DIE MEROWINGER - Neunter Roman: Zwei Todfeindinnen - Robert Gordian - E-Book
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DIE MEROWINGER - Neunter Roman: Zwei Todfeindinnen E-Book

Robert Gordian

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Beschreibung

„Wir haben zweihundert zuverlässige Männer“, sagte Brunichilde. – „Auch die Zuverlässigsten pflegen die Köpfe zu zählen, die sie im Notfall abschlagen müssen“, sagte der Rotbart, „und danach berechnen sie die Wahrscheinlichkeit, ihre eigenen zu verlieren. Im Falle, dass drei oder vier gegen einen stehen, wird auch der Tapferste kleinmütig. Ich fürchte, Herrin, dass dieser Fall morgen schon eintreten könnte. Die wir dort sehen, sind erst die Vorhut.“ Das Frankenreich im Jahre 567: Brunichilde, die schöne Frau des Königs Sigibert, ist außer sich vor Schmerz – und Zorn! Es heißt, ihre Schwester, die Königin des Nachbarreiches Neustrien, wurde von einer Krankheit dahingerafft… aber Brunichilde weiß, dass dies nur das Werk ihrer Schwägerin Fredegunde sein kann. Sie schwört Blutrache; nicht eher will sie ruhen, bis ihre Feindin im Grabe liegt. Aber während die Männer auf dem Schlachtfeld kämpfen, spinnt Fredegunde bereits die nächste Intrige… Die fesselnde Familiensaga über eine der mächtigsten Familien des frühen Mittelalters, die mit Blut und Schwert Geschichte schrieb: die Merowinger. Jetzt als eBook: „DIE MEROWINGER – Neunter Roman: Zwei Todfeindinnen“ von Robert Gordian.

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Über dieses Buch:

Das Frankenreich im Jahre 567: Brunichilde, die schöne Frau des Königs Sigibert, ist außer sich vor Schmerz – und Zorn! Es heißt, ihre Schwester, die Königin des Nachbarreiches Neustrien, wurde von einer Krankheit dahingerafft … aber Brunichilde weiß, dass dies nur das Werk ihrer Schwägerin Fredegunde sein kann. Sie schwört Blutrache; nicht eher will sie ruhen, bis ihre Feindin im Grabe liegt. Aber während die Männer auf dem Schlachtfeld kämpfen, spinnt Fredegunde bereits die nächste Intrige …

Die fesselnde Familiensaga über eine der mächtigsten Familien des frühen Mittelalters, die mit Blut und Schwert Geschichte schrieb: die Merowinger.

Über den Autor:

Robert Gordian, geboren 1938 in Oebisfelde, studierte Journalistik und Geschichte und arbeitete als Fernsehredakteur, Theaterdramaturg, Hörspiel- und TV-Autor, vorwiegend mit historischen Themen. Seit den neunziger Jahren verfasst er historische Romane und Erzählungen. Robert Gordian lebt in Eichwalde, einem Vorort Berlins.

Robert Gordian veröffentlichte bei dotbooks bereits zwei historische Romanserien:

ODO UND LUPUS, KOMMISSARE KARLS DES GROSSEN

Erster Roman: Demetrias Rache

Zweiter Roman: Saxnot stirbt nie

Dritter Roman: Pater Diabolus

Vierter Roman: Die Witwe

Fünfter Roman: Pilger und Mörder

Sechster Roman: Tödliche Brautnacht

DIE MEROWINGER

Erster Roman: Letzte Säule des Imperiums

Zweiter Roman: Schwerter der Barbaren

Dritter Roman: Familiengruft

Vierter Roman: Zorn der Götter

Fünfter Roman: Chlodwigs Vermächtnis

Sechster Roman: Tödliches Erbe

Siebter Roman: Dritte Flucht

Achter Roman: Mörderpaar

Neunter Roman: Zwei Todfeindinnen

Zehnter Roman: Die Liebenden von Rouen

Elfter Roman: Der Heimatlose

Zwölfter Roman: Rebellion der Nonnen

Dreizehnter Roman: Die Treulosen

***

Überarbeitete Neuausgabe April 2014

Die komplett überarbeiteten und erweiterten Neuausgaben der Merowinger-Romane von Robert Gordian, die bei dotbooks erscheinen, beruhen auf einer Tetralogie, die zwischen 1998 und 2006 in verschiedenen Verlagen veröffentlicht wurde. Teile des vorliegenden neunten Romans der Serie erschienen erstmals 1998 in Die schrecklichen Königinnen, veröffentlicht im Deutschen Taschenbuch Verlag GmbH, München.

Copyright © der Originalausgabe 1998 Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH, München

Copyright © der überarbeiteten Neuausgabe 2014 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design, München

ISBN 978-3-95520-096-1

***

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Robert Gordian

DIE MEROWINGER

Zwei Todfeindinnen

Neunter Roman

dotbooks.

Was bisher geschah

Im Jahr 561 stirbt König Chlothar, der jüngste Sohn Chlodwigs, der den letzten Statthalter der Römer vertrieben und das mächtige Frankenreich gegründet hatte.

Fünfzig Jahre hat Chlothar sein Teilreich regiert, zuletzt sogar – als Erbe nach salischem Recht – das gesamte, im Wesentlichen das heutige Frankreich umfassende Herrschaftsgebiet. Er hinterlässt vier Söhne: Charibert, Gunthram, Sigibert und deren Halbbruder Chilperich. Sie teilen das Reich wie Gutsherren unter sich auf. Als Charibert schon nach wenigen Jahren stirbt, erben die Brüder zu gleichen Teilen, so dass es nur noch drei Teilreiche gibt: das östliche Austrasien unter der Herrschaft Sigiberts, das nordwestliche Neustrien unter der Herrschaft Chilperichs und das Südreich, noch immer nach seinen früheren Herren als Burgund bezeichnet und regiert von Gunthram.

Da es viel zu erben und zu verteilen gibt, kommt es darüber zu Zerwürfnissen und Zusammenstößen unter den Merowinger-Brüdern. Chilperich, König des kleinsten der drei Teilreiche, fühlt sich besonders benachteiligt und versucht immer wieder, mit kriegerischen Mitteln das Ergebnis der Teilung zu seinen Gunsten zu korrigieren. Es entsteht ein Dauerkonflikt, dessen Höhepunkt eine Heirat ist.

Sigibert, der Jüngste der drei Merowinger, duldet keine Zustände, wie sie an den Höfen seiner Brüder normal sind. Er missachtet ein Bauernkönigtum ohne Glanz und sucht die Verbindung zu dem in römischer Tradition stehenden Königtum der Westgoten in Spanien. Erfolgreich wirbt er um Brunichilde, die siebzehnjährige, viel bewunderte Tochter des Königs Athanagild, und feiert mit ihr Hochzeit. Damit weckt er den Neid seines Halbbruders Chilperich, der sich dem »kleinen Haudrauf« eigentlich überlegen und daher nun benachteiligt fühlt. Plötzlich schämt er sich seiner fünf Gemahlinnen, die alle nur Töchter einfacher Gefolgsleute sind: eines Hundertschaftsführers, eines Handwerkers, eines Schankwirts. Fredegunde, seine zweite Frau, war unfrei geboren und diente zunächst der ersten Gemahlin Chilperichs, die sie auf raffinierte Weise verdrängte, als Magd; so rückte sie an die erste Stelle auf.

Brunichilde hat eine Schwester, und Chilperich wirbt um sie. Seine Gesandtschaft hat zunächst keinen Erfolg am westgotischen Hof von Toledo. Man zögert dort, dem als Unruhestifter, Grobian und Frauenverächter übel beleumdeten Frankenkönig die Tochter zur Frau zu geben. Zwei Jahre ziehen sich die Verhandlungen hin. Erst als Chilperich den Eid leistet, sich von allen anderen Frauen zu trennen und künftig nur noch mit seiner rechtmäßigen Gemahlin zu leben, wird Galsvintha auf die Reise nach Soissons geschickt. Aber der König ist enttäuscht – die heiß Begehrte und auch mit Morgengabe und Wittum teuer Erkaufte ist reizlos, langweilig, frömmlerisch, ihrer jüngeren Schwester Brunichilde vollkommen unähnlich.

Anfangs hält Chilperich sich an seinen Eid, doch bald nimmt er heimlich und schließlich offen die Beziehungen zu Fredegunde wieder auf. Galsvintha beklagt sich und bittet ihn, ihr die Heimkehr an den gotischen Hof zu erlauben. Er lehnt ab, um ihre reiche Mitgift behalten zu können und weil er sich einem Racheakt der beleidigten Goten nicht gewachsen sieht.

Fredegunde besteht darauf, ihren früheren Rang am Hof zurückzuerhalten. Als sie behauptet, in einem von ihr belauschten Gespräch habe die Königin von einer geplanten Flucht zu ihrer Schwester nach Austrasien gesprochen, glaubt ihr der König. Er lässt Galsvintha von einem Knecht ermorden. Offiziell ist sie das Opfer einer tödlichen Krankheit. Chilperich heuchelt Trauer und Schmerz – und heiratet wenige Tage später Fredegunde zum zweiten Mal.

Für Brunichilde gibt es jedoch keinen Zweifel: Es war Mord. Sie sieht sich in der Pflicht zur Blutrache und stellt sich, da König Sigibert zögert, selbst an die Spitze der Rüstungen zu einem Vergeltungsschlag. Verstärkt durch germanische Haufen vom rechten Rheinufer, fällt das austrasische Heer in Neustrien ein. Chilperich leistet Widerstand, unterliegt jedoch meistens und zieht sich schließlich in den äußersten Winkel seines Reiches, nach Tournai (heute Belgien) zurück. Sigibert verfolgt ihn und nimmt Neustrien in Besitz. Auf dem Krongut Vitry lässt er sich auf den Schild heben und von den Neustriern per Akklamation zu ihrem König erheben. Chilperichs Untergang scheint nur noch eine Frage von Tagen zu sein. Dass Fredegunde in der belagerten Festung noch den lange erwarteten Sohn und Erben zur Welt bringt, ist ohne Bedeutung und von tragischer Ironie.

Doch plötzlich wendet sich das Blatt. Nur wenige Stunden ist Sigibert König von Neustrien. Noch am selben Abend, auf der Krönungsfeier, stürzen sich zwei Männer auf ihn und stechen ihn nieder. Chilperich, der sich schon tatenlos seinem Schicksal ergeben hatte, erfährt überrascht, dass Fredegunde es war, die die Mörder – ihr hörige einstige Liebhaber – mit vergifteten langen Messern rüstete und nach Vitry sandte.

Die in Paris zurückgebliebene Brunichilde erwartet derweil mit Ungeduld die Nachricht vom Ende des Mörderpaars …

Dramatis personae

Brunichilde, Königin von Austrasien

Childebert, Brunichildes Sohn, König, 5 Jahre alt

Ingunde, Brunichildes ältere Tochter

Chlodosvintha, Brunichildes jüngere Tochter

Herzog Boso, austrasischer Königsvasall

Herzog Gundoald, Vertrauter Brunichildes

Amalbert, austrasischer Edler

Frolaica, Dienerin der Brunichilde

Chilperich, König von Neustrien

Fredegunde, seine Gemahlin, Königin

Merovech, sein ältester Sohn

Chlodwig, sein zweitältester Sohn

Samson, sein dritter Sohn, Kleinkind

Basina, Tochter Chilperichs von Audovera

Rigunth, Tochter Chilperichs von Fredegunde

Chuppa, neustrischer Marschalk

Waddo, Gefolgsmann Chilperichs

Leudast, Comes von Tours

Merellus, Baumeister

Kapitel 1

Am Tage nach der Krönung Sigiberts in Vitry wurde auf Anordnung der Königin Brunichilde in Paris ein Freudenfest gefeiert.

Da in jener Zeit auch die wichtigste Nachricht nicht schneller zu ihrem Empfänger gelangte, als ein Bote sie ihm auf einem schnellen Pferd überbringen konnte, hatte Brunichilde erst an diesem Mittag die heißersehnte Botschaft von der Wahl ihres Gemahls zum neustrischen König erhalten.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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