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Obwohl Weltkrieg und Inflation gerade erst überwunden sind, geht es einigen wenigen prächtig in Sachsen. Zu ihnen gehört auch Dr. Robert Florschütz. Im Herbst 1924 nimmt der Sanitätsrat seine Frau Gisela mit zu einer Hühnerjagd im Kirnitzschtal. Doch kaum bricht die Jagdgesellschaft auf, fällt ein Schuss – und Gisela Florschütz sinkt, von ihrem Ehemann tödlich getroffen, zu Boden. Der Reporter Konrad Katzmann eilt nach Pirna, um für die Leipziger Volkszeitung über den Jagdunfall zu berichten. Der Sanitätsrat beteuert, der Schuss habe sich versehentlich gelöst. Doch Katzmann wird skeptisch, als er erfährt, dass bereits zwei vormalige Gattinnen von Florschütz unter mysteriösen Umständen jäh verstarben … Es geschah in Sachsen ist ein Kettenroman um den jungen Dresdner Journalisten Konrad Katzmann, der in fiktiven Kriminalfällen die Zeit der Weimarer Republik wieder lebendig werden lässt. Der renommierte Berliner Krimiautor Horst Bosetzky erzählt in Band vier die spannende Geschichte eines Täters, der selbst zum Opfer wird – und lässt Katzmann auf den Berliner Kommissar Hermann Kappe treffen, den beliebten Protagonisten aus der Krimireihe „Es geschah in Berlin“.
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Seitenzahl: 235
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Horst Bosetzky
Der schwarze Witwer
Ein Katzmann-Krimi
Kriminalroman
Horst Bosetzky alias -ky lebt in Berlin und gilt als «Denkmal der deutschen Kriminalliteratur». Mit einer mehrteiligen Familiensaga sowie zeitgeschichtlichen Spannungsromanen avancierte er zu einem der erfolgreichsten Autoren der Gegenwart. Zuletzt erschienen im Jaron Verlag von ihm die biographischen Romane «Kempinski erobert Berlin» (2010) und «Der König vom Feuerland. August Borsigs Aufstieg in Berlin» (2011) sowie die ersten Bände seiner Romanserie «Wie Berlin und Brandenburg wurden, was sie sind: Unglaubliche Geschichten aus dem Mittelalter» (ab 2011). Zu der bekannten Krimireihe «Es geschah in Berlin» trug er mehrere Bände bei, zuletzt «Mit Feuereifer» (2011) und «Unterm Fallbeil» (2012).
Originalausgabe
1. Auflage 2012
© 2012 Jaron Verlag GmbH, Berlin
1. digitale Auflage 2013 Zeilenwert GmbH
Alle Rechte vorbehalten. Jede Verwertung des Werkes und aller seiner Teile ist nur mit Zustimmung des Verlages erlaubt. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Medien.
www.jaron-verlag.de
Umschlaggestaltung: Bauer + Möhring, Berlin
ISBN 9783955520533
Cover
Titelseite
Impressum
EINS
ZWEI
DREI
VIER
FÜNF
SECHS
SIEBEN
ACHT
NEUN
ZEHN
ELF
ZWÖLF
DREIZEHN
VIERZEHN
FÜNFZEHN
SECHZEHN
SIEBZEHN
ACHTZEHN
NEUNZEHN
ZWANZIG
NACHWORT
Es geschah in Sachsen …
Es geschah in Berlin …
Dicht an einem großen Walde lebte ein alter Mann, der hatte drei Söhne und zwei Töchter; die saßen einstmals beisammen und dachten eben an nichts, als plötzlich ein prächtiger Wagen angefahren kam und vor ihrem Hause still hielt. Dann stieg ein vornehmer Herr aus dem Wagen, trat in das Haus und unterhielt sich mit dem Vater und seinen Töchtern, und weil ihm die eine, welche die jüngste war, überaus wohl gefiel, so bat er den Vater, dass er sie ihm zur Gemahlin geben möchte. – Dem Vater schien das eine sehr gute Heirath, und er hatte schon lange gewünscht, dass seine Töchter noch bei seinen Lebzeiten versorgt sein möchten. Allein die Tochter konnte sich nicht entschließen, ja zu sagen. Der fremde Ritter nämlich hatte einen ganz blauen Bart, und vor dem hatte sie ein Grauen und es ward ihr unheimlich zu Muth, so oft sie ihn ansah. – Sie gieng zu ihren Brüdern, die tapfere Ritter waren, und fragte diese um Rath. Die Brüder aber meinten, sie solle den Blaubart nur nehmen … So ließ sie sich denn bereden und ward die Frau des fremden Mannes …
Als die junge Gemahlin dort ankam, herrschte großer Jubel im ganzen Schloße und auch der König Blaubart war ganz vergnügt. Das gieng etwa vier Wochen lang so fort; da wollte er verreisen und übergab seiner Gemahlin alle Schlüßel des Schloßes und sagte: «Du darfst überall im ganzen Schloße umher gehen und aufschließen und besehen, was Du willst; nur die eine Thür, zu welcher dieser kleine goldene Schlüßel gehört, die darfst Du, so dein Leben Dir lieb ist, nicht aufschließen!» O nein, sie wollte diese Thür auch gewiß nicht öffnen, sagte sie. – Als aber der König eine Weile fort war, hatte sie keine Ruhe mehr und dachte beständig daran, was wohl in der Kammer sein möchte, die er ihr verboten hatte, und war schon im Begriff, sie aufzuschließen; da kam aber ihre Schwester dazu und hielt sie noch davon zurück. Allein am Morgen des vierten Tags konnte sie es nicht mehr über’s Herz bringen und schlich sich heimlich mit dem Schlüßel hin und steckte ihn in das Schloß und öffnete die Thüre. Aber wie entsetzte sie sich da, als das ganze Zimmer voller Leichen lag, und das waren lauter Weiber.
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