Die HexenLust Trilogie | Band 3 | Erotischer Fantasy Roman - Sharon York - E-Book

Die HexenLust Trilogie | Band 3 | Erotischer Fantasy Roman E-Book

Sharon York

0,0

Beschreibung

Dieses E-Book entspricht 200 Taschenbuchseiten ... Teil 3: Die Hexen beschützen die Menschheit vor Vampiren, Dämonen & Magiern. Der Kampf gegen den Teufel und seine Söhne geht in die finale Runde. Doch dieses Mal kämpfen Maddox und Isabelle Seite an Seite ... Isabelle will endlich wissen, wer sie ist und wer ihre Eltern sind! Und als Maddox ihre Mutter findet, sitzt der Schock tief, weil sie erkennt, wer sie wirklich ist ... Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 275

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Impressum:

Die HexenLust Trilogie | Band 3 | Erotischer Fantasy Roman

von Sharon York

 

Sharon York liebt Romantik, heiße Küsse am Strand und den Gedanken, dass es das Happy End wirklich geben könnte.Sharon ist 1984 geboren, lebt in der Nähe von Düsseldorf und veröffentlicht seit mehreren Jahren ihre humorvoll-frechen Texte und Geschichten. In ihren Büchern begegnen sich knisterndes Verlangen und Leidenschaft, garniert mit anregenden Pointen und einem Hauch Erotik.

 

Lektorat: Nicola Heubach

 

 

Originalausgabe

© 2023 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © digihelion @ istock.com

Umschlaggestaltung: Matthias Heubach

 

ISBN 9783750780774

www.blue-panther-books.de

Unterdrückte Gefühle

»Das ist eine ganz beschissene Idee!« Ich funkelte die beiden Männer an und schüttelte den Kopf. »Sechs starke Vampire, und ihr wollt einfach so ohne Waffen und magische Schutzamulette in diesen Puff gehen und für Ablenkung sorgen?«

»Es ist kein Puff, sondern ein Swingerclub«, korrigierte Phoenix mich grinsend. »Außerdem sind es nur Vampirinnen.«

Gott, wie ich diesen Gender-Mist hasste! »Du weißt genau, dass es bei Dämonen keinen Unterschied macht. Die werden euch in Stücke reißen.«

Phoenix zuckte mit den Schultern, fuhr sich durch seine mittellangen, kohlschwarzen Haare und sah mich herausfordernd an. »Nicht, wenn wir es geschickt anstellen.«

In den letzten zwei Jahren hatte sich viel verändert. Früher war Phoenix ein Aufreißer gewesen, wie er im Buche stand, auf den die Mädels reihenweise hereinfielen. Na ja, zumindest bis er mit Bianca, einer meiner ältesten und besten Freundinnen, zusammenkam. Mittlerweile war Phoenix viel ruhiger geworden.

Gemeinsam spähten wir von der dunklen Gasse auf den Club am anderen Ende der Straße. »Desire« stand in rötlichen Lettern auf die Fassade gekritzelt. Natürlich musste es ein Swingerclub sein. Gerade weibliche Vampire benutzen diese Etablissements gern, um an Frischfleisch zu gelangen. Und das leider nicht im übertragenen Sinne …

Einsame Geschäftsleute ließen sich von einem Gerücht in diese miese Gegend tragen. Hier, im äußersten Norden von Manhattan, schien es möglich: Frauen, mit denen man schnellen Sex haben konnte, willige Damen, die auf einem Business-Trip im Big Apple Abwechslung von ihrem Eheleben suchten. Doch hier fanden sie nicht das schnelle Glück und ein paar heiße Küsse, sondern nur den Tod.

Die Vampire hatten dazugelernt.

Anstatt nachts auf die Jagd zu gehen, kam ihre Beute heutzutage zu ihnen. Vollgestopft mit Adrenalin und Viagra, bereit, alles für die hübschen Frauen im Inneren dieses Ladens zu tun. Ein kurzes Abenteuer auf einer Geschäftsreise, ein paar Drinks und beste Unterhaltung. Es war einfach zu verlockend. Aber wenn sich etwas zu gut anhörte, war es meistens nicht wahr – das hatte schon meine Ziehmutter gesagt. Und sollte sich doch mal ein neugieriges Pärchen in diese abgelegene Ecke verirren, nahmen die Vampire ihr Blut gern als Vorspeise. Nach wenigen Wochen wurde der Club dann wieder geschlossen und an anderer Stelle neu etabliert. Alles in einer Gegend, in der man nicht allzu viele Fragen stellte.

Wie an diesem Ort.

Die Washington Heights waren vieles, nur nicht schön. Einzig das ruhige Rauschen des Hudson Rivers legte eine seltene Beharrlichkeit auf das sonst so turbulente Viertel voller Sozialwohnungen.

»Es könnte funktionieren, Isa.« Marc stupste mich mit seiner breiten Schulter an. »Außerdem haben wir ja noch dich.«

Diese Worte aus dem Mund eines Reapers …

Die Reaper waren die Jungs fürs Grobe. Stolze Soldaten des Zirkels mit wenigen magischen Fähigkeiten und einem Hang zur überdimensionierten Feuerkraft. Groß gewachsene Kerle mit mürrischen Blicken und großen Waffen, allerdings besaßen sie fast keine oder nur unzureichende zaubernde Fähigkeiten. Wenn man ein Problem hatte, das mit Waffengewalt gelöst werden musste, dann sollte man einen Reaper anfordern. Wenn es allerdings um Barrieren, Schutzzauber oder magische Wesen ging, denen konventionelle Waffen nichts anhaben konnten, kamen die Reaper genervt aus den Untergeschossen in die oberen Büros geschlichen und forderten jemanden wie mich an.

Eine Hexe.

Nur Marc war anders. Seit den Ereignissen in L.A. war unser Verhältnis … schwierig. Dieser junge Mann war ein richtiger Sunnyboy. Er hatte blonde, kurze Haare, trug das Hemd immer offen und besaß ein braun gebranntes Gesicht mit Fünf-Tage-Bart. Seine blauen Augen stachen selbst hier unter einer schummrigen Lampe im nächtlichen New York hervor. Als wir uns vor zwei Jahren in Los Angeles kennenlernten, sagte mir genau dieser Blick alles, was ich wissen musste. Marc war ein Surfer, der keine Probleme damit hatte, jede Menge Frauenbekanntschaften gleichzeitig zu haben. Dessen war ich mir zumindest sicher, bis ich den Fehler machte und eine Schulter zum Ausheulen brauchte.

»Marc, ihr setzt euer Leben für ein paar Informationen aufs Spiel, die unter Umständen nutzlos sind.« Ich berührte ihn am Arm und sah, wie der groß gewachsene Mann leicht zusammenzuckte. Fetzen der Vergangenheit zogen vor meinem geistigen Auge vorbei. Niemals hätte ich mit ihm schlafen dürfen. Niemals! Selbst, als mein damaliger Freund mir das Herz gebrochen hatte, nur um die Scherben einzeln aufzusammeln und sie Stück für Stück zu kitten.

»Und wenn sie es wert sind?«, entgegnete Marc mit samtener Stimme. »Du weißt, wie schlecht es um den Zirkel steht.«

Ja, das wusste ich. Nichts hatte mich in den letzten zwei Jahren mehr beschäftigt. Während die Vampirplage immer größer wurde, kämpft der Zirkel an allen Fronten. Wir sollten die Menschen beschützen, im Stillen, fernab von jeglicher Öffentlichkeit. Irgendjemand musste schließlich die ganzen Dämonen, Werwölfe, Vampire und Halbwesen in Schach halten, damit die Menschen bloß nichts von ihrer Existenz mitbekamen und ihr Leben in süßer Unwissenheit weiterleben konnten. Jahrhundertelang war dies meinen Schwestern gelungen, doch nun schien die Waage zu kippen.

Das Problem war, dass ich mittlerweile nicht mehr als kleine Hexe galt. Besonders nach dem Kraftschub der letzten Jahre war ich nun als Führungsoffizier für die Sicherheit des gesamten Zirkels verantwortlich. Und da die sechs Vampire im Inneren des heruntergekommenen Fabrikgebäudes wichtige Informationen bezüglich der nahenden Katastrophe besitzen sollten, konnte ich meine Augen davor nicht verschließen.

»Gut«, sagte ich und fügte einen tiefen Seufzer hinzu. »Versucht es, aber bei Walpurga seid vorsichtig!«

»Aber immer doch!« Voller Euphorie formten Phoenix’ Finger eine Faust. Anschließend legte er das automatische Gewehr in den Kofferraum des dunklen Mercedes und schlug Marc auf die Schulter. »Lass uns ein paar viel zu alte Ladys aufreißen. Das wird sicher lustig.«

Ich verzog keine Miene. Ob die Vampire im »Desire« Hunderte von Jahren auf dem Buckel hatten oder gerade erst von ihren Artgenossen erschaffen worden waren, spielte keine Rolle. Sie waren gefährlich und körperlich den beiden Männern um ein Vielfaches überlegen.

Keine Ahnung, was Bianca an seinem Humor fand. Die beiden hatten sich gesucht und gefunden. Freudestrahlend legte Phoenix die schusssichere Weste ab, entleerte seine Taschen und verstaute alles fein säuberlich im Auto. Als Letztes streifte er die Ritterlilie über seinen Kopf. Ein Amulett, das jeden magischen Einfluss verhinderte. Marc zögerte einen Moment. Mir gelang es, seinen Blick einzufangen.

»Mach dir keine Sorgen um uns. Wir kommen schon klar«, sagte er im beruhigenden Tonfall.

»Ich hoffe es«, flüsterte ich, als Marc begann, die Bewaffnung der Reaper abzulegen.

Als auch er seine Ritterlilie abnahm, ging ein Ruck durch meinen Körper und ich überlegte: Sollte ich es tun? Eigentlich war es strikt verboten, Reaper oder Hexen zu lesen. Ganz davon abgesehen, dass es sich nicht gehörte, war es auch ziemlich gefährlich, in die Seele eines anderen zu blicken. Jede Faser meines Körpers schrie mich an, es nicht zu tun, und doch konnte ich nicht widerstehen. Ich musste einfach wissen, wie viel Schaden ich in den letzten zwei Jahren angerichtet hatte.

Ruhig zog ich Luft in meine Lungen und schloss die Augen. Ohne ihre Ritterlilien konnte ich die Auren der beiden Männer vor mir sofort erkennen. Phoenix’ Seele pulsierte beinahe. Er strotzte vor Angriffslust, Wut und Freude. Das pulsierende Rot hätte man noch aus zwei Meilen Entfernung erkennen können. Als ich mich jedoch auf Marc konzentrierte, erschrak ich. Auch in seiner Aura war ein rötlicher Stich zu erkennen. Er wollte unbedingt in diesen Laden gehen. Allerdings war die vorherrschende Farbe Blau-Schwarz. Sehnsucht, Enttäuschung, Hoffnung und Trauer. Ich hasste mich für diesen Moment und drang noch tiefer in seine Gedanken ein.

Es war um einiges schlimmer, als ich befürchtet hatte. Das waren keine freundschaftlichen Gefühle, die er für mich hegte, sondern aufrichtige und ehrliche Liebe. Ich hatte mehr Mist gebaut, als ich es mir eingestehen wollte. Scham und Gewissensbisse machten sich in mir breit, als ich die Seelen der Reaper verließ und wieder ausatmete.

»Isabelle? Hallo?« Phoenix wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht. »Schau dir unsere Hexe vierten Grades an«, scherzte er in Marcs Richtung. »Womöglich kann man sich in der Gehaltsklasse ein paar Tagträume erlauben.«

Ich war anscheinend länger weg gewesen, als ich es wollte. Sofort fiel mein Blick auf Marc. Mit gekreuzten Armen sah er mich an. »Sicher … Tagträume.«

Sein Blick, dieser steinerne Ausdruck, die Haltung. Alles an ihm sah feindselig aus. Kopfschüttelnd drehte er sich um und ging mit Phoenix über die Straße. Er wusste, was ich gerade getan hatte. Verdammt, ich war aber auch eine dumme, kleine Hexe. Kaum hatte er sein Lilie abgelegt, musste ich in sein Innerstes eindringen. Das sprach nicht gerade für mich oder meine moralischen Vorstellungen von einem freien Willen.

»Marc, warte.« Ich holte die Jungs ein und berührte seine Schulter. »Ich wollte nur …«

Sofort riss er sich los. »Wir haben Arbeit, Miss Ashcroft. Aber natürlich nur mit Ihrer Erlaubnis, verehrte Hexe vierten Grades.«

Gott, er musste wirklich angepisst sein, wenn er mich so ansprach. Selbst wenn ich faktisch gesehen seine Vorgesetzte war, hatte er mich noch nie so genannt. Das hatte ich mir selbst zuzuschreiben.

»Passen Sie lieber auf, dass uns nichts passiert«, fügte Marc hinzu und schritt zur Tür.

Phoenix deutete mit beiden Zeigefingern auf mich. »Du bist unser Backup, Hübsche. Also schön die Augen offen halten.«

Ja, die Augen hatte ich offen. Leider ein wenig zu sehr. Mir blieb nichts anderes übrig, als meine langen, brünetten Haare zu einem strengen Zopf zu binden und in die Seitengasse neben dem Club zu schleichen. Wenn ich ihn schon innerlich verletzt hatte, musste ich wenigstens dafür sorgen, dass Marc heil wieder rauskam. Ich unterdrückte die aufkommende Wut in mir und versuchte mich zu konzentrieren. Zumindest einen klaren Kopf sollte ich in der laufenden Mission behalten. Es misslang mir vollends.

Dunkle Verführung

Man sollte doch meinen, dass eine jahrhundertealte magische Vereinigung mit Wissen, das die meisten Menschen durchdrehen lassen würde, und beinahe unendlichen Ressourcen eine bessere Ausrüstung ihr Eigen nennen sollte. Dumm nur, dass genau diese Ausrüstung in einem schicken Hochhaus im Central District verstaubte.

Ich legte meine Hände auf die milchige Scheibe, presste mein Gesicht auf die Handseiten, um meinen Blick vom Außenlicht abzuschirmen und sah durch die Scheibe. Stark konzentrierte ich mich und benutzte einen alten, französischen Neglischee-Zauber, um ein wenig aus dem Inneren des Clubs mitzubekommen. Die Töne drangen lediglich gedämpft an meine Ohren, trotzdem waren die Silhouetten der Leute im Inneren gut zu erkennen und auch ihre Auren schimmerten durch das Glas.

Freudig wurden Phoenix und Marc empfangen. Die Damen jubilierten, als ob eine lang erwartete Lieferung des Pizza-Service’ endlich ihr Ziel gefunden hatte. Ein unendlich makabrer Vergleich, der leider nur allzu treffend war. Ich konzentrierte mich auf die Vampire.

Eine groß gewachsene Blonde mit Minirock und langen Haaren schien die Anführerin der Meute zu sein. In der Aura der Dämonen konnte ich nicht lesen, ich sah nur einen dicken, schwarzen Fleck, wo eigentlich Gefühle und Überlegungen hätten sein sollen. Ohne Frage, sie war alt, vielleicht schon über Hunderte von Jahren. Bei den anderen konnte man zumindest noch den Hauch einer Seele erkennen, die bei der Blondine unter dicken Schichten ihres Hasses verborgen war. Sie küsste Phoenix auf die Wange und drückte ihren Körper an Marc. Die fünf anderen Frauen taten es ihr gleich. Augenblicklich wechselten sie höfliche Worte, dann wurden die Männer getrennt. Marc nahm an der Bar mit drei Frauen Platz, während Phoenix in meine Richtung geführt wurde. Sie setzten sich auf ein Sofa, das sich in die Ecke des Raumes schmiegte. Alles hier schien provisorisch. Selbst die Theke war zusammengeschustert. Perfekt, um sie schnell zu demontieren und anderswo wieder aufzubauen.

Ein gefährliches Spiel mit dem Feuer begann: Der weibliche Vampir mit den kurzen, brünetten Haaren spielte mit Marcs Hemdknöpfen, während eine Rothaarige mit ihren langen Fingernägeln über seinen Hals streichelte. Ihre Bewegungen gingen tiefer, bis sie seine Innenschenkel erreicht hatte. Fast unmerklich strich sie über den Stoff seiner Hose. Ganz langsam führte sie ihre Finger auf und ab, in immer größeren Kreisen. Als Marc sich zu ihr umdrehte, um ein paar Worte zu wechseln, knöpfte die brünette Vampir-Lady sein Hemd auf und legte ihren Kopf an seine Schulter. Diese Maskerade führten die Vampire nicht zum ersten Mal auf. Es war eine perfekt inszenierte Schau, ein Ritual. Wussten die Männer, wie wenig Zeit ihnen blieb?

Während Phoenix an der Theke bereits die Hand der Blonden streichelte, küsste eine weitere Frau seinen Nacken. Drei bei Marc, zwei Vampire bei Phoenix … verdammt, die Sechste im Bunde hatte ich aus den Augen verloren.

Ich musste mich stärker konzentrieren, um den Neglischee-Zauber noch heftiger wirken zu lassen. Aus Schatten und Umrissen wurden Menschen, die graue Mauer um mich herum floss herab. Und auch die Stimmen im Inneren erklangen nun klarer, als würde ich neben ihnen stehen. Endlich erkannte ich den sechsten Vampir. Aus einem kleinen Nebenraum kam die Frau zurück, in ihren Händen waren Gurte und Seile. Geschickte Vampir-Ladys, sie wollten ihr Essen genießen.

Aus dem Augenwinkel sah Marc die aufkommende Gefahr und versuchte so ruhig wie nur möglich zu bleiben. Ihnen lief die Zeit davon.

»Ich habe euch hier noch nie zuvor gesehen«, sagte er und versuchte endlich, das zu erfahren, wofür sie gekommen waren. Dabei streichelten seine Finger über den Unterarm der brünetten Vampir-Frau.

»Wir sind mal hier, mal dort«, hauchte sie mit verführerisch-geheimnisvoller Stimme und kam ganz nahe an sein Ohr.

Ich konzentrierte mich noch stärker und spürte zeitgleich ein heftiges Pochen in meinem Kopf. Lange würde ich das nicht durchhalten können.

»Wir werden uns jetzt länger in der Gegend aufhalten. Wie könnten wir uns so eine Party entgehen lassen.«

Für einen Moment schien Marc perplex, als sie sein Hemd öffnete und über seine muskulöse Brust streichelte. Die Rothaarige küsste seine Schultern und zog ihre Fingernägel über seinen Rücken. Als sie bei den Armen des Reapers angelangt war, verband sie seine Handgelenke mit Seilen. Ihre Finger waren geübt und der Knoten so fest, dass Marc sich nicht mehr rühren konnte.

»Eine Party?«, fragte Marc nach.

Die Frau zog ihr Top aus. Sogar von hier erkannte ich, dass ihre Brustwarzen steinhart waren. Sie musste große Lust auf das Kommende verspüren. Langsam fielen auch ihr Rock und der Slip. Sie wiegte ihren Körper vor Marcs Gesicht, trat nahe an ihn heran und nahm sein Gesicht in beide Hände. »Eine richtig große Party. Die beste, die du jemals gesehen hast. Nun ja, wenn du sie siehst.«

Ihre Worte lenkten Marc ab. Sofort war die Rothaarige zur Stelle und band ein weiteres Seil um seine Ellenbogen. Die Arme konnte er nun gar nicht mehr bewegen.

Während eine Vampir-Lady jeden Laut mit einem Kuss erstickte, zog eine andere ihm seine Schuhe und die Hose aus. Marcs Penis zeichnete sich unter dem dünnen Stoff der Shorts ab, als die rothaarige Frau ihn an seinen Haaren zu sich zog und mit den Fingernägeln über eine Brust fuhr.

»Und wo soll die Party steigen?«, wollte Marc mit gedämpfter Stimme wissen. Nicht nur an seinem Gemächt erkannte ich, dass es ihm erhebliche Probleme bereitete, sich zu konzentrieren.

