Die 50 besten kooperativen Online-Übungen für lebendige Teamentwicklung - Jennifer Frank-Schagerl - E-Book

Die 50 besten kooperativen Online-Übungen für lebendige Teamentwicklung E-Book

Jennifer Frank-Schagerl

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Beschreibung

In diesem Buch finden Sie 50 kooperative Übungen die auch im Online-Setting funktionieren oder speziell für den virtuellen Raum designt wurden. Zusätzlich geben Ihnen die Autorinnen noch weitere 10 Reflexionsübungen an die Hand. Wenn auch Sie einfache Übungen mit großem Effekt lieben und sich dennoch manchmal auf etwas komplexere Methoden einlassen, werden Sie hier eine tolle Lernerfahrung machen. Dabei erfüllen alle beschriebenen Methoden keinen Selbstzweck, sondern entfalten durch die anschließende Reflexion und den Bezug auf die Lebenswelt der Teilnehmenden ihre volle und wünschenswerte Wirkung. Alle Methoden wurden in der Praxis ausprobiert und entlang der Teilnehmerrückmeldungen verbessert.

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Jennifer Frank-Schagerl, Elisabeth Rumpl

Die 50 besten kooperativen Online-Übungen für lebendige Teamentwicklung

Methodensammlung für Teambuildings im digitalen Raum

© 2022 managerSeminare Verlags GmbH

Endenicher Str. 41, D-53115 Bonn

Tel: 0228-977910, Fax: 0228-9779199

[email protected]

www.managerseminare.de/shop

Der Verlag hat sich bemüht, die Copyright-Inhaber aller verwendeten Zitate, Texte, Abbildungen und Illustrationen zu ermitteln. Sollten wir jemanden übersehen haben, so bitten wir die Copyright-Inhaber, sich mit uns in Verbindung zu setzen.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und der Verbreitung sowie der Übersetzung vorbehalten.

ISBN 978-3-98856-293-7

Herausgeber der Edition Training aktuell:

Ralf Muskatewitz, Jürgen Graf, Nicole Bußmann

Lektorat: Ralf Muskatewitz

Cover: Depositphotos_531260480

E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH, Rudolstadt

Ihre Download-RessourcenBegleitend zum Buch stehen Ihnen Arbeitshilfen für die persönliche Verwendung zum Download im Internet zur Verfügung. Sie können die Vorlagen jederzeit in hoher Qualität abrufen und einsetzen.www.managerseminare.de/tmdl/k,26564

Inhaltsverzeichnis

Cover

Impressum

Vorwort

Wissenswertes zu Beginn

Online-Teambuildings – die Vor- und Nachteile

Was für ein gelungenes Seminar wichtig ist

Online umso wichtiger: Setting-Hinweise, Pausengestaltung und Regeln zur Zusammenarbeit

Besonderheiten der digitalen Gruppendynamik

50 kooperative Online-Übungen

... und weitere 10 Reflexions- und Transferübungen

Zu den Übungsbeschreibungen

Zuordnungsmatrix

Übungen ohne (technische) Hilfsmittel

1. Gewinnt, so viel ihr könnt!

2. Das perfekte Team

3. NASA goes 2022

4. All eyes on

5. Der Geheimbund

6. Der digitale Zahlencode

7. Teamabenteuer in Stadt und Land

8. Hypothesenschmiede digital

9. Das Ding

10. Der Reihe nach

11. Netze mit tanzenden Spinnen

12. Das Gute daran – Vielfalt als Stärke erkennen

13. Singalong Teamsong

14. Die Team-Metapher

15. Namensduell digital

16. Alle ins Rampenlicht, die

Übungen mit Hilfsmitteln, die alle Teilnehmenden zu Hause haben

17. Der Weg zum gemeinsamen Wertesymbol

18. Wie viel geht noch?

19. Der Teamsong

20. Food Faces: Die kreative Mittags-Challenge

21. Turmbau zu Babel

22. Gegenstände erzählen Geschichten

23. ABC auf 1-2-3 LOS!

Übungen, die technische Hilfsmittel und Online-Tools nutzen

24. Das Team-Netzwerk

25. Voll ins Schwarze – Teamziele priorisieren

26. Wort-Mix: Sechs Stücke und drei Wörter

27. PowerPoint Run

28. Kulturrallye digital

29. Kreative Baumeisterinnen

30. Wheel of Fortune

31. ABAB – Knacke den Teamcode

32. Die Kontaktanzeige

33. Die Würfel sind gefallen

34. Team-Stadt-Land-Fluss

35. Der Gerüchtebild-Klassiker online

36. Blind führen

37. Online-Wichteln

38. Das Team als Superheld und das Superhelden-Bankett

39. Team-Resilienz messen und steigern

40. WOOP-Methode

41. Teamgeräusche

42. Das Raster-Desaster

43. Zehn Gemeinsamkeiten

Übungen mit Hilfsmitteln, die man zuschicken muss

44. Farbenblind

45. Fingerprints fürs Team

46. Unsere Lego-WG

47. What the Duck?

48. Die Kreisel-Challenge

49. Blindes Origami

50. Die Luftballon-Bewegungs-Challenge

Reflexionsmethoden und Gruppeneinteilung

1. #hashtag-Reflexion

2. Legostein-Reflexion

3. Luftballon-Reflexion

4. Kreisel-Reflexion

5. Bücher-Reflexion

6. Kommentierfunktion-Reflexion

7. Digitale Geheimnisbörse

8. Namensfeld-Reflexion

9. Wimmelbild-Reflexion

10. Wer gehört zusammen?

Download-Ressourcen zum Buch

Ressourcen, also Texterweiterungen oder Arbeitshilfen, werden im Buch durch nebenstehendes Symbol gekennzeichnet. Den Link zu den Downloads finden Sie im Impressum.

Vertiefende Inhalte zum Thema Gruppendynamik im virtuellen Raum

Erweiterte Übersichtsmatrix

(Gewinnt, so viel ihr könnt!): Gewinnplan und Spieltabelle

(Das perfekte Team): Liste mit Erfolgsfaktoren

(NASA goes 2022): Liste der unbeschädigten Dinge

(ABC auf 1-2-3 LOS!): ABC-Liste

(Voll ins Schwarze): Abb. Zielscheibe

(PowerPoint Run): Vorlage für Parcours

(Kulturrallye digital): Anpassbares Regelblatt

(ABAB): Vorlage für Tabelle und Lösungsschema

(Der Gerüchtebild-Klassiker online): Vorlage Schiff

(Team-Resilienz messen und steigern): Skalierungsgrafik

(What the Duck?): Bauanleitung

(Blindes Origami): Abb. Origami-Anleitung

(Wer gehört zusammen?): Abb. Puzzle-Praxisbeispiel

Vorwort

Jede Person für sich, an einem anderen Ort – und doch gemeinsam. Jede den Bildschirm vor sich, darauf kleine Fenster mit den Kolleginnen und Kollegen in Porträtgröße. Für manche keine sehr reizvolle Option, wenn man aktive Teamtrainings in Präsenz gewohnt ist, mit Abenteuerübungen in der Natur, Kontaktübungen und einer bunten, sinnlich erfahrbaren Materialvielfalt. So haben sich viele Teamtrainerinnen und -trainer die Frage gestellt: Können Teambuildings auch online funktionieren, wenn Präsenz nicht möglich ist?

