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Willkommen im Asteroidengürtel … – Eine "The Expanse"-Story
Lange bevor Fred Johnson Anführer der AAP und gefeierter Held des Sonnensystems wurde, weil er einen Mann in einem gestohlenen marsianischen Raumschiff auf Tycho Station aufnahm, führte er ein ganz anderes Leben. Er war Colonel im Dienste des UN-Militärs und bekämpfte die Piraten im Asteroidengürtel. Doch ein einziger Auftrag sollte sein Leben grundlegend verändern und ihn zu dem Mann machen, der jahrelang von den Bewohnern des Gürtels gleichermaßen gefürchtet und gehasst wurde: dem Schlächter von Anderson Station. Dies ist seine Geschichte …
Die THE EXPANSE-Story „Der Schlächter von Anderson Station” verbindet die beiden Romane „Leviathan erwacht” (Band 1) und „Calibans Krieg” (Band 2). Sie erscheint als exklusives E-Book Only bei Heyne und umfasst ca. 38 Seiten.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 44
Das Buch
Lange bevor Fred Johnson Anführer der AAP und gefeierter Held des Sonnensystems wurde, weil er einen Mann in einem gestohlenen marsianischen Raumschiff auf Tycho Station aufnahm, führte er ein ganz anderes Leben. Er war Colonel im Dienste des UN-Militärs und bekämpfte die Piraten im Asteroidengürtel. Doch ein einziger Auftrag sollte sein Leben grundlegend verändern und ihn zu dem Mann machen, der jahrelang von den Bewohnern des Gürtels gleichermaßen gefürchtet und gehasst wurde: dem Schlächter der Anderson Station. Dies ist seine Geschichte …
Die THE EXPANSE-Story »Der Schlächter der Anderson-Station« verbindet die beiden Romane »Leviathan erwacht« (Band 1) und »Calibans Krieg« (Band 2).
THE EXPANSE
James Coreys internationale Bestsellerserie sprengt alle Maßstäbe der Science-Fiction. Die TV-Verfilmung wird bereits als beste Science-Fiction-Serie aller Zeiten gefeiert.
Erster Roman: Leviathan erwacht
Erste Story: Der Schlächter der Anderson-Station
Zweiter Roman: Calibans Krieg
Zweite Story: Der Gott des Risikos
Dritter Roman: Abaddons Tor
Dritte Story: Der Mahlstrom
Vierter Roman: Cibola brennt
Fünfter Roman: Nemesisspiele
Sechster Roman: Babylons Asche
Der Autor
Hinter dem Pseudonym James Corey verbergen sich die beiden Autoren Daniel James Abraham und Ty Corey Franck. Beide schreiben auch unter ihrem eigenen Namen Romane und leben in New Mexico. Mit ihrer erfolgreichen Science-Fiction-Serie THE EXPANSE haben sie ich weltweit in die Herzen von Lesern und Kritikern geschrieben.
diezukunft.de
JAMES COREY
DERSCHLÄCHTERDERANDERSON-STATION
Eine Story aus demTHE EXPANSE-Zyklus
WILHELM HEYNE VERLAGMÜNCHEN
DAMALS AUF DER ERDE, MIT FÜNF ODER SECHS JAHREN, hatte Fred in dem dunklen Keller seines Onkels eine Pflanze wachsen sehen. Sie war bleich und dünn gewesen, aber doppelt so hoch wie ihre Artverwandten draußen im Garten. Das ständige Strecken nach dem Sonnenlicht hatte sie deformiert. Genau so sah der Mann hinter der Theke aus: zu groß, zu blass, zu versessen auf etwas, das er nie gehabt hatte und nie bekommen würde. Die Gürtler waren alle so.
In der Bar mischten sich Punjabi-Rhythmen mit einer hohen Frauenstimme, die in dem Sprachgewirr des Gürtel-Kreol rappte. Im Hinterzimmer klapperte ein verbeulter Pachinko-Automat. Haschischrauch versüßte die Luft. Fred lehnte sich auf dem Barhocker zurück, der für zehn Zentimeter größere Gäste gemacht war, und lächelte freundlich.
»Gibt es ein beschissenes Problem?«, fragte er.
Der Barkeeper hätte Chinese oder Koreaner sein können oder eine Mischung aus beidem. Wahrscheinlich war seine Familie mit einer der ersten Wellen raufgekommen. Fünf Generationen, in denen jeder Atemzug mühsam war und Großfamilien in Erkundungsschiffen mit sieben Kojen eingezwängt waren und auf eine Sonne zurückblickten, die kaum mehr war als der hellste Stern. Es war schwer, noch etwas Menschliches in ihnen zu sehen.
»Kein Problem, jefe«, sagte der Barkeeper, ohne sich zu rühren. Im Spiegel hinter der Bar sah Fred, wie die Tür aufglitt. Vier Gürtler kamen hereingeschlurft. Einer trug ein Armband mit dem geteilten Kreis der Allianz der Äußeren Planeten. Fred sah, dass sie ihn sahen. Und er sah, dass ihn einer von ihnen erkannte. Sofort spürte er einen angenehmen kleinen Schuss Adrenalin im Blut.
»Wie wär’s dann, wenn du mir was zu trinken gibst?«
Der Barkeeper hielt noch einen Augenblick inne, dann bewegte er sich doch. Whiskey floss unter künstlicher Schwerkraft durch Rotation anders aus der Flasche, aber nicht so sehr, dass Fred hätte sagen können, was damit nicht stimmte. Die Corioliskraft der Ceres-Station war nicht stark genug, um den Winkel zu beeinflussen, nicht so nah an der Asteroidenoberfläche. Vielleicht lag es nur daran, dass die Flüssigkeit so langsam herabfiel. Der Barkeeper schob ihm das Glas zu.
»Aufs Haus.« Er schwieg einen Herzschlag lang. »Colonel.«
Fred sah ihm in die Augen. Keiner der beiden sagte etwas. Fred trank den Schnaps pur. Er brannte und hinterließ den Geschmack von alten Pilzen und schimmligem Brot auf der Zunge.
»Hast du nicht irgendwas, das nicht aus fermentierten Pilzen ist?«
»Als u aprecie no, koai sa sa?«, sagte eine Stimme hinter ihm. Wenn es dir nicht passt, was machst du dann hier?
Fred drehte sich auf dem Hocker um. Einer aus der Viererbande, die gerade hereingekommen war, sah ihn finster an. Für einen Gürtler war er breitschultrig. Vielleicht ein Mech-Fahrer. Oder er ging einfach oft ins Fitnessstudio. Manche von ihnen verschafften sich mithilfe von Geräten und Gewichten und teuren Medikamenten das, was die Schwerkraft ihnen nicht geben konnte.
Was machst du hier? Vernünftige Frage.
»Ich mag Whiskey aus Getreide. Wenn du gerne an Pilzen nuckelst, lass dich von mir nicht aufhalten.«