Der Graf & Der Kreis der Vergeltung - Carma Conrad - E-Book

Der Graf & Der Kreis der Vergeltung E-Book

Carma Conrad

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Beschreibung

Das Forschungsinstitut, "Das Quartett", gibt es nicht mehr. Vor 2 Jahren wurde das Camp dem Erdboden gleich gemacht. Die Freunde von damals sind immer noch engagiert, Leute zu unterstützen, die ein neues Organ bekommen haben. Jetzt, nach 2 Jahren, passieren ungewöhnliche Dinge. Ganze Familien sind wie vom Erdboden verschluckt. Sie kommen aus ihrem Urlaub nicht mehr zurück. Hanna, die Journalistin nimmt sich dem an. Dabei erfährt sie Dinge, die sie lieber nicht wissen wollte, aber sie wittert eine neue Sensation. Kleine Anmerkung. Es gibt bereits das Buch "Das Quartett und das Tor des Todes". Es wäre sinnvoll, dieses Buch zuerst zu lesen, dann ist es einfacher die Charaktere der Freunde und die Geschichte besser zu verstehen. Vielen Dank!

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Inhaltsverzeichnis

Prolog

Urlaub in Valencia

Der Graf

Portugal

Malle

Zakk

Max

Cleo

Eloisa

Die Freunde

Freunde

Mallorca

Risiko

Cleo & Wiebke

Champagner

Lasse in Gefahr

Angekommen

Maximilian

Ibiza (Kanaren)

Lasse

Mama & Papa

Freunde fürs Leben

Kanada

Türkei

Detektei Holzmann

Lennard

Gabriel

Lennard

Institut Torben Antorf

Sant Rafel

Gabriel

Lenny

Sofia - Oma & Opa

Portugal

Der letzte Abend

Zeitung

Urlaub einmal anders

Erfolg

Im Institut

Einladung

Torben Institut

Rache

Träume

TomTom

Obduktion

Genüsslich

Lee & Lasse

Panik

Traurige Nachricht

Nachdenken

Operation Max

Freude

Italien

Wieder zu Hause

Gardasee

Rechtsanwalt TomTom

Doppel L.

Zusammen

Viktor

Antalya

Wieder zu Hause

Harry Mang

Gardasee

Endlich

Verloren

Schlechte Nachrichten

Hoffnung

Oligarch

Nicht mit mir

Begräbnis

Durchschaut

Leitung

Torsten

Bombenstimmung

Das Waisenhaus

Kampf

Gier

Raffiniert

Kinder Kinder

Kuba

Samira &Torsten

Jade

Schlau

Zoey

Ferdi

Plan

Vorbereitung

Cote d’Azur

Das erste Telefonat

Das große Wiedersehen

EPILOG

Prolog

Das Forschungsinstitut, „Das Quartett“ gibt es nicht mehr. Vor zwei Jahren wurde das Camp dem Erdboden gleichgemacht. Die Freunde von damals sind immer noch engagiert, Leute zu unterstützen, die ein neues Organ bekommen haben. Jetzt, nach zwei Jahren passieren ungewöhnliche Dinge. Ganze Familien sind wie vom Erdboden verschluckt. Sie kommen aus ihrem Urlaub nicht mehr zurück.

Hanna, die Journalistin nimmt sich dem an. Dabei erfährt sie Dinge, die sie lieber nicht wissen wollte, aber sie wittert eine neue Sensation!

Kleine Anmerkung

Es gibt bereits das Buch

Das Quartett & Das Tor des Todes

Es wäre sinnvoll, dieses Buch zuerst zu lesen, dann ist es einfacher die Charaktere der Freunde besser zu verstehen.

Vielen Dank!

Urlaub in Valencia

Joschua und Hedda freuten sich auf ihren gemeinsamen Urlaub in Cabo de San Antonio. Etwas abseits, und doch nur fünfzehn Minuten zum Strand.

Sie hatten es gebucht, weil jemand kurzfristig abgesprungen sei und sie es günstig bekommen konnten. Seit ihr kleiner Sohn Adrian geboren wurde, kamen sie nicht mehr raus. Einfach mal die Seele baumeln lassen, hatte Hedda gesagt, keine Sorgen machen, wenn nicht mal alles nach Plan läuft.

Hedda hatte ihren Job als Sekretärin aufgegeben, als Adrian zur Welt kam. Joschua, ihr Mann, arbeitete als Geschäftsführer eines großen Unternehmens.

Ihnen ging es finanziell sehr gut. Trotzdem waren sie sehr sparsam. Sie hatte das Haus, in dem sie wohnten, von ihren Eltern geerbt, als sie bei einem Autounfall um Leben gekommen waren.

Sie zogen in das Haus, das schon schuldenfrei war und nahmen nur einige Veränderungen vor.

Jetzt hatte sie das erste Mal Urlaub, wo der Kleine dabei war.

Joschua beschloss, er wäre jetzt alt genug und so könnte er mit seinem Sohn eine Burg buddeln. Wobei er sich sicher war, dass mehr er buddeln würde.

Jetzt saßen sie im Flieger und flogen nach Valencia. Von da aus gab es noch einen Transfer nach Cabo de San Antonio, von ungefähr 1,5 Stunden. Es war Juni und die Temperaturen ließen sich noch aushalten.

Als sie endlich in ihrem Zimmer untergebracht wurden, waren sie überrascht von so viel Luxus.

Hedda meinte: „Ich werde mich hier verwöhnen lassen, den ganzen lieben langen Tag. Und essen werde ich ohne Ende, bis ich kugelrund bin.“

Joschua lachte und umarmte seine Frau. Er gab ihr einen sanften Kuss auf die Nasenspitze und flüsterte:

„Ich liebe dich so sehr.“

Wie gerufen meldete sich der Kleine und quakte.

„Sorry, können wir vielleicht etwas später weitermachen, wenn ich den Kleinen versorgt habe?“ Ein schelmisches Lächeln ging von ihr aus. Ihr Mann flüsterte: „Sehr gerne.“

Hedda nahm Adrian auf den Arm.

„Du hast bestimmt auch so einen Hunger wie deine Mama, gell? Komm, lass uns rüber gehen und gucken, was wir da noch so alles bekommen.“

Als sie aus ihrem Bungalow, der etwas abseits war, gerade rausgehen wollten, kam ihnen Pablo entgegen.

