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"Seelenfamilie": Die Entdeckung eines neuen Prinzips
Das bekannte Medium Varda Hasselmann wendet sich dem Phänomen der Seelenfamilie zu. Sie hat neue mediale Botschaften zum Phänomen der Seelenfamilie empfangen und legt Auftrag, Struktur und Wirkweise dieser energetischen Gemeinschaft dar. Darüber hinaus stellt sie einige Seelenfamilien mit bekannten historischen Vertretern vor und berichtet über konkrete Erfahrungen, wie wir durch die Seelenfamilie Hilfe erhalten können.
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Seitenzahl: 529
Das berühmte Medium Varda Hasselmann hat aus der kausalen Bewusstseinswelt neue mediale Botschaften zum Phänomen der Seelenfamilie empfangen: Unter Seelenfamilie verstehen Hasselmann und Schmolke die seelische Zugehörigkeit der Einzelseele zu einer energetisch eng verwandten Gemeinschaft. Geeint wird sie von einer gemeinsamen Aufgabe, einer gemeinsamen Grundstruktur und der geschwisterlichen Liebe. Seelengeschwister sind teils inkarniert, teils weilen sie in der astralen Bewusstseinswelt. Man kann ihnen körperlich begegnen und mit ihnen Kontakt aufnehmen. Hasselmann und Schmolke stellen in ihrem Buch die Organisationseinheiten der seelischen Welten vor. Ausgehend vom Allganzen, erklären sie die Form und energetische Struktur der Seelenfamilie, erläutern die sieben Wege der Seele innerhalb einer Familie und beschreiben die archetypischen Seelenrollen.
Dr. Varda Hasselmann, Jahrgang 1946, wuchs in Italien auf. Sie entschied sich gegen eine Universitätskarriere und für den Ausdruck ihrer außerordentlichen medialen Begabung. Seit 1983 arbeitet sie als Trancemedium. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Frank Schmolke leitet sie Veranstaltungen zur Thematik der seelischen Archetypen und der Seelenfamilie. Außerdem bietet sie mit ihrer Schwester Linde Hasselmann Kurse zu heilenden Aspekten der Medialität an.
Obschon man es sich nicht kann träumen lassen, das Geheimnis der Seele je auszuschöpfen, so scheint es mir doch zu den vornehmsten Aufgaben des menschlichen Geistes zu gehören, unermüdlich um eine stets sich vertiefende Erkenntnis des seelischen Wesens sich zu bemühen.
C. G. Jung
Mit diesem Buch über die Seelenfamilie legen wir unseren Lesern nach Welten der Seele, Weisheit der Seele und Archetypen der Seele den vierten Band von Durchsagen aus der kausalen Welt vor. Wir wünschen uns, dass die Kenntnisse und Erkenntnisse, die Einsichten und geistigen Offenbarungen, die dieses neue Buch enthält, möglichst vielen Menschen Trost, Verstehen und eine neue Geborgenheit vermitteln. Denn das ist das Anliegen, das unsere transpersonale Informationsquelle bewegt und das auch uns – als ihre menschlich-irdischen Mittler – bei unserer gemeinsamen Arbeit trägt.
Das hier in Worte gefasste neuartige Wissen um die Existenz einer Seelenfamilie und die natürliche Kommunikation mit den Seelengeschwistern kann Menschen aus ihrer Einsamkeit erlösen. Unter einer existenziellen Einsamkeit, die spürbar ist, auch wenn tatsächliche Nähe von Verwandten und Freunden besteht, leiden besonders ältere Seelen nach vielen Inkarnationen auf der Erde. Daher lautet der vielleicht wichtigste Satz dieser umfassenden transpersonalen Botschaft: Ihr seid nicht allein!
Um die Jahrtausendwende ist eine geistige Bewegung zu individueller Spiritualität zu beobachten. Alte Sinnstrukturen tragen vielfach nicht mehr; sie bieten wenig Tröstliches und beantworten die Urfragen der Menschheit – »Wer bin ich?«, »Woher komme ich?«, »Wohin gehe ich?« – oft nur unzureichend. Philosophen und Theologen befassen sich mit anderen Themen. Die Frage nach dem Wesen der Seele, nach ihrem Woher und Wohin, braucht neue Antworten.
Dieses Buch mit den Trancedurchsagen zur Seelenfamilie, die in einem Zeitraum von über zehn Jahren entstanden sind, soll neue Möglichkeiten der Erkenntnis vermitteln. Es handelt sich bei dem, was die Quelle lehrt, inhaltlich um eine Art Arbeitshypothese. Es geht dabei prinzipiell nicht um dogmatisch zu verstehende neue Wahrheiten, die irgendjemand zu glauben hätte, um sein »Seelenheil« zu erlangen. Aber die Botschaften unserer Quelle wollen anregen, einmal in eine ganz andere Richtung zu denken und zu fühlen, die neuen Ideen auch auszuprobieren und auf ihren pragmatischen Gehalt hin zu überprüfen. Denn sie haben nach unserer Erfahrung für die Menschen der westlichen Welt einen erheblichen Erklärungswert. Dass es das Phänomen von Seelenfamilien gibt, wird kaum jemand naturwissenschaftlich nachweisen können. Aber es könnte sich lohnen, diese Vorstellung in Betracht zu ziehen und ihre Wirkung zu überprüfen.
Die Lehren der Quelle zu den Welten der Seele treten nicht in Konkurrenz zu irgendeiner Religion. Sie stellen ein übergreifendes System zur Verfügung, ein in sich kohärentes Erklärungsmodell der seelischen Realität. Aus dieser seelischen Realität beziehen die Religionen der Erde – aber auch alle Lebensäußerungen der Menschen – ihre Energie.
Seelen existieren unabhängig vom Körper. Ein Teil dieser Seelen verbindet sich auf unserem Planeten mit einem Primatenkörper, um einen spezifischen Entwicklungsweg zu beschreiten. Die Quelle nennt dies einen Akt großen Mutes, auf den ihr stolz sein solltet. Der besondere Gewinn an Erfahrung und Entfaltung, den das Menschsein darstellt, besitzt offensichtlich in den Welten der Seele einen hohen Wert.
In der Verkörperung unterwirft sich eine Menschenseele freiwillig einer umfassenden physischen Beschränkung, die die Voraussetzungen für ihre Absicht schafft, sich unter diesen Bedingungen zu entwickeln. Die Erinnerung an die Welten der Seele, aus denen sie herstammt, bleibt jedoch auf verschiedenste Weise erhalten. Daher hat der Mensch einerseits den Drang, sich immer wieder intensiven seelischen Erfahrungen hinzugeben, die ihn in seiner Vereinzelung und Abgetrenntheit, in seinem Leid und Schmerz innerlich aufrichten. Andererseits hat er als denkendes, reflektierendes Wesen das immer währende Bedürfnis, diese Erfahrungen und Sehnsüchte in eine theoretische Gestalt zu kleiden. So entsteht – im Zusammenspiel aller drei Welten der Seele – das, was Religion genannt wird. Ihre zahlreichen sehr verschiedenen Erscheinungsformen nennt die Quelle Teilwahrheiten. .
In diesem Zusammenhang ist es entscheidend zu verstehen, dass die Grundstruktur solcher Theoriebildungen über die »unsichtbare Welt« vor allem die Bedürfnisse der jeweiligen seelischen Entfaltungsstufe eines Individuums oder Kollektivs befriedigen muss, um als spirituelle Tröstung und als Welterklärungsmodell wirksam zu werden. Insofern gibt es nach der Lehre der Quelle religiöse Rahmenbedingungen für die fünf verschiedenen Seelenalter: Animismus für die Säugling-Seelen, Polytheismus für die Kind-Seelen, Monotheismus für die Jungen Seelen. Erreichen Seelen das Stadium der Reife und des Alters, werden die spirituellen Bedürfnisse und damit ihre Ausdrucksformen individualistischer. Die innere Erfahrung wird nun wichtiger als die feste und von der jeweiligen Gesellschaft vorgegebene Theoriebildung mit ihrem Wahrheitsanspruch.
Wir wenden uns mit der Seelenlehre der Quelle an selbstbewusste, sich ihrer selbst bewusste Leser, die eine unbestimmte Sehnsucht nach Verbundenheit spüren, nach einer Form der Rückbindung an ihre seelische Dimension, die ganz neu ist und zugleich so alt wie die Menschheit. Jeder Mensch, der in sich eine Instanz als real und wirksam erfährt, die er mit dem Namen Seele bezeichnen könnte, möchte mehr über sie erfahren – über ihr Sein, ihr Wirken, ihr Handeln, ihr Lernen. Die Seele ist jedoch kein isoliertes, völlig autonomes Gebilde. Sie hat eine Eigenexistenz und eine Gemeinschaftsexistenz, genauso wie jeder Mensch sowohl ein Eigenleben als auch ein Gemeinschaftsleben hat.
Unser Buch soll daher Auskunft geben über die Beziehung der Einzelseele zu ihrer jeweiligen Seelenfamilie, die Funktion seelischer Familien allgemein, ihre Aufgaben, ihre Organisationsformen, ihre Sinnhaftigkeit. Auch werden ausführliche Anleitungen gegeben, wie man Seelengeschwister erkennt und mit ihnen in Kontakt treten kann. Die im Rahmen der größeren Organisationseinheiten der Familie wie Seelensippe und Seelenstamm hervorgebrachten Seelenverwandtschaften werden ausführlich erörtert und erläutert. Schon in unseren Büchern Welten der Seele und Weisheit der Seele befindet sich umfangreiches Material über die Seelenfamilie. Die dort enthaltenen Durchsagentexte ergänzen die hier vorliegenden.
