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Welche Art von Liebe ist denn da gemeint? Die Liebe zu Mutter Kirche? Aber nein, sondern natürlich die Liebe zwischen Mann und Frau, mit Kuscheln, Küssen, Streicheln, und was halt so alles noch dazugehört. Und seit wann braucht man dafür den Papst und die Muttergottes? Seit 1979, als der damalige Papst einen Ort in Irland besuchte, wo Maria und weitere Heiligen erschienen sind, und erklärte, er liebe Irland. Also ist hier ja doch die Liebe zu Irland gemeint? Ist das nicht ein bisschen absurd? Und wo bleibt dann der Liebesgott? Ja, der inspiriert ein junges Pärchen, das erst nach tollen Liebeswirren und nur mithilfe des Papstes und der Muttergottes zueinander findet. Und sich dann gar nicht so verhält, wie es Papst und Muttergottes für richtig finden würden.
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Seitenzahl: 21
Karl Plepelits
Der Papst, die Heiligen und der Liebesgott
Jugenderinnerungen eines alten Reiseleiters
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Inhaltsverzeichnis
Titel
1
2
3
4
5
6
7
Impressum neobooks
August 1979.
Ja, so lang ist nun schon her. Damals absolvierte ich meine erste Reiseleitung in jenem Land, wo laut Meister Goethe die Völker aufeinander schlagen. Die Völker selbst blieben zum Glück friedlich. Was nicht friedlich blieb, war mein Gemütszustand. Denn auf dieser Reise erlebte ich zuerst ein ungeheures Ausmaß an Glück und Freude und zuletzt ein gleichfalls ungeheures Ausmaß an Kummer und Schmerz.
Ausgehend von Graz, erreichte der Bus mit meiner fröhlichen und offensichtlich abenteuerlustigen Reisegruppe nach zwei überlangen Tagen Istanbul. Dort stieg ein Fremdenführer namens Ali zu, und unter seiner Leitung begann eine ausgedehnte Rundreise durch ganz Anatolien bis an die sowjetische und iranische Grenze.
Die Jüngsten im Bus waren zwei entzückende junge Damen, Valentina und Angelika. Ja, sie entzückten meine Augen und verzückten meine Sinne. Jedoch, so schüchtern war ich damals noch, nie hätte ich’s gewagt, meinen entzückten, bewundernden, begehrlichen Blicken Worte oder gar Taten folgen zu lassen.
Bedeutend weniger schüchtern war Ali. Von Valentina und Angelika schienen auch seine Augen und Sinne entzückt, sogar verzückt zu sein, und mit seiner Bewunderung hielt er mir gegenüber keineswegs hinterm Berg. Unwiderstehlich angezogen fühle er sich vor allem von Angelika.
„Ja, aber warum tritt sie immer nur mit Valentina als Begleiterin auf? Wie soll ich mich unter diesen Umständen an sie heranmachen?“
So beklagte er sich bei mir von Tag zu Tag heftiger.
Nach unserer Ankunft in Erzurum, der Hauptstadt von Ostanatolien, also schon denkbar weit von Istanbul entfernt, da eröffnete er mir, heute wolle er endlich zur Tat schreiten, und ich müsse ihm dabei helfen.
„Ich? Wie kann ich dir denn dabei helfen?“
„Weißt du, Markus, da wird im Hotel nach dem Abendessen zum Tanz aufgespielt. Habe ich gerade erfahren. Und da schnappst du dir einfach die Valentina, und ich schnappe mir die Angelika. Und fertig.“
Also gut. Was tut man nicht alles, um seinem Fremdenführer gefällig zu sein? Zwar hätte ich mich, wenn ich ehrlich sein soll, hundertmal lieber an die Angelika herangemacht. Aber wenn es dem Wohl der Gruppe dient und zum Gelingen der Reise beiträgt …
Ja, und so „schnappte“ ich mir „einfach die Valentina“, und Ali „schnappte“ sich die Angelika. „Und fertig“. Wenn’s nur gut geht.
Und siehe da, was ich nie erwartet hätte – es ging gut