Das ist der junge Mann, der ihnen das Zimmer gegeben hatte.

Er schob einen Servierwagen mit allerhand Leckereien drauf und sagte:

„Oh, ich wollte ihnen gerade noch etwas zu essen bringen, weil unsere Küche leider schon geschlossen hat, entschuldigen sie bitte.

Aber ich habe vorgesorgt und ihnen etwas zusammengestellt.“

Also gingen alle wieder zurück. Joschua wollte Pablo einen kleinen Schein zustecken, der aber hob, die Hand und lehnte das ab.

„Das ist mein Job und ich mache ihn gern. Wenn sie irgend etwas wünschen, bin ich sofort für sie da.“ Damit verschwand er wieder.

Hedda sagte: „Die sind aber sehr zuvorkommend hier. Das werde ich mir merken und wiederkommen.“

Ihr Mann konnte das nur bestätigen. So saßen sie auf ihrer Terrasse und aßen alle zu Abend. Es schmeckte

hervorragend und für alle war etwas dabei.

Danach waren sie zu müde, um noch ihre Koffer auszupacken und legten sich schlafen.

Am nächsten Morgen wurde das Zimmer gereinigt und eine neue Familie zog ein.

Der Graf

Pablo wartete ungeduldig beim Treffpunkt.

Er schaute auf die Uhr. Schon Zehn Uhr. Die Sonne machte sich bereits auf den Weg, heute besonders heiß zu werden. Wieder schaute er auf die Uhr. Erst eine Minute vergangen.

Nach weiteren zehn Minuten rollte ein Wagen vor.

Schweiß bildete sich auf der Stirn von Pablo.

Eine schwarze Scheibe wurde heruntergelassen. Aber nur halb. Pablo ging auf das Auto zu, nicht um sich vorher nochmal zu vergewissern, dass ihn niemand sieht.

Drinnen saß ein Mann mit Sonnenbrille und schwarzen, längeren Haaren zum Zopf gebunden. Gut gekleidet, was Pablo sehen konnte. Es war der Graf, persönlich.

Er steckte einen Umschlag ein, den er durch das Fenster bekam, ein.

„Gute Arbeit.“ Mehr kam nicht vom Grafen.

Das Fenster schloss sich wieder und das Auto fuhr wieder los.

Pablo drehte sich wieder um, aber es hatte ihn niemand gesehen.

Verstohlen tastete er nach dem dicken Umschlag in seiner Innentasche. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Dann lief er zurück ins Hotel. Die nächsten Gäste vorbereiten.

*

Der schwarze Wagen hielt am Flughafen.

Die hintere Tür wurde von dem Chauffeur geöffnet und der Graf stieg aus.

James, morgen machst du das nochmal und überbringst das Kuvert, dann ist wieder vier Wochen Ruhe. Ich fliege jetzt nach Portugal.

Der Graf übergab ihm einen Umschlag in braun und einen in weiß mit den Worten. „Der weiße ist für dich.“

„Sehr wohl Herr Graf, meinen Dank.“ Damit ging der Graf zu seiner Privatmaschine und flog nach Portugal.

Portugal

Wiebke und Cleo sind die allerbesten Freundinnen. Sie kennen sich schon aus der Schulzeit.

Selbst, als Cleo etwas weiter weggezogen war, telefonierten sie fast täglich. Es gab nichts, was die eine nicht von der anderen wusste.

Wiebke hatte dunkle Haare, die bis kurz über die Schultern reichten. Mit der Figur ist das so eine Sache, sie möchte gerne abnehmen, schafft es auch, aber nicht lange.

Dann nimmt sie wieder zu. Die Kleidergröße vierzig, manchmal zweiundvierzig passte zu ihren Rundungen. Sie arbeitete an der Kasse bei Aldi, da bewegt man sich nicht so richtig. Sie meinte, dass sie daher noch keinen Mann gefunden hatte, der zu ihr passt, und das mit 29 Jahren.

Cleo sieht da schon etwas anders aus. Sie hatte schon eine Ehe hinter sich und ist dreißig geworden. Ein Grund zum Feiern?

Ja, aber nicht zu Hause, sondern in Portugal mit ihrer besten Freundin. Portugal am Atlantik, da weht immer ein toller Wind und man wurde schneller braun.

Cleo hatte kurze blonde Haare und etwas von Brigitte Nielson. Ihre Kleidergröße war 36-38. Und sie konnte so viel essen, wie sie wollte, sie nahm nicht zu.

Ihre Ehe hatte nur drei Jahre gehalten, dann brannte ihr damaliger Mann mit einer Jüngeren durch. So schnell kann es gehen.

Jetzt standen sie am Flughafen mit ihren großen pinkfarbenen Koffern.

Beide konnte sich nicht entscheiden, was nun unbedingt im Koffer landen soll, und so hatten beide Übergewicht. Sie zahlten 50,- Euro drauf, stiegen ins Flugzeug und ab ging es nach Lissabon. Am Flughafen Lissabon angekommen wurden sie von Lucia herzlich begrüßt und im hoteleigenen Wagen abgeholt. Lucia ist eigentlich Italienerin, arbeitet aber hier in Portugal für einen echten Grafen, der hier in der Nähe wohnt und jede Menge Ferienhäuser vermietet. Er ist sehr reich und wenn sie mal am Strand eine Jacht sehen sollten, die den Namen Zakk hat, sollten sie mal winken. Das ist nämlich die Jacht des Grafen. Cleo fragte nach, ob sie da mal mitfahren dürften.

Lucia meinte, sie würde mal nachfragen, aber eigentlich schon. Der Graf hat öfter mal ein paar Mädels auf der Jacht. Sie würde dann Bescheid geben.Gut gelaunt kamen sie an ihrem Bungalow an und waren schlicht weg begeistert. Und das für so einen Preis. Eine Flasche Champagner stand auf dem Tisch neben einem Obstkorb.

„Wie aufmerksam,“ meinte Wiebke, und öffnete die Flasche sogleich. Nach dem Begrüßungsschluck nahmen sie die Flasche mit und liefen zum Strand, setzten sich in den Sand und tranken ihren Champagner aus der Flasche.

Überglücklich gingen sie danach zurück und packten ihre Sachen aus. Jetzt machten sie sich ausgehfertig und gingen rüber ins Hotel zum Essen.

