Die drei ??? Kids, Weltraumdetektive (drei Fragezeichen Kids) - Boris Pfeiffer - E-Book

Die drei ??? Kids, Weltraumdetektive (drei Fragezeichen Kids) E-Book

Boris Pfeiffer

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Beschreibung

Unglaubliche Weltraumabenteuer geschehen im beschaulichen Rocky Beach! Ein Raumschiff soll zum Mars fliegen. Doch irgendetwas geht hier nicht mit rechten Dingen zu. Die drei ??? ermitteln. Außerdem wird ein Professor der Weltraumforschung entführt. Wer ist hinter seiner geheimen Formel und bahnbrechenden Erfindung her? Sein Apparat könnte Kometen aus der Bahn werfen und großes Unheil anrichten. Die Detektive Justus, Peter und Bob müssen sich beeilen. Das Ultimatum läuft bald ab und die Zeit vergeht viel zu schnell! Der Doppelband enthält die Geschichten "Mission Mars" und "Gefahr aus dem All".

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Titel

Weltraumdetektvie

Erzählt von Ulf Blanck und Boris Pfeiffer

Mit Illustrationen von Kim Schmidt und Stefanie Wegner

KOSMOS

Umschlagillustration: Stefanie Kampann, Osterwieck

Innenillustrationen: Kim Schmidt, Dollerup und Stefanie Wegner, Osterwieck

Umschlaggestaltung: Sigrid Walter, Würzburg

Grundlayout von der Peter Schmidt Group, Hamburg

Unser gesamtes lieferbares Programm und viele

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Autoren findest du unter kosmos.de

© 2024, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG,

Pfizerstraße 5–7, 70184 Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

Wir behalten uns auch die Nutzung von uns veröffentlichter Werke für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG ausdrücklich vor.

ISBN 978-3-440-50848-0

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Titel

Mission Mars

Erzählt von Boris Pfeiffer

Mit Illustrationen von Kim Schmidt

KOSMOS

Fremde Welten

»Wahnsinn! Ist das wirklich wahr?« Peter Shaw lümmelte in einem ausrangierten Autositz neben dem Lattenzaun, der das Gebrauchtwarencenter von Titus Jonas umgab. Er hielt eine zerrissene ­Seite der Rocky Beach Today in der Hand, aus der Justus soeben einige Muscheln gewickelt hatte.

»Was denn?«, fragte Justus, während er die Muscheln auf den Verkaufstischen neben dem Eingang auslegte.

»Das mit dem Flug eines bemannten Raumschiffs zum Mars?«, murmelte Peter und las neugierig weiter.

Bob Andrews, der Dritte im Bunde der drei ???, schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Die Atmosphäre auf dem Mars besteht zu 95 Prozent aus Kohlendioxid. Sauerstoff gibt es nur ganz wenig. Da oben kann kein Mensch existieren.«

© Kim Schmidt/Kosmos

»Aber«, überlegte Justus, »vielleicht gibt es da oben Rohstoffe zu entdecken? Und irgendwann gelingt es den Wissenschaftlern, aus dem Mars einen bewohnbaren Planeten zu machen. Terraforming nennt man das, glaube ich.«

Bob kicherte. »Tja, auf dem Mars wiegt man nur ein Drittel von dem, was man auf der Erde wiegt. Für dich wäre das natürlich ein echter Vorteil!«

»Sehr witzig!« Justus, der in der Tat ein wenig übergewichtig war, zeigte Bob einen Vogel. »Aber im Ernst. Irgendwann sind schon mal ein paar Sonden zum Mars geflogen und haben Fotos gemacht. Nur einen bemannten Flug gab es noch nicht.«

»Hier steht aber was darüber!« Peter zeigte auf den Artikel, der mit Fremde Welten überschrieben war. »Angeblich dauert so ein Flug nur einen Monat.«

Justus schüttelte sich. »Puh, einen Monat in einer Rakete eingesperrt! Da kriegen die Astronauten doch einen Weltraumkoller.«

Peter grinste. »Einen Monat lang nur Essen aus der Tube. Wenn wir dann auf dem Mars ankommen, wären wir nur noch ein Strich.«

Justus musterte zufrieden die Muscheln. Die drei ??? hatten sie beim Tauchen gefunden, und da die Geschäfte des Gebrauchtwarencenters im Moment nicht besonders gut liefen, hatte sich Justus überlegt, dass ein paar schöne Exemplare für vorbeikommende Touristen interessant sein könnten.

