Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Wozu ist diese Welt da? Was läuft in ihr falsch? Wie kann sie wieder ins Lot kommen? Und was ist meine Aufgabe dabei? Das sind die großen Fragen des Lebens. Jesus von Nazareth hat nicht gesagt: Ich gebe euch Antworten auf diese Fragen. Er hat behauptete: Ich bin die Antwort auf diese Fragen! Tim Keller schaut sich das Leben von diesem Jesus an. Wie er sich einzelnen Menschen zuwendet: Dem Skeptiker Nathanael, dem Pharisäer, der Frau, die schon jenseits des Randes der Gesellschaft steht. Diese Begegnungen und wichtige Schlüsselerlebnisse im Leben von Jesus zeigen, wer er wirklich war. Gibt dieser zugewandte Jesus auch heute noch die Antwort auf die großen Fragen? Und was bedeutet das für mein Leben heute?
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 292
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Timothy Keller
Unerwartete Antworten
auf die großen Fragen des Lebens
Titel der amerikanischen Originalausgabe:Encounters with Jesus. Unexpected Answers to Life’s Biggest Questions© 2013 by Timothy KellerOriginalausgabe: DuttonPublished by the Penguin GroupPenguin Group (USA) LLC375 Hudson StreetNew York, New York 10014
Aus dem Amerikanischen übersetzt von Renate Hübsch
Die Bibelstellen sind, wenn nicht anders angegeben, der ÜbersetzungHoffnung für alle®. Copyright © 1983, 1996, 2002 by Biblica Inc.®.Verwendet mit freundlicher Genehmigung von ’fontis – Brunnen Basel.Alle weiteren Rechte weltweit vorbehalten.
Weitere verwendete Übersetzungen sind wie folgt gekennzeichnet:EIN: Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift(Stuttgart: Katholisches Bibelwerk, 1980).LUT: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthersin der revidierten Fassung von 1984. Durchgesehene Ausgabe in neuerRechtschreibung. © 1984 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.ELB: Revidierte Elberfelder Bibel (Witten: SCM R.Brockhaus imSCM-Verlag GmbH & Co. KG, 1985/1991/2008).NL: Neues Leben. Die Bibel (Witten: SCM R.Brockhaus imSCM-Verlag GmbH & Co. KG, 2002 und 2006).
© 2014 Brunnen Verlagwww.brunnen-verlag.deUmschlaggestaltung: YELLOW TREESatz: Die Feder GmbH, WetzlarISBN 978-3-7655-0913-1eISBN 978-3-7655-7303-3
FÜR DIE PASTOREN UND MITARBEITERDER STUDENTENSEELSORGE, DIE MIR HALFEN,ZUM GLAUBEN ZU FINDEN, UND DIE AUCH DEN GLAUBENMEINER SÖHNE UND IHRER FRAUEN WACHSEN LIESSEN,BESONDERS DIE MITARBEITER DER REFORMED UNIVERSITYFELLOWSHIP IN DEN VEREINIGTEN STAATEN UND DERUNIVERSITIES AND COLLEGES CHRISTIAN FELLOWSHIP,DER NACHFOLGEORGANISATION VONINTER-VARSITY FELLOWSHIP, IN GROSSBRITANNIEN.
Ich bin in einer der großen protestantischen Kirchen aufgewachsen, aber im College habe ich persönliche und geistliche Krisen durchlebt, die mich dazu brachten, meine grundlegendsten Überzeugungen über Gott, die Welt und mich selbst infrage zu stellen.
In diesen Jahren kam ich in Kontakt mit ein paar Christen, die in Bibelstudienkreise gingen. In diesen Gruppen kam dem Leitenden nicht die Rolle eines Lehrers oder Referenten zu; vielmehr war es seine oder ihre Aufgabe, die ganze Gruppe beim Lesen und der Interpretation des gewählten Bibeltextes zu unterstützen. Es gab einige einfache Grundregeln, die für unser gedeihliches Miteinander entscheidend waren. Man begegnete der Bibel nach dem Grundsatz: „Im Zweifel für den Angeklagten“ – der Text galt grundsätzlich als verlässlich und seine Verfasser als kompetent. Die Interpretation einzelner Teilnehmer durfte dem Text nicht übergestülpt werden; wir mussten als Gruppe gemeinsam zu unseren Schlussfolgerungen kommen. Wir bemühten uns, als Gemeinschaft nach den Schätzen in der Bibel zu graben, weil wir davon ausgingen, dass wir gemeinsam weit mehr entdecken würden, als es jeder Einzelne vermocht hätte.