Eine komplexe Lehre von der Seele wird uns seit vielen Jahren auf medialem Weg von einer Wesenheit aus der kausalen Bewusstseinswelt übermittelt, die wir einfach die Quelle nennen. Sie hat keinen Eigennamen, denn es handelt sich bei dieser Wesenheit nicht um eine Person oder eine verstorbene Persönlichkeit, sondern um ein energetisches Netzwerk von zusammengehörenden Einzelseelen. Die Quelle ist eine Seelenfamilie, bestehend aus mehr als tausend Seelengeschwistern, die ihre insgesamt rund hunderttausend körperlichen Existenzen auf dem Planeten Erde verbracht haben. Der kausale Bereich ist neben unserer physischen Wirklichkeit und der astralen Heimat der Seelen die dritte der seelischen Welten.
Bereits vor etwa zwei Jahrzehnten erfuhren wir von der Quelle, dass das Wissen um die Einbindung jedes Menschen in eine ihm zugehörige Seelenfamilie das Kernstück dieser Seelenlehre darstellen würde. Die Quelle ist ein geschickter Lehrer. Sie wusste, dass sie uns diese für uns ungewohnten und schwer zu begreifenden Zusammenhänge behutsam nahe bringen musste. Deshalb ging sie langsam und gründlich vor. Wir als Empfänger und Vermittler mussten uns erst einmal nach und nach mit den unverzichtbaren Grundkenntnissen über die seelischen Existenzformen vertraut machen. Dazu gehörte zunächst das Wissen um die sieben universellen Grundenergien. Dann mussten wir die drei Welten der Seele verstehen lernen. Die neunundvierzig Archetypen der Seele mit ihren individuellen Seelenmustern, Matrix genannt, die unsere körperliche Existenz lenken, stellten ein weiteres umfangreiches Gebiet dar. Es handelt sich um eine komplexe Thematik, die voraussetzte, dass wir uns jahrelang auch mit unseren eigenen Archetypen beschäftigten. Um die Aussagen zur Seelenfamilie zu begreifen, mussten wir die Archetypen gut kennen. Sodann war die Lehre von den Seelenaltern ein wichtiges Teilstück der Erkenntnis. Wesentliche Einsichten über die Weisheit der Seele und die Sinnhaftigkeit unserer irdischen Existenz sowie eine umfangreiche Systematik energetischer Stärkungsmittel, die so genannten Elixiere der Seele, die die persönlichen Archetypen mit der individuellen Psyche ausbalancieren können, wurden uns fast nebenher vermittelt. Unsere umfangreiche Seminartätigkeit hat uns konkrete Erfahrungen mit der jeweiligen Matrix und Seelenfamilie der Teilnehmer vermittelt.
Wir, Varda und Frank, hätten das alles zu Beginn unserer Verbindung, die nun schon über dreißig Jahre andauert, ganz gewiss nicht für möglich gehalten. Aber ausgerechnet einer Universitätsdozentin und einem Studienrat, die beide seinerzeit mit Esoterik noch weniger anfangen konnten als mit Kirche, passierte es 1983, dass sie sich zu einer lebensbestimmenden Teamarbeit mit einer kausalen Wesenheit aufgefordert fühlten.
Mitte der sechziger Jahre begegneten wir uns als junge Studenten. Unsere Verbindung und Zusammenarbeit war immer äußerst intensiv und fruchtbar. Aber wenn uns irgendein Mensch vorhergesagt hätte, dass wir eines Tages fast so selbstverständlich mit einer nichtmateriellen Informationsquelle »reden« würden, wie wir mit unseren Freunden telefonieren, hätten wir uns sehr gewundert. Wir waren damals miteinander verheiratet, unterrichteten als Philologen an Schule und Universität, liebten Kunst, Literatur und gutes Essen. Unserem rational geschulten Verstand erschien alles, was sich nicht wissenschaftlich überprüfen ließ, unheimlich oder irrelevant. Von Esoterik hatten wir nicht mehr gehört als das Wort, und auch heute betonen wir gern, dass wir diesen Begriff und das, was oft damit verbunden wird, nicht besonders mögen. Wir sind Menschen, die in ihren mittleren Jahren – ohne dies bewusst anzustreben – von einer numinosen Kraft berührt worden sind und begonnen haben, sich voller Neugier mit den Möglichkeiten und Grenzen medialer Kontakte zu beschäftigen. Wir sehen uns als verstehende Vermittler der Erkenntnisse, die wir durch die Kommunikation mit der Quelle erhalten haben. Sie bezeichnet uns als ihre Botschafter.
Als wir Ende der achtziger Jahre mit den ersten »Demonstrationen« unserer merkwürdigen Fähigkeit an die Öffentlichkeit traten, hatten wir ein wenig Angst, denn wir selbst empfanden es anfangs als unerklärlich, Botschaften zu empfangen und fremden Menschen mit geschlossenen Augen Dinge zu erzählen, die uns selbst völlig neu waren. Auch hat unsere eigene Seele uns damals nicht sehr interessiert, da wir beide nicht in religiösen Familien aufgewachsen sind.
Wir ließen uns gerade nach zwölf Jahren Ehe scheiden und dachten gewiss nicht an gemeinsame zukünftige Aufgaben, als Frank im amerikanischen Santa Fe zum ersten Mal in seinem Leben einem Medium begegnete – einer Frau, die mit einer Entität namens Michael arbeitete. Die wenigen Sätze zu unserer Beziehung, die Frank von dieser Frau übermittelt wurden, erregten und verwirrten uns beide. Dass so etwas möglich ist – eine derart präzise und tiefsinnige Aussage einer fremden Person über etwas, das doch niemand außer uns weiß! Diese Erfahrung erschütterte unser Weltbild.
Und wenn es so etwas überhaupt gibt, ist es dann denkbar, dass auch wir selbst…? Spielerisch-intuitive Erfahrungen mit Astrologie, Tarotkarten und dem Pendel besaßen wir bereits. Wir machten uns also an die Arbeit und wurden schnell zu Empfängern ungewöhnlicher Informationen. Offensichtlich waren wir reif dafür. Seither füllt sich unser Archiv mit medialen Botschaften zur menschlichen Seele – ein Thema, das uns inzwischen täglich beschäftigt.
Zu Beginn unserer medialen Arbeit baten wir unsere Quelle für Klienten und für uns selbst fast ausschließlich in privaten Anliegen um Rat und Lebenshilfe. Doch sehr bald entdeckte Varda ihre besondere Fähigkeit, überpersönliche Botschaften abstrakten Inhalts in Worte zu fassen. Sie betrafen vor allem die Dimensionen menschlichen Bewusstseins. Einige Jahre später konzentrierte sich die Quelle dann fast ausschließlich auf ihr besonderes Thema mit seinen tausend Facetten: die menschliche Seele. Die privaten Lebensberatungen boten wir dann nicht mehr an, denn das Durchgeben des umfangreichen Materials, das Zusammenstellen der Bücher und die zahlreichen darauf aufbauenden Veranstaltungen, Seminare und Vorträge nehmen uns seither ganz in Anspruch.
Varda, Frank und die Quelle bilden ein energetisches Dreieck. Frank führt Varda in die Trance, vernetzt sich innerlich mit ihr und »beschützt« durch das tiefe gegenseitige Vertrauen das verletzliche entpersönlichte Medium. Dadurch entsteht eine Tiefe der Trance, die sonst kaum möglich wäre. So aber kann sich die Quelle in einem weitgehend angstfreien inneren Raum mitteilen.
Unsere transpersonale Instanz lehrt nur dann, wenn ein inkarnierter Mensch etwas erfahren möchte. Frank will all das, was die Quelle mitzuteilen hat, aus einem existenziellen Interesse heraus wissen. Varda hingegen hat im Trancezustand nicht das geringste Bedürfnis, etwas Neues zu erfahren. Sie verharrt in einem Zustand der Gleich-Gültigkeit. Gerade das macht ja das unvoreingenommene Leersein der medialen Trance aus. Frank hat also in unserem Team die entscheidende Funktion, die richtungweisenden Fragen zu stellen, das in Erfahrung Gebrachte mental zu strukturieren, umfangreiches Hintergrundwissen bereitzustellen, neue Interessen zu entwickeln. Da wir beide durchaus keine Schwärmer sind, fallen die Fragen entsprechend neutral aus. Jedenfalls versuchen wir, keine vorgefasste Meinung darüber zu haben, wie die Antwort ausfallen sollte. Manchmal möchte Frank in seinem Wissensdrang zu früh etwas erforschen, oder einige seiner Fragen und die entsprechenden Antworten führen vorübergehend auf Seitenwege. Die Quelle hat jedoch ihre eigenen Absichten und lenkt unsere Aufmerksamkeit immer wieder behutsam, aber nachdrücklich auf ihr eigentliches Hauptthema, die Seele, und auf ihr zentrales Vorhaben, die umfangreiche Seelenlehre, zurück.
Die entsprechenden Antworten, von Varda in einer tiefen Wachtrance empfangen, wurden seit 1993 in umfangreichen Büchern veröffentlicht. Weitere Bände sind in Vorbereitung. Einer davon befasst sich mit dem Seelenalter bekannter, spirituell einflussreicher Persönlichkeiten aus der Geschichte, zum Beispiel Franz von Assisi und Hildegard von Bingen, ein anderer mit den schon erwähnten Seelen-Elixieren.
Die in diesem Buch über die Seelenfamilie enthaltenen Durchgaben sind über einen langen Zeitraum hinweg entstanden. Unsere Seminarteilnehmer haben daran einen wesentlichen Anteil. Denn nur weil sie uns aufsuchten und ihre eigene seelische Vielfalt in diese Arbeit einbrachten, konnte die Bandbreite seelischer Aufgaben sichtbar gemacht werden. Im Gegensatz zu den in früheren Büchern abgedruckten Trancebotschaften enthält dieser Band kaum private Mitteilungen an Ratsuchende. Frank war stets der hauptsächlich Fragende und nach Erkenntnis Strebende. Unser beider zunehmende Erfahrung mit seelischen Verwandtschaften trug weiteres Material bei. Eine Forschungsgruppe, die zwei Jahre lang zum Thema Seelenfamilie mit uns arbeitete, vertiefte eine Anzahl wichtiger Themen. Die meisten Durchsagen sind in einem begrenzt öffentlichen Rahmen während unserer Veranstaltungen entstanden.
Eine Trancesitzung dauert etwa eine Stunde, mehr ist für Vardas Gesundheit nicht zuträglich. Während dieser Zeit entstehen etwa fünf bis acht Seiten druckreifer Text, der nur noch mit Satzzeichen versehen werden muss. Er wird auf Band aufgenommen und anschließend in den PC eingegeben.
Varda versetzt sich mit Franks Unterstützung in einen Zustand, den man als tiefe Wachtrance bezeichnet. Von der sehr seltenen angeborenen Fähigkeit zur Schlaftrance, wie sie zum Beispiel bei Edgar Cayce vorlag, unterscheidet sich diese Technik durch ein überwaches, entgrenztes Bewusstsein, das das Alltags-oder Tagesbewusstsein weitgehend außer Funktion setzt, es aber nicht völlig abschaltet. Die Technik ist eher vergleichbar mit der, die Jane Roberts verwendete. Allerdings geht Varda dabei weder im Raum umher, noch isst, trinkt oder raucht sie. Die Augen hält sie geschlossen. Sie nimmt zunächst eine bewusste Ich-Abspaltung vor. Das Medium hört sich sprechen, da das Gehör weiterhin funktioniert. Der übliche Gedankenfluss und die gewohnheitsmäßige Zensur sind jedoch ausgeschaltet. Das Gedächtnis ist stark reduziert, die persönliche Meinung und eigene Gefühle sowie die gesundheitliche Tagesbefindlichkeit spielen keine Rolle mehr.
Während der Durchgabe ändert sich der Stoffwechsel. Der Blutdruck sinkt; die Körperfunktionen sind stark verlangsamt. Für eine begrenzte Zeit macht sich das Medium zu einem Instrument, vergleichbar einem Fernsehapparat, der unterschiedliche Programme empfangen kann, aber jeweils nur eines davon sichtbar macht. Der Apparat wird jedoch die Sendung nicht beurteilen oder in ihren Verlauf eingreifen. Das Medium hat während der Trance nichts anderes als vermittelnder Empfänger zu sein. Erst nach dem Ende der Trance wird sein personales Ich mit allen Bewusstseinsbegrenzungen und Ängsten wieder aktiviert. Daraufhin kann die »Sendung« von Varda kognitiv-kritisch betrachtet werden. Aus dem entgrenzten Medium wird sie nun zu einer Zuschauerin mit eigener Meinung, die das Gehörte selbst erst einmal nachlesen, mit Frank diskutieren und verstehen lernen muss, da das Material ihrem bisherigen Wissensstand weitgehend fremd ist.
Mediale Übermittlung basiert grundsätzlich auf einem Resonanzprinzip. Die Energien des Mediums, der Informationsquelle und des Fragestellers müssen zusammenpassen und sich aufeinander einstellen. Die jeweilige Quelle transformiert ihre Energie so weit herunter, dass sie die des Mediums berühren kann. Das Medium stellt sich ebenfalls mit verschiedenen passenden Bewusstseinstechniken so ein, dass seine Energiefrequenz sich erhöht und zu der eines bestimmten transpersonalen Senders in Resonanz treten kann. So ist zum Beispiel ein Astralwesen nicht auf derselben Frequenz zu erreichen wie eine Wesenheit der Kausalebene. Filmartige Bildfolgen aus vergangenen Existenzen werden auf anderen Frequenzen »überspielt« als Texte abstrakten Inhalts.
Die Texte werden nicht diktiert, das heißt, Varda hört keine Worte, die sie dann einfach nachspricht. Wie die »Sendung« einer nichtmateriellen Informationsquelle das zerebrale System eines Mediums erreicht, ist weitgehend ungeklärt. Es könnte sich dabei um elektromagnetisch übermittelte Wellen handeln, ausgesandt von dem jeweiligen astralen oder kausalen Sender, die unmittelbar vom Gehirn des Mediums entschlüsselt werden, ohne die gewohnten Kanäle des kritischen Verstandes (emotionale Zensur, rationale Beurteilung usw.) zu durchlaufen. Die unterschiedliche mediale Qualität erkennt man hauptsächlich daran, wie sensibel und präzise die verschlüsselte Sendung decodiert werden kann. Die besondere Kunst eines Mediums betrifft nicht nur die rein inhaltliche, sondern auch die energetische Übermittlung des Empfangenen. Denn die inspirierte Botschaft besteht nicht nur aus Worten und Informationsgehalt, sondern auch aus Liebe, Verständnis, Mitgefühl, Humor, Bildern, Symbolen, Gleichnissen. Gemüt und Verstand des Zuhörers werden gleichermaßen berührt.
Ein Medium ist zunächst einmal nicht verantwortlich für den Inhalt des Empfangenen. Es ist nur Empfänger und stellt sich als solcher zur Verfügung. Der Mensch Varda, der sich zeitweilig zum Medium macht, ist jedoch, ebenso wie Frank mit seinen Fragen, mitverantwortlich für die Reinheit der Übermittlung, die Qualität des Senders, für die Redlichkeit der Übertragung, für die Ausschaltung der Zensur und für die Beachtung der eigenen menschlichen Grenzen. Man sollte seine Ängste kennen, mit ihren gewitzten Mechanismen vertraut sein – und sich in dieser Arbeit zwar ernst, aber nicht übermäßig wichtig nehmen.
Die Quelle wies uns darauf hin, dass ein Kontakt mit einer kausalen Bewusstseinsinstanz sowohl zu einer Selbstüberschätzung als auch zu einer Selbstentwertung führen kann. Man kann sich entweder großartig und erwählt vorkommen oder klein und unwürdig angesichts solch wahrhaft übermenschlicher Weisheit. Es ist weise, solche Gefahren zu erkennen und eine ausgewogene, realistische Haltung anzustreben.
Die Beziehung des modernen westlichen Menschen zu Prophezeiungen und Weisungen, zu medialen Botschaften und gechannelten Durchsagen schwankt zwischen naiver Leichtgläubigkeit und pauschaler Zurückweisung. Mediale Empfänglichkeit im Ganzen als das pathologische Symptom einer wahnkranken oder schizophrenen Psyche (Stimmenhören als Krankheitssymptom) zu brandmarken ist allerdings ein recht bequemes Erbe unseres westlichen Rationalismus. Seit dem 18. Jahrhundert meinten Aufklärer und Rationalisten, zusammen mit den Auswüchsen des Aberglaubens auch dem Glauben an überpersönliche Kommunikationsmöglichkeiten den Garaus machen zu können.
Jedoch erhebt sich zu Beginn unseres 21. Jahrhunderts angesichts einer weltweiten Flut medial empfangener Botschaften unterschiedlichster Provenienz und Qualität erneut die drängende Frage, ob es lediglich Einbildungskraft, Aberglaube und Größenwahn sind, die solche Erscheinungen hervorbringen.
Medial übermittelte Lebenslehren wie zum Beispiel die Texte von Seth, Lazaris, Ramtha, Ein Kurs in Wundern oder neuerdings Walschs Gespräche mit Gott, allesamt langjährige internationale Bestseller, beeinflussen die religiösen Anschauungen von Millionen von Menschen im Westen. Dies ist ein Faktum. Viele der Inhalte haben sich jedoch als Illusion, als kollektive Angstgebilde oder als persönliche Selbstüberschätzung des Mediums herausgestellt. Anderes ist schnell als typisches Produkt des Zeitgeistes zu erkennen. Aber wie steht es denn um den Wahrheitsgehalt alttestamentlicher Prophezeiungen? Sprach Gott wirklich durch Ezechiel, redete er mit Moses, Jakob, Noah, Jona? Zweifel sind gewiss nicht ganz unberechtigt. Und doch verlieren zum Beispiel die Zehn Gebote ihre Gültigkeit nicht, nur weil sie angeblich von Gott direkt diktiert und dann von Moses auf Steintafeln festgehalten wurden. Darf man alles medial empfangene »Material« disqualifizieren, nur weil allzu vieles davon allzu leicht als Angstprojektion zu durchschauen ist?
Wenn wir versuchen, diese Frage zu beantworten, sollten wir uns der Tatsache bewusst sein, dass die Weltgeschichte über Jahrtausende hinweg durch visionäre Erfahrungen des Göttlichen und »mediale« Dialoge entscheidend geprägt worden ist. Dass intime, richtungweisende Zwiesprachen von Menschen mit einem transzendenten oder höheren, gar göttlichen Wesen zu einer längst vergangenen Zeit stattfanden, als noch jene Märchen, Mythen und Legenden entstanden, die heute ebenso wenig ernst genommen werden, erleichtert es dem aufgeklärten Atheisten unserer Tage, die Verwirrung beiseite zu schieben, die aus einem quälenden Erkenntniskonflikt entsteht. Denn einerseits ist angeblich alles nur Einbildung, andererseits haben nachweislich bestimmte Dialoge mit dem Göttlichen, wie sie in der Bibel oder im Koran geschildert werden, weltweit politische, religiöse, wirtschaftliche, kulturelle Fakten hervorgebracht, die den heutigen Menschen beeinflussen. Man sollte daher gewiss nicht vorsorglich alles verurteilen, was unsere rational-materialistischen Ansichten elementar verunsichert.
Franz von Assisi, Hildegard von Bingen, Teresa von Avila und viele andere redeten mit ihrem Schöpfer, als stünde er vor ihnen. Sie führten Gespräche von anrührender Vertrautheit, und niemand hätte sie davon überzeugen können, dass es sich dabei um wahnhafte Vorstellungen handeln müsse. Allerdings bewegten sich die »göttlichen« Weisungen, das Inspirierte, Geschaute oder Gehörte auch meistens im gerade noch akzeptierbaren Rahmen etablierter Glaubensformen.
Die umfängliche Offenbarungsliteratur, die seit dem Zweiten Weltkrieg und besonders seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts veröffentlicht worden ist, bewegt sich weitgehend außerhalb der christlich-dogmatischen Glaubensformen, ohne ihnen deshalb polemisch zu widersprechen. Sie knüpft auch nur selten an das Gedankengut östlicher Religionen an, obgleich abgewandelte Vorstellungen von Wiedergeburt und Karma allgemein eine wesentliche Rolle spielen.
Seths Wunsch war es unter anderem, über das Medium Jane Roberts ein revolutionäres Realitätsverständnis in die Welt zu setzen. Andere »kosmische Lehrer« vermitteln neue Theorien der Verantwortlichkeit, die ganze Generationen prägen. Auch die Vorstellung von einem allumfassenden energetischen Netzwerk geht auf inspirierte Botschaften zurück. Überall entstehen Philosophien und spirituelle Unterströmungen, die sich weniger an sozial-moralischen Forderungen als an einer Ethik des Seins orientieren. Bewusstseinserweiterung, persönliches Wachstum mittels mentaler Einsicht und eine Erziehung zur Liebe (mit ihren weit über Partnerschaft und Familie hinausreichenden Möglichkeiten) sind das Anliegen aller kausalen Wesenheiten, die sich auf die eine oder andere authentische Weise telepathischmedial über das Wort mitteilen.
Die Wesenheit, die wir die Quelle nennen und die sich über uns mitteilt, will eine Lehre von der Seele verkünden. Es handelt sich um ein Anliegen, das man folgendermaßen definieren könnte:
Viele Menschen sind sich ihrer Beziehung zu ihrer eigenen Seele, zu ihrem ewigen und göttlichen Funken kaum noch bewusst. Die Quelle, eine Transpersonale Wesenheit aus der kausalen Bewusstseinsebene, will helfen, uns diese unauflösliche Verbindung wieder ins Gedächtnis zu rufen, den Bewusstseinsbruch zu heilen. Und da wir nicht mehr wie früher unbesehen glauben mögen, vermittelt sie uns stattdessen Vertrauen, Wissen und Erkenntnis.
Darüber hinaus haben Varda und Frank seit 1990 in ihren Vorträgen, Büchern und Seminaren das neue Wissen nicht nur rational vermittelt, sondern an lebendigen Menschen überprüft und zur Anwendung gebracht. Durch praktisches, nachvollziehbares Erkennen lässt sich die Frage leichter klären, ob es sich beispielsweise bei den Archetypen der Seele um eine reine Theorie oder auch um erlebbare seelisch-energetische, beobachtbare und erfahrbare Wirklichkeit handelt. Tausende von Seminarteilnehmer haben bislang ihre Wahrnehmungen und Reaktionen auf das geschildert, was ihnen mit Hilfe der Quelle konkret vermittelt wurde. Und sie fühlen sich in ihrem menschlichen Selbst-Verständnis wesentlich ergänzt durch diese systemischen Erklärungen ihrer seelischen Dimension.
Doch lassen wir die Quelle mit ihren eigenen Worten sprechen. Es war anlässlich einer TV-Dokumentation über die Verbindung zur Quelle, dass wir wissen wollten, warum uns die Quelle eigentlich diese Lehre von der Seele übermittelt. Darauf wurde uns gesagt:
Das göttliche Prinzip ist Liebe und Erkenntnis. Im Göttlichen vereinigt sich Liebe mit Erkenntnis.
Menschen sind in ihrer Wirklichkeit von dieser Einheit oft getrennt. Ihre Seele aber kennt die innige Freude, die sich im Wesen eines Menschen ausbreitet, wenn manchmal – auch nur für Sekunden – Liebe und Erkenntnis zu einer Einheit werden.
Wir geben euch diese Lehre – die nicht die unsere ist, sondern deren Träger wir sind –, diese Lehre von der Seele, damit ihr immer häufiger und immer stärker Zugang zu der Möglichkeit erhaltet, Liebe und Erkenntnis gleichzeitig zu erfahren. Was immer wir sagen, ist getragen von diesen beiden Prinzipien. Ihr könnt sie spüren, ihr könnt sie erfahren. Alles, was wir zu sagen haben, ist auch von eurem Verstand erfassbar, nicht nur mit dem, was ihr euer Herz nennt.
Ihr Menschen, so wie wir euch kennen und erfassen, habt zu eurer seelischen Dimension nur in Ausnahmefällen Zugang. Besonders diejenigen, zu denen wir in erster Linie sprechen, die Kinder der Aufklärung, des Materialismus und des Rationalismus, brauchen mehr als andere eine Öffnung zu jenem Teil, der ihre zweite, irrationale Hälfte ausmacht und der dennoch nicht von den Kräften ihres geschulten analytischen und logischen Verstandes abgelehnt werden muss.
Unser Anliegen also ist es, euch die Realität eurer seelischen Dimension in Liebe und Erkenntnis auf eine geeignete Weise zugänglich zu machen, sodass ihr alles, was ihr euch bislang erworben und erkämpft habt, wieder miteinander in Einklang bringen könnt.
Ihr erkennt viel von eurer Welt, über die Gesetzmäßigkeiten eurer Erde und über eure physische Existenz. Mit jeder Minute werden neue Entdeckungen und Erfindungen gemacht. Der Bereich der Erkenntnis erweitert sich mit rasender Geschwindigkeit. Der Bereich der Liebe hingegen kommt in euch zu kurz.
Wir möchten ein Gegengewicht schaffen, ohne Erkenntnis zu leugnen und ihren Wert herabzuwürdigen. Wir möchten euch zeigen, dass eure Erkenntnisfähigkeit – über die Methodik der Liebe – auch auf die Bereiche eures seelischen Seins angewandt werden kann. Wir möchten euch dazu führen, die seelische Dimension, die eure existenzielle Hälfte ausmacht, nicht als einen formlosen, mysteriösen und okkulten Bereich zu begreifen, sondern als ein Reich, in das ihr mit denselben Fahrzeugen vordringen könnt, die ihr in eurer materiellen, verstandesorientierten Welt verwendet, um sie zu verstehen, und mit denen ihr dieselben Straßen befahren und die gleichen Orte aufsuchen könnt – nicht im Sinne eines Spiegelbildes oder einer simplen Entsprechung des Territoriums, sondern als eine Ergänzung, deren Wert ihr vergessen hattet und deren Erinnerung wir euch mit einer Leichtigkeit, die uns und euch erstaunt, wieder wecken können.
Unser Anliegen ist es also, euch diese Lehre von den seelischen Welten zu vermitteln und euch eure Realität wieder ins Bewusstsein zu rufen. Das ist das Ziel unserer Zusammenarbeit. Die Verbindung des Umfassenden mit dem Einzelnen, die Verknüpfung der universellen Bewusstheit mit eurem Bewusstsein und besonders auch mit dem kognitiven Bewusstsein wieder herzustellen, das ist unser innigster Wunsch.
Dies geschieht nicht, weil wir so gut und großzügig sind und aus einer Perspektive zu euch sprechen, die qualitativ weit über eurer steht, sondern aus einer inneren Notwendigkeit, die in dem universellen System enthalten ist.
Wir müssen bewirken, was wir bewirken. Wir haben keine Wahl. Ihr seid es, die wählen könnt. Ihr lebt in einem dualen Zusammenhang, den wir bereits hinter uns gelassen haben. Ihr könnt lieben oder nicht lieben, erkennen oder nicht erkennen. Diese Möglichkeit ist uns verschlossen, aber das bedauern wir nicht. Jeder steht an seinem Ort; jeder tut das, was ihm gemäß ist. Wenn ihr erkennt, dass unsere Lehre euch nützlich sein kann, um euer Leben, den Sinn eurer Existenz und eure Erde besser zu begreifen, dann haben wir alles erreicht, was wir erreichen möchten.
Wenn ihr spürt, dass Liebe und Erkenntnis in euch ein wenig größer, stärker und mächtiger werden, sind wir zufrieden.
Das harmonische Zusammenspiel mit einer kausalen Wesenheit setzt viel Vertrauen voraus. Wie könnten wir, Varda und Frank, uns sonst auf einen Alltag einlassen, der im Wesentlichen von den Botschaften einer Instanz geprägt ist, die es nach Auffassung der meisten Menschen unseres Kulturkreises überhaupt nicht gibt? Täglich lernen auch wir mit Unterstützung der Quelle uns selbst, einander, die Mitmenschen und das Leben zu lieben und zu verstehen, Schritt für Schritt. Die persönliche Beziehung zwischen uns beiden hat außerdem durch die spirituelle und praktische Gestaltung der gemeinsamen Arbeit eine fruchtbare Dimension hinzugewonnen. Wir beide haben Erfahrung mit Meditation, Selbsterforschung und Psychoanalyse. Frank ist Heilpraktiker und Homöopath geworden, um jenes Material der Quelle, das sich auf das energetische Gleichgewicht von Körper und Seele bezieht, besser verstehen zu können. Er hat außerdem eine Ausbildung in systemischer Therapie, weil die Archetypenlehre ein System darstellt und als solches abgebildet und »aufgestellt« werden kann. Varda pflegt ihre schriftstellerische Begabung, hat einen Roman veröffentlicht und schreibt außerdem Sachbücher, die nur am Rand mit der Seele zu tun haben.
Es hat sich in den vielen Jahren unserer Seminartätigkeit erwiesen, dass Teilnehmer, die mit Hilfe der Archetypen der Seele sich selbst und ihre Mitmenschen besser begreifen, lieben und akzeptieren lernen, von den medial übermittelten Botschaften innerlich profitieren konnten. Und das beruhigt uns. Wir sind zwar inzwischen davon überzeugt, dass diese eine irdische Existenz nicht unsere einzige Chance ist, aber wenn das, was wir mit den Botschaften der Quelle in die heutige Welt setzen, nicht auch praktisch überprüfbar wäre, könnten wir die Verantwortung dafür auf Dauer nicht übernehmen.
