Der Tod ist eine Illusion - Else Byskov - E-Book

Der Tod ist eine Illusion E-Book

Else Byskov

0,0

Beschreibung

Es gibt nicht nur erheblichen wissenschaftlichen Beweis, dass unser Bewusstsein den Tod unseres physikalischen Körpers überlebt, sondern wir haben auch eine umfassende, holistische Philosophie, welche erklärt, warum der Tod nicht endgültig ist. Die Philosophie von Martinus erklärt das Geheimnis des Lebens auf eine logische, intelligente und liebevolle Weise. Else Byskov hat eine einfach zu verstehende Einführung in die Marinus-Kosmologie geschrieben. Das Buch beschreibt das Leben von Martinus und erklärt die Hauptpunkte seiner Geisteswissenschaft.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 600

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



„Wenn Unwissenheit beseitigt wird, hört das sogenannte Böse auf zu existieren.“

Martinus

Autor websites: www.elsebyskov.com, www.deathisanillusion.com

INHALT

Danksagungen

Widmung

1. Einleitung: Meine persönliche Suche

2. Die sich ändernden Weltbilder

Die alten Weltbilder

Das materialistische Weltbild

Das ewige Weltbild

3. Wer war Martinus?

Kindheit und Jugend

Das Buch

Die Einweihung

Die ersten schwierigen Jahre

Klint

Das Martinus-Institut

Das Dritte Testament

Martinus´ Tod

Martinus´ Mission

4. Die Schöpfungskraft

Der Schöpfer

Evolution

Bewegung

Wir sind nicht allein

„Der Geist Gottes über dem Wasser“

Gottes Körper und Gottes Bewußtsein

Gott und das Quantum Gottes

Gott und Du

Gottesbegriffe

5. Das Elternprinzip

Vorsehung

Besucher aus höheren Welten

Kosmische Erleuchtungsblitze

Kosmisches Bewußtsein und seine Vorboten

Die Bibel

Das Dritte Testament

6. Die Struktur des Lebewesens

Physische und geistige Materie

Das „Ich“ und seine dreieinige Struktur

Ein physischer und ein geistiger Körper

Das Bewußtsein

Zeit und Ewigkeit

7. Das Prinzip der Lebenseinheiten

Die Außenwelt

Die Innenwelt

Die Erde

Der Mond

Das „Ich“ des Erdwesens

Alles ist Leben innerhalb von Leben

Das Universum ist Gott

Der Sinn des Lebens

Relativität

8. Das Kreislaufprinzip

Die verschiedenen Kreisläufe

Die Basis aller Wahrnehmung ist der Kontrast

Einwicklung und Entwicklung

Der Spiralkreislauf

Die Grundenergien und die entsprechenden Reiche

9. Die Grundenergien

Die Instinktenergie

Die Schwereenergie

Die Gefühlsenergie

Die Intelligenzenergie

Die Intuitionsenergie

Die Gedächtnis- oder Seligkeitsenergie

Die Mutterenergie

10. Der Mensch in der Gegenwart

Die Energien, die den Menschen auf der gegenwärtigen Stufe formen

Das Gedankenklima der Tiere und des Menschen

Die Sphinx

11. Unser gegenwärtiger Spiralkreislauf

Die ewige kosmische organische Verbindung zwischen Gott und Gottessohn

Das Pflanzenreich

Das Tierreich

Das wahre Menschenreich

Das Weisheitsreich

Die göttliche Welt

Das Gedächtnis- oder Seligkeitsreich

Unsere verschiedenen Körper

Die geistige Welt ist die primäre Welt

Die Vertreibung aus dem Paradies

Der unfertige Mensch der Gegenwart

Der gottlose Mensch

Kriminelle

Wie wir unsere eigene Entwicklung

beschleunigen können

12. Das Reinkarnationsprinzip

Eine logische Entwicklung

Das „Ich“ ist ein Energiefeld

Die Erschaffung des Bewußtseins

Alle Talente sind das Resultat der Übung

Mehrere Körper werden in einem einzigen Leben verwendet

Der Prozeß der Reinkarnation

Identische Zwillinge

Künstliche Befruchtung

Inkarnation höherer Wesen

Wie lange sind wir diskarniert?

Schutzengel auf der physischen Ebene

Abtreibung

Einfrierung

Wiederholung früherer Leben

Sucht

Besessenheit

Reinkarnation ist ein fundamentales Prinzip

13. Das Karmagesetz: Die Wissenschaft des Schicksals

Gesetze, die die Reaktionen physischer Materie bestimmen

Gesetze, die die Reaktionen geistiger Materie bestimmen

Das Karmagesetz

Schutz

Durch die Finsternis der Einweihung

Unser innerer Kampf zwischen Gut und Böse

Der Mensch als Abbild Gottes, ihm gleichend

Karma durch das Töten von Tieren

Lange Schicksalsbögen durch den Genuß

von Fleisch

Kurze Schicksalsbögen durch den Genuß von Fleisch

Alkohol

Alle Krankheiten sind Karma

Die Wirkungen des Karmas

Freier Wille

Mitleid und der Sinn des Leidens

Der Begriff der Sünde und die Vergebung der Sünden

Kollektives Karma

Die Gestaltung unseres Schicksals

14. Die Transformation der Sexualpole

Zwei Arten der Liebe

Verliebtsein

Der Mensch als Abbild Gottes

Die zwei Pole

Das einpolige Wesen

Die Sexualorgane und der Geschlechtsakt

Die Zone der glücklichen Ehen

Die Zone der unglücklichen Ehen

Homosexualität

Der Homosexuelle und das einpolige Wesen

Sexualität im wahren Menschenreich

Materialisation und Dematerialisation

Geschlechtsumwandlung

15. Der Tod und das Leben danach

Der Tod ist eine Illusion

Der Tod: eine neue Geburt

Der millionenfache Tod

Unsere zwei Erfahrungsebenen: physisch u. geistig

Schlaf

Ewiges Leben auf geistiger Ebene

Die Notwendigkeit der physischen Ebene

Der Tod ist eine Ruhepause

Auf geistiger Ebene sind alle Gedanken sichtbar

Fegefeuer

Besitzer und „Geister“

Das Üben des Sterbens

Die Schutzengel

Das Fegefeuer religiöser Personen

Paradies

Die Pforten des Todes

Der Tod eines Kindes

Der Tod einer jungen Person

Der Tod einer Person mittleren Alters

Der Tod einer alten Person

Die sterbende Person

Selbstmord

Der tote Körper

Organtransplantationen

Der Tod ist wie eine Heimkehr

16. Die Macht des Gebets

Das Gebet ist ein heißer Draht zu Gott

Die grundlegendste Gebetsform

Die Gesetze des Gebets

Das Vaterunser

17. Zusammenfassung

Für wen wurde das Dritte Testament geschrieben?

Das Gesamtbild und die Details

Ist Martinus ein falscher Prophet?

Das Gleichnis vom verlorenen Sohn

Martinus spricht

Gottes Plan

Anmerkungen

Literaturhinweise

Weitere Information zur Martinus-Kosmologie

Martinus und sein Werk

Literaturverzeichnis

DANKSAGUNGEN

Zu allererst geht mein Dank an Martinus, der als ursprüngliche Quelle dieses Buches gilt. Dieses Buch wäre niemals geschrieben worden, hätte Martinus nicht sein Leben der Enthüllung seines Weltbildes gewidmet. Der größte Teil des Materials dieses Buches wurde von Martinus selbst zur Verfügung gestellt. Ich habe es nur auf deutsch präsentiert.

Als nächstes möchte ich meinem Ehemann und Lebensgefährten Erik Gadegaard danken, der mein erster Leser und erster Kritiker war. Seine Liebe und Unterstützung waren unentbehrlich. Ich bedanke mich auch bei meiner Stieftochter Ditte Brandt Gadegaard dafür, daß sie das Manuskript kritisch gelesen und viele wertvolle Änderungen vorgeschlagen hatte.

Meine Anerkennung gebührt auch meinem Lektor Richard Laws für seine vielen guten Vorschläge für Änderungen des ursprünglichen Manuskriptes.

Ich bedanke mich ebenso bei folgenden Personen des Martinus-Instituts, die mir geholfen haben, knifflige Fragen zu beantworten: Ole Therkelsen, Hans Wittendorff, Mary McGovern und Willy Kuipert.

Mein Dank geht auch an Tessa McPherson, die meinen Erklärungen über die geistige Welt geduldig folgte und deren Freundlichkeit, Unterstützung und Hilfsbereitschaft von großem Wert waren.

Dank auch an meine „Computergenies“ Klaus Byskov Pedersen (mein Sohn), Klaus Langelund Larsen (sein Freund) und Mikkel Brandt Gadegaard (mein Stiefsohn) für die Rettung meines Manuskriptes, als dessen Existenz aufgrund meiner eigenen Ignoranz am Computer in ernste Gefahr geriet.

WIDMUNG

Ich widme dieses Buch den vielen Menschen auf der Welt, welche mittels ihrer Forschungsarbeit oder durch Ereignisse in ihrem Leben auf Lebensaspekte gestoßen sind, die sie anhand existierender Theorien nicht erklären konnten. Diese Menschen haben Merkmale der wahren Natur der Welt entdeckt, für die sie jedoch keine verständliche Erklärung finden konnten.

Ich möchte einige von ihnen nennen, welche gesucht und gefunden haben:

Ian Stevenson, der Tausende von Reinkarnationsfällen erforschte und als erster den Weg ebnete zum Beweis, daß Reinkarnation eine Tatsache ist.

