Die Pinnwand - Aydın Erdinç - E-Book
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Aydın Erdinç

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Beschreibung

Niemand von uns weiß, wo wir morgen oder übermorgen landen werden.
In seiner neuesten Erzählung, schreibt Erdinç Aydın, die Geschichte von Emil Raskolnikov.
Emil Raskolnikov war ein Mann, dem es eigentlich eher gut ging.
Und irgendwann wendet sich sein Lebensweg, so dass er in der Forensik landet.
Forensik?
Das ist die Geschichte von Herrn Raskolnikov....in der Forensik.
Schrecklich, bedrückend, schmerzhaft und traurig.
Aber trotz allem, ist auch sie dort zu finden. Die Liebe.
 

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Veröffentlichungsjahr: 2024

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Vorwort

 

Es hat mich regelrecht eine Überwindung gekostet, das Buch zu schreiben.

Auch lange überlegt habe ich es mir, ob es richtig sein kann, über die Verhältnisse aus einer Einrichtung zu schreiben, wo die Freiheit eines Menschen, auf ein Minimum reduziert wird. Ein Schriftsteller ist irgendwie doch schon immer auf der Suche, nach neuem Schreibstoff. Nun, da bot sie sich mir an. Die Forensik.

So überwand ich mich selbst, hörte auf lange zu überlegen, und schrieb.

Die Geschichte von Emil Raskolnikov in der Forensik.

Es bleibt nur noch zu hoffen, dass die Erzählung mir gelungen sein wird.

 

Erdinç Aydın

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Erstes Kapitel

 

Spätsommer 2021

Nach dem er, hier und da, gelandet war, im Laufe seiner Jahre, landete er nun in der Forensik einer Psychiatrie. Wie ein Vogel etwa, von Ast zu Ast. Oder wie ein Zigeuner, von Gegend zu Gegend. Nun, wie auch immer. Landen hier, landen dort. Nun war er gelandet in der Forensik. Ein Bereich der Psychiatrie, wo Kriminelle untergebracht werden. Ist man kriminell und auch noch lala in der Birne, so ist man ein Fall für die Forensik. Nun war er dort.

Als er sie das erste Mal sah, in der Abteilung, wo er untergebracht war, in der Forensik, hielt er sie für eine Praktikantin oder eine Studentin. Sie war so jung, so zierlich, so hübsch und hatte eine Figur, wie aus einem Modellalbum. Lang war sie nicht. Doch auf die Länge kommt es nicht an, damit eine Frau attraktiv und reizend wirkt. Eine Praktikantin oder eine Studentin. So jung und unschuldig und nicht verbraucht, noch sehr frisch, sowie sie aussieht.

Sie saß in der Gruppe der Mitarbeiter des Hauses, wo er untergebracht wurde und die ihn in Empfang nahmen. Die Stationsärztin, der Oberarzt, der Sozialarbeiter, der Pflegeleiter der Abteilung und noch ein paar Leute. Alle sie saßen am Tisch. Er, in Handschellen. Er ist ja gefährlich. Gemein gefährlich.

Nach viel Blabla und wieder Blabla wurde er in die Zelle geführt. Erst dort nahm man sie ihm ab, die Handschellen.

„Nun gut" sagte er ....und saß sich auf einen Stuhl, der schon vielen vor ihm den Arsch aufgewärmt hatte, in der Zelle. Hier sollte er die nächste Zeit also verbringen. Die Zelle war fünf Schritte lang und vier Schritte breit. Sie hatte ein Fenster, was vergittert war und nur gekippt werden konnte. In der Zelle befanden sich ein Tisch, ein Stuhl, ein Bett und ein in die Wand gebauter Schrank, sowie eine kleine Toilette, aus Metall und ein Waschbecken, ebenfalls aus Metall. Die Tür der Zelle war aus Massivholz und hatte in der Mitte eine Glasscheibe, wo alle Mitarbeiter des Hauses, zu jeder Zeit, in die Zelle rein sehen konnten. So etwas wie eine Intimsphäre blieb ihm verwehrt. Nur in die Toilette konnte man durch die Glasscheibe nicht sehen. Denn sie war in einem kleinen Nebenraum angebracht, wo wirklich nur der Kloschüssel und der Waschbecken hinein passten. Über dem Waschbecken hing ein Spiegel, ebenfalls aus Metall. Oder zumindest aus einem Material, was nicht zerbrechlich war. Hartgummi oder etwas in der Richtung. Vielleicht eine Legierung, was spiegelte. Es gab eine Gemeinschaftsdusche, die man nur einzeln betreten und benutzen konnte. Das Frühstück, das Mittagessen und auch das Abendessen hatte man auf einem Tablett aus Plastik in der Zelle zu nehmen. Es gab in der Zelle kein Fernseher, kein Radio, kein Wecker. Nichts, was elektrisch oder gar elektronisch arbeitete. Das Besteck bestand ebenfalls aus Plastik. Zahncreme und Zahnbürste mussten nach Verrichtung wieder abgegeben werden. Eine Seife befand sich am Rand des Waschbeckens. Der Waschbecken hatte eine Warmwasser und eine Kaltwasserleitung; doch es floss immer nur kaltes Wasser durch die Leitungen. Angeblich wurde vor jeder Neubesetzung die Zelle gereinigt. Doch rein war sie nicht, die Zelle. Er bat die Pfleger um Putzzeug und reinigte zuerst seine Zelle und anschließend seinen Körper am Waschbecken. Er wusste, schon in den ersten Stunden, dass er die Gemeinschaftsdusche nie benutzen wird. Denn, er sollte sich ja reinigen und nicht sich ein Dutzend Krankheiten einholen. Er glaubte zu wissen, worauf es ankommt, wenn es um die Körperpflege ging. Nach drei Stunden etwa war die Zelle so sauber, dass er seinen Ekel los wurde und sich frei in der Zelle, ohne Berührungsangst, bewegen konnte. Nach der Zelle, reinigte er auch sich selbst und erst dann legte er sich aufs Bett, schaute in die Decke und sagte sich, erneut:

„Nun gut, jetzt bin hier. Und...?-

Und irgendwann muss er wohl eingeschlafen sein. Denn als er wieder wach wurde, sah er die Abenddämmerung aus dem vergitterten Fenster.

Man teilte ihm mit, dass er für zwei mal, jeweils für eine halbe Stunde, die Zelle verlassen und auf der Wiese sich die Beine vertreten könne. Dabei könnte er auch Zigaretten rauchen. Jedoch auch in Handschellen. In die Gemeinschaft, das heißt, zusammen mit den anderen Insassen, dürfe er erst dann auf die Wiese, wenn die Hausleitung einwilligt und diesem auch zustimmt. Er war auf all die anderen Insassen nicht neugierig. Irgendwelche Schwerverbrecher werden sie wohl sein, sagte er sich. In dieser Abteilung der Forensik befanden sich um die zwanzig Insassen. Alle männlich, doch wohl anscheinend keiner ein Mann. In der Zelle befand sich eine Sprechanlage, mit der er, bei Bedarf, mit den Pflegern sich austauschen konnte und auch durfte. Gelegentlich kam ein Pfleger und warf ein Blick durch die Scheibe an der Tür. Das lag wohl daran, dass Suizidversuche sich hier öfters ereigneten. Die Abteilung bestand aus zwei Bereichen. Einem Bereich, wo Neuankömmlinge, wie er, untergebracht wurden, und einem Bereich, wohin man verlegt wurde, wenn die Leitung die Meinung vertrat, dass der Häftling sich beruhigt hat. Nach und nach, warf auch er einen Blick aus der Scheibe an der Tür. In dem Bereich, wo die Akutfälle untergebracht wurden, standen von einigen Zellen die Türen auf, so dass die Häftlinge in den Fluren und in dem Gemeinschaftsraum sich aufhalten durften. Einige Zellen wiederum waren verschlossen, so wie auch seine Zelle. Der Bereich, wo sich seine Zelle befand, hatte eine runde Form, wo sich die Zellen aufeinander reihten und auf eine Seite sich dann der Flur befand. Ein paar Schritte entlang des Flurs befand sich das Häuschen der Pfleger, bestehend aus Glas, so dass sie jede Bewegung sehen und registrieren konnten. Sie nannten ihr Häuschen „Stützpunkt". Rechts neben dem Stützpunkt, in einem separaten Büro, saß der Leiter der Abteilung. Ein Mann des mittleren Alters, mit langjähriger Erfahrung in der Verwahrung von Forensik-Häftlingen. Ein Zimmer weiter befand sich die Toilette für das Personal. Wieder ein Zimmer weiter befand sich ein Raum, der meistens leer stand und nur bei Bedarf in Anspruch genommen wurde. Diesem Raum folgte die Gemeinschaftsdusche, die Emil nie benutzte. Dann kam die Küche, wo die Mahlzeiten für die Häftlinge zubereitet wurden. Auf der anderen Seite des Flures befanden sich Räume für die Putzfrauen, die übrigens die einzigen Personen waren, die Zutritt zu dem Bereich hatten. Abgesehen von den Besuchern der Häftlinge, die in dem Essraum ihre Angehörigen sehen konnten. Die Putzfrauen waren somit die einzigen Personen, die wussten, wie es in den Zellen aussieht und die auch die Häftlinge zu Gesicht bekamen. Zwischen den zwei Bereichen gab es keinerlei Trennung. Sie waren beide an den jeweilig gegenseitigen Richtungen der Einrichtung untergebracht. Die Stationsärztin und die Pflegeleiter entschieden, wann der Häftling aus der einen Seite, auf die andere Seite wechseln durfte. Auf der anderen Seite waren die Türen der Zellen bis in die Abendstunden geöffnet, so dass die Häftlinge den ganzen Tag sich in den Fluren oder im Aufenthaltsraum aufhalten konnten und durften. Er war ein Notfall und akut, somit stand er unter strenger Beobachtung. Während auf seiner Seite die Patienten die Mahlzeiten in der Zelle zu sich nehmen mussten, durften die Häftlinge der anderen Seite in der Gemeinschaft sie zu sich nehmen, im Essraum. In der anderen Seite waren die Bedingungen etwas gelockert. Daher sprach man auch von Lockerungen. Er wusste nicht, wann er auf die andere Seite wechseln durfte. Er machte sich auch gar keine Gedanken darüber. Er war zu erschöpft, zu müde, zu kaputt, um sich überhaupt mit der Zukunft beziehungsweise mit der Entwicklung in dieser Einrichtung Gedanken machen zu können. Irgendwie war er froh, dass der Hektik der letzten drei Jahre endlich einen Halt machte. Er war froh, dass das Chaos der letzten drei Jahre endlich ein Stopp fand und stoppte. Seit drei Jahren ungefähr, befand er sich wieder im Stillstand. Hier in dieser Zelle kam er zum Stillstehen. Er stand still. Und das nach drei sehr beweglichen und turbulenten drei Jahren. Er war doch schon froh über diesen Stillstand.

„Endlich", sagte er sich „endlich herrscht Ruhe, endlich komme ich zur Ruhe."

Doch so ruhig, wie er es sich gedacht und erhofft hatte, wurden die folgenden Monate und das folgende Jahr doch nicht. Es fanden verbale Kämpfe statt, sowohl mit den Mithäftlingen, mit den Pflegern und auch mit den Ärzten. Doch dazu später.

Vorerst würde der Autor gerne auf die Psyche des Häftlings eingehen, auf seine seelische Verfassung und auch auf seine körperlichen Zustand, um das Bild zu vervollständigen, die er versucht zu zeichnen, aus der Einrichtung, wo sein Held Erfahrungen machen musste, die ihn für den Rest seines Lebens geprägt haben, wo er aber die Liebe fand, die er, wie Wundermedizin, auf die Wunden und Narben aufzutragen lernte.

Um es kurz auf den Punkt zu bringen, sein seelischer Zustand:

Nach drei Jahren der Obdachlosigkeit und ein Jahr Knast, glich er eher einem Wrack, als einem Menschen. Ein Mann, der seine Freiheit liebte und schätzte und auch pflegte und verteidigte, war erleichtert, als er in dieser Zelle zur Ruhe kommen konnte. Er hatte alles verloren. Aber auch alles, was ein Mann zu verlieren hatte. Das, was er noch besaß, war sein bloßer Körper, auch den er pflegte und verteidigte, sowie liebte und schätzte. Doch war sein Körper sein einziges Gut und sein einziges Haben. Außer seinem Körper besaß er nichts mehr. Auch seine Seele versuchte man ihm weg zu nehmen, weg zu klauen, weg zu zaubern, weg zu suggerieren. Drei Jahre war er in der Obdachlosigkeit und in der Anonymität untergetaucht, Jahre, die ihn gekennzeichnet hatten. Drei Jahre in der Anonymität, die ihn verändert hatten. Jahre, die aus einem Menschen, einen Monster gemacht hatten. Er hatte gelernt, in diesen drei Jahren, sich allein durch zu setzen, zu überleben, zu kämpfen, zu klauen, zu hassen, zu lieben. Bis er verhaftet wurde und für ein Jahr in den Knast musste. Doch auch im Knast fand er keine Ruhe und verletzte einen Beamten schwer, so dass er nun ein Fall wurde, für die Psychiatrie. Nun war er hier, in der Forensik, wo Menschen untergebracht werden, die sowohl kriminell aber auch lala waren. Und nach einem Jahr Knast und davor drei Jahre in der Obdachlosigkeit, wurde auch er kriminell und lala. Es ist nicht nötig, alles nieder zu schreiben, was ihm in der Obdachlosigkeit so alles widerfahren ist, was mit ihm so alles geschah, was mit ihm so alles getan wurde. Auch nicht nötig, zu schreiben, wo überall er geschlafen hat, mit wem so alles er verkehrt hat, wie viel er gelaufen ist und wie viel er weggelaufen ist. Es ist auch nicht erforderlich, weshalb er den Hausarbeiter im Knast die Nase gebrochen hat. Alles Nebensachen, die Statt fanden, doch nicht aufgeschrieben werden müssen. Nun war er in der Zelle und fühlte sich zum ersten Mal, nach vier Jahren, wieder geschützt. Die Zelle, in der man ihn eingesperrt hatte, gab ihm Schutz. Er musste nicht mehr weglaufen, nicht mehr prügeln, nicht mehr klauen, nicht mehr auf der Bank schlafen, und so weiter und so fort. Diese kleine Zelle gab ihm nicht das Gefühl, eingesperrt worden zu sein, sondern sie gab ihm das Gefühl der Sicherheit und des Schutzes. Er war froh, dass er zur Ruhe kam und er war froh, dass er endlich zum Stillstand kam. „Nun gut" sagte er sich erneut und legte sich wieder aufs Bett, das frisch bezogen war. Nicht lange und schon kam wieder der Schlaf. Gott, war das schön. Schlafen mit beiden Augen. Sonst hatte er in der Obdachlosigkeit geschlafen, immer nur mit einem Auge. Das andere Auge hatte zu wachen. Wieder schlafen mit beiden Augen. Das wurde für ihn wieder möglich, erst in dieser Zelle.

Seine neuen Nachbarn in den Nachbarzellen bekam er kaum zu Gesicht. Nur wenn er aus der Scheibe an der Tür in den Flur sah, sah er den einen oder den anderen, ähnlich wie ein Zombie, lahm und in Zeitlupe durch die Flure wandern. Man erkannte, dass sie mit Medikamenten voll gepumpt waren. Erst im Laufe der Wochen und der Monate sollte er allmählich so in Erfahrung bringen, warum sie alle hier waren. Schreckliche Gründe, die ihn beinahe schon zu Ekel brachten und ihn auch zum Distanz zu denen veranlassten. Gründe, die er nicht einmal aufzuzählen er sich zumutete; geschweige denn, mit diesen Leuten am selben Tisch sitzen und Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Geschweige denn, mit ihnen gemeinsam Kaffee trinken und dabei eine Zigarette rauchen. Seine neuen Nachbarn waren alle Männer, mit denen er nie Freundschaften schließen würde, selbst wenn er tausend Jahre einsam leben sollte. Nein. Mörder, Sexualstraftäter, Schwerverbrecher. Dass auch er hier landete, wunderte ihn äußerst. Doch, er war ja in seiner Zelle eingesperrt, wo es Ruhe gab, Stille und Schlaf. Alles Sachen, die er dringend nötig hatte.

Nach circa eine Woche gab es Arztvisite in den Zellen. Der Oberarzt, die Stationsärztin und die Psychologin standen vor seiner Zelle. Und zwei Pfleger. Und da sah er sie zum zweiten Mal. Sie, von der er annahm, sie sei eine Praktikantin oder eine Studentin. Nein. Sie war die Psychologin der Station. Er wunderte sich sehr. So jung und schon eine Psychologin? Na ja. Nicht nur hübsch ist sie, auch nicht nur gepflegt, sondern auch intelligent. Ganz beiläufig musterte er sie, während des Gespräches mit dem Oberarzt. Sie hatte kleine Füße, zierliche Finger, lange braune Haare, braune Augen. Am Tisch beim Erstgespräch hatte sie sich ihm vorgestellt als Frau Schneider. Doch in der Hektik an dem Tag, hatte er sie akustisch gar nicht verstanden. So auch ihren Namen. Frau Schneider. Also Deutsch. Doch etwas südländisches hatte sie schon. Als die Gruppe der Ärzte, nach der Visite, sich von seiner Zelle entfernten und wieder Richtung „Stützpunkt" marschierten, sah er ihr nach. Nur ihr. Sie trug einen engen, blauen Jeans. Ein sexuell ausgehungerter Mann, der die letzten vier Jahre keine Frau angefasst hatte, geschweige denn mit ihr etwas angefangen hatte, sieht einer Frau nach, die er äußerst attraktiv findet und auch sehr begehrt. Seine Gedanken kann sich der Leser selber ausdenken. Was in seinem Kopf vorgeht, möchte der Leser sich selber ausmalen. Der Autor glaubt, dass Emil seine Gedanken in diesem Augenblick gar nicht in Worte fassen konnte. Er weiß nur, dass er leise vor sich hersagte:"Göttlich".

Es bereitete ihm ein Vergnügen, sich wieder ins Bett zu legen und zu schlafen. Die Tür der Zelle war verriegelt und niemand konnte herein, außer die Pfleger, die auch so gut wie nie rein kamen und ihn schlafen ließen. Es bereitete ihm ein Vergnügen, wieder die Augen zu schließen, schließen zu können, ohne Angst zu haben, vor Leuten, die Obdachlosen ins Gesicht treten, während sie doch am Schlafen sind. Sie sogar anzünden, während sie doch am Schlafen sind. Hier in der Zelle konnte er im Bett während des Schlafs beide Augen schließen, was er schon gar nicht mehr kannte. Schlafen mit beiden Augen, war für ihn ein Genuss und das konnte er hier in der Zelle wieder genießen.. •

Nach circa einer weiteren Woche kam der Mitarbeiter vom Sozialdienst in die Zelle und fragte nach seinem Wohlbefinden und ob er für ihn irgendetwas tun könne. Nichts. Doch wurde er auch daran erinnert, dass die Forensik auch eine Bibliothek besitzt, wo Häftlinge sich Bücher ausleihen können und dürfen. Er freute sich. Und so bestellte er durch den Sozialdienst ein paar Bücher aus der Bibliothek der Anstalt. Unter anderem von seinen großen Idolen Dostojewskij, Brecht und Hesse. Schon am nächsten Tag kam der Sozialarbeiter mit den Büchern. Zum ersten Mal nach circa vier Jahren empfand er etwas, was an Glück erinnerte. Können ein paar geliehene Bücher, einem Mann zum Glück verhelfen? Ooohh ja. Er sah die Bücher, die nun auf seinem Tisch in der Zelle lagen, lange Zeit an und empfand, im wahrsten Sinne des Wortes, etwas Glück. Ausgerechnet Bücher von Dostojewskij, Brecht und Hesse. Seine literarischen Lieblinge. Er kam so langsam zur Besinnung und wurde, auch durch die Bücher, etwas ruhiger. Lesen bildet, glaubte er zu wissen; doch mehr als es bildet, es beruhigt. Das beste Beruhigungsmittel, was die Menschheit je erfunden hatte, war für ihn, das Lesen. Nun war es ihm gegönnt, in seiner Zelle so lange zu lesen, wie er nur lesen wollte. Und zwar die Autoren und die Schriftsteller, die er am liebsten lesen wollte. Vor allem Dostojewskij, Brecht und Hesse.

Nach circa zehn Tagen durfte er zum ersten Mal auf die Wiese, was in der Einrichtung „Hof" genannt wurde. Allein, mit Schellen an den Händen, sowie an den Füßen und in Begleitung von zwei männlichen Pflegern. Eine halbe Stunde. Der Hof war um die dreihundert Quadratmeter groß und bestand aus Grün, also eine Wiese. Eine Tischtennisplatte befand sich an einer Ecke der Wiese, sowie zwei Fußballtore, die so groß waren wie Eishockeytore. Ein paar Fußballbälle lagen in der Gegend herum. Also wird hier auch etwas Fußball gespielt, und auch Tischtennis, sagte er sich. Er zündete sich eine selbstgedrehte Zigarette an und umdrehte ein paar Male den Hof. Es war nicht besonders angenehm und auch nicht schmackhaft, die Zigaretten in Handschellen zu rauchen. Doch nahm er es hin. Auch die Schellen an seinen Füßen drückten auf die Versen und auf die Knöchel. Die anderen Häftlinge, wie erwähnt, circa zwanzig an der Zahl, hatten entweder in ihren Zellen oder im Aufenthaltsraum die Zeit zu verbringen. Die Zeit, die er im Hof seinen Ausgang nehmen durfte. Er fand die Sache mit den Schellen ziemlich übertrieben und sagte einem der Pfleger: „Sie hätten mir ja auch einen Maulkorb anbringen können. So gefährlich wie ich doch bin." Der Pfleger lächelte ihn an und antwortete:"Maulkörbe haben wir im Schrank. Ausgeschlossen sind sie nicht. Hängt ab vom Verhalten des Häftlings." Die Sonne schien, ein paar Bienen flogen auf die Wiese auf und ab. Er sah in den Himmel, und murmelte vor sich hin:"Und jetzt...."

Wieder in der Zelle angekommen, legte er sich wieder aufs Bett und wartete auf den Schlaf. Auf den Schlaf, mit beiden geschlossenen Augen.

Die Tagen zogen vor sich hin und auch die Nächte. Er war zwar in der Zelle isoliert, doch Dank seiner Zellengenossen, Brecht, Hesse und Dostojewskij überkam ihn nicht das Gefühl der Langeweile. Die Zeit verging. Auch bekam er Post von bestimmten Ämtern und Behörden. Die meisten hatten gelbe Umschläge, die nichts Gutes ahnen ließen. So teilte man ihm mit, dass er in Kürze seine Gerichtsverhandlungen haben wird, in der Stadt, wo er zuletzt gemeldet war und auch wo er sich in mehreren Fällen strafbar gemacht hatte. Der Staat stellte ihm einen Strafverteidiger zur Seite, dem er aber keinen Vertrauen schenken konnte und mit dem er auch nicht kooperieren und auch nicht arbeiten wollte. Doch hatte er keine andere Wahl, als diesen Anwalt während der Verhandlungen auf seiner Seite zu haben. Er hatte keine andere Wahl, da er einen Anwalt sich nicht leisten konnte, weil er finanziell völlig ausgebrannt war. Doch nahm er sich vor, die Mehrheit der Korrespondenz selber zu erledigen, um diesen Strafverteidiger nicht zum Zug kommen zu lassen. Ein Mann, ein Anwalt, der ihm total fremd war, sollte ihn jetzt plötzlich verteidigen. Das kam ihm vor wie ein schlechter Witz. Doch, wie bereits erwähnt, hatte er keine andere Wahl, da eine Verhandlung ohne einen Anwalt an der Seite, nicht möglich war. Es las die Vorladungen für die Gerichtsverhandlungen gründlich durch und wurde sich bewusst, was die Staatsanwalt ihm so alles vorwirft oder unterstellt. Er war mit keinem der Anklagepunkte einverstanden, zumindest nicht in der Form, wie sie in der Anklageschrift beschrieben waren. Er nahm sich Zeit, ließ sich von den Pflegern Briefbogen und Kugelschreiber geben und verfasste seine Widersprüche, ausführlich.

Um der Monotonie zu entgehen und um Abwechslung in seinen Alltag in der Zelle zu bringen, beschloss er sich, Sachen zu malen, zu basteln. So malte er Bilder von Persönlichkeiten, die ihn geprägten hatten. Einen ganzen Tag brauchte er, um ein Bild von Gandhi zu malen. Wieder einen ganzen Tag brauchte er, um ein Bild von Mandela zu malen. Er wechselte zwischendurch seine Beschäftigungen in der Zelle und wieder zwischendurch, führte er Korrespondenz mit den Ämtern und mit den Behörden, da vor allem mit den Gerichten und den Staatsanwälten. Das alles geschah in der Zeit, wo er isoliert in der Zelle sie verbringen musste. Doch, dass er während der Zeit der Isolation auch unter strenger Beobachtung stand, davon wusste er nichts. Dass selbst die Korrespondenz gelesen und überprüft wurde, auch davon wusste er nichts. Und die Tatsache, dass selbst die Bilder, die er malte und die Sachen, die er bastelte, unter die Lupe genommen wurden, war ihm auch nicht bekannt. Jeder Schritt, jeder Tritt, jede Bewegung und jede Handlung wurde kontrolliert und verzeichnet, was ihm nicht bekannt war.

Früh am Morgen wurden sie alle aufgeweckt. Der Umgang der Pfleger und der Ärzte ihm gegenüber störte ihn sehr. Er wurde das Gefühl nicht los, dass diese Vieles ihm aus Trotz taten. Wenn ihm zum Beispiel die Handschellen angelegt wurden, und auch die Fußschellen, um ihn in den Hof zu führen, so wurden sie so angelegt, dass ihm die Hände und Füße weh taten. Mit Handschellen und Fußschellen hatte er nicht viel Erfahrung; dennoch wusste er, dass die Anlegung so hätte gemacht werden können, dass sie nicht weh taten. Auch der Ton, in der man mit ihm kommunizierte, nervte ihn. Er war nicht in Erwartung, im Umgang wie ein Adliger behandelt zu werden; doch die Würde war ihm äußerst wichtig. Und genau um diese Würde sollte es in den folgenden Monaten gehen. Um die Würde, deren Unantastbarkeit ihm im Grundgesetz zugesichert war. Doch, in den ersten zehn Tagen seines Aufenthaltes, hier in der Forensik, hatte er das Gefühl, dass das Personal es entweder nicht ernst nahm, die Sache mit der Würde des Menschen oder von der Existenz des Artikel eins des Grundgesetzes keine Ahnung hatte, was er irgendwie doch nicht nachvollziehen konnte. „Was glauben denn die, wen sie hier haben?", fragte er sich immer wieder, wenn es zwischen dem Personal und ihm zu Differenzen kam. „Wie reden sie mit mir?", fragte er sich auch immer wieder. „Was erlauben sie sich?". So wurde die Beziehung zwischen dem Personal und ihm schon nach zehn Tagen immer gereizter. Er begann, sie anzuschreien, sie zu beschimpfen, und auch sie zu beleidigen. Denn, ihm war klar, dass er alles verloren hatte. Alles. Aber die Würde wird er sich nicht nehmen lassen. Nicht ohne dafür zu kämpfen und ohne dafür Einsatz zu zeigen. Und er wurde das Gefühl nicht los, dass sie, das Personal also, genau das vorhatte, nämlich ihm nehmen, die Würde. Er wusste, dass Gewalt nicht angewendet werden durfte. Aber verbal kann man auch einen Menschen tief verletzen und auch seelisch töten. Ist auch die Würde des Menschen ihm genommen, ja, dann, kann er sich gleich die Kugel geben oder sich den Strick um den Hals binden. Und genau darum ging es. Sich die Würde nicht nehmen lassen. Er hatte sich damit abgefunden, dass es öfters zu Reibereien mit dem Personal kommen wird; doch nie aus einem anderen Grund, als aus dem Grund der Würde. Seine Zelle hatte er bereits gereinigt. Die Wände waren zwar nicht frisch gestrichen, doch dennoch hatten sie die Farbe weiß. So weiß, dass eine Schrift in blauer Farbe oder in schwarzer Farbe sehr gut lesbar wäre. Er begann nun die Wand anzumalen. Anscheinend musste er das Personal daran erinnern, dass die Würde des Menschen unantastbar war. Und dieses Gesetz galt auch für ihn. Also schrieb er an die Wand mit blauem Kugelschreiber, groß und deutlich zu lesen, den Artikel eins, der ihm und allen Menschen in diesem Land, die Unantastbarbeit der Würde zusicherte. Das Grundgesetz war in der Schule, für ihn und für die gesamte Klasse, aber auch für die gesamte Schule Pflicht. In der zehnten Klasse hatten sie in dem Fach Geschichte und Politik das Grundgesetz durchgenommen. Auch die anderen Artikel aus dem Grundgesetz waren ihm bekannt. Doch wollte er nicht das ganze Grundgesetz an die Wand aufschreiben, sondern nur das, was für ihn momentan wichtig war. Es ging hier um seine Würde und er hatte das Gefühl, dass das Personal die Sache mit der Würde bewusst oder unbewusst nicht so ernst nahm, wie er es doch tat. Es kam immer zu lauteren, Verbalattacken gegen die Pfleger, aber auch gegen die Ärzte, sobald sie sich nicht korrekt äußerten oder er das Gefühl hatte, wieder an der Würde verletzt worden zu sein. Das fing schon an mit den Schellen, die an die Hände und Füße angebracht wurden, sobald er die Zelle verlassen sollte und durfte. Sie legten sie ihm so an, dass ihm sowohl die Hände aber auch die Füße weh taten. Er war sicher, dass man sie auch etwas humaner hätte anbringen können. Stiche hier, Stiche da, das Personal war. fleißig dabei, zu stechen. Ein Stich ist ein Stich, sagte er sich, doch mehrere Stiche tun schon verdammt weh.

Mittwochs kam die ganze Belegschaft der Ärzte zur Visite. Auch sie, die Psychologin. Während der Oberarzt und die Stationsärztin eine Rede ihm hielten, schwieg und beobachtete sie. Es kam ihm vor, als würde ihr nichts entgehen. Kaum, dass sie etwas dazu sagte. Nur auf Fragen, die speziell ihr gerichtet waren, beantwortete sie, auch die, sehr knapp. Sie hatte etwas in ihren Blicken. Es war keine Teilnahmslosigkeit, auch nicht eine Egal-Mentalität. Etwas, was er nicht zuordnen konnte. Es war auch keine Desinteresse an der Tätigkeit, die sie ausübte. Sie hätte durchaus Frau Neutrum heißen können. So neutral wie sie war. Auch ihr Gesichtsausdruck ließ nichts erkennen, was ihr in diesen Momenten der Visite durch den Kopf ging. Denn, meistens war es ja so, dass die Gedanken an dem Ausdruck im Gesicht doch ablesbar waren. Er wurde aus ihr nicht schlau. Schwärmte aber nur für sie. Auch er gab sich Mühe, vor all der Belegschaft, nicht nur sie anzusehen, was er eigentlich doch lieber getan hätte. Während er seine Blicke auf die Ärzte richtete, hatte er sie dennoch im seinem Blickfeld. Sie kreuzte ihre Arme auf der Brust und stand dabei, wie er schon beim ersten Mal annahm, eine Studentin oder gar eine Praktikantin. Wenn sie alle wieder die Zelle verließen, sah er der Truppe, aus der Scheibe an der Tür nach. Er sah nur sie. Sah von hinten sie gehen. Sah ihre Haare, die unter der Jacke lagen, die sie trug. Eine sehr leichte und sehr dezente Jacke, die nur für indoor geeignet war. Sah auf ihre Schulter. Zart und feminin. Sah auf ihre Schritte, ihre Hüften, ihre Füße. Nun stellte er fest, dass sie anfing, sich mit den Ärzten auszutauschen, erst wenn sie alle die Zelle wieder verlassen hatten. Dann erst wurde sie gesprächig. Doch in der Zelle hatte er sie kaum reden gehört. Bestimmt teilt sie ihnen ihre Beobachtungen mit, sagte er sich, wenn er sie mit denen austauschen sah. Es entwickelte sich etwas in ihm, ihr gegenüber, was ihn an Vertrauen denken ließ. Irgendwie, keine Ahnung, wieso und weshalb, doch irgendwie vertraute er ihr. Seine Blicke landeten immer wieder auf ihre Hüften. Wohlgeformt; nicht zu klein und auch nicht zu groß. Fein die Kurven. Wieder gingen ihm Gedanken durch den Kopf, die er, besser erachtet, nicht aufzuschreiben. Wie heißt sie nur? Frau Schneider. Doch wie heißt sie mit dem Vornamen? So eine Schönheit hat auch einen schönen Namen. Bestimmt, sagte er sich. Der letzte Gedanke, den er im Kopf hatte, bevor sie auf dem Flur Richtung Stützpunkt marschierten und um die Ecke bogen und verschwanden, war nicht „Ich liebe Dich". Nein. Sein Gedanke war: „Ich vertraue Dir".

Nach dem er ein paar Male in den Hof geführt wurde und wieder zurück in seiner Zelle war, stellte er kleine Veränderungen im Raum fest. So lagen zum Beispiel, seine Sachen zwar wie fast unberührt im Schrank oder seine Zigarettenbox lagen dort, wie vorher, doch die Sachen im Schrank waren durchforstet worden und sein Zigarettenbox lag in einigen Milimeter Entfernung auf der Rückseite. Er war sich nun sicher, dass seine Zelle während seiner Abwesenheit gründlich durchsucht wurde. Alles wurde registriert, alles wurde fest gehalten. Nichts entging dem Personal. So kam er zum ersten Mal auf die Idee, an die Pinnwand Botschaften, denen zu hinterlassen, die in seiner Abwesenheit in die Zelle kamen und die Zelle gründlich unter die Lupe nahmen. Er hatte nur sie im Kopf. All die Botschaften, die er an die Pinnwand hing, waren für sie gedacht. Denn, sie war die Psychologin der Abteilung und somit damit beauftragt, was ihm durch den Kopf so alles ging, zu registrieren und zu analysieren. Er beschloss ihr zu schreiben. Emil wusste nicht, in welchen Sprachen sie zu Hause war. In Deutsch und Englisch sicherlich. Doch vielleicht auch in den Sprachen, wo er zu Hause war. Nämlich, zu der englischen und deutschen Sprache auch in Russisch, Arabisch und Türkisch. Also beschloss er, das, was ihn beschäftigte, aufzuschreiben und an die Pinnwand aufzuhängen. Sie wird die Nachrichten lesen, sagte er sich. Und so begann er.

Vor drei Tagen etwa wurde er Zeuge, wie die Stationsärztin, während der Visite, sie mit ihrem Vornamen ansprach. Sandra. Als er ihren Namen erfuhr, bekam er weiche Knie. Ooohhh Sandra, ging ihm durch den Kopf und er. seufzte tief aus der Lunge. Sandra.

Als er nach circa zwei Jahren kurz vor seiner Entlassung stand, beschloss Emil über seinen Aufenthalt ein Buch zu schreiben und hatte keinen Überblick mehr über die Reihenfolge der Notizen. Er fasste sie zusammen und fügte sie seiner Erzählung bei. Emil war sich sicher, dass sie alles gelesen hatte; ob sie aber auch alles verstand, wusste er nicht.

Um jedoch den Ablauf der Geschichte nicht zu unterbrechen, sei gemerkt, dass er ihr ungefähr wöchentlich Notizen hinterließ, auf die sie aber keinerlei Reaktionen zeigte. Aber dieses ihr Verhalten reizte ihn um so mehr. Wie eine stumme Zuschauerin, die alles wahrnahm und registrierte, aber dennoch keine Reaktionen von sich gab. Das alles gab ihr eine Mysteriosität, die ihn nur noch faszinierte. Aber gerade das, gab ihm einen Grund, anzunehmen, dass sie bei der Sache war und ihr Verhalten nicht die Teilnahmslosigkeit ist. Irgendetwas, was er nicht ahnen konnte, hatte sie und dieses, was sie hatte, hatte mit seiner Person zu tun. Er war hingerissen von ihr. Sie etwa auch von ihm? Gott im Himmel. Jetzt und hier eine neue Liebe, eine neue Leidenschaft? Konnte das überhaupt gut gehen? Konnte so etwas überhaupt möglich sein? Was führt sie im Schilde? Denn, diese Stille, diese Ruhe, wenn sie bei ihm in der Zelle war, war für ihn auch als eine Art Botschaften zu verstehen. Was hat sie vor? Was macht sie mit mir, fragte er sich, nach jeder Visite, wenn sie gemeinsam mit der Belegschaft der Ärzte die Zelle verließ. Sie sprach kein Ton mit ihm, sondern sah ihn nur an. Erst nach der Visite, schon auf dem Rückweg in den Stützpunkt tauschte Sie sich mit den anderen aus; über ihn. Er sah ihnen nach, sah aber nur sie. Alles an ihr interessierte ihn. Sandra. Ist sie etwa die neue Liebe in seinem Leben? Er wollte es nicht wahr haben, trotz, dass er sich das schon wünschte. Dass sein Wunsch Erfüllung fand, war zu unwahrscheinlich. Es wäre einfach zu schön, um wahr zu sein; wie man in der Umgangssprache pflegte zu sein.

Nun waren schon fast zwei Monate vergangen und das Personal hatte inzwischen auf die Schellen verzichtet, wenn sie ihn in den Hof führten. Die Spuren der Schellen an den Knöchel der Hände und der Füße begleiteten ihn noch mehrere Wochen; bis sie ausgeheilt waren und nur noch ganz leichte Narben hinterließen.

Januar- April 2013

The really owner of the price for literatur is a Turk, who belongs to a minority in the country, which are called „Lase".

And humens, who belong to this minority are talking the turldsh language with a terrible dialect.

So the really owner of the nobelprice for the literatur is not the bitch 0. Pamuk; it is a Lase, who is talking the turkish language with a terrible dialect.

You may say, Fam a dreamer; but            not the onl. one.

Kizgin mizrak. Hayalet.

 

TbI XOTEIIIb FOBOPHT13, 31 ogmH COHVICT; HO 51 HET TOJIbKO.

Sandra, Liebste,

gehst an mir vorüber, ohne ein Wort zu sagen. Doch bin ich mir sicher, tief in Deinem Innern....

3AHZITA, MHJIA51,

1/1)1TEL11b HA MHE MHMO, FOBOPHEIllb HWITO. HO HA TBOH CEPTNE FOBOPHE1111) BCE.

Sandra,

yüzüme hi9 bakmiyorsun, ama, yine de bende gönlün var gibi gibi.

EJIKE, ZOMOI4.

Ich grüßte ihn, mit: „Grüß Gott".

Er antwortete:

„Wenn ich ihn sehe...".

 

I promise to never forget, where I came from.

Give him drugs, give him candy. . To make him, he is happy.

Ottur, zarart yoktur.

Second hand emotion.

Meine Mutter schwere Bainbule; Rock n Roll ist etwas für Schwule.

Benda bir baeörtüsü;

i9inde ise 9ogu kez bok dolu.

For me, the music, the best doping.

Am agzmi

soganbaeh i9ine ka9ti.

A HYX,13,A.10 )1CAPICHPI BJIAFAJIMLIZ.

Zweite Hand Liebe.

Your god is seeing everything.

But your neighbour is seeing, more than your god.

.      Ikinci ei sevgi.

Aci 9ekmek özgürlük ise, özgürüz, ikimiz de.

To make critic against the State of Israel or telling sometimes a good joke about the jews, musn't be „antisemitism".

But maldng a man bad, like Franz Kafka or like Heinrich Heine, in the literatur, because they are jews, is „antisemitism".

Take care. The magistrat from Frankfurt/ Main shall better shut up.

Oohhh Sandra,

standing next to you, os your patient. For only a second, I don't like it. But standing next to you, as your lover. For seven idernities...I like it.

If pain is freedom; so we both are free.

XAJIHHA,

KOMAHZ(PIPOBKA? KMA TbI EgElilb?

Sevda kueun kanatmda; Ürkütürsen, tutamazsm.

· ar gider iraldara; Ararsm da, bulamazsm.

.          LjA            

Your clotches are giving you, your personality.

lt is possible, to be a poor man; but looking, like a rich man.

Hans arkadae, Hans arkadae; Sana güldü... eans arkadae.

The human alone, is not enough for himself.

BunTes Republik,

die beherrschte Republik.

Nichts lässt mich mehr fürchten, als die Künstliche Intelligenz. Denke an die Kernspaltung, und an das, was daraus wurde.

IlE.TIOBEK CAM HET ROCTAT0x1HIDIFI.

I'm high on emotion.

She don't like, she don't like, she don't like... cocain.

Together we stand: devided we fall.

Sugar, my Sandra,

you say nothing; but I'm sure,

you feel something.

Der Mensch allein, ist nicht ausreichend.

The country is walking into a war. And me?

I know very well, I will never go with.

Der auf frischer Tat ertappte Dieb ruft: „Haltet den Dieb".

Ich bin groß... ich bin mächtig. Und habe einen Schwanz von drei Meter sechzig.

Oohhh, my sweet Sandra,

I missed you...all the days.

happy, when I see you. Seeing you, makes me happy.

Can you believe that?

Ooohhh, my sweet Sandra.

I missed you.

insan tek yeterli degildir.

Einem guten Schriftsteller, geht der Stoff nie aus.

Hinz kam zu Kunz um Rats gelaufen. „Was schenkt ein Vater seinem Sohn?" Kunz schlug ihm vor, ein Buch zu kaufen. „Ein Buch? Ach nein. Das hat er schon."

XAJIHHA, TbI PI 51. HEZIAJIEKO. TAKOH )10E. IIO4TH. TbI H 51. IIAPA. MOH )10EJIAHHE. ITOTOMY 11TO: 51 JIIOBJ110 TEB51.

Sandra, sweet Sandra,

You mean, I need love? „Ooohhh sugar,

love is I need. Yes."

Beyler attan inmemeye huyludur.

Tek suum, beyleri attan indirmek olmu§tur.

Hey you,

out there in the cold;

getting lonely, gettind old; Can you hear me?

 

Askeri lurdtran Enver Paea, kitlendi kaptlar, mekan agladt.

Fleisch essen, macht kräftig. Salat essen, macht schnell.

Fleisch und Salat ist eine gute Kombination.

Yazin bereketi, baharinda bellidir.

There are stories, without ethic. One of this stories, is my story.

Zwei Zahlen, die magisch sind: Die Sieben und die Vierzig.

Halina, sevgilim,

hani sen hep benimdin. Simdi nerdesin nerde?