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'Wer zuerst kommt, mahlt zuerst' - ein sowohl deutsches als auch dänisches Sprichwort. Die Gedser Versuchsmühle ist ein gutes Beispiel dafür, dass es sich bezahlt macht, vorne mit dabei zu sein. Dass Dänemark viele Jahre führend auf dem Gebiet von Windkraftanlagen war, hat zu tun mit dem Pioniergeist, der in Zusammenhang mit der Gedser Mühle entwickelt wurde. In den Jahren um 1950 hat keiner den enormen Energiebedarf voraussehen können, der als Konsequenz des Wirtschaftswachstums in den 1960ern entstand. Belehrt durch die enorme Knappheit von Waren aller Art einschließlich von Energie während des 2. Weltkrieges, entwickelte der Elektroingenieur Johannes Juul vorausschauend den Gedanken, eine Ressource zu nutzen, die es im Überfluss gibt: Wind. Und die Versuchsmühle von Gedser war – ungeachtet der jetzigen Größenordnungen – zu damaliger Zeit die größte Windkraftanlage der Welt, als sie auf Grundlage von Johannes Juul's Erfahrungen mit anderen Versuchen im Jahre 1957 errichtet wurde. Die Konstruktion ist später als zukunftsweisend erkannt worden, und die technischen Prinzipien der Gedser Mühle sind in modernen Windmühlen weitergeführt worden. Sie wird deshalb nicht zu Unrecht als die "Mutter aller Windkraftanlagen" bezeichnet. Die anspruchslose und effektive Art der Konstruktion ermöglichte eine stabile und betriebssichere Windmühle, was wiederum dazu führte, dass die Gedser Versuchsmühle in das landesweite Kulturprojekt "Kanon for Håndværk og Design" (übersetzt etwa: Im Kanon für gutes Handwerk und Design) aufgenommen wurde. Und dies, obwohl der Vorsitzende des britischen Windenergie-Programms während eines Studienbesuches in Gedser zu Johannes Juul meinte: "Sie hätten die Mühle aber auch etwas hübscher machen können!" Mein Ziel mit dem Kulturprojekt "Kanon" war von vornherein das Beste vom Besten zu erfassen. Die Gedser Mühle gehört zweifellos dazu. Es ist nicht das Aussehen, das in diesem Fall entscheidend ist. Die Gedser Mühle ist für dänische Schüler ein Beweis dafür, wieweit man mit Ideenreichtum und Willenskraft kommen kann. Macht weiter so! Die Welt wartet auf starke Signale! Brian Mikkelsen Mitglied des Folketings (dän. Parlament) Minister mit verschiedenen Portefeuilles von 2001 bis 2011
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Seitenzahl: 33
Folgende haben dieses Buchprojekt mit wertvollem Material unterstützt, wofür wir uns herzlich bedanken:
Energie-Museum, Bjerringbro, DänemarkHistorisches Lokalarchiv Gedser, DänemarkDänisches Kultusministerium, Kopenhagen.
Die Übersetzung eines Buches ist eine literarische Arbeit in sich. Deshalb ein großes Dankeschön an Joachim Rehder für die wertvolle Übersetzung des Buches.
Vorwort:
”Eine gute Idee braucht nicht auch schön zu sein”
von Brian Mikkelsen, Mitglied des Folketing, Minister mit verschiedenen Portefeuilles von 2001 bis 2011.
Johannes Juul – Pioner auf dem Gebiet von Windkraftanlagen
Die USA erneuert die Gedser Versuchsmühle
EXPO 2000 – Weltaustellung in Hannover
1993 - Die Gemeinde lehnt Denkmalschutz für die Gedser Mühle ab
2006 - Die Gedser Mühle als Teil des nationalen Kulturprojektes „Kulturkanon“
”Kulturkanon” - nicht das Gleiche wie Denkmalschutz
Nachsatz:
Die Gedser Versuchsmühle – eine dänische Geschichte über eine neue Technologie
von Jytte Thorndal, Leiter des dänischen Energie-Museums
Quellenangaben, Literaturhinweise
'Wer zuerst kommt, der mahlt zuerst' - ein sowohl deutsches als auch dänisches Sprichwort.