»Hier«, wisperte der Vampir und schenkte ihm einen tiefen und langen Kuss. Ich sah, wie sie mit den Fingern über seine Lippen streichelte, während die andere zärtlich über seine Shorts fuhr. »Genau hier. In New York. In ein paar Wochen wird das der perfekte Ort, um richtig Spaß zu haben.«

Die Damen lachten unheilvoll auf und widmeten sich nun vollends Marcs gefesseltem Körper. Als der dritte Vampir seine Shorts herabzog und ich Marcs steifen Penis sah, kam ich nicht umhin, an unsere gemeinsamen Nächte zu denken. Ich kannte die Gefahr, wusste, was auf dem Spiel stand, und doch spürte ich, wie sich meine Atmung beschleunigte. Die drückende Hitze dieser viel zu warmen Sommernacht vermischte sich mit dem Fackeln in meiner Brust. Eine Schweißperle suchte sich windend den Weg an meinem Hals hinunter und fing sich in meinem Ausschnitt. Auf einmal schien meine Kleidung zu eng zu sein. Mein Slip, der sich eben noch wie eine zweite Haut an mich geschmiegt hatte, drückte nun gegen meine Scham, als würde er die Hitze in mir noch anfeuern wollen. Auch meine Brustwarzen stießen gegen den seidenen BH und schienen mit jeder noch so kleinen Bewegung fest gegen die weiche Innenseite zu reiben. Ich erinnerte mich an Marcs Küsse, an seine starken Hände auf meinem Körper und wusste schon im nächsten Moment, dass mein Herz eigentlich einem anderen gehörte. Nur kurz erlaubte ich mir noch einen Blick auf Marcs Leib. Er war komplett von den nackten Frauen eingeschlossen. Sein Rücken lag auf der Brust der Rothaarigen, während die Brünette ihn weiter küsste und ihre Fingernägel über seine Brust streifen ließ. Doch am meisten mussten ihn die Zungenschläge des dritten Vampirs aus dem Konzept bringen. Auch sie hatte sich ihres Kleides entledigt und kniete vor der Couch. Ihre Zunge streichelte langsam sein Glied, suchte sich ihren Weg nach oben, um die Eichel zu erreichen. Ihre Lippen öffneten sich und sie ließ Marcs erigierten Penis tief in sich gleiten. Dabei streichelte sie hauchzart mit den Daumen über den Schaft. Sekunden später zog sie sich wieder zurück und wartete, bis der gefesselte Soldat des Zirkels sich unter ihren schmerzhaften Zärtlichkeiten wand.

Ich war kurz davor, die Steinmauer mit einem Eruptionszauber in tausend Teile zu sprengen. Was zum Teufel war nur los mit ihm? Er schien nicht mal im Ansatz bei der Sache zu sein. Marcs Gedanken waren so einfach zu durchdringen, dass selbst die Vampire leichtes Spiel hatten. Ich musste ihn wirklich verletzt haben.

Nachdenklich kaute ich auf meiner Unterlippe und wandte meinen Blick Phoenix zu. Ihm erging es nicht besser, aber zumindest versuchte er noch, ein paar Informationen aus den Frauen herauszupressen.

Auch seine Hände waren mittlerweile hinter seinem Rücken zusammengebunden. Er stand aufrecht, sein Hemd wurde ihm gerade über den Kopf gezogen. Es folgten Küsse von zwei Vampiren. Beide stellten sich vor ihn, berührten seinen Hinterkopf und führten ihn jeweils zu ihrem Mund. Er konnte kaum Luft holen, so schnell wechselten sich die beiden ab. Nur die Blondine, der älteste Vampir unter ihnen, stand hinter Phoenix und öffnete seinen Gürtel.

»Und wann steigt diese Party?«, presste Phoenix zwischen zwei Küssen hervor.

»Du willst wirklich dabei sein, oder?« Die Stimme der blonden Vampir-Frau klang amüsiert. Sie schien das Spiel in allen Facetten zu genießen. Ihre langen, roten Fingernägel bohrten sich in Phoenix’ Brust. Jede Bewegung hinterließ rote Striemen. Immer, wenn eine der Frauen die Lippen auf die seinen setzte, presste sie ihre Nägel in Phoenix’ Haut und hielt ihn fest. Auch sein Penis spannte unter dem Stoff seiner Hose. Nicht mehr lange, dann würden auch seine Gedanken nur noch von Gier getrieben werden. Ich konnte förmlich spüren, wie Phoenix schwächer wurde, wie seine Lust und Begierde die Oberhand gewannen. Jede Bewegung der Frauen goss Öl in das Feuer seines Verlangens.

Irgendetwas stimmte hier nicht. Noch einmal nahm ich alle Kraft zusammen, während meine Augen den Raum absuchten. Keine Veränderung. Zwei Seelen, die immer schwächer wurden und in die Lust abglitten, sowie sechs Untote, deren Auren fast schon verdorrt waren. Ansonsten war niemand im Club, zumindest niemand, den ich spüren konnte. Eine tolle Hexe war ich! Noch einmal biss ich auf meine Lippen und mahnte mich zur Ruhe. Aber auch Marc und Phoenix: Die beiden waren doch Profis! Erst vor zwei Jahren waren sie von L.A. in den New Yorker Zirkel versetzt worden. Sie hatten schon ganz andere Aufgaben gemeistert …

Die Vampire spürten anscheinend, dass sich ihre Beute im Netz verfangen hatte. Auch Phoenix’ Hose wurde herabgezogen, die beiden Vampir-Ladys entkleideten sich vor ihm. Dabei zogen sie ihn mit ihrer kleinen Showeinlage immer weiter in ihren Bann. Lustvoll schmiegten sie sich eng aneinander, streichelten ihre makellose Haut und küssten gegenseitig ihre Brüste. Immer wieder drückten sie ihren Körper auch an Phoenix’ Brust, strichen über sein Gesicht und küssten sich gegenseitig.