Wiebke sagte: „Also abnehmen kann ich hier nicht Cleo, das ist dir doch wohl hoffentlich klar.“ Beide gackerten.

Sie genossen drei Tage nur mit, essen, ausspannen und rumgammeln am Strand.

Am dritten Tag kam Lucia und suchte nach den Beiden. Cleo sah sie und winkte ihr zu.

Freudestrahlend kam sie zum Tisch. „Hallo, ihr Zwei, wollte mal fragen, ob ihr zufrieden seid, oder gibt es was zu beanstanden?“

Wiebke antwortete: „Das Essen ist zu viel, das Wetter zu gut und unsere Laune bestens.“ Dabei lachten alle. Lucia: „Ich habe mal angefragt beim Grafen.

Morgen spät Nachmittag würde er euch mit einem Motorboot abholen lassen. Dann geht es zur Jacht raus. Wenn ihr wollt?“

Die Mädels strahlten, beide nickten aufgeregt.

Cleo: „Was müssen wir denn anziehen?“

„Am besten, etwas Elegantes. Der Graf ist der reichste Mann hier auf der Insel und nicht nur hier. Da würden Jeans nicht so gut kommen.“

„Klasse,“ sagte Cleo. „Ich ziehe mein rotes Kleid an.“

„Und was soll ich anziehen?“ Wiebke zog einen Flunsch.

„Wir gehen morgen Vormittag noch etwas Schönes kaufen,“ tröstete Cleo sie.

Dann ging Lucia auch schon wieder weg. Wiebke schob daraufhin ihren Teller weg und sagte: „Dann esse ich bis morgen nichts mehr, nicht dass der Graf noch etwas Schlechtes von mir denkt.“ Sie tranken aber noch reichlich Wein und gingen dann zeitig ins Bett. Jede träumte von der Jacht und vom Grafen.

Malle

Die Kegelbrüder freuten sich wie Bolle auf ihr verlängertes Wochenende. Das Sauf und Feier Wochenende, das einmal im Jahr stattfand, ohne Frauen natürlich.

Maximilian, also Max, weil ihn alle so nannten, hatte etwas Günstiges auf Mallorca gefunden. Er und seine Kegelbrüder wollten in die Nähe von El Arenal. Da es nicht so weit zum Ballermann ist.

Max hatte alles gebucht. Seine Freunde verließen sich auf ihn.

Wie vereinbart trafen sich die fünf am Flughafen. Sam, wie immer kam er als letzter angetrabt. Alle hatten wenig Gepäck, weil sie keinen Koffer für die paar Tage aufgeben wollten. Handgepäck reichte völlig.

„Wo bleibst du Sam, wir wollen durch die Kontrolle. Immer der Letzte,“ meckerte Max.

„Ich habe uns noch Kondome besorgt, man weiß ja nie, wie die Dinger da drüben sind. Nachher reißt so ein Ding.“

Alle lachten. Julian gab seinen Senf dazu:

„Du weißt schon, dass Ben und ich die einzig glücklich Verheirateten sind. Da bleiben nicht mehr ganz so viele übrig. Max, deiner ist eh zu klein für die Malle Mädels, aber dann reißt das Kondom wenigstens nicht.“

Ein Gejohle kam zur Bestätigung des Gesagten.

Dann wurde noch schnell ein Gläschen getrunken und schon ging es ab durch die Kontrolle. Im Flugzeug wurde kräftig weiter getrunken. Die Stewardess kannte das schon von den anderen Flügen und sagte nichts dazu. Auf dem Hinweg sind immer alle euphorisch und auf dem Rückweg schläft alles, wie immer.

Als sie endlich ankamen, wurde es ein kurzer Transfer.

Sie begutachten die Zimmer aus dem „Hotel“, was man auf den ersten Blick nicht erkennen konnte, dass es eins war. Sie zogen sie sich um, nachdem sie geduscht hatten und machten sich auf zum Ballermann sechs. Es wurde geflirtet und reichlich getrunken. Gegen 05:00 Uhr morgens hatte keiner mehr die Kraft zu dem 200 Meter entfernten Hotel zu laufen. Jeder Schritt war zu viel. Also beschlossen sie am Strand auf den Liegen ein zwei Stunden zu schlafen, um sich dann etwas später auf den Weg zum Hotel zu machen.

Nach etwa eine Stunde wurden sie allesamt unsanft geweckt. Die spanische Polizei war da. Unsanft wurden sie alle in einen Polizeitransporter geschubst. Sam schlief einfach weiter, er war viel zu betrunken.

Max versuchte zu fragen, wo es denn hingeht. In Englisch und gebrochenen Deutsch fragte er: „You uns bringen ins Hotel?“

Er bekam keine Antwort. Er fragte vorsichtig nach: „Gefängnis?“ Dabei legte er seine Hände über Kreuz. Der eine Wachmann nickte nur. ‚Schöne Scheiße, dachte Max.

Als sie im Polizeipräsidium angekommen waren, kam ein anderer Mann und tuschelte mit dem einen Polizisten. Sie hätten auch laut reden können, verstand eh keiner.

Die Tür wurde geschlossen. Christian wurde wach: „Was ist los? Wo sind wir? Mir ist so schlecht.“ Dann übergab er sich direkt auf die Füße von Max. Der sprang panisch nach hinten: „Hey, pass doch auf, Idiot!“

Die Tür wurde geöffnet und eine hübsche junge Frau sah hinein. „Hallo, sagte sie auf Deutsch, ich bin eure Dolmetscherin. Wir geben jedem eine Spritze, damit sich der Alkohol im Blut verdünnt. Ihr habt am Strand geschlafen, das ist hier verboten, sogar streng verboten. Aber der Chef wird nochmal eine Ausnahme machen und euch, wenn ihr wieder nüchtern seid, gehen lassen.“

„Danke, sagte Max, das ist sehr nett von ihm, sage ihm das bitte.

Sie übersetzte das und er nickte nur. Dann gab sie erst den schlafenden eine Spritzte. Dabei sagte sie, das geht schneller, um wieder nüchtern zu werden.

Zum Schluss kam Max dran, der angewiderte wegguckte, weil er keine Spritze sehen konnte.Die Schönheit lachte. Er fragte mit einem Lächeln noch: „Wie ist dein Name?“

„Eloisa,“ kam zur Antwort. Dann verschwamm alles und er sackte weg. Traurig ging sie wieder raus und nickte dem Polizeipräsidenten zu.

