und der kühle Abendwind strich Jero durch sein schwarzes Haar. Da roch er den sanften Wind und genoss mit geschlossenen Augen dessen Würze.
Blitzschnell öffnete er sie wieder, wähnte er doch einen Schatten auf ihn zu kommen. Doch die Landschaft vor ihm war unverändert, und mit seinem Schwert in der Hand strich er einmal um seine Burg herum.
Für diese Nacht schloss er das Burgtor, schob dessen Flügel zusammen und hob den schweren Riegel in die Halterungen aus Eisen. Dann kehrte er zurück zum Sturmfried, entledigte sich seines Schwertgürtels und legte sich auf seine Schlafstätte auf dem Quaderring. Das Stroh unter ihm knisterte, und in dieser Nacht trank er kein Bier, denn in ihm gärte anderes.
Ritter Jero erwachte, sah einen morgendlichen und frischen Lichtstrahl, der durch die offene Turmluke oben im Turmdach ins Turmesinnere drang und den Schauenden mit seiner bläulichen und sanften Helle erfreute - eine seltene Geste der Natur. Jeros Lächeln war verhalten, kaum vernehmbar - war er doch ebenso kaum solche Dinge gewöhnt.
Eine Weile schaute er zu dem Lichtstrahl, der in seiner Art bestimmt war, mit dem Wollen zu erhellen. Jero spürte schon fast das Knistern des immanenten Lichtfeuers, das entzündet wurde durch die Partikel des Turmnebels, der in sanften Schwaden mit unendlicher Langsamkeit das Turmesinnere durchzog. Der Ritter fühlte eine Wärme in seinem Innern, und da stand er auf.
Er stieg die Steintreppe hinauf, die im Kreis an der Turmwand verlief und genoss die Sonne und den frühlingshaften Wind. Jero atmete tief die würzige Luft ein und als er seine Augen wieder auftat, bemerkte er ein zweites Segelschiff, das neben seinem sanft im Wind dümpelte.