Brian Weiss, der Menschen mittels Rückführung und Wiedererleben traumatischer Ereignisse früherer Leben zu Gesundheit verholfen hat.

Roger Woolger, der dasselbe bewirkte, ohne anscheinend an Reinkarnation zu glauben.

Carol Bowman, die herausfand, wie sehr frühere Leben unsere Kinder beeinflussen.

Raymond Moody, der Hunderte von Nahtod-Erfahrungen sammelte.

Elisabeth Kübler Ross, die den Todesprozeß studierte und vielen Menschen durch die Tore des Todes half.

Edith Fiore, die aufzeigte, welche Rolle Geistbesessenheit als eine Art mentaler Störung spielt.

Helen Wambach, die mehr als tausend Fälle von Rückführung vergangener Leben sammelte und diese an geschichtliche Zeitabschnitte anpaßte.

Kenneth Ring, der studierte, was während des Todes passiert.

Joel L. Whitton, der festzulegen versuchte, was zwischen Inkarnationen geschieht.

James Lovelock, der Erfinder der Gaia-Theorie, die die Erde als Lebewesen darstellt (

1

).

Diese Menschen blickten zum Buddhismus oder Hinduismus oder Gnostizismus oder zur Bibel und fanden nur teilweise Antworten auf ihre Fragen. Nun existiert jedoch eine vollständige und globale Philosophie, die die physischen und geistigen Ebenen beinhaltet. Sie ist neu und noch nicht sehr bekannt. Martinus präsentiert ein holistisches Weltbild, womit es möglich ist, eine ganze Reihe von Phänomenen zu erklären, die ansonsten unerklärlich waren.

Martinus´ Erklärungen bestätigen fast alles, was die erwähnten Menschen gefunden haben und umgekehrt – ihre Entdeckungen zeigen ebenfalls, daß Martinus´ Erklärungen richtig sind.

Da Martinus´ Werk sehr wichtig ist für das Verständnis der Welt, in der wir leben, ist es wünschenswert, daß seine Ideen einer wachsenden Anzahl von Menschen bekannt gemacht werden. Martinus´ Werk ist wichtig, da es einen der besten Wege zu dem riesigen Meer von Wissen aufzeigt, welches jenseits der physischen Welt zu finden ist. Das Werk ist ein Schlüssel zur metaphysischen Ebene der Existenz und zeigt einen völlig neuen Weg, die Welt zu betrachten.

Das von Martinus enthüllte Wissen kann man nicht durch ein Studium unserer weltlichen Wissenschaften erreichen. Durch eine Erleuchtung wurde Martinus mit einer universalen göttlichen Datenbank verbunden, zu der er daraufhin unbegrenzten Zugang hatte. Dadurch wurde er zu einem modernen Mystiker – zu einer Person, die das Wissen aus dem Inneren bezieht. Seine innere Quelle des Wissens und der Weisheit brachten ihm großes Verständnis, was er allen durch seine Schriften frei zur Verfügung stellte.

Martinus´ Weltbild ist originell und einmalig und gibt uns Gelegenheit zu verstehen, warum die Lage unserer Welt so ist, wie sie eben ist. Mit diesem Weltbild gelingt es uns auch, einige Wege zu begreifen, die zu höherem Glück und höherer Zufriedenheit führen. Die Welt ist voller Fragen, und es gibt so wenige dauerhafte Lösungen zu den vielen offensichtlichen Problemen und Schwierigkeiten, wie sie überall in der globalen Bevölkerung verbreitet sind. Alle wahren Suchenden auf Antworten zu den großen Fragen sind eingeladen, diese Seiten zu lesen. Sie bieten Gelegenheit zur tiefen Betrachtung und einen Weg zur Lösung. Und wenn der einzelne sich mit mehr Verständnis und Wissen bereichert, dann bereichert sich damit die ganze Welt.

„Wohin soll es nun gehn?“

„Wohin es dir gefällt!

Wir sehn die kleine,

Dann die große Welt.“

Goethe, Faust Erster Teil

1. EINLEITUNG

MEINE PERSÖNLICHE SUCHE

Meine persönliche Suche nach einer logischen Erklärung für den Sinn des Lebens begann vor langer Zeit, als ich noch ein kleines Mädchen in Dänemark war. Ich erinnere mich, daß ich schon in sehr frühem Alter aus dem Fenster in den Nachthimmel blickte und mich fragte: „Was gibt es da draußen, und wer bin ich wirklich? Bin ich wirklich nur das Mädchen, das in diesem Haus mit diesen Eltern lebt, oder steckt da mehr dahinter?“

Meine Eltern konnten mit den Begriffen Religion oder Lebenssinn nichts anfangen.

Mein Vater praktizierte überhaupt keine Religion, wobei es die Familie meiner Mutter in ihrem christlichen Glauben sehr traditionell hielt. Die religiöse Überzeugung meiner Mutter war schwankend, aber meine Großmutter mütterlicherseits hielt die evangelische Fahne hoch. Sie machte uns ausführlich klar, daß wir nicht lebten, um Spaß zu haben, sondern aus irgendeinem verborgenen Grund hier wären, was etwas mit dem Verbüßen unserer Sünden zu tun habe. Die Art, wie sie das Leben betrachtete, hatte einen seltsamen, ziemlich unangenehmen Beigeschmack. Sie vermittelte ein Gefühl, daß es nicht erlaubt sei zu haben, was man wollte. Alles Angenehme war irgendwie verboten, und fast alles, was man machte, war eine Sünde. Der Eindruck, den man von dieser Art Religion erhielt, war, daß man nur dann sicher sein konnte, keine Sünde zu begehen, wenn man ein freudloses Leben führte. Frohsinn und Gelächter waren die Vorboten der Sünde und führten zum schmutzigen Weg des Genusses und der fleischlichen Lust, der einen allmählich an die Pforten der Hölle brachte. Ich hielt einen sicheren Abstand von dieser freudlosen Einstellung und für meine Großmutter, welche mich mit Mißtrauen betrachtete, war ich das potentielle schwarze Schaf.

Der ganzen Sache war auch nicht geholfen, als mein Vater ins Showgeschäft einstieg; genau in dem Jahr, als ich geboren wurde. Er richtete ein Varietétheater in dem Theatergebäude ein, in dem wir wohnten. Aus aller Welt kamen Akrobaten, Künstler, Trapezkünstler, Tänzer, Zauberer, Jongleure, dressierte Hunde und sogar Stripteasetänzer zu uns ins Haus, um dort jede Nacht während der Sommermonate ihre Künste aufzuführen. Jede Nacht beobachtete ich die Show von meinem Stuhl auf dem Balkon aus. Das Varietétheater zeigte mir eine viel glücklichere Seite des Lebens; da gab es immer Spaß und Gelächter, jede Nacht war Ballnacht und jede Nacht schlief ich zu den Klängen von „There´s No Business Like Show Business“ ein. Mein Vater erwähnte nie das Thema Sünde. Es war klar, daß er hier war, um sich zu amüsieren.

Meine Großmutter mütterlicherseits kam zu dem Schluß, daß mein Vater ein hoffnungsloser Fall war, aber sie hegte noch etwas Hoffnung, ihre Tochter und ihre Enkelin vor der ewigen Hölle retten zu können. Sie versuchte ihr Bestes, ihren Einfluß aus der Ferne geltend zu machen, aber alle Anstrengungen waren umsonst. Ihre Tochter und ihre Enkelin wohnten letzten Endes in einem Haus der Sünde und konnten daher nicht so einfach gerettet werden. Viele Jahre lang weigerte sie sich, sich die Show anzusehen, die eigentlich ziemlich erfolgreich geworden war. Als sie sich dann doch herabließ, die Show anzusehen, mußte mein Vater ihr zuliebe alle schlüpfrigen Details wegnehmen und den Künstlern klarmachen, daß sie schmutzige Witze vermeiden müßten. Überhaupt nicht amüsiert und unerbittlich guckte sie sich die Show an, um danach überzeugt zu sein, daß das Ganze schlecht war. Meine Mutter mußte ihr ganzes diplomatisches Geschick zwischen meiner Großmutter und meinen Vater aufwenden, und sie stand unter großem Druck von beiden Seiten. Meine Großmutter stand der berühmten Wahl zwischen Pest und Cholera gegenüber. Sie konnte ihrer Tochter nicht sagen, sich scheiden zu lassen (was ein Skandal und eine Sünde wäre), und sie konnte von meinem Vater nicht verlangen, mit der Show aufzuhören, da es um unser Einkommen ging. Zuletzt wurde eine Art ungelöster Waffenstillstand erreicht, aber die Verstimmung meiner Großmutter unserer Lebensweise gegenüber blieb immer als unausgesprochener Vorwurf bestehen.

Das Ganze war eine Farce, und so war es kein Wunder, daß ich etwas verwirrt darüber war, was ich denken sollte. Im allgemeinen jedoch unterstützte ich die positive Einstellung zum Leben, die mein Vater zeigte, und verwarf die Warnungen meiner Großmutter vor Sünde und Hölle.

Ich erinnere mich noch gut an einen Tag in der Schule, als ich ungefähr zehn war, als unser Lehrer über andere Religionen sprach. Er sagte, daß es andere Religionen gäbe, die an die Wiedergeburt glaubten, was „wir“ jedoch nicht tun würden. Die Idee der Wiedergeburt klang für mich sofort richtig und ich wunderte mich, warum „wir“ diese Idee nicht akzeptierten. Ich erinnere mich, daß ich dachte, falls ich während einer Operation und als Folge eines Fehlers des Chirurgen sterben würde, es dann so ungerecht und unlogisch wäre, daß ich ohne mein Zutun mein einziges Leben verlieren könnte, und alles dann vorbei wäre. Es kam mir nicht logisch vor, daß das Leben so ungerecht sein könnte.