Die Gedser Versuchsmühle ist ein gutes Beispiel dafür, dass es sich bezahlt macht, vorne mit dabei zu sein. Dass Dänemark viele Jahre führend auf dem Gebiet von Windkraftanlagen war, hat zu tun mit dem Pioniergeist, der in Zusammenhang mit der Gedser Mühle entwickelt wurde.
In den Jahren um 1950 hat keiner den enormen Energiebedarf voraussehen können, der als Konsequenz des Wirtschaftswachstums in den 1960ern entstand. Belehrt durch die enorme Knappheit von Waren aller Art einschließlich von Energie während des 2. Weltkrieges, entwickelte der Elektroingenieur Johannes Juul vorausschauend den Gedanken, eine Ressource zu nutzen, die es im Überfluss gibt: Wind. Und die Versuchsmühle von Gedser war – ungeachtet der jetzigen Größenordnungen – zu damaliger Zeit die größte Windkraftanlage der Welt, als sie auf Grundlage von Johannes Juul's Erfahrungen mit anderen Versuchen im Jahre 1957 errichtet wurde.
Die Konstruktion ist später als zukunftsweisend erkannt worden, und die technischen Prinzipien der Gedser Mühle sind in moderne Windmühlen weitergeführt worden. Sie wird deshalb nicht zu Unrecht als die Mutter aller Windkraftanlagen bezeichnet. Die anspruchslose und effektive Art der Konstruktion ermöglichte eine stabile und betriebssichere Windmühle, was wiederum dazu führte, dass die Gedser Versuchsmühle in das landesweite Kulturprojekt „Kanon for Håndværk og Design“ (übersetzt etwa: Im Kanon für gutes Handwerk und Design) aufgenommen wurde. Und dies obwohl der Vorsitzende des britischen Windenergie-Programms während eines Studienbesuches in Gedser zu Johannes Juul meinte: Sie hätten die Mühle aber auch etwas hübscher machen können.
Mein Ziel mit dem Kulturprojekt „Kanon“ war von vornherein das Beste vom Besten zu erfassen.
Die Gedser Mühle gehört zweifellos dazu. Es ist nicht das Aussehen, dass in diesem Fall entscheidend ist.
Die Gedser Mühle ist für dänische Schüler ein Beweis dafür, wieweit man mit Ideenreichtum und Willenskraft kommen kann. Macht weiter so. Die Welt wartet auf starke Signale.
Brian Mikkelsen
Mitglied des Folketing (dän. Parlament)
Wirtschaftsminister vom 23.2.2010 – 3.2.2011Justizminister vom 10.9.2008 – 23.2.2010Kultusminister vom 27.11.2001 – 10.9.2008Press Photo: Folketinget, ft.dk
Foto eines Gemäldes, das bei einem Feuer im Hotel Falster im Juni 2014 vernichtet wurde. Es zeigt Johannes Juul links mit der Gedser Mühle im Jahre 1957, und rechts von der gleichen Mühle im Jahre 2007. Foto und Gemälde: Gahr
Johannes Juul (1887–1969) – dänischer Erfinder und Pionier auf dem Gebiet von Windkraftanlagen.
Er machte seinen Lehrabschluss als Elektriker in Jahre 1904 auf der Volkshochschule in Askov/Dänemark, wo der Leiter der Schule, Poul la Cour einen ersten Kursus als „Windelektriker“ abhielt. Johannes Juul wurde 1914 staatlich geprüfter Elektriker, und hatte von 1915–1926 in Køge/Dänemark einen eigenen Elektriker-Betrieb.
Im Jahre 1926 bekam er eine Anstellung bei dem Stromversorger SEAS mit der Auflage, dass er unabhängig, jedoch im Rahmen der bei SEAS gegebenen Voraussetzungen forschen durfte.