Noch bevor ich mir selbst darüber im Klaren war, wo ich eigentlich im Blick auf meinen eigenen Glauben stand, bat man mich, eine solche Gruppe zu leiten, und stattete mich dafür mit Bibelstudien von Marilyn Kunz und Catherine Schell aus, die den Titel trugen: Conversations with Jesus Christ from the Gospel of John (Gespräche mit Jesus Christus aus dem Johannesevangelium). Das Buch befasste sich mit 13 Abschnitten aus dem Johannesevangelium, in denen Jesus Gespräche mit einzelnen Menschen führte. Diese Bibelstudien halfen unserer Gruppe, Schichten an Einsichten und Bedeutung freizulegen, die uns alle überraschten. Während ich diese Berichte über das Leben von Jesus durcharbeitete, hatte ich mehr als je zuvor das Empfinden, dass die Bibel in keiner Hinsicht ein gewöhnliches Buch war. Es war diese Beschäftigung mit Begegnungen mit Jesus, die mich zum ersten Mal eine unerklärliche Lebendigkeit und Kraft im Text wahrnehmen ließ. Diese Gespräche, Jahrhunderte zuvor geführt, waren frappierend relevant und aufrüttelnd für mich – heute. Ich fing an, die Bibel nicht nur zu lesen, weil es mich intellektuell reizte, sondern um Gott zu finden.
Ich hatte gelernt, dass Geduld und Bedachtsamkeit Schlüssel zur Erkenntnis sind. Einmal besuchte ich einen Kongress für Leiter von Bibelstudiengruppen. Eine der Übungen dort werde ich nie vergessen. Die Gruppenleiterin gab uns einen einzigen Bibelvers, Markus 1,17: „Da forderte Jesus sie auf: Kommt mit mir. Ich will euch zeigen, wie ihr Menschen für Gott gewinnen könnt.“ Sie bat uns, uns eine halbe Stunde lang mit diesem Vers (der natürlich aus einer Begegnung mit Jesus ausgewählt war) zu beschäftigen. Sie warnte uns, dass wir nach fünf oder zehn Minuten vermutlich glauben würden, wir hätten nun alles entdeckt, was es zu entdecken gab, forderte uns aber auf, dann dranzubleiben. „Schreibt mindestens dreißig Punkte auf, die ihr an diesem Vers seht oder lernt.“ Nach zehn Minuten war ich fertig (dachte ich zumindest) und gelangweilt. Aber pflichtgemäß blieb ich dran und hielt Ausschau nach mehr. Und zu meiner Überraschung gab es mehr. Als wir alle wieder zusammenkamen, bat die Leiterin uns, die eindrücklichste, bewegendste und persönlich hilfreichste Erkenntnis von unserer Liste weiterzugeben. Dann stellte sie eine Frage: „Wer von euch hat seine beste Erkenntnis in den ersten fünf Minuten gefunden? Hebt die Hand.“ Keine Hand ging hoch. „Nach zehn Minuten?“ Ein, zwei Hände. „Fünfzehn?“ Mehr Hände. „Zwanzig?“ Jetzt gingen viele Hände hoch. „Fünfundzwanzig?“ Jetzt hoben die meisten – lachend und kopfschüttelnd – die Hand.