Ungefähr zur gleichen Zeit spürte ich, daß ich beten und mit Gott in Verbindung treten konnte und dies auf direktem Weg. Ich benötigte dafür nicht die Kirche von Dänemark oder die Priester meiner Großmutter. Die Kirche schien ein Hindernis zu sein zwischen Gott und mir, mit all ihren Ritualen und Feierlichkeiten und Singen der Hymnen. Die Kirchen waren kalt und rochen feucht, und die Priester in ihren imposanten Roben schienen anzudeuten, daß Gott ein sehr weit entferntes Wesen sein mußte, das in seinem Himmel nicht gestört werden wollte. Gott konnte nur gelegentlich durch die Vermittlung der Priester kontaktiert werden, da diese in besonderer Position zu ihm standen. Der Eindruck, den die Priester machten war, daß Gott sich nicht mit jemand Unbedeutendem wie mich abgab, und daß er mir ohnehin nicht gut gesinnt war aufgrund meiner Sünden. Nachdem ich meine Sünden, die im Alter von zehn Jahren ziemlich unbedeutend waren, zusammengezählt hatte, entschied ich, daß Gott keinen Grund hatte, böse zu sein. Ich kam zu dem Schluß, daß ich durch die Priester nur unnötig behindert wurde, daß Gott O.K. war, und daß es ihm nichts ausmachte, wenn ich die Mittelsmänner ausließ und mich direkt an ihn wandte.

Als ich erwachsen wurde und während meiner Jahre an der Universität zur Atheistin wurde, trat ich aus der Kirche von Dänemark aus, in der man automatisch durch die Taufe Mitglied wird; und dies trotz meines Glaubens an Gott während meiner Kindheit. Um aus der etablierten Kirche auszutreten, mußte man mit dem zuständigen Priester der Gemeinde sprechen, um ihn von dem Vorhaben zu unterrichten. Er versuchte natürlich, einen davon abzuhalten und davon zu überzeugen, daß man Mitglied der Kirche bleiben mußte, wenn man an Gott glaubte, wenn man kirchlich heiraten wollte, wenn man seine Kinder taufen, oder wenn man in gesegneter Erde beerdigt werden wollte. Dies alles konnte mich jedoch nicht umstimmen, und ich unterzeichnete meinen Austritt. Ich heiratete später standesamtlich, und meine beiden Kinder wurden nie getauft.

Ich wurde zur suchenden Seele, suchte überall einen tieferen Sinn für die Not und das Leiden, das ich in der Welt sehen konnte. Viele Jahre lang blieb ich jedoch Atheistin und war mir sicher, daß es keinen Gott gab und jenseits des Todes nichts existierte. Der Tod bedeutete das Ende, und mit ihm war alles aus und vorbei. Ich hatte schon lange meinen Kindheitsglauben an Gott aufgegeben und war überzeugt, daß wir nur ein einziges Leben haben.

Im Jahr 1990, als ich fast 40 war, entschieden mein Mann und ich, aus Dänemark wegzuziehen, um zu sehen, ob wir uns eine Existenz in Spanien aufbauen könnten. An kalten und regnerischen Tagen in Dänemark hatte ich oft vom spanischen Sonnenschein geträumt, vom blauen Mittelmeer, den blühenden Bougainvilleas und den samtwarmen Nächten. An der Universität hatte ich als Hauptfach Spanisch studiert und zusätzlich Englisch. Danach hatte ich diese beiden Sprachen elf Jahre lang unterrichtet bis zu dem Zeitpunkt unserer Auswanderung. Spanien zog mich sehr stark an, und als das Land in 1991 seine Grenzen für Zahnärzte aus anderen EU-Ländern öffnete, war mein Mann einer der ersten, der die Lizenz für eine Zahnarztpraxis beantragte.

Die Entscheidung auszuwandern, der darauf folgende Tumult und die Schwierigkeiten, die sich aus dem Verlassen der Sicherheit des dänischen Wohlfahrtsstaates ergaben, um ganz uns selbst überlassen in der spanischen Nach-Franco-Gesellschaft zu leben, beschleunigten nur meine Suche. Da das Leben in den ersten Jahren in Spanien schwierig war, wurden uns die Grundbegriffe der Existenz bewußter, und ich bin sicher, daß dies meinem Bedürfnis Nachdruck verliehen hat, den Sinn für alles zu erkennen.

Ich erinnere mich, um 1993 das Buch „Life and How to Survive It“ von John Skynner und John Cleese (1) gelesen zu haben. An einer bestimmten Stelle im Buch bemerkt John Skynner, daß die glücklichsten Men schen diejenigen seien, die irgendeine Art von Spiritualität haben, die an etwas Höheres glauben, an „etwas“ jenseits der physischen Welt. Das überraschte mich, da ich dachte, alle Intellektuellen hätten eine ähnliche Einstellung wie ich selbst; mit anderen Worten, daß nichts jenseits der physischen Welt und des Todes existieren konnte.

Nicht lange danach, so erinnere ich mich, saß ich auf meiner Terrasse und las die Zeitung „The European“. In der Ausgabe gab es einen Artikel über ein wissenschaftliches Projekt aus Holland, welches es sich zum Ziel gemacht hatte herauszufinden, ob nach dem Tod noch irgend etwas existiert (2). Während ich las, war ich mir schon sicher, daß das Ergebnis natürlich nur lauten konnte, daß nichts existierte, aber zu meiner großen Überraschung war genau das Gegenteil der Fall. Die holländischen Wissenschaftler konnten Beweise vorlegen, die zeigten, daß der Tod nicht das Ende bedeutete, und daß das Leben nach dem Tod sich in einer anderen Art fortsetzt. Dies war ein wirklich revolutionärer Gedanke. Ich war überrascht, überwältigt und neugierig, mehr zu erfahren.

Kurz nachdem ich diesen Artikel gelesen hatte, kam einer unserer Freunde aus Dänemark mit neun Kartons voll mit unseren Büchern, die in seinem Haus gelagert waren bis zu dem Zeitpunkt, wo wir genug Geld hatten, um ein eigenes Haus in Spanien zu kaufen. Nun war es soweit, und natürlich wollten wir auch wieder unsere Bücher bei uns haben.

Ich weiß heute (was ich damals sicherlich noch nicht wußte), daß nichts durch Zufall geschieht. Daher war es auch kein Zufall, daß ganz oben in einem der Kartons ein Buch lag mit dem Titel „Der intuitive Gedanke“ von John Engelbrecht (3). Mein Mann hatte das Buch vor einigen Jahren gekauft, aber wir beide hatten es noch nicht gelesen, und nun lag es ganz oben in einem der Kartons und zog unsere Aufmerksamkeit auf sich. In diesem Buch präsentiert John Engelbrecht eine kurze Einführung zum Weltbild und zu den Gedanken von Martinus (4), des dänischen Philosophen und Mystikers. Sobald ich das gelesen hatte, wußte ich, daß ich endlich das gefunden hatte, wonach ich immer gesucht hatte.

Ich las das dreitausend Seiten dicke „Livets Bog“ („Das Buch des Lebens“) (5) von Martinus in fiebriger Eile, mit Ausrufen von Freude während des Lesens. Hier fand ich alles: eine logische Erklärung dafür, was das Leben wirklich bedeutete.

Jedes Wort klang wahr für mich. Ich war über jeden Zweifel erhoben, daß hier die Wahrheit über unsere Existenz beschrieben wurde, über unseren Planeten und über das Universum, über unsere Körper und den Mikrokosmos, über die Wiedergeburt und die Nichtexistenz des Todes. Dies geschah im Jahr 1995.

Es führte dazu, daß wir die restlichen Publikationen von Martinus kauften:

„Das ewige Weltbild“ (vier Bände), „Logik“, „Beisetzung“ und achtundzwanzig kleinere Bücher. Nachdem ich alles gelesen hatte, begriff ich allmählich das Ausmaß dessen, was ich gefunden hatte. Das, was Martinus präsentiert, ist ein Weltbild gegründet auf Logik, ein Weltbild für alle, die die Fähigkeit abgelegt haben, an Religionen zu glauben, ein Weltbild für die intellektuelle Person. Es ist ein Weltbild, das nicht auf Glauben basiert, sondern auf Logik und Wissen.

Nun möchte ich diese Enthüllungen nicht vorwegnehmen, denn um diese geht es schließlich im vorliegenden Buch.

Ich möchte nur noch erwähnen, daß durch das Lesen von Martinus´ Büchern meine Neugierde gesteigert wurde und ich anfing, jedes Buch zu lesen, das ich finden konnte über Themen der Wiedergeburt, Nahtod-Erfahrungen, Regressionstherapie, Todesbett-Visionen und des Todesprozesses. Es führte dazu, daß ich alle erhältlichen Bücher las, die von Personen geschrieben wurden, denen ich dieses Buch widme, und vielen anderen.

Was mich während des Lesens deprimierte war die Tatsache, daß all diese guten Leute wohl Aspekte zur wahren Natur der Existenz gefunden hatten, jedoch keine befriedigenden Erklärungen. Sie blickten zum Hinduismus und Buddhismus oder in die Bibel, um Erklärungen zur Idee der Wiedergeburt und der Nichtexistenz des Todes zu finden, aber keine von diesen war zufriedenstellend, da sie keine umfassende Philosophie bieten konnten.

