Der Rudolstädter Kammersänger Erich Klinghammer - Dieter Scheidig - E-Book

Der Rudolstädter Kammersänger Erich Klinghammer E-Book

Dieter Scheidig

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Beschreibung

Der Sohn des bekannten Rudolstädter Heimatdichters Waldemar Klinghammer war für die Welt der Bühnenkunst wohl bedeutender als sein Erzeuger. Zeitgenössischer Strauss-Interpret, gefeierter Bariton in Wagner-Opern ist er uns Heutigen nicht mehr präsent.

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Seitenzahl: 32

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„(…) ein Volk, das seine eigene Geschichte nicht kennt, auf die Gegenwart der jetzt lebenden Generation beschränkt (ist, d. A.): daher versteht es sich selbst und seine eigene Gegenwart nicht; weil es sie nicht auf eine Vergangenheit zu beziehen und nicht aus dieser zu erklären vermag; noch weniger kann es die Zukunft antizipieren. Erst durch die Geschichte wird ein Volk sich seiner vollständig bewusst. Demnach ist die Geschichte als das vernünftige Selbstbewusstsein des menschlichen Geschlechtes anzusehen (…)“

Arthur Schopenhauer, aus: Die Welt als Wille und Vorstellung. II. Sämtliche Werke Band II. Kapitel 38. „Über Geschichte“. Suhrkamp 1986. S. 571.

Das Buch ist Lèonie Klinghammer, geb. Zimmermann, (1898-1997) in großer Dankbarkeit und liebevollem Erinnern gewidmet

Inhaltsverzeichnis

Ein Wort zum Buch, zu Rudolstadt und zu einem gesunden Lokalpatriotismus

Erich Klinghammer

Versuch einer Kurzbiographie

Ein Künstlerleben in Daten

Die Grabstätte der Familie Klinghammer

Von einem Rudolstädter Künstler

Eine Bemerkung zum Ende - Tempus edax rerum

Ein Wort zum Buch, zu Rudolstadt und zu einem gesunden Lokalpatriotismus

Dieses Büchlein über Alt-Rudolstadt und einen seiner Protagonisten soll eine Lücke füllen, die letztlich nicht existiert. Dem Großteil der Heutigen ist die gewesene Existenz des Opernsängers Erich Klinghammer, welcher am 28. September 2022 seinen 140sten Geburtstag begehen wird, kaum bekannt: Und wenn sie es ist, ist sie dem aktuellen, heutigen Zeitgenossen und Jetztzeitmenschen wirklich egal.

Das Büchlein wirkt, gleich dem von mir oft scherzend gebrauchten Motto: „Keiner fragt, ich antworte trotzdem … “ Ich aber fühle mich dem Menschen Erich verpflichtet: Mit seiner Witwe Leonie verband meine Familie und mich seit 1982 bis zu ihrem Tode 1997 eine enge Freundschaft. Das mir hinterlassene Material war für mich immer Verpflichtung (wer nix hat, besitzt „ähm och keene“ Verpflichtung – geradezu erleichternd: dieser beckmesserhafte Typus braucht mangels Masse gesehenes und rezipiertes nur zu beurteilen und kritisieren!).

Nun sollen ja ausufernde Vorwörter zu Bildtextbänden alles können: Prä-Information, Einstimmung auf das zu Lesende, sie scheinen gleichsam als Ouvertüre notwendig - auch eine Entschuldigung des Autors lässt sich fast unauffällig - prima im Vorwort unterbringen:

Ich verzichtete bei dieser kleinen Schrift auf sämtliche Layout-Finessen! Ich wollte einfach den vergessenen Klinghammer - Junior nicht übergekonnt marktschreierisch verpackend mit tollem Druck-Design umwickeln. Ich kann es nicht und in Anspruch genommene Fremdleistung ist geldintensiv.

Die nüchterne, wenn auch bebilderte Information und der lokalhistorisch – sozial - geschichtliche Aspekt sollten im Vordergrund stehen. Insbesondere, weil die Person, im Gegensatz zum mundartdichtenden Vater, weitestgehend unbekannt ist: Ein neuer, schmaler Band über einen vergangenen, ja unbekannten Protagonisten des historischen Rudolstadts!

Was nun aber ist an Rudolstadt und an seinen historischen wie gegenwärtigen Protagonisten anders als in anderen Städten? In unserem Heimatland Thüringen ist es in vielen Hofstädten für den sensiblen Betrachter abseits von marktschreierisch gepriesenen „Geschichtslandschaften“ möglich, sich in einstige Residenzherrlichkeit hinein zu träumen ... Aber in keiner wohl so schön und gemeinsam, wie in Rudolstadt!

Heimat und Heimatempfinden ist eine zutiefst individuelle Sache. Jeder findet seine Heimatstadt schön! Goethe sagte in seinen Gesprächen mit Eckermann einmal fast witzig, dass der Mensch sich nur in der Landgegend seiner Geburt wohlfühlt, nur in und mit dieser habe er ein Ordnungs- und Wohl - Gefühl.

Das ist mir zu subjektiv! Landschaftliche und bauliche Schönheit haben objektive Kriterien. Rudolstadt ist wunderbar! Ja! Ich habe ein gerüttelt Maß Lokalpatriotismus! Vernünftiger Lokalpatriotismus wird von traditionellen Überlieferungen und menschlichem Wissen getragen und vermittelt den Trägern ein wichtiges Kontinuitätsgefühl und Identität.

Da wir letztlich sozialpsychologisch noch ganz der Jäger und Sammlergemeinschaft der Steinzeit angehören und Revierwesen sind, ist der Begriff Kontinuität von Gegend und Ablauf, von Dingen und Identität mit der Gruppe, mit der wir leben und jagen, völlig unverzichtbar zum zumindest Viertel-Glücklich-sein in einer komplex und ambivalent gewordenen Welt (oder dem Kreis Saalfeld-Rudolstadt – aber das ist ja fast dasselbe!). Ist Lokalpatriotismus eine bedeutende Form der sozialen Identität? Ganz sicher!