Zum Zeitpunkt der Fertigstellung der vorliegenden Methodensammlung haben wir in Österreich den dritten Lockdown hinter uns, ebenso wie die Erfahrung: Der Bedarf war und ist so groß wie selten zuvor. Gerade Teams leiden unter der Distanz am Arbeitsplatz, Vereine darunter, nicht gemeinsam trainieren zu dürfen, Schulklassen darunter, keine oder kaum gemeinsame aktive Pausen machen zu dürfen. Die Kommunikation kommt zu kurz, das führt vermehrt zu Missverständnissen, das Teamgefühl ist oft weniger oder kaum mehr wahrnehmbar. Als Ausbildnerinnen eines Teambuilding-Lehrganges hat es uns daher gereizt, genau für diese Bedürfnisse Teambuildings zu gestalten, die in Zeiten von Homeoffice und Distance Learning das Wir-Gefühl in Teams zurückbringen. So haben wir gemeinsam Übungen für Online-Teambuildings kreiert, teilweise neu designt und manche von Präsenz auf online umgelegt, abgewandelt und neu experimentiert. Diese haben wir mit unseren Ausbildungsgruppen und mit Firmenteams erprobt und vor allem eines festgestellt: Ja, Teambuildings gehen auch online! Sehr gut sogar!

Ob Gruppenphasen oder rangdynamische Positionen, echte Kooperation und Konflikte, Prozesse der Übereinstimmung von Selbst- und Fremdwahrnehmung, Klärung von Erwartungshaltungen und Bedürfnissen … alles das, was in Präsenz-Teambuildings an teamdynamischen Prozessen wahrnehmbar ist, ist online ebenso – und ebenso stark – möglich. Natürlich hat jedes Setting seine Eigenheiten sowie Vor- und Nachteile, die es zu beachten gilt und die wir im Folgenden näher ausführen.

Gleich zu Beginn halten wir jedoch fest, wie positiv überrascht wir von der Wirkung und den Möglichkeiten der Online-Teambuildings sind. Wir wollen und können alle nur ermutigen, dieses Setting auszuprobieren und für sich zu erobern. Der Mehrwert liegt nicht nur darin, dass über gruppendynamische Online-Angebote bestehenden Teams genau dort geholfen wird, wo der Schuh drückt, dass dort etwas Gutes getan wird, wo Teams es im Moment am dringendsten brauchen. Wir sind darüber hinaus überzeugt, dass es keine vergebene Liebesmüh ist, die in ein paar Monaten (oder Jahren) ohnehin niemand mehr benötigen wird.

Denn selbstverständlich war die Corona-Krise zwar Anlass für uns als Trainerinnen, uns dem Thema Online-Teambuilding näher zu widmen und doch steht fest, dass sie nur ein Beschleuniger für die Digitalisierung war, die ohnehin bereits im Gange war. Remote-Teams und digitale Zusammenarbeit über Online-Tools hat es in international tätigen Unternehmen schon lange gegeben. In Zukunft werden sie aber auch in regional oder national agierenden Organisationen zunehmend die Regel werden und Homeoffice wird nicht mehr wegzudenken sein. Die Arbeitsrealität verändert sich rapide – und so ist das Wissen und die Kompetenz zu digitaler Gruppendynamik für uns Teamtrainerinnen nicht nur ein zusätzlicher, sondern ein essenzieller Werkzeugkoffer, der uns, vielseitiger und breiter aufgestellt, bereit für künftige Teamherausforderungen macht.

Ein Wort zum Gendern

Soweit es passt, bemühen wir uns um eine neutrale Geschlechterdarstellung (die Teilnehmenden, die Seminarleitung). In den seltenen Passagen, wo wir die Neutralität zugunsten des Leseflusses aufgeben, haben wir als Trainerinnen und Autorinnen die weibliche Form bevorzugt. Selbstverständlich sind bei jeder Version jederzeit wertschätzend alle Geschlechter gemeint.

Wissenswertes zu Beginn

Zum Buch – unsere Intention

In diesem Buch finden Sie 50 kooperative Übungen, die auch im Online-Setting funktionieren oder speziell für den virtuellen Raum designt wurden.

Wir lieben einfache Übungen mit großem Effekt! Nichtsdestotrotz haben auch wir uns im Buch auf die Beschreibung komplexer und zunächst oft kompliziert erscheinender Methoden eingelassen – und dabei eine tolle Lernerfahrung gemacht. Dennoch liegt allen unseren vorgestellten Übungen die Devise zugrunde, dass nicht die Aktion selbst im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen soll, sondern der Effekt, die Verarbeitung des Erlebten und die Einordnung und Reflexion der gemachten Erfahrung. Analog zum Outdoor-Bereich erfüllen die beschriebenen Methoden keinen Selbstzweck, sondern entfalten erst durch die anschließende Reflexion und den Bezug auf die Lebenswelt der Teilnehmenden ihre volle und wünschenswerte Wirkung.

Wir verstehen uns dabei als Multiplikatorinnen für Neues. In diesem Sinn haben wir die besten uns bekannten Übungen fürs Online-Training gesammelt, angepasst und abgeändert – und dabei fast wie von selbst neue Methoden und Übungen kreiert. Alle hier beschriebenen Methoden haben wir in der Praxis ausprobiert, teilweise im regulären Seminarsetting, mit Unternehmen, Auszubildenden, Lehrlingen und Vereinen, teilweise mit lieben Kolleginnen und Kollegen vom Fach.

Wir, Jennifer Frank-Schagerl und Elisabeth Rumpl, sind leidenschaftliche Teamtrainerinnen, bilden seit Jahren Teambuilding-Profis aus und haben es uns in der Pandemie zur Aufgabe gemacht, neue, herausfordernde und spannende Übungen für Online-Teambuildings zu kreieren, um Teams zu jeder Zeit etwas Gutes zu tun.

Online-Teambuildings – die Vor- und Nachteile

Zunächst die guten Nachrichten: Ja, Teambuilding funktioniert auch online! Jedoch scheint es uns wichtig, vorauszuschicken, dass es eine Reihe spielentscheidender Aspekte zu beachten gilt, die wir im Folgenden näher für Sie erläutern möchten. So, wie bei jedem Setting gibt es auch bei Online-Teambuildings große Vorteile und einige Nachteile. Wenn Sie sich dieser Dinge bewusst sind und sie gezielt zu nutzen wissen bzw. die Nachteile gekonnt austarieren können, steht einem erfolgreichen Teambuilding im digitalen Raum nichts im Wege.

Die Vorteile

Kostengünstiger für Auftraggebende und Teilnehmende

Dieser Punkt liegt auf der Hand und ist gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten wichtig. Die Teilnehmenden sparen sich die Anreisekosten, die Unternehmen die Verpflegungs-, Raum-, und Übernachtungskosten. Das kann für Auftraggebende ein wichtiger Anreiz sein, Trainings auch in instabileren Zeiten durchzuführen.

Zeitersparnis für Trainierende und Teilnehmende

Die Anreise fällt weg. Bei organisierten Teambuildings in Präsenz fährt man meist nicht ins Office, sondern in Seminarhotels oder Outdoor-Locations für Abenteueraktionen. Da kann es schon nötig sein, zeitiger aufzustehen als sonst oder Pufferzeiten einzuplanen, wenn man den Weg nicht kennt. Bei Online-Teambuildings hat man meist nur wenige Schritte zum Computer und kann länger schlafen oder noch vor dem Training wichtige Tasks für das Unternehmen erledigen, um dann ohne Ablenkung während des Seminars präsent sein zu können. So sind auch die Teilnehmenden meist fitter und ausgeschlafener. Aber auch wir Trainerinnen gewinnen Zeit, die normalerweise dazu genutzt werden muss, am Veranstaltungsort Aufbauten vorzubereiten, den Seminarraum einladend zu gestalten und uns das Gelände genauer anzusehen.

Schneller und einfacher zu organisieren

Wenn im Team der Hut brennt, sind Online-Teambuildings schnell und einfach zu organisieren. Alles, was es braucht, sind der Zeitpunkt, eine Trainerin oder einen Trainer sowie Computer und Webcam. So kann Teams schnell geholfen werden – egal, ob präventiv, bei akuten Themen, in Konfliktsituationen und bei Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit.

Internationale und überregionale Teams

Ein großer Gewinn sind diese Teambuildings im digitalen Raum vor allem für Remote-Teams, die international tätig sind und auf der Welt verteilt arbeiten. Gerade hier sind Teambuildings nur mit hohem Aufwand und Zeitbudget organisierbar. Es benötigt Flugtickets, Hotels, Räumlichkeiten und vieles mehr. Auch hier können Online-Teambuildings rasch umgesetzt und das Wir-Gefühl über Ländergrenzen hinweg kann flotter gesteigert werden.

Klimafreundliche Online-Teambuildings – Nachhaltigkeit und CSR

Dieser Aspekt braucht keine weitere Erläuterung: Keine Flugreisen und Anreisewege! So sind Online-Teambuildings ökologischer und klimafreundlicher. Aktuell wird gerade dieser Faktor immer wichtiger.

Mitnotieren, zuschicken, durchschicken

Wenn das Teamtraining am Arbeitsgerät stattfindet, darf der Computer natürlich auch eingesetzt werden, um die Effekte, Inhalte und Inputs der Maßnahmen gut dokumentieren zu können. Manche Teilnehmende wollen sich Dinge mitnotieren, Wichtiges in eigenen Worten festhalten. Andere möchten die Folien oder Unterlagen zugeschickt erhalten. Das alles funktioniert mit einem Mausklick. Einmal in den Chat stellen, und schon stehen die Materialien allen Teilnehmenden zur Verfügung. Das erleichtert auch die Nachbereitung des Teamtrainings.

Persönlicher durch persönliches Umfeld

Besonders positiv fällt uns auf, dass rasch ein Verständnis für die anderen Teammitglieder entsteht, da man häufig Einblick in das persönliche Umfeld der Teilnehmenden erhält. Welche Bilder hängen an der Wand? Wirkt das Zuhause der Person strukturiert oder chaotischer? Die Bildschirmhintergründe sagen etwas aus, vermitteln Werte und Weltanschauungen, dies lässt wiederum Rückschlüsse auf das Verhalten im Arbeitsumfeld oder im Verein zu, so kann man die Kolleginnen und Kollegen besser kennenlernen und ein vertiefender Austausch wird angeregt.

Stärkung von Medienkompetenz und Kommunikationskompetenz im digitalen Raum

Gelungene digitale Kommunikation ist grundlegendes und zentrales Ziel von Teambuildings. Auch im künftigen Arbeitsleben wird diese Fähigkeit noch stärker gefordert sein, ebenso wie umfassende Medienkompetenz und Besprechungsmanagement im Online-Raum. Alle drei Aspekte werden durch Online-Teambuildings naturgemäß gefördert. Das Online-Setting ist hier nicht nur Medium bzw. Raum, sondern zugleich auch der Lerninhalt selbst. So gelingt der Transfer in den Praxisalltag noch leichter. So wird auch die Zukunftsfähigkeit von Teams gesichert.

Individuelle Regenerationsmöglichkeiten

Durch die örtliche Trennung vom Rest des Teams ist die Pausengestaltung besser individuell gestaltbar. Teilnehmende haben so die Möglichkeit, in den Pausen auf ihre persönlichen Bedürfnisse einzugehen und auch in kurzer Zeit optimal Energie zu tanken: ob eine Viertelstunde auf dem Crosstrainer, eine schnelle Runde ums Haus, Powernapping oder ein schneller Snack zwischendurch.

Flexible Formate

Durch die schnelle und unkomplizierte Möglichkeit, Online-Teambuildings zu organisieren, können Trainierende auch bei der Wahl der Zeitformate individuell und kurzfristig auf die Teams eingehen. Ob Vormittage, Nachmittage, stundenweise, oder ganztags, hier lässt sich für jedes Team eine passende Maßnahme planen, die auch in das Tagesgeschäft eingebettet werden kann.

Wetterunabhängig

Teambuilding-Maßnahmen finden häufig (auch) im Freien statt. Oft benötigt es Ersatz- oder Alternativtermine bzw. zusätzliche Räumlichkeiten, falls das Wetter nicht mitspielen sollte. Der Faktor „Wetter” fällt im digitalen Raum gänzlich weg.

Lernerfahrung für alle Beteiligten – auch für Trainierende!

Auch für uns Trainierende hat das Online-Teambuilding – neben den genannten pragmatischen Aspekten – weitere Vorteile. Während wir in der Präsenz oft auf bekannte und bewährte Methoden zurückgreifen, erfordert der Wechsel in den digitalen Raum von uns einen erneuten Sprung ins kalte Wasser. Kreativität und Flexibilität sind stärker gefordert, wir machen eine Lernerfahrung und im Idealfall entdecken wir so auch für unsere Arbeit etwas Neues und Spannendes. Berufliche Weiterentwicklung und Kompetenzerweiterung wird dadurch ermöglicht.

Digital und kooperativ draußen unterwegs

Wichtig scheint uns noch der Hinweis, dass Online-Teambuilding nicht zwangsläufig heißen muss, dass die Teilnehmenden die ganze Zeit am Computer sitzen und „ins Kastl schauen“. Das Smartphone, Messenger-Apps und Chat-Programme bieten wunderbare Möglichkeiten, auch das digitale Training in den realen Raum zu verlegen. Auch für dieses Setting finden Sie im Buch eine Vielzahl an Methoden, die Sie einsetzen können.

Die Nachteile

Neben diesen Vorteilen finden sich auch im Online-Settting eine Reihe von Herausforderungen, die Sie in der Seminarplanung unbedingt mitbedenken sollten.

Plötzlich weg!

Leider kommt es immer wieder einmal vor, dass aufseiten der Teilnehmenden die Technik versagt und Personen plötzlich einfach weg sind. Neben den technischen Schwierigkeiten kann dies natürlich auch eine Strategie der Teilnehmenden sein, sich unangenehmen Situationen zu entziehen, die Auseinandersetzung in der Gruppe zu meiden oder dringende Aufgaben für die Arbeitergeber zu erledigen etc. Wenn Sie als Seminarleitung alleine tätig sind, ist es daher wichtig, dass Sie diese Option schon im Vorfeld durchspielen und mit den Teilnehmenden eine Vorgehensweise für diesen Fall vereinbaren, da Sie sich im laufenden Seminar nur begrenzt um derartige Stolpersteine kümmern können.

Der Computer als Energievampir

Wir wissen heute: Das lange und konzentrierte In-den-Bildschirm-Schauen ermüdet stärker als in Präsenz (Zoom-Müdigkeit). Deshalb ist es wichtig, ausreichend Pausen zu planen und die Teilnehmenden – noch stärker als im Seminarraum – aktiv einzuladen, den Platz zu verlassen und so oft wie möglich in Bewegung zu kommen, in die Natur zu wechseln, aufzustehen, etwas mit den Händen zu tun etc. Das tut nicht nur den Augen gut und erfrischt nachhaltig. Auch hier liefert Online-Teambuilding einen Mehrwert, da den Teilnehmenden so Übungen und Methoden an die Hand gegeben werden, die sie auch im Arbeitsalltag, bei Online-Meetings und digitaler Zusammenarbeit nutzen können.

Langsamere Kommunikation

Online-Kommunikation ist anders! Fordernder, langsamer und mühsamer für alle Beteiligten. Sie erfordert eine wesentlich stärkere Gesprächsdisziplin. Gleichzeitig zu sprechen, ist schwierig, da man so keinen der beiden Sprechenden verstehen kann. So wird die Kommunikation stark verlangsamt und abwartender und oft als viel mühsamer empfunden. Die, die an der Reihe sind, neigen stärker zu Monologisierungen und kommunikativen Nebenschauplätzen als im Präsenzsetting. Auch hier gilt es, die Dynamik zu nutzen und diesen Aspekt durch Reflexion und Thematisierung mit den Teilnehmenden zu besprechen und gute Lösungen zu finden. Denn die Praxis hat uns gezeigt: Gerade an dieser Problematik entzünden sich im gruppendynamischen Online-Training oft (bestehende) Konflikte und zeigen Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit auf.

Die liebe Technik

Ohne digitale Tools keine Online-Teambuildings. Und dennoch stellt uns die Technik gerne vor Herausforderungen. Schlechte Internetverbindung, mangelnde Tonqualität, Überforderung der Teilnehmenden mit dem Videokonferenz-Tool, fehlende Kenntnisse im Umgang mit browserbasierten Tools etc. – das alles ist möglich und wird im Rahmen von Online-Teambuildings immer wieder vorkommen. Zentral für einen möglichst reibungslosen Ablauf ist daher eine umfassende Medien- und Tool-Kompetenz der Trainierenden. Die verwendete technische Ausstattung, die Software und Tools gut zu kennen, ein geeignetes Mikrofon anzuschaffen, in eine hochwertigere Webcam zu investierten, eine gute Internetverbindung sicherzustellen … das sind Dinge, um die sich Trainierende im Vorfeld kümmern müssen. Nur so können sie später auch die Teilnehmenden mit Geduld und Freundlichkeit an die Hand nehmen, Hilfestellung geben und Lösungen für technische Schwierigkeiten finden. Und wie immer bietet auch das Raum für Reflexionen, wenn Teilnehmende etwa wegen gewisser Voraussetzungen ausgeschlossen sind oder hinterherhinken.

Herausforderung Konfliktbearbeitung

Unbestreitbar ist die Tatsache, dass sich die Konfliktbearbeitung im Online-Raum schwieriger gestaltet als in Präsenz. Während für einige Trainierende der Umgang mit Streitthemen und großen Emotionen bereits im Seminarraum eine große Herausforderung darstellt, benötigt es im digitalen Umfeld noch viel stärker ein „Dranbleiben“, ein genaues Hinschauen und kompetente Konfliktkommunikation. Grund dafür ist, dass der Rückzug aufseiten der Teilnehmenden einerseits einfacher ist, andererseits werden Probleme gerne auf die „technischen Schwierigkeiten“ geschoben. Lassen Sie sich hier nicht beirren und vertrauen Sie in Ihre Wahrnehmung und Ihr Wissen über Gruppendynamik.

Und immer wieder die Widerstände

Dass Teambuildings bei manchen Teilnehmenden Widerstände hervorrufen, ist nichts Neues. Bei Online-Teambuildings kann beobachtet werden, dass diese schnell auf den „Online-Raum“ geschoben werden, nach dem Motto: Dass es nicht klappt, liegt nur an den schwierigen Umständen des digitalen Formats. Sollte uns das auffallen, können wir Trainierenden das Thema mit Reflexion und Methoden aus der geübten Werkzeugkiste bearbeitbar machen. Wir laden ein, machen neugierig oder arbeiten die Teamthemen einfach anhand dieser Beobachtung auf. Denn letzten Endes suchen sich gruppen- und rangdynamische Prozesse immer ein Ventil, kommen über verschiedenste Themen zum Vorschein – so auch über die Thematik „Online-Training“ selbst. Tritt dies ein, freuen wir uns darüber und nehmen, was kommt. Utilisierung ist hier das Stichwort der Stunde.

Stimmhygiene betreiben!

Gerade die Stimme der Trainierenden ist bei Online-Teambuildings besonders gefordert. Oft hat man das Gefühl, eine Distanz zu den Teilnehmenden überwinden zu müssen, vor allem, wenn man etwas entfernt vom Bildschirm sitzt. Meist mit dem Effekt, dass wir unsere Stimme mehr fordern und lauter einsetzen als nötig. Das strengt unnötig an, Heiserkeit und Stimmverlust können auch bei erfahrenen Trainerinnen und Trainern die Folge sein. Hier helfen ein gutes Mikrofon sowie Aufwärmübungen für die Stimme vor dem Teamtraining.

Ablenkungen und Verlockungen

Bei Teambuildings in Präsenz sitzen wir gemeinsam in einem Raum oder sind gemeinsam in der Natur unterwegs. Der Fokus ist klar und als Leitungsperson hat man die Gruppe leichter im Blick. Sind die Teilnehmenden während des Online-Teamtrainings zu Hause oder in der Arbeit, werden Ablenkungseinladungen häufiger angenommen. Die Kinder kommen kurz herein, Handwerker sind da, das Smartphone läutet, eine wichtige Mail poppt auf. Deshalb ist es umso wichtiger, die Teilnehmenden schon mit der Einladungsmail darauf hinzuweisen, dass die Zeit dem Team gewidmet werden soll, verbunden mit der Bitte, mögliche Ablenkungen schon vorab zu vermeiden und sich wirklich Zeit für die Teameinheit zu nehmen. Spätestens zu Beginn des Teamtrainings sollte darauf hingewiesen werden. Falls es Teil der täglichen Herausforderungen des Teams sein sollte, dann lassen wir es zu und besprechen es in Reflexionen.