Seitdem ich die Bücher von Martinus und die Werke der Personen, die in der Widmung genannt sind, gelesen habe, fühlte ich den starken Drang, eine Einführung in das Weltbild von Martinus zu schreiben, so daß dieses außergewöhnliche Werk der breiten Öffentlichkeit präsentiert werden kann, sowie den Personen, welche die Themen Wiedergeburt, Tod und die geistige Welt erforschen. Daher widme ich dieses Buch all denen, die Aspekte der Wahrheit gesucht und gefunden haben, aber eine

Erklärung vermissen für das, was sie gefunden hatten. Die Erklärung gibt es in Martinus´ Werk. Die Logik, die das Universum regiert, ist enthüllt; nicht als neue Religion, sondern als Geisteswissenschaft. In diesem Buch geht es nicht um Glauben, sondern um Logik, Wissen und Liebe.

2. DIE SICH ÄNDERNDEN WELTBILDER

DIE ALTEN WELTBILDER

Bevor ich beginne, Martinus´ Weltbild vorzustellen, möchte ich kurz erwähnen, wie sehr sich unsere Vorstellung von der Welt im Laufe der Geschichte geändert hat. Ich glaube, es ist wichtig, sich zu erinnern, daß unsere Sicht der Welt niemals konstant gewesen ist. Unsere Art, die Welt zu definieren, hat sich im Einklang mit den Entdeckungen der Forscher und Wissenschaftler geändert. Mit jeder neuen revolutionären Entdeckung in der Naturwelt mußte sich unser Weltbild anpassen und die neuen Befunde mit einbeziehen.

Ungefähr im Jahr 140 v. Chr. präsentierte der griechische Astronom, Philosoph und Mathematiker Ptolemäus seine Weltsicht in seinem Werk „Almagest“. Gemäß dieser Theorie ist die Erde das Zentrum des Universums; sie ist flach und stillstehend. Die Sonne, der Mond, die Planeten und die Sterne passieren die Erde am Firmament. Ptolemäus´ Weltsicht nennt man die geozentrische Theorie.

Diese Vorstellung der Welt und des Universums hielt sich länger als tausend Jahre, und obwohl Nikolaus Kopernikus (1) im Jahre 1543 seine heliozentrische Theorie vorstellte, in der er die Sonne für den Mittelpunkt des Universums hielt, um den die Erde und andere Planeten kreisen, so klammerte sich doch die Mehrheit der Menschen hartnäckig an die alte geozentrische Theorie. Diese Vorstellung hielt sich durch die ganze Epoche des Mittelalters und wurde dabei kräftig unterstützt von der katholischen Kirche.

Es stimmt nachdenklich, sich daran zu erinnern, daß Christoph Columbus im Jahre 1492 in Richtung Westen segelte und versuchte „Indien“ zu erreichen, und man damals noch immer an das Konzept der flachen Erde glaubte und daran, daß die Schiffe, einmal am Rande angekommen, einfach hinunterfallen würden, um dann von Drachen verschluckt oder einfach in den Flammen der Hölle zu landen. In den Jahren, die er in Lissabon verbrachte, gehörte Kolumbus selbst zu einer kleinen Gruppe von Geographen, die überzeugt waren, daß die Erde rund ist und daher Zipangu (Japan) erreicht werden könnte, wenn man in Richtung Westen segelte. Er und seine Anhänger hatten nur den Umfang der Erde um ein Drittel falsch berechnet und daher die Erde viel kleiner geschätzt, als sie wirklich war. Und mit dieser Einschätzung gab es keinen Platz für einen Kontinent von der Größe von Amerika. Kolumbus starb deshalb in dem Glauben, „Indien“ erreicht zu haben.

Die Rolle der katholischen Kirche in diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, da sie stur und ignorant an dem alten Weltbild festhielt und alles in ihrer Macht stehende tat, um die katholische Königin Isabella sowie den katholischen König Ferdinand von Spanien daran zu hindern, Kolumbus die finanziellen Mittel für seine Expedition zu gewähren. Für die Priester war es Ketzerei zu glauben, daß die Erde rund sei. Gott hatte die Erde flach erschaffen und sie, die Priester, wüßten dies am besten. Jeder, der behauptete, daß die Erde rund sei, würde aufgrund seiner Überzeugung ewig in der Hölle schmoren.

Im Laufe des 16. Jahrhunderts jedoch wurde das alte Weltbild allmählich aufgegeben und es wurde von den Intellektuellen jener Zeit akzeptiert (nicht jedoch von der Kirche), daß die Erde in der Tat eine Kugel sei.

Galileo Galilei (2) machte unzählige Beobachtungen, die das heliozentrische Weltbild unterstützten. 1610 konstruierte er das erste Teleskop, und diese Erfindung machte es möglich für ihn, viele einzelne Sterne der Milchstraße und vier der Monde Jupiters zu beobachten. Mit Galileos Beobachtungen wurde das bestehende Konzept über die Größe des Universums herausgefordert, und wieder war die katholische Kirche weit davon entfernt, dabei eine unterstützende Rolle zu spielen. 1615 berief der Papst ein Konzil ein, das entscheiden sollte, ob Galileos Beobachtungen korrekt seien. 1616 verurteilte das Konzil Galileos Beobachtungen als ketzerisch und das heliozentrische Konzept als absurd und beharrte darauf, daß die Erde laut Bibel flach sei. Dies wurde von der Inquisition ratifiziert. Galileos Bücher wurden verboten, und er wurde von der Inquisition nach Rom befohlen. Nach einem langen Prozeß und möglicherweise unter Folter wurde er gezwungen, unter Eid abzuschwören, daß die Erde um die Sonne kreist. Der Überlieferung zufolge soll er angeblich geflüstert haben: „Eppur si muove“ (Und sie bewegt sich doch!). Der Papst verurteilte Galileo zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe wegen seines Wissens um die Natur des Sonnensystems. Galileo wurde jedoch nach geraumer Zeit vom Papst begnadigt und konnte seine wissenschaftlichen Beobachtungen fortsetzen.

Später machten Newton und Kepler (3) wichtige Beobachtungen, die das heliozentrische Konzept unterstützten und verfeinerten, jedoch die Idee, daß die Sonne den Mittelpunkt des Universums bildet, hielt sich bis in das 19. Jahrhundert hinein. Aber dann wurde klar, daß es viele Himmelskörper wie die Sonne gibt, und daß die Sonne in der Tat nur einer von vielen Sternen ist.

Mit dem Bau großer Teleskope im 20. Jahrhundert wurde das heliozentrische Weltbild endgültig aufgegeben als beobachtet wurde, daß das Universum andere Galaxien außer unserer Milchstraße enthält, und unsere Position im Universum alles andere als zentral ist. Tatsächlich hat man das Zentrum des Universums immer noch nicht gefunden.

Als ich die Grundschule in Dänemark in den 50er Jahren besuchte, wurde uns gelehrt, daß es außer unserer Milchstraße im Universum noch sieben weitere Galaxien gäbe. Laut neuesten astronomischen Beobachtungen (4) beträgt die Anzahl der Galaxien 100 Milliarden. Also ist in den letzten 50 Jahren die Anzahl der Galaxien von 8 auf 100.000.000.000 angewachsen. Dies ist eine beträchtliche Zunahme, und diese Zahl repräsentiert nur das sogenannte „beobachtbare Universum“. Heute verstehen wir, daß wir nur Galaxien und Sterne beobachten können, deren Licht genügend Zeit gehabt hat, bis zu uns zu gelangen. Aber es könnte auch Galaxien geben, die so weit von uns entfernt sind, daß ihr Licht uns erst nach weiteren Millionen Jahren erreichen wird. Wir wissen nicht, wie groß der Teil des beobachtbaren Universums ist. Wir haben noch immer keine Ahnung von der Größe des Universums, aber eines ist sicher: Es wächst, indem sich unser kosmischer Horizont erweitert.

Wenn wir uns nur das beobachtbare Universum ansehen und sagen, daß es 100.000.000.000 Galaxien enthält, und wenn wir wissen, daß es in einer durchschnittlichen Galaxie etwa 200 Milliarden Sterne gibt, dann erhalten wir eine ungefähre Summe von 20.000.000.000.000.000.000.000 Sternen. So weit sind wir bisher mit unseren Berechnungen gekommen.

In 1995 war eine Schweizer Gruppe von Astronomen die erste, die von einer stichhaltigen Entdeckung eines Sternes ähnlich dem unserer Sonne berichtete, um den kreisende Planeten beobachtet werden konnten. Dies gab den Anstoß zu einem revolutionären neuen Konzept. Wenn nämlich Planeten auch andere Sterne als unsere Sonne umkreisen, dann besteht auch die Möglichkeit, daß es auf einigen von ihnen Leben gibt. Dies beweist natürlich noch nicht, daß es Leben außerhalb unseres Sonnensystems gibt, aber es deutet auf die Möglichkeit hin, im Weltall nicht alleine zu sein. Wenn wir jedoch nicht alleine sind im Universum, wer sind dann die anderen und wie sehen sie aus? Sind sie uns freundlich gesinnt und könnten wir Kontakt zu ihnen aufnehmen? Wie bereits zuvor, so gibt jede neue Enthüllung Anlaß zu einer Anzahl von Fragen.

Heutzutage ist die Grenze unserer wissenschaftlichen Forschung nicht allein das Weltall (oder unser Makrokosmos), aber in ständig zunehmenden Maß das Leben auf der sub-atomaren Stufe, unserem Mikrokosmos. Viele neue Entdeckungen werden innerhalb des medizinischen Gebietes, der Gen-Technologie, der Teilchen-Physik sowie der Biologie gemacht. Während sich den Forschern das riesige Universum auf sub-atomarer Stufe enthüllt, wird zunehmend klar, daß es auf mikrokosmischer Ebene genauso viele unbeantwortete Fragen gibt wie auf makrokosmischer Ebene. Obwohl fast täglich neues Wissen über unsere physische Welt hinzukommt, wird doch zunehmend klar, daß wir noch immer nicht die endgültige Antwort auf die fundamentale Frage haben: „Was ist Leben, woher kommt es und warum existiert es?“

DAS MATERIALISTISCHE WELTBILD

Das vorherrschende Weltbild der heutigen westlichen Welt könnte „Das materialistische Weltbild“ genannt werden. Dies ergibt sich aus den Beobachtungen, wenn wir wiegen, messen und die verschiedenen Formen der Materie analysieren, die wir in der physischen Welt vorfinden.

Unser Wissen über die physische Welt nimmt zu, indem wir immer neue Tatsachen enthüllen. Täglich sammeln wir mehr Tatsachen. Wir wissen, wieviel unsere Erde wiegt, wie schnell sie sich bewegt und wohin sie sich bewegt. Wir kennen die Position der Erde, der Sonne und der Planeten, und wir wissen, welche Sterne unsere nächsten Nachbarn sind. Wir kennen die Natur der verschiedensten Arten von Materie, die auf der Erde existieren, und wir wissen, wie man diese Arten von Materie auf viele unterschiedliche Weisen für unsere Bedürfnisse kombinieren kann.

Dank der Fortschritte der wissenschaftlichen Forschung an Genen und DNS haben wir das gefunden, was als eigentlicher Baustein des Lebens angenommen wird, aber alle diese Beobachtungen sowohl im Makrokosmos als auch im Mikrokosmos bringen uns nur der Erkenntnis näher, daß wir sehr wenig wissen. Wir haben ein riesiges Meer von Fakten gesammelt, aber das Warum und das Wie bleiben noch immer unbeantwortet. Wir wissen nicht, warum wir hier sind und wie wir hierher kamen. Weitere gleichartige Fakten, die wir schon besitzen, können nicht die Fragen über das Warum und Wie beantworten. Wir stehen wie Analphabeten vor einem sehr dicken Buch. Wir können die Buchstaben und die Satzzeichen sehen. Wir können die Abstände zwischen den Buchstaben bemessen, wir können die Anzahl der Zeilen zählen, wir können die Seiten des Buches wiegen, aber wir können seine Bedeutung nicht ausmachen. Wir sind noch immer nicht fähig, den Text des Lebensbuches zu lesen. Wir haben diesen Text noch immer nicht entschlüsselt. Um jedoch diesen Text zu entschlüsseln, müssen wir den Schlüssel dazu finden.

Durch Ansammlung von Fakten haben uns die materialistischen Wissenschaften an die Grenze unseres Verständnisses geführt. Wir haben eine riesige Anzahl von Fakten gesammelt, aber noch mehr Fakten über die physische Welt bringen uns nicht der Wahrheit über unsere eigene Existenz und ihren Sinn näher. Obwohl wir eine Menge wissen, gibt es noch viele unbeantwortete Fragen.

Wir haben anscheinend vergessen, daß unser materialistisches Weltbild auf Annahmen und Schlußfolgerungen aufgebaut ist, jedoch wissen wir immer noch nicht, ob unsere Forscher zu richtigen und endgültigen Schlußfolgerungen gelangt sind. Wir glauben, daß dies der Fall ist und unsere Wissenschaften sehr fortgeschritten und unsere Wissenschaftler sehr klug sind, wissen aber trotzdem nicht, ob die definitiven und endgültigen Antworten schon gefunden sind.

In den letzten drei Jahrhunderten basierte der Großteil unserer irdischen Wissenschaften auf dem Kartesischen/Newtonschen (5) Modell, das alle lebenden Organismen als mechanische Systeme sieht und versucht, alle Aspekte lebender Organismen auf physikalische und chemische Wechselwirkungen ihrer kleinsten Teile zu reduzieren. Die Bedeutung dieses Konzeptes beruht darauf, alle lebenden Organismen als Maschinen zu betrachten, die wie ein Uhrwerk funktionieren. Und so wie eine Uhr repariert werden kann, indem man ein kaputtes Teil gegen ein neues austauscht, genauso glaubt man, daß alle Lebewesen auf die gleiche Weise repariert werden können. Diese Sicht ist in der Medizin seit Jahrhunderten vorherrschend und ist es immer noch. Krankheit wird als Versagen eines biologischen Mechanismus betrachtet und Gesundheit als die Abwesenheit von Krankheit. Der Tod gilt als der Zusammenbruch eines Systems und seine Endgültigkeit steht außer Zweifel.

Diese reduktionistische Sicht ist auch auf dem Gebiet der Physik vorherrschend, da man glaubte, daß es einen kleinsten Baustein im Universum gäbe; das Atom, aus dem die gesamte Materie besteht. Aber die Teilchenphysik hat gezeigt, daß es so etwas wie einen kleinsten Baustein gar nicht gibt, und Forschungen auf sub-atomarem Niveau haben ergeben, daß alle Teilchen aus immer kleineren Teilchen bestehen, und daß es in der Tat keine feste Materie auf sub-atomarem Niveau gibt, sondern nur Bewegung und Energie.

Obwohl das Gebiet der Physik, das jahrhundertelang für die Wissenschaft par excellence gehalten wurde, schon lange diese Sicht aufgegeben hat, halten viele andere Wissenschaften noch immer an dieser philosophischen Basis fest. Aber diese reduktionistische Sicht enthüllt allmählich ihre Mängel, indem zunehmend klar wird, daß ein Lebewesen viel mehr ist als nur die Summe seiner Teile, und daß diese Teile nicht austauschbar sind. Je mehr Forschung auf dem Zellniveau durchgeführt wird, um so klarer kann man erkennen, daß das Wechselspiel unserer Zellen und die Verbindungen miteinander zu kompliziert sind, um sie mit dem reduktionistischen Modell erklären zu können. Allmählich wird klar, daß dieses Modell nur einer von mehreren möglichen Ansätzen ist, und daß wir einen holistischen Ansatz brauchen, um ein Verständnis vom Leben zu erreichen. Allmählich wird klar daß, obwohl wir viel wissen, es noch viel mehr gibt, was wir nicht wissen.

Es wird uns eine Grenze für unser Verständnis aufgezeigt. Und an dieser Grenze wird es etwas eng.

Die Physiker stehen dort. Mittels atomarer Forschung haben sie herausgefunden, daß alle Teilchen aus immer kleineren Teilchen bestehen und daß es auf sub-atomarem Niveau nur noch Bewegung und Energie gibt. Der Betrachter beeinflußt irgendwie das Geschehen auf sub-atomarem Niveau, aber was dies bedeutet, wissen sie nicht.

Die Astromomen stehen dort. Sie sind nun in der Lage, immer mehr Galaxien und Himmelskörper zu beobachten, aber 50.000 Galaxien mehr oder weniger erklären nicht, was sie sehen.

Die Mikrobiologen stehen auch an der Grenze. Sie haben gefunden, was als der wahre Baustein des Lebens angenommen wird, die DNS, aber was dies bedeutet und wodurch es geregelt wird, wissen auch sie nicht.

Leute, die den Tod und Nahtod-Erfahrungen studieren, stehen an der Grenze. Sie scheinen herausgefunden zu haben, daß das Bewußtsein nach dem Tod weiter existiert, aber was genau nach dem Tod geschieht, wissen sie nicht.

Die Regressions-Therapeuten stehen an der Grenze. Es scheint, als ob frühere Leben einen Einfluß auf dieses Leben haben, und daß einige Traumata ihre Wurzeln in früheren Leben haben, und daß die Regressions-Therapie diese Traumata kurieren kann, aber wie das funktioniert, und ob Reinkarnation eine Tatsache ist, wissen sie nicht.

Die Theologen stehen ebenfalls an der Grenze, oder sie haben sich so zu sagen hingesetzt, weil sie sich schon lange Zeit an dieser Grenze befanden, und sie die ersten waren, die sie erreicht hatten. Sie glauben, daß es einen Gott gibt, aber wenn das so ist, wessen Gott ist es? Ist es der protestantische Gott oder der katholische Gott, ist es Allah oder Brahma, ist es der Gott der Juden oder der Mormonen oder der Baptisten? Wenn Gott existiert, wer ist er oder sie?

In vielerlei Hinsicht haben wir einen Punkt erreicht, wo es nicht viel mehr zu lernen gibt über die physische Welt. Wir haben seit Jahrhunderten Fakten über die physische Welt gesammelt, und wir wissen wirklich sehr viel darüber. Wir haben ein Meer von Fakten gesammelt über die gesamte bekannte Materie der physischen Welt.

Um noch mehr zu lernen, müßen wir uns eine Stufe höher begeben, daß heißt auf das nicht-physische oder metaphysische Niveau. Wir müssen sehen, was hinter der physischen Ebene liegt. Zu akzeptieren, daß wir uns eine Stufe höher begeben müssen, kann schwierig sein, weil es bedeutet, akzeptieren zu müssen, daß weit mehr hinter unserer Welt steckt als bisher angenommen. Der harte Kern der materialistischen Wissenschaftler kann sich damit nicht anfreunden, da die gesamte wissenschaftliche Forschung auf dem Beobachtbaren und Meßbaren basiert. Diesen neuen Schritt zu gehen ist gleichzusetzen mit einem Sprung von einer undefinierbar hohen Klippe ohne Fallschirm: Niemand weiß, wo und wie man landet. Aber wir müssen springen, wenn wir mehr erfahren wollen. Nur wenn wir den Mut zum Sprung haben, werden wir zu neuer Einsicht gelangen.