Diese anfänglichen Erfahrungen mit geduldigem, induktivem Studium des biblischen Textes haben mein geistliches Leben verändert. Ich entdeckte, dass Gott durch sein Wort zu mir sprach, wenn ich Zeit investierte und die angemessene Haltung von Offenheit und Vertrauen aufbrachte. Und diese Erfahrungen haben mich auch auf meinen Berufsweg gebracht, indem sie mir Werkzeuge an die Hand gaben, auch anderen zu helfen, Gott durch die Bibel reden zu hören. Seit fast vierzig Jahren predige ich nun oder unterrichte Menschen im Bibellesen, aber die Basis für jede Ansprache, jeden Vortrag, jede Predigt ist und bleibt das, was ich im College gelernt habe: wie man über einem Text sitzt und sorgfältig seine ganze Tiefe auslotet.
Noch immer akzeptiere ich die Autorität der gesamten Bibel; noch immer lerne und lehre ich gern aus allen ihren Büchern. Aber die persönliche Wucht der geistlichen Autorität der Bibel habe ich zuerst in den Evangelien verspürt, und da vor allem in jenen Gesprächen, die Jesus mit Einzelnen geführt hat – mit dem skeptischen Schüler Nathanael, mit seiner irritierten Mutter bei einer Hochzeit, mit dem Theologieprofessor, der mitten in der Nacht zu ihm kam, mit der Frau am Brunnen, mit Maria und Marta in ihrer Trauer und mit anderen.
Vermutlich könnte man sagen, dass viele meiner eigenen prägenden Begegnungen mit Jesus aus der Beschäftigung mit diesen Texten in den Evangelien, in denen Jesus Einzelnen begegnet, erwachsen sind.
Vor einigen Jahren schrieb ich mein Buch Warum Gott? Vernünftiger Glaube oder Irrlicht der Menschheit? Ich bin seit vielen Jahren Pastor in New York City und habe die Argumente von Skeptikern immer zu schätzen gewusst und anerkannt, dass sie eine außerordentlich wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, zu definieren oder zu klären, was eigentlich am Christentum einzigartig ist. Es ärgert mich, wenn Christen solche Fragen herablassend oder leichtfertig vom Tisch wischen. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Zweifel und Fragen, die ich selbst damals im College mitbrachte in meine Bibelstudiengruppe, und daran, wie dankbar ich war, dass man sie dort ernst nahm. Ich habe erfahren: Zeit und Mühe zu investieren, um schwierige Fragen zu beantworten, gibt glaubenden Menschen die Gelegenheit , den eigenen Glauben zu vertiefen, und schafft zugleich eine Möglichkeit, dass zweifelnde Menschen sich für die Freude des christlichen Glaubens öffnen können.
Daher war ich begeistert, als ich 2012 von einer Studentengruppe gebeten wurde, an fünf Abenden Vorträge für Studenten – die meisten davon dem Glauben gegenüber kritisch – in der Stadthalle von Oxford, England, zu halten. Wir vereinbarten, dass ich über Begegnungen einzelner Menschen mit Jesus im Johannesevangelium sprechen würde. Dies schien mir eine gute Wahl für diesen Anlass, denn die Berichte über diese Begegnungen lassen die wesentlichen Lehren und die Persönlichkeit von Jesus besonders deutlich werden. Das hatte ich persönlich ja vor so vielen Jahren auch erlebt. Während ich mich auf die Vorträge vorbereitete, kam mir der Gedanke, dass diese Begegnungen noch aus einem anderen Grund genau das Richtige waren. Viele davon zeigen uns Jesus, wie er die großen, universellen „Sinn-des-Lebens“-Fragen anspricht: Wozu ist diese Welt da? Was läuft in ihr falsch? Was (wenn überhaupt etwas) kann sie wieder ins Lot bringen, und wie? Wie können wir selbst dazu beitragen, sie wieder ins Lot zu bringen? Und wo vor allem sollten wir nach Antworten auf diese Fragen suchen? Dies sind die großen Fragen, die sich jeder irgendwann stellen muss – und die Menschen, die aufrichtig zweifeln, besonders dringlich erkunden möchten.