Faktor Distanz

Die räumliche Distanz ist nicht zu leugnen und für uns Trainierende zusätzlich herausfordernd. In Präsenz sehen wir leichter, schneller und deutlicher, wie es den Teilnehmenden wirklich geht. Zeigen sich Themen bei einzelnen Teilnehmenden, werden diese Personen im Präsenztraining von anderen „abgeholt“, es werden Gespräche angeboten, es wird getröstet und, falls gewünscht, gibt es eine Umarmung. Informelle Gespräche und Versöhnungsangbote finden in den Pausen beim Kaffee statt, ein Blick oder Lächeln löst und klärt dabei oft mehr als viele Worte. Das ist im Online-Setting nur sehr eingeschränkt oder gar nicht möglich. Die Teilnehmenden sind in den Pausen in der Regel sich selbst überlassen. Eher versuchen die Teilnehmenden, heftigere emotionale Reaktionen vor der Gruppe zu verbergen, da es sich schlicht „eigenartig“ anfühlt, dies alleine daheim vor dem Bildschirm auszuleben. Wenn sich die Gefühle nicht unterdrücken lassen, können Teilnehmende ihren Bildschirm unter einem Vorwand abschalten, länger in der Pause verweilen oder eine kurze Chat-Nachricht schicken, dass sie leider kurz wegmüssen. Kurzum: Das Herausnehmen aus der Gruppe ist leichter und als Leitung können einem so Themen und Schwierigkeiten leicht(er) entgehen. Während jedes Training auf dem Freiwilligkeitsprinzip beruhen muss und auch in Präsenz niemand zu ungewollten Offenbarungen genötigt werden soll, ist es dennoch Ziel der meisten Trainings, unter der Oberfläche Liegendes sichtbar zu machen. Noch stärker als im Präsenztraining kann daher bereits zu Beginn des Trainings darauf hingewiesen werden, sich der Gruppe zu zeigen, sich den anderen als Person „zuzumuten“. Auch der Hinweis, dass wir als Trainierende in den Pausen telefonisch erreichbar sind, sollten Emotionen aufkommen, die man gerade selbst nicht einordnen kann, ist hier wichtig.

Informelle Begegnung fehlt

Durch die Distanz fällt auch das „Socializen“ in der Pause, im Flur oder auf der Toilette weg. Gleichgesinnte finden sich bei einem Kaffee, gehen gemeinsam eine kleine Runde, tauschen sich aus und finden zueinander. Diese Dinge sind online kaum möglich und haben Einfluss auf die Gruppenbildung sowie rangdynamische Prozesse. Hier können wir Möglichkeiten zur Aussprache auch in Zweiergesprächen oder Kleingruppen anbieten (in Breakout Rooms oder über informelle Treffen, etwa über Tools wie „Wonder.me” und ähnliche Begegnungsplattformen).

Hemmung durch ungeplante Zuschauerinnen und Zuhörer

Wenn die Teilnehmenden zu Hause, im Großraumbüro oder vielleicht sogar in einem Zug sitzen, kann es sein, dass es während des Trainings zu Störungen durch unbeteiligte Dritte kommt. Ob Kinder, Partnerinnen und Partner oder Mitarbeitende im Coworking-Space – wähnen sich die Seminarteilnehmenden beobachtet, kann es sein, dass sie sich gehemmt fühlen und sich bei Übungen zurückhalten und nicht voll einbringen. Auch hier gilt: In der Einladungsmail sollten Sie schon darauf hinweisen, dass für die Teilnahme am Workshop idealerweise ein möglichst ungestörter Platz gefunden werden soll, da die Ablenkung für die Teilnehmenden selbst, aber auch für alle anderen störend und hinderlich für gute Ergebnisse ist.

Andere Übungsgestaltung notwendig

In Bezug auf Zeit, Ressourcen und Kosten kann es auch ein Nachteil sein, dass die Übungen für Teambuildings neu gedacht und in der Regel ein völlig neues Seminardesign erstellt werden muss. Es braucht andere Übungen und Konzepte, die ebenfalls fordernd, aktivierend und vielseitig sind. Es braucht Methoden, die Spaß machen, die Gruppendynamik auch im Online-Raum spürbar machen und die die Teilnehmenden aus ihrer Komfort- in die Lernzone holen. Dabei müssen die Übungen zur Gänze ohne Körperkontakt auskommen, was für viele, insbesondere für geübte Outdoor-Trainer, eine große Herausforderung darstellt. Wichtig ist – wie immer – unsere eigene innere Haltung: Haben wir als Trainerinnen das Gefühl, lediglich einen schlechten Ersatz anzubieten und sind selbst nicht überzeugt von dem, was wir hier machen, wird die Qualität des Trainings leiden. Gelingt es uns, ein – auch für unsere eigenen Maßstäbe – überzeugendes Konzept zu erstellen, wird das Training mit Sicherheit Früchte tragen.

Was für ein gelungenes Seminar wichtig ist

Arbeiten im digitalen Raum: Technik, Setting, Pausen und Co. Hier setzt unser Buch an, mit 50 kooperativen Übungen für Online-Teambuildings. Wir wünschen viel Freude beim Ausprobieren.

Als Autorinnen ist es uns ein großes Anliegen, für Sie klar und deutlich darzulegen, welche Faktoren speziell bei Online-Teambuildings zu beachten sind, damit diese ebenso erfolgreich werden wie Teambuildings in Präsenz, Outdoor oder im Seminarraum.

Die zentrale Aussage ist dabei sehr einfach: Für ein gelungenes Online-Training braucht es funktionierenden Ton, eine gute Kamera und Internetverbindung und grundlegende Skills im Umgang mit den verwendeten Tools – kurz: Die Technik muss laufen!

Digitale Tools – Was gibt es grundlegend zu beachten?

Nicht erst seit Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020, seitdem aber in ihrer Entwicklung und im Einsatz massiv beschleunigt, findet sich eine nur schwer überschaubare Fülle an unterschiedlichen digitalen Produkten: Programme, Apps, technische Hilfsmittel, digitale Plattformen, Whiteboards sowie unterschiedlichste Kollaborations- und Kommunikations-Tools für den Online-Raum. Alle diese „Werkzeuge“ bieten für Online-Trainerinnen (egal ob live, in Form von aufgezeichneten Webinaren oder im E-Learning-Bereich) eine reiche Vielfalt an Möglichkeiten. So weit die guten Nachrichten. Die meisten gängigen Programme sind heute fehlerfrei, vergleichsweise einfach in der Handhabung und mit ähnlichen Funktionen ausgestattet. Die Auswahl ist daher nicht immer einfach. Die Praxis zeigt jedoch, dass häufig die Wahl keine freie ist, sondern von den Auftraggebenden vorgegeben wird, da beispielsweise bereits ein bestimmtes Tool (häufig MS Teams oder Zoom) im Unternehmen im Einsatz ist.

Auswahl und Vorbereitung: Welches Tool ist passend für mich?