Unser materialistisches Weltbild muß erweitert werden, so daß auch die metaphysische Ebene mit einbezogen wird. So wie viele Male zuvor, müssen wir unser Weltbild überarbeiten und den neuen Befunden anpassen. Mit dem neuen Weltbild, das uns Martinus präsentiert, halten wir zum Verständnis unserer Welt einen neuen Schlüssel in der Hand. Mit diesem Schlüssel müssen wir unsere Position im Universum überdenken, unsere eigene Stufe der Entwicklung, unsere gesamte Evolution, und unsere Einstellung zum Tod. Wir müssen anfangen, unseren Planeten und uns selbst aus einer viel größeren Perspektive zu sehen.

DAS EWIGE WELTBILD

Martinus präsentiert ein vollständiges Weltbild, das sowohl die physischen als auch die metaphysischen oder geistigen Ebenen unserer Existenz umfaßt. Martinus enthüllt die natürlichen Gesetze, die das Leben auf physischer und geistiger Ebene regieren. Martinus nennt sein Weltbild „Das ewige Weltbild“ und enthüllt damit ein holistisches Konzept der Welt, in dem alle Details zusammenpassen. Er präsentiert eine vollständige Erklärung über den Sinn unserer Existenz. Diese Erklärung über die Natur des Universums basiert auf Logik und befriedigt unseren Intellekt.

Martinus verlangt nicht von uns, seinen Enthüllungen Glauben zu schenken. Er lädt uns lediglich dazu ein, die Welt zu betrachten und festzustellen, ob die Dinge da draußen übereinstimmen mit dem, was er sagt. Sobald wir diese Betrachtungsweise annehmen, beginnen wir die Welt mit neuen Augen zu betrachten. Wir sehen nun die physische Welt als Teil einer viel größeren geistigen Welt. Wir sehen, daß wir die begrenzte Art und Weise, mit der wir unser Schicksal und den Tod betrachten, überdenken müssen, da diese nicht die geistige Ebene mit einbezieht. Wenn wir erst einmal begreifen, daß eine geistige Welt jenseits der physischen Welt existiert, öffnen wir damit ein völlig neues Gebiet der Wissenschaft – die Geisteswissenschaft.

Wie soeben erwähnt, nennt Martinus sein Weltbild „Das ewige Weltbild“. Dieses Weltbild umfaßt die Existenz der vielen unterschiedlichen Lebensformen, die wir auf unserer Erde finden, und es bildet ein Ganzes. Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit wird hier ein holistisches Weltbild präsentiert, in dem der Sinn aller Lebensformen, von Atomen über Pflanzen und Tieren bis hin zu den Sternen erklärt wird. Im Weltbild von Martinus paßt alles zusammen und stimmt überein. Diese Weltansicht bildet ein logisches Ganzes.

Martinus nennt sein komplettes Werk „Das Dritte Testament“. „Das Dritte Testament“ ist eine Folge zum Neuen Testament, ist jedoch keine Basis für eine neue Religion. „Das Dritte Testament“ hat nichts mit Glauben zu tun. Es ist eine Enthüllung der Logik, die hinter allen kreativen Prozessen im Universum liegt, die Martinus mit seinem kosmischen Bewußtsein (6) sehen konnte. „Das Dritte Testament“ basiert auf Wissen und auf Logik. Es ist eine vollständige Erklärung der Struktur des Universums, des Mikrokosmos (unserer Zellen), des Mesokosmos (des Menschen und der Lebewesen, die uns umgeben) und des Makrokosmos (unseres Planeten, des Sonnensystems und des Universums). Martinus erklärt auf logische Weise, wer wir sind, woher wir kommen und wohin wir gehen. Er erklärt, warum wir hier sind und wie es dazu kam. Er erklärt unsere Verbindung mit der Lebenskraft, die Gott ist, und den Sinn des Lebens. Er erklärt, warum wir wiedergeboren werden und warum es keinen absoluten Tod gibt. Er enthüllt, wie wir unser Schicksal und Glück selbst gestalten können, indem wir Kenntnis von den Karmagesetzen haben. Er enthüllt, warum unsere Familienstruktur sich in Auflösung befindet und warum die Homosexualität zunimmt. Er erklärt uns die Gründe für Kriege und Angriffe und Unruhen. Er erklärt, warum viele Menschen unglücklich, krank oder geistig gestört sind.

„Das Dritte Testament“ wurde für intellektuelle Leute geschrieben, für Leute, die nicht mehr fähig sind, sich von Religionen überzeugen zu lassen. Es wurde für diejenigen geschrieben, die nicht länger glauben können, wohl aber das Bedürfnis haben, zu wissen. „Das Dritte Testament“ stellt eine Basis für eine Verschmelzung von Wissenschaft und Spiritualität dar, wobei Spiritualität ein wesentlicher Teil aller Wissenschaften wird. Es kann keine endgültige Wissenschaft ohne Spiritualität geben. Nur wenn unsere Wissenschaften die geistige Ebene beinhalten, kann ein definitives und endgültiges Wissen über die Natur des Universums und über unsere eigene Existenz erreicht werden. Die materialistischen Wissenschaften müssen sich mit der geistigen Wissenschaft verbinden, so daß beide eins werden. Wenn diese Verbindung erst einmal begonnen hat, dann wird das Buch des Lebens allmählich seine Geheimnisse enthüllen.

Was Sie nun im Begriff sind zu lesen, ist eine Zusammenfassung einiger der wichtigsten Aspekte des Dritten Testaments, geschrieben von Martinus. Die kompletten Werke Martinus´ umfassen mehr als siebentausend Seiten, daher kann nur ein Teil davon hier präsentiert werden.

Ich finde, daß die wichtigsten Aspekte dieser Werke auf unserer gegenwärtigen Evolutionsstufe jene sind, die uns helfen, die Situation der Welt von heute und unsere eigene Rolle darin zu verstehen. Daher habe ich mich in diesem Buch auf diese Aspekte konzentriert. Andere mögen aus Martinus´ Werken andere Aspekte bevorzugt haben. Dies ist meine persönliche Auswahl.

Ich habe das Weltbild von Martinus in meinen eigenen Worten erklärt, so wie es von mir verstanden wurde. Daher reflektiert dieses Buch mein eigenes Verständnis seiner Werke. Abgesehen von einem ganzen Artikel von Martinus im abschließenden Kapitel finden Sie nur wenige Zitate von ihm in diesem Buch. Dies ist es, was Martinus selbst wollte. Er ermutigte uns, sein Weltbild in unseren eigenen Worten darzustellen und ihn nicht übermäßig zu zitieren.

Überall im Buch erwähne ich Beispiele über die neuesten Forschungen zu den Themen Tod, Reinkarnation, Regressions-Therapie usw. und vergleiche diese wissenschaftlichen Fortschritte mit Martinus´ Weltbild. Aus meiner Sichtweise werden Martinus’ Behauptungen von den neuesten wissenschaftlichen Fortschritten unterstützt. Meiner Meinung nach befinden wir uns in einem Prozeß, in dem unsere Wissenschaften allmählich beginnen, die Existenz einer Welt jenseits der physischen Welt zu enthüllen. Dies erkennt man vielleicht am besten an der Studie der Nahtod-Erfahrungen, wo betroffene Personen allesamt aussagen, jenseitige Reiche besucht zu haben. Wie man sehen kann, sind diese jenseitigen geistigen Reiche, laut Martinus, unsere Grundebenen der Existenz, und dies ist ein Beispiel dafür, wie unsere Forschung Aspekte der Enthüllungen von Martinus bestätigt.

Während seines Lebens produzierte Martinus eine große Anzahl von Symbolen, wie er die Zeichnungen nannte, die seine Texte unterstützen. Ich habe mich entschlossen, sechs dieser Symbole in mein Buch aufzunehmen. Die Symbole begleiten die kurzen Standard-Erklärungen des Martinus-Instituts sowie meine eigenen Erklärungen.

Bis zu dem Zeitpunkt, wenn durch unsere irdischen Wissenschaften bewiesen sein wird, daß Martinus´ Weltbild der Wahrheit entspricht, kann man sie noch als eine Theorie betrachten, obwohl Martinus selbst sein Werk sicherlich nicht für eine Theorie gehalten hatte. Wäre dies der Fall gewesen, hätte Martinus sein Werk kaum „Das Dritte Testament“ genannt. Obwohl, wenn man skeptisch ist, kann man Martinus´ Weltbild als eine Theorie betrachten und sie dann mit der empirischen Welt vergleichen, um zu sehen, ob die beiden nicht doch übereinstimmen. Tatsächlich ermutigt uns Martinus selbst, dies zu tun. Er verlangt nicht von uns, zu glauben, was er sagt, sondern er möchte, daß wir sein Weltbild dem gegenüberstellen, was wir „da draußen“ beobachten können. Er nennt sein Werk eine Ergänzung zur eigenen Sprache des Lebens. Wenn Sie sich umsehen und Martinus´ Weltbild dem empirischen Weltbild gegenüberstellen, beginnen Sie eine interessante Übung. Ich mache dies nun schon seit einigen Jahren und bemerke jeden Tag Dinge, die perfekt in Martinus´ Weltbild passen. Es geht darum, Dinge aus einer neuen Perspektive zu sehen. Ich habe bisher noch keinen einzigen Aspekt aus Martinus´ Weltbild gefunden, der nicht mit dem übereinstimmt, was ich in der empirischen Welt beobachten kann. Es steht für mich außer Zweifel, daß Martinus´ Weltbild eines Tages sämtliche Religionen ersetzen und im Laufe der Zeit den Grundstein aller zukünftigen Wissenschaften auf diesem Planeten bilden wird. Es besteht für mich kein Zweifel, daß Martinus die Wahrheit enthüllt.