Wohl jeder hat seine eigene Arbeitshypothese im Blick auf Antworten auf diese Fragen. Wer ohne eine solche auszukommen versucht, wird bald überwältigt werden davon, wie sinnlos das Leben erscheint. Wir leben in einer Zeit, in der manche beharrlich behaupten, wir bräuchten derartige Antworten nicht und sollten besser zugeben, dass das Leben nichts anderes ist als ein kleines, sinnloses Beschäftigungsprogramm im großen Ganzen des Universums und es dabei belassen. Amüsier dich, so gut du kannst, solange du lebst, sagen sie, und wenn du tot bist, kannst du dir keine Sorgen mehr darüber machen. Warum also sich bemühen, den Sinn des Lebens zu finden?
Der französische Philosoph Luc Ferry allerdings (der, nebenbei bemerkt, selbst durchaus kein Christ ist) nennt solche Äußerungen in seinem Buch A Brief History of Thought „zu brutal um ehrlich zu sein“. Er meint, die Leute, die sie von sich geben, könnten sie nicht wirklich von ganzem Herzen glauben. Menschen können nicht leben ohne Hoffnung oder Sinn oder die Überzeugung, dass es Dinge gibt, für die es sich mehr lohnt, sein Leben hineinzuinvestieren, als für andere. Wir wissen also, dass wir Antworten auf die großen Fragen haben müssen, damit wir, wie Ferry es ausdrückt, „gut und daher frei leben, fähig zu Freude, Großzügigkeit und Liebe.“
Ferry vertritt die These, dass fast alle unsere denkbaren Antworten auf diese großen philosophischen Themen aus fünf oder sechs bedeutenden Denksystemen stammen. Und dass heute so viele der verbreitetsten Antworten vor allem aus einem System stammen. Ein Beispiel: Halten Sie es ganz allgemein für eine gute Idee, zu Ihren Feinden freundlich zu sein und ihnen die Hand zu reichen, statt sie umzubringen? Ferry sagt, diese Idee – man solle seine Feinde lieben – stamme aus dem Christentum und nirgendwoandersher. Und wie wir sehen werden, gibt es noch eine Fülle von anderen Ideen, die wir für gültig oder edel oder schlicht für schön halten, die allein dem Christentum entstammen.
Wenn Sie also sichergehen wollen, dass sie zu begründeten, bedachten Antworten auf diese fundamentalen Fragen kommen, müssen Sie sich zumindest mit den Inhalten des Christentums vertraut machen. Die beste Weise, das zu tun, ist es, sich anzusehen, wie Jesus selbst sich und seine Absichten den Menschen erklärte, die ihm begegneten – und wie seine Antworten auf ihre Fragen ihr Leben veränderten. Das war die Vorgabe für jene Vorträge in Oxford, die Grundlage für die ersten fünf Kapitel dieses Buches.
Aber ich musste noch weiter gehen. Denn wenn man erst einmal diese Berichte von lebensverändernden Begegnungen mit dem leibhaftigen Jesus studiert hat, wenn man den Glanz seines Charakters und seiner Bestimmung gesehen und seine Antworten auf die großen Fragen gehört hat, dann stellt sich noch immer eine andere Frage: Wie kann ich so viele Jahrhunderte später diesem Jesus begegnen? Kann ich ebenfalls, wie diese Augenzeugen, verändert werden?
Das christliche Evangelium sagt, dass wir gerettet – für immer verwandelt – werden nicht durch das, was wir tun, nicht einmal durch das, was Jesus den Menschen, die er trifft, sagt, sondern durch das, was er für uns tut. Daher können wir die lebensverändernde Gnade und Macht dieses Jesus am besten erkennen, wenn wir uns die wichtigsten Begebenheiten seines Lebens ansehen: seine Geburt, seine Versuchung in der Wüste und im Garten Gethsemane, seine letzten Stunden mit seinen Jüngern, seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung und Himmelfahrt. Eben durch sein Handeln in diesen Momenten schafft Jesus an unserer Stelle ein Heil, das wir selbst niemals hätten erreichen können. Das zu sehen kann schon verändern: Aus einer flüchtigen Bekanntschaft mit Jesus als großem Lehrer und historischer Figur kann eine lebensverändernde Begegnung mit ihm als Erlöser und Retter werden.
