Der Traum vom Studieren - Jürgen Scheibler - E-Book

Der Traum vom Studieren E-Book

Jürgen Scheibler

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Beschreibung

Begleitet Ben auf seinem Weg durch ein Studiensemester In wöchentlichen Episoden werden typische Situationen beschrieben, die während eines Studiums jeder in dieser oder ähnlicher Form erleben könnte. Ben möchte euch aus seiner Sicht in lockerer, manchmal humorvoller, manchmal nachdenklicher Art und Weise über seine Gedanken, Erlebnisse und Erfahrungen erzählen. Gut möglich, dass der eine oder andere manchmal glaubt, mit seinem Spiegelbild zu sprechen. Dies ist kein schlauer Ratgeber, wie man richtig und effektiv durch das Studium kommt. Aber die Episoden liefern ganz sicher Anstöße zum eigenen Nachdenken. Was am Ende wirklich zählt, ist, das Kunststück zu schaffen, die (im Rückblick meist) schönste Zeit des Lebens zu genießen und seine eigenen Fähigkeiten und Talente zu erkennen und optimal zu fördern.

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Begleitet Ben auf seinem Weg durch ein Studiensemester.

In wöchentlichen Episoden werden typische Situationen beschrieben, die während eines Studiums jeder in dieser oder ähnlicher Form erleben könnte. Ben möchte euch aus seiner Sicht in lockerer, manchmal humorvoller, manchmal nachdenklicher Art und Weise über seine Gedanken, Erlebnisse und Erfahrungen erzählen.

Gut möglich, dass der eine oder andere manchmal glaubt, mit seinem Spiegelbild zu sprechen. Dies ist kein schlauer Ratgeber, wie man richtig und effektiv durch das Studium kommt. Aber die Episoden liefern ganz sicher Anstöße zum eigenen Nachdenken. Was am Ende wirklich zählt, ist, das Kunststück zu schaffen, die (im Rückblick meist) schönste Zeit des Lebens zu genießen und seine eigenen Fähigkeiten und Talente zu erkennen und optimal zu fördern.

Jürgen Scheibler, Jahrgang 1959, hat an der TU Dresden Elektrotechnik studiert und danach viele Jahre als Lehrkraft in der Fakultät Elektrotechnik und Informatik an der Hochschule Zittau/Görlitz gearbeitet, bevor er später in die Verwaltung wechselte. Zu seinen Aufgaben gehörte die Beratung von Studierenden mit Behinderung und Beeinträchtigung.

Das Kaleidoskop der Episoden reicht vom Kirchentag in Dresden über die Erinnerung an den Urlaub in Cornwall bis zum Labyrinth in der Kathedrale von Chartres.

Im Mittelpunkt aber stehen Ben’s Erlebnisse, Herausforderungen, Erfahrungen und Entscheidungen im ganz normalen Studentenalltag auf dem Campus Görlitz