Aber um zu diesem Schluß zu kommen, müßten Sie vielleicht sämtliche Werke von Martinus lesen. Ich hoffe daher, daß dieses Buch Sie ermutigen wird, Martinus´ Originalwerke zu lesen. Sie werden zur Zeit aus dem Dänischen in andere Sprachen übersetzt, und viele Bände sind bereits übersetzt worden (7).

Infolge der Natur der Realität, die Martinus beschreibt, fehlten ihm oft die geeigneten Wörter, um die Konzepte ausreichend zu beschreiben. Da die Konzepte völlig neu waren, gab es dafür keine bekannten Wörter. Die benötigten Konzepte befanden sich einfach nicht unter den existierenden Vokabeln. Daraus folgt, daß Martinus neue Konzepte mit bereits bestehenden Wörtern erklären mußte. Die Konzepte, die Martinus auf Dänisch erklärte, wurden ins Deutsche auf eine Art und Weise übersetzt, um damit bestmöglich die ursprüngliche Bedeutung beizubehalten. Als Beispiel dafür könnte „den højeste ild“ gelten, was auf Deutsch „das höchste Feuer“ heißt. Dieses Konzept benennt die Erfahrung des Höhepunktes göttlicher Liebe.

Ich hoffe, daß Sie Ihre Vorurteile beiseite lassen und die folgenden Seiten vorurteilsfrei lesen. Martinus´ Weltbild definiert unsere ganze Welt neu, daher bitte ich Sie, bereit zu sein für einige mentale Salti. Wir müssen uns nun selbst als sehr kleine Einheiten wahrnehmen auf einer immerwährenden Reise der Evolution durch physische und geistige Welten in einem Universum voller Leben. Ich hoffe, Sie genießen die Reise.

3. WER WAR MARTINUS?

KINDHEIT UND JUGEND

Martinus wurde am 11. August 1890 in der Umgebung von Sindal, einer Kleinstadt im Norden von Jütland in Dänemark, geboren. Seine Mutter war Else Christine Mikkelsen; sie war unverheiratet und bei der Geburt von Martinus zweiundvierzig Jahre alt. Sie war Haushälterin in einem Herrenhaus, genannt Christianshede, dessen Besitzer Lars Larsen war. Dieser Lars Larsen war höchstwahrscheinlich Martinus´ Vater, da bekannt war, daß er Else Christine Mikkelsen sehr mochte, und da ihm Martinus als Erwachsener auch ziemlich ähnlich sah. Man fürchtete jedoch einen Skandal, und daher wurde der Vorarbeiter auf Christianshede, Mikael Thomsen, als Martinus´ Vater angegeben. Martinus´ voller Name war daher Martinus Thomsen.

Seine Mutter konnte mit ihrem unehelichen Kind nicht auf Christianshede leben und traf daher vor der Geburt Vorkehrungen, das Kind von ihrem Halbbruder und dessen Frau adoptieren zu lassen. Diese erklärten sich dazu bereit, obwohl sie selbst schon elf Kinder hatten und in großer Bescheidenheit lebten. Die meisten dieser elf Kinder hatten jedoch schon das Elternhaus verlassen und arbeiteten auf anderen Bauernhöfen, so daß nur noch zwei Kinder zu Hause lebten, zwei Jungen im Alter von drei und fünf Jahren.

Die Adoptiveltern besaßen einen kleinen Bauernhof, Moskildvad, und dort wurde Martinus um Mitternacht zwischen dem 10. und 11. August 1890 geboren. Die Wanduhr schlug zwölf und genau nach dem letzten

Schlag wurde Martinus geboren. Dann aber passierte etwas Seltsames: Die Wanduhr fiel mit einem lauten Knall auf den Boden. Später interpretierte man das als Zeichen dafür, daß eine alte Epoche zu Ende war und eine neue Epoche begonnen hatte.

Martinus wuchs in dieser bescheidenen Umgebung auf. Die Adoptiveltern waren einfache, gute Leute. Das Haus bestand aus einem einzigen Zimmer, in dem die Familie aß und schlief. Es gab zwei Betten; die drei Jungen schliefen in einem und die Eltern im anderen Bett. Vom Zimmer führte eine Tür in eine kleine Küche, und von dort gelangte man in den Stall. Heute ist das Haus, in dem Martinus seine Kindheit verbrachte, ein Museum. Dieses kann während der Sommermonate besucht werden.

Moskildvad, Heimat seiner Kindheit, gezeichnet von Martinus selbst.

Martinus erhielt nur eine Grundausbildung in der Dorfschule, wo er die Grundsätze der christlichen Religion, etwas Geschichte, Geographie, Rechnen und Dänisch lernte. Im Alter von zwölf Jahren wurde er auf Nachbarhöfe geschickt, um dort Kühe zu hüten, und die einzige Weiterbildung danach war die Vorbereitung auf die Konfirmation des christlichen Glaubens. Der Priester war streng evangelisch und drohte jedermann, der sich schlecht benahm, mit der Hölle. Er verkündete, daß Kinder, die vor der Taufe sterben, ewig in den Flammen der Hölle schmoren würden, und daß es unehelichen Kindern genauso ergehen würde. Als er dies hörte, begann Martinus an der Wahrheit der Worte des Priesters zu zweifeln. Er war sich sicher, daß Gott keinen Groll gegen ihn hegen würde, nur weil er unehelich zur Welt gekommen war. Warum sollte Gott auf ein ungetauftes oder uneheliches Kind böse sein? Das Kind konnte doch nichts dafür. Martinus stand schon im frühen Alter den Lehren der Kirche sehr skeptisch gegenüber. Obwohl er noch ein Kind war, fühlte er intuitiv, daß die Art und Weise der etablierten Religion das Leben zu betrachten irgendwie falsch sei. Eine weitere Besonderheit gab es während seiner Kindheit. Oft, wenn ein Problem auftauchte, zu dem er keine Lösung fand, fragte er: „Was würde Jesus in diesem Fall machen?“ Und sofort bekam er eine Antwort.

Martinus im Alter von 11 Jahren

Martinus arbeitete in seinen Jugendjahren auf verschiedenen Bauernhöfen und 1907 entschloß er sich zum Beruf in einer Molkerei.

Während der nächsten zehn Jahre arbeitete er in verschiedenen Molkereien überall in Dänemark, und seine Freizeit widmete er seinem Hobby Fotografie. 1913 kam er zur Marine und wurde einem Offizier als Bediensteter zugewiesen. Er blieb nur acht Monate lang in der Marine und trug niemals Waffen.

1917 zog Martinus nach Kopenhagen, wo er in einer großen Molkerei angestellt war. Später arbeitete er als Nachtwächter für eine reiche Familie und dann als Briefträger. In jener Zeit wohnte er in einem kleinen Zim mer in Jagtvej 52A in Frederiksberg, Kopenhagen, und bezog seine Mahlzeiten in einer nahe gelegenen Pension.

Im März 1920 arbeitete er wieder in einer Molkerei, und zwar in einer sehr großen Molkerei, genannt „Enigheden“. Martinus war nun fast dreißig, und obwohl seine Freunde und Kollegen Freundinnen hatten und heirateten, verspürte Martinus selbst nie eine Neigung zur Ehe. Der Gedanke, einer anderen Person zu gehören, schreckte ihn ab. Obwohl Martinus zu jener Zeit die Gründe für seine Abneigung zur Ehe noch nicht kannte, wurde später klar, warum das so war. Damals war Martinus ein freundlicher, aber naiver junger Mann. Er hatte keine ordentliche Schulbildung erhalten, nachdem er die Grundschule in seinen frühen Jugendjahren verlassen hatte, und seine Berufsausbildung erhielt er in der Milchproduktion, und dazu lernte er etwas Buchhaltung. Er hatte nie etwas studiert.

Er war nicht glücklich mit seiner Arbeit und verabscheute den Gedanken, die gleiche Arbeit Tag für Tag zu verrichten. Sein großer Wunsch war es, eine Anstellung zu finden, wo er seinen Mitmenschen dienen konnte. Er überlegte sich, ob er nicht Missionar werden sollte, aber da er keiner etablierten Religion angehörte, mußte er diese Idee verwerfen.

DAS BUCH

In der Molkerei machte Martinus Bekanntschaft mit einem jungen Mann, der nebenbei noch als Musiker arbeitete. Eines Tages zeigte ihm dieser Mann ein Buch, das er von einem anderen Musiker namens Lars Nibelvang ausgeliehen hatte. Lars Nibelvang interessierte sich sehr für Theosophie, und in dem Buch ging es um Reinkarnation und Meditation. Martinus hatte noch nie etwas über Reinkarnation gehört und kannte nicht die Bedeutung des Wortes. Sein Freund erklärte ihm, daß Reinkarnation bedeutete, früher schon einmal gelebt zu haben. Obwohl dies für Martinus ein völlig neuer Gedanke war, akzeptierte er ihn und dachte sich, daß dies eigentlich sehr logisch klang. Er fragte, ob er das Buch ausleihen könne und sein Freund fragte daraufhin Lars Nibelvang. Einige Tage später teilte man ihm mit, daß er das Buch ausleihen und es bei Nibelvang selbst abholen könne. Dies tat er am 21. März 1921.