»Ich wäre wirklich gern dabei«, gab Phoenix schließlich zu, in einem letzten Versuch, noch mehr Informationen über die bevorstehenden Gefahren zu bekommen.

Es war der blonde Vampir, der ihn an seinen Haaren zu sich zog und über seinen Nacken leckte. »Du bist ein interessantes Spielzeug.« Ihre Fangzähne waren bereits leicht zu sehen. Es konnte nicht mehr lange dauern. »Zu schade, dass du es nicht mehr erleben wirst.« Sie kicherte beinahe verlegen. »Bald schon ist es so weit. Ihr Menschen werdet endlich eurem Herrn und Meister begegnen. Nur noch ein paar Wochen und nichts und niemand kann die Vier aufhalten.«

Die Vier? Ich wiederholte die Worte im Kopf, damit ich sicher war, sie gehört zu haben. Denn das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein! Die Söhne des Teufels konnten unmöglich hier sein! Einen hatte ich zurück in die Hölle geschickt, dem zweiten die Kräfte geraubt, vom dritten gab es seit Jahrhunderten keine Spur und mit dem vierten … nun ja, mit ihm war ich zusammen. Irgendwie zumindest.

Mit staubtrockener Kehle versuchte ich, der Szenerie vor mir zu folgen. Phoenix konnte seine Augen nicht mehr von den Vampiren nehmen. Er saß fest im Griff der Blondine, die nun auch seine Shorts herabzog. Phoenix’ Glied ragte augenblicklich steif den Frauen entgegen. Dünne Äderchen ragten aus der Haut und wanderten bis zur Spitze hoch. Das dunkle Rot seiner Eichel war benetzt von klarer Flüssigkeit, die kaum wahrnehmbar im matten Glanz der Lichter schimmerte. Die gewundenen Adern an seinem Glied hatten so viel Blut in die rote Eichel gepumpt, dass ich befürchtete, sie würde gleich explodieren. Dieser Gedanke machte mich nur noch geiler, als ich sowieso schon war. Die Muskeln unter Phoenix’ Haut spielten, während zwei der Vampire sich verführerisch vor ihn knieten. Erst rieben sie seinen steifen Schwanz, begannen an der feuchten Eichel zu spielen, dann wanderten ihre schlanken Finger hinunter und massierten seine Hoden. Mehrere Male wiederholten sie ruhig diese Prozedur. Sie waren dabei so nahe an seinem Körper, dass ihre Brüste über seine Haut streichelten, während ihre Finger das dünne und hochsensible Bändchen seines Penis rieben. Mal nur mit dem Daumen, dann mit der Handfläche erhöhten sie den Druck oder streichelten die Stelle zart, einer Feder gleich. Ich konnte nicht sagen, wie viele Minuten sie dieses Spiel mit ihm spielten, doch er litt fürchterlich.

Das Schlimmste daran war, dass auch meine Lust immer weiter angefacht wurde. Marc und Phoenix so hilflos zu sehen, überall von Händen und Lippen verführt und von ihrem Auftrag abgebracht, heizte auch meinen Gedanken ein. Obwohl ich es nicht wollte, glitt meine Hand unter die weiße Bluse. Ich zog den BH ein Stück zur Seite, damit ich meine Brustwarzen berühren konnte. Wenige Herzschläge später waren sie hart und ich musste mich zwingen, meine Hand nicht unter meinen knielangen Rock gleiten zu lassen. Meine intimste Stelle begann zu kochen. Ich spürte ein wohliges Ziehen im Unterleib, eine Wärme, die sich langsam über meinen gesamten Körper ausbreitete. Ich fixierte Marc nun mit weit aufgerissenen Augen. Warum war ich noch mal hier? Ich konnte mich nicht erinnern. Stattdessen spürte ich die aufkommende Lust und war nicht bereit, sie zu bekämpfen.

Mein Atem beschleunigte sich, als ich Marcs Six-Pack sah und die Schweißperlen, die sich langsam einen Weg herab suchten. Die Vampire ließen ihm kaum Luft zum Atmen, kratzten über seine Brustwarzen und bearbeiteten seinen Penis schneller. Meine Gedanken kreisten nur noch darum, dass ich eine der Frauen sein könnte, die seine heißen Lippen spürte, seinen Körper an den ihren presste oder seinen Schwanz tief in sich …

»Na, das ist doch mal ein Anblick!«

Die Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Hastig fuhr mein Kopf herum und ich zog meine Hand aus der Bluse, als ich den Mann in der Gasse entdeckte. Er trug einen teuren Anzug, seine Krawatte war gelockert. Ruhig lehnte er an der Wand und beobachtete mich.

Langsam kam er näher. »So eine wunderschöne Frau muss doch nicht hier draußen sein, um ein wenig Spaß zu haben.«

Zugegeben, er war nicht gerade unattraktiv. Ungefähr mein Alter, dunkle Haare, braun gebrannt und mit einem leichten Schwips vom Alkohol. Ein Mundwinkel zog sich nach oben.

»Wie wäre es, wenn ich dich drinnen auf einen Drink einlade. Vielleicht ist man sich ja sympathisch?«

Selbst im kargen Licht der Lampe erkannte ich die ungebräunte Stelle, dort, wo eigentlich ein Ehering sein sollte. Ein Geschäftsmann, der sich fernab von seiner Frau etwas gönnen wollte. Manchmal fiel es mir schwer, die Menschen zu mögen.