Er überreichte ihr einen Umschlag und setzte sich an Steuer, allein. Die anderen Polizisten waren schon ins Präsidium gegangen, weil sie das kannten.

Er fuhr los, nach ca. zwei Stunden Fahrt war er da, wo er hinwollte.

Er fuhr zum Hintereingang.

Ohne ein Wort zu sagen, wurde die Tür am Auto geöffnet und die regungslosen Körper wurden aus dem Transporter gezogen.

Der Polizeichef sagte nur: „al procesamiento (zur Verarbeitung.) Dann erhielt er einen braunen dicken Umschlag für die Personen.

Zufrieden verschloss er die Tür und fuhr freudestrahlend zurück. Jetzt konnte er seine Frau die neue Couch kaufen, die sie sich schon so lange wünschte.

Zakk

Cleo und Wiebke hatten etwas Schönes für Wiebke zum Anziehen gefunden. Über zwei Stunden am Nachmittag hatten sie sich aufgehübscht.

Jetzt standen sie am Strand und hielten Ausschau nach einer Jacht mit dem Namen Zakk.

Es kamen ein paar nette Jungs vorbei und sprachen die Mädels an.

„Hey, ihr seid ja geile Bräute, wo wollt ihr denn hin, so aufgebrezelt wie ihr seid.

Wiebke übernahm das Wort: „Wir werden gleich vom Grafen auf seine Jacht abgeholt.“

Eine Junge äffte sie nach: „Oh, wir werden gleich vom Grafen auf seine Jacht abgeholt.“

In dem Moment kam tatsächlich ein Motorboot und sie sahen Lucia vom weiten winken.

Die Mädels winkten zurück.Die Jungs, es waren drei standen wie blöd da und schauten zu dem Motorboot.

Dann sagte ein anderer Junge: „Und wo ist die Jacht?“

Wieder Wiebke: „Da werden wir jetzt hingebracht und wenn du genau schaust, siehst du sie weiter hinten.“ Die Jungs schauten alle auf s Wasser.

Tatsächlich stand eine schneeweiße Jacht weiter hinten. Die Jacht hatte einen Buck, wo die Spitze richtig nach vorn schoss.

Wieder ein andere Junge sagte so in Gedanken:

„Da ist bestimmt Wumms dahinter. Wie kommt es, dass ihr da mitfahren dürft?“ Jetzt übernahm Cleo das Wort: „Ich kann ja mal fragen, ob ihr auch mitkönnt?“

Sie fand den einen nämlich sehr attraktiv.

„Echt, das wäre super.“

Lucia war angekommen mit einem herzlichen „Ola“.

„Ola Lucia, die Jungs fragen hier, ob sie mitdürfen, wir kennen sie aber nicht. Sie kamen hier nur zufällig vorbei.“

Wieder der erste Junge: „Gehört die Jacht wirklich einen Grafen?“

Lucia horchte auf. Sie wollte nicht, dass Leute vom Grafen wissen, das mag er gar nicht. Also sagte sie: „Habt ihr nichts Besseres zum Anziehen?

Wo wohnt ihr denn?“

„Wir haben einen Bungalow, da schlafen wir zu Dritt drin. Mein Name ist Harry“, sagte der gutaussehende.

Dann stellte sich der nächste mit Thomas und der dritte mit Ralf vor. Wie Lucia feststellen konnte, übernachteten auch diese drei in einem Bungalow des Grafen. Das wussten sie aber nicht. Harry bot an, sich umzuziehen, aber Lucia winkte ab und schmunzelte: „Ach was, kommt einfach mit. Ich frage den Grafen und wenn es nicht passen sollte, fahre ich euch wieder an Land.“ Schon stiegen alle Fünf Personen in das Motorboot, was geschickt vom Fahrer gewendet wurde mit dem Ziel, zur Jacht zu fahren.

Als sie ankamen war laute Musik am Board und anderen Menschen lachten und hielten alle ein Glas in der Hand. Entweder Champagner oder Cocktail. Die Mädels bekamen sofort ein Glas Schampus in die Hand gedrückt. Die Jungs mussten warten.

Lucia sagte: „Wartet hier, ich frage nach.“

Die drei nickten und warteten. Dabei schauten sie den Gästen zu. Harry meinte:

„Das sind mit Sicherhand alle so reiche Leute, ist nichts für uns, komm lass uns wieder verschwinden.“

Lucia kam und sagte: „Kommt mit.“ Harry hielt Lucia am Arm und meinte: „Da passen wir nicht rein, wir gehen wieder. Die sehen alle so reich aus.“Lucia konterte: „Mehr Schein als Sein, kommt schon mit.“

Die drei trotteten hinter Lucia her. Sie kamen an einer Kabine an. Sie meinte: „Da könnt ihr euch ein bisschen was aussuchen und euch umziehen. Ihr dürft alles benutzen, was da so rumliegt. Ich hole euch in dreißig Minuten wieder ab. Dann könnt ihr Party machen, dass die Bude kracht.“ Damit verschwand sie.

Ralf zappelte nicht lange und zog den feinen Zwirn an, der wie angegossen passte.

Thomas sah eine Rolex da liegen und zog sie an: „Ob die echt ist?“ Ralf erwiderte: „

Spinnst du, das ist eine Attrappe, die ist nie im Leben echt. Du hast doch gehört, mehr Schein als Sein, hatte sie gesagt.“ Nach dreißig Minuten kam Lucia und holte die Jungs ab. Sie brachte sie nur nach oben und sagte sie: „Viel Spaß!“ Sie nahmen sich was zu trinken und mischten sich unter die Leute. Einen Augenblick später gab es ein Riesengetöse. Der Motor wurde gestartet.

„Meine Herren, ist das ein geiles Teil,“ rief Harry.

Dann wurden die Personen gebeten, bitte sich alle kurz anzuschnallen und sich setzten sollten, gerne auch mit Getränk. Alle nahmen sich noch schnell was und dann nahmen die Gäste Platz. Durch ein Lautsprecher wurde: Herzlich willkommen auf der Jacht Zakk des Grafen.

Warum die Jacht so heißt, sollte jetzt demonstriert werden.

Ganz langsam zog die Jacht an, dann etwas schneller und noch schneller und noch schneller. Die Leute schrien vor Freude. Cloe und Wiebke hatten ein wenig Angst. Die Jungs grölten nur wie die Blöden.

Harry rutschte zu Cleo vor und legte beschützend den Arm um sie. Cleo nahm es dankbar an.

Nach circa dreißig Minuten war der Spuk vorbei und es wurde wieder ruhiger. Das Einzige, was jetzt noch laut war, war jetzt die Musik. Es wurde ein Büffet gereicht vom Feinsten. Alle durften wieder aufstehen und Tanzen, feiern und Trinken. Es wurde schon spät und die Abenddämmerung kam. Trotzdem war es eine laue Nacht, aber nur für die Jungs, die schon so einiges Intus an Alkohol drin hatten. Die Mädels froren. Cleo wollte Lucia fragen, ob sie ihr eine Jacke leihen könnte und suchte sie unter Deck. Sie ging weit nach hinten durch. Sie sah durch ein Bullauge. Da sah sie einen Mann in einem Sessel sitzen. Der sah richtig gut aus. Eher ehrfürchtig. Seine schwarzen Haare glänzten, die aber zu einem Dutt zusammengebunden waren.

Er hatte einen weißen Anzug an und ein schwarzes Hemd und eine knallrote Krawatte.

‚Ob das der Graf war, er hatte sich den ganzen Abend nicht sehen lassen, warum nicht? Ist er zu schüchtern. Es ist doch seine Veranstaltung.‘

„Guten Tag junge Frau, treten sie doch ein. Erschrocken zuckte sie zusammen. ‚Wer hatte mit ihr gesprochen, wo kam die Stimme her?‘

Unsicher verschwand sie wieder nach oben. Auf der Treppe nach oben kam ihr Wiebke entgegen. „Wo bleibst du denn?“ ich war auf Klo und dich konnte ich nicht finden.“

„Ich habe Lucia gesucht,“ kam von Cleo zur Antwort.

Als sie wieder oben waren, kam diese ihr entgegen.

„Hallo ihr zwei, die Jungs wollten sich noch verabschieden, hatten euch allerdings nicht gefunden, die sind jetzt schon zurückgebracht worden. Was ist mit euch, wollt ihr hier übernachten oder wollt ihr auch zurück?“

Cleo war überrascht: „Wieso, wir müssen doch erst einmal wieder zurückfahren, oder nicht?“

Lucia: „Ihr habt es gar nicht gemerkt, aber die Jacht ist schon ganz langsam wieder zurückgefahren. Im Schritttempo sozusagen. Die Jungs wollten gerne mit euch fahren, aber ihr wart nicht aufzutreiben.

Aber schöne Grüße soll ich ausrichten. Beim nächsten Mal sind sie wieder mit dabei.“

Wiebke wollte jetzt auch nach Hause, Cleo allerdings ging dieses Bild nicht aus dem Kopf, vom Grafen.

Aber sie willigte ein und beide wurden in das Motorboot gesetzt und wurden zurückgebracht. Todmüde gingen sie ins Bett.

Da erzählten sie sich aber noch von den außergewöhnlichen Abend, dann schliefen beide völlig erschöpft ein.

*

Zur gleichen Zeit auf der Jacht.

„Hat alles funktioniert?“

„Ja Herr Graf, die Jungs werden auf den kürzesten Weg in die Klinik gebracht zur Verarbeitung. Im letzten Getränk war ein Schlafmittel drin, was sofort gewirkt hatte.

Die Mädchen sind wohlbehalten wieder in ihr Bungalow, würden sich aber freuen, nochmal mitzukommen. Die Blonde war enttäuscht, den Grafen nicht persönlich kennengelernt zu haben. Deshalb würde sie sich freuen, sie kennenlernen zu dürfen.“ Der Graf holte einen braunen Umschlag und übergab sie Lucia.

„Gute Arbeit,“ sagte der Graf noch. Lucia bedankte sich und ging aus der Kabine.

Max

Maximilian wurde wach. Er hörte Stimmen, also ließ er seine Augen noch geschlossen.

Die Stimmen entfernten sich. Vorsichtig blinzelte er. Es war noch alles verschwommen. Bei der Konzentration die Augen ganz zu öffnen, hörte er wieder Stimmen. Schnell schloss er die Augen wieder. Die Stimmen wurden leiser.

Wieder öffnete er die Augen. Er sah einen Raum, der weiß war. Wo war er bloß, was ist passiert? Er sah unter die Bettdecke und bemerkte, dass er ein OP-Hemd anhatte. Vorsichtig bewegte er langsam alle Glieder.

Max erinnerte sich, dass die junge Frau seinen Freunden und ihn eine Spritze gesetzt hatte, um den Alkohol zu verdünnen. Dann wurde alles dunkel um ihn. Wo waren seine Freunde? Verdammt, was passiert hier? Als er nach seinen Bettnachbar sah, bemerkte er, dass es Ralf war. Er stand auf und versuchte ihn wachzurütteln. Der schlief wie ein Toter.

Wieder hörte er Stimmen. Schnell legte er sich wieder hin und schloss die Augen. Sie nahmen Ralf mit und schoben ihn nach draußen. Er wollte schreien, aber seine Stimme verstummte. Als sie weg waren, stieg er abermals aus dem Bett. Er suchte seine Klamotten, fand sie aber nicht. Ein Instinkt sagte ihm, dass er hier schnell verschwinden sollte. Er ging zum Fenster, da waren überall Gitter vor. Er ging zur Tür, der Gang war leer.

Schnell huschte er mit seinem OP – Kleid den Gang hinunter. Er sah eine Tür, das Treppenhaus. Wieder hörte er Stimmen von unten, also ging er eine Etage hoch. Zwei Pfleger unterhielten sich, aber er konnte nicht verstehen über was. Sie gingen in die Etage, wo er gerade rauskam. Schnell lief er nach ganz unten. Er öffnete die Tür einen Spalt. Es waren einige Leute da, die teilweise mit Tropf auf den Flur hin und her gingen. In diesem Outfit kann er sich schlecht sehen lassen. In dem Moment ging die Tür ganz auf.

„Hallo junger Mann, wo wollen sie denn hin, sagte eine etwas ältere Patientin. Der OP ist hier aber nicht. Sie trug einen grünen Herrenbademantel.

„Äh, entschuldigen sie, aber können sie mir für einen klitzekleinen Augenblick ihren Bademantel leihen. Ich will nur schnell zum Kiosk, mir eine Zeitung holen. Ich kann ihnen auch was mitbringen, wenn sie wollen?“

„OH, ja, Schokolade wäre wunderbar,“ strahlte sie. Dabei gab sie bereitwillig ihren Bademantel ab und sagte: Ich bin dann in meinem Zimmer, Nr. fünf, ja?“

„Wunderbar, so machen wir das,“ erwiderte er freundlich. Dann schlich er raus.

Eine Krankenschwester kam ihn entgegen. Er drehte ab und ging in ein Zimmer.

Da lagen Leute, die ihn erstaunt anguckten.

„Sorry, ich habe mich in der Tür geirrt,“ stammelte er und schon war er wieder draußen. Vor dem Haupteingang saßen die Raucher. Es war angenehm warm.

Ein Mann seine Füße auf einen gegenüberliegenden Stuhl liegen und war barfuß. Seine Sandalen standen neben der Bank. Ohne es zu bemerken, schlich er sich dahin und zog die Sandalen einfach über.

Zu klein, macht nichts. Er ging zügig und als er etwas weiter weg war, fing er an zu rennen. Im Ohr hörte er eine Sirene. Ob sie es bemerkt hatten, dass er weg war? Wo ist er hier überhaupt?

Nachdem er eine Stunde nur gerannt ist, setzte er sich auf eine Bank und überlegte, was er machen sollte. ‚Zur Polizei konnte er nicht, der Polizeichef persönlich hat dafür gesorgt, dass ihm und seinen Freunden etwas passiert.

Irgend jemanden Fragen, ist auch nicht so toll, weil er spricht kein Spanisch. Das Hotel muss mindestens zwei Autostunden von hier entfernt sein und ohne Geld kommt er hier nicht weg. Wie hieß das Mädchen nochmal? Eloisa. Wie soll er die finden, es ist wie einen Stecknadel im Heuhaufen.‘Während er seine Gedanken sortierte, warf ihm jemand ein Geldstück vor die Füße.

Verdutzt schaute er ihn nach, nahm aber das Geldstück hoch.

Er muss wie ein Penner aussehen. Er schlenderte weiter in die Stadt. Da waren Souvenirläden. Draußen hingen aufgeblasene Delfine, Luftmatratzen, Spielzeug für die Kleinen, Sonnenbrillen. T-Shirts und Shorts. Drinnen war es zu voll, als dass sich jemand für ihn interessierte.

Er suchte einen schorts aus, ein T-Shirt und eine Sonnenbrille.

Einen Strohhut nahm er auch. Dann rannte er um sein Leben. Aber eigentlich hätte er das gar nicht gebraucht, weil, es wurde noch nicht mal bemerkt. Er ging in den Park und zog die Sachen an. Schon fühlte er sich besser.

Und jetzt? Er musste zurück ins Krankenhaus, um zu sehen, ob seine Freunde noch da sind. Langsam, ganz langsam ging er zurück zum Krankenhaus.

Cleo

Cleo musste immerzu an dieses Bild denken. ‚Ein wunderschöner Mann im hellen Anzug und seine Haare als Dutt gebunden. Dazu seine gebräunte Haut. Warum hat er sich nicht blicken lassen. Während die anderen ausgelassen auf seine Kosten feierten, blieb er unter Deck, und zwar den ganzen Abend. Ist er zu schüchtern oder was sollte das?‘ Wiebke wollte ein bisschen einkaufen gehen, Cleo hatte nicht so richtige Lust. Also blieb sie allein zurück.

Als sie völlig in ihren Gedanken war, klopfte es an der Tür.

‚Nanu, hat Wiebke ihre Karte vergessen?‘

Als sie die Tür öffnete, stand Lucia vor der Tür.

„Oh, hallo Lucia, was verschafft mir die Ehre?“

„Ola Cleo, ich soll besonders dir vom Grafen ausrichten, wenn du Lust hast, ein Luxusfrühstück bei ihm auf seiner Jacht einzunehmen. Er würde dich gerne näher kennenlernen.“

Cleos Herz schlug bis zum Hals. „In einer halben Stunde würde dich wieder der Fahrer mit dem Motorboot abholen, aber nur wenn du magst.“

„Ja, ne, klar, warum nicht, ich muss aber warten bis Wiebke wieder da ist. Ich muss ihr Bescheid sagen, sonst macht sie sich Sorgen.“

Was hältst du davon, wenn ich das übernehme, denn so eine Einladung kommt vielleicht einmal im Jahr bei dem Grafen vor.“

Ich bin schon in der Dusche. In einer halben Stunde bin ich soweit, ich fliege…….“

Schon war sie weg.

Lucia sagte per Handy den Grafen Bescheid.

„Sehr gut. Sage der anderen Bescheid, so in drei Stunden,“ antwortete der Graf.

Dann legte er auf.

Fünfundzwanzig Minuten später stand Cleo abfahrtbereit.

Es war derselbe Fahrer, wie beim letzten Mal. Nur dieses Mal war sie allein, ohne Wiebke. ‚Hoffentlich ist sie nicht beleidigt,‘

Als sie am Board gingen kam ihnen ein Steward entgegen und begrüßte sie wie eine Lady. „Guten Morgen, gnädige Frau, wenn sie mir bitte folgen möchten.“

Cleo dachte: ‚Gnädige Frau, das würde mir auch auf Dauer Gefallen.‘

Der Steward brachte sie zu der gleichen Tür, wo sie ihn das letzte Mal gesehen hatte.

Als sie nach dem Anklopfen eintraten, sagte der Steward: „Herr Graf, die gnädige Frau ist jetzt anwesend.“

Der Graf stand mit dem Rücken zu uns. „Danke, ab hier übernehme ich,“ sagte er mit seiner rauchigen Stimme.

Der Steward verließ das Zimmer und ließ uns allein.

Cleo stand ein bisschen unsicher da, aber als sich der Graf umdrehte, verschlug es ihr dem Atem. Er sah noch umwerfender aus, als beim letzten Mal. Jetzt lächelte er sie an und eine makellose weiße Zahnreihe kam zum Vorschein.

„Hallo, wie geht es ihnen? Cleo, richtig? Cleo nickte nur noch.

Nehmen sie doch am Tisch da drüben Platz.“ Erst jetzt sah sie einen Tisch voller Leckereinen. So ein Frühstück hatte sie noch nie gesehen. Es war sogar Champagner und Kaviar darauf.

Sämtliche Brötchen und Brotsorten, alles an Süßspeisen, wie Marmelade und Honig. Käse und Wurstsorten. Frisches Obst, alles Mundgerecht zugeschnitten. Trotzdem drehte sich vor Aufregung ihr Magen um.

Sie setzte sich und er goss, nachdem er gefragt hatte, Kaffee ein und ein Gläschen Schampus.

Er nahm sich ein Brötchen und schnitt es auf, dann reichte er ihr es, mit der Frage: „Auch so eins?“

Sie nahm es dankend an und er schnitt ein neues Vollkornbrötchen auf. Er tat keine Margarine oder Butter unter, sondern belegt es mit einer Scheibe Käse und legte Gurkenstückchen drauf. Weil Cleo völlig überfordert war, tat sie ihm das gleich.

Er erhob sein Glas: „Auf ein nettes Frühstück,“ prostete er ihr zu. Dann nahm sie sich ein Herz und fragte:

„Darf ich sie etwas fragen?“

„Nur zu,“ gab er zur Antwort.

„Warum laden sie mich hier ein? Ich meine, sie hätten ja auch Wiebke einladen können, oder eine von den anderen schönen Frauen, die hier waren?“

Er nahm nochmal sein Glas und trank ein Schluck. „Wissen sie, von den ganzen anderen Frauen, die hier waren, war keine so neugierig und traute sich, bis vor meiner Tür zu treten und durch das Fenster zu sehen.“ Clos Kopf wurde knallrot. Meine Herren, war das peinlich.

Sie stotterte rum: „Ja, äh, ich hatte Lucia gesucht, weil es so kühl wurde ohne Jacke und da, äh, wollte ich sie fragen, ob sie eine für mich hätte, äh, und für Wiebke.“

Der Graf sagte gar nichts dazu, sondern schaute ihr nur in ihre Augen.

Sie wusste gar nicht, wo sie hingucken sollte, so unangenehm war ihr die Situation.

Dann drehte er sich wieder weg und trank einen Schluck Kaffee. Innerlich atmete sie erleichtert auf. Cleo platzte heraus: „Haben sie keine Frau?“

Im selben Moment hielt sie sich die Hand vor dem Mund und murmelte: „Tschuldigung.“

„Es ist schon gut, nahm er ihr die Frage ab. Ich hatte eine Frau, eine wunderschöne, aber ich weiß nicht, ob sie mit einem anderen durchgebrannt ist, oder ob sie tot ist. Ich habe seit zwei Jahren nichts mehr von ihr gehört.“ „Warum lassen sie sie nicht suchen,“ hakte Cleo nach.

„Glauben sie mir, das habe bereits veranlasst, aber ohne Erfolg. So, nun genug von mir geredet, was ist mit Ihnen. Wartet ein Traummann zu Hause auf sie?“ Dabei lachte er so herzhaft, dass sie kurz davor war, sich in ihn zu verlieben.

Cleo schüttelte den Kopf, nein. Ich habe noch nicht den Richtigen gefunden, leider,“ setzte sie noch nach. „Sind sie so wählerisch?“

Jetzt lachte auch Cleo. „Nein, überhaupt nicht, aber es war noch nicht der richtige dabei.“

Sie unterhielten sich noch eine Zeitlang, bis der Graf auf seine Uhr guckte. Cleo nahm das sofort wahr.

„Oh, ich stehle ihnen ihre kostbare Zeit.“ Nein, nein, das ist es nicht, aber wir sollten nach oben gehen. Wir bekommen noch Besuch.“ Verwundert guckte sie ihn an. „Aber ich kenne doch gar keinen hier.“

„Oh doch, oh doch.“ Dann schob er sie nach draußen. Gerade mit dem Motorboot angekommen, winkte Wiebke.

„Hallo, ist das nicht großartig, wir werden richtige Delfine sehen. Der Graf hat uns eingeladen,“ rief sie nach oben. Cloe schaute verwirrt zu den Grafen. Er machte ihr ein Knieps Auge und meinte: „Ja, ist das nicht großartig?“

Dabei lachte er wieder so herzhaft. Bumm hat es gemacht und Cleo hatte sich genau in diesen Augenblick in ihn verliebt. Was ist das nur für ein sensationeller Mann.

Sie starteten den Riesenmotor und rauschten über das Wasser. Als sie in der Nähe Setúbal waren, wurde der Motor abgeschaltet. Der Graf erklärte den beiden Mädels, dass im Flussdelta des Sado eine Gruppe von 27 große Tümmler sind.

Der Fischvorrat wir hier reichlich geboten und die Delfine brauchen es nicht zu teilen.

Für die Öffentlichkeit gibt es bestimmte Zeiten, die Delfine zu bewundern. Da gibt es strenge Regeln. Lucia erzählte: „Da aber der Graf im Jahr eine Millionen spendet, hat er seine eigene Zeiten.“ Die beiden Mädchen waren hin und weg. So hatten sie Delfine noch nie gesehen. Sie bemerkten gar nicht, dass sich der Graf zurückgezogen hatte. Nach etwa 30 Minuten war das Spektakel zu Ende und die Jacht zog sich langsam von den Delfinen wieder zurück. Dann erst wurde der Motor gestartet und sie fuhren zurück.

Am Treffpunkt wurden sie mit dem Motorboot wieder abgeholt. Cloe fragte noch: „Können wir uns denn vom Grafen verabschieden und uns bedanken?“ Das wurde verneint. Also fuhren sie wieder zurück zu ihrem Strand. Cleo war in der Bauchgegend ganz grummelig zumute.

Es hatte sie erwischt, aber wie.

Eloisa

Max versuchte unbekümmert zum Krankenhaus zurückzukehren. Er wollte wissen, was mit seinem Kumpels ist. Er schlich zum Hintereingang. Gerade noch rechtzeitig, als ein Polizeitransporter um die Ecke bog und vor der Tür hielt.

Max linste um die Ecke. Was er da sah, verschlug ihm allerdings den Atem. Der Polizeichef persönlich stieg aus und öffnete die hinteren Türen. Dann sagte er auf Spanisch: „al procesamiento.“ (Zur Verarbeitung)

Er steckte sich eine Zigarette an und sah sich um, nun klopfte er zweimal gegen den Transporter. Auf der Beifahrerseite stieg ein Mädchen aus. „Das ist doch das Mädchen, Eloisa.“ Sie bedankte sich und nahm einen weißen Umschlag entgegen. Dann verabschiedete sie sich und ging genau in seine Richtung. Max duckte sich.

Was soll er jetzt machen, warten was da noch passiert oder Eloisa hinterher. Er entschied sich für das Zweite.

Als sie ging, drehte sie sich immer wieder um, als wenn sie vor etwas Angst hätte.

Im sicheren Abstand folgte er ihr. Dann verschwand sie in einem der bunten Häuser.

Er ging zum Haus, aber all die Namen sagten ihr nichts. Also ging er ein Stück zurück und beobachtete die Fenster. Im ersten Stock wurde die Gardine ein Stück zur Seite genommen und siehe da, Eloisa schaute vorsichtig auf die Straße. Dann verschwand sie wieder und zog die Vorhänge zu.

Nach circa einer Stunde kam eine ältere Frau und suchte in ihrer Tasche nach dem Schlüssel. Er ging auf die Frau zu. „Ola, kann ich ihnen behilflich sein?“ Die Frau guckte ihn nur an und verstand kein Wort. Er versuchte es erneut und meinte: „Cita Eloisa?“ was so viel hieß wie Verabredung.

Jetzt lächelte die Frau und zog ihren Schlüssel aus der Tasche. Dann gab sie ihn ein Zeichen, ihn zu folgen. Er nahm ihr die Taschen ab. Sie hatte ein paar frische Lebensmittel drin. Im ersten Stock schloss sie die Tür auf und rief: Ola Eloisa, Traje vsitantes conmigo!“ Was heißt, ich habe Besuch mitgebracht. Schon schoss Eloisa um die Ecke. Sie sah Max und fragte:

„Was machst du denn hier? Was willst du, verschwinde, sonst rufe ich die Polizei. Die Omi fragte erstaunt nach: „Poicia?“ Eloisa beruhigt ihre Oma und sagte zu Max. Stelle die Tasche da ab und komme mit nach hinten.“

Als sie hinten waren, fragte sie nochmal:

„Was machst du hier?“ Erst jetzt kam Max zur Antwort: „Ich bin aus dem Krankenhaus geflohen. Deine Dröhnung hatte wohl für mich nicht mehr ganz gereicht. Meine Freunde sind noch alle da, oder schon tot? Ich weiß es nicht. Ich habe dich beobachtet mit dem, ach so netten Polizeichef. Na, was hat er dir gegeben, dass du Menschen verrätst. Was passiert mit denen? Nun sag schon, sonst werde ich ungemütlich! Was passiert mit den Menschen im Krankenhaus, verdammt nochmal!“ Max wurde so laut, dass ihre Omi nachschaute und fragte, ob alles in Ordnung sei. Eloisa beruhigt sie und sie schloss die Tür wieder von außen.

„Nun, ich höre,“ bohrte Max weiter. Aber sie sagte nichts.

„Gut, sagte er und stand auf, dann frage ich deine Oma. Mal sehen, was die zu deinen Geschäften sagt.“ Damit wollte er zur Tür gehen. Sie hielt ihn zurück. „Ich werde erpresst, sagte sie und fing an zu weinen. Die Tränen kullerten nur so über ihre Wangen.

„Wer erpresst dich und was passiert mit den Leuten, die da abgeliefert werden?“ „Warte sagte sie und ging raus. Sie kam mit einem Krug erfrischendes Wasser mit Zitrone und Minze wieder. Sie stellte zwei Gläser ab und schenkte jedem ein Glas Wasser ein. Dann fing sie an zu erzählen.

„Ich war Krankenschwester in diesem Krankenhaus. Wir hatten immer sehr viel zu tun. Da war nicht mal eine kleine Pause drin.

Eines Tages wurde mein Großvater mit einem Schlaganfall eingeliefert. Meine Großmutter war völlig am Ende. Wir hatten eh kein Geld und dann das? Mein Großvater hatte nach diesem Schlaganfall einen Gehirnschlag.

Er war klinisch Tod, wurde aber noch am Leben erhalten, weil ein Mann Geld geboten hatte, wenn die noch einige gute funktionstüchtige Organe entnehmen dürfen. Sie haben uns fünftausend Euro angeboten. Meine Omi wusste von nichts. Also habe ich einen Organspenderausweiß gefälscht und habe das Beatmungsgerät, als es so weit war abgeschaltet.

Als meine Omi und ich trauerten, klopfte es zwei Tage später an unserer Haustür. Die Polizei hatte mich verhaftet. Dann kam der Polizeichef und machte mir ein Angebot. Als ich es ablehnte, sagte er, dann würde ich für mindestens fünf Jahre ins Gefängnis und meine Oma würde zu Grunde gehen. Er hatte mich in der Hand. Den Rest kennst du ja.“

Max hörte aufmerksam zu. Nun stand er auf und nahm die weinende Eloisa in die Arme.

„So ein Schwein. Weißt du, was mit den Leuten da drinnen passiert?“

„Ich bin mir nicht sicher, aber ich denke, denen werden die Organe entnommen und bei anderen Leuten, die sich das leisten können, eingesetzt.“

Jetzt kamen auch Max die Tränen, weil er wusste, er hatte seine Freude verloren.

Sie schniefte: „Was machen wir den jetzt?“

Maximilian überlegte und sagte: „Es gibt eine Organisation in Deutschland. Da ist sowas Ähnliches auch mal passiert. Aber die meisten sind Tod.

Nur durch ein paar Leutchen wurde das aufgedeckt. Wie hieß die noch….warte mal, ja Hanna König hatte damals einen Artikel geschrieben. Die hatte sich nämlich selbst in Gefahr gebracht. Die arbeitet für den größten Stadtanzeiger. Wenn wir die informieren, kann die uns vielleicht helfen? Und ich gehe zur Botschaft und versuche Papiere zu bekommen.“

„Und was soll ich machen?“ Eloisa überlegte dabei, als sie das fragte.“ „Du versuchst rauszubekommen, ob vielleicht noch einer von meinen Freunden lebt. Ach ja, was heißt: al procesamiento?“