Der Mensch und seine Katze - Heike Heinz-Wittenberg - E-Book

Der Mensch und seine Katze E-Book

Heike Heinz-Wittenberg

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Beschreibung

Sie haben vergessen, das Katzenklo zu säubern - unser Schmusetiger pinkelt aufs Kopfkissen, oder schlimmer, auf den neuen Angorapulli. Katzenhalter kennen das, und Katzenanfänger lernen es kennen, wenn sie sich nicht an gewisse (Katzen-)Regeln halten. "Meine Katze spielt nicht." Doch - tut sie. Es reicht aber nicht, Spielzeug auf dem Boden zu verteilen, in der Hoffnung, dass sie sich damit schon irgendwie vergnügt. Kurz und knackig führt uns die Katzenversteherin Heike Heinz-Wittenberg in die Kunst der Katzenhaltung ein, eingebettet in Bildern und Sprüchen von berühmten Liebhabern dieser sensiblen Tiere. Die Autorin resümiert, dass Probleme erst gar nicht entstehen müssten, da das Verhalten des Katzenbesitzers gegenüber seinem Tier von großer Bedeutung für die gegenseitige Mensch-Tier-Beziehung ist. Sogar die Art und Weise der Anschaffung eines Tieres sei von elementarer Bedeutung und wird großzügig beleuchtet sowie die Erwartungshaltung des Tierhalters an seine Samtpfote relativiert. Daher sollten sich Katzenbesitzer diesen klugen Ratgeber nicht erst zulegen, wenn Probleme auftauchen. Ein Must have für alle Katzenbesitzer und die, die es werden wollen.

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Seitenzahl: 66

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und alle wunderbaren Samtpfoten, die unser Leben bereichern.

Katzenliebhaber sind in dem Sinne anders, dass sie keine eingerosteten Typen sind. Wie sollten sie auch, mit einer Katze, die ihr Leben bestimmt.

(Dr. Louis J. Camut)

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Ein echtes Tier unterm Weihnachtsbaum

Endlich Urlaub

Anschaffung

Erster Teil

Grundbedürfnisse

Beschäftigung und Spiel

Rückzugsorte

Bedarfsgerechte Ernährung

Artgerechte Haltung

Artgerechte Haltung im Mehrkatzenhaushalt

Gesundheitsfürsorge

Zweiter Teil

Problembewältigung

Verhaltensauffälligkeiten lenken

Probleme in der Katzenhaltung

Aggression

Angst/Panik

Eifersucht

Rangeleien oder Mobbing im Mehrkatzenhaushalt

Unsauberkeit

Aus meinem Praxisalltag (Fallbeispiele)

Hommage an die Katze

Wirklich großartig ist, dass es Katzen in allen Varianten gibt. Man findet sie passend zu der Art der Persönlichkeit und der Laune. Aber unter dem Pelz lebt unverändert eine der freiesten Seelen der Welt.

(Eric Gurney)

Einleitung

Der Titel dieses Buches muss eigentlich heißen: Die Katze ist der Boss.

Untertitel: Wenn Sie dies nicht ertragen können, sollten Sie mit einem Hund liebäugeln.

Ich hoffe, Sie schmunzeln jetzt, denn dann werden Sie das Lebewesen Katze verstehen können und wollen.

Es gibt drei Möglichkeiten, warum Sie sich für diese Lektüre entschieden haben:

Sie möchten sich in naher Zukunft in das Abenteuer der Katzenhaltung begeben.

Sie legen Wert auf eine „kompakte Bedienungsanleitung" für Ihre Schmusekatze.

Ihre Katze bereitet Ihnen Kummer, und Sie brauchen „Erste Hilfe" für ein entspanntes Miteinander.