Wichtig ist für den Einsatz technischer Hilfsmittel zunächst, dass Sie sich selbst mit den Funktionen intensiv auseinandersetzen und diese in einem Trockentraining mit Kolleginnen und Kollegen einmal ausprobieren. Zudem empfehlen wir, dass Sie die Teilnehmenden bereits mit der Einladungsmail oder in der Ausschreibung briefen: Bitten Sie die Teammitglieder, dass sie sich eine bestimmte App bereits vor dem Seminar herunterladen, einen Account bzw. ein Profil erstellen und sich mit der Funktionsweise vertraut machen. Da uns der Schutz persönlicher Daten ein großes Anliegen ist, präferieren wir selbst in unseren Online-Workshops Apps, die transparent und rücksichtsvoll mit dieser Thematik umgehen. Im Zweifelsfall können Sie im Vorfeld der Maßnahme über einen kurzen Fragebogen eruieren, wie die Teilnehmenden hier eingestellt sind und welche Apps bereits in Verwendung sind.

Vor allem die kleinen Details sind hier oft spielentscheidend: Wie reagiert das Programm, wenn ich mehrere Fenster gleichzeitig geöffnet habe? Was kann ich im Einstellungsmenü alles steuern und wie wirkt es sich aus? Was zeigen Programme in der Desktop-Anwendung, was ist in der browserbasierten oder mobilen Anwendung anders? Will ich Personen die Möglichkeit zur Teilnahme über das Mobiltelefon ermöglichen oder müssen alle Teilnehmenden zumindest einen Laptop zur Verfügung haben? Wie reagiert mein Computer auf den Anschluss eines Mikros und einer zweiten Kamera? Welchen Link muss ich verschicken, damit sich auch sicher alle Leute einloggen können? Welche Lösung kann ich anbieten, wenn bei einzelnen Teilnehmenden die Technik nicht funktioniert? Gut ist, wenn Sie den Großteil dieser Fragen schon vor Seminarstart beantworten können. Gleichzeitig möchten wir Sie ermuntern, sich auf das Restrisiko möglicher unerwarteter Herausforderungen selbst spielerisch und lustvoll einzulassen, im Wissen, dass Sie jede gemachte Erfahrung und jede überwundene Hürde einen Schritt weiterbringen wird.

Freeware oder Bezahlversion?

Oft finden Sie neben einer kostenfreien Version eines Programms bzw. einer Software auch eine Bezahlversion, die oft eine Reihe von Vorteilen bietet: Einsatz für einen größeren Personenkreis, bessere und umfassendere Funktionen, Templates und Vorlagen, mehrere Versionen speicherbar etc. Wägen Sie hier gut ab, welche Version Sie für Ihr geplantes Training benötigen und wie viel Geld Sie dafür ausgeben wollen. Eine Möglichkeit kann sein, dass Sie bereits im Auftragsklärungsgespräch besprechen, welche Tools Sie einsetzen möchten und sich beim Unternehmen erkundigen, ob die notwendige Software eventuell schon angeschafft wurde und Sie diese nutzen können oder ob Sie diese in Ihrem Honorar mit abrechnen können. Oft ist die sogenannte Gratisversion völlig ausreichend, oft findet sich auch ein alternativer Anbieter, der eine Anwendung als Freeware entwickelt hat. Stöbern Sie hierzu in Computermagazinen und fragen Sie befreundete Kolleginnen und Kollegen.

Co-Host: Ja oder nein?

Machen Sie im Idealfall eine zweite Person zum Co-Host für Ihre Online-Session. Falls bei Ihnen technische Schwierigkeiten oder etwa ein kurzer Ausfall des Internets auftreten, können Sie so sichergehen, dass die Online-Session auch kurz ohne Sie weiterläuft. Wenn dies nicht möglich ist, informieren Sie die Teilnehmenden unbedingt im Vorfeld, dass, falls es zu einem Abbruch der Videokonferenz kommt, alle wieder über den gleichen Link einsteigen sollen.

Analog im digitalen Raum? Einsatz von Flipchart, Pinnwand oder analogem Whiteboard

Vieles spricht auch bei Online-Trainings für die Nutzung eines analogen Flipcharts, einer haptischen Pinnwand, die Sie als Seminarleitung während des Seminars neben sich am Schreibtisch bzw. im Hintergrund aufgestellt haben oder für den Einsatz von Stift und Papier am Tisch der Teilnehmenden. Einerseits bietet dies ganz grundsätzlich die Möglichkeit, erprobte, bekannte und brauchbare Hilfsmittel aus dem Präsenztraining auch im digitalen Raum einzubauen und damit nicht zuletzt auch zur Seminaratmosphäre beizutragen. Zudem ist es eine gute Abwechslung, auch für Sie als Seminarleitung zur Arbeit mit digitalen Tools – etwas Haptisches, das Sie und die Teilnehmenden in Bewegung bringt, den Augen eine Pause zur Entspannung bietet, die Hände und den Kopf anders beschäftigt und durch die Fülle an gestalterischen Möglichkeiten viele Optionen zur Darstellung liefert. Jedoch gibt es hier einiges zu beachten! Zentral ist, dass die Teilnehmenden das Flipchart, die Pinnwand, das Poster nicht nur als Miniatur im Hintergrund, sondern gut lesbar in entsprechender Größe auf ihren Bildschirmen erkennen können. Dies können Sie dadurch gewährleisten, dass Sie das Flipchart möglichst nahe an Ihre Kamera heranziehen und die Teilnehmenden bitten, ihr Bild anzupinnen bzw. in die Sprecheransicht zu gehen (wobei dann alle Teilnehmenden die Stummschaltung aktivieren müssen, da sonst schon bei einem Räuspern der Bildschirm umspringt). Testen Sie dies unbedingt schon im Vorfeld der Übung bzw., wenn Sie das Flipchart wiederholt einsetzen, gleich zu Beginn. Bei Problemen empfehlen wir den Einsatz eines anderen technischen Hilfsmittels.

Einsatz einer Dokumentenkamera

Eine schöne, etwas aufwendigere und auch teurere Alternative zu Flipchart und digitalem Whiteboard bzw. der Funktion „Bildschirm teilen“ ist eine Dokumentenkamera. Dieses technische Tool können Sie, ähnlich wie Ihre zusätzlich montierte Kamera, direkt an Ihren Computer anschließen. Diese Kamera nimmt jedoch nicht Ihr Gesicht oder den Raum auf, sondern ist auf den Schreibtisch nach unten gerichtet. Dies bietet Ihnen die Möglichkeit – ähnlich wie am Flipchart, nur in einer kleineren Variante – mit Papier und Stift zu visualisieren oder auch Bilder zu zeigen. Dokumentenkameras gibt es in verschiedenen Aufnahmegrößen (A5, A4 etc.). Sie können dabei live während des Seminars illustrieren oder aber schon vorbereitete Darstellungen, Illustrationen, Poster etc. einblenden. Die Herausforderung ist, dass Sie einen Wechsel zwischen den beiden Kameras durchführen müssen. Dies können Sie – in der einfachen Variante – durch das Hin- und Herschalten zwischen den beiden verschiedenen Inputs in den Einstellungen (aller) Videokonferenz-Tools machen. Dies ist jedoch etwas umständlicher. Alternativ können Sie, wenn Sie eine gewisse Affinität zur Technik mitbringen, eine Software installieren, die den gleichzeitigen Einsatz von zwei Kameras möglich macht. Hierfür gibt es inzwischen eine ganze Reihe von (überwiegend kostenpflichtigen) Anbietern. Wichtig ist, dass Sie bereits im Vorfeld ein gut funktionierendes Setup aufbauen und sich mit der Funktionsweise umfassend vertraut machen.