»Trotzdem, der erste Mensch auf dem Mars! Das wäre was!«, rief Bob und blickt ebenfalls in die Zeitungsseite. »Was steht denn da noch, Peter?«

»Nicht mehr viel. Ein Teil von dem Artikel fehlt. Nur noch irgendwas von einem Professor Flaw. Der hat anscheinend für die NASA gearbeitet und das neue Raumschiff erfunden.«

»Ein Raumschiff mit einem Antriebssegel«, sag­te Bob erstaunt. »Wie soll denn das gehen? Wie auf einem Surfbrett?«

Peter sah auf. »Keine Ahnung. Aber es wäre wirklich cool, zum Mars zu surfen! Nur in einem Raumanzug auf einem riesigen Brett durchs Weltall.«

© Kim Schmidt/Kosmos

Justus grinste. »Na klar, Peter Shaw als der ­Silver Surfer! Ist das jetzt ein Bericht über eine richtige Weltraum-Expedition oder nur eine verrückte Idee, wie es gehen könnte?« Er zupfte Peter die Zeitungsseite aus der Hand.

»He!«, rief Peter empört. Aber Justus ließ sich nicht stören. »Unglaublich. An­geblich hat dieser Flaw behauptet, er könne so ein Raumschiff wirklich bauen.«

»Vielleicht schafft er es ja. Das würde ich schon gerne sehen«, rief Bob.

Peter erhob sich ächzend aus dem Autositz. »Ich bleibe lieber auf der guten alten Erde. Wollen wir nicht ans Meer? Vielleicht finden wir noch ein paar Muscheln.«

Justus knüllte die Zeitung zusammen und nickte. Auch Bob war einverstanden. Die drei ??? liefen eben zu ihren Rädern, als es hupte und Onkel Titus mit seinem blauen Pick-up auf den Hof gefahren kam. »Jungs«, rief er ihnen durch das herunter­gekurbelte Fenster zu, »könntet ihr mir helfen, ein paar Sachen abzuholen? Ich habe ein echtes Schnäppchen gemacht.«

Justus seufzte ergeben und stellte sein Rad wieder ab. Seit er fünf Jahre alt war, lebte er bei seiner Tante Mathilda und seinem Onkel Titus. Damals waren seine Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen. »Klar, Onkel Titus! Was ist es denn diesmal?«

Titus Jonas lächelte breit. »Ihr werdet es nicht glauben! Bud Norris hat mir seine gesamte Kneipeneinrichtung verkauft.«

»Skinnys Vater?«, platzte Peter heraus. Skinny war der ewige Widersacher der drei ???, und sein Vater war auch nicht besonders gut auf Titus Jonas zu sprechen.

»Ja«, nickte Onkel Titus. »Wir sind ja nicht ge­rade Freunde. Aber er hat mir die gesamte Einrichtung für nur 400 Dollar angeboten. Das ist ein sehr guter Preis.«

»Warum verkauft denn Bud Norris seine Kneipeneinrichtung?«, fragte Justus neugierig. »Er will den Laden doch nicht etwa dichtmachen?«

Norris’ Bar

Norris’ Bar lag ein paar Straßen hinter dem Marktplatz in Rocky Beach. Als die drei ??? mit Onkel Titus ankamen, sahen sie Skinny, der eben dabei war, einen Stapel Stühle auf die Straße zu stellen.

© Kim Schmidt/Kosmos

»So ein Pech«, seufzte Bob, während Onkel Titus ausstieg. »Jetzt müssen wir uns auch noch mit Skinny auseinandersetzen.«

Was Bob meinte, war, dass Skinny normalerweise sofort Streit suchte, sobald er die drei ??? sah. Der etwas ältere Junge mit den rotblonden Haaren konnte es nicht ertragen, dass ausgerechnet das Pummelchen, wie er Justus am liebsten nannte, schlauer war als er.

