Die Pubertät ist ein Arschloch (hoch 2) - Thorsten Peter - E-Book

Die Pubertät ist ein Arschloch (hoch 2) E-Book

Thorsten Peter

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Beschreibung

Endlich 14 Jahre alt. Was für ein Glück, denn die 13 hat nicht gehalten, was ich mir von ihr versprochen habe. Die Sommerferien hatten außer Arschbombenwettbewerben im Freibad nichts Großartiges zu bieten und mittlerweile hänge ich meinem Zeitplan ein ganzes Jahr hinterher. Was ziemlich bescheiden ist, wenn man bedenkt, dass der Zeitplan erst vor einem Jahr startete. Keine wilden Partys, keine Küsse und erst recht keine Freundin. Nicht, dass ich wirklich eine wollte, doch das Wissen, eine haben zu können, hätte ungemein beruhigt. Dann zaubert Finn noch einen geheimnisvollen Liebesbrief aus der Tasche, der mich völlig aus der Bahn wirft und meine Lust auf das bevorstehende Landschulheim komplett in den Keller fahren lässt.

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Für meine Eltern, die meine Pubertät mit viel Geduld und Verständnis ertragen haben.

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 14.1 – Mia

Kapitel 14.2 – Lilly

Die Geschichte hinter der Geschichte

Danksagung

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Kapitel 1

Zu meinem 14. Geburtstag hatte ich erst gar keine Mädchen eingeladen. Wozu auch? Mittlerweile war ich überzeugt davon, dass man in der Gruppe erst recht keinen Erfolg beim anderen Geschlecht hat und so entschied ich mich dieses Mal für eine geplante Männerrunde. Die Besetzung war mit Finn, Max, Henry, Jan und Leo dieselbe wie im letzten Jahr und ich war stolz darauf, den Weibern erst gar keine Chance für eine Absage gegeben zu haben. Auch wenn manche das etwas anders interpretierten.

»Haben schon wieder alle Mädchen abgesagt?«, fragte Leo, der irgendwie nicht mitbekommen hatte, dass die Delegation vom anderen Geschlecht nicht erwünscht war. Zumindest redete ich mir das tapfer ein, und hätte niemals zugegeben, dass ich ziemlich neidisch war, weil auf der Party von unserem Klassenvollarsch Kevin angeblich alle Mädchen kommen wollten und er auch noch aussortiert hatte. Und das, obwohl er schon mit fast allen zusammen war und jede nach ein paar Tagen oder Wochen wieder abserviert hatte. Es war zum Kotzen, aber ich war trotzdem stolz auf mich, nach außen hin über den Dingen zu stehen.

»Quatsch«, antwortete ich und winkte mit einer extrem lockeren Handbewegung ab. »Ich habe keine eingeladen.«

»Wieso?«, hakte Leo unnötigerweise nach. »Hattest du Angst, es würde wieder keine kommen?«

Autsch, das tat weh. Er traf voll ins Schwarze und mein kleines Kartenhaus stürzte in sich zusammen. Zugeben wollte ich das aber trotzdem nicht. Stattdessen überlegte ich, Leo nach Hause zu schicken. Seine Kommentare waren irgendwie kontraproduktiv und schlecht für die Stimmung. Außerdem hätte er in seinem Aufzug sowieso keine abbekommen. Leo gehörte seit Kurzem zu den Baseballmützen-zu-weit-oben-auf-dem-Kopf-Trägern, was in meinen Augen ziemlich dämlich aussah. Die extraweiten Hosen, bei denen die halben Boxershorts oben raus schauten, machte die Erscheinung nicht besser. Von der lächerlichen Kette um den Hals mal ganz abgesehen. Auch wenn es mir irgendwie gegen den Strich ging, orientierte ich mich, was die Klamotten anging, lieber an Kevin.

»So ein Blödsinn«, sagte ich daher. »So können wir wenigstens in Ruhe an der Playstation zocken und Unmengen Chips in uns reinfressen. Die Mädchen würden dabei nur stören und dämliche Kommentare abgeben.«

»Stimmt«, bestätigte Henry. »Aber können wir das sonst nicht auch?« Er machte eine kleine Pause. »Ich meine, was machen wir denn sonst?«

»Ach, scheiß drauf«, sagte Finn. »Ich wüsste auch ehrlich gesagt nicht, was wir jetzt mit den Mädchen anfangen sollten, wenn welche da wären.«

Dieser Satz war klasse. Finn war eben doch mein bester Freund und immer da, wenn man ihn brauchte. Ich bezweifelte zwar, dass er sich der Genialität seiner Aussage bewusst war, aber das war ja auch völlig egal. Und mir gelang es, meine kleine „Ohne Mädchen ist alles besser“-Welt wieder aufzubauen.

»Hm«, brummte Leo und wusste zum Glück nicht mehr, was er sagen sollte. Ich hätte uns zwar nicht als hoffnungslose Mädchen-NICHT-Versteher bezeichnet, aber erfahrungstechnisch waren wir alle auf demselben Stand. Nämlich genau bei null. Es sei denn, üble Abfuhren zählen dazu. Dann lag ich vorne. Aber unter diesen Umständen wollte ich gar nicht vorne liegen. Es gibt Rankings, da bleibt man lieber freiwillig im hinteren Mittelfeld.

Mein Geburtstag war dann auch ohne Mädchen ziemlich gut. Wir taten zwar überhaupt nichts, was wir sonst nicht auch tun würden, aber nachdem die Sache mit den Mädels geklärt war, hatten wir ordentlich Spaß. Wir verdrückten den Kuchen, den mir meine Mutter gebacken hatte, komplett und ließen kein Stück für meine Eltern übrig. Das war die Strafe dafür, dass sie mitten auf den Kuchen ein Zuckergussbild von mir als Baby gelegt hatte. Ich wusste echt nicht, wie alt ich eigentlich werden musste, dass meine Mutter mit so einem Mist aufhören würde. Wahrscheinlich wird sie sich zum achtzehnten Geburtstag eine ganz besondere Peinlichkeit ausdenken. Es würde an ein Wunder grenzen, wenn meine Mutter zur Volljährigkeit nicht auch zu denen gehört, die ihre Kinder komplett blamieren, in dem sie in der Tageszeitung eine Grußanzeige mit einem furchtbar süßen Babyfoto veröffentlichen. Am besten sind die mit komplett verschmiertem Mund, nachdem das Kind den ersten Lebkuchen alleine verdrückt hat. Mal ganz davon abgesehen, was das an Geld kostet, das man in tausend sinnvollere Sachen investieren könnte. Aber ich will nicht jetzt schon über zukünftige Peinlichkeiten jammern. Es wird auch in der Gegenwart noch genug davon geben. Zum Geburtstag wünschte ich mir ja schon sicherheitshalber nur Geld, damit sie nichts falsch machen konnte. Doch dann schaffte sie es trotzdem mit dem Tortenaufleger. Es war einfach unfassbar, aber wenn meine Mutter eines war, dann war sie verlässlich. Leider eben auch in den peinlichen Dingen. Ich nahm mir vor, meine Mutter rechtzeitig darum zu bitten, auf eine Zeitungsanzeige zu verzichten.

Finn war übrigens wirklich noch mein bester Freund, obwohl er immer noch keine Pickel, dafür aber jede Menge Sackhaare bekommen hatte. Es sprach zwar selten jemand offen an, aber unter der Dusche nach dem Sport gingen viele Blicke auf halber Höhe durch die Nasszelle, um unauffällig den aktuellen Stand abzufragen. Ich hatte schon die Befürchtung, dass Finn vielleicht anfangen würde, sich untenrum zu rasieren, bevor ich auch nur annähernd aufschließen konnte. Dann war er auch noch größer als ich und hatte trotzdem keine Freundin. Ich wusste nicht, ob mich das alles beruhigen oder eher beunruhigen sollte. Die Sache hatte schließlich zwei Seiten. Sollte ich mich freuen, dass Finn noch ungeschickter war als ich, weil er trotz der besseren Voraussetzungen immer noch kein Mädchen klar machen konnte? Oder sollte ich nervös werden, weil die Sache vielleicht noch viel schwerer war, als ich dachte. Und nicht einmal ein Typ wie Finn, der mittlerweile echt gut aussah, eine abbekam? Es konnte doch aber auch nicht angehen, dass die ganze Welt nur auf bekloppte Kevins abfuhr. Dass Finn gut aussah, habe ich ihm natürlich nicht gesagt.

Die Hormonschübe, von denen die Eltern der Jugendlichen im Teenageralter immer sprachen, mussten bei Mädchen jedenfalls deutlich häufiger und intensiver ausfallen. Das war die einzige Erklärung, die mir zum Thema Kevin einfiel. Bei ihm waren die Mädchen wie Fliegen, die immer wieder gegen die Scheibe flogen, ohne irgendwann mit der Erkenntnis gesegnet zu werden, dass es hier nicht weitergeht. Irgendwas musste dieser Idiot haben, was ich nicht hatte. Schließlich tat er nicht einmal was dafür. Für ihn war es wie in einem Selbstbedienungsladen. Er nahm sich einfach, was er wollte. Und das auch noch umsonst. Wobei das nicht ganz stimmte. Er musste es sich nicht einmal nehmen, denn die Mädchen setzten sich ganz von alleine in seinen Einkaufswagen und hinterlegten an der Kasse gleich einen Gutschein für das Ertragen schlechter Behandlung. Sie drängten sich ihm quasi mit einem Rundumsorglos-Paket auf und trotzdem schien es ihm nicht lange zu genügen. Was für ein Idiot.

Kapitel 2

Henry und Finn blieben an meinem Geburtstag über Nacht, und als die anderen weg waren, griffen wir das Thema mit den Mädchen doch noch einmal auf. Es war immerhin schon nach Mitternacht und damit der frauenfreie Geburtstag vorbei.

»Glaubt ihr, dass uns die Mädchen auch mal so anhimmeln wie Kevin?«, fragte Finn und sprach damit das Tabu schlechthin aus. Natürlich war nichts Falsches daran. Alle Mädchen rannten Kevin hinterher. Doch gesagt hätte ich das nie. Widersprechen konnte ich aber auch nicht.

»Hm«, brummelte ich und wusste nicht so recht, was ich darauf antworten sollte. Das war das eigentliche Ziel eines jeden Teenagers. Doch ich hatte überhaupt keine Ahnung, wie ich dahin kommen sollte. Kevin war ein Arschloch, genau wie die Pubertät. Das war mir klar. Dass Mädchen aber scheinbar auf Arschlöcher abfahren, wollte mir nicht in den Kopf.

»Vielleicht fahren wir mit unserer Taktik ja am Ende besser.«

»Mit welcher Taktik?«, fragte Finn und hatte recht. Es gab eigentlich keine Taktik. Trotzdem wollte ich absolute Sicherheit bei völliger Ahnungslosigkeit ausstrahlen und saugte mir eine Taktik aus den Fingern, die sich in der Theorie nicht einmal schlecht anhörte.

»Na das liegt doch auf der Hand«, sagte ich und machte eine längere Pause, um etwas Zeit zum Nachdenken zu schinden. »Kevin versaut es sich nach und nach bei allen weiblichen Wesen im Umkreis von zwanzig Kilometern und wir sind am Ende die lachenden Sieger. Irgendwann werden die auch alle feststellen, dass Arschlöcher auf Dauer nicht als Freund taugen. So und nicht anders wird es laufen.«

»Das klingt nicht schlecht«, antwortete Henry und überlegte kurz, bevor er weiterredete. »Aber was macht dich so sicher, dass wir drei die nächste Wahl bei Kevins abgelegten Freundinnen sein werden?«

Das war eine ziemlich beschissene Frage. Und eine berechtigte noch dazu. Hatte ich hier lauter Realisten um mich herum? Wenn ich etwas absolut nicht brauchen konnte, dann waren es Leute, die mir mit einem Satz die letzte Hoffnung raubten. Und das konnten komischerweise gerade meine zwei besten Freunde ziemlich gut. Ich glaube, mir ging es wie Greg. Ich war umzingelt von Idioten. Vielleicht hätte ich auch Tagebuch schreiben sollen.

»Ich bin nicht sicher«, räumte ich die kleine Unsicherheit in meinem sonst perfekten Plan ein. »Aber es besteht eine statistische Möglichkeit, dass es wenigstens bei ein paar Mädchen so sein könnte.«

»Sagt Albert Einstein, oder welches Mathegenie war das noch gleich?«, wollte Finn auf zynische Weise wissen. »Seit wann hast du Ahnung von Statistik?«

»Mein Gott«, zischte ich. »Wenn dir alles nicht passt, dann kannst du ja mal deinen Plan auf den Tisch legen.«

Finn schaute mich plötzlich irgendwie merkwürdig an. Hatte ich ihn mit meiner schroffen Antwort etwa verletzt? „Blödsinn“, dachte ich mir. Wir sind doch schließlich keine Mädchen. Nervös kramte Finn in seiner Hosentasche und zog ein rosafarbenes Blatt Papier hervor. Mein Freund ist schwul, dachte ich sofort, behielt den Gedanken aber lieber für mich. Das würde sofort erklären, warum er bisher trotz gutem Aussehen, keine Freundin hatte. Sonst wollte mir auf die Schnelle keine Erklärung einfallen, was so coole Typen wie wir mit rosa Zetteln wollten.

»Hier«, sagte Finn plötzlich völlig nervös, und er konnte mir dabei nicht in die Augen schauen. Zuerst stand ich kurz vor einem Schock, weil ich dachte, der Brief könnte für mich sein und Finn wollte mir seine Liebe gestehen, doch dann war mir auf einmal alles klar. Das war der Liebesbrief von der kleinen Dicken, den er im letzten Schuljahr bekommen hatte. Wollte er jetzt vielleicht doch mit ihr ausgehen? Das musste ich ihm ausreden. Doch wir waren Freunde und ich wollte ihm den Gefallen tun, dieses parfümierte Stück Papier noch einmal zu lesen.

Parfümiert? Halt, wenn der Zettel nach Parfüm roch, war das ein anderer. So lange konnte sich kein Parfüm halten. Sollte das jetzt heißen, dass Finn mittlerweile schon den zweiten Liebesbrief erhalten hatte? Ich musste ein paar Mal tief durchatmen, um meinen Puls wieder zu normalisieren. Doch es kam noch viel schlimmer als ich befürchtete. Das war wohl das nachträgliche Geburtstagsgeschenk der Pubertät.

Lieber Finn,

ich weiß, dieser Brief kommt sehr überraschend und vielleicht wirst Du es auch gar nicht ernst nehmen. Doch mittlerweile weiß ich, dass es nicht immer die älteren Jungs sein müssen, die interessant sind. Ich habe Dich eine Weile beobachtet und mich gefragt, warum Du mir früher noch nicht aufgefallen bist. Dabei sind wir ja in einer Klasse. Ich würde Dich gerne auch außerhalb der Schule treffen und wollte Dich fragen, ob Du vielleicht Lust hast, einen der letzten schönen Spätsommertage mit mir zu genießen. Wir könnten Eisessen gehen. Oder ins Kino.

Ich freue mich auf eine Antwort.

Liebe Grüße

Mia

Stand da wirklich Mia unter diesem Brief? Konnte das wahr sein? Im ersten Moment wollte ich mir noch einreden, es gäbe vielleicht auch noch eine andere und ziemlich hässliche Mia. Doch sie war ja mit Finn in einer Klasse und dort gab es nur die eine Mia. Das war eigentlich meine Mia, auch wenn sie das natürlich noch nicht wusste und ich mir nach ihrer Aktion mit Kevin geschworen hatte, sie ewig zappeln zu lassen. Doch dieser Brief änderte alles. Ich konnte nichts dazu sagen und hielt Finn dieses wunderbar duftende Stück Papier wortlos unter die Nase. Das war jetzt wirklich schlimm.

»Ich hab’s gewusst«, sagte Finn.

»Was hast du gewusst?«, fragte ich.

»Du bist sauer.«

»Oh je«, sagte Henry, schnappte sich meine PSP und tat so, als wäre er gar nicht da. Er hätte sich in diesem Moment am liebsten in Luft aufgelöst. Das konnte nur peinlich werden.

»Warum sollte ich?« Ich versuchte mir mein letztes Stück Stolz zu bewahren, obwohl mir eher danach war, laut und völlig sinnlos in der Gegend herumzuschreien und unbeteiligte Gegenstände zu zerstören.

»Na, weil du doch…«, stotterte Finn. »Ach du weißt schon.«

»Wann?«, fragte ich.

»Was? Wann?«

»Wann hast du ihn bekommen?«

»Heute. Also gestern.«

»An meinem Geburtstag gibt Mia dir einen Liebesbrief?«

»Na ja, als Liebesbrief würde ich das jetzt noch nicht bezeichnen.«

»Das ist doch scheißegal«, brüllte ich plötzlich, ohne dass ich es wollte.

»Siehst du«, sagte Finn. »Du bist doch sauer.«

»Alles klar bei euch?«, flötete dann auch noch unnötigerweise meine Mutter von draußen. Falsch, das war nicht von draußen. Obwohl ich jetzt 14 war, stand sie doch tatsächlich in meinem Zimmer. Es interessierte sie wohl nicht einmal ansatzweise, dass ich Freunde zum Übernachten da hatte. Es gab Momente in meinem noch jungen Leben, da war ich mir sicher, dass bei der Geburt der Kinder ein angeborener Gendefekt bei der Mutter seine Arbeit aufnimmt und ihnen jegliches Feingefühl gegenüber ihrem Nachwuchs wegfrisst. Leider gab es in Deutschland, und wahrscheinlich auch in keinem anderen Land der Welt, nicht die Möglichkeit sich selbst zur Adoption freizugeben. Und immer wenn man dachte, das Ende der Fahnenstange wäre endlich erreicht, kam es noch schlimmer.

»Was sehe ich denn da?«, frohlockte sie geradezu, als ihr Blick auf das rosafarbene Stück Papier in Finns Händen fiel. »Ist das ein Liebesbrief?«

»NEIN!«, schrie ich meine Mutter an. »Das ist die Gebrauchsanweisung für Teenager, wie man Mütter wieder reparieren kann, wenn sie einen Schaden haben.«

Das wollte ich eigentlich gar nicht, aber es tat seine Wirkung und wir hatten wieder unsere Ruhe. Wobei das nicht wirklich den Zustand beschrieb, in dem ich mich in diesem Moment gerade befand.

»Bist du jetzt eigentlich sauer oder nicht?«, fragte Finn.

»Nein«, antwortete ich wohl wenig überzeugend, doch das war mir eigentlich relativ egal. Finn konnte zwar nichts dafür, aber es wurmte mich tierisch.

»Echt nicht?«