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Eddie ist auf einer andauernden Suche nach Leidenschaft, aber dabei genügt es ihm völlig, andere zu beobachten. Dieser verbotene Trieb, die Rolle des stillen Beobachters, kann aber auch gefährlich werden,. Als Eddie eines Tages sieht, wie ein Mann und eine Frau auf der anderen Straßenseite in ihrer Wohnung Sex haben, kann er sich nicht länger beherrschen. Er muss hinschauen.-
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Seitenzahl: 26
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Alexandra Södergran
Lust
Der Trieb: Erotischer RomanOriginaltitel:DriftÜbersetzt vonAlina BeckerCopyright © 2016, 2019 Alexandra Södergran und LUSTAll rights reservedISBN: 9788726023565
1. Ebook-Auflage, 2019Format: EPUB 2.0
Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach Absprache mit LUST und den Autoren gestattet.
Er holte ein Tuborg Gold aus dem Kühlschrank und klopfte mit dem Zeigefinger auf den Verschluss, eine langjährige Gewohnheit, seit dem ersten Bier in seiner Jugend. Das Zischen des Verschlussrings hallte durch die Küche und die leere Wohnung. Eddie lebte alleine und war sehr zufrieden damit.
Er setzte sich auf den Schreibtischstuhl, seinen Hauptplatz am Küchentisch, und drehte sich um, sodass er dem Fenster gegenübersaß. Eine schwarze Katze mit weißen Pfoten schlich anmutig über den Hof. Irgendwie fühlte er sich ihr zugehörig. Er liebte Katzen. Sie wussten, was es hieß, das Leben zu genießen. Sie verstanden etwas von der Freiheit.
Er lehnte sich auf dem Stuhl zurück, legte die Füße auf das Fensterbrett und nahm einen ersten Schluck von dem kalten Bier. Er schaute von Fenster zu Fenster auf das gegenüberliegende Haus. Die Sonne stand tief am Himmel und schien direkt gegen die Wand auf der anderen Seite. Als stünde das Haus im Scheinwerferlicht. Und er saß im Publikum.
In der Wohnung direkt gegenüber sah man nur das Flackern eines Fernsehbildschirms. Deren Fernseher war so groß, dass er den größten Teil der Wand bedeckte. Im nächsten Fenster befand sich eine dunkle Küche mit einem typischen Küchentisch aus Holz und vier Sitzplätzen. Eine bestickte Tischdecke, Blumentapeten und ein Regal mit kleinen Porzellanfiguren an der Wand. Dort lebte wahrscheinlich eine ältere Person. Die nächste Küche war leer. Es gab nicht einmal Vorhänge im Fenster. Keinen Tisch oder irgendwelche Stühle. Aber eine Lampe leuchtete.
Eddie nahm den nächsten Schluck.
Eine Frau mit aufrechter Haltung und selbstbewusster Ausstrahlung lief jetzt in dem leeren Raum herum. Sie trug nur ein sehr dünnes und kurzes Nachthemd. Die Wäsche war hellrosa, aus Seide und hing nur an ein paar Fäden. Ihre Brüste quollen heraus und schaukelten hin und her. Die Oberschenkel waren kräftig, ihre Haut haselnussbraun, und wahrscheinlich stammte sie aus Lateinamerika. Vielleicht aus Brasilien. Ihr Haar war wild und zerzaust. Sie füllte den Raum mit ihrem Auftreten, mit einer offensichtlichen und offenherzigen Weiblichkeit. Ihr Gesicht war wunderschön, mit kleinen Besonderheiten. Selbst ihr Blick war scharf und wachsam. Und da war noch mehr. Etwas Geheimnisvolles. Sie schien glücklich zu sein.
Sie lehnte sich gegen das Fensterbrett und machte sich lang, um hinauszuschauen. Sie schaute sich etwas auf dem Hof an – vielleicht die Katze – und reckte den Kopf. Ihr Dekolleté schwoll an, die Brüste wuchsen mit. Der Stoff war so dünn, dass die Brustwarzen darunter sichtbar waren, groß und dunkel.
Die Bierdose verharrte knapp unter Eddies Unterlippe.