Zuerst einmal möchte ich vorausschicken, dass in vielen Fällen, in denen das Tier augenscheinlich nicht richtig tickt, der Halter eine Mitschuld trägt, wenn auch meist unwissentlich. Das ist prima, denn Ihnen kann geholfen werden. Für mich ist es wesentlich einfacher, wenn ich Ihnen den Spiegel vorhalten kann, als wenn ich das Verhalten der Katze beeinflussen soll.

Im Grunde müssen Sie als Halter etwas ändern, dann ändert auch die Katze etwas – vielleicht.

Wenn eine Mieze sich ihren Menschen aussuchen dürfte, dann wäre ihr Favorit mit Sicherheit ein ausgeglichener Leisetreter, der auf Gummisohlen katzengleich durchs Leben schleicht.

Probleme in der Katzenhaltung gibt es demnach oft mit lauten Menschen und Familien, Polterern, ungeduldigen Menschen, aufbrausenden Menschen - dagegen fast nie mit ruhigen, geduldigen Vertretern der Gattung Homo sapiens. Leute, denen Humor und Herzensbildung eigen sind, finden besonders gut Zugang zu Tieren. Dies gilt insbesondere für ein so sensibles Lebewesen, wie die Katze eines ist.

Da im Allgemeinen das Leben aber kein Wunschkonzert ist, auch nicht das der Katze, wird sie gegen gewisse Umstände rebellieren, demonstrieren, protestieren und mit Verachtung strafen. Das ist bis zu einem gewissen Grad okay. Wie sollte sie sonst ihren Unmut äußern?

Ich habe viele dieser wunderbaren Wesen kennenlernen dürfen, und Sie können mir glauben: Ich kenne keine zwei Katzen, die vom Charakter her gleich sind. Wahrscheinlich aber ist es genau das, was uns an diesen eleganten Tieren fasziniert.

Der Mensch und seine Katze können sich so viel geben - wenn alles passt.

Im ersten Teil dieses Buches gehe ich darauf ein, was die Katze braucht und von Ihnen erwarten darf. Wenn Sie Ihre Samtpfote wie beschrieben behandeln, werden Sie voraussichtlich keine Probleme kennen. Den zweiten Teil widme ich den Vierbeinern, die Verhaltensstörungen entwickelt haben, weil Bedürfnisse nicht erfüllt werden, bzw. die Umstände in einem früheren Leben nicht optimal waren.

Das Vorleben einer Tierheim-Katze, zum Beispiel, hat einen großen Anteil am weiteren Verhalten dieses Tieres. Lesen Sie bitte unbedingt diesen ersten Teil. Vielleicht findet sich schon hier die ersehnte Antwort, und eine Lösung scheint in greifbarer Nähe.

Nun - welche Samtpfote verbringt denn ihr aufregendes Leben bei Ihnen? Die Kratzbürste oder der Jäger? Die Mäkelige oder das Faultier? Die Gefährtin oder gar der Eremit?

Ganz egal. Jede Katze ist eine einzigartige Persönlichkeit, die genau so geliebt und akzeptiert werden will, wie sie nun mal ist. Und Sie sind eine/r von Millionen von Menschen, denen die Katze trotz oder gerade wegen ihres Selbstbewusstseins das liebste Haustier ist.

Doch vom Wesen her ist auch die anschmiegsamste Katze ein wildes Tier, da sie nicht in gleichem Maße domestiziert ist wie der Hund, so dass sich in der Haltung durchaus Probleme ergeben können.

Denn das Verhalten der Katze ist zum großen Teil angeboren. Ein ebenso großer Teil ist vererbt. Und nur auf den kleinsten Teil haben wir einen gewissen Einfluss. Das sollten Sie sich vor Augen halten.

Als Beispiel nenne ich das Wetzen der Krallen. Es handelt sich um ein angeborenes Verhalten. Ihre Katze wird die Krallen wetzen – am Kratzbaum, am Teppich, am Baum oder am Sofa. Dieses angeborene Verhalten werden Sie nie ändern können, aber einen gewissen Einfluss auf den Ort des Krallenwetzens haben Sie schon.

Es nützt übrigens gar nichts, wenn Sie Ihre Katze bestrafen, sollte die sich ausgerechnet das Sofa ausgesucht haben. Sie hat für ihr Tun einen Grund, den es herauszufinden gilt. Eine Strafe ist sinnlos und wirkt sich auf ihre Mietze dahingehend negativ aus, dass sie ihr Vertrauen verlieren kann, und dass sie Angst vor Ihnen entwickeln wird, aber das angeborene Krallenwetzen wird es nicht verhindern können. Das Gegenteil ist der Fall. Sie wird die Krallen nur noch dann schärfen, wenn Sie nicht in der Nähe sind. Darauffolgende neuerliche Bestrafungen richten Schaden bei Ihrer Katze an. Aus der Angst vor Ihnen könnten sich sogar ernsthafte Verhaltensstörungen entwickeln.

Es gibt Aussagen, dass man einem Tier unliebsames Verhalten abgewöhnen könne, indem man es mit Wasser erschreckt, mit einer Trillerpfeife pfeift oder es mit dem empfindlichen Näschen in seine eigenen Exkremente tunkt. Diese Arten der Bestrafung führen zu absolut nichts - wie auch Schimpfen im Nachhinein -, da Ihr Haustier die Schimpferei nicht mit dem eigenen Tun in Verbindung bringt. Das Einzige was hilft ist Ruhe bewahren, sich in Geduld üben und striktes Ignoranzverhalten Ihrerseits dem unerwünschten Verhalten der Katze gegenüber. Ich werde darauf noch bei der Problembewältigung zu sprechen kommen.

Sie können allerdings darauf einwirken, dass Ihre Fellnase gewisse Regeln lernt. Bedenken Sie bitte: Alle Bemühungen brauchen Zeit, und Sie werden einen langen Atem entwickeln müssen, um das Katzenverhalten in eine Richtung zu lenken, mit der Sie und auch ihr Tier leben können.

Denn, wir dürfen nie vergessen: Eine Katze möchte einfach nur Katze sein. Ihr Verhalten hat einen tieferen Sinn, der sich uns Menschen nicht ohne weiteres erschließt und uns Rätsel aufgibt, die wir in derer und unserem Interesse lösen müssen, um ungetrübte Freude aneinander zu haben.

Manche Hinweise oder Formulierungen werden in diesem Büchlein wiederholt, um die Wichtigkeit der jeweiligen Aussage zu unterstreichen oder weil für ein Problem mehrere Lösungsansätze stehen.

Auf die meisten Fragen über die Katze gibt es keine Antworten. Sie hat sich selbst 3000 Jahre lang in Geheimnisse gehüllt und es hat keinen Sinn, sie jetzt begreifen zu wollen.

(Virginia Roderick)

Eine gute Frage:

Soll ein echtes Tier unter den Weihnachtsbaum,

oder doch besser eines aus Plüsch?

Ihr Kind wünscht sich so sehr ein Haustier, aber Sie sind eher unsicher, ob Ihr Lebensstil oder Ihr Umfeld sich mit einem Tier vereinbaren lassen.

Beim geringsten Zweifel lassen Sie es bitte sein.

Eines ist ganz klar: In letzter Konsequenz werden immer Sie als Erwachsener für das Wohl des Tieres verantwortlich sein.

Ein Kind kann helfen, das Tier zu versorgen. Aber alleine sollte kein Kind für ein Lebewesen die Verantwortung tragen müssen, weil es diese Aufgabe nicht zu leisten vermag.

Antwort:

Kaufen Sie unbedingt zunächst ein Tier aus Plüsch.

Diese Antwort gilt im Übrigen auch, wenn alle Familienmitglieder zu dem Entschluss gekommen sind, dass der tierische Familienzuwachs herzlich willkommen ist.

Bitte setzen Sie auch dann kein Tier unter den Weihnachtsbaum.