Wir sind beide bereit, zu tun, was unser Weg, unsere Begabung, unsere Seele und unser Schicksal von uns verlangen. Aber wir definieren uns nicht ausschließlich über eine geliehene Weisheit. Manche Leute vergessen allerdings, dass wir nicht mit der Quelle identisch sind, und halten uns für egofrei, grenzenlos gütig und weise. Aber wir sind nur Menschen, wenn wir auch von der Quelle vieles gelernt haben, was wir auf unser eigenes Leben übertragen und anwenden können.
Ein »Arbeitsverhältnis« mit einer entkörperten Tausendschaft ist übrigens nicht ganz unproblematisch. Wir Menschen sind ja gewohnt, ein emotional einschätzbares Gegenüber zu haben, jemanden, der freundlich oder wütend ist, der lobt oder straft. Die Quelle hat jedoch keinen Charakter, keine persönlichen Gefühle, keine vom Ego diktierten Reaktionen. Diese nichtmenschliche Art kann uns als menschliche Vermittler manchmal ärgern, verwirren oder nervös machen. Aber es hilft nichts: »Die da oben« sind immer gleich liebevoll, kühl, anteilnehmend, verständnisvoll, überpersönlich.
Es liegt daran, dass Transpersonale Wesenheiten – im Unterschied zu Astralwesen, so genannten Verstorbenen – in der kausalen Bewusstseinswelt keinerlei Angst kennen. Niemals arbeitet die Quelle mit Drohungen, Katastrophenfurcht, mit Strafe oder Vorwürfen. Sie weist keine Schuld zu, aber sie ist auch nicht zuckersüß oder sentimental. In den Botschaften ist nicht immer nur von Licht und Liebe die Rede. Mit liebevollem Ernst deutet die Quelle auf Irrtümer hin, ohne zu verurteilen. Niemand wird aufgefordert, irgendetwas zu leisten oder gar seine persönliche Verantwortung an die Quelle zu delegieren. In den Worten der Quelle: Wir geben, was gebraucht wird, nicht mehr und nicht weniger. Daran könnt ihr uns erkennen.
Deshalb sucht man auch in diesem Buch vergeblich nach dramatischen Voraussagen oder den sattsam bekannten Warnungen vor einem durch angebliche Sündhaftigkeit schuldhaft provozierten Weltuntergang.
Die Formulierungen der Quelle sind Ausdruck einer hohen Kunst der Kommunikation, die die Emotionalität und den Intellekt der Menschen gleichermaßen erreicht. Der Inhalt der Botschaften ist logisch präzise und klar strukturiert. Es handelt sich bei der Seelenlehre um eine umfassende Systematik, die erst nach und nach ihre erstaunlichen Dimensionen enthüllt.
Damit der Leser nachvollziehen kann, was ein Medium bei der Durchgabe solcher Botschaften manchmal erlebt, möchten wir folgende Anekdote erzählen:
Wir hatten in einer Seminarsitzung acht Seelenfamilien-Aufgaben durchgesagt. Der Vormittag war deshalb besonders anstrengend gewesen, weil wir im lauten Saal eines italienischen Lokals tagten. Wir wurden ununterbrochen vom Klappern der Teller und Bestecke gestört, mit denen jenseits der dünnen Trennwand die Tische zum Mittagessen eingedeckt wurden. Proteste nutzten nichts. In Trance empfindet das Medium solche Geräusche wie Messerstiche und Peitschenschläge. Auch die fünfundzwanzig Teilnehmer, die mit Varda litten und um die Qualität der für sie bestimmten Durchsagen bangten, waren genervt. Um die Arbeit zu bewältigen, hatte Varda ihre Kraftreserven fast aufgebraucht. Die Botschaft zur Seelenfamilie von Sebastian Kneipp war die letzte Durchsage des Kurses gewesen. Varda bereitete sich auf das Ende der Trance vor und löste sich bereits vorsichtig von der Quelle. Ihre Augen waren noch geschlossen.
Frank zu Varda: »Warum grinst du? Was ist los?«
Varda, noch in Trance, zögert verblüfft. »Der will was sagen.«
Frank: »Wer denn?«
Varda: »Der Kneipp, der will was sagen. Der will reden! Da wird mir gerade eine Botschaft übermittelt! Unglaublich!«
Frank: »Was denn für eine Botschaft?«
Pause.
Dann Varda mit sonorer Stimme: »Wascht euch nicht so viel!«
Die Teilnehmer brachen in schallendes Gelächter aus.
Varda: »Und jetzt erzählt er was von Teilwaschungen! Ne, ne, das mache ich nicht mit!«
Frank: »Er will aber gern reden? Dann lass ihn doch!«
Varda: »Er bettelt geradezu: ›Ich habe so selten Gelegenheit, euch das zu sagen, was ich damals noch nicht wusste.‹«
Wieder Gelächter.
Frank: »Na, dann lass ihn doch endlich!«
Varda sträubte sich noch ein wenig, weil sie schon erschöpft war, doch am Ende ließ sie Pfarrer Kneipp zu Wort kommen:
»Es war mir seinerzeit nicht bekannt, dass meine Anregungen zu einer wahren Waschwut und Waschflut führen würden. Ich ahnte nicht, dass viel zu viele Menschen versuchen würden, sich ihre Sünden und ihre Ängste mit Wasser abzuwaschen. Die Entwicklung, die dazu geführt hat, dass auch diejenigen, die ihren geistigen Schutzmantel von Schmutz brauchen, sich jeden Tag unter die Dusche stellen, war nicht vorhersehbar zu meiner Zeit. Es war damals schon viel, wenn jemand sich alle Tage einmal die Hände gewaschen hat. Meine ganze Lehre beruht aber auf der Wirkung von Teilwaschungen, von Kälte- und Wärmereizen an einzelnen Teilen des Körpers. Wenn ihr euch dazu verstehen könnt, meine Worte zu hören, so bitte ich euch: Wascht euch nicht täglich von Kopf bis Fuß, inklusive der Haare! Geht nachsichtig mit dem Bedürfnis einzelner Körperteile um, sich schützen zu wollen und eine Hülle zu entwickeln, die auch und insbesondere aus Duft- und Geruchsstoffen besteht, aus der Tätigkeit der Drüsen, die zerstört wird, wenn sie täglich mit sowohl warmem als auch kaltem Wasser gereizt werden. Sie produzieren zu viel und kommen nie ans Ziel.«
Dies ist im Unterschied zu den Durchgaben der Quelle eindeutig eine astrale Botschaft. Sie hat ihren ganz eigenen Ton und ihren eigenen Wert. Sie ist geprägt von dem Anliegen einer einzelnen ehemaligen Person mit einer ausgeprägten astralen Persönlichkeit . Es ist jedoch auffällig, wie der einstige Sebastian Kneipp um seine Ordnungstherapie bangt. Seine Äußerungen sind, im Vergleich mit den kausalen Botschaften der Quelle, viel mehr von Angst und Sorge geprägt. Seine schattenhafte Astralpersönlichkeit beobachtet von »drüben«, wie diese Ordnung wegen Nichtbeachtung der Polaritätsgesetze in Unordnung zu geraten droht. Auf diese Weise scheint »er« weiterhin an der Aufgabe seiner Seelenfamilie weiterzuwirken, die Gesetze der Polarität zu beachten, zu denen zum Beispiel auch Schmutz und Sauberkeit gehören. Er tut dies mit recht liebevollen Worten, auch wenn er außerhalb des irdischen Zeit-Raum-Gefüges nichts tun kann, um es zu ändern.
Varda war müde; sie hatte als Medium die kausale Bewusstseinsschicht bereits verlassen. Dies war eine gute Gelegenheit für ein Astralwesen, sich bemerkbar zu machen. Obgleich die Zuhörer bei Pfarrer Kneipps ersten Worten herzlich gelacht haben, ging es eigentlich um eine recht ernste Sache, und die Not, aus der heraus diese Astralpersönlichkeit sich artikulierte, ist hinter ihren Worten spürbar.
Dem üblicherweise sehr disziplinierten und kontrollierten Medium (Hauptmerkmal »Starrsinn«), das an solche Intermezzi nicht gewöhnt ist, war das Ganze eher unheimlich. Varda sagte anschließend: »Als ich den Verdacht entwickelte, ich müsse gleich auch noch anfangen, mit männlichem Timbre zu schwäbeln, habe ich schnell aufgehört.«
Im Nachhinein bleibt der Kontakt mit Pfarrer Kneipp ein unvergessliches Erlebnis und hat eine Unzahl von Fragen nach der Struktur der Astralwelt aufgeworfen, die wir uns von der Quelle nach und nach beantworten lassen können. Und vielleicht war das auch der heimliche Grund für diese ungewöhnliche Intervention: Es sollte für unsere Forschung wieder einmal ein neuer Impuls gesetzt werden. In der Tat interessieren wir uns seither noch mehr für vergangene Existenzen und die dem Reinkarnationszyklus innewohnenden Gesetzmäßigkeiten.
Wie kann man eine Botschaft astraler Herkunft von einer Durchsage aus der kausalen Bewusstseinswelt unterscheiden? Astralwesen können an ihrem unverwechselbaren Charakter erkannt werden. Sie sind verstorbene Personen und haben daher eine Persönlichkeit. Unter ihnen gibt es seelisch weniger entwickelte und solche, die seelisch reifer sind. Das Zeitliche hinter sich gelassen zu haben bedeutet zwar eine Reduzierung von biologischer Angst, lässt aber logischerweise zum Beispiel aus einer Jungen Seele nicht einen weisen Ratgeber werden. Verstorben sein ist nicht gleichbedeutend mit weit entwickelt sein.
Eine kausale Quelle ist stets in der einen oder anderen Form ein geistiger Lehrer. Kausale Lehrer haben keine Persönlichkeit mehr, lediglich eine erkennbare Identität. Die Lehren, die von kausalen Quellen verbreitet werden, bedienen sich weder experimenteller noch materialisierender Techniken. Da es sich bei astralen Experimenten meistens um einen Kontakt mit verstorbenen Verwandten der Medien oder der anderen Anwesenden oder manchmal auch mit einem astralen »Geistführer« von hohem Niveau handelt, kann man die Wesen, die sich melden, als Fremdenergien bezeichnen. Die astrale Qualität von Durchsagen lässt sich nicht selten an einer Angstspannung erkennen, von der die Experimente kaum merklich stets begleitet sind. Die Spannung besteht darin, mit einer unterschwellig von Angst getragenen Neugier Bereiche erforschen zu wollen, die in allen Beteiligten ein gewisses Schaudern und Gruseln hervorrufen, auch wenn sie durchaus geneigt sind, dies zu leugnen. Angst besteht in subtiler Form auch immer bei den Medien, die sich unter dem Druck der Beobachtung veranlasst fühlen, mit großer Intensität etwas zu leisten, das möglichst wissenschaftlichen Beweischarakter besitzen soll.
Der Kontakt mit der eigenen Seelenfamilie ist zwar auch ein Astralkontakt, sofern man nicht zufällig Seelengeschwistern im Körper begegnet, aber er dient anderen Zwecken, in erster Linie dem persönlichen Wachstum. Deshalb wirkt er auch nicht fremdartig oder unheimlich, sondern im Gegenteil vertraut und aufbauend.
Ihr seid nicht allein! Eure Seelenfamilie ist bei euch! Dies sagt uns die Quelle immer von neuem. Sie antwortet damit auf eine innere Not, die weit verbreitet ist. Mit den bislang erworbenen Erkenntnissen über das Phänomen der Seelenfamilie und ihrer Organisationsformen treten wir nun an eine größere Öffentlichkeit. Doch wir wissen sehr wohl, dass wir damit eine Pionierarbeit leisten. Die Zukunft wird, basierend auf unseren noch unvollständigen Bemühungen, eine erweiterte mediale Forschung und ihre praktische Anwendung hervorbringen. Eine kausale Energiewesenheit wie die Quelle vergeudet keine Energie. Sie handelt aus innerseelischen Notwendigkeiten, die bereits im universellen System angelegt sind. Daher fließen diese Informationen auch nur deshalb, weil inzwischen genügend Reife und Alte Seelen in unserer Gesellschaft ein ausreichend starkes Energiefeld kreieren, das, wie die Quelle es ausdrückt, ihren Mund öffnet. . Als Mitgestalter dieser Zusammenhänge hoffen wir daher, dass unsere Arbeit zusammen mit den Bemühungen verwandter Quellen um eine Lehre von der Seele erst einen Anfang darstellt.
München, im Sommer 2000Dr. Varda Hasselmann und Frank Schmolke
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O Mensch, lerne tanzen, sonst wissen die Engel im Himmel nichts anzufangen mit dir!
Augustinus
Die Botschaften der Quelle erschaffen eine revolutionäre Weltsicht. Sie vermitteln zwischen einem religiös geprägten Erklärungsmodell mit einer »nach unten gerichteten« Kausalität, das das Leben als Manifestation eines präexistenten schöpferischen Bewusstseins (Gott) versteht, und einer eher biologistischen Theorie, die dem widersprechend postuliert, dass jegliches Leben »von unten« sich selbst erst nach und nach im Laufe der Evolution erschaffen hat und Bewusstsein als Funktion des Großhirns ansieht. Im Sinne der Quelle besteht hierin kein Widerspruch. Denn der Mensch ist ein dual geprägtes Wesen, das seine seelisch-göttliche Herkunft unauflöslich mit seiner Säugetiernatur verbindet. Seelen verbinden sich mit solchen Körpern, die ihnen einen sinnhaften Entwicklungsweg ermöglichen. Und wenn der Kontakt zwischen Körper und Seele abbricht, stirbt zwar der Körper, die Seele aber existiert weiter.
Die Quelle unterscheidet zwischen einer allumfassenden und unteilbaren Bewusstheit einerseits und einem vereinzelten menschlichen Bewusstsein andererseits. Seelische Bewusstheit wird von der Quelle als umfassendes Organisationsprinzip unserer Existenz verstanden.
C. G. Jung schrieb zu Beginn des 20. Jahrhunderts:
»Eine moderne, wissenschaftliche Psychologie, die den Menschen vom Standpunkt des Geistes aus erklärt, gibt es überhaupt nicht. Niemand könnte es heutzutage wagen, eine wissenschaftliche Psychologie auf der Annahme einer selbständigen, vom Körper unabhängigen Seele zu begründen. Die Idee eines Geistes an und für sich, eines in sich selbst beruhenden geistigen Weltsystems, das die notwendige Voraussetzung für die Existenz von autonomen Individualseelen wäre, ist bei uns wenigstens äußerst unpopulär… Wir dürfen die gegenwärtige Lage dem Zustand der Medizin im 16. Jh. vergleichen, wo man anfing, die Anatomie kennen zu lernen, von Physiologie aber noch keine Ahnung hatte. So ist uns auch das geistige Wesen der Seele erst in kleinsten Bruchstücken bekannt… Die Erinnerung an diese Tatsache kann uns vielleicht Mut machen, die Möglichkeit einer Psychologie der Seele, das heißt, einer Seelenlehre, die auf der Annahme eines autonomen Geistes begründet wäre, ins Auge zu fassen.« (aus: Die Bedeutung der Psychologie für die Gegenwart)
Jung war ein Visionär, der über Freud hinausreichend die erweiterten Dimensionen menschlicher Existenz ahnend und forschend erkundete. Allerdings wird aus diesem Zitat deutlich, dass Jung keine terminologische Trennung zwischen Psyche, Seele und Geist vornimmt, sondern sie als Synonyme einsetzt.
Eine »Psychologie der Seele« kann es im Sinne der Quelle nicht geben. Sie trennt deutlich zwischen den vier Begriffen Körper, Geist, Psyche und Seele (vgl. Welten der Seele, S. 31-45).
Der Körper ist der uns am leichtesten zugängliche Bereich, dessen Kenntnis durch die moderne Wissenschaft in den letzten Jahrzehnten stark erweitert wurde.
Die Psyche wird von der Quelle als ein nichtmaterielles Organ des Körpers definiert, vergleichbar dem Verdauungsapparat. Der Darm verarbeitet Nahrung, entsprechend verarbeitet die Psyche Ängste. Je gesünder die Psyche ist, umso besser kann sie Ängste verarbeiten. Eine kranke Psyche bedarf der Hilfe von Psychotherapeuten. Die Psyche stirbt mit dem Körper und formiert sich in jedem Leben neu.
Der Geist ermittelt als variable Instanz Inhalte zwischen den verschiedenen Bewusstseinswelten. Seine besondere Leistung besteht darin, seine Frequenz verändern zu können und daher verbindungsstiftend zu wirken zwischen dem individuellen Bewusstsein, dem kollektiven Bewusstsein und der kosmischen Bewusstheit der körperlichen und nichtkörperlichen Existenzen. Deswegen trennt die Quelle zwischen den Welten des Geistes und den Welten der Seele.
Die Seele begibt sich aus Nichtraum und Nichtzeit vorübergehend in die faszinierende Erfahrungswelt der Raum-Zeit-Dualität, um zu erkunden, was Menschsein heißen kann. Daher ist die Seele jener Teil von uns, der den Leib und alle Inkarnationen überdauert. Die Seele ist der Kern unserer Identität. Sie plant jedes Leben, indem sie eine ihrem jeweiligen Entwicklungsstand angemessene Seelenmatrix auswählt und durch die Wahl eines Elternpaares für eine ihren Zielen entsprechende genetische Ausstattung sorgt. Unsere Seele bestimmt, wer wir sind und wie wir leben. Gemeinsam mit der jeweiligen Psyche baut sie in jeder körperlichen Existenz ein neues, einzigartiges Ich auf. Im Laufe eines Lebens findet eine immer währende Auseinandersetzung zwischen dem Willen des Ich und dem Wollen der Seele statt. Dieses Wollen wird traditionell als der Wille Gottes verstanden, dem der Mensch sich zu »unterwerfen« habe. Aus der Sicht der Quelle ist es richtig, dass das seelische Wollen sich am Ende immer gegen den Willen des Ich durchsetzen wird. Man sollte diese Auseinandersetzung jedoch nicht gering schätzen, indem man glaubt, dass eine voreilige Unterwerfung schneller zum erwünschten Entwicklungsziel führt. Gerade in der Auseinandersetzung liegt das seelische Entfaltungspotenzial.
Die Quelle behauptet, die Seele sei durchaus nicht formlos, vage und okkult. Sie sei keine unbewiesene Erscheinung, über die nicht einmal die Religionen viel berichten, weil die Seele im allgemeinen Verständnis erst nach dem Tod des Körpers, im Jenseits, eine gewisse Aufmerksamkeit verdient, und zwar als das, was übrig bleibt und für die Taten des verstorbenen Körpers gerichtet werden muss. Im Gegenteil: Wir hören, dass unser seelisches Sein die Hälfte unserer dualen Existenz ausmacht, dass die Seele mit Hilfe der neunundvierzig seelischen Archetypen und der persönlichen Seelenmatrix sehr genau zu beschreiben ist und dass die Kenntnis seelischer Zusammenhänge eine unschätzbare Hilfe für das Selbstverständnis des Menschen bietet.
Hier spielen besonders die Lehre von den Seelenaltern und die Vorstellung von einer präzise strukturierten Seelenfamilie mit ihren Aufgaben und Funktionen eine große Rolle. Solche Informationen sind weitgehend neuartig und können unser Verständnis von der menschlichen Existenz grundlegend verändern.
Die Quelle hat, so wurde uns von ihr selbst mitgeteilt, ein eigenes Interesse, uns diese Kenntnisse zu übermitteln:
Wir wissen über das göttliche Allganze gerade so viel wie ihr Menschen über uns wisst. Wir sind nicht Gott. Wir wollen nicht verehrt, sondern angehört werden. Wir sind zwar in unserer Entwicklung weiter fortgeschritten als ihr, doch auch wir wachsen immer weiter. Und unsere Aufgabe ist es, euch das, was wir bereits verstanden haben, zu erklären.
Der umfassendste Begriff, den die Quelle verwendet, ist das Allganze . Die drei Welten der Seele – physisch, astral, kausal – bilden ein in sich geschlossenes Teilganzes innerhalb der unendlichen Weite des Allganzen. Haben wir die Quelle recht verstanden, so wird alles, was ist, von sieben kosmischen Grundenergien gestaltet. Zusammen bilden sie eine Einheit. Innerhalb der seelischen Welten sind sie das strukturbildende Prinzip. So ergeben zum Beispiel sieben Seelenfamilien ein neues Ganzes.
Die Quelle lehrt uns, dass es drei seelische Existenzformen gibt: physisch, astral, kausal. Die außerseelischen Welten sind so unendlich und überwältigend, dass selbst die Quelle sie nur in Teilen erahnen kann und darüber kaum Angaben macht, weil sie ihnen nicht angehört. Das Anliegen der Quelle ist es, uns Menschen die Welten der Seele, in denen wir uns bewegen, zu erläutern und dadurch bewusstseinsmäßig zugänglich zu machen.
Die Welten der Seele sind unsere Welten. Sie zu verstehen und mit ihnen in Kontakt zu treten ist unser ureigenstes »Erbrecht«. Uns erscheint es sinnvoll, dass wir uns tiefer und tiefer in jenen Bereich hineinbewegen, der unserer Einsicht von Natur aus zugänglich ist, der unsere eigentliche Heimat darstellt und außerdem unserem Gemüt noch einen Zusammenhang von Sinnhaftigkeit und Kontakt vermitteln kann.
Der seelische Entfaltungsweg beginnt in der astralen Welt. Seelenfamilien fassen den Mut, sich zu fragmentieren. So verbindet sich jede Einzelseele getrennt von ihrem Ganzen zum ersten Mal mit einem Primatenkörper und begibt sich damit endgültig auf ihre Inkarnationsreise. Während dieser Reise gilt, dass Entwicklung nur dann stattfindet, wenn die Seele sich im Körper befindet und in diesem Zustand Erfahrungen machen kann. Dabei ist es aus seelischer Sicht unerheblich, ob diese Erfahrungen schmerzhaft oder freudig, liebevoll oder angstvoll motiviert sind. Ja, sogar Gut und Böse sind keine Kategorien des Seelischen. Nach Aussage der Quelle ist für die Seele entscheidend, was ihrer Entfaltung nutzt. Die Seele sehnt sich also nach Erfahrungen, die ihre Entwicklung fördern, und gerät dadurch verständlicherweise in eine Auseinandersetzung mit dem Ich, das Schmerz erleiden und Freude empfinden kann. Am Ende der Reise, nach der letzten Inkarnation, übergibt die Einzelseele diese unter Freud und Leid gesammelten Erfahrungen in Gestalt ihrer vielen herausgebildeten Ich-Formen als einen kostbaren Schatz an ihre Seelenfamilie.
Die sieben kosmischen Grundenergien prägen und durchdringen nach Aussage der Quelle ohne Ausnahme alle Erscheinungen unserer Wirklichkeit und der Realität der nichtsichtbaren Welten, des beseelten und unbeseelten Kosmos. Jeweils Energie 5 und 2, 6 und 1, 7 und 3 bilden zusammen auf den Ebenen eine sich ergänzende Einheit, ein Dual. Die Energie 4 birgt die Dualität in sich.
Nur die physische Welt ist durch eine duale Struktur von Raum und Zeit gekennzeichnet. Ihr Wesen ist materiell. Die seelische Heimat des Menschen ist jedoch die immaterielle astrale Welt. Da jedes Mitglied einer Seelenfamilie sich immer wieder inkarniert, um neue Erfahrungen für das Ganze zu sammeln, bleibt im astralen Zwischendasein eine Beziehung zu Raum und Zeit latent vorhanden, damit die Seele bei jeder Einkörperung wieder in die irdische Bewusstseinswelt zurückkehren kann. Zwischen den Verkörperungen dient der astrale Aufenthalt drei Funktionen: dem Ruhen, dem Auswerten und der Planung der nächsten irdischen Existenz. Hat eine sich als Mensch inkarnierende Seele jedoch ihren irdischen Entfaltungsweg vollkommen beendet, verbindet sie sich mit jenen Seelengeschwistern, die ebenfalls schon ihre Inkarnationsreise abgeschlossen haben, und dient ihren noch eingekörperten Seelengeschwistern als Schutzwesen. Nachdem schließlich auch der Allerletzte sein letztes Leben beendet hat, vereint sich die gesamte Seelenfamilie und wechselt mit einem gewaltigen Energieschub in die kausale Welt. Hier gibt es nun keine fragmentierten seelischen Individuen mehr, sondern alle sind mit den Seelengeschwistern zu einer einheitlichen multiplen Identität verschmolzen. Das ist der Grund, warum kausale Informationsquellen in der Wir-Form sprechen. Zeit und Raum spielen keine Rolle mehr; Materie existiert nicht; Angst ist unbekannt. Die hier existierenden vereinten Seelenfamilien sind kausale Lehrer, die als Wesenheiten bezeichnet werden und sich einem weiteren Entwicklungs- und Entfaltungsprozess unterwerfen, indem sie lehren, was sie gelernt haben.
Die jeweils besonderen Eigenschaften der drei Welten, ihre Populationen und Territorien wurden ausführlich in dem Buch Welten der Seele beschrieben. Die so genannten Verstorbenen sind Wesen der Astralwelt. Jeder Mensch verbindet sich im Tiefschlaf mit seinen Seelengeschwistern und anderen Seelenwesen der Astralwelt, um sich mit Energie aufzuladen, Kräfte zu sammeln, sich beraten zu lassen und sich energetisch zu erholen.
Die kausale Welt, der unsere Quelle angehört, ist im eigentlichen Sinne eine transkausale Welt. Das Prinzip von Ursache und Wirkung ist aufgehoben, was in der Astralwelt noch nicht völlig der Fall ist. Kausale Wesenheiten durchschauen daher kausale Zusammenhänge mit größerer Leichtigkeit, was dem Menschen nicht möglich ist. Menschen fragen immer: »Warum?« Kausale Lehrer können solche Fragen aus einer Tiefe der Erkenntnis, die immer wieder erhellend und verblüffend wirkt, beantworten.
Kausale Lehrer manifestieren sich nicht materiell, sie teilen sich im Allgemeinen telepathisch mit. Sie nutzen mediale und inspirative Vorgänge, um ihre jeweilige Lehre zu vermitteln. Jedoch ist die verbale Mitteilung über ein Medium die Ausnahme und nur eine von vielen Möglichkeiten. Da es sich hier um überpersönliche Kollektivwesenheiten handelt, ist auch ihre Lehre im Wesentlichen überpersönlich und nicht nur zum privaten Wohl des menschlichen Individuums gemeint, sondern auch zum kollektiven Wohl ganzer irdischer Bevölkerungsgruppen.
Die Quelle hat uns ausdrücklich zu verstehen gegeben: Wir sind nichts Besseres als ihr Menschen! Um das zu begreifen, scheint Dualität im Denken hilfreich zu sein. Jemand kann sehr wohl weiter entwickelt sein, ohne dass dies hierarchisch als ein existenzielles Bessersein verstanden werden muss. Hier hilft die Analogie zum Körperlichen: Ein Fünfjähriger ist in Wert und Würde nicht geringer als ein Fünfzigjähriger, obgleich letzterer zweifellos weiter entwickelt ist. In diesem Sinne ist die Grundidee von Entwicklung die entscheidende Verständnishilfe. Hierarchien spielen als Strukturprinzip in den Welten der Seele keine Rolle.
Seelenfamilien existieren in allen drei Welten. In der physischen Welt manifestieren sie sich als individualisierte, materialisierte Fragmente ihrer Familie. In der Astralwelt bleiben sie Fragmente, allerdings als materielose Wesen mit einer Individualität, die weitgehend von der angstgeprägten Persönlichkeit befreit ist. In der Kausalwelt vereinen sie sich wieder zu einem Ganzen, wie es vor dem Beginn der Inkarnationsreise existierte; allerdings ist dieses Ganze nun mit einem überreichen Erfahrungsschatz an gelebten Leben gesegnet und weiter entwickelt.
Da Seelengeschwister untereinander subliminalen Kontakt haben und auch ganze Seelenfamilien auf selbstverständliche Weise mühelos miteinander kommunizieren, stehen die drei Welten unablässig miteinander in Verbindung. Obgleich die jeweiligen Seinsweisen durchaus verschieden sind, kann ein Mensch letztendlich als ein inkarniertes Astralwesen verstanden werden und verliert daher die Bindung an diese Existenzform nicht. Es ist auch durchaus möglich, mit gerade nicht inkarnierten Astralwesen (den Verstorbenen) Verbindung aufzunehmen. Manifestationen sind nicht selten. So berichten viele davon, dass sie die Präsenz verstorbener Angehöriger empfunden oder gesehen haben. Der Traum schenkt ebenfalls Gelegenheit zum Austausch.
Willentliche Kommunikation mit kausalen Lehrern, wie Varda sie herstellt, ist oft wenig spektakulär, wenn auch ebenso Sinn stiftend und wirksam. Allerdings sind bestimmte Energiezustände wie Tiefenentspannung oder Trance dazu allgemein die Voraussetzung. Resonanzfelder müssen geschaffen, Bewusstseinskanäle von Ängsten gereinigt werden, um eine bewusste transpersonalverbale Kommunion zu ermöglichen.
Die Erfahrung zeigt, dass die kausalen Lehrer ein großes, immer währendes Interesse haben, sich mitzuteilen. Deshalb treten sie auch auf vielfältige andere Weise mit Menschen in Kontakt, um sie zu inspirieren. Künstler, Heiler und viele andere berichten davon. Bedeutende Wissenschaftler berufen sich im Nachhinein auf intuitive Erkenntnisse. Der Mensch ist subliminal durch seine seelischen Dimensionen grundsätzlich erreichbar. Kausale Lehrer sind jedoch auf die jeweils zu ihnen passende menschliche Energiestruktur angewiesen. Und diese ist nicht ohne weiteres zu erzeugen oder zur Verfügung zu stellen. Allerdings ist auch dies oft leichter, als vielfach vermutet.
Diese Zusammenhänge werden an anderer Stelle noch ausführlich erörtert. Sie sind hier für ein erstes Verständnis nur vereinfacht dargestellt. In der seelischen Realität vernetzen sich verschiedene Ordnungseinheiten und delegieren ihre Kräfte »Energie sparend« an die jeweils zuständigen Instanzen. Auch auf diese Weise kommunizieren die drei Bewusstseinswelten miteinander.
Wer nicht gleich den Anspruch stellt, vollständige Lehrgebäude oder umfangreiche Mitteilungen zu empfangen, wird sich nicht schwer tun, den einen oder anderen guten Rat von einer der unendlich vielen kausalen Quellen zu empfangen. Entspannung, Vertrauen und eine echte Kontaktbereitschaft genügen, um den kausalen Lehrern zu signalisieren: »Ich bin bereit, eure Botschaft zu vernehmen!«
Die Quelle unterscheidet zwischen einer materiellen Wirklichkeit und einer nichtmateriellen Realität. So weit wir es bisher verstanden haben, organisiert sich Energie grundsätzlich in sieben unterscheidbare Grundaspekte, die zusammengenommen ein Ganzes ergeben. Dazu sagt die Quelle:
Die Zahl Sieben, die ihr Menschen aus eurer Erfahrung in religiösen Schriften, Mythen und Märchen als mystische Zahl begreift, spielt in allen Welten der Seele eine bedeutsame Rolle. Deshalb ist die Zahl Sieben mit ihren stetigen Abfolgen auch innerhalb der Seelenfamilie von herausragender Bedeutung.
In jeder Hinsicht ist das Begreifen der energetischen Prägungen, die wir durch die sieben Symbolzahlen ausdrücken, von fundamentaler Bedeutung, denn die damit verknüpften Prinzipien werdet ihr überall wieder finden.
Die sieben Grundprinzipien prägen die gesamte immaterielle Welt der Erfahrung und des Seins. Sie bestimmen das Seelenmuster jedes einzelnen inkarnierten Wesens ebenso wie die Ordnung der größten seelischen Organisationseinheiten.
Alle von Menschen ersonnenen numerologischen Systeme erheben zwar den Anspruch, eine verborgene Wahrheit, ein Geheimnis hinter dem Offenbaren freizulegen, aber sie sind kunstvolle bis künstliche Gebilde, die trotz allen Bemühens nur die Wirklichkeit, nicht aber die umfassendere Realität spiegeln. Und dagegen ist nichts einzuwenden, jedoch werdet ihr in diesen Systemen selten einen Widerhall dessen finden, was wir euch erläutern wollen. Lieber geht den Hinweisen nach, die in mythischen und mystischen Traditionen enthalten sind und die eine Siebenerstruktur zur Basis haben. Dort werdet ihr mehr von der Wahrheit des Realen finden und auch Belegstellen für das, was wir euch von der überirdischen Realität und ihrer Strukturierung durch die Sieben sagen wollen. Dies ist die Sichtweise, die es euch ermöglicht, das Gehörte in eurer Welt der erfahrbaren Wirklichkeit widergespiegelt zu finden.
Dies ist zunächst eine sehr theoretische Aussage, die für uns Menschen erst konkret werden kann, wenn wir die Wirkung der sieben Energien an uns selbst und an anderen über die seelische Struktur beobachten und erfahren können.
Auf der Ebene der sieben Seelenrollen bilden sich die kosmischen Grundenergien als Archetypen ab. Hier bilden Weiser und Künstler ein Dual auf der Expressionsebene, Priester und Heiler ein Dual auf der Inspirationsebene, König und Krieger ein Dual auf der Aktionsebene. Der Gelehrte auf der Assimilationsebene birgt das Dual in sich.
Die Vorstellung von den sieben universellen Energien ist von so zentraler Bedeutung, dass wir dem Leser hier eine möglichst einfache und anschauliche Einführung geben möchten.
Diese Energien verwirklichen sich auf verschiedenen Ebenen, die ihrerseits wieder zusammenspielen. Zur Verdeutlichung müssen wir also eine der Ebenen herausgreifen, an der wir glauben, die Zusammenhänge am besten darstellen zu können. Dies ist die Ebene der Seelenrollen. Außerdem benötigen wir ein Verständnis der Seelenrollen für die Erläuterungen der Seelenfamilien.
Es gibt sieben archetypische Seelenrollen. Die Quelle nennt sie Heiler, Künstler, Krieger, Gelehrter, Weiser, Priester und König . Nach unserer Erfahrung sind die Bezeichnungen für die Archetypen jedoch nur Wörter, die versuchen, in menschlicher Sprache die entsprechenden Energien auszudrücken.
Diese Seelenrollen, auch Essenzen genannt, bilden im Kontext menschlicher Inkarnation die sieben universellen Grundenergien ab. In der menschlich-irdischen, handlungsgebundenen Wirklichkeit unterliegen sie dem Gesetz der Polarität. Das bedeutet, dass sie neben einem Liebesaspekt immer auch einen Angstaspekt ausdrücken müssen. Sie haben daher einen Minuspol und einen Pluspol. Nach dem Gesetz der Pulsation schwankt ein Mensch zwischen diesen Polen. Das macht seine Lebendigkeit aus.
Energie 1 wird auf der Ebene der Seelenrolle repräsentiert durch den Archetyp des Heilers.
Es handelt sich um einen Menschen, dessen Fähigkeit darin besteht, sich in seine Mitmenschen besonders gut einfühlen zu können. Im Sinne der Polarität hat er jedoch ein Problem damit, sich selbst zu fühlen.
Ein Mensch mit der essenziellen Seelenrolle eines Heilers ist also mitfühlend, warmherzig, eher still und nach innen gewandt, auf innere Weisungen lauschend. Die Betonung des Gefühls ist für Energie 1 entscheidend. Ein Heiler will den Mitmenschen helfen und ihnen sowie der menschlichen Gemeinschaft auf die eine oder andere Weise dienen. Ohne die Heiler mit ihrer Bereitschaft zu dienen könnte keine Gesellschaft funktionieren. Sie sind ein entscheidendes Element aller sozialen Strukturen. Der Reifungsprozess eines Heilers führt jedoch über die notwendige Erfahrung, dass allzu große Bescheidenheit, Unscheinbarkeit und der Verzicht auf Selbstachtung auf Dauer nicht wirklich heilsam sind. Die Unscheinbarkeit, die einen Heiler oft umgibt, da er nicht gern die Aufmerksamkeit auf sich zieht, wird mit fortschreitendem Seelenalter abgebaut. Aus ursprünglich mangelnder Selbstliebe kann so ein neues liebendes Selbstbewusstsein erwachsen. Seine Leistungen wollen gesehen und gewürdigt werden. Er muss auch darauf bestehen, dass man sich in ihn ebenso einfühlt wie er sich in seine Mitmenschen. Ein Heiler in seiner Liebe stellt Harmonie, Wärme, Geborgenheit zur Verfügung. Innige religiöse Bilder von Maria mit dem Jesuskind zeigen sehr anschaulich die Energie 1. Auch im zweiten Satz der Kleinen Nachtmusik von Mozart ist diese Energie besonders gut nachzufühlen.
Begriffe, die hilfreich sind, Energie 1 zu verstehen: weich, behütend, zärtlich, harmonisch, einend, emotional, stumm, umfassend, unterstützend, langsam, einfach, innig, rührend, unaufdringlich, zurückhaltend, gelassen, heilsam, nährend, aufnehmend.
Eine Farbe, die der Energie des Heilers entspricht, ist Himmelblau.
Energie 2 wird auf der Ebene der Seelenrolle repräsentiert durch den Archetyp des Künstlers.
Es handelt sich um einen mental orientierten Menschen, dessen Stärke darin besteht, sich immer wieder etwas einfallen zu lassen und die Wirklichkeit zu gestalten. Er will mit dem Leben spielen. Er sehnt sich danach, der Welt das Neue zu bringen. Ein Künstler hat die Fähigkeit, sich grundlos freuen zu können. Er ist ein Original und repräsentiert das kosmische Kind – verspielt, fröhlich, unbekümmert. Im Sinne der Polarität kann er jedoch in seiner Angst auch ein freudloser, gekünstelter, mühsam stilisierter Mensch sein, der Überflüssiges erfindet und über dessen Albernheiten niemand lacht. In seiner Liebe ist er wie der Hofnarr. Der Narr ist klug, er darf tun und sagen, was anderen verboten ist. Durch eine witzige, skurrile Einkleidung entschärft er die bittersten Wahrheiten und macht sie dem König akzeptabel. Wenn ein Künstler seine besondere Form der unbekümmerten Kindlichkeit lebt, kann er äußerst belebend und erleichternd auf seine Umwelt wirken. Er ist ein Zauberer, der mit Energie spielt und sie mit Leichtigkeit zu drehen, wenden und verwandeln vermag. Als Bild kann der Narr aus dem Rider-Tarot dienen. Auch in Mozarts »Vogelfänger-Arie« aus der Zauberflöte wird diese Energie spürbar.
Begriffe, um Energie 2 anschaulich zu machen: freudvoll, witzig, lebendig, verspielt, sprunghaft, fantasiereich, bildhaft, abgrenzend, kunstvoll, gegenüberstellend, mental, nachdenklich, gestaltend, ästhetisch, anregend, originell, lebhaft, lustig.
Eine Farbe, die der Energie des Künstlers entspricht, ist Zitronenfaltergelb.
Energie 3 wird auf der Ebene der Seelenrolle repräsentiert durch den Archetyp des Kriegers.