Die sieben Schritte des Lebens - Harry Eilenstein - E-Book

Die sieben Schritte des Lebens E-Book

Harry Eilenstein

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Beschreibung

Sowohl die Geschichte als auch die Biographie ist in sieben Schritte gegliedert, die sich aus ihrer inneren Logik ergeben. Ganz einfach gefaßt, besteht diese Entwicklungsdynamik aus den folgenden sieben Schritten, die drei Bewegungen bilden: Das Geborgenheits-"Ja" des Säuglings und der Altsteinzeit führt zusammen mit dem Abgrenzungs-"Nein!" des Kleinkindes und der Jungsteinzeit zum egozentrischen "Ich!!!" des Kindes und des Königtums. Dieses "Ich!!!" führt zusammen mit dem die Welt erforschenden "Du?" des Jugendlichen und des Materialismus zu dem beständigen "Wir." der Familie und der Epoche der Globalisierung. Dieses "Wir" führt schließlich zusammen mit dem weitenden "Anderes ..." des älteren Menschen und einer noch in der Zukunft liegenden Epoche zu dem weisen "Alles" des alten Menschen und einer Epoche in der fernen Zukunft.    Das ist die Geschichte des Lebens:   "Ja"  -  "Nein!"  -  "Ich!!!"  -  "Du?"  -  "Wir."  -  "Anderes ..."  -  "Alles" Diese Entwicklungsdynmik wird in diesem Buch in vielen Bereichen betrachtet: Geschichte, Wirtschaftsweise, Weltbild, Selbstbild, Logik und Denken, Beziehungen, Kunst, Magie, Meditation, Kult, kollektives Unterbewußtsein, Priester, Religion, Heilungsmethoden und typische Irrtümer. Das Ziel des Buches ist es, diese sieben Phasen sowie ihre Entwicklungsdynamik und innere Logik bewußter zu machen, sodaß man zum einen die eigene individuelle Stellung in dieser Dynamik und zum anderen auch die heutige kollektive Situation besser begreifen kann.    Wir stehen kollektiv am Ende der "Menschheits-Pubertät" und versuchen gerade gemeinsam "erwachsen" zu werden und eine "Familien-Gemeinschaft" zu bilden, in der der Einzelne in Vertrauen von dem Ganzen getragen wird und in der der Einzelne in Verantwortung das Ganze trägt. Dabei bleiben bei dem einen oder anderen gelegentliche Rückfälle in ein pubertierendes Verhalten natürlich nicht aus ...

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Alles Wesentliche ist einfach,

aber manchmal sind viele Worte nötig,

um es zu beschreiben.

Inhaltsverzeichnis

A Vorwort

B Der Aufbau des Buches

C Geschichte und Biographie

1. Biographie

2. Geschichte

3. Biographie und Geschichte

D Die Vorgeschichte

1. Situation:

Evolution

a) Materie

Selbsterhaltung

Reaktionen

b) Einzeller

Reflexe

Unsterblichkeit

Sex

c) Vielzeller

Geburt und Tod, Mutter und Kind

Der erste Innenraum

d) Fische

externe Befruchtung

Instinkte

Kommunikation und Gemeinschaft

e) Amphibien

Sexualität

Blut

Schlaf

f) Reptilien

interne Befruchtung

Das Ei

Zyklen

g) Die Pelyco-Saurier

Die schützende Gruppe

h) Säugetiere

Die Mutter

Das autonome System

Assoziationen

Die Versammlung

i) Primaten

Die Greifhand

Das Großhirn

Erste Werkzeuge

Menschen und Affen

Lernfähigkeit

2. Wirtschaftsform:

Direktheit

3. Weltbild:

Der Leib

a) Denken/Logik:

Reaktionsmöglichkeiten

b) Zeit:

der Punkt

c) Darstellungsform:

momentaner Selbstausdruck

d) Kunst:

die Bewegung

Malerei

Bildhauerei

Architektur

Städtebau

Dichtung

Musik

Tanz

Schauspiel

e) Entscheidungen:

der Augenblick

f) Weltbild:

Instinkte

Fische, Amphibien, Reptilien

Säugetiere und Vögel

Primaten

g) Das Innerste:

Überlebensdrang

h) Die Verwandlung von Gefühlen:

Lernfähigkeit

i) Beziehungen:

Begegnungen

j) Heilungsmethoden:

Pflege

4. Meditation, Magie und Religion:

Rhythmus

a) Meditation:

Tiertänze

b) Magie:

Telepathie

c) Kult:

Gruppen-Verhalten

d) kollektives Unterbewußtsein:

Reflexe

e) Priester:

jeder

5. Vergleiche

a) Biographie:

die Schwangerschaft

b) Astrologie:

Erde

c) Kabbala:

Malkuth

d) Chakren:

Körper

e) Physik:

Gravitation

6. Irrtümer

a) Ungenauigkeiten:

Mangel an Lernfähigkeit

b) Selbst-Zentrierung: -

c) Fixierung:

Traumata

d) Realitätsverlust:

Traumata

e) Heilung der Irrtümer

7. Zusammenfassung

8. praktischer Zugang

E Die sieben Phasen

I Altsteinzeit:

Muttergöttin und Schamane

1. Situation:

Faustkeil und Höhlenbilder

2. Wirtschaftsform:

Gemeinschaft

3. Weltbild

a) Denken/Logik:

Assoziationen

b) Zeit:

Gegenwart

c) Darstellungsform:

Bilder

d) Kunst:

Naturnähe

Malerei

Bildhauerei

Architektur

Städtebau

Dichtung

Musik

Tanz

Schauspiel

e) Entscheidungen:

Der Anführer

f) Weltbild:

Die Mutter der Lebenden und der Toten

g) Das Innerste:

Das Kind der Göttin

h) Die Verwandlung von Gefühlen:

Süchtiger und Asket

i) Beziehungen:

Die Sippe

j) Heilungsmethoden:

Lebenskraft

4. Meditation, Magie und Religion:

Kontakt

a) Meditation:

Jenseitsreise

b) Magie:

Assoziationsmagie

c) Kult:

Schwitzhütte

d) kollektives Unterbewußtsein:

Urbilder

e) Priester:

Schamane

5. Vergleiche

a) Biographie:

orale Phase

b) Astrologie:

Mond

c) Kabbala:

Yesod

d) Chakren:

Wurzelchakra

e) Physik:

Gravitation

6. Irrtümer

a) Polarisierung

b) Ungenauigkeiten

mangelnde Unterscheidung

Schlußfolgerung aus einem Bild

c) Menschen-Zentriertheit

Gleichnis zur Menschenwelt

d) Fixierung

e) Realitätsverlust

f) Heilung der Irrtümer

7. Zusammenfassung

8. praktischer Zugang:

Ich bin jetzt hier

II Jungsteinzeit:

Korngott und Wildnisgott

1. Situation:

Äcker und Herden

2. Wirtschaftsform:

Tauschhandel

3. Weltbild

a) Denken/Logik:

Analogien

b) Zeit:

Zyklus

c) Darstellungsform:

Mythen

d) Kunst:

Motivgruppen

Malerei

Bildhauerei

Architektur

Städtebau

Dichtung

Musik

Tanz

Schauspiel

e) Entscheidungen:

die Erhaltung der Richtigkeit

f) Weltbild:

Der Weltenbaum

g) Das Innerste:

Die Gottheit im Herzen

h) Die Verwandlung von Gefühlen:

Täter und Opfer

i) Beziehungen:

Die Familie

j) Heilungsmethoden:

Gleiches heilt Gleiches

4. Meditation, Magie und Religion:

Rhythmus

a) Meditation:

Wiederholung

b) Magie:

Analogie-Magie

c) Kult:

Darstellung des Mythos

d) kollektives Unterbewußtsein:

Mythen

e) Priester:

Schamanen-Priester

5. Vergleiche

a) Biographie:

anale Phase

b) Astrologie:

Merkur und Venus

c) Kabbala:

Hod und Netzach

d) Chakren:

Hara und Sonnengeflecht

e) Physik:

elektromagnetische Kraft

6. Irrtümer

a) Polarisierung

b) Ungenauigkeiten

mangelnde Unterscheidung

Schlußfolgerung aus einem Bild

c) Menschen-Zentriertheit

Gleichnis zur Menschenwelt

d) Fixierung

Verdrängung

Vergrößerung

Zusammenfassung

Angst vor dem Tod

e) Realitätsverlust

f) Heilung der Irrtümer

7. Zusammenfassung

8. praktischer Zugang:

Der Gottheit folgen

III Königtum:

Der Eine-Alles-Einzige

1. Situation:

Königtum

2. Wirtschaftsform:

Geld

3. Weltbild

a) Denken/Logik:

Philosophie

b) Zeit:

Ewigkeit und Vergänglichkeit

c) Darstellungsform:

Traktat

d) Kunst:

das Ideal

Malerei

Bildhauerei

Architektur

Städtebau

Dichtung

Musik

Tanz

Schauspiel

e) Entscheidungen:

Zentralismus

f) Weltbild:

Gott und Welt

g) Das Innerste:

Die Vereinigung mit Gott

h) Die Verwandlung von Gefühlen:

Star und Fan

i) Beziehungen:

Harem und lebenslange Einehe

j) Heilungsmethoden:

Gottes Hilfe

4. Meditation, Magie und Religion:

Gott

a) Meditation:

Hingabe

b) Magie:

Theurgie

c) Kult:

Verehrung

d) kollektives Unterbewußtsein:

Gott

e) Priester:

Verwaltungsbeamte

5. Vergleiche

a) Biographie:

phallische Phase

b) Astrologie:

Sonne

c) Kabbala:

Tiphareth

d) Chakren:

Herzchakra

e) Physik:

Farbkraft

6. Irrtümer

a) Polarisierung

b) Ungenauigkeiten

mangelnde Unterscheidung

allmähliche Abwandlung

Systematisierungen

Schlußfolgerung aus einem Bild

c) Menschen-Zentriertheit

Gleichnis zur Menschenwelt

vom Priester zum Gott

d) Fixierung

Verdrängung

Vergrößerung

Zusammenfassung

Angst vor dem Tod

e) Realitätsverlust

f) Heilung der Irrtümer

7. Zusammenfassung

8. praktischer Zugang:

Schweigen, Konzentration und Liebe

IV Materialismus:

Forschung und Technik

1. Situation:

Das technische Zeitalter

2. Wirtschaftsform:

Marktwirtschaft

3. Weltbild

a) Denken/Logik:

Wissenschaft

b) Zeit:

Zeitstrahl

c) Darstellungsform:

Sachtext

d) Kunst:

das Einzelne

Malerei

Bildhauerei

Architektur

Städtebau

Dichtung

Musik

Tanz

Schauspiel

e) Entscheidungen:

der Mehrheitsbeschluß

f) Weltbild:

Naturgesetze

g) Das Innerste:

Das Selbst

h) Die Verwandlung von Gefühlen:

Der „Paartanz“

i) Beziehungen:

Bedürfnisbefriedigung

j) Heilungsmethoden:

naturwissenschaftliche Medizin

4. Meditation, Magie und Religion:

Analyse

a) Meditation:

Psychologie

b) Magie:

Technik

c) Kult:

Film und Fernsehen

d) kollektives Unterbewußtsein:

Detailreichtum

e) Priester:

Erfinder

5. Vergleiche

a) Biographie:

genitale Phase

b) Astrologie:

Mars und Jupiter

c) Kabbala:

Geburah und Chesed

d) Chakren:

Hals-Chakra und Drittes Auge

e) Physik:

sekundäre Kräfte

6. Irrtümer

a) Polarisierung

b) Ungenauigkeiten

mangelnde Unterscheidung

Schlußfolgerung aus einem Bild

c) Menschen-Zentriertheit

Gleichnis zur Menschenwelt

d) Fixierung

Verdrängung

Vergrößerung

Angst vor dem Tod

e) Realitätsverlust

f) Heilung der Irrtümer

7. Zusammenfassung

8. praktischer Zugang:

Psychologie

V Globalisierung:

Vertrauen und Verantwortung

1. Situation:

Die Möglichkeit der kollektiven Selbstvernichtung

2. Wirtschaftsform:

Kooperation

Eine neue Wirtschaftsform

Der Blick aufs Ganze

Arbeit

Besitz

Der Markt

Steuerung der Wirtschaft

Egoismus

Technik

Kreisläufe und Grenzwerte

Die 5. Epoche und die adulte Phase

Wirtschaften wie eine Familie

3. Weltbild

a) Denken/Logik:

Holismus

b) Zeit:

Raum/Zeit-Kontinuum

c) Darstellungsform:

Zusammenhänge

d) Kunst:

Gesamtdarstellungen

Malerei

Bildhauerei

Architektur

Städtebau

Dichtung

Musik

Tanz

Schauspiel

e) Entscheidungen:

Kooperation

Kooperation

Die Ebenen der Entscheidung

Die Weiterentwicklung der Demokratie

Kooperation und Konkurrenz

Gemeinschaft

Die Weiterentwicklung der politischen Strukturen

Recht

f) Weltbild:

„Raumschiff Erde“

Die drei „Großen Ereignisse“

Die Entwicklung des Weltbildes

Bewußtsein und Materie

Das Kontinuum der Physik

Innen und Außen

Die Gemeinschaft

Die Grundlagen

g) Das Innerste:

„Knotenpunkt im Gewebe“

Die Entwicklung

Das Muster im Kontinuum

Der Tod

Mann und Frau

h) Die Verwandlung von Gefühlen:

Beziehungs-Heilung

i) Beziehungen:

Formen-Vielfalt

j) Heilungs-Methoden: ganzheitliche

Heilung

4. Meditation, Magie und Religion:

Synthese

a) Meditation:

Mandala

b) Magie:

Wunder

c) Kult:

Erhaltung

d) kollektives Unterbewußtsein:

der Alltags-Helfer

e) Priester:

der Bewahrer

5. Vergleiche

a) Biographie:

adulte Phase

b) Astrologie:

Saturn

c) Kabbala: Da'ath

d) Chakren:

Scheitelchakra

e) Physik:

das Kontinuum

6. Irrtümer

a) Polarisierung

b) Ungenauigkeiten

mangelnde Unterscheidung

Schlußfolgerung aus einem Bild

c) Menschen-Zentriertheit

Gleichnis zur Menschenwelt

d) Fixierung

Verdrängung

e) Realitätsverlust

f) Heilung der Irrtümer

7. Zusammenfassung

8. praktischer Zugang:

Betroffenheit

Orientierung

Ansatzpunkte

Persönlichkeit,

Wissenschaft,

Religion/Magie,

Medizin,

Wirtschaft,

Technik,

Natur,

Politik

Zusammenfassung: eine Leitlinie

Betrachtung

Entschluß

VI Zukunft I:

Weitung

1. Situation:

Vielfalt

2. Wirtschaftsform:

Variationen

3. Weltbild

a) Denken/Logik:

neue Möglichkeiten

Freiheit

Liebe

Kreativität

b) Zeit:

Zeiten-Vielfalt

c) Darstellungsform:

Möglichkeiten

d) Kunst:

Vielfalt

Malerei

Bildhauerei

Architektur

Städtebau

Dichtung

Musik

Tanz

Schauspiel

e) Entscheidungen:

Wahlfreiheit

f) Weltbild:

Selbstgestaltung

g) Das Innerste:

Gottheit

h) Die Verwandlung von Gefühlen:

Rückkehr zur Gottheit

i) Beziehungen:

Vielfalt

j) Heilungsmethoden:

Wiederanbindung

4. Meditation, Magie und Religion:

die eigene Gottheit

a) Meditation:

Individualität

b) Magie:

die permanente Invokation

c) Kult:

der Clan

d) kollektives Unterbewußtsein:

der Kreis der Gottheiten

e) Priester:

Vielfalt

5. Vergleiche

a) Biographie:

tutorale Phase

b) Astrologie:

Uranus und Neptun

c) Kabbala:

Binah und Chokmah

d) Chakren:

„Seelenstern“

e) Physik:

Tiefe

6. Irrtümer

a) Polarisierung

b) Ungenauigkeiten

c) Menschen-Zentriertheit

d) Fixierung

e) Realitätsverlust

f) Heilung der Irrtümer

7. Zusammenfassung

8. praktischer Zugang:

Gottheit

VII Zukunft 2:

Ganzheit

1. Situation:

Integration

Die 7. Epoche

Und danach?

2. Wirtschaftsform:

Organismus

3. Weltbild:

Vielheit in Einigkeit

a) Denken/Logik:

organische Organisation

b) Zeit:

Die Struktur der Zeit

c) Darstellungsform:

„Biologie“

d) Kunst:

„Organik“

Malerei

Bildhauerei

Architektur

Städtebau

Dichtung

Musik

Tanz

Schauspiel

e) Entscheidungen:

Die Gesamt-Effektivität

f) Weltbild:

Gaia

g) Das Innerste:

Die Zelle

h) Die Verwandlung von Gefühlen:

Integration

i) Beziehungen:

Ein Teil des Ganzen sein

j) Heilungsmethoden:

Re-Integration

4. Meditation, Magie und Religion:

die „DNS“

a) Meditation:

Das Sehen des Ganzen

b) Magie:

Der Tanz des Ganzen

c) Kult:

Das Genießen des Ganzen

d) kollektives Unterbewußtsein:

Die Vision des Ganzen

e) Priester:

Die „Gärtner“

5. Vergleiche

a) Biographie:

geronte Phase

b) Astrologie:

Pluto

c) Kabbala:

Kether

d) Chakren:

„Sternentor“

e) Physik:

Das einheitliche Modell

6. Irrtümer

a) Polarisierung

b) Ungenauigkeiten

c) Menschen-Zentriertheit

d) Fixierung

e) Realitätsverlust

f) Heilung der Irrtümer

7. Zusammenfassung

8. praktischer Zugang:

Einheit

F Übersicht

1. Die materielle Situation

2. Die Wirtschaftsform

3. Das Denken und die Logik

4. Die Auffassung der Zeit

5. Die Darstellungsform

6. Malerei

7. Bildhauerei

8. Architektur

9. Städtebau

10. Dichtung

11. Musik

12. Tanz

13. Schauspiel

14. Entscheidungen

15. Weltbild

16. Das Innerste

17. Die Verwandlung von Gefühlen

18. Die Gemeinschaft

19. Die Heilungsmethode

20. Die Meditation

21. Die Magie

22. Der Kult

23. Das kollektive Unterbewußsein

24. Der Priester

25. Die Biographie

Bücherverzeichnis

A Vorwort

Die erste, unveröffentlichte Fassung des Buch „Die sieben Schritte des Lebens“ ist vor ca. 40 Jahren aus meinem Bedürfnis nach einem ganzheitlichen Weltbild entstanden, in dem sowohl die Wissenschaft als auch die Religion, sowohl der klare, analytische Verstand als auch magische Phänomene und veränderte Bewußtseinszustände ihren Platz finden. Diese Suche nach einer umfassenderen Darstellung der Vielfalt des Lebens ist für mich durch die Kenntnis einiger wissenschaftlicher Bereiche wie der Astronomie und der Ägyptologie, die Ausübung einer Reihe verschiedener beruflicher Tätigkeiten und durch die intensive Beschäftigung mit alten und neuen Religionen und einigen magischen Erlebnissen immer dringender geworden. Daher habe ich jetzt mein altes Manuskript überarbeitet und deutlich erweitert.

In diesem Zusammenhang haben sich mir viele Fragen gestellt:

Wie kann es eigentlich gleichzeitig Telepathie und Computer geben? Beide beruhen doch auf völlig verschiedenen Weltbildern.

Welche Religion ist die richtige?

Oder sind sie alle nur psychologisch erklärbare Projektionen?

Gibt es eine innere Logik in der Geschichte der Menschheit?

Und meine älteste Frage: Was ist die Verbindung zwischen Körper und Bewußtsein?

usw.

Das vorliegende Buch ist das Ergebnis dieses Wunsches nach einem Weltbild, in dem weder die Naturwissenschaften noch die Religion oder die Magie und auch nicht die Psychologie ausgeklammert oder unter „Nebensächlichkeiten“ eingeordnet werden müssen. Dieses Buch ist im Wesentlichen die Beschreibung von sieben Entwicklungsschritten, die sich sowohl in der Geschichte der Menschheit als auch in der Entwicklung des einzelnen Menschen finden lassen. Diese sieben Schritte, von denen aus man die Welt jeweils sehr unterschiedlich sieht, sind die innere Logik von Entwicklungen.

Diese Suche nach einem lebendigen, umfassenden Weltbild hat mir viele Überraschungen bereitet und mir so manche unerwarteten Zusammenhänge und Parallelen gezeigt. So bin ich u.a. eher zufällig auf die Antwort auf die folgende Frage gestoßen:

Warum wurde Moses in einem Weidenkorb auf dem Nil ausgesetzt?

Weil das Wasser damals das Jenseitssymbol gewesen ist und die Reise durch das Wasser folglich ein Bild für die Reise in das Jenseits gewesen ist und auch für den damit verbundenen spirituellen Tod und für die Begegnung mit Gott. Ohne diese Begegnung mit Gott, ohne diesen Kontakt zu Gott hätte Moses kein Prophet hätte werden können.

Derartige schlichte Erklärungen lassen sich zuhauf finden …

Da Religionen und andere Weltbilder nur dann einen Sinn haben, wenn sie zur erlebten und gelebten Wirklichkeit werden, habe ich jedem Kapitel einige praktische Anleitungen beigefügt.

Es würde mich freuen, wenn das Lesen dieses Buches dem einen oder anderen Leser genausoviel Freude bereiten würde wie mir das Schreiben dieses Buches.

Harry Eilenstein

Alfter, Januar 2020

B Der Aufbau des Buches

Dieses Buch ist systematisch aufgebaut – das hat sich aus dem Thema selber so ergeben.

Die Kapitel

Zum einen schildern die sieben Hauptkapitel jeweils eine der sieben Epochen, die jeweils einer Phase in der Biographie entsprechen.

Hinzu kommt noch ein weiteres Kapitel: die Vorgeschichte, also die Schwangerschaft des einzelnen Menschen bzw. die Entwicklung vom Einzeller bis zu den ersten Menschen.

Diese Kapitel sind:

- Schwangerschaft

/ Tiere

1. orale Phase

/ Altsteinzeit

2. anale Phase

/ Jungsteinzeit

3. phallische Phase

/ Königtum

4. genitale Phase

/ Materialismus

5. adulte Phase

/ Globalisierung

6. tutorale Phase

/ Zukunft I

7. geronte Phase

/ Zukunft II

Die Abschnitte der Kapitel

Zum anderen ist jedes dieser Kapitel in dieselbe Folge von Abschnitten untergliedert, mit deren Hilfe die verschiedenen Aspekte einer Epoche stets in derselben Folge betrachtet werden:

Situation:

In diesem Abschnitt werden die allgemeine Lebensumstände geschildert.

Wirtschaftsform:

Die Art des Weltbildes und der Beziehungen prägt auch die Wirtschaft, da die Wirtschaft die Form der Beziehungen innerhalb der Allgemeinheit ist.

Weltbild:

Denken/Logik:

In diesem Abschnitt wird die Art betrachtet, auf die man in dieser Epoche zu Schlußfolgerungen gelangt.

Zeit:

Die Auffassungen über das Wesen der Zeit variiert in den verschiedenen Epochen sehr stark.

Darstellungsform:

Auch die Form der Darstellung des Weltbildes hängt von dem Weltbild selber und von der Art des Denkens ab.

Kunst:

Die Kunst ist zu einem großen Teil eine auf das Wesentliche reduzierte Darstellung des Weltbildes – die Kunst schafft aus der Vielzahl der Bilder des Alltags eine kleine Zahl von Urbildern. Die Kunst umfaßt in diesem Zusammenhang die Malerei, die Bildhauerei, die Architektur, den Städtebau, die Dichtung, die Musik, den Tanz und das Schauspiel.

Entscheidungen:

Auch die Art, wie Entscheidungen getroffen werden, variiert sehr stark – sowohl die individuellen Entscheidungen als auch die kollektiven Entscheidungen.

Weltbild:

Hier wird untersucht, welches Weltbild sich aus der jeweiligen Art des Denkens ergibt.

Das Innerste:

Aus dem Weltbild leitet sich auch eine bestimmte Form des Selbstbildes ab.

die Verwandlung von Gefühlen:

Im Lauf sowohl der individuellen als auch der kollektiven Entwicklung kommt es auch zu Verzerrungen von Gefühlen und generellen Einstellungen.

Beziehungen:

Aus der Art des Weltbildes und des Selbstbildes ergibt sich auch die Art der Beziehungen, die man anstrebt.

Heilungsmethoden:

Auch das Vorgehen bei Heilungen hängt sehr stark vom Weltbild ab.

Meditation, Magie und Religion:

Diese drei Themen beschreiben sozusagen die Innenseite der Welt, in der sich die grundlegenden, gestaltenden Kräfte der Welt befinden.

Meditation:

Die Meditation beschreibt die möglichen Zustände des Bewußtseins und die Möglichkeiten und Methoden, sie zu erreichen.

Magie:

Die Magie umfaßt alle nicht-materiellen Zusammenhänge wie Telepathie, Telekinese oder Astrologie. Die Magie ist die Kunst, mithilfe von Bewußtseins-Veränderungen die materielle Welt zu verändern. Auch die Magie sieht in jeder Epoche anders aus.

Kult:

Der Kult ist gewissermaßen die kollektive Meditation und Magie, wobei die Koordination und die Konzentration der Gemeinschaft zu einem großen Teil durch Rituale erreicht wird.

Meditation, Magie und Kult ergeben zusammen die Religion eines Volkes, wobei die Anteile von Meditation, Magie und Kult an der Religion sehr stark schwanken können.

kollektives Unterbewußtsein:

Aus den Motiven im Weltbild, aus dem Bild über das individuelle Innerste und aus der Art der Beziehungen ergibt sich das kollektive Unterbewußtsein, also die Bilder im Bewußtsein der Menschheit als Ganzes.

Priester:

Schamanen, Priester, Psychologen usw. sind die Spezialisten für die Psyche, das Bewußtsein, die Meditation und die Magie.

Vergleiche:

Es gibt in einer Reihe von religiös-magisch-spirituellen Systemen verschiedene Systematiken und Strukturen, die den Epochen in der Geschichte der Menschheit entsprechen. Diese Analogien sind:

a)

Biographie:

die Phasen im individuellen Lebenslauf

b)

Astrologie:

die zehn Planeten plus die Erde

c)

Kabbala:

ein System aus der jüdischen Mystik

d)

Chakren:

eine Struktur aus der Meditation

e)

Physik:

Kräfte, Gesamtsystem u.ä.

Irrtümer:

In jedem System gibt es auch die Möglichkeit, Dinge zu übersehen, zu verdrängen, über die Maßen zu vereinfachen und auf noch einige andere Weisen zu Irrtümern zu gelangen. Das gilt auch für alle Phasen in der Biographie und in der Geschichte:

Ungenauigkeiten:

Mangel an Präzision und ungenaue Betrachtungen sind eine häufige Quelle für Fehler.

Menschen-Zentrierung:

Die Schlußfolgerung vom Menschen auf die Welt, also die Auffassung der Welt und der Auffassung von Gott als „Großer Mensch“ ist naheliegend und daher weit verbreitet – aber leider auch die Quelle für viele falsche Schlußfolgerungen.

Fixierung:

Eine Fixierung rückt ein einzelnes Element in den Vordergrund und läßt andere Elemente, die gleich groß und gleich wichtig sind, verblassen – was zu Fehleinschätzungen und verschiednen Formen des Scheiterns führen kann.

Realitätsverlust:

Wenn man die Dinge, die man fürchtet, nicht ansieht, kommt es stets recht schnell zu einem Fehlverhalten, das nicht zu den erwünschten Ergebnissen führt. Auch das Verwechseln von vergangenen und gegenwärtigen Dingen führt häufig zu Fehlern.

Heilung:

Angesichts dieser möglichen Irrtümer ist es sinnvoll, auch die mögliche Korrektur dieser Irrtümer zu betrachten. Generell wird die Rückkopplung des eigenen Weltbildes an konkrete Erlebnissen gebraucht, um falsche Vorstellungen zu vermeiden. Dies ist einer der vielen Aspekte des Wortes „Religion“, das wörtlich Rückverbindung (re-ligio) bedeutet. Man kann es auch als „Realitätskontakt“ deuten.

Um zu vermeiden, daß sich der Überbau aus Gewohnheiten, Vorstellungen, Konzepten u.ä. nicht von seinem Fundament ablöst, muß jede Schicht eines Systems, einer individuelle Phase oder einer kollektiven Epoche auf dem intakten und lebendigen Kontakt und Austausch mit der Schicht unter ihr aufbauen – sonst wird es Probleme geben …

Zusammenfassung:

In diesem Abschnitt wird noch einmal die innere Logik der betreffenden Phase betrachtet.

praktischer Zugang:

Die Weltsicht einer Epoche kann zu einer Bereicherung für den Alltag werden, was das Verinnerlichen dieser Weltsicht voraussetzt.

Am Ende dieses Kapitels findet sich jeweils eine lyrische Zusammenfassung dieses Kapitels.

C Geschichte und Biographie

Eine der Grundlagen dieses Buches ist die Feststellung, daß die Biographie eines einzelnen Menschen nach derselben Dynamik verläuft wie die Biographie der Menschheit als Ganzes.

Dieser Grundgedanke wird in den folgenden drei Abschnitten dieses Kapitels kurz dargestellt. Er bildet die Grundstruktur der Betrachtungen in diesem Buch.

III 1. Biographie

Die ersten vier Phasen der Biographie sind bereits von Sigmund Freud beschrieben worden. Diese vier Freud'schen Phasen und auch die drei auf sie noch folgenden Phasen lassen sich anhand von markanten Eigenschaften gut unterscheiden.

1. die orale Phase: Der Säugling lebt in einer Symbiose mit der Mutter und ist ganz auf sie angewiesen und mit ihr verbunden. Das Kind erlebt die Welt mit dem Mund – es steckt alles in den Mund und sein Hauptbedürfnis ist es, von der Mutter gestillt zu werden.

Daher nannte Freud diese Phase „orale Phase“, also „Mund-zentrierte Phase“.

2. die anale Phase: Das Kleinkind beginnt im Alter von ca. einem Jahr zu sprechen und zu laufen. Es kann nun seine Umgebung erkunden, es kann angenehme Dinge aufsuchen und unangenehme Dinge meiden und es erlernt ein wichtiges Wort: „Nein.“ In dieser Phase sucht das Kind auch nach Halt, die es bei verläßlichen Bezugspersonen, in geordneten Abläufen und in festen Tages-Rhythmen findet.

Freund nannte diese Phase „anal“, also „After-zentriert“, weil sich die Kinder in diesem Alter für ihre Exkremente zu interessieren beginnen und in diesem Alter auch lernen, windelrein zu werden.

In der oralen Phase waren die Speisen, also vor allem die Milch der Mutter, das Wesentliche – dies ist das, was der Säugling sucht, dies ist eine Zustimmung, ein „Ja“.

In der analen Phase sind der Kot und der Urin das Wesentliche – sie sind das, wogegen sich das Kleinkind abgrenzt, womit es sich abgrenzt, sie sind das Symbol des „Nein“.

3. die phallische Phase: Diese Phase beginnt, wenn das Kind lernt, „ich“ und „selber“ zu sagen, was ungefähr im Alter von drei Jahren geschieht. Aus der Verbindung des „ja“ der oralen Phase und des „nein“ der analen Phase entsteht eine Orientierung in der Welt und somit schließlich das „ich“ als Zentrum dieser Welt.

Diese Phase dauert recht lange – bis zum Beginn der Pubertät. Allerdings ist die Erschaffung der Grundstrukturen dieser Phase mit 5-6 Jahren abgeschlossen, also ungefähr zum Beginn der Schulzeit.

Freud hat diese Phase „phallisch“, also „Penis-bezogen“ genannt, weil sich die Kinder in dieser Phase für ihre Geschlechtsorgane zu interessieren beginnen.

1. Einschub: die drei Bereiche des Körpers

Es gibt im Körper drei Bereiche, die man unterscheiden kann: Die körperfremden Stoffe, also den Verdauungstrakt, dann die körpereigenen Stoffe, also die Knochen, Muskeln, Organe und den Blutkreislauf, und schließlich noch die körperdefinierenden Stoffe, also die DNS und die Fortpflanzungsorgane.

Diese drei Bereiche entsprechen den ersten drei Phasen:

In der oralen Phase liegt die Aufmerksamkeit bei den körperfremden Stoffen: Der Säugling sucht die Mutter und ihre Milch und die Ernährung. Das entspricht dem „ja“ dieser Phase.In der analen Phase kommen die körpereigenen Stoffe hinzu: Das Kleinkind lernt den eigenen Körper zu benutzen (gehen, sprechen) und den eigenen Umraum den eigenen Vorstellungen entsprechend zu gestalten. Das entspricht dem „nein“ dieser Phase.In der phallischen Phase liegt die Aufmerksamkeit bei den Genitalien, also bei den körperdefinierenden Stoffen. Das entspricht dem „ich“ dieser Phase.

Diese drei ersten Phasen sind ein Weg von außen (Mutter) nach innen (Ich) – ein Weg der Selbstfindung und der Eigenständigwerdung.

4. die genitale Phase: Diese Phase wird meistens „Pubertät“ genannt. Sie wurde von Freud „genital“ genannt, da die Jugendlichen in dieser Phase geschlechtsreif geworden sind und mit ihren Genitalien selber Kinder zeugen können.

Um das tun zu können, muß sich die Aufmerksamkeit nach Außen zum anderen Geschlecht wenden – die Haltung ist hier also „Du-bezogen“. Die Suche nach dem noch unbekannten „Du“ im Außen ist naturgemäß eine Suche, ein Probieren und Erforschen, ein Kennenlernen.

Diese Haltung bezieht sich aber nicht nur auf das „Du“ des anderen Geschlechts, sondern auch auf Freundschaften, auf die Welt als Ganzes, auf die Lebensmöglichkeiten, auf die Berufswahl usw.

5. die adulte Phase: Auf die Pubertät folgt das Erwachsensein. Nachdem man sein „Ich“ kennengelernt hat und anschließend auch das „Du“, kann der Erwachsene daraus ein „Wir“ erschaffen: die eigene Familie.

Durch diesen Schritt ändert sich die Perspektive grundlegend, da man nun nicht mehr nur nach dem Wohl für sich selber, sondern nach dem Wohl der ganzen Familie strebt, von der das eigene Wohl abhängt.

Diese Phase und auch die beiden noch folgenden Phasen sind von Freud nicht mehr beschrieben worden, aber sie lassen sich genauso klar erkennen wie die vier Freud'schen Phasen.

„Adult“ bedeutet „Erwachsenen-bezogen“.

2. Einschub: von außen nach innen nach außen

Der Säugling lebt ganz Mutter-bezogen: „ja“.

Das Kleinkind wird nach und nach von der Mutter unabhängiger und erforscht seine eigenen Möglichkeiten: „nein“.

Das Kind erschafft aus beidem seine eigene Mitte: „ich“.

=> Dies ist ein Weg von außen nach innen.

Das „Ich“ des Kindes ist nicht nur neu gefundene Mitte, sondern auch der Ausgangspunkt für die nächste Reise.

Von dem neugefunden „Ich“ aus geht der Jugendliche wieder nach außen und erforscht die Welt: „Du“.

Schließlich tun sich ein „ich“ und ein „Du“ zusammen und bilden eine äußere, umfassendere Form: „wir“

=> Dies ist ein Weg von innen nach außen.

6. die tutorale Phase: Die Phase des „wir“ endet, wenn die Kinder erwachsen geworden sind und das Haus verlassen haben und aus den Eltern ältere Menschen geworden sind.

Dann haben diese älteren Menschen zum einen die Möglichkeit, neue Dinge zu erforschen, Weltreisen zu machen, Hobbys nachzugehen usw. und zum anderen haben sie die Möglichkeit, ihr Wissen als Lehrer an andere Menschen weiterzugeben. Von dieser Möglichkeit leitet sich der Name dieser Phase ab, der „Lehrer-bezogen“ bedeutet.

Man kann diese Phase durch das Wort „anderes“ kennzeichnen: es wird anderes als bisher getan, gelebt, erforscht und man tritt mit anderen Menschen in Verbindung. In dieser Phase erweitert sich im Idealfall der Horizont und der Wirkungsbereich.

7. die geronte Phase: Schließlich werden die älteren Menschen zu alten Menschen und ziehen sich ein wenig aus dem Alltagstrubel zurück. Sie betrachten ihr Leben, schauen, was wichtig gewesen ist, was sie noch tun und erleben wollen und sie werden – jeder nach seinen Möglichkeiten – weise.

Diese Menschen sind der Dorfälteste und die Kräuterfrau, bei denen man sich Rat und Hilfe holen kann. Das Ideal-Urbild dieser Phase sind die Seherin und der Zauberer.

Diese Phase kann man durch das Wort „alles“ kennzeichnen: Der Weise nimmt an allem teil, kennt alles, erlebt sich als eins mit dem Ganzen und ist aus dieser Haltung heraus eine Hilfe und Bereicherung für die ganze Gemeinschaft. Diese Verbundenheit mit der ganzen Welt schließt auch eine Verbundenheit mit Gott ein, der sozusagen die Innenseite der Welt ist.

3. Einschub: vom Außen zum Ganzen

In der adulten Phase erschafft der Mensch ein stabiles „wir“.

In der tutoralen Phase erforscht der Mensch Variationsmöglichkeiten.

In der geronte Phase erlebt der Mensch das Ganze und lebt aus dem Ganzen heraus.

=> Der dritte Weg führt wieder von außen nach innen.

Zusammenfassung

Der Weg eines Menschen läßt sich aufgrund dieser Betrachtungen durch sieben Worte charakterisieren:

„Ja“ „Nein!“ „Ich!!!“ „Du?“ „Wir.“ „Anderes … “ „Alles“

C 2. Geschichte

Die Geschichte der Menschheit läßt sich auf dieselbe Weise betrachten, wobei sich auch hier sieben Epochen finden – wir befinden uns derzeit kollektiv gesehen am Beginn der 5. Epoche.

1. Altsteinzeit: In der Altsteinzeit haben die Menschen als Teil der Natur in der Natur gelebt – sie waren also sozusagen „eins mit der Natur“. Sie haben nur das, was sie bereits vorfanden, als Nahrung, als Werkzeug, für Kleidung und für Hütten benutzt. Diese Eingebundenheit ist ein „ja“.

2. Jungsteinzeit: In der Jungsteinzeit wurde mit dem Ackerbau und der Viehzucht die Abgrenzung des Kulturlandes gegen die Wildnis erschaffen. Die Menschen prägten und gestalteten die Pflanzen, die Tiere und das Land, wobei sie jedoch weiterhin mit ihrer Umwelt verbunden blieben und sich in deren Zyklen (Jahreszeit) eingefügt haben. Dieses Gestalten und Prägen ist ein „nein“: Man setzt Grenzen und dominiert seine Umwelt.

3. Königtum: Im Königtum wird eine große Gemeinschaft zentral von dem König aus organisiert, gelenkt und verwaltet. Alles geht von einem Zentrum aus und alles bezieht sich auf dieses Zentrum. Dieses Zentrum ist wie ein „ich“.

1. Einschub: Selbstbestimmtheit

In der Altsteinzeit leben die Menschen in der Natur.

In der Jungsteinzeit gestalten die Menschen die Natur und nutzen ihre Rhythmen, aber erschaffen in der Natur Inseln der Kultur.

Im Königtum machen sich die Menschen die Erde als Ganzes untertan und formen sie insgesamt nach ihren Vorstellungen und erschaffen die Zivilisation mit Städten, Straßen und großen Gebäuden.

=> Dies ist ein Weg vom Gesamten zur Mitte.

4. Materialismus: Im Materialismus wird die Welt detailliert untersucht, erforscht, technisch und industriell genutzt und im großen Stil umgeformt. Es wird erkundet, was möglich ist, und das Gefundene wird für den eigenen Vorteil genutzt. Man betrachtet und nutzt das „du“, d.h. die gesamte Welt.

5. Globalisierung: Die Feststellung, daß alles auf alles eine Wirkung hat, führt dazu, die Erde als ein Gesamtsystem zu betrachten. Der Wechsel zu dieser Betrachtungsweise wird dadurch beschleunigt, daß die Menschen in dieser Phase durch die Überbevölkerung, die Erderwärmung, die Umweltverschmutzung und durch die Atombomben in der Lage sind, ihre Lebensgrundlage auf der Erde zu zerstören. Dadurch entsteht der Zwang, als ein „wir“ zu denken und zu handeln.

2. Einschub: Koordination

Im Königtum folgen alle dem Willen des Herrschers.

Im Materialismus folgen nicht nur die Menschen dem Willen des Königs, sondern die Erde wird insgesamt durch Wissenschaft und Industrialisierung dem Willen der Menschen unterworfen.

In der Globalisierung erkennen die Menschen ihre Abhängigkeit von ihrer Umwelt und beginnen daher in Gesamtzusammenhängen zu denken und entsprechend zu handeln.

=> Dies ist der Weg vom Eigennutzen zum Gesamtnutzen.

6. Zukunft I: Man kann vermuten, daß in dieser Phase auf der Grundlage des stabilen Gesamtsystems, das in der vorigen Phase gefunden worden ist, Variationen dieses Systems entworfen werden und dadurch eine große Vielfalt entsteht: „anderes“.

7. Zukunft II: Schließlich wird eine Haltung entstehen, in der sich jeder Einzelne als Teil des Ganzen erlebt und daher sowohl für sich selber als auch für alle anderen sinnvoll handelt: „alles“.

3. Einschub: Einheit

Die Globalisierung strebt nach einem stabilen, tragfähigen Gesamtsystem.

Die Zukunft I erschafft immer neue Varianten von tragfähigen Systemen.

Die Zukunft II führt schließlich zu einer Weisheit und Freiheit im Handeln.

=> Dies ist der Weg von der Selbsterhaltung zur Freiheit.

Zusammenfassung

Der Weg der Menschheits-Geschichte läßt sich aufgrund dieser Betrachtungen durch dieselben sieben Worte wie die Phasen der Biographie eines einzelnen Menschen charakterisieren:

„Ja“ „Nein!“ „Ich!!!“ „Du?“ „Wir.“ „Anderes …“ „Alles“

C 3. Biographie und Geschichte

Diese Betrachtungen zeigen, daß die Biographie eines Einzelnen und die Geschichte der Menschheit dieselben sieben Phasen aufweist:

orale Phase und Altsteinzeit: Beides ist durch eine Symbiose mit der Umgebung geprägt: ein „Ja“.anale Phase und Jungsteinzeit: Beides ist durch die Wichtigkeit der Abgrenzung und die Gestaltung der Umwelt unter Beibehaltung der Einfügung in den Rhythmus der Umgebung geprägt: ein „Nein!“phallische Phase und Königtum: Beides ist eine Zentral-Steuerung des Gesamten, die Unterordnung des Systems unter ein Zentrum, die Gestaltung des Ganzen durch einen einzigen Willen: ein „Ich!!!“genitale Phase und Materialismus: Beides ist ein Forschen und Nutzen, ein Kennenlernen und Genießen, ein Erkunden und Gestalten, ein Begegnen und Prüfen und Wählen: ein „Du?“adulte Phase und Globalisierung: Beides erschafft eine feste Verbindung, ein stabiles System, eine tragfähige Grundlage: ein „Wir.“tutorale Phase und Zukunft I: Beides weitet die Möglichkeit, sucht neue Varianten, neue Begegnungen, lernt und lehrt, gibt und empfängt: ein „Anderes …“geronte Phase und Zukunft II: Beides sucht die Einheit, die Essenz, die Weisheit, die Freiheit: das „Alles“.

Diese Übereinstimmungen werden in den folgenden Kapiteln genauer betrachtet und genutzt, um Erkenntnisse aus der Biographie in den Bereich der Geschichte zu übertragen und genauso Erkenntnisse aus dem Bereich der Geschichte auf den Bereich der Biographie zu übertragen.

Dadurch kann in den verschiedensten Bereichen eine größere Klarheit entstehen: in der Psychologie, in der Religion, in der Magie, in der Meditation, in den derzeitigen kollektiven Herausforderungen und in vielem anderen mehr.

Unter anderem ist diese Art der Betrachtung der Entwicklung der Geschichte der Menschheit auch eine Möglichkeit die „Biographie“ des kollektiven Unterbewußtseins zu ergründen und zu beschreiben – was zu einer Vielzahl von neuen Handlungsmöglichkeiten führt.

Schließlich ist es auch noch von großer Bedeutung, daß jede neue Phase die vorhergehende Phase als Fundament hat. Es entsteht also im Laufe der Biographie bzw. im Laufe der Geschichte ein siebenstöckige Pyramide, bei der jede Stufe auf der vorhergehenden Stufe ruht. Es gibt also keine früheren Phasen, die nicht mehr von Bedeutung sind – jede Wunde und jeder Irrtum in einer früheren Phase beeinträchtigt auch die Entwicklung der neuen Phase.

Das bedeutet auch, daß jede Phase umso besser „funktioniert“, je bewußter und heiler die vorhergehenden Phasen sind.

D Die Vorgeschichte

Die Vorgeschichte der Menschheit ist die Evolution vom Urknall bis zu den Primaten, die seine direkten Vorfahren sind – oder, enger gefaßt, die Geschichte vom ersten Einzeller bis zu den Primaten.

D 1. Situation: Evolution

Kurz gefaßt läßt sich die Evolution bis hin zu den ersten Menschen wie folgt zusammenfassen:

Urknall

Energiequanten

Elementarteilchen

Atome

Moleküle

komplexe Moleküle

Einzeller

einfache Vielzeller

Wirbeltiere

Fische

Amphibien

Reptilien

Säugetiere

Primaten

Menschen

Bei jedem dieser Schritte ist eine höhere Organisationsform erschaffen worden, wodurch jedesmal auch neue Qualitäten entstanden sind. Man könnte diese recht grob skizzierte Folge von Entwicklungschritten fast beliebig verlängern und sie immer weiter differenzieren.

Für die Betrachtungen in diesem Buch ist jedoch keine detaillierte Darstellung der gesamten Evolution bis hin zum Menschen notwendig, sondern nur die Betrachtung der grundlegenden Schritte, die für das Thema dieses Buches von Bedeutung sind.

D 1. a) Materie

(vor 8 Milliarden Jahren)

Einige Eigenschaften und Fähigkeiten des Menschen bzw. seiner Psyche lassen sich bereits in der Materie, aus der unsere Welt besteht, wiederfinden. Dies sind offenbar die grundlegendsten Motive, die auch die spätere Entwicklung prägen.

Selbsterhaltung

Die physikalischen Naturgesetze lassen sich auf eine einfache Art herleiten: Nur die Vorgänge, die stabil sind und die sich nicht gegenseitig selber neutralisieren, existieren weiter. Die Naturgesetze ergeben sich aus der Summe der stabilen Vorgänge. Oder mit gewohnteren Worten gesagt: Nur was sich selber erhalten kann, lebt weiter.

So gibt es z.B. nur deshalb Salz, weil ein Natrium-Atom und ein Chlor-Atom eine stabile Bindung eingehen können.

Nichts existiert weiter, wenn es nicht auf effektive Weise die eigene Selbsterhaltung erreichen kann. So gesehen ist der Egoismus die Grundlage von allem, was existiert – alles, was diesen Egoismus nicht hat, hört auf zu existieren und ist somit nicht mehr Teil der Welt.

Dieses Prinzip findet sich in der Physik, in der Chemie, in der Biologie, in der Psychologie, in der Geschichte und schließlich auch in der Religion. Die Religion ist eine Anleitung, wie man den bestmöglichen Zustand erreichen kann – dies ist die Anleitung zu einem optimal umgesetzten Egoismus.

Wie der Dalai Lama so schön gesagt hat: „Die Boddhisattvas sind die größten Egoisten, denn sie haben erkannt, daß das Streben nach der Erleuchtung aller Menschen auch ihnen selber das größtmögliche Glück bringt.“

Die grundlegendste Form der Selbsterhaltung, die es in unserer Welt gibt, ist die Selbsterhaltung der Welt als Ganzes, die sich u.a. in den Erhaltungssätzen ausdrückt: „Die Summe der Energie bleibt gleich.“, „Die Summe der Impulse bleibt gleich.“, „Die Summe der Materie und der Energie bleibt gleich.“ usw.

Reaktionen

Es gibt noch ein zweites Element, das von Anfang an da gewesen ist: die Möglichkeit der Reaktion. Diese Reaktion besteht im Wesentlichen aus Anziehung und Abstoßung.

So ziehen sich z.B. ein Proton (p+) und ein Elektron (e-) gegenseitig an und bilden zusammen ein Wasserstoff-Atom, während sich zwei Elektronen gegenseitig abstoßen.

Durch die Möglichkeit, Verbindungen einzugehen, bilden sich komplexere Strukturen, die stabiler sind als die einzelnen Elemente, aus denen sie sich zusammensetzen und die daher einen Vorteil in Bezug auf die Selbsterhaltung haben.

D 1. b) Einzeller

(vor 4 Milliarden Jahren)

In den Zentren der Sterne haben sich nach und nach durch Kernfusion aus dem ursprünglichen Wasserstoff alle übrigen Elemente gebildet.

In den Planeten, die um diese Sterne kreisen und deutlich kühler als die Sterne selber sind, konnte sich dann eine Vielzahl von einfachen Molekülen bilden wie z.B. Wasser (H2O), Kohlendioxyd (CO2) oder Methan (CH4).

Diese einfachen Moleküle haben sich wiederum zusammengefügt und nach und nach immer komplexere Moleküle gebildet. Bei dieser Molekül-Synthese sind Abfallprodukte entstanden, von denen manche die Molekül-Synthese, durch die sie entstanden sind, gefördert haben: die Katalysatoren (Enzyme). Das war der Anfang der Biologie: ein System von chemischen Reaktionen, das sich selber stabilisiert. Hier findet sich die Selbsterhaltung im biologischen Bereich, die dafür sorgt, daß eine bestimmte, ihr selber förderliche Form von Reaktionen stattfindet.

Dieses System wurde durch viele kleine Schritte immer komplexer und hat dabei u.a. zur Entstehung der DNS als zentralem Bauplan geführt und auch zur Entstehung der Zellhülle als Struktur, die gegen Unerwünschtes im Außen schützt und das Erwünschte im Inneren bewahrt.

Auf diese Weise ist der erste Einzeller entstanden. Er ist im Wesentlichen ein sich selbst stabilisierendes System, also eine Struktur, die sich selber erhält und auf für sich selber förderliche Weise auf die Umgebung reagiert.

Reflexe

Einzeller sind in ihren Reaktionen auf das, was ihnen begegnet, noch sehr eingeschränkt: Sie können sich allgemein bewegen, sich gezielt von etwas fortbewegen, sie können etwas aufnehmen und sie können sich gegen etwas verschließen.

Dieses Repertoire besteht noch aus einfachen und chemisch nicht allzuschwer überschaubaren Reaktionen. Da diese Reaktionen jedoch der eigenen Erhaltung dienen, kann man sie als die einfachsten Anfangsformen der Reflexe ansehen: eine festgelegte Verhaltensweise in einer bestimmten Situation, die einen Vorteil für das betreffende System erschafft.

Unsterblichkeit

Geburt und Tod hat es nicht immer gegeben – sie sind erst eine „Erfindung” der Vielzeller gewesen. Die Einzeller vermehren sich durch Zellteilung, also durch Verdopplung und Teilung. Beide Hälften des Einzellers sind Fortführungen des ursprünglichen Einzellers und es gibt bei ihnen keine „Mutter“ und kein „Kind“ – die beiden neuen Zellen sind noch immer dieselbe Zelle wie die ursprünglichen Zelle. Sie sind sozusagen „selbsterschaffene Geschwister“ – genaugenommen sind sie „eineiige Zwillinge“.

Ein Einzeller stirbt keines natürlichen Todes, da er entweder wächst oder sich teilt. Der erste Einzeller, der vor 4 Milliarden Jahren entstanden ist, ist im Grunde noch immer derselbe Einzeller wie jede Bakterie von heute – obwohl sich dieser Ur-Einzeller in seinem Aufbau natürlich sehr stark weiterentwickelt hat und heute sehr viele „verschiedene Körper“ hat. Obwohl sich der erste Einzeller seit 4 Milliarden Jahren ca. zweimal am Tag geteilt hat (bisher also 3.000 Milliarden mal) und sich dabei in ca. 36.000 verschiedene Arten differenziert hat, sind all diese heutigen Einzeller (und auch die Zellen in allen Vielzellern) immer noch derselbe erste Einzeller – er hat sich lediglich verändert und vervielfältigt.

Sex

Schon recht schnell nach ihrer Entstehung haben die Einzeller auch den Sex „entdeckt“ – schon nach 500 Millionen Jahren eines keuschen Daseins, also vor ca. 3,5 Milliarden Jahren.

Damals hat sich ein Einzeller an einen anderen angelagert und dabei nicht, wie bis dahin üblich, seine Zellhülle verschlossen gehalten, sondern sie zu der Nachbarzelle hin geöffnet. Durch dieses unbeabsichtigte Mißgeschick konnten diese beiden Zellen jedoch einen Teil ihrer Substanz austauschen und daher die eigenen Erfindungen (Veränderungen im Aufbau und in den chemischen Reaktionen) austauschen und miteinander koordinieren.

Der Einzeller-Sex ermöglichte es daher, hilfreiche Neuerungen verschiedener Einzeller miteinander zu kombinieren und dadurch effektivere Einzeller als vorher zu bilden.

D 1. c) Vielzeller

(vor 800 Millionen Jahren)

Zunächst einmal bildeten sich aus den eher „seßhaften“ Einzellern Zellteppiche – ganz einfach deshalb, weil sie nach ihrer Zellteilung am selben Ort blieben. Diese Zellteppiche lösten sich manchmal auch unbeabsichtigt von ihrem Untergrund ab und schwammen dann im Wasser umher.

Aus diesen schwimmenden Zellteppichen entstand dann der erste Vielzeller, der sich von einer Zellkolonie, also von einer unsystematischen Ansammlung von Einzellern dadurch unterscheidet, daß er eine systematische Form hat. Diese ersten Vielzeller waren die Volvox-Kugeln, die aus einer luftballonartigen Hülle bestanden.

Geburt und Tod, Mutter und Kind

Ein Vielzeller kann sich nicht mehr durch Zellteilung vermehren, da er eben nicht mehr nur aus einer einzigen Zelle besteht. Die Differenzierung zu einer organisierten Struktur aus mehreren Zellen erforderte ein neues Vermehrungs-Modell.

Dieses Modell besteht darin, daß in dem Innenraum der Volvox-Kugel aus einzelnen Zellen dieser Volvox-Kugeln neue, kleine Volvox-Kugeln heranwuchsen. Wenn die „Mutter-Kugel“ groß genug geworden war, entstanden in ihr neue, kleine Volvox-Kugeln. Wenn diese dann groß genug geworden waren, platzte die Hülle, die „Baby-Kugeln“ schlüpften und die ursprüngliche Volvox-„Mutter-Kugel“ starb.

Der erste Innenraum

Die Volvox-Kugeln haben noch etwas Wichtiges erfunden: den geschützten Innenraum. Vorher hatte jeder Einzeller nur seinen eigenen geschützten Innenraum, in dem er zugleich Beschützer und Beschützter war. In der Volvox-Kugel sind jedoch die jungen Volvox-Kugeln die Beschützten und die alte, große Volvox-Kugel, in der sie sich befinden, ist der Beschützer.

D 1. d) Fische

(vor 550 Millionen Jahren)

Die Fische haben mehrere wichtige Eigenschaften, die bereits von den ersten Vielzellern ausgebildet worden sind: die Selbsterhaltung, die Ernährung, die Sexualität, die Erlebnisse von Geburt und Tod sowie das Verhältnis von Mutter und Kind.

externe Befruchtung

Die Sexualität der Einzeller mußte von den Vielzellern noch einmal neu erfunden werden, da das einfache Aneinanderlagern und Zellwand-Öffnen der Einzeller für einen Vielzeller nicht umsetztbar ist – dadurch würde sich nur eine einzelne Zelle des Vielzellers ändern, wovon die Kinder dieses Vielzellers jedoch in der Regel nicht beeinflußt werden würden.

Die Kombination von Merkmalen mehrerer Vielzeller zu einer neuen Art von Vielzellern war nur möglich, wenn stets eine Zelle des einen Vielzellers mit einer Zelle eines anderen Vielzellers kombiniert wurde und aus diesem dann ein neuer Vielzeller heranwuchs. Dieser Prozeß fand zunächst außerhalb der Eltern-Vielzeller statt: Beide Eltern gaben Einzeller nach außen hin ab, die sich dann miteinander zu Einzeller-Paaren verbunden haben.

Dabei hat es eine Differenzierung in „Mann“ und „Frau“ gegