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Eines steht fest: Sie möchten Ihren zukünftigen Hund als Therapiebegleithund, Schul-, Besuchs- oder Assistenzhund einsetzen. Aber welche Rasse passt wirklich zu Ihnen und den bevorstehenden Aufgaben? Erfahrene Therapie- und Assistenzhundeausbilder haben für Sie aus allen Hunderassen 73 Rassen ausgewählt, die den größten Erfolg in der Helferbranche verzeichnen und bieten umfassende Informationen zu Herkunft, Pflege, Erziehung, Charakter und Aussehen an. Sie erfahren außerdem, für welche Aufgaben als Therapie- oder Assistenzhund jede der Rassen besonders geeignet ist, wie viel Auslastung sie benötigt und welche Besonderheiten an den Halter gestellt werden. Antworten auf alle wichtigen Fragen erhalten Sie von fachkundigen Rasseexperten, die ihr einzigartiges Wissen über die jeweilige Rasse ehrlich und schonungslos mit Ihnen teilen. Dabei werden Stärken und Schwächen der Rasse für die Arbeit als Therapie- oder Assistenzhund offengelegt und viele Tipps angeboten. Farbfotos und Karikaturen veranschaulichen zudem die Persönlichkeiten der Rassen, so dass mithilfe dieses Hunderassen-Führers wirklich jeder die geeignete Rasse für die Arbeit als Therapie- oder Assistenzhund findet.
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Seitenzahl: 300
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Karikaturen: Swantje Philipps
Fotografie: Cover Bullys vom Heidenberg, Stella Matutina Dalmatiner; S. → Monika Carlsen; S. →-→, S. → Simone Wendt; S. → Jonathan Day ; S. → Maja Dumat; S. →, S. → Sandra Block; S. → Jana Kesseler; S. →, S. →, S. →, S. → Bullys vom Heidenberg; S. →, S. →-→ Petra Behr; S. →-→, S. → Charming Clowns; S. → Sandra Kettenhofen; S. → Happy Schnoodle; S. → Irmgard Fischer; S. →-→ Carmen Krausen; S. →, S. →, S. → Parvusfidius; S. → Golden Kit Kennel; S. → Carola Vorderstemann; S. → Astrid Mahnken; S. →, S. →, S. → Kerstin Hoffmann; S. → E SSK; S. → JD, S. →, S. → CC Beagles; S. →-→ Nadja Muschalik; S. →-→ Nathalie Burnier; S. → St. Vitus, Elsa Spittel; S. →, → Cockerpoo Zucht N.Minzlaff; S. → Jorbasa Fotografie; S. → Karin Gerhard-Beyersdorf; S. →, S. → Kirsten Oellrich; S. →, S. → Karins Familienhunde Stübchen; S. → Glückspudel; S. → Utashi, Dieter Irschitz; S. → Glückspudel, Dieter Irschitz; S. → Dieter Irschitz; S. →, S. → Petra Ackermann; S. → K. Prinz „von der Schnüffelnase“; S. →-→, S. → of Gentle Touch; S. →www.artidomo.de; S. → Hermine Anzengruber; S. → Siempre Irie!; S. →-→ Ulla Titgemeyer; S. → Kerstin Andres; S. → Familie Oschinski; S. → Christina Funke; S. →, S. →, S. →, → Dr. Angela Bürger und Caroline Bürger; S. → Boxer-Klub e.V. Sitz München; S. → Collies vom Hause Melchert; S. →, S. → Dietlind Scholz; S. →-→, S. →-→ Stella Matutina Dalmatiner; S. →, S. → Eurasierzucht von Falkensee; S. → Rubaron`s Flatcoated Retriever; S. →, S. → Larissa Paramonova; S. → Gerda Burian Fotografie Picture for People; S. → Elisabeth Hölzl, Robert Clarke; S. → Labradoodle vom Burgstall; S. → Sabine Robke; S. → Manuela Güldner, www.samojeden-info.de; S. →, S. →, →-→ Wolf Soul Photography Sarah Felberbauer; S. → vom Hitzenthaler Hof; S. →, → Beate Schoerner; S. → Kolbeck Franz und Elfriede Vom Goldachtal; S. → David Martyn Hunt; S. → Norlando Pobre; S. →, S. →, S. → BXGHH; S. →-→ S. →, S. →, S. →-→ Familie Happel; S. → Sonja Borchers; S. → By white Angel; S. → Regina Bauer; S. → Airwolfhound; S. → Donata Künsler; S. → Claudia Kapser; S. → Familie Hudy; S. → von den Reithen slx; S. →-→, S. →, S. → Heike Hamori- Shakarrigrafie; S. → Weimaraner Traditionszucht; S. → niki385434.
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Wählen Sie den Welpen aus, der wirklich zu Ihren Lebensumständen, Ihren Wünschen und dem späteren Einsatzbereich des Hundes passt.
Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Überlegung sich einen Welpen für die tiergestützte Arbeit oder als Assistenzhund anzuschaffen! Mit der Wahl des richtigen Welpen stellen Sie schon von Anfang an die Weichen für eine spätere Arbeit, so dass der Hund einmal entweder vielen Menschen oder Ihnen selber, helfen wird.
Während die Anschaffung eines Hundes als normaler Familienhund schon wohl überlegt sein möchte, weil es eine Entscheidung für das nächste Jahrzehnt wird, sind die Folgen für die tiergestützte Therapie- oder Assistenzhundearbeit viel weitreichender. Hier entscheidet die Wahl des Hundes nicht nur über das Familienleben, sondern auch darüber, ob und wie er später arbeiten wird.
Welche Rasse Ihr zukünftiges vierbeiniges Familienmitglied haben wird, kann einen entscheidenden Teil dazu beitragen, ob er den Anforderungen gewachsen sein wird. Schauen Sie sich deshalb nicht nur an, welche Rasse Ihnen persönlich gefällt und wer zu Ihren Lebensumständen passt, sondern auch, ob diese Rasse zu den Aufgaben passt, die Ihr Hund später erfüllen soll.
Nicht zuletzt ist auch die Wahl des Züchters und des individuellen Welpen wichtig. Nicht jeder Hund einer Rasse ist für die anspruchsvolle Arbeit als Therapiebegleit-, Besuchs-, Schul- oder Assistenzhund geeignet. Und jeder Einsatzbereich stellt unterschiedliche Anforderungen an den Hund. So sollte ein LPF-Assistenzhund für einen Rollstuhlfahrer ruhig und gelassen sein, fokussiert arbeiten und sich durch nichts aus der Ruhe bringen lassen. Dagegen sollte ein Warnhund für Diabetiker und Epileptiker oder ein Signalhund für Schwerhörige und Gehörlose sehr aufmerksam und eher temperamentvoll sein und darf sich nicht nur auf eine Sache konzentrieren, um seine Aufgabe gut erledigen zu können. Ebenso sollte ein Therapiebegleithund, der in der Kita eingesetzt wird, gut mit Lärm und Hektik umgehen können, während ein Therapiebegleithund in der Ergotherapie in erster Linie ruhig und gelassen sein sollte.
Wenn Sie eine oder mehrere Rassen in die engere Auswahl gezogen haben, sollten Sie einen Züchter wählen, dessen Aufzucht die besten Voraussetzungen für ein Gelingen des späteren Einsatzes bietet. Hierzu gehört, dass die Welpen während der ersten 8–12 Wochen möglichst viel positiv kennenlernen können und bereits mit vielen unterschiedlichen Menschen in Kontakt gekommen sind. Ideal ist es, wenn die Welpen im Familienverbund aufwachsen können und nicht in einem Stall oder Zwinger. Die ersten Lebenswochen sind für Welpen prägend. Erfahrungen, die sie in dieser Zeit machen, können nicht mehr aufgeholt werden. Schauen Sie sich deshalb genau an, wie die Welpen aufwachsen und wie Sie sich gegenüber Fremden verhalten. Wie verhält sich der Welpe, den Sie gerne haben möchten, bei Ihrem ersten Besuch? Ist er aufgeschlossen und sucht den Kontakt zu Ihnen? Versteckt er sich oder bleibt einfach liegen ohne Sie zu begrüßen, ist dies kein gutes Zeichen. Denn nicht nur der Welpe, der sich versteckt oder wegläuft, zeigt deutlich etwas, nämlich Angst – auch der Welpe, der einfach liegen bliebt oder Sie ignoriert, zeigt, dass er kein Interesse an einer Kontaktaufnahme hat; oft ebenfalls aus Angst oder Unsicherheit. Wählen Sie deshalb unbedingt einen Welpen, der den Kontakt zu Ihnen wünscht.
Um herauszufinden, wie gut die Welpen wirklich an Fremde gewöhnt sind, bleiben Sie etwas länger beim Züchter. Welpen haben nur eine kurze Konzentrationsspanne und werden schnell müde. Spätestens nach 10–30 Minuten, sollten sich die Welpen schlafen legen und auch in Ihrer Anwesenheit ruhig schlafen können. Kommt der Welpe, für den Sie sich interessieren, gar nicht zur Ruhe oder kann einfach nicht schlafen, ist dies ein Zeichen dafür, dass Fremde ihn zu sehr stressen und er in ihrer Gegenwart nicht zur Ruhe kommen kann. Selbst wenn dieser Welpe Sie ansonsten sehr überzeugt hat, ist er wahrscheinlich nicht der richtige Kandidat für eine spätere erfolgreiche Karriere als Therapie- oder Assistenzhund.
Schauen Sie sich beim Züchter vor Ort die Welpen an und entscheiden Sie individuell, welcher Welpe genau zu Ihnen passt. Selbst in einem Wurf werden Sie viele unterschiedliche Charaktere treffen – keiner wird wie der andere sein. Kennt der Züchter seine Welpen gut, kann er Sie beraten, welcher Welpe zu Ihnen passen würde. Bedenken Sie aber dabei, dass Sie das Wesen eines Welpen noch nicht im Alter von wenigen Tagen erkennen können. Das Gehirn eines Welpen ist erst im Alter von 49 Tagen vollständig ausgereift, so dass im Alter von 4 Wochen nur erste Tendenzen im Wesen erkannt werden können und erst mit ca. 7 Wochen erkannt werden kann, ob ein Welpe wirklich für komplexe Aufgaben geeignet sein wird.
Allerdings gibt Ihnen das Wesen der Elterntiere auch bereits erste Hinweise darauf, ob in einem Wurf ein geeigneter Welpe sein könnte. Viele Eigenschaften werden von den Eltern vererbt. Lernen Sie deshalb unbedingt die Mutter und falls möglich auch den Vater der Welpen kennen. Und löchern Sie den Züchter mit Fragen nach den Charaktereigenschaften der Eltern. Fragen Sie alles, was Ihnen bei Ihrem zukünftigen Hund wichtig wäre, und finden Sie heraus, ob die Eltern diese Eigenschaften mitbringen. Um später als Assistenz- oder Therapiehund zu arbeiten, müssen die Eltern keinesfalls ebenfalls in diesem Bereich tätig sein. Es reicht vollkommen, wenn sie das Wesen mitbringen, das Sie für die Arbeit benötigen. Denn die Persönlichkeit des Hundes ist das Entscheidende, alles andere können Sie durch Training umlenken oder erreichen.
Auch sollten Sie die Gesundheit der Eltern und Vorfahren in Betracht ziehen, wenn Sie die besten Voraussetzungen dafür schaffen möchten, dass Ihr zukünftiger Hund ein schönes und erfolgreiches, langes Arbeitsleben haben kann. In so gut wie jeder Rasse gibt es vererbbare Erkrankungen, die vorkommen können. Gewissenhafte Züchter, die meist Zuchtvereinen angeschlossen sind, bemühen sich um eine Gesunderhaltung der Rasse. Hierzu müssen die Zuchthunde zahlreiche gesundheitliche Tests bestehen, um die Gesundheit nachzuweisen. Wenn Sie Ihren Welpen bei einem anerkannten Züchter erwerben, der einem Zuchtverein wie dem VDH angehört, können Sie sicher sein, dass dieser nur mit gesunden Hunden züchten darf. Ansonsten ist Ihnen zu empfehlen, den Züchter direkt darauf anzusprechen, ob die Eltern bestimmte Gesundheitstests haben, und zu fragen, ob Sie diese einsehen können, wenn Sie sich selber ein Bild davon machen möchten.
Selbstverständlich gibt es auch bei einem Hundebesitzer in der Nachbarschaft, der nur einen einmaligen Zufallswurf hat und keine Gesundheitsergebnisse der Mutter, die Chance, dass Sie dort Ihren passenden Welpen finden. Aber ohne Gesundheitsergebnisse der Elterntiere ist die Gefahr höher, dass Sie einem Welpen ein Zuhause schenken, der später einmal krank wird und dann nicht lange arbeiten können wird.
Über zwei Jahre hat ein Team aus Therapiebegleithundetrainern, Therapiebegleithundehaltern, Besuchshunde-, Schulhunde- und Assistenzhundetrainern regelmäßig zusammengesessen und über hunderte Hunderassen diskutiert. Unermüdlich wurden Erfahrungen ausgetauscht, Listen erstellt und Vor- und Nachteile der einzelnen Rassen offengelegt. Dabei kamen am Ende die 73 am häufigsten genutzten und erfolgreichsten Hunderassen heraus, die Sie in diesem Buch finden. Sie werden beim Lesen feststellen, dass etwas mehr Porträts der Rassen zu finden sind; dies liegt daran, dass einige Rassen in verschiedenen Größen vorgestellt werden. So spielt es z. B. beim Australian Shepherd auch von den Wesenszügen her eine Rolle, ob Sie einen Miniature Australian Shepherd oder einen Australian Shepherd nehmen. Das Wesen unterscheidet sich hier ebenfalls, nicht nur die Größe. Deshalb fallen diese zwar in der Zählung beide unter die „Australian Shepherd“, werden aber dennoch gesondert vorgestellt. Wohingegen es bei anderen Rassen wie dem Australian Labradoodle oder dem Goldendoodle keinen wesentlichen Unterschied im Charakter bzgl. der Größen gibt, so dass diese nur einmalig vorgestellt werden. Bei den Rassen wie den eben genannten Hybriden, die in mehreren Größen vorkommen, wurde die Größenzuteilung immer jeweils mit der am meisten verbreiteten Rasse vorgenommen. So finden Sie den Australian Labradoodle unter den mittelgroßen Hunden, den (amerikanischen) Labradoodle und den Goldendoodle aber bei den großen Rassen.
Dieses Buch soll Ihnen das Rüstzeug geben, entscheiden zu können, welche Rasse für Sie und Ihr Einsatzgebiet perfekt ist.
Bei anderen Rassen, wie dem Langhaarcollie z. B., gibt es offiziell zwei unterschiedliche Rassen, wie den Englischen Collie und den Amerikanischen Collie oder den Englischen Cocker Spaniel und den Amerikanischen Cocker Spaniel, die sich sowohl in ihrer Persönlichkeit und den Anforderungen als auch im Aussehen erheblich unterscheiden. Deshalb sind dies jeweils zwei unterschiedliche Rassen. Es reicht also nicht, wenn Sie sich einfach entscheiden: „Ich möchte einen Langhaarcollie oder einen Cocker Spaniel.“ Collie ist nicht gleich Collie und Cocker ist nicht gleich Cocker. Damit Sie auch den richtigen Hund bekommen, müssen Sie zwischen den beiden wie zwischen zwei völlig unterschiedlichen Rassen unterscheiden und auch dementsprechend nach den richtigen Würfen Ausschau halten. Aus diesem Grund kommen in diesem Buch zwar einige ähnlich klingende Rassen vor, die sich aber völlig voneinander entscheiden. Dabei müssen Sie auch bei der Welpenwahl darauf achten, nicht versehentlich einen Welpen aus der „anderen“ Rasse zu nehmen, nur weil sie ähnlich klingen.
Um Ihnen einen bestmöglichen Überblick zu verschaffen, wie der Alltag mit einem typischen Vertreter einer Rasse wirklich aussieht, hat sich das Team nicht nur über die geeignetsten Rassen für Ihr Einsatzgebiet Gedanken gemacht, sondern auch darüber, welche Kriterien für Sie wirklich wichtig sind, um entscheiden zu können, ob diese Rasse zu Ihrem Aufgabengebiet und Ihren Anforderungen passt. Herausgekommen sind ganz unterschiedliche Kriterien, wie die Erzieh- und Trainierbarkeit und die benötigte Auslastung einer Rasse. Hierzu wurden Experten für diese Rasse befragt, die Ihnen auch schonungslos die Stärken und Schwächen der Rasse offenlegen. Bei der Erstellung dieses Hunderassenbuchs war es uns wichtig, nicht nur zu präsentieren, welche Rassen besonders für diese Arbeit geeignet sind, sondern Ihnen auch praxisnah, offen und ehrlich zu zeigen, wie und wo diese Rasse wirklich in den Arbeitsbereich passt.
Die Experten, die für Sie die Fragen beantwortet haben, finden Sie jeweils im Rasseporträt in einem grauen Kasten. Wenn Sie Fragen zu einer Rasse haben, dürfen Sie den jeweiligen Rasseexperten gerne kontaktieren und ihn um seine Expertenmeinung zu Ihrer ganz persönlichen Frage bitten.
Damit Sie sich beim Durchblättern die Rassen, die für Sie in Frage kommen, besser merken können, finden Sie zu jeder Rasse eine Karikatur, die ein einzigartiges Merkmal ihrer Persönlichkeit herausstellt. Wenn Sie Ihrem Partner abends erzählen möchten, dass Sie genau den Hund haben möchten, der auf einem Moped fährt, weil er zu eigenem „Denken“ fähig ist und eine selbstständige Arbeitsweise hat, können Sie sich bestimmt daran erinnern, welcher Hund das war und warum sie ihn ausgewählt haben – nämlich aufgrund seiner Eigenschaften, auch wenn Sie den Namen nicht sofort parat haben.
Unser Team aus Ausbildern, Trainern und Haltern, das für Sie oft bis in die frühen Morgenstunden an diesem Buch gearbeitet hat, wünscht Ihnen ganz viel Spaß beim Stöbern und dass Sie mit Hilfe dieses Buchs den passenden Begleiter für Ihr Leben und die Arbeit finden können.
Seine Rute, die immer in Bewegung ist, lässt bereits sein freundliches und aufgeschlossenes Wesen erkennen. Lernfreudigkeit, Leichtführigkeit und Sozialverträglichkeit gehören zu seiner Persönlichkeit. Dabei liebt er Gesellschaft und ist seinen Menschen eng verbunden.
Der Ami ist relativ leicht zu erziehen, außer dass er manchmal stur sein kann.
Er sollte mindestens einmal die Woche durchgekämmt und gebürstet werden; dann allerdings gründlich und nicht nur oberflächlich. Er kann auch durchaus gebadet werden. Ein gutes Shampoo und eine kräftige Rubbeleinheit sollten ihn schnell wieder trocken werden lassen. Das Trimmen des Amis ist gar nicht so schwer zu erlernen. Jeder Züchter oder auch der Trimmsalon werden zur Seite stehen. Wie bei allen langohrigen Rassen gilt ein besonderes Augenmerk den Ohren. An der Unterseite schön kurz geschnitten, damit das Ohr gut belüftet wird, sollte es keine Problem geben.
Diese Rasse ist schon sehr lauffreudig, aber wenn man einen großen Garten hat, benötigt er nicht so viel Auslauf.
Der Jagdtrieb ist noch vorhanden, hält sich aber in Grenzen, so dass die Hunde auch frei laufen können. Allerdings gibt es hier „sone und solche”.
Aufgrund seiner handlichen Größe, Intelligenz und schnellen Lernfähigkeit ist der Ami sowohl für ein Leben in der Stadt als auch auf dem Lande geeignet. Als Jagdhund ist er bewegungsfreudig und ausdauernd, er lässt sich aber auch leicht abrufen, wenn ihm mal etwas in die Nase gekommen ist. Somit ist er auch für Agility, Obedience und andere Hundesportarten super geeignet. Durch sein sanftes und einfühlsames Wesen ist er für die tiergestützte Arbeit wie geschaffen.
EXPERTE
Monika Carlsen lebt mit ihrer Familie einige Kilometer südlich von Hamburg in Buchholz in der Nordheide.
Mit viel Spaß und Freude lebt sie mit einigen American-Cocker-Hündinnen zusammen.
Seit 1996 ist Carlsen Mitglied im Jagdspaniel-Klub und züchtet im kleinen und familiären Rahmen Amerikanische Cocker Spaniel unter dem Zwingernamen „Good Fellow’s”.
Monika Carlsen
Zeisigweg 5
21244 Buchholz
Tel.: 04181-6675
E-Mail: [email protected]
www.cockerami.de
„Der American Cocker Spaniel ist sehr verspielt”.
Amis sind nicht nur schön, sondern „echte Hunde”, mit denen man viel anfangen kann.
Mit dem Bichon Frisé holt man sich einen überaus treuen und freundlichen Begleiter ins Haus. Wenn möglich, möchte er seine Menschen überallhin begleiten und beweist Herrchen oder Frauchen in regelmäßigen Abständen, wie sehr er sie liebt. Der gefühlsbetonte Vierbeiner braucht eine Menge Zuneigung und Aufmerksamkeit.
Der Bichon Frisé ist ein unheimlich beliebter kleiner Hund mit einem lieben Charakter. Das anhängliche Hündchen mit dem weißen Fell ist bekannt für sein charmantes Wesen und seinen Übermut.
Dieser Vierbeiner möchte gern gefallen, deswegen reagiert er besonders sensibel auf eine zu strenge, harsche Behandlung. Ist man nicht so liebevoll zu ihm, wie er es gerne möchte, ist er schnell eingeschnappt.
Aber er ist ein fröhlicher und intelligenter Hund mit einem temperamentvollen Wesen. Er sucht stets einen engen Kontakt zu seiner Familie und zeigt sich besonders fürsorglich im Umgang mit Kindern. Dabei liebt er einerseits ausgelassene Spiele, bleibt andererseits aber auch immer wachsam und meldet jeden Eindringling zuverlässig. Trotz seines wachsamen Verhaltens ist der Bichon aber kein aggressiver Hund und auch kein Kläffer. Er schlägt nur dann an, wenn er tatsächlich etwas hört, was ihm nicht geheuer ist.
Schmusen und geknuddelt zu werden ist sein größtes Hobby. Er lässt sich auch ausdauernd kraulen. Besuchern gegenüber ist er freundlich und nutzt jede zusätzliche Hand, die ihn streichelt. Auch großen Hunden oder anderen Tieren gegenüber ist er immer freundlich.
Obwohl es vielleicht anders erscheint, stellt die Pflege des Fells keine großen Probleme dar. Dieser Hund verliert keine Haare, sodass das Haus sauber bleibt. Durch seine spezielle Frisur hat er etwas teddybärartiges an sich. Das Fell ist rein weiß und wächst bis zu einer Länge von 10 cm. Es ist besonders seidig und flauschig, und dadurch auch recht pflegeintensiv.
Er ist ein nichthaarender Hund, der möglichst zwei- bis dreimal pro Woche gekämmt werden sollte, da er sonst schnell verfilzt, was auch für den Bichon sehr unangenehm ist. Außerdem sollte das Fell gelegentlich gewaschen und ca. alle 6–8 Wochen geschnitten werden. Ein gepflegter Bichon entwickelt keinen typischen Hundegeruch, selbst wenn das Haar nass geworden ist. Ebenso gehören Krallen, Augen, Ohren sowie das Schnäutzlein zur regelmäßigen Pflege. Diese Zeit sollte in jedem Fall zusätzlich eingeplant werden. Die Haare um die Augen sollten regelmäßig geschnitten und die Augen täglich gereinigt werden, um rot-braune Verfärbungen zu vermeiden. Gut eignet sich diese Rasse auch für Allergiker, aber auch hier gilt es, vorher zu testen! Ein Bichon haart eigentlich garnicht; es kann aber durch gesonderte Umstände vorkommen, dass er abhaart.
Der Bichon weiß die Bequemlichkeit des häuslichen Lebens zu schätzen. Er ist jedoch auch ein sportlicher Hund und möchte schon jeden Tag ausgiebig bewegt werden. Er besitzt Ausdauer und genießt die Ausflüge in der Natur. Aber er kann auch gerne mal auf einen ausgedehnten Spaziergang verzichten, wenn es ihm gestattet ist, in der Wohnung ein wenig zu spielen. Großen Spaß hat er mit einem Ball und wenn dieser dann auch noch quietscht, ist der Hund völlig aus dem Häuschen.
So ruhig er drinnen ist, so sehr kann der Bichon Frisé sich draußen ins Zeug legen. Er ist lieb und kontrollierbar, aber ein stürmischer, übermütiger kleiner Wirbelwind, dem das Spielen und Toben einfach wahnsinnig viel Spaß macht. Wenn Sie Ihren Hund ab und an ein wenig bremsen müssen, tun Sie dass, in dem Sie sanft Ruhe hereinbringen, mit Härte kann der sensible kleine Kerl schlecht umgehen.
Durch seine geringe Größe eignet sich der Bichon Frisé ausgezeichnet als Mitbewohner auch für kleinere Wohnungen. Die Haltung eines Bichon Frisé ist nicht kompliziert. Der kleine, kinderliebe Hund fühlt sich bei Familien und bei Einzelpersonen wohl.
Der Bichon passt sich schnell dem Rhythmus der Familie an. Er stellt sich auf jedes Familienmitglied individuell ein.
EXPERTE
Seit ihrer Kindheit hat Simone Wendt Kontakt zu Hunden und hat ihr Hundewissen durch die Haltung von Bobtails und Bichon Frisé und den Besuch von Hundeseminaren gefestigt. 1998 begann sie, Bichon Frisés in der kontrollierten Liebhaberzuchtstätte „Chippendale of Golden Parents” zu züchten. Dabei lässt sie ihr gesammeltes Fachwissen in die Aufzucht einfließen.
Simone Wendt, Gördenallee 52 A, 14772 Brandenburg/H., Tel.: 03381-551622, E-Mail: [email protected], www.rassehunde-aus-brandenburg.de
Charakter
Der Bolonka ist ein lebhafter, fröhlicher und sehr verspielter Kleinhund. Er ist treu ergeben und passt sich schnell allen Gewohnheiten an.
Er ist sehr lernfähig und ausdauernd. Allerdings verträgt er keine übertriebene Härte oder unangemessenes Schimpfen. Konsequenz ist bei der Erziehung wichtig.
Die Pflege muß regelmäßig sein. Er hat kein Fell, sondern Haare, diese müssen viel gebürstet werden, sonst verfilzen sie leicht.
Der Bolonka braucht keine zeitaufwendige Auslastung, aber er läuft und spielt gern.
EXPERTE
Marlies Marmann züchtet seit 2013 Bolonka Zwetnas.
Marlies Marmann, Böckenhege 13, 59073 Hamm, Tel.: 02381-31442, E-Mail: [email protected], www.bolonkavon-der-koboldsburg.de
Es gibt ihn schon seit fast 100 Jahren und er genießt hohes Ansehen in Russland.
In Deutschland ist er jedoch vom VDH erst seit Februar 2011 als nationale Rasse anerkannt.
Größe: 22–26 cm mehreren Rassen. Hierzu zählen Lhasa Apso,Gewicht: 3–4 kgFarben: alle Farben außer weiß (kleine weiße Abzeichen sind erlaubt)Lebenserwartung: ca. 15 JahreDer Bolonka hat keinen Jagdtrieb, dadurch ist Freilauf möglich. Außerdem ist er mit anderen Rassen verträglich und sowohl Rüden als auch Hündinnen der Rasse sind gleich einfühlsam.
Die Rasse ist für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet.
EXPERTE
Sandra Block züchtet seit 1988 unter dem Zwingernamen „Sandra’s“ die beiden Rassen Bologneser und Havaneser. Ihre Mutter ist seit 1981 eine der ersten Bologneserzüchter in Deutschland.
Sandra Block, Dorfstraße 16, 49696 Dwergte, Tel.: 04475-428, E-Mail: [email protected]
Der Bologneser ist äußerst intelligent und seinem Herrn oder seiner Familie sehr zugetan. Mit seinem reizenden, fröhlichen Wesen und seiner sehr anhänglichen und anschmiegsamen Art erobert er sofort jedes Herz. Bologneser sind ihrer Familie sehr treu ergeben. Das heißt, sie sind nicht nur zum Kuscheln da, sondern beschützen auch gern ihr Herrchen oder Frauchen und können sich in wütende Bewacher verwandeln, ohne dabei jedoch in dauerndes Kläffen zu verfallen. So ist der Bologneser Fremden gegenüber erst einmal zurückhaltend, und Eindringlinge werden wütend verbellt.
Bologneser sind sehr intelligent und treu und keinesfalls stur oder etwa dickköpfig. Deshalb sind sie leicht zu erziehen und man kann ihnen sehr leicht im Spiel die nötigen Kommandos beibringen.
Der Bologneser ist, wie alle weißen Hündchen, etwas pflegeintensiver. Gründliches Bürsten und Kämmen des locker und flockig fallenden Haarkleides wird zwei- bis dreimal die Woche empfohlen. Es ist besonders wichtig, schon die Welpen täglich zu kämmen und sie so an die Pflegeprozedur zu gewöhnen. Nur so lernen sie es spielend, stillzuhalten und werden die Pflege später genießen. Die Pflege der Augen ist von besonderer Wichtigkeit, um unschöne Tränenspuren auf dem weißen Haar zu vermeiden oder zu mindern.
Der Bologneser ist ein sehr fröhlicher, anhänglicher und geselliger Hund. Er benötigt viel Aufmerksamkeit seines Besitzers. Vor allem möchte er nicht viel alleine sein. Somit ist der Bologneser nicht für voll berufstätige Personen geeignet.
Bologneser sind pflegeintensive Hunde. Sie wollen ihren Besitzer im Alltag begleiten und nicht acht Stunden warten, bis er von der Arbeit kommt. Ansonsten sind Bologneser unkomplizierte kleine Wegbegleiter.
Bologneser sind nicht zur Zwingerhaltung oder Haltung im Freien geeignet. Es sind Hunde, die in der Familie leben möchten, wo sie ihren Besitzer rund um die Uhr begleiten können. Auf Grund ihrer geringen Größe benötigen die Bologneser nicht so viel Auslauf wie andere Rassen. Dem Bewegungstrieb der Bologneser genügt es im Garten umherzutoben (sofern man einen besitzt) und ab und zu ausgeführt zu werden. Selbstverständlich finden auch Kleinhunde ausgedehnte Spaziergänge toll. Hat man keinen Garten, benötigt ein Bologneser ca. 4–5 Gassirunden täglich. Auch längere Wanderungen macht er ohne Probleme freudig mit. Bologneser vertragen sich gut mit anderen gleichgroßen Rassen und auch mit Katzen und anderen kleinen Haustieren. Großen Rassen gegenüber können sich Bologneser allerdings auch ängstlich zeigen.
Bologneser sind kleine Familienhunde, Kameraden für Kinder und ältere Menschen. Egal ob jung oder alt, jeder wird sofort von der fröhlichen Art der Bologneser angesteckt.
„Trotz seiner geringen Größe ist er ein robuster und unempfindlicher Hund.”
Der Cavalier zeichnet sich durch seine Fröhlichkeit und seine Anpassungsfähigkeit aus. Er will in erster Linie immer nur gefallen und ist niemals aggressiv.
Ein Cavalier ist relativ leicht zu erziehen, da er selten irgendeine Ansage infragestellt. Er ist ein sanftmütiger Hund, und Sturheit oder eigenständiges Handeln sind eher ungewöhnlich. Konsequenz fällt in Anbetracht der immer treu schauenden großen Kulleraugen schwer, ist aber wie bei allen Hunden unverzichtbar. Da der Cavalier wenig Ansprüche stellt, sind viele Rassevertreter leider zu dick durch zu wenig Bewegung und häufiges Vom-Tisch-Füttern. Dabei lieben Cavaliere Bewegung sehr und sind auch für Hundesport, z. B. Agility oder Dogdancing, zu begeistern.
Die Pflege des Cavaliers ist etwas aufwendiger, wenn der Hund kastriert ist. Denn dann bildet er starke Unterwolle aus, die einiges an Pflege benötigt. Ansonsten ist das glatte, seidige Fell ohne Unterfell leicht zu pflegen. Mehrmaliges, kurzes Bürsten und Kämmen der langen Behänge jede Woche und ab und an eine Dusche mit mildem Shampoo reichen aus, um den Hund stets gesund glänzend und gepflegt aussehen zu lassen.
Der Cavalier ist an sich anspruchslos und verzeiht auch mal reine Sofa- und Gartentage. Generell liebt er aber Bewegung schon sehr, meistens passt er sich in seiner Aktivität ohne Probleme seinem Herrchen an. Ein sportlicher Hund, der sich viel bewegen darf, bleibt länger gesund, da ist es nicht anders als bei uns Menschen. Da diese Rasse das aber selten von selbst einfordert, muss der Besitzer darauf achten, dass sein Hund nicht zur Couchpotato mutiert.
Ist die Bindung zu seinem Menschen gut und die Erziehung auch, ist Freilauf kein Problem.
Ob Rüde oder Hündin, macht beim Cavalier King Charles Spaniel absolut keinen Unterschied. Die meisten sind freundlich zu allen Artgenossen jeden Geschlechts und es ist bei dieser Rasse sogar problemlos möglich mehrere Rüden zusammen zu halten, ohne dass es zu Machtkämpfen kommt. Die Anhänglichkeit und Schmusigkeit ist bei beiden Geschlechtern gleichermaßen gegeben.
Cavalier King Charles Spaniel sind eigentlich Hunde für „jedermann”, lediglich als Hofhunde im Zwinger eignen sie sich absolut nicht. Sie sind nicht sehr wachsam und freuen sich eigentlich über jeden, der es gut mit ihnen meint!
Ältere Menschen schätzen die Gesellschaft, Anhänglichkeit und Treue der immer gutgelaunten Spaniel, die sich auch mit kurzen Spaziergängen begnügen und sehr liebebedürftig sind. Für Familien sind es wunderbare Freunde der Kinder, und auch für aktive junge Menschen sind es tolle Begleiter, die sich für alles begeistern können.
Der Cavalier ist klein genug, um seine Menschen überallhin zu begleiten, aber auch groß genug, um mal am Fahrrad zu laufen und längere Wanderungen zu unternehmen. Außerdem sind es tolle Zweithunde, denn der Cavalier mag die Gesellschaft von Artgenossen sehr, durch den nicht vorhandenen Jagdtrieb kann man ihn auch wunderbar mit Katzen und Heimtieren zusammen in einem Haushalt halten.
Da die Gesundheit ein deutliches Problem darstellt, sollten Welpeninteressenten ausschließlich in einem dem Verband für das deutsche Hundewesen, kurz VDH, angeschlossenen Verein (in Österreich ÖKV, in der Schweiz SKV) einen Welpen erwerben. Die Zuchtordnungen dort sind gerade in Sachen Gesundheit sehr streng und die Zuchtprogramme laufen schon viele Jahre. Wichtig sind immer die Untersuchungen der Elterntiere. Untersuchung des Herzens (am besten per Ultraschall) und auf Patellaluxation, sowie auf erbliche Augenerkrankungen und der Gentest auf Episodic Falling und Curly Coat/Dry Eye sind absolute Pflicht und die Ergebnisse sollten Käufern auf Nachfrage selbstverständlich gezeigt werden.
Die meisten Züchter lassen ihre Zuchttiere mittlerweile auch standardmäßig im MRT auf Syringomyelie untersuchen.
EXPERTE
Jana Kesseler lebt an der Nordseeküste in Schleswig-Holstein mit ihrer Familie und vielen Tieren. Zu ihrem Rudel gehören drei Cavaliere, und seit einigen Jahren züchtet sie diese Rasse selbst unter dem Zwingernamen „Springbreaks” im Internationalen Club für Cavalier King Charles Spaniel und im VDH.
Die von Jana Kesseler gezüchtete Hündin „Springbreak’s Breakfast at Tiffany’s” ist amtierende dänische Meisterin im Dogdance/HTM1 und hat Dänemark bei den nordischen Meisterschaften in Norwegen vertreten und dort Bronze für ihr Land geholt – als jüngste Teilnehmerin.
Jana Kesseler, Volsemenhusen 21 a, 25693 Volsemenhusen, Tel.: 04851-954294, E-Mail: [email protected], www.springbreaks-cavaliere.de
Die mexikanische Ursprungstheorie ist folgende. Demnach sollen Vorfahren des intelligenten Vierbeiners von den Tolteken, einem voraztekischen, kriegerischen Stamm aus dem Hochland von Mexiko, als heilige Hunde angesehen worden sein. Aus dem 7. bis 9. Jahrhundert v. Chr. ist überliefert, dass die Tolteken zudem Tiere hielten, die sie „Techichi“ nannten und die bei religiösen Festen geopfert wurden. Mit der Übernahme des Toltekenreiches gingen auch die heiligen Hunde an die nun herrschenden Azteken über, die diese weiterhin sehr verehrten. Starb ein Azteke, gab man ihm unter anderem seinen Hund als Totenbeigabe mit auf den Weg.
Touristen sahen Mitte des 19. Jahrhunderts bei Indianern aus dem Staate Mexiko immer wieder kleine Vierbeiner, die im Laufe der Zeit in Nordamerika zu begehrten Souvenirs wurden; allerdings verstarben diese in der Regel sehr schnell. Mit der Einführung der ersten Hundeausstellungen begannen geschäftstüchtige Händler, ihre Hunde auf grenznahen Märkten als mexikanische oder Arizona-Hunde zu verkaufen, je nachdem, auf wessen Land sie gerade standen. Die Vierbeiner aus der Provinz Chihuahua nannte man hingegen „Chihahuenos“; nach und nach setzte sich die allgemeine Rassebezeichnung „Chihuahua“ für die begehrten Zwerghunde durch.
1884 wurde der erste Chihuahua auf einer Ausstellung in Philadelphia gezeigt, damals unter dem Namen „Chihuahua-Terrier“. Allmählich eroberte der nette Zwerg die Herzen internationaler Hundefreunde. Um 1900 kam der Chihuahua von Amerika nach Großbritannien; hier etablierte sich die Rasse erst nach dem Zweiten Weltkrieg, denn die zunächst kleine Zuchtpopulation litt sehr unter den Kriegwirren.
In Deutschland fasste der vierbeinige Knirps Anfang der 1950er Jahre Fuß. 1956 trug man den ersten Chihuahua in das Sammelzuchtbuch des VDH ein, ab 1963 erfolgten Registrierungen im Zuchtbuch des, dem VDH angeschlossenen, rassevertretenden Verbandes Deutscher Kleinhundezüchter e.V.
Den Chihuahua gibt es in den zwei Varianten Kurzhaar und Langhaar.
Größe: 20–24 cmGewicht: 2–3 kg (Es gibt Exemplare von über 3 kg und unter 2 kg. Von Hunden unter 1,5 kg rät die Expertin ab.)Farben: Alle Farben sind erlaubt.Lebenserwartung: 12–16 JahreEXPERTE
Andrea Gerken züchtet seit 1994 Chihuahuas im VDH, im „Verband Deutscher Kleinhundezüchter“. Sie sieht es als eine Herausforderung, diese nicht leicht zu züchtende Rasse zu züchten. Allerhöchste Priorität hat für sie in ihrer kleinen Zucht, Gesundheit, Wesen, beste Sozialisierung, Vitalität und den Rassetyp zu erhalten.
Andrea Gerken, Zur Platzmühle 13, 53538 Gangelt, Tel.: 02454-9386761, E-Mail: [email protected], www.chihuahuas-of-gremlins-castle.de