Die Renaissance der Familie -  - E-Book

Die Renaissance der Familie E-Book

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Beschreibung

Familie! Was vor wenigen Jahrzehnten noch als selbstverständlich galt, ist heute eine bewusste Entscheidung geworden. Die Frage, ob man sich für oder gegen eine Familie entscheidet, ist heute komplexer denn je. Wer sich für die Familiengründung entscheidet, steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen und Entscheidungen, die in früheren Zeiten kaum in diesem Ausmaß existierten.

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Dieses Buch ist meinen Eltern, Carmen Gorina und Joan de Molina, gewidmet, denen ich alles verdanke. Sie haben mir von Kindesbeinen an den Sinn für Familie vermittelt.

Dr. Karl-Maria de Molina, Herausgeber

Inhaltsverzeichnis

1 Vorwort

2 Einführung

3 Familie und Gesellschaft

- Ana Hoffmeister

- Prof. Ulrich Reinhardt

- Madeleine Wallin

- Prof. Brad Wilcox

- Hermann Binkert

- Susanne Hartfiel

- Prof. Matteo Rizzolli

- Wido Geis-Thöne

- Hartmut Steeb

4 Vereinbarkeit von Familie und Beruf

- Birgit Wintermann und Dorothee Kubitza

- Dagmar Weßler-Poßberg

- Elke Sieber und Daniel Wensauer-Sieber

- Katja Kaltenbach und Stephanie Maus

- Angelika und Hannes Beierlein

- Kiki Radicke

- Nadine Quosdorf

5 Paarbeziehung

- Prof. Guy Bodenmann

- Angela Zeidler-Frész

- Belinda Brown

- Peter Bartning

- Julia Strobel

- Prof. Raphael Bonelli (Auszug aus einem Vortrag)

6 Kindererziehung

- Susanne Nickel

- Viola Patricia Herrmann

- Claire Gatellier

- Hedwig von Beverfoerde

- Leni Kesselstatt

- Esther Bockwyt

- Pia Brand

- Dr. Karl-Maria de Molina

- Luis Daniel González

7 Pflege und Inklusion

- Anna Mendel

- Julia Kahle

- Heiner Fischer

- Sibylle Patriarca

8 Praktische Hinweise für Familien

- Rosa Pich

- Prof. Michael Schulte-Markwort

- Felicitas Richter

- Caroline und Carlos Aponte

- Janina und Mathias Kürschner

- Doreen Amlung

- Simone Rüssel

1 Vorwort

Familie! Was vor wenigen Jahrzehnten noch als selbstverständlich galt, ist heute eine bewusste Entscheidung geworden. Die Frage, ob man sich für oder gegen eine Familie entscheidet, ist heute komplexer denn je. Wer sich für die Familiengründung entscheidet, steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen und Entscheidungen, die in früheren Zeiten kaum in diesem Ausmaß existierten.

Als ich selbst Mutter wurde, war ich noch sehr jung. Keine meiner Kommilitoninnen hatte damals Kinder. Mein Mann und ich suchten oft vergeblich nach Vorbildern, die uns auf unserem Weg hätten Orientierung geben können. Wenn ich heute zurückblicke, fällt mir auf, dass uns niemand gesagt hat, wie wertvoll und erfüllend es ist, sich für eine große Familie zu entscheiden. Niemand hat uns darauf vorbereitet, wie viel Freude und wunderschöne Erfahrungen dieser Weg mit sich bringt. Auch gab es wenig Unterstützung, als wir die vielen Herausforderungen des Familienlebens und der Partnerschaft meisterten. Im Nachhinein kann ich jedoch sagen: Meine sieben Kinder sind mein größter Segen. Oft hatte ich die Sorge, dass sie mich von meiner Karriere abhalten könnten. Doch heute weiß ich: All die Fähigkeiten, die ich in der Erziehung meiner Kinder entwickelt habe—von Stress- und Konfliktmanagement über das Koordinieren verschiedener Aufgaben bis hin zu Teamführung und visionärem Denken— sind unbezahlbar und haben mich sowohl beruflich als auch persönlich bereichert.

Unsere Gesellschaft wird zunehmend von Individualismus geprägt. In der westlichen Welt scheint den Menschen heute eine endlose Vielfalt an Lebenswegen offen zu stehen. Doch die Kehrseite dieser Entwicklung begegnet uns täglich: Vereinsamung nimmt zu, der Kontakt zwischen den Generationen schwindet. Ältere Menschen finden sich oft allein in anonymen Pflegeeinrichtungen wieder, die Zahl der Singlehaushalte steigt kontinuierlich, und das Datingverhalten wird durch Social Media immer unverbindlicher.

Dem gegenüber steht das traditionelle Bild der Familie, das zunehmend an Bedeutung verliert. Doch was bedeutet "traditionell" heute überhaupt? Geht es um das klassische Modell von Mutter, Vater und Kind? Oder vielmehr darum, ein starkes Band zwischen den Generationen zu knüpfen? Wie sieht eine moderne Familie heute aus? In einer Gesellschaft, die so sehr auf Individualität setzt, scheint die Familie zu einer komplexen Aufgabe geworden zu sein—eine Aufgabe, die den Balanceakt schaffen muss zwischen der Einzigartigkeit jedes Mitglieds und den gemeinsamen Werten, die das Familienleben tragen.

In den letzten Jahrzehnten ist die Familie so unmodern geworden, dass es eine Renaissance braucht—eine Renaissance, die sowohl Raum für individuelle Entfaltung lässt als auch den hohen Wert einer intakten Familie für Eltern, Kinder und die Gesellschaft insgesamt wieder ins Zentrum rückt. Ohne die Familie, die über Jahrhunderte hinweg die tragende soziale Basis war, wird eine lebenswerte Zukunft kaum vorstellbar sein.

Lasst uns die Familie wieder in den Mittelpunkt rücken! Die folgenden Beiträge beleuchten die Familie aus unterschiedlichen Perspektiven und zeigen, wie die Zukunft der Familie gestaltet werden könnte. Die Umsetzung liegt bei uns allen!

Prof. Julia Finkeissen

Mehr Info über die Autorin über den QR-Code:

www.familyvalued.org/Julia-Finkeissen

2 Einführung

Warum haben sich 44 Autoren und Autorinnen mit einem so althergebrachten Thema wie die Familie befasst? Was ist das Neue an diesem Buch? Brauchen wir es überhaupt -darüber hat man bereits viel geschrieben, könnten Sie anmerken!

Bei all den unterschiedlichen Sichtweisen auf die Familie, eins eint alle Autoren des Buches: die Wertschätzung für die Familie. Wir alle wollen eine „Wiederentdeckung der Familie und deren Bedeutung für die Gesellschaft herausstellen“.

Auch wenn die meisten Autoren und Leser aus der DACH-Region kommen, haben wir Beiträge außerhalb dieser Region eingesammelt, um ergänzende Erfahrungen und Sichtweisen einfließen zu lassen. Sie sind damit eine Bereicherung.

Das vorliegende Buch ist Teil des internationalen Projekts „Family Valued“ (www.familyvalued.org). Dieses ist ein Ecosystem aus Buch, Homepage und Social Media, und alle untereinander verlinkt. Daher haben wir Buch gewissermaßen interaktiv gestaltet, und zwar durch die Verlinkung mit Online-Inhalten auf der projekteigenen Homepage: Autorenprofilen, Texten, Videos, Podcasts usw. Die Multimodalität verleiht dem Buch eine Dynamik und verbessert die „Customer Journey“ der Leser. Die Artikel und die Autoren wirken dadurch lebendiger, authentischer. Wegen der Internationalität des Projektes ist das Buch gleichermaßen auf Deutsch und Englisch.

Das Projekt „Family Valued“ will „das Selbstvertrauen der Familien stärken“. Daher lautet unser Claim: „Making Families stronger“. Dies ist aus unserer Sicht deswegen notwendig, weil die Familie von verschiedenen Seiten und Ideologien angegangen wird.

Das Buch ist ein Mosaikbild der Familie, d.h. wir betrachten von ihr verschiedene Aspekte und aus verschiedenen Sichtweisen. Als erstes besprechen wir deren Bedeutung und Notwendigkeit für die Gesellschaft. Da sich das Buch an berufstätige Familien richtet, muss die Vereinbarkeit von Familie und Beruf dann an zweite Stelle kommen. Und weil die Paarbeziehung das Rückgrat der Familie bildet, wird dieses Thema direkt dahinter platziert. Im Anschluss kommt die Beziehung zu den Kindern und deren Erziehung. Da unsere westliche Gesellschaft zusehends altert, nimmt Pflege einen großen Raum im täglichen Tun der Familie. Auch die Sorge um Kranke und Behinderte ist Teil unseres Lebens. Daher haben wir auch diesem Tätigkeitsfeld ein Kapitel gewidmet. Und zum Schluss wollen wir einige Best Practices von Familien vorstellen.

All diese Themen ließen sich als „Herausforderungen für die Familien“ zusammenfassen. Und so ist der Tenor aller Artikel: Herausforderungen präsentieren und praktikable Maßnahmen aufzeigen. Wir haben es hier, mit einem Ratgeber für Familien zu tun.

Das Buch ist -wie oben erwähnt- nur ein Teil des Familienprojektes „Family Valued“. In der Homepage (www.familyvalued.org) wollen wir in den nächsten 5 Jahren viele Beiträge und aufbauende News präsentieren. Und diese mit den Social-Media-Kanälen der Autoren verlinken, so dass eine aktive und lebendige Community entsteht.

Und nicht zu vergessen, alles kostet Geld. Daher zur Community der Autoren und Leser gesellen sich die Spendengeber. Die Spenden werden von der Stiftung Familienglück (www.Familienglueck.de) eingesammelt. Hier gilt unser Dank an Anna und Markus Heimer für die Aufnahme des Projektes in deren Stiftung.

Das Team „Family Valued“ bedankt sich bei allen Autoren und Autorinnen, die in mühevoller Arbeit ihre Beiträge eingereicht und überarbeitet haben.

Und als Herausgeber gilt mein Dank auch allen im Team, die dieses Projekt möglich gemacht haben, und insbesondere Peter Brittain fürs englische Lektorat und Raúl Sánchez für Anregungen und die Vermittlung von Kontakten zu Autoren.

Ich möchte diese Einführung mit einem Zitat aus dem Buch „Future Family“ von unserer Autorin Ana Hoffmeister abschließen: „Die vielfältigen persönlichen Einblicke sind in diesem Buch eingebettet in die übergeordnete Frage, wie wir in Zukunft Familie, Arbeit und Leben gestalten werden. Wie wir zusammenleben können, wer zu unserem Familienleben dazu gehört, wie sich der Stellenwert von Familie in unserer Gesellschaft verändern kann und was es dazu braucht“.

Dr. Karl-Maria de Molina, Herausgeber

Mehr Info über den Autor über den QR-Code:

www.familyvalued.org/Karl-Maria-de-Molina

3 Familie und Gesellschaft

Dr. Ana Hoffmeister

Beraterin und Buchautorin Deutschland

Familie zwischen Wandel und Wertzunahme

Zusammenfassung

Ob „Kitastrophe, Bildungsmisere oder Pflegelawine“: Familien können sich immer weniger auf institutionelle Unterstützungssysteme verlassen. Sie kommen im Alltag zwischen Beruf, Pflege und Privatleben immer mehr an ihre Grenzen und fühlen sich vom Staat im Stich gelassen. Dabei sind Familien für eine zukunftsfähige Gesellschaft unerlässlich. Auf der Suche nach alternativen Unterstützungssystemen und Arbeitsmodellen, entstehen neue Lebensentwürfe und das Familienbild wandelt sich.

Artikel

Für den Großteil der deutschen Bevölkerung ist Familie der wichtigste Wert im Leben – noch vor Beruf, Freunden und Hobbys. Und das nicht nur für Eltern mit minderjährigen Kindern, sondern auch für die junge Generation, die in der Familie eine Quelle des Sinns und der Orientierung sieht.

Familie bildet seit Jahrhunderten den Kern unseres sozialen Lebens und ist seit jeher mehr als nur die Verbindung zwischen Mutter, Vater und Kind. Familie verbindet Generationen zu einer gemeinsamen Geschichte. Sie gibt Einblicke in unsere Vergangenheit und unsere gemeinsame Zukunft. Familie ist der Ort, an dem elementare Fragen über unserer Herkunft, Identität und Zugehörigkeit geprägt und beantwortetwerden. Was wir in unseren Familien erleben, ist prägend für alle anderen Beziehungen im Leben – ob im beruflichen Kontext oder im Ehrenamt, ob in unseren Freundschaften, unserer Partnerschaft oder in der Familie, die wir selbst gründen.

Mit Blick auf die aktuellen Krisen in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und im Klima erleben wir in den letzten Jahren einen tiefgreifenden Vertrauensverlust der Bevölkerung in die politische Handlungsfähigkeit. Im Zuge dieser Entwicklungen gewinnen Familien als stabilisierende Kraft an Gewicht und sind ein wichtiges soziales Sicherungsnetz, das erhebliche zusätzliche Belastungen trägt. Ob Kitanotstand, Bildungsmisere oder unser marodes Pflegesystem: Familien fangen immer mehr auf, was der Staat immer weniger leisten kann, und kommen dabei immer mehr an ihre Grenzen. Die Zahl der an Burnout erkrankten Eltern steigt auch nach der Pandemie weiter an. Psychische Erkrankungen unter Kindern und Jugendlichen nehmen ebenfalls weiter zu. Die drängende Frage ist damit, ob unsere derzeitigen Familienstrukturen stark genug sind, um auch in Zukunft diesen essenziellen sozialen und emotionalen Halt bieten zu können.

In den nächsten Jahren werden Familien weltweit um 35 Prozent schrumpfen. Wir werden insgesamt weniger Verwandte haben als unsere Vorfahren. Das wird den Druck auf institutionelle Unterstützungssysteme zusätzlich erhöhen. Denn Verwandte – ob Großeltern, Tanten und Onkel – fangen schon heute einen großen Anteil der Kinderbetreuung und privaten Pflege auf, und sind damit eine wichtige Säule in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Unsere Gesellschaft wird älter und damit wächst auch die Altersspanne der Generationen weiter an. Enkel werden voraussichtlich in Zukunft mehr lebende Großeltern haben – doch die Frage wird sein, ob diese fit genug sein werden, sich dann noch um ihre Enkel kümmern zu können. Während Deutschland mit sinkenden Geburtenraten und einer oft als kinderunfreundlich wahrgenommenen Politik kämpft, steht die Familie als Konzept auf dem Prüfstand. Das traditionelle Bild der Kernfamilie, bestehend aus Eltern und Kindern, erweitert sich. Neue Familienformen und Lebensgemeinschaften entstehen, die klassische Großfamilienstrukturen ablösen, ergänzen oder nachbilden.

Dabei prägt die Art, wie wir Familie heute leben, unweigerlich die nachfolgenden Generationen. In einer zunehmend individualisierten Welt sind generationsübergreifende Beziehungen von unschätzbarem Wert. Heute leben junge und alte Menschen im Alltag oft räumlich und emotional voneinander getrennt. Das prägt nicht nur unsere individuellen Lebenswege, sondern hat Auswirkungen auf die Berufswelt und Gesellschaft. Fehlen in der Familie generationsübergreifende Beziehungen, sind Generationenkonflikte im beruflichen Kontext und der Gesellschaft vorprogrammiert. Das Miteinander muss daher viel bewusster organisiert und schon früh gefördert werden. Denn das wird in Zukunft ein wichtiger Schlüssel sein, um die Krisen gemeinsam bewältigen zu können.

Vor diesem Hintergrund geht es um keine geringere Frage als die, wie wir als Gesellschaft in Zukunft zusammenleben wollen? Die Antwort darauf ist grundlegend für die Formulierung einer Politik, die die Bedürfnisse von Familien wirklich versteht und unterstützt. Es geht nicht nur um verlässliche staatliche Leistungen, sondern darum eine Kultur zu prägen, die das Zusammenleben über Generationen hinweg fördert und wertschätzt. Die Frage nach der Zukunft der Familie dreht sich damit nicht nur um ihre Rolle als soziales Sicherungsnetz, sondern auch um die Gestaltung des Zusammenlebens der Generationen. Wie wir als Gesellschaft diese Beziehungen formen, welche Unterstützung wir Familien anbieten und wie wir die Potenziale aller Generationen nutzen, wird nicht nur das Wohlbefinden der Einzelnen beeinflussen, sondern auch darüber entscheiden, wie resilient und lebensfähig unsere Gesellschaft insgesamt sein wird.

Die Zukunft der Familie ist daher nicht nur eine private oder eine politische Frage, sondern eine kulturelle Herausforderung, die uns alle betrifft. Wie wir heute Entscheidungen treffen und welche Prioritäten wir setzen, wird die Art und Weise, wie wir morgen leben, maßgeblich beeinflussen.

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www.familyvalued.org/Ana-Hoffmeister

Prof. Dr. Ulrich Reinhardt

Future Scientist Deutschland

Die Renaissance der Familie

Zusammenfassung

Auch wenn für die Bundesbürger die Familie das Wichtigste ist, bleiben Geburtenraten auf einem niedrigen Niveau. In acht von zehn Bereichen ist die Zustimmung zu den Gründen gegen eine Familiengründung heute niedriger als 2014! Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gerade für Frauen wird als nicht ausreichend angesehen. Dies liegt u.a. daran, dass die Care-Arbeit hauptsächlich als Aufgabe der Frauen angehsehen wird. Ein weiterer Faktor ist die Unsicherheit beim Blick auf die Zukunft. Die Prognose fällt doch positiv aus. Die im Zeitvergleich abnehmenden Sorgen in Bezug auf eigene Kinder zeigen deutlich, dass eine aktive Beeinflussung der Geburtenrate durchaus möglich ist.

Artikel

Familie ist und bleibt das Wichtigste, dieser Aussage stimmt eine große Mehrheit der Bundesbürger zu. Durch die Lockdowns und Einschränkungen während der Corona-Pandemie und die dadurch entstandene Nähe zur Familie, fühlen sich immer mehr Deutsche ihrer Familie tatsächlich auch verbundener. Jeder zweite Bürger sagt sogar, dass er den Wert der Familie (wieder-)entdeckt hat. Entgegen der häufigen Einschätzung ist die Familie also kein Auslaufmodell. Im Gegenteil, eine Renaissance der Familie kündigt sich ganz deutlich an – denn gerade in unsicheren Zeiten erweist sichdie eigene Familie als verlässlicher Ankerpunkt und als das Wichtigste im Leben vieler Bürger.

Aber dennoch ist die Geburtenraten in Deutschland mit 1,46 Kindern pro Frau gering, denn viele Paare entscheiden sich aktuell bewusst gegen eigene Kinder. Die Gründe hierfür sind vielfältig und reichen von finanziellen Belastungen, über fehlende staatliche Voraussetzungen bis hin zur Angst vor Scheidung und Alleinerziehung. Im 10-Jahresvergleich sinken jedoch die Ängste. In acht von zehn Bereichen ist die Zustimmung zu den Gründen gegen eine Familiengründung heute niedriger als 2014! Die beiden Hauptgründe, die von den Bundesbürgern gegen die Familiengründung angeführt werden, sind die hohe finanzielle Belastung und die Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Trotz Bemühungen von Unternehmen, familienfreundlichere Strukturen zu bieten, bleibt die Vereinbarkeit für viele Eltern eine Herausforderung. Gerade für Frauen ist die Umsetzung nach wie vor nicht einfach. Lediglich etwa jeder vierte Bürger erwartet innerhalb der kommenden Jahre ein besseres Zusammenspiel von Job und Familie für Frauen.

Zu dieser recht skeptischen Haltung führen verschiedene Gründe. Einer der Hauptgründe liegt in den immer noch fest verankerten traditionellen Rollenzuschreibungen innerhalb der Gesellschaft, laut denen Care-Arbeit vor allem von Frauen zu leisten ist oder Frauen aufgrund von Geschlechterklischees selbst dazu neigen, sich von bestimmten beruflichen Möglichkeiten auszuschließen, denn Frauen unterbrechen für die Familie deutlich häufiger als Männer ihre Karriere. Dieses liegt u.a. am meist geringeren Einkommen und der damit einhergehenden Sorge vor finanziellen Einbußen bei einer möglichen Auszeit von Männern. Zudem sind Frauen häufiger einer Doppelbelastung ausgesetzt, da sie sowohl berufliche als auch familiäre Verantwortungen tragen sollen, ohne angemessene Unterstützung und Arbeitsbedingungen (z.B. garantierte Betreuungsplätze für Kinder oder flexible Arbeitszeiten) vorzufinden. Als einen weiteren zentralen Grund gegen eigene Kinder nennen die Bundesbürger die allgemeine Unsicherheit in Bezug auf die Zukunft. Als einziges Statement hat hier die Sorge zugenommen. Fast die Hälfte der Deutschen macht sich mittlerweile Sorgen um die zukünftige gesellschaftliche Entwicklung, sei es in Bezug auf Wirtschaftswachstum, Klimawandel oder Konflikte. Ein Kind in diese Welt zu setzen, erscheint daher für viele Paare unverantwortlich.

Prognose

Die im Zeitvergleich abnehmenden Sorgen in Bezug auf eigene Kinder zeigen deutlich, dass eine aktive Beeinflussung der Geburtenrate durchaus möglich ist. Durch die passenden Rahmenbedingungen kann potenziellen Eltern Angst und Last genommen werden. In Zukunft wird die Politik weiterhin gefordert sein, diese Rahmenbedingungen für Familien zu verbessern. Die Bundesregierung verweist aktuell auf über 150 verschiedene familienpolitische Leistungen. Davon werden allein für das Kindergeld jährlich rund 48 Milliarden Euro bereitgestellt. Daneben müssen auch Unternehmen zukünftig die Vereinbarkeit von Beruf und Familie besser fördern – sei es durch flexiblere Arbeitszeitmodelle oder eine unterstützende Unternehmenskultur, um so dauerhaft attraktiv für beide Elternteile zu sein. Letztendlich liegt die Entscheidung füreine eigene Familie, aber auch zukünftig weiterhin bei jedem einzelnen Bürger. Und diese erkennen – trotz aller Ängste, Kompromisse und Einschränkungen – insgesamt immer häufiger wie sehr Kinder zur Steigerung der Lebensqualität und des persönlichen Glücks beitragen können.

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www.familyvalued.org/Ulrich-Reinhardt

Madeleine Wallin

Entrepreneur FEFAF General Secretary Permanent Representative UN-NY Schweden

Den Wert der Mutterschaft wiederentdecken

Zusammenfassung

Mütter können als die wichtigsten Beschützer des Lebens angesehen werden. Und weil sie diese Verantwortung übernehmen, sollten sie entsprechend wertgeschätzt werden. Der Wohlstand einer Gesellschaft wird nur BIP gemessen, während die nachwachsende Generation und das, was Leben schafft, wenig oder gar keine Beachtung erfährt. Sich um andere Menschen zu kümmern, ist das genaue Gegenteil von der destruktiven Haltung mancher postmodernen Gesellschaften.

Artikel

Mutter zu werden ist transformativ. Es ist eine Transformation, die mehr Raum und Bedeutung erhalten sollte, die sie verdient. Du gehst von einem unabhängigen, freien Individuum zu einem Leben, in dem du fast aus zwei Personen bestehst Menschen, zuerst während der Schwangerschaft, wenn Ihr Körper das Zuhause des Kindes ist, und dann als primärer Pflegekraft, bei der die Bedürfnisse eines anderen an erster Stelle stehen müssen. Es ist herausfordernd und kommt von selbst für einige Frauen, während andere sich überfordert fühlen, vielleicht aufgrund früherer Erfahrungen. Es ist eine Zeit, in der Frauen Unterstützung, Erleichterung und Hilfe erhalten sollten, um die "Transformation" von der Frau zur Mutter zu überstehen.

Frauen sind die Gefäße, die Mütter. Diejenigen, die Leben geben. Nicht alle Frauen werden Mütter, einige, weil sie es nicht können, während andere es nicht wollen. Das fruchtbare Alter einer Frau beginnt normalerweise zwischen dem 13. und 18. Lebensjahr und dauert ungefähr bis zum Alter von 50 Jahren. Verschiebend Die Schwangerschaft kann zu Schwierigkeiten führen, da Sie im Alter von 20 bis 25 Jahren am fruchtbarsten sind und ab dem 35. Lebensjahr bis zur Menopause schneller abfällt und dann die Fähigkeit, schwanger zu werden, verschwindet. Die biologische Uhr der Frau sollte ein klarerer Leitfaden für Frauen und für die Gesellschaft sein.

Es sollte einen Platz im Leben geben, eine Zeit, die frei wird, wenn man Kinder ohne Kinder bekommen kann sich gestresst fühlen. Die Fähigkeit, neues Leben zu schaffen, ist von entscheidender Bedeutung. Dass ein Mensch im Körper einer Frau geformt wird und darin lebt, ist erstaunlich und eine Schöpfungsgeschichte, die so faszinierend ist, dass es schwierig ist, etwas Größeres zu finden. Warum ist dann die Fortpflanzung und Pflege von Kindern immer noch nicht die am höchsten geschätzte und zentralste für die Menschheit?

Sich um andere Menschen zu kümmern, ist das genaue Gegenteil von Zerstörung. Trotz aller negativen Folgen, die Konflikte, Kriege und Umweltzerstörung mit sich bringen, zählt es immer noch in der Wirtschaft, während die Betreuung und Fürsorge für diejenigen, die Ihnen am nächsten stehen, dies nicht tut.

Der Wert entsteht nur, wenn jemand anderes ihn ausführt. Damit die Pflege zählt, die unbezahlte Arbeit neu verteilen und Trennungen zwischen Kindern und Müttern erzwingen. Wenn sich eine andere Mutter um mein Kind kümmert, zählt das in der Wirtschaft, wenn ich es selbst mache, ist es unsichtbar. Die Frage ist, ob wir das gleiche Ergebnis erzielen.

"Mütter können als die wichtigsten Beschützerinnen des Lebens angesehen werden, und wenn sie Verantwortung übernehmen, sollten sie geschätzt werden"

Wohlstand wird am BIP gemessen und alles dreht sich um Wirtschaft und Wachstum, während Die Fortpflanzung und das, was Leben schafft, alle Lebewesen nährt und schützt, hat wenig oder gar keinen Wert. Fürsorge ist die Essenz des Lebens. Die meisten Menschen spüren es, aber für viele kommt die Erkenntnis erst wenn das Leben endet. Was zählte wirklich? Waren es nicht die Beziehungen und die Liebe, die du erhalten hast Und die Liebe, die du gegeben hast?

Mutterschaft ist wie eine Art Heilmittel, ein Gegenmittel gegen Egoismus, Macht und Zerstörung und die Bedeutung von Fürsorge und Beziehungen müssen anerkannt werden. Die Bindung zwischen dem Kind und der primären Bezugsperson, meistens der Mutter, ist entscheidend, wenn die Gehirnentwicklung mit der rasanten Geschwindigkeit von mehr als 1 Million neuronalen Verbindungen im Sekundentakt in den ersten Jahren. Dies ist die Zeit, in der die Grundlagen für die zukünftiges Lernen, Verhalten und Gesundheit werden geformt. Damit Bindung stattfinden kann, musst du da sein. Sie müssen anwesend sein. Und ich wage zu sagen, dass die Mutter das Wichtigste ist. Sie kann ersetzt werden, aber für das Kind wäre die Mutter die erste Wahl, da sie bereits die stärkste Verbindung aus der Zeit haben, als ihr Körper seine Welt war. Ein weiterer Grund ist, dass die Muttermilch jeder Mutter einzigartig und genau auf ihr Kind abgestimmt ist.

Pflege ist das Herz der Gesellschaft, und es ist an der Zeit, dies zu schätzen und anzuerkennen, auch durch den Einsatz neuer und verbesserter Systeme anstelle des BIP. Die finanzielle Sicherheit muss während des gesamten Lebenszyklus gestärkt werden, und unbezahlte Pflegekräfte müssen als Rechteinhaber angesehen werden und ein Mitspracherecht bei der Entscheidungsfindung erhalten. Artikel 25:2 des UN-Menschenrechtsgesetzes besagt, dass "Mutterschaft und Kindheit Anspruch auf besondere Fürsorge und Unterstützung haben", und es gibt gute Gründe, diese Worte ernst zu nehmen.

Mütter können als die wichtigsten Beschützerinnen des Lebens angesehen werden, und wenn sie Verantwortung übernehmen, sollte wertgeschätzt werden.

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www.familyvalued.org/Madeleine-Wallin

Prof. Brad Wilcox

Professur für Soziologie und Direktor des Nationales Eheprojekt Universität von Virginia USA

Die Ehe ist wichtiger denn je

Zusammenfassung

Unsere Kultur sendet uns zunehmend die Botschaft, dass Geld, Arbeit und die Freiheit von der Familie heute das Rezept für ein wohlhabendes und glückliches Leben sind. Ich nenne es das "Midas Mindset". Viele linksgerichtete Meinungsorgane des Mainstreams bringen dieses Argument mit Blick auf Frauen vor.

Die politisch eher rechts Gerichteten treiben unterdessen auch prominente Online-Influencer wie Pearl Davis und Andrew Tate die Midas-Mentalität voran – aber mit dem Fokus auf Männer. Sie argumentieren, dass die Ehe ein schlechtes Geschäft für Männer ist.

Artikel

Mammon oder Heirat?

Unsere Kultur sendet uns zunehmend die Botschaft, dass Geld, Arbeit und die Freiheit von der Familie heute das Rezept für ein wohlhabendes und glückliches Leben sind. Ich nenne es das "Midas Mindset". Viele linksgerichtete Meinungsorgane des Mainstreams bringen dieses Argument mit Blick auf Frauen vor. Ein prominentes Finanzmagazin titelte: "Frauen, die Single bleiben und keine Kinder haben, werden reicher." Ein anderes großes Medium bot " The Case Against Marriage" an.

Die politisch eher rechts Gerichteten treiben unterdessen auch prominente Online-Influencer wie Pearl Davis und Andrew Tate die Midas-Mentalität voran – aber mit einem Fokus auf Männer. Sie argumentieren, dass die Ehe ein schlechtes Geschäft für Männer ist. In Tates Worten: "Das Problem ist, dass es in der westlichen Welt keinen Vorteil der Ehe für einen Mann gibt" – vor allem, weil "es sehr üblich ist, dass Frauen" sich von ihren Ehemännern scheiden lassen. Jeder Mann, der bei klarem Verstand ist, sollte also Single bleiben, viel Geld verdienen und das andere Geschlecht benutzen – aber nicht in es investieren.

Botschaften wie diese helfen zu erklären, warum heute mehr Amerikaner denken, dass Bildung, Arbeit und Geld für die Erfüllung "wichtiger" sind als die Ehe und warum die Heiratsrate in den letzten fünfzig Jahren um 60 % gesunken ist.

Aber diese Botschaft über Ehe und Familie könnte nicht falscher sein. Das liegt daran, dass nichts das Glück in Amerika so gut vorhersagt wie eine gute Ehe, nicht Bildung, Arbeit, Geld, nicht einmal Sex. Die Daten zeigen uns, dass Männer und Frauen, die in einer guten Ehe leben, mit 545 % höherer Wahrscheinlichkeit mit ihrem Leben zufriedener sind als ihre amerikanischen Mitbürger, die unverheiratet sind oder in einer unglücklichen Ehe leben. Mehr noch: Keine Gruppe amerikanischer Männer UND Frauen (18-55) ist glücklicher als diejenigen, die verheiratete Väter und Mütter sind. In der realen Welt ist die Ehe also wichtiger als der Mammon, wenn es darum geht, unserem Leben Sinn, Purpose und Glück zu verleihen.

Darum ist die Ehe wichtig

Warum ist die Ehe so wichtig? Wir sind, wie Aristoteles lehrte, soziale Wesen. Wir sind fest verdrahtet, um uns zu verbinden. Das ist der Grund, warum unsere Bindungen zu anderen – Familie und Freunden – am Ende so viel wichtiger für unser Wohlergehen sind als Dinge wie die Höhe unseres Bankkontos oder der Ausbildungszeugnis an der Wand. Und weil für die meisten von uns keine Beziehung so wichtig ist wie unsere Ehe, ist nichts vergleichbar mit einer guten Beziehung, wenn es darum geht, uns eine Chance zu geben, glücklich zu sein – meistens.

Aber natürlich geht es in der Ehe nicht nur um Glück. In der Ehe geht es auch um Geld, es geht um Sinn, es geht darum, sich weniger allein zu fühlen. Wir wissen zum Beispiel, dass Männer und Frauen, die heiraten und bleiben, mehr verdienen und mehr sparen. Aus diesem Grund verfügen verheiratete Männer und Frauen über etwa das 10-fache des Vermögens ihrer Altersgenossen, die in ihren 50ern alleinstehend. Und die Wahrscheinlichkeit, dass sie im Laufe ihres Lebens arm sind, ist deutlich geringer.

Verheiratete Männer und Frauen mit Kindern berichten auch von viel mehr Sinn und deutlich weniger Einsamkeit als ihre Altersgenossen, die ledig und kinderlos sind. Sie geben zum Beispiel mit über 50 % höherer Wahrscheinlichkeit an, dass ihr Leben sinnvoll ist.

Nehmen wir einen Mann in den Dreißigern aus den äußeren Vororten von Washington D.C., den ich Scott nenne. Nach den Maßstäben des Erfolgs in der heutigen Kultur sollte Scott, 34, der unverheiratet ist, nichts stören. Er hat einen College-Abschluss von der Clemson University, eine spannende Karriere als Rüstungsunternehmer, ein eigenes Haus und ein sechsstelliges Gehalt. Doch diese schulischen und beruflichen Errungenschaften reichen nicht aus. "Weißt du, ich habe Abschlüsse an meiner Wand, ich habe Leistungen und Zertifikate, aber am Ende bedeutet das alles nichts", sagte er mir. Scott fühlt sich an manchen Tagen allein. "Ich muss jeden Tag aufstehen, in den Spiegel schauen und merken, dass ich allein bin. Ich habe niemanden." Es überrascht nicht, dass Scott mit einer toxischen Mischung aus Einsamkeit, Sinnlosigkeit und Traurigkeit zu kämpfen hat.

Natürlich kennen wir alle Singles, die erfolgreich sind, und verheiratete Männer und Frauen, die Probleme haben. Aber im Durchschnitt sind die Bedeutung und das Gefühl der Solidarität, die die Ehe vermittelt, für die meisten Männer und Frauen von unschätzbarem Wert.

Ist die Ehe eine schlechte Wahl?

Viele Amerikaner machen sich Sorgen, dass die Ehe eine schlechte Wahl ist, zum Teil, weil sie glauben, dass eine von zwei Ehen in einer Scheidung endet. Aber diese Statistik ist nicht ganz korrekt. Die Scheidungsrate ist seit 1980 um 40 % gesunken, was bedeutet, dass die meisten Ehen heute über die Distanz gehen. Das bedeutet auch, dass die meisten Kinder, die heute von verheirateten Eltern geboren werden, in einem stabilen Zuhause aufwachsen werden. Mit anderen Worten, die klare Mehrheit der Amerikaner, die heute heiraten, schafft es.

Und es ist nicht nur, dass wer eine stabile Ehe führt, auch glücklicher ist. Heute sagen 62 % der Ehemänner und Ehefrauen, dass sie in ihrer Ehe "sehr" glücklich sind, und weitere 34 % sagen, dass sie in ihrer Ehe "ziemlich glücklich" sind. Natürlich haben die meisten Paare Höhen und Tiefen, Tage, Wochen, Monate und sogar Jahre, in denen die Ehe und das Leben hart sind. Aber im Durchschnitt geben amerikanische Ehemänner und -frauen an, dass sie glücklich verheiratet sind.