Die drei ??? Kids, 101, Geistermusik (drei Fragezeichen Kids) - Boris Pfeiffer - E-Book

Die drei ??? Kids, 101, Geistermusik (drei Fragezeichen Kids) E-Book

Boris Pfeiffer

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Beschreibung

Onkel Titus ist stolz auf seine neue Errungenschaft: Bei einer Auktion hat er einen außergewöhnlichen Konzertflügel ersteigert. Doch seltsamerweise spielt das Instrument von selbst. Spuk? Zauberei? Justus, Peter und Bob haben ihre Zweifel und sehen sich den Flügel genauer an. Nach längerer Suche entdecken sie zufällig einen goldenen Ring mit dem Namen des Klavierbauers: Fred Long war früher einmal ein berühmter Klavierspieler und Sänger. Gibt es jemanden, der auf sich aufmerksam machen möchte? Wie ist der Ring hier gelandet? Die drei ??? aus Rocky Beach haben einen neuen Fall, in dem es viel um Musik und Gruseleffekte geht.

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Titel

Die drei ??? KidsGeistermusik

Boris Pfeiffer

KOSMOS

Impressum

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Umschlagsabbildung: © Stefani Kampmann, Berlin

© 2024, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG

Pfizerstraße 5–7, 70184 Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-51043-8

E-Book-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Übersicht

Cover

Titel

Impressum

Inhaltsverzeichnis

Hauptteil

Dunkler Keller

Erstaunlicher Fund

Überraschendes Angebot

Mondscheinattacke

Geister-Flügel?

Der goldene Ring

Auf der Spur

Geheimnisvolle Noten

Kombinationsgabe

Geisterjäger

Unverhoffte Begegnung

Liebesring

Letzter Wille

Geistermusik

DUNKLER KELLER

»Müssen wir wirklich da runter?« Peter Shaw blieb vor dem dunklen Kellereingang stehen und holte Luft. »Freunde, dieses uralte Schulgebäude mit seinen finsteren Mauern sieht schon so total zum Fürchten aus! Da habe ich wirklich kein Bedürfnis, jetzt auch noch in den Keller zu klettern. Schon gar nicht, wenn das Licht kaputt ist.« Vergeblich drückte er mehrere Male den Lichtschalter. Dann rümpfte er die Nase. »Außerdem, riecht doch mal, was da für eine muffige Luft hochkommt!«

Justus Jonas, der Anführer der drei ???, lachte. Mit seinem Onkel Titus waren die drei ??? in dessen blauem Pick-up in die Topanga School of Music gekommen, weil dort heute alte Möbel, Musikinstrumente und allerlei weitere Dinge billig verkauft wurden. Ein ›Großer Musikflohmarkt‹ war in der Zeitung angekündigt worden und Onkel Titus hatte sofort reagiert. Schließlich lebte der Altwarenhändler, der sein Gebrauchtwarencenter am Rande des kalifornischen Küstenstädtchens Rocky Beach betrieb, von guten Ankaufsgelegenheiten. Außerdem hoffte er, hier ein ganz besonderes Schnäppchen zu machen, wie er den drei ??? auf der Fahrt erzählt hatte.

Justus sah die dunkle Kellertreppe hinab, die direkt aus dem Innenhof der Schule unter das Gebäude führte. Er schnupperte. »Ich rieche nichts, was uns daran hindern könnte, diesen Keller gemeinsam zu betreten, Peter«, erklärte er dann. »Im Übrigen heißt es ›abgestandene Luft‹, was wir da wahrnehmen. Und die ist normal in alten Kellern, wenn es darin noch dazu etwas feucht ist!«

Vor den drei ??? führten viele ausgetretene Stufen steil hinab nach unten, und in der Tat schlug ihnen ein leicht moderiger Geruch entgegen.

»Wirklich, Zweiter«, fuhr Justus fort, »du solltest mit ein bisschen mehr kühlem Verstand an die Sache herangehen. Insbesondere, wenn es sich um den Keller einer bekannten Musikschule handelt. In Schulen gibt es im Allgemeinen nichts zu befürchten außer Hausaufgaben oder schlechtem Mittagessen in der Kantine. Und bei einer Musikschule würde ich vermuten, dass da unten maximal vergammelte Notenhefte lagern, die ein wenig vor sich hin schimmeln …«

Justus klopfte Peter beruhigend auf die Schulter. Dann fügte er mit einem breiten Lächeln hinzu: »Und wenn uns da unten gleich etwas großes Weißes vor Augen kommt, dann krieg bitte keinen Schreikrampf, sondern erinnere dich daran, dass wir in diesem Kellergewölbe einen weißen Konzertflügel zu finden hoffen.«

»Dem leider ein paar Tasten fehlen«, fügte der Dritte der drei ??? hinzu. Bob Andrews grinste vergnügt. »Und deswegen sieht er angeblich aus wie ein zahnloser Geist und wird von den Schülern hier ›Der Zahnlose‹ genannt.«

»Ja!«, flüsterte Peter. »Und genau das finde ich sehr unheimlich! Vergesst nicht, dass dieser Konzertflügel auch noch spuken soll. Das haben uns vorhin mehrere der Schülerinnen und Schüler hier gesagt! Dass das Ding nachts von alleine Musik macht!«

Justus lachte auf. »Musikschüler, die Konzertflügel spuken hören, haben wahrscheinlich einfach keine Lust mehr, jeden Tag auf ihnen zu üben.«