Schulung zum Online-Trainer, zur Online-Trainerin: Sinnvoll oder verschwendetes Geld?

Inzwischen findet sich eine Vielzahl an Angeboten im Netz. Qualität und Umfang der Ausbildung sind dabei, wie in anderen Bereichen auch, sehr unterschiedlich. Wenn Sie hier Geld in die Hand nehmen, empfehlen wir, sich im Vorfeld gut zu überlegen, was Sie genau lernen möchten bzw. wo Sie Ihr Wissen und Ihre Kompetenzen erweitern möchten. Vieles lässt sich ganz ohne spezielle Ausbildung durchführen, technische Schwierigkeiten können auch bei bester Vorbereitung auftreten und viele Fortbildungen sind nach wie vor Basisschulungen zu diversen Videokonferenz-Tools. Wir möchten Sie also dazu ermuntern, sich nicht zuletzt über „Learning by Doing“ ins Feld vorzuarbeiten und sich autodidaktisch mit den Tools, die Sie einsetzen möchten, vertraut zu machen. Was sich immer lohnt, ist, mit anderen Trainierenden im Austausch zu sein, sich über neueste Entwicklungen auf dem Markt zu informieren und nicht beim Einsatz des Lieblingstools stehen zu bleiben. Der ganze Markt ist, wie das Online-Training selbst, einer rasanten Entwicklung unterworfen, was für User eine ständige Weiter- und Neuentwicklung von Möglichkeiten und technischen Hilfsmitteln, von Programmen und Software bedeutet.

Online umso wichtiger: Setting-Hinweise, Pausengestaltung und Regeln zur Zusammenarbeit

Ablenkungen – Commitment zum Dabeisein

Achten Sie als trainierende Person darauf, dass Sie vor dem Seminar nicht nur den Bereich, der über der Kamera zu sehen ist, einladend, aufgeräumt und sortiert gestalten, sondern auch Ihren digitalen Schreibtisch in Ordnung zu halten. Es braucht nur einen kleinen (falschen) Klick und Ihr gesamter Desktop ist für die Seminargruppe über die Funktion „Bildschirm teilen“ sichtbar. In dieser Situation können Sie mit beeindruckender Aufgeräumtheit bei der Gruppe punkten oder mit völligem Chaos sich selbst in Ihrer Professionalität ungewollt untergraben – auch, wenn Sie im Idealfall natürlich mit gekonnter Reflexion, guter Seminarleitung und vertrauensvoller Atmosphäre überzeugen.

Erreichbarkeit der Trainierenden

Mehrfach erwähnt hatten wir bereits, dass es zentral ist, dass Sie als Trainerin oder Trainer von Beginn an vermitteln, dass Sie auch abseits des Bildschirms (über Smartphone oder E-Mail) während der Seminarzeiten für die Teilnehmenden erreichbar sind. Weisen Sie ruhig im Laufe des Workshops immer wieder darauf hin, um mögliche Unsicherheiten abzubauen oder falsche Scheu aufseiten der Teilnehmenden abzubauen. Auch wenn dadurch Ihre eigenen Regenerationszeiten verkürzt werden: Signalisieren Sie der Gruppe in den Pausen durch Anwesenheit vor dem Bildschirm, dass Sie offen für ein Gespräch und Austausch sind. Heben Sie explizit hervor, dass Sie auch dann, wenn aufgrund des Teamprozesses bei jemanden „der Schuh drückt“, für Fragen und für die emotionale Versorgung da sind.

Pausengestaltung – aktive Pause – Energizer

Eine entscheidende Frage für gelungene Seminargestaltung im digitalen Raum ist jene nach den Pausen und der Pausengestaltung. Überlegen Sie sich dazu bereits im Vorfeld, an welchen Punkten im Seminar eine Pause inhaltlich notwendig ist und wo und wann es energetisch für die Teilnehmenden wichtig sein kann, aufzustehen, frische Luft in den „Seminarraum“ zu Hause zu lassen, in Bewegung zu kommen u. Ä. Auch für Sie als Seminarleitung sind Pausen wichtig: Einerseits benötigen auch Sie selbst – besonders im Online-Training – kurze Phasen abseits vom Bildschirm und stehend, gehend oder auch liegend. Andererseits zeigt die Praxis, dass die Verlockungen für Trainierende, auch in der Pause am Computer kleben zu bleiben, um Bildschirmfotos einzusortieren, die Breakout-Räume für die nächste Übung einzurichten, Dateien für die folgende Methode herauszusuchen, ein Flipchart zu malen etc. sehr groß sind. Suchen Sie hier ein gutes Maß für sich selbst und die Gruppe. In jedem Fall können Sie die Teilnehmenden dazu einladen, die Momente, die Sie selbst brauchen, um Fenster am Schreibtisch zu sortieren, Links zu öffnen und in den Chat zu posten, digitale Materialien zusammenzusuchen oder auf die ausgefallene Internetverbindung zu warten, dazu nutzen sollen, kurze, aber energetisch wichtige und effektive Mini-Pausen einzulegen. Dies bringt nicht nur Entspannung und neue Energie unter den Teilnehmenden, sondern entstresst auch Sie in der Vorbereitung und nimmt den erzeugten Stress von 15 bis 20 Augenpaaren, die Sie über den Bildschirm beobachten und (un-)geduldig darauf warten, dass Sie die Technik so schnell wie möglich auf die Reihe bekommen.

Neben der Einladung für eine aktive Bewegungspause ist die Bedeutung von Energizern auch im digitalen Raum nicht zu unterschätzen. Nutzen Sie jede Gelegenheit – auch wenn es oft auf Kosten des Zeitmanagements geht –, um mit einer kurzen Bewegungs- und Aktivierungsübung frische Energie, Motivation und Kraft in die Gruppe zu bringen. Bedienen Sie sich dabei gerne aus der Literatur zu Stressabbau, emotionaler Körperarbeit, Kinetik, Sportunterricht und Co. Je abwechslungsreicher und anspruchsvoller, desto dankbarer werden Ihnen die Teilnehmenden am Ende des digitalen Seminartages sein.

Kommunikation mit den Teilnehmenden

Seien Sie während des Seminars auf möglichst vielen Kanälen für die Teilnehmenden erreichbar. Oder einigen Sie sich mit der Gruppe zu Beginn des Trainings auf ein Medium, über das Sie im Verlauf des Workshops kommunizieren möchten. Neben dem Handy bietet sich hier der Chat – auch der private Chat – im jeweiligen Videokonferenz-Tool an. Bedenken Sie dabei, dass Nachrichten hier leicht übersehen werden, vor allem, wenn Sie nicht die entsprechenden Einstellungen vorgenommen haben. Oft bestehen auch Ängste, dass die Nachricht versehentlich an alle Teilnehmenden geht und nicht nur an die eine adressierte Person. Seien Sie hier umsichtig im Umgang mit der Thematik und fragen Sie die Gruppe, was ihr präferierter Kommunikationskanal ist.

Speichern, sichern und noch mal speichern

Achten Sie darauf, dass Sie – wie auch im analogen Training – die Ergebnisse des Prozesses umfangreich visualisieren und dokumentieren. Alles Wichtige, was die Gruppe erarbeitet, muss in irgendeiner Form gespeichert und dem Team dann auch zur Verfügung gestellt werden. Sichern Sie nach Abschluss des Seminars unbedingt den Chat, bevor Sie das Programm schließen. Fragen Sie die Gruppe eventuell auch, ob einzelne Phasen oder Abschnitte des Seminars per Video aufgezeichnet werden sollen. Bitten Sie die Teilnehmenden, Ihnen ausgearbeitete Gruppenarbeiten, Fotos von Flipcharts etc. zuzuschicken oder erstellen Sie eine gemeinsame Arbeitsplattform (z.B. Padlet), auf der die Teilnehmenden ihre Arbeitsprodukte hochladen und miteinander teilen können.

Selbststeuerung und Verhalten von Trainierenden

Wie agiere ich als Trainingsperson im digitalen Raum? Welchen Gesprächsstil wähle ich? Wie gehe ich mit Störungen um? Wann schalte ich die Kamera aus? Wann ziehe ich mich zurück und überlasse die Gruppe für einen gewissen Zeitraum sich selbst? Wann und wie oft schalte ich mich in die Breakout-Session dazu? Kündige ich dies an? Wie verhalte ich mich in den Pausen? Wie moderiere ich den Gruppenprozess? – All diese Fragen müssen Sie sich als trainierende Person im Online-Raum unbedingt im Vorfeld des Trainings stellen. Ihr eigenes Verhalten hat dabei Vorbildwirkung auf die Teilnehmenden. Dies ist Ihnen sicher nicht neu, auch im Präsenzraum sind Fragen zu Ihrem eigenen Verhalten von großer Relevanz. Vor allem die Frage, wann Sie sich in Teamprozesse (während der Übungen) einklinken, wann Sie die Dynamik laufen lassen oder auch stoppen, wann Sie intervenieren und „ihren Senf dazugeben“, ob Sie während der Diskussionen zuschauen oder sich ausblenden, ob Sie nur die Kamera ausschalten oder auch den Ton, oder ob Sie die Option wählen, gar nicht mehr sichtbar zu sein (dies können Sie in den Einstellungen auswählen). All dies ist von größter Relevanz für ein erfolgreiches Training. Es gibt dabei kein immer gültiges Richtig oder Falsch, vielmehr ist es wichtig, situationsadäquat und bezogen auf den laufenden gruppendynamischen Prozess zu agieren und zu reagieren.

Besonderheiten der digitalen Gruppendynamik – Gibt es die überhaupt?

Unsere Erfahrung der letzten Jahre hat uns einiges über Gruppendynamik im Online-Raum deutlich gemacht. Wesentlicher Einflussfaktor auf die Dynamik der Gruppe sind sicherlich die veränderten Bedingungen digitaler Kommunikation im Vergleich zu analoger. Zoom-Müdigkeit und die fehlende „Körperlichkeit“ (Stichworte: Nähe und Distanz) wirken sich ebenso aus wie das Gefühl, „gemeinsam allein zu sein“, die beschränkten direkten Sinneswahrnehmungen und der als einschränkend erlebte – also fehlende – tatsächliche Bewegungsspielraum. Oft beschreiben Teilnehmende, das Gefühl zu haben, aus dem „verkopften“ Denken nicht aussteigen zu können, dass ihnen der direkte Kontakt, die informelle Begegnung in den gemeinsamen Kaffeepausen fehlen. Stellen Sie sich – bevor Sie ein Teambuilding im digitalen Raum durchführen – daher unbedingt die Frage, was für Sie ein erfolgreiches Teamtraining überhaupt ausmacht, welche Aspekte auf keinen Fall zu kurz kommen dürfen und wie Sie essenzielle Bestandteile bestmöglich kompensieren oder elegante Lösungen bzw. neue Varianten finden.

Was unsere Erfahrung klar zeigt, ist, dass vieles online gut, oft sogar schneller sichtbar wird, z.B.: Wie (gut) läuft die Kommunikation in der Gruppe? Wie strukturiert geht die Gruppe vor? Wie (gut) organisiert sich die Gruppe selbst? Wie wird mit Schwierigkeiten und Herausforderungen umgegangen? Wie gut gelingt es den Teilnehmenden und der Gruppe, sich selbst zu motivieren und auch dranzubleiben? Wie gut kann die Gruppe Spannung erzeugen und halten? Wie bemüht ist die Gruppe, Verbesserungen für sich selbst zu erreichen? Wer bringt sich (immer) ein? Wer klinkt sich (immer) aus? Wie geduldig ist die Gruppe im Umgang mit einzelnen Gruppenmitgliedern, mit sich selbst etc.? Wie (gut) kann die Gruppe Verantwortung für sich selbst und den Prozess übernehmen? Wie wichtig ist dem Team das Teambuilding?

Schwieriger zu erkennen sind unserer Erfahrung nach Aspekte, die sich oft auch durch Bewegung (im Raum) oder durch Körperhaltungen zeigen, z.B.: Wer steht sich wie nah? Wo bestehen bereits gute Beziehungen und Verbindungen? Zwischen welchen Personen gibt es aktuelle oder akute Konflikte?

Konfliktsteuerungs- und Interventionsmöglichkeiten

Wir sind der Überzeugung, dass Sie auch im digitalen Raum mit Ihren gewohnten Tools zur Klärung von Konflikten und Problembearbeitung agieren können. Setzen Sie Interventionen analog zum Training in Präsenz: Unterbrechungen, Stopps mit klärenden Fragen, Kurzinterventionen zur Problembearbeitung etc. Wichtig erscheint uns immer wieder der Hinweis, dass eine kleine Intervention, auch wenn sie wertvolle Zeit kostet, ein riesengroßer Gewinn für das Team oder die Seminargruppe sein kann. Zu oft wollen wir unser Seminarprogramm durchbringen, unser geplantes Konzept umsetzen und alle Übungen anbieten, die wir uns überlegt haben. Viel wichtiger ist es aber, mit dem zu arbeiten, was in der Gruppe gerade da ist – und was problematisch ist. Sehen Sie die investierte Zeit immer als Mehrwert und utilisieren Sie auftauchende Stolpersteine des Prozesses als Chancen, um Themen sichtbar zu machen und Veränderungsprozesse in Gang zu bringen. Was wir auch erleben, ist, dass auch unter uns Trainerinnen und Trainern digital oft eine größere Scheu besteht, etwas Offensichtliches anzusprechen, da die gleichen Mechanismen, die auf Teilnehmende wirken, auch für uns spürbar sind. Vor allem dann, wenn Sie nach einem kurzen Innehalten zum Schluss kommen, dass es nicht am digitalen Setting liegt und nicht daran, dass die Übung schlecht ausgewählt ist, auch nicht daran, dass Sie als Trainerin heute schlecht performen oder dass die Teilnehmenden schlecht drauf sind, vertrauen Sie Ihren Sensoren und auf die Dynamik, die Sie wahrnehmen.

Reflexion