Martinus wurde von Lars Nibelvang freundlich empfangen, und er war beeindruckt von der Anzahl der Bücher in Nibelvangs Haus. Die meisten Bücher handelten von Theosophie, Anthroposophie und ähnlichen religiösen und philosophischen Themen. Nibelvang war sehr belesen und war sein ganzes Leben lang ein Suchender gewesen. Er fragte Martinus, ob er Kenntnis über neue religiöse Ideen hätte, worauf Martinus antwortete, daß er nichts darüber wisse. Er sei jedoch ein religiöser Mann und betete jeden Tag zur Vorsehung, so weit er sich zurückerinnern könne. Nibelvang sagte, daß das Gebet ein natürlicher Teil neuer religiöser Ideen sei und dies tröstete Martinus. Nun durfte er sich das Buch ausleihen, und als er und Nibelvang sich trennten, sagte Nibelvang: „Sie werden sehen, bald werden Sie mein Lehrer sein!“ (1) Martinus dachte, daß dies eine seltsame Bemerkung sei, da er über Religion nichts wußte oder gelesen hatte außer den Grundbegriffen, die er in der Schule als Kind gelernt hatte.

DIE EINWEIHUNG

Zwei Tage später, am 23. März 1921, saß Martinus in seinem Zimmer und las das Buch. Darin fand er Anweisungen zur Meditation. Er folgte diesen Anweisungen, verdunkelte das Zimmer, verband sich selbst die Augen und setzte sich auf einen Stuhl. Nun herrschte völlige Dunkelheit. Plötzlich geschah etwas sehr Seltsames. Ein Lichtpunkt erschien vor seinem inneren Auge. Er kam näher und näher und nahm allmählich Menschengestalt an. Martinus erkannte diese Gestalt. Es war die Christus-Skulptur des berühmten dänischen Bildhauers Thorvaldsen. Die Gestalt war lebendig und strahlte in hellem Weiß mit blauen Schatten. Es war, als würde die Substanz aus tausenden mikroskopischen Funken bestehen. Die Gestalt kam immer näher und drang schließlich in Martinus´ Körper ein. Er verspürte ein wunderbares Gefühl der Hochstimmung und merkte, daß seine Existenz nicht mehr an seinen physischen Körper gebunden war. Durch das Licht, das in ihn eingedrungen war, konnte er die Erde wie aus weiter Entfernung betrachten. Er konnte sehen, wie die Erde rotierte und konnte Horizonte mit Bergen und Tälern, Kontinenten und Ozeanen ausmachen. Er fühlte sich schwerelos inmitten eines strahlenden Himmels. Allmählich wurde der Himmel immer strahlender, bis er sich in einem alles durchdringenden weißen Licht befand. Er fühlte sich körperlos und vereint mit Gottes Bewußtsein. Er konnte das starke Licht nicht mehr ertragen und mußte seine Augenbinde abnehmen. Nun war er wieder zurückgekehrt in sein bescheidenes Zimmer, aber die Erfahrung des Lichtes strahlte immer noch in seinem Bewußtsein.

Am nächsten Tag setzte er sich wieder in seinen Stuhl, und diesmal erschien ein goldenes Licht. Wieder fühlte sich Martinus schwerelos und vereint mit einer höchsten Quelle der Liebe in einer unermeßlichen Ausstrahlung goldenen Lichtes. Er fühlte, wie sein physischer Körper und alle Dinge um ihn herum aufhörten zu existieren und er mit der göttlichen Lebenskraft vereint war. Wieder wurde der Druck auf sein Gehirn unerträglich und er mußte die Augenbinde abnehmen.

Nach diesem ungewöhnlichen Erlebnis merkte Martinus, daß er nicht mehr die gleiche Person war wie zuvor. Seine Sicht war nicht mehr auf die physische Welt beschränkt, und er konnte jenseits der physischen Ebene der Existenz blicken. Sein Bewußtsein hatte sich erweitert und später, wann immer er einer Frage oder einem Problem gegenüberstand, erhielt er unverzüglich eine Antwort. Er mußte nur an bestimmte Fragen denken, und schon hatte er die Antwort darauf. Es war, als hätte er schon sein ganzes Leben lang diese Antworten gekannt. Schritt für Schritt erkannte er, daß sein Wissen grenzenlos war. Es gab keine Fragen, auf die er nicht antworten konnte. Er fühlte sich verbunden mit einem unermeßlichen Meer des Wissens, einer göttlichen Datenbank.

Martinus hatte keine Ahnung, was mit ihm geschehen war, aber die Erfahrung übte große Wirkung auf ihn aus. Er versuchte, das von Nibelvang geliehene Buch zu lesen, war jedoch nun unfähig, auch nur irgendein Buch zu

Martinus mit dreißig. Diese Aufnahme wurde einige Monate nach seiner Einweihung gemacht.

lesen. Einige Tage später gab er Nibelvang das Buch zurück und erzählte ihm, was geschehen war. Nibelvang war erstaunt, aber da er sehr belesen war,

konnte er Martinus das Geschehene erklären. Er war überzeugt, daß Martinus eine Einweihung, eine Enthüllung erfahren hatte. Er hatte kosmisches Bewußtsein erreicht.

Obwohl Nibelvang sehr belesen war, hatte er noch immer viele unbeantwortete Fragen metaphysischer Natur, und nun befragte er Martinus nach Antworten auf diese Fragen. Obwohl Martinus niemals Zweifel hatte, wie er die Fragen beantworten sollte, fehlte ihm die Routine, sich auszudrücken. Er hatte bis dahin nur Briefe an seine Adoptiveltern geschrieben, und nun mußte er die Worte für Antworten auf komplizierte und tiefschürfende Fragen finden. Nibelvang war nicht immer mit Martinus´ Antworten zufrieden, wenn diese nicht mit dem übereinstimmten, was er bereits wußte, aber nachdem er eine Weile über die Antworten nachgedacht hatte, pflegte er auszurufen: „Ja, jetzt sehe ich es ein! Du hast recht! Niemand außer Dir hat das vorher so klar sehen können!“ (2) Nibelvang und Martinus wurden unzertrennliche Freunde für viele Jahre.

DIE ERSTEN SCHWIERIGEN JAHRE

Nun begann eine schwierige Zeit. Für seinen Lebensunterhalt mußte Martinus weiterhin in der Molkerei arbeiten, aber seine Gedanken waren woanders. Sein Beruf und sein neu gefundenes Verständnis ließen sich kaum miteinander vereinbaren. Nibelvang war wahrscheinlich der erste, der wußte, daß Martinus eine Mission hatte und seine Zeit damit verbringen mußte, sein neues Wissen über die Natur der Existenz der Welt verständlich zu machen. Nibelvang bot Martinus dabei seine Unterstützung an. Nibelvang hatte jedoch ein sehr geringes Einkommen und mußte nun sowohl für sich selbst als auch für Martinus aufkommen.

Martinus kaufte eine Schreibmaschine und begann seine „kosmischen Analysen“ (so nannte er seine Schriften) aufzuzeichnen. Da er jedoch sehr wenig Erfahrung im Schreiben hatte, mußte alles, was er in den ersten Jahren geschrieben hatte, später neu geschrieben werden. Die Sätze waren so lang, daß sie ganze Seiten füllten. Es dauerte sieben Jahre, bevor Martinus bereit war, sein Hauptwerk „Livets Bog“ („Das Buch des Lebens“) zu schreiben.

In jenen ersten schwierigen Jahren gab es einige Leute, die Martinus finanziell unterstützten, aber es gab immer noch Zeiten, in denen er wieder in der Molkerei arbeiten mußte, da das Geld oft nicht reichte. Es gelang ihm aber, ab Herbst 1922 seine Zeit ausschließlich dem Schreiben zu widmen.

Zur Erleichterung der Erklärungen seiner kosmischen Antworten begann Martinus mit der Anwendung farbiger Zeichnungen, die er Symbole nannte, die seine Texte illustrierten und unterstützten. Eines der schwierigsten Symbole für ihn war das Hauptsymbol, auch „die Grundanalyse der Lebewesen“ genannt. Er mußte mehrere Entwürfe und Skizzen anfertigen, ehe alle Details stimmten. Eines Tages, während er an seinem Schreibtisch stand und dem Symbol den letzten Schliff gab, merkte er, daß er nicht allein war. Links und rechts von ihm standen zwei weiß gekleidete Geisteswesen, Wesen aus einem der nichtphysischen Reiche. (Diese Reiche werden später im Buch beschrieben.) Völlig ruhig und passiv betrachteten die Wesen mit verschränkten Armen das Symbol. Dann nickten sie zustimmend und verschwanden.

Von da an spürte Martinus die Unterstützung und Sympathie der geistigen Welt.

Unter den Leuten, die Martinus finanziell unterstützten, befand sich auch ein reicher ehemaliger Glockenfabrikant namens Bernhard Løw. Er war Leiter der Anthroposophischen Gesellschaft in Dänemark und sein ganzes Leben lang ein Suchender gewesen. Er war sehr interessiert an den Werken von Rudolf Steiner, der die Anthroposophie im Jahre 1913 gegründet hatte, und den Løw sogar in der Schweiz besucht hatte (3). Bernhard Løw hatte Nostradamus (4