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Von einem Tag auf den anderen ist alles anders. Stefan Wahle, sportlich, kerngesund und mit beiden Beinen im Leben stehend, wird von jetzt auf gleich mit der schockierenden Diagnose Krebs konfrontiert. In diesem Buch schildert er chronologisch die Entdeckung, den Verlauf und die Behandlung seiner Krebserkrankung. Von der operativen Entfernung des Tumors über eine sechsmonatige Chemotherapie bis hin zu diversen alternativen Behandlungsmethoden durchlief er alle Stationen dieser gefährlichen Erkrankung. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, berichtet er auch von den Auswirkungen der Krankheit. Sein Erfahrungsbericht kann für Betroffene und deren Angehörige eine große Hilfe sein. Weitere Infos und wichtige Links unter: www.diagnose-krebs.tips
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Seitenzahl: 54
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Vorwort
Die Erkrankung wird entdeckt
Chronologischer Ablauf der Behandlung
Mein Guolin Qigong
Fazit
Kontaktanschriften für Behandlungen, Nahrungsergänzungsmittel etc.
Literaturverzeichnis
Manchmal kommt es sehr überraschend im Leben. Ich habe nie geraucht, nie Alkohol getrunken und täglich Sport und Qigong gemacht. Und dennoch hat mich jetzt der Krebs ereilt.
Insbesondere für Blasenkrebs bin ich als Mittvierziger viel zu jung und passe mit meinem Lebenswandel als gesundheitsbewusster Sportler so gar nicht in das bekannte Risiko-Raster (Alter um die 70, starker Raucher, Kontakt mit Giftstoffen usw.). Ich habe mir jedoch nie die Frage gestellt, warum es gerade mich erwischt hat. Die Frage finde ich absolut überflüssig. Natürlich müssen Menschen alle sterben. Die Frage ist nur, wann und wie. Immerhin kenne ich jetzt schon meine mögliche Todesursache. Auf die damit verbundenen Leiden und Schmerzen könnte ich jedoch gerne verzichten. Wie glücklich kann sich doch der schätzen, der einfach tot umfällt. Wie sagt man so schön: „Er wurde plötzlich und völlig unerwartet aus dem Leben gerissen“. Immerhin ist das dann kurz und schmerzlos erfolgt.
Ich möchte in diesem Buch über meinen Weg von der Entdeckung meiner Krankheit über die langwierige Behandlung bis hin zum glücklichen oder bitteren Ende berichten, um so ebenfalls vom Blasenkrebs Betroffenen den einen oder anderen Hinweis und vielleicht auch Unterstützung geben zu können. Nichts ist in dieser Situation wichtiger als umfassende Informationen. Sie können einen beruhigen und Lösungsmöglichkeiten aufzeigen.
Man kann eine todbringende Krankheit aber auch als Chance sehen. Wenn ich wüsste, dass ich nur noch sechs Monate zu leben hätte, würde ich alle meine Angelegenheiten erledigen. Alles, was ich noch unbedingt vor meinem Tod vollbracht haben wollte, würde ich voller Elan angehen und mich von meinen Lieben gebührend verabschieden. Das kann man natürlich nicht tun, wenn man plötzlich und unerwartet einfach tot umfällt. Alles hat somit seine Vor- und Nachteile.
02. – 07. April 2017
Ich war auf einer einwöchigen Rundreise durch Schottland. Durch Zufall war ich bei ALDI an der Kasse auf ein Angebot in einem Reiseprospekt gestoßen und hatte spontan zugeschlagen. Im Nachhinein war dies eine gute und richtige Entscheidung. Wozu aufschieben? Man muss das Leben heute genießen und nicht warten, bis es zu spät ist.
Während der Reise hatte ich plötzlich zweimal Blut im Urin. Eine erschreckende Erfahrung, wenn man den Eindruck hat, man würde Blut pinkeln. Da kann ja bei allem Wohlwollen nur eine ernsthafte Erkrankung dahinterstecken. Eine einfache Blasenentzündung kam nicht infrage, da ich ansonsten keinerlei Beschwerden hatte. Aber im Ausland einen fremdsprachigen Arzt aufsuchen? Nein, das musste warten…
Freitag, 21. April 2017
Endlich hatte ich es geschafft, nach meiner Rückkehr meinen Hausarzt aufzusuchen und berichtete ihm von meinem beunruhigenden Erlebnis in Schottland. Er machte einen Urintest, bei dem jedoch kein Blut festgestellt werden konnte. Dennoch nahm er meine Sorgen sehr ernst und beschaffte mir einen sofortigen Termin bei einem Urologen. Was für eine Sensation! Keine drei Monate auf einen Facharzttermin warten zu müssen! Ich konnte mich sofort in die Bahn setzen, um den vier Stationen entfernten Arzt umgehend aufzusuchen.
