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Verführerische Akrobatik im Zirkuszelt!Der Wanderzirkus ist in ganz Europa bekannt. Das Publikum liebt die Kunststücke der Tiere und den Quatsch der Clowns, aber am meisten den abschließenden, sinnlichen Akt der Nacktakrobaten Fiona und Zakorov. Die beiden Artisten träumen davon, gemeinsam zu fliehen, um nur noch das Leben miteinander zu genießen. Aber eines Tages wird alles anders...-
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Seitenzahl: 22
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Alexandra Södergran
Gertrud Schwarz
Lust
Die große Zirkusnummer - Erotische Novelle ÜbersetztGertrud Schwarz OriginalDet stora cirkusnumretCopyright © 2018, 2019 Alexandra Södergran und LUST All rights reserved ISBN: 9788726301496
1. Ebook-Auflage, 2019
Format: EPUB 2.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von LUST gestattet.
Der Zirkus reiste durch das Reich, das einst Europa geheißen hatte. Diesen Sommer zog er zur Westküste, in wärmere Gefilde. Dort fand man die meisten ehemaligen Amerikaner. Es waren arme Menschen, die wenig Eintritt zahlten, aber der Zirkusdirektor liebte diese Art von Publikum, deshalb ließ er sie immer rein. Die Ränge waren voll besetzt. Ganz oben bei den Stehplätzen drängelten sich die Leute gegen den farbenfrohen und sehr zerschlissenen Zeltstoff. Neugierige Augen sahen durch die Löcher. Da hinten gab es kaum Licht und niemand konnte so richtig erkennen, wer wer war. Eine Menschenmenge. Kaputte, hungrige und oft wehmütige Menschen, denen ein Abend wie dieser die Freiheit hab, ihre schrecklichen Leben für die Dauer der wunderbaren Show zu vergessen.
Der Zirkusdirektor liebte die amerikanischen Flüchtlinge, weil sie seinen Zirkus so maßlos liebten. Sie gaben sich seiner Show mit Andacht, Schreien, Jubeln und fröhlichem Lachen hin.
Die amerikanischen Flüchtlinge waren auch die Volksgruppe im ehemaligen Europa, die die meisten Erzählungen über das ehemalige Land auf der anderen Seite des Atlantiks kannten. Es gab einzigartige republikanische und demokratische Erzählungen, die als einzige Gemeinsamkeit hatten, dass sie die Schuld an dem, was passiert war, den anderen zuschoben.
Viele dieser Erzählungen hatte sich der Zirkusdirektor zu Herzen genommen und bei der Choreografie der Clownsnummer verarbeitet. Diese Nummer wurde von den ehemaligen Amerikanern heiß geliebt, weshalb sie einen Großteil der Abendshow ausmachte. Doch es gab noch eine andere, sehr außergewöhnliche Nummer, mit der der Abend endete. Bei dieser Nummer verstummten die Menschenmassen im Zelt zunächst. Dann erwachten sie zum Leben. Einige begannen zu onanieren. Körper kamen in Bewegung. Man hörte genussvolles Stöhnen.
Der Zirkusdirektor selbst betrachtete seine Abende gern als Akt der Verführung, wie eine Romanze, wie eine Art Paarungsritual, bei dem das Publikum und seine Schauspieler sich in einem Kollektivwissen vereinigen konnten, weil sie am heiligsten Akt von allen teilgenommen hatten.
Fakt war, dass bereits nach der Hälfte der letzten Nummer viele im Publikum ihre Kleidung fallen gelassen oder diskret zur Seite geschoben hatten, wie sie da im Gedränge standen. Es geschah in der Dunkelheit, zum größten Teil unter angestrengter Stille. Ohne, dass es mehr als die Menschen in der direkten Umgebung mitbekommen mussten.