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Magisterarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, Note: 2,0, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Medien und Journalisten in Zimbabwe stehen in ihrem beruflichen Alltag unter starken rechtlichen, politischen und physischen Einflüssen. Schon seit langem sieht Präsident Mugabe in ihnen schlichtweg Terroristen. In einer Regierungszeitung ließ er sechs Journalisten öffentlich und namentlich als solche diffamieren. Internationale Journalisten dürfen nicht einreisen und werden auch nicht lizenziert. Dennoch wird der freien Presse ein entscheidender Einfluss auf das Wahlergebnis 2002 zugesprochen. Die Wahlen waren weder frei noch fair, trotzdem gewann Mugabe nur knapp und wahrscheinlich nur wegen der Manipulationen. Die Untersuchung konnte feststellen, dass die Medien in der Entwicklung Zimbabwes trotz zunehmender Einflussnahme durch die Politik eine wichtige Rolle spielen. Auch wenn die Presse in den 80er Jahre nur begrenzt frei war, konnte sie wie beim Willowgateskandal in einigen Fällen zumindest kurzfristig die politische Entwicklung beeinflussen. Obwohl der Medienmarkt mittlerweile unter starker staatlicher Kontrolle steht hat sich ein vielfältiger Medienmarkt entwickelt, der trotz äußerst schwieriger Arbeitsbedingungen einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Meinungsbildung leistet. Neben vielen unabhängigen Printmedien gibt es einige Hörfunkmedien, die eine fehlende Lizenzierung durch Übertragungen aus dem Ausland umgehen. Die Regierung Mugabe kann sich dem Einfluss der Medien nicht entziehen. Die Medien in Zimbabwe haben einen wichtigen Beitrag zur Demokratisierung des Landes geleistet und können eine kontroverse gesellschaftliche Diskussion über politische Pluralität weiter fördern. Noch sind sie aber zu sehr in regierungsnahe und unabhängige Medien gespalten, Journalismus zu sehr für oder gegen die Interessen der Regierung gerichtet. Das hat teilweise extrem unterschiedliche Berichterstattung und fehlendes Verständnis für die Position des jeweils anderen Mediums zur Folge. So wird das Recht der Öffentlichkeit auf Information nicht ausreichend bedient. Es fehlt an Objektivität, Themenbreite und hintergründlicher Behandlung der vorhandenen Themen. Die Presse muss noch die Begriffe öffentliches Interesse und Recht auf Information lernen. Dadurch wird sie auch noch nicht ausreichend ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu informieren und zu kritisieren. Nach einem politischen Wechsel wird ein rechtlicher Rahmen notwendig, in dem freie und unterschiedslose Pressearbeit ermöglicht wird.
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