Die zweite Hälfte des Buches wird also einige dieser Kernbegebenheiten im Leben von Jesus in den Blick nehmen. Grundlage für diese Kapitel war eine Vortragsreihe im Harvard Club, New York City, wo ich ein paar Jahre lang regelmäßig bei Frühstückstreffen zu Führungspersonen aus Kultur, Wirtschaft und Politik sprach. Wie in Oxford waren auch hier viele der Anwesenden hochgebildet und sie teilten mir ihre eigenen Zweifel und Fragen mit, was sehr hilfreich war. Und in beiden Vortragsreihen griff ich zurück – wie ich es in Jahrzehnten immer wieder getan habe – auf jene Evangelientexte, in denen ich selbst zuerst gespürt habe, dass die Schrift „voller Leben und Kraft“ ist (Hebräer 4,12). So wie es mich damals jene Bibelgruppenleiterin gelehrt hatte, entdeckte ich jedes Mal mehr und Neues darin, und war jedes Mal mehr begeistert, weiterzugeben, was ich entdeckt hatte.
Und es gab noch einen weiteren Grund für mich, warum ich dieses Buch schreiben wollte. Als meine Enkeltochter Lucy achtzehn Monate alt war, war es deutlich, dass sie weitaus mehr wahrnehmen als zum Ausdruck bringen konnte. Sie zeigte dann auf etwas oder hob etwas auf und starrte dann mich an – hochfrustriert. Sie wollte mir etwas mitteilen, aber sie war zu klein, um es zu können. Diese Art von Frustration kennt wohl jeder in unterschiedlichen Lebenssituationen. Da haben Sie etwas Überwältigendes erlebt, und dann kommen Sie vom Berggipfel wieder herunter oder verlassen den Konzertsaal und versuchen, dieses Erlebnis jemand anderem zu vermitteln. Aber Ihre Worte können dem nicht im Mindesten gerecht werden.
Christen werden sicher etwas Ähnliches empfinden, wenn sie versuchen, ihre Erfahrungen mit Gott zu beschreiben. Als Prediger und Bibellehrer ist es meine Aufgabe und mein größter Wunsch, anderen zu helfen, selbst zu sehen, welche Schönheit in Christus und in dem, was er getan hat, liegt. Aber die Unzulänglichkeit meiner Worte (vielleicht auch von Worten überhaupt), diese Schönheit zu vermitteln, ist für mich eine Quelle ständiger Frustration und des Bedauerns. Dennoch gibt es nichts in der Welt, das uns in diesem schwierigen Unterfangen besser hilft als diese Berichte in den Evangelien von Begegnungen, die Jesus mit Menschen hatte.
Ob Sie diese Texte nun zum ersten Mal lesen oder zum hundertsten Mal, ich hoffe, dass Sie (wieder) überwältigt werden von Jesus – von seiner Person und davon, was er für uns getan hat.
Die erste Begegnung, die ich betrachten möchte, ist tiefgründig und eindrucksvoll zugleich. Es ist die Begegnung mit einem kritischen Schüler. Es geht darin um die vielleicht grundlegendste aller großen Lebensfragen: Wo sollen wir eigentlich nach Antworten auf unsere großen Fragen suchen und wo besser nicht? So hat diese Begegnung all denen etwas zu sagen, die dem Christentum kritisch gegenüberstehen. Und auch Christen, die sich der Skepsis von Menschen gegenübersehen, die nicht glauben.
Diese Begegnung findet sich gleich nach dem Absatz am Beginn des Johannesevangeliums, den man den „Prolog“ genannt hat. Der französische Philosoph Luc Ferry stellt heraus, dass dieser Prolog ein Wendepunkt in der Geistesgeschichte ist. Die Griechen glaubten, dass das Universum eine rationale und moralische Ordnung habe; sie nannten diese natürliche Ordnung Logos. Für die Griechen lag der Sinn des Lebens darin, diese Ordnung in der Welt zu meditieren und zu erfassen. Ein gut geführtes Leben war für sie ein Leben, das dieser Ordnung entsprach. Der Verfasser des Johannesevangeliums greift nun bewusst auf diesen Begriff zurück und sagt über Jesus:
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!