Inhaltsverzeichnis

PROLOG

VORFREUDE

TRAUM

ZWEIFEL

UMFELD

SCHILDKRÖTE

TEAMGEIST

EMPATHIE

ALPTRAUM

ERWACHEN

ZEICHEN

ENTSPANNEN

VISION

PRÜFUNG

ENTSCHEIDUNG

LABYRINTH

PROLOG

Als ich in Görlitz in den Zug steige, weiß ich nicht, was mich erwarten wird. In nicht einmal eineinhalb Stunden bringt mich der Regionalexpress der Deutschen Bahn nach Dresden auf den Hauptbahnhof. Wer von dort die Prager Straße entlangläuft, landet unweigerlich in den Einkaufstempeln der Innenstadt. An anderen Tagen steige ich in der Neustadt aus, dem eigentlichen Studentenviertel von Dresden. Nichts, was es dort nicht gibt. Wohn- und Partymeile mit dem besonderen Flair, ideal zum Abschalten, um Abstand zu gewinnen vom manchmal stressigen Studienalltag. Nicht umsonst liegt die Neustadt in einem akzeptablen Abstand zu den Bildungstempeln auf der anderen Seite der Elbe. Aber heute, an diesem ersten Donnerstag im Juni, bin ich in anderer Mission unterwegs, gewissermaßen in kirchlicher Mission. Nun muss man wissen, dass Kirche und Religion nicht wirklich mein Ding sind. Klar, ich bin getauft, dafür hatten meine Eltern noch gesorgt, aber danach verliert sich die Spur übersinnlicher Erleuchtung. Um die Konfirmation habe ich mich erfolgreich gedrückt und die Innenausstattung von Kirchen und Kathedralen kenne ich zugegebenermaßen nur aus dem Weihnachtsgottesdienst und Urlaubserinnerungen. Wer kann schon in Florenz am berühmten Dom mit dem danebenstehenden Campanile vorbeigehen ohne wenigstens einen Blick in das riesige Kirchenschiff zu werfen. Mir kam es damals in den Ferien nach dem zweiten Semester jedenfalls so vor, als würde eine nie enden wollende Menschenmenge von einer unsichtbaren Kraft in das große Kirchenportal gezogen. Seitdem stoße ich immer mal wieder auf Fragen zur Religion, zum Glauben an höhere Mächte und deren Einfluss auf die Gesellschaft und auf mich als Student in Görlitz. Ich bin Ben. Ich studiere Kulturwissenschaften und wohne im Studentenwohnheim direkt neben der Peterskirche. Beim Blick aus dem Fenster sehe ich die zwei Türme der Kirche, die hoch in den Himmel ragen. Das ist schon beeindruckend und, ich kann nicht einmal genau sagen warum, irgendwie beruhigend. Die Türme der Görlitzer Peterskirche verändern sich nicht, egal, ob es regnet, stürmt oder schneit. Sie wurden vor 600 Jahre für die Ewigkeit gebaut. Vielleicht war dieser Blick der endgültige Anstoß dafür, dass ich heute im Zug nach Dresden sitze. In Sachsens Landeshauptstadt findet an diesem Wochenende der 33. evangelische Kirchentag statt. Ich habe gegoogelt und herausgefunden, dass es nur aller zwei Jahre Kirchentage gibt. Der letzte war 2009 in Bremen. Und dieses Mal Dresden, quasi direkt vor der Haustür. So eine Gelegenheit kommt nicht gleich wieder. Ich bin neugierig und gespannt. Im Internet steht, dass es keinesfalls nur um Kirche, Religion und Gott geht. Sondern ebenso um Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Medien. Im Zug begegne ich den ersten Leuten, die das gleiche Ziel haben und ganz offensichtlich gut vorbereitet sind. Der leuchtend grüne Schal mit der Losung des Kirchentages fällt sofort auf:

Da wird dein Herz sein

Während ich noch darüber nachdenke, wo mein Herz in diesen Tagen ist, fährt der Zug in den Dresdner Hauptbahnhof ein. Ich verschiebe die Antwort auf die Rückfahrt. Schon die ersten Schritte auf der Prager Straße geben mir das Gefühl, dass hier etwas Besonderes geschieht. Es ist Feiertag, die Geschäfte sind geschlossen und trotzdem herrscht ein buntes Gewimmel auf den Gassen (wie komme ich jetzt nur auf Goethe?). Menschen aller Altersgruppen stehen im Kreis oder wild durcheinander und beraten sich, andere kennen offensichtlich ihr Ziel und sind unterwegs. Was mir jetzt erst auffällt sind die vielen Plakate und Fahnen, die mit ihrem pinkfarbenen Grundton das Stadtbild prägen. Dresden hat sich verwandelt und empfängt die Besucher des Kirchentages mit offenen Armen. Und anders als zu manchem Referat bin auch ich ganz gut vorbereitet. Aus dem Internet habe ich mir die wichtigsten Programmpunkte und Veranstaltungsorte ausgedruckt: Elbufer, Messegelände, Stadion, Ostragehege. Mit der Straßenbahn fahre ich als erstes zum Messegelände. Mit einiger Mühe quetsche ich mich in die nächste Bahn. Ich stehe zwischen einer Familie mit einem etwa zehnjährigen Jungen, der seinen grünen Schal ganz lässig um den Rucksack gebunden hat. Ich erfahre, dass er aus Hessen stammt und extra zum Besuch des Kirchentages nach Dresden gekommen ist. Auf dem Messegelände angekommen, besuche ich in Halle 3 eine Diskussionsrunde zum Thema Boulevard statt Kirche. War ganz interessant zu hören, wie Leute aus der Medienbranche und der Kirche den Einfluss und die Verantwortung der Medien, insbesondere der Boulevardpresse, sehen. Welche Grenzen, vor allem moralische, sollten bei der Berichterstattung über Menschen oder Sachthemen eingehalten werden. Beispiele wie Kachelmann, Guttenberg und Wulff zeigen, dass Menschen aus allen Bereichen der Gesellschaft hofiert und emporgehoben, aber auch ebenso schnell wieder fallengelassen werden. Es gibt aber auch eine Kehrseite, die gerade von Politikern und Künstlern gern genutzt wird. Das