Doch diesmal beachtete Skinny die drei ??? überhaupt nicht. Stattdessen schoss er sofort auf Onkel Titus zu. »Wo bleiben Sie denn? Mein Vater wartet schon seit zwei Stunden auf Sie! Nur weil Sie nicht rechtzeitig gekommen sind, muss ich jetzt die ganzen Stühle rausschleppen.«

Onkel Titus klopfte dem wütenden Jungen auf die Schulter. »Nun beruhige dich mal!« Er schüttelte den Kopf und wollte gerade in die Bar gehen, als ihm Bud Norris entgegenkam. »Halt! Kein Eintritt!«

Der Kneipenbesitzer baute sich vor der Tür auf und hob abwehrend die Hände. »Ab jetzt ist hier zu!« Er sah Skinny an. »Du machst drinnen ­weiter.«

Skinny nickte und verzog sich ins Innere. Dann wandte sich Bud Norris wieder Onkel Titus zu. »Warum sind Sie nicht pünktlich gekommen?«

Onkel Titus runzelte verärgert die ­Augenbrauen. »Ich habe gesagt, ich komme, sobald ich kann.«

»Von ihrem mickrigen Schrottplatz bis zu mir sind es höchstens zehn Minuten, und ich warte seit drei Stunden! Ich weiß überhaupt nicht, ob ich Ihnen mein Inventar noch verkaufen soll.«

Im Pick-up schnappte Peter empört nach Luft. »Höflichkeit ist wirklich nicht Bud Norris’ Sache.«

Justus nickte. »Allerdings«, murmelte er. »Aber eines ist klar. Der Mann hat keineswegs vor, seine Bar aufzugeben.«

Auf der Straße lächelte Onkel Titus höflich. »Wenn Sie nicht mehr verkaufen wollen, Norris, dann lassen Sie es eben bleiben. Aber ein zweites Mal komme ich bestimmt nicht.« Er wandte sich zum Gehen.

»Warten Sie, Jonas!« Bud Norris machte einen Schritt hinter Onkel Titus her.

»Was ist hier eigentlich im Gange?«, flüsterte Justus seinen Freunden zu. Aufmerksam spähte er über die Straße zur Bar hinüber. Die Vorhänge an den Fenstern der Bar waren geschlossen, und es war nicht zu erkennen, was im Inneren vor sich ging.

»Vielleicht bauen sie um?«, überlegte Bob. »Oder bereiten ein Fest vor?«

»Aber das wäre doch kein so großes Geheimnis«, widersprach Peter. »Und deswegen verkauft man auch nicht seine Einrichtung.«

Justus zupfte nachdenklich an seiner Unterlippe.

»Los, wir versuchen es hintenrum!«, schlug er vor. »Ich bin einfach zu neugierig. Einverstanden?«

Bob und Peter nickten.

Schnell schlüpften die drei ??? aus dem Fahrerhäuschen des Pick-ups. Keiner achtete auf die drei Freunde, als sie um die Hausecke liefen.

Eine Sekunde später blieb Justus wie angewurzelt stehen. »Was ist das denn?«, rief er verblüfft.

Auch Bob und Peter starrten voller Verwunderung auf einen großen Lastwagen, der direkt hinter Norris’ Bar geparkt war. Die Türen standen weit offen, und auf der Ladefläche waren die merkwürdigsten Möbel zu sehen: Tische in Form von Felsblöcken und Stühle, die aussahen wie kleine Mondlandefähren. Sie hatten spinnenartig ausgebreitete Beine, die Sitzfläche war golden lackiert und die Lehne mit kleinen Kamera- und Scheinwerferattrappen bestückt.

»Das ist ja abgefahrenes Zeug!« Peter sah sich um. »Will Bud Norris damit seine Bar einrichten?«

»Sieht ganz so aus.« Justus ging näher an den Lastwagen heran und steckte den Kopf ins Innere.

Von der Decke hing eine riesige, rötliche und mit lauter Kratern übersäte Kugel. »Freunde! Das ist ein Modell vom Mars!«, rief er. »Wisst ihr, was ich glaube? Bud Norris richtet seine Kneipe als Mars-Bar ein. So richtig weltraummäßig.«

»Cool«, entfuhr es Bob. »So etwas habe ich noch nie gesehen. Und schaut mal da!« Er deutete auf einen Raumanzug, der in einer Ecke der Ladefläche stand. Vorne am Anzug waren mehrere Tasten angebracht, auf denen seltsame Namen standen: Venus-Lemon, Mars-Coke und Jupiter-Orange.

»Was soll das denn sein?«, rätselte Bob.

Justus grinste genießerisch. »Wenn du mich fragst, sieht das aus wie ein Getränkeautomat.« Er leckte sich die Lippen. »Bestimmt sind das alles Limonaden. So eine würde ich zu gerne mal probieren.« Er sah sich kurz um und kletterte dann in den Laster.

© Kim Schmidt/Kosmos

»Just, bist du verrückt!«, rief Peter erschrocken. »Komm da sofort wieder raus. Der Automat ist doch gar nicht angeschlossen, und außerdem dürfen wir da nicht einfach rein und uns bedienen.«

Im selben Moment wurden hinter Peter und Bob Stimmen laut. »Los, los! Die Einrichtung muss fertig werden. Wir haben nur noch drei Tage Zeit!«

Peter fuhr zusammen. »Just, komm raus!«

Aber es war zu spät. Hinter den Freunden tauchten bereits einige Männer im Hintereingang von Norris’ Bar auf. Bob und Peter gelang es gerade noch, sich mit einem schnellen Sprung unter dem Laster zu verstecken. Mucksmäuschenstill kauerten sie sich eng zusammen.

»Wer hat denn die Tür offen gelassen?«, rief einer der Männer aufgebracht. Er war blond, hatte eisblaue Augen, trug einen grauen Nadelstreifen­anzug und einen braunen Hut. »Das gefällt mir überhaupt nicht. Man kann alles sehen. Ab jetzt wird die Tür des Lkw nach jedem Transport ordentlich zugemacht und verschlossen! Ist das klar?«

»Klar, Mr Spout!« Die übrigen Männer kamen heran und hoben einige der Mondfährenstühle heraus. Dann verschlossen sie die Tür hinter sich und trugen die Sitze in die Bar.

Starr vor Schreck lagen Bob und Peter unter dem Lastwagen. Sie waren unbemerkt geblieben. Aber über ihnen saß Justus in der Falle.

Ein schwerer Planet

»Was machen wir denn jetzt?« Hilfe suchend sah Peter Bob an.

Der kroch bereits unter dem Laster hervor und rüttelte an der Tür. »Verflixt, abgeschlossen.« Er sah zur Hintertür der Bar. Von den Männern war nichts zu sehen. »Justus?«, rief er leise. »Kannst du mich hören?«

»Ja«, erklang es aus dem Laster. »Aber ich komme hier nicht raus. Ich bin eingeschlossen.«

»Die Männer kommen bestimmt gleich wieder«, rief Peter. »Kannst du von drinnen wirklich nichts machen?«

»Nein«, sagte Justus, »außer vielleicht …«

Im Inneren des Lasters rumpelte es. »Okay«, rief Justus’ Stimme, die jetzt plötzlich ganz dumpf klang. »Versteckt euch! Ich glaube, ich bin in Sicherheit. Aber ich werde mich in die Bar bringen lassen müssen. Ihr müsst die Arbeiter dann nur noch so ablenken, dass ich da wieder rauskomme.«

»Was meint er denn damit?« Peter war ganz weiß im Gesicht. Doch da näherten sich auch schon Mr Spout und seine Leute. Schnell krochen Peter und Bob noch einmal unter den Laster.

»Los, Männer«, befahl Mr Spout. »Wir müssen hier fertig werden und dann schleunigst zurück zur Zentrale. Dort wartet noch ein Haufen Arbeit.«

Bob und Peter hörten, wie die Tür des Lasters geöffnet und die Ladefläche leer geräumt wurde. »Uff«, keuchte eine Stimme. »Diese Kugel ist aber schwer. Hätten sie die nicht etwas leichter bauen können?«

Bob verkniff sich ein Grinsen. »Ich glaube, ich weiß, wo Just steckt«, flüsterte er und lugte unter dem Laster hervor. Vor seinen Augen wuchteten zwei stattliche Männer den künstlichen Mars in die Kneipe.

© Kim Schmidt/Kosmos

Bob hatte richtig geraten. Justus Jonas lag in der roten Kugel und presste sich mit Händen und ­Füßen an die Wand, um nicht herumgeschleudert zu wer­den. Zum Glück hatte er noch rechtzeitig ­entdeckt, dass die Kugel innen hohl war und aus ­mehreren be­weglichen Gliedern bestand, sodass er sich in das Innere des Planetenmodells hatte zwängen können. Durch einen winzigen Spalt sah er den Fußboden vorbeiziehen. Dann wurde die Kugel abgestellt.

»Wohin kommt die, Mr Spout?«

»An die Decke. Aber das macht ihr zuletzt. Jetzt werden erst die Bildschirme an allen Seiten aufgebaut. Die Leute sollen das Gefühl bekommen, mittendrin und live dabei zu sein. Der Mars ist nur Dekoration. Entscheidend sind die Bildschirme. Alles muss gut zu sehen sein.«

Justus sah den blonden Mann in seiner Nähe auftauchen. »Mr Norris!«, rief dieser. »Wann räumen Sie den alten Kram hier endlich raus?«

»Sofort, Mr Spout«, rief Bud Norris’ Stimme. »Der elende Schrotthändler hat sich verspätet, und ich will ihn hier nicht reinlassen. Mein Sohn ist schon dabei, die Sachen rauszutragen.«

»Natürlich darf der Schrotthändler hier nicht rein!«, fuhr Mr Spout auf. »Männer«, er sah seine Leute an, »packt an! Norris’ Sohn ist ja langsamer als eine Schnecke.«

Justus musste grinsen, als er Skinny sah, der mit hochrotem Kopf nach einem Tisch griff.

Mr Spout blickte Bud Norris an. »In drei Tagen ist es so weit. Endlich.«

»Und ich habe die Rechte in Rocky Beach ganz alleine für mich«, rief Bud Norris.

»Sie haben schließlich als Erster bezahlt«, bestätigte Mr Spout. »Trotzdem behält sich Explorer Enterprises vor, die Fernsehrechte in Zukunft auch anderen zahlungskräftigen Kunden anzubieten. Wir gehen fest davon aus, dass Rocky Beach die erste Marssiedlung in den USA wird.« Er überlegte kurz. »Sagten Sie eben, dass da draußen ein Schrott­händler wartet?«

»Ja«, nickte Norris. »Ein wirklich dummer Kerl.«

»Dumm?« Mr Spout grinste. »Die Dummen sind mir die Liebsten, Mr Norris.«

Justus schluckte. Was sollten denn diese Beleidigungen bedeuten?

»Aber Mr Spout!«, rief Bud Norris. »Sie sagen doch Titus Jonas nichts von dem Raumschiff?«

Mr Spout trat schnell auf Norris zu. »Kein Wort mehr davon. Sie haben unterschrieben, dass Sie strengstes Stillschweigen bewahren. Wenn nicht, kostet Sie das 50.000 Dollar Strafe!«

Bud Norris lachte. »Nie und nimmer werde ich etwas verraten! Dass Sie sich ausgerechnet meine Bar als Übertragungsort ausgesucht haben, ist wirklich ein unglaubliches Glück für mich! Das setze ich bestimmt nicht aufs Spiel.«

Justus war hellwach. Was redeten die da? Das klang ja hochinteressant. Langsam knetete er seine Unterlippe. Er musste so schnell wie möglich hier raus und zurück zu seinen Freunden.

In diesem Moment war vor der Tür ein lautes Poltern zu hören. »Was ist da los?«, rief Mr Spout.

Im selben Augenblick brüllte Skinny: »Wer hat euch blöden Angebern erlaubt, rumzuschnüffeln? Ihr habt hier nichts verloren!«

Mr Spout und Bud Norris liefen nach draußen. Norris’ Bar war jetzt verlassen. Schnell krabbelte Justus aus der Kugel.

Er sah sich um. Die Einrichtung hatte sich tatsächlich erheblich verändert. Statt der alten Holzstühle und Tische standen überall im Raum ­Modelle von Raumschiffen und Mondlandefähren. Dazwischen jede Menge rote Tische, die wie fremdartige Felsen geformt waren. Der lange Tresen war ebenfalls rostrot und hatte die Form eines Kometen mit einem langen Feuerschweif. Dazu prangten schwarze Tapeten an den Wänden, und dazwischen glänzten die größten Fernsehbildschirme, die Justus je gesehen hatte. Norris’ Bar war ohne Zweifel die modernste Bar in ganz Rocky Beach!

Dann fiel sein Blick auf den Getränkeautomaten. Der Apparat blinkte in meh­reren Farben, und das konnte nur heißen, dass er bereits angeschlossen war.

Der Anführer der drei ??? lief darauf zu und betätigte eine Taste. Mit ­einem leisen Klicken öffnete sich das Visier des Mars­helms, und eine mit Eisperlen besetzte, violette Dose rutschte heraus. Mars-Coke, stand in grünen Leuch­t­buch­staben darauf. Justus fing sie auf. Dann machte er, dass er davonkam. Schnell lief er durch den Hinterausgang ins Freie und spähte um die Ecke.

© Kim Schmidt/Kosmos

Vor Norris’ Bar standen Mr Spout und Bud Norris zusammen mit Peter und Bob. Skinny zeigte auf die beiden Freunde. »Wo die auftauchen, gibt es immer Ärger! Sie wollten einfach an mir vorbei in die Bar!«

Justus steckte die kalte Dose in seine Hosen­tasche und trat aus dem Schatten. »Aber Skinny! Wir sind doch nur hier, um meinem Onkel zu helfen. Entschuldigen Sie, Sir!« Er nickte Mr Spout zu. »Mein Onkel Titus ist der größte Gebrauchtwaren­händler hier im Ort. Wenn Sie mal etwas suchen, kommen Sie gerne vorbei! Wir sind die größte Touristenattraktion, was Altwaren ­angeht.«

»Aha!« Mr Spout sah Onkel Titus interessiert an.

»Ja, natürlich«, nickte Onkel Titus. »Aber jetzt wollen wir mal wieder. Ihre Männer haben ja alles aufgeladen. Kommt, Jungs.« Er winkte den drei ??? zu und öffnete die Tür des Pick-ups.

»Was redest du denn da für Zeug?«, wollte Bob wissen. »Touristenattraktion! Willst du denen etwa Muscheln verkaufen?«

»Das erkläre ich euch später«, flüsterte Justus. »Ich weiß noch nicht genau, was hier los ist. Aber ich habe das deutliche Gefühl, dass wir in ein kriminelles Wespennest gestochen haben.«

Gefährliche Gegner

Nachdem die drei ??? Onkel Titus beim Abladen des Inventars geholfen hatten, zogen sie sich in Justus’ Zimmer zurück.

Peter und Bob hielten es kaum noch aus vor Neugierde. »Was war denn dadrin los? Und wie bist du aus der Kugel entkommen?«

»Dank eurer Hilfe! Gut gemacht, Freunde!« Justus lächelte breit und berichtete dann ausführlich. Zu guter Letzt zog er die lila Dose mit den leuchtenden Buchstaben Mars-Coke aus der Tasche. »Wenn ich mich nicht täusche, sind wir einem Weltraumabenteuer auf der Spur«, meinte er bedächtig.

© Kim Schmidt/Kosmos