Die Dornen in meinem Rosengarten - Anna Ibrahim - E-Book

Die Dornen in meinem Rosengarten E-Book

Anna Ibrahim

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Beschreibung

Ein weibliches Buch, lyrische Texte einer Frau zwischen zwei Kulturen und zwei Religionen. Ein kritisches Buch und gleichzeitig ein Buch des Dialogs. Herausgegeben von ProMosaik Poetry. In ihrem Vorwort beschreibt Anna Ibrahim ihren Ausgangspunkt, die Suche nach Gott und dem Sinn des Lebens. Ich wurde vor über 50 Jahren in eine christliche Familie geboren. Wir hatten über dem Esstisch ein Kreuz hängen, doch wir beteten nicht. Religiöse Gespräche gab es nie, wie auch keine religiösen Aktivitäten - außer Weihnachten, das wurde gefeiert. Doch das mit dem Christkind kam mir immer komisch vor. Ich liebte zwar die friedliche Stimmung der Weihnachtszeit, das Kekse backen und den Menschen mit Geschenken Freude zu machen. Aber irgendetwas stimmte für mich dabei nicht. Damals konnte ich dieses Gefühl nicht in Worte fassen. Heute weiß ich, es ist der Kommerz, der diesem Fest jegliche Spiritualität beraubt. In meinem Herzen gab es einen kindlichen Gott, aber ich merkte schon sehr jung, dass das Verhalten vieler Menschen mit meinem religiösen Bild nicht übereinstimmte. Die Religion wollte doch das Gute im Menschen hervorheben - wie war das mit dem Streit, den Lügen, dem Hass in der Welt zu vereinbaren? Ein tiefer Einschnitt war für mich die erste religiöse Beichte. Wir lernten zuerst in der Schule davon, den Ablauf, welche Worte wir sagen mussten. Ich hatte Angst davor und gleichzeitig eine Ablehnung gegenüber dieser Beichte. Schließlich stand ich vor dem Beichtstuhl und fragte mich, welche Sünden ein 7-jähriges Kind wohl zu beichten habe. So begann ich bei jeder Beichte zu lügen, um mein Sündenkonto aufzuwerten. Ein innerer Konflikt begann – ...Ich sah einfach nicht ein, dass ich einem fremden Menschen darüber erzählen soll und dass dann durch das Beten von drei Vater Unser und fünf Rosenkränzen Sünden einfach aufgelöst wurden. Niemand konnte mir dazu Antworten geben....

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Seitenzahl: 35

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Vorwort

Mein Leben begann als Christin, nun bin ich Muslima.

Ein Weg mit vielen Höhen und Tiefen, mit Prüfungen, Erkenntnissen.

Doch ich habe in meinem Glauben den Rosengarten für mein Seelenheil gefunden.

In diesem Buch schildere ich ausschließlich meine Lebenserfahrungen und wie sich mein Glaube für mich offenbarte. Keinesfalls kann sich daraus eine allgemeine Gültigkeit oder gar eine Koranauslegung ableiten.

Ich habe nur versucht, mein Leben nicht als schicksalsgegeben hinzunehmen, sondern Dinge zu hinterfragen nach dem Motto „Es gibt keine Zufälle und alles hat einen Sinn“.

Danke an alle, die mich auf meinem Weg begleitet haben und allen, die mir Kraft in meinen Prüfungen und Herausforderungen gegeben haben.

Danke an meinen Schöpfer, dass ich so viel Vertrauen in meinem Glauben gefunden habe, dass ich dieses Leben so wertvoll und sinnstiftend annehmen kann.

Ich verwende in diesem Buch sowohl die Bezeichnung Gott als auch Allah, da ich als Kind mit der Bezeichnung Gott aufgewachsen bin und auch heute noch im Gespräch mit Nichtmuslimen über Gott spreche.

Außerdem gibt es nur diesen Einen.

Vom Zweifel zum Wandel

Ich wurde vor über 50 Jahren in eine christliche Familie geboren. Wir hatten über dem Esstisch ein Kreuz hängen, doch wir beteten nicht. Religiöse Gespräche gab es nie, wie auch keine religiösen Aktivitäten - außer Weihnachten, das wurde gefeiert. Doch das mit dem Christkind kam mir immer komisch vor. Ich liebte zwar die friedliche Stimmung der Weihnachtszeit, das Kekse backen und den Menschen mit Geschenken Freude zu machen. Aber irgendetwas stimmte für mich dabei nicht. Damals konnte ich dieses Gefühl nicht in Worte fassen. Heute weiß ich, es ist der Kommerz, der diesem Fest jegliche Spiritualität beraubt.

In meinem Herzen gab es einen kindlichen Gott, aber ich merkte schon sehr jung, dass das Verhalten vieler Menschen mit meinem religiösen Bild nicht übereinstimmte. Die Religion wollte doch das Gute im Menschen hervorheben - wie war das mit dem Streit, den Lügen, dem Hass in der Welt zu vereinbaren?

Ein tiefer Einschnitt war für mich die erste religiöse Beichte. Wir lernten zuerst in der Schule davon, den Ablauf, welche Worte wir sagen mussten. Ich hatte Angst davor und gleichzeitig eine Ablehnung gegenüber dieser Beichte. Schließlich stand ich vor dem Beichtstuhl und fragte mich, welche Sünden ein 7-jähriges Kind wohl zu beichten habe. So begann ich bei jeder Beichte zu lügen, um mein Sündenkonto aufzuwerten. Ein innerer Konflikt begann – ich hasste jede Beichte. Schon Tage zuvor schimpfte und wetterte ich zu Hause. Ich dachte mir mögliche Krankheiten aus, die mich plötzlich befallen könnten. Ich sah einfach nicht ein, dass ich einem fremden Menschen darüber erzählen soll und dass dann durch das Beten von drei Vater Unser und fünf Rosenkränzen Sünden einfach aufgelöst wurden. Niemand konnte mir dazu Antworten geben.

Meine Fragen und Zweifel an dem christlichen Glauben wurden immer mehr. Der Besuch einer katholischen Klosterschule verstärkte diese Situation, ohne dafür Antworten zu finden. Ich lehnte die ständigen Zeichnungen und Darstellungen von Gott als alten Mann mit Bart auf einem Thron ab. Wie kann etwas, das alles in seiner Einzigartigkeit erschaffen hat, auf einen alten weisen/weißen Mann reduziert werden? Wie passt das zu den zehn der göttlichen Gebote von Moses, wo es doch heißt, du sollst dir kein Bildnis oder Gleichnis machen?

Wie kann Jesus, als Mensch, Sohn Gottes sein und selbst als Gottheit dargestellt werden? Wie und was ist der Heilige Geist, der das Triumvirat als dritte Gottheit vervollständigt? Wie kann das mit dem ersten Gebot „Du sollst neben mir keine anderen Götter haben“ vereinbart werden?

Mich quälten viele Fragen, doch ich erhielt keine Antworten.

In stundenlangen religiös-philosophischen Disputen reifte in mir schließlich die Einstellung, dass es zwar eine höhere Macht geben muss, diese für mich aber von der katholischen Kirche nicht repräsentiert wurde.

So begann meine religionslose Lebensphase.

Ein neuer Weg

Das Leben ohne Religion erzeugte in mir eine Leere mit dem Gefühl, dass es ein Mehr und eine Erklärung für all meine Fragen und Zweifel geben musste.

Als ich meinen jetzigen Mann, einen Moslem, kennen lernte, wusste ich sofort, ihn werde ich heiraten und mit ihm möchte ich mein Leben verbringen.