Bob kicherte. »Genau! Deswegen erfinden sie Gruselgeschichten, um lieber mal wieder eine Runde schwimmen zu gehen oder so. Wirklich, Peter, sei nicht so ein Angsthase. Der Flügel stammt von irgendjemand, der ihn der Schule vermacht hat. Und weil der ehemalige Schüler später berühmt geworden sein soll, haben die Lehrer den kaputten Flügel dann eben nicht weggeworfen, sondern in den Keller gestellt. Obwohl man ihn nicht mehr richtig benutzen konnte. Wer braucht auch schon einen Flügel, an dem viele Tasten fehlen?«

»Onkel Titus!«, warf Justus ein. »Er ist der festen Überzeugung, er könne Tante Mathilda darauf in drei Tagen zu ihrem Geburtstag ein hübsches Ständchen bringen. Und da der tastenlose Flügel nur ein paar Dollar kosten soll, möchte er ihn gerne mitnehmen und dann bei uns auf dem Schrottplatz instand setzen.«

»Woher wusste er überhaupt von dem Ding?«, fragte Bob.

Justus grinste. »In der Zeitungsanzeige stand, dass es für Sammler sicher einiges zu entdecken gebe. Unter anderem einen alten Flügel. Als Gebrauchtwarenhändler muss man eben ein gutes Näschen für solche Gelegenheiten entwickeln. Und das hat Onkel Titus nun mal ganz eindeutig!«

»Nur deswegen müssen wir in einen finsteren Keller, aus dem es hoffentlich nur nach Schimmel und toten Mäusen riecht und nicht auch noch nach Geisterschleim«, brummte Peter. »Und natürlich muss wieder mal ich als Erster die dunkle Treppe runter. Peter Shaw, der Gespensterjäger.«

»Ganz genau«, erklärte Bob. »Denn wenn die toten Mäuse sich als Vampirmäuse entpuppen und einen von uns anbeißen wollen, bist du der Schnellste beim Rückzug!«

© Stefani Kampmann/Kosmos

»Weil du der Sportlichste von uns bist«, fügte Justus hinzu. »Und jetzt geh endlich los. Wir werden das Ding gleich hochtragen müssen und das wird noch anstrengend genug.« Justus stupste Peter an. Er zog eine Taschenlampe hervor und schaltete sie ein. »Los!«

Peter setzte den Fuß auf die erste Stufe. »Ich weiß ja, dass dein Onkel ein Plattensammler und Musikliebhaber ist. Aber gleich einen verrotteten alten Flügel zu kaufen, nur um ein einziges Mal ein Lied darauf zu spielen, ist wirklich etwas übertrieben.«

»Nur Mut«, sagte Justus aufmunternd. »Außerdem ist es für Tante Mathildas Geburtstag! Das ist ja wohl ein ganz besonderer Tag!«

Die drei ??? machten sich auf den Weg die Kellertreppe hinab. Dabei ließ Justus den Strahl der Taschenlampe hin und her wandern. Bob lachte fröhlich. »Ich finde auch, dass für Tante Mathildas Geburtstag gar nichts übertrieben ist! So viel Kirschkuchen, wie sie schon für uns alle gebacken hat!«

Bei seiner Tante Mathilda und seinem Onkel Titus lebte Justus Jonas, seit er fünf Jahre alt war. Denn damals waren seine Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen. Doch hatte Justus das große Glück gehabt, dass seine beiden nächsten Verwandten ihn bei sich aufgenommen und ihm ein neues und liebevolles Zuhause geschenkt hatten.

»Wir sind unten!« Peter folgte einem kurzen Gang, der in einen großen Kellerraum mündete. Er trat aus dem Lichtstrahl und blieb stehen. Vorsichtig streckte er den Kopf in die Dunkelheit.

© Stefani Kampmann/Kosmos

»Siehst du etwas?«, fragte Bob. Peter stöhnte: »Ja, ein Skelett von einem Flügel.«

»Das wird wohl das Objekt unserer Begierde sein«, gab Justus ruhig zurück. »Zum Glück geht es hier nicht noch sieben Kilometer weiter in dunkle Gänge. Unser zahnloser Freund scheint ja direkt auf uns gewartet zu haben. Kollegen, wir sind am Ziel! Zumindest am Ziel der ersten Etappe, anschließend geht es nur noch nach oben.«

ERSTAUNLICHER FUND

Justus richtete den Strahl seiner Taschenlampe an Peter vorbei auf das weiß schimmernde Instrument. Sofort fuhr Peter heftig zusammen.

»Was ist das denn?«, rief er erschrocken.

Unter dem lauten Ruf zuckte Justus zurück und das Licht seiner Lampe flackerte kurz hin und her. Dabei funkelte es vor den drei ??? plötzlich hell auf und es sah aus, als starrten ihnen hunderte von Katzenaugen entgegen.

»Seht ihr das auch?«, keuchte Peter. »Geisteraugen! Und zwar viele! Sehr, sehr viele! Flügel haben keine Augen, Freunde! Weg hier! Da hockt eine ganze Horde Gespenster! Geht da bloß nicht näher ran. Nein, besser noch: Rückzug, und zwar schnellstmöglicher Rückzug!«

Peter drehte sich um. Doch da packte ihn Justus und hielt ihn fest.

© Stefani Kampmann/Kosmos

»Peter, beruhige dich!« Justus drängte sich entschlossen an seinem Freund vorbei und trat auf das funkelnde Etwas zu.