»Verschwinde«, zischte ich und konzentrierte mich wieder auf die Auren der beiden Reaper. Die Vampir-Ladys zeigten gerade das ganze Spektrum ihrer Verführungskünste. Marc und Phoenix war anzusehen, dass sie die wundervolle Tortur genossen. Immer mehr Frauen hatten ihre Reißzähne ausgefahren. Es würde nicht mehr lange dauern. Shit! Die beiden waren in größter Gefahr!

Einige Sekunden später hatte ich mich wieder gesammelt. Irgendetwas stimmte hier überhaupt nicht.

»Warte!«, rief ich dem Mann hinterher und lief auf ihn zu. »Vielleicht riskieren wir doch mal einen Blick. Ich weiß, für eine New Yorkerin ist das ziemlich klischeebehaftet, aber ich trinke gern einen Cosmo.«

Die Augen des Fremden glänzten, er bot mir seinen Arm. »Einen Cosmopolitan für die Dame, sehr gern. Wenn ich bitten dürfte?«

Wie ein Gentleman geleitete er mich zur Tür und wollte sie für mich öffnen. Als er den Knauf drehen wollte, ruckelte es nur kurz, jedoch gab das Türblatt nicht einen Zoll nach.

»Mist!«, flüsterte er und versuchte es erneut. »Haben die überhaupt geöffnet?«

Natürlich hatten sie. Und sie waren klug genug, die Tür abzuschließen, um in Ruhe ihre Beute zu genießen.

»Darf ich?« Ich drückte mich an seinem Körper vorbei und spürte die erhitzte Haut. Mir war klar, dass er mich gerade mit seinen Blicken auszog und jeder Gedanke in seinem Verstand sich darum drehte, wie ich wohl nackt aussah, aber das kam mir nur entgegen. Ich öffnete die Tür mit einem leichten Entriegelungszauber und achtete darauf, dass der Mann den bläulichen Schimmer in meiner Handfläche nicht sah. Er war dafür auch viel zu sehr damit beschäftigt, meinen Nacken mit Küssen zu bedecken. Selbst durch seine Hose und meinen Rock spürte ich seinen immer größer werdenden Penis, als er sich an mich drückte.

Ich drehte mich um und öffnete die Tür mit einem Ruck. Der Fremde lächelte. »Das wird eine unvergessliche Nacht.«

Jetzt musste auch ich lächeln. »Verlass dich drauf!«

Wir zogen innerhalb weniger Sekunden die Aufmerksamkeit der Meute auf uns. Ihre Blicke lagen zwischen Ungläubigkeit und freudiger Erregung.

»Ich dachte, dass wir abgeschlossen hätten?«, sagte die Blonde in Richtung ihrer Vampire.

»Haben wir auch«, antwortete die Brünette.

Der rothaarige Vampir ließ von Marc ab, schritt auf uns zu und schloss die Tür. »Aber warum nicht … mehr Menschen – mehr Spaß.«

Der Geschäftsmann gab ihr schnell die Hand. »Das wird unglaublich … Guten Abend, mein Name ist Brian.«

»Hey, Brian«, hauchte der Vampir und streichelte über meine Schulter. »Und wer ist deine Freundin?«

Die weiteren Fetzen dieses Gesprächs bekam ich nicht mehr mit. Erneut ballte sich die Lust in mir. Ich hatte das Gefühl, es flöße brodelnde Lava durch meine Adern. Allein Marcs Anblick ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen. Ein Blick in seine Augen offenbarte mir, dass er genauso dachte. Er leckte über seine Lippen und genoss die Zärtlichkeiten der Ladys, während er nur Augen für mich hatte. Ich wollte ihn! Ich wollte ihn hier und jetzt!

Langsam ging ich auf ihn zu, mit jedem Schritt wuchs meine Begierde. Kurz vor dem Sofa spürte ich eine Hand auf meiner Schulter.

Der rothaarige Vampir begann meine Haut zu streicheln und fuhr mit dem Handrücken über meine Wange. »Verrätst du mir deinen Namen?«

Noch bevor ich eine Antwort formulieren konnte, legte sie zärtlich ihre Lippen auf die meinen. Es folgte ein tiefer und langer Kuss, bei dem sie meine Zunge hauchzart massierte. Ich wusste nicht, warum, aber plötzlich legte ich meine Arme um ihren Körper. Ein süßliches Parfüm drang mir in die Nase. Als sie von mir abließ, konnte ich gar nicht anders, als mich zu ihr zu lehnen und den Kuss zu erwidern. Ihre Lippen waren so zart wie Seide und die Fingerspitzen, welche meinen Rücken streichelten, ließen mein Blut kochen.

»Isabelle«, hauchte ich schließlich, während sie mir tief in die Augen sah.

»Willkommen, Isabelle.« Sie führte mich zum Sofa und ließ mich Platz nehmen. »Es ist schön, dass du hier bist.«

Gott, ich liebte diesen Ort! Er besaß eine Magie, die sich völlig über meinen Verstand legte. Langsam begann der weibliche Vampir meinen Hals zu küssen. Es war, als ob er eine feurige Spur hinterließ. Ich schloss für einen Moment die Augen und lehnte meinen Kopf zur Seite, damit die Lady besser an die hochsensiblen Stellen kam. Ihre Küsse waren zärtlich und behutsam. Langsam drehte ich mich zu ihr. Ich wollte sie küssen, ihre weichen Lippen erneut und für alle Ewigkeit spüren. Mit einem Schlag öffnete ich die Augen und mein Herz hörte für Sekunden auf zu schlagen. Die Fangzähne des Vampirs waren komplett ausgefahren. Spitz und tödlich ragten sie mir entgegen und doch wollte ich nichts anderes, als dass sie in mich eindrangen. In dem Kokon aus Wärme und Begierde erkannte ich schwach eine andere Person im Nebenraum. Dort, wo eine Vampir-Lady die Ketten und Seile herholte, war noch eine Präsenz zu erkennen. Schwach und gut geschützt sah ich nun doch gelbliches Licht. Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag in die Magengrube. Es tat fast körperlich weh, aus dem Fluch auszubrechen und meine Gedanken auf die Gefahren vor mir zu konzentrieren. Doch endlich war meine Sicht wieder klar:

Hier war ein Schwarzmagier mit einem mächtigen Fluch am Werk!

Kurz bevor die Zähne der Frau sich in meinen Hals bohrten, wirkte ich einen Eruptionszauber und drückte meine rechte Hand nach vorn. Die Druckwelle schleuderte den Vampir auf den Magier im Nebenraum. Augenblicklich erstarb das gelbliche Glühen, und die wundervolle Magie, unter der wir uns befanden, zerbrach.

Neben mir wurde auch Marc klar. Zwei Vampire schossen auf ihn zu und bissen ihn in Hals und Nacken, sodass sein schmerzvoller Schrei den Raum erfüllte. Mit zwei Entfesselungszaubern löste ich die Seile, welche um Marc und Phoenix gebunden waren, und kümmerte mich anschließend um die Blondine. Der ersten Druckwelle konnte sie ausweichen, die zweite traf sie zwar, aber ihr Fußtritt gegen meinen Kopf schmerzte trotzdem höllisch. Die Kraft warf mich zu Boden. Ich zwang mich, meine Augen offen zu halten und auf Marc zu blicken. Geistesgegenwärtig hieb er seinen Ellenbogen gegen den hinteren Vampir und rammte sein Knie in den Bauch des vorderen. In einer Bewegung zog er seine Shorts nach oben und donnerte seine Faust ins Gesicht der am Boden liegenden Vampir-Braut. Damit hatte er sie wütend gemacht. Mit infernaler Kraft sprang sie auf ihn zu. Gerade so konnte ich einen Feuerball formen, der sie mitten im Lauf traf. Ihre Schreie waren spitz, wie Nadeln. Sie drehte sich in der Feuersbrunst um die eigene Achse, der Geruch von verkohltem Fleisch drang mir in die Nase und bevor das Feuer auf andere Bereiche überspringen konnte, zerfiel die Frau zu Asche. Diese Gefahr war gebannt. Blieben noch fünf und der Magier.

Ich drehte mich um und erkannte, dass auch Phoenix in Schwierigkeiten steckte. Auch sein Hals blutete, jedoch war es ihm gelungen, mit zwei präzisen Hieben die Vampire von sich fernzuhalten. Die Frauen lauerten in Angriffsposition vor ihm, warteten darauf, den richtigen Moment zu erwischen, um ihn auszuschalten. So weit durfte ich es nicht kommen lassen. Mein Glück war, dass die Vampire nahe beieinander standen und sich vollends auf Phoenix konzentrierten. Ich raffte mich auf und steckte alle mir verbliebene Kraft in den Steinzauber. Erdmagie lag mir nicht wirklich, ich brillierte eher bei Angriffszaubern, aber diese Art der Versteinerung war genau die richtige Antwort auf zwei zusammenstehende Feinde, die nur darauf warteten loszuschlagen. Sie bekamen nicht mit, wie die braune Druckwelle sie traf und ihre Haut mit knackenden Geräuschen zu einer granitartigen Schicht wurde. Es dauerte nur Herzschläge, bis ihre Bewegungen erstarben und sie mit gefletschten Zähnen vor Phoenix zu Statuten wurden. Ein seltsamer Anblick war es, als der nackte Mann mit den Frauen kurzen Prozess machte. Von einem kleinen Beistelltisch riss er das Bein ab, hämmerte es gegen die Köpfe der beiden und augenblicklich fiel graue Asche zu Boden.

Fehlten noch drei!

Marc war in Bestform. Es war die Wut auf sich selbst, die ihn anzutreiben schien. Ich musste gar keine Zauber mehr wirken. Blitzschnell hatte er sich einen Billardqueue gegriffen und die Spitze der am Boden liegenden Vampir-Frau ins nicht mehr schlagende Herz gebohrt. Voller Zorn wartete er nicht einmal darauf, wie sie zu Staub zerfiel, sondern schlug das dicke Ende des Stabes direkt gegen den Schädel des zweiten Vampirs. Als dieser zurücktorkelte, setzte Marc zum finalen Stoß an. Ein kräftiger Hieb besiegelte ihr Schicksal.

Nun war nur noch die Blondine übrig. Ich war mir sicher, dass der älteste Vampir sich nicht so einfach besiegen lassen würde. Vor allem nicht, da ein Schwarzmagier auf ihrer Seite stand.