Beim Urologen angekommen, machte dieser einen erneuten Urintest und leitete zur Sicherheit einen von mir zu bezahlenden PSA-Test ein. Nur um sicherzugehen, dass mit der Prostata auch alles in Ordnung war.
Der Urintest ergab wiederum nichts. Aber auch dieser Arzt nahm meine Sorgen ernst und wir vereinbarten für die folgende Woche einen Termin für eine Blasenspiegelung.
Donnerstag, 27. April 2017
Ich erfuhr an diesem Tag, dass mein PSA-Test negativ war. Immerhin schien schon mal mit der Prostata alles in Ordnung zu sein. Dann erfolgte die Blasenspiegelung, welche leider ohne Betäubung erfolgte und ziemlich unangenehm war. Ein Erlebnis, auf das ich in Zukunft in der Form gerne verzichten kann. Immerhin war ich live und in Farbe dabei und konnte das Geschehen am Monitor mitverfolgen. Zunächst schien alles in Ordnung und so, wie es sein sollte. Bis wir etwas entdeckten, etwas, was dort nicht hingehörte. Ich fand, das Gebilde sah wie ein Busch oder ein Baum mit einer Krone aus. Der Urologe sagte gleich, dass es sich um einen Tumor handelte und er in seiner langen Berufserfahrung noch nie erlebt hätte, dass so etwas gutartig sei. Die Frage sei nur, wie bösartig es sei, da es verschiedene Abstufungen gäbe. Das war schon ein Schlag ins Gesicht!
Wir machten sofort im Anschluss noch einen Ultraschall von diesem Ding. Gruselig! Ich bekam einen Stapel Zettel von Röntgenpraxen mit, damit ich operationsvorbereitend umgehend eine CT machen lassen konnte. Normalerweise wartet man auf einen derartigen Termin auch wieder ziemlich lange. Als ich gleich in der ersten Praxis, die ich anrief, vorlas, was auf der Überweisung stand, erhielt ich unverzüglich für den nächsten Tag einen Termin! Ich war schon wieder sprachlos…
Freitag, 28. April 2017
Ich begab mich zur Erstellung einer CT von meinem Oberkörper nach Poppenbüttel in die Röntgenpraxis. Dort musste ich über einen gewissen Zeitraum dann zunächst einen Liter Kontrastflüssigkeit trinken und bekam dann während der CT zusätzlich ein Kontrastmittel gespritzt, wobei sich in meinem Körper von oben bis unten ein erschreckendes, warmes Gefühl ausbreitete.
Schließlich bekam ich, nach für mich zäh dahinfließenden Minuten, endlich das Ergebnis, welches mir der Radiologe persönlich präsentierte. Man habe einen mittelgroßen Tumor mit 18 Millimeter Durchmesser in der Blase ausmachen können. Pünktlich zum Wochenende gab es aber auch eine gute Nachricht: Metastasen seien nicht zu erblicken und auch die Lymphbahnen sähen gut aus. Na immerhin! Ich bekam die Aufnahmen auf einer CD mit.
Mein Urologe hätte mich wohl gerne sofort operiert, aber ich machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Ich wollte meinen lange geplanten Urlaub auf Mallorca nicht absagen und die Operation erst danach durchführen lassen. Dies gab mir dann auch Gelegenheit, verschiedene Krankenhäuser in Hamburg zu kontaktieren und mir terminliche Angebote unterbreiten zu lassen. Ich informierte mich über deren urologische Abteilungen und wog die Vor- und Nachteile jeweils ab. Eine endgültige Entscheidung wollte ich jedoch erst zum Ende meines Urlaubes treffen. So etwas will schließlich gut überlegt sein.
02. – 19. Mai 2017
Ich reiste nach Mallorca, um für meine beiden Reiseführer über Palma und Cala Ratjada zu recherchieren und nebenbei natürlich auch einfach das Leben zu genießen, denn wer wusste schon, was bei der folgenden Operation so alles schiefgehen konnte. Eine Vorsorgevollmacht mit Generalvollmacht für meine Ex-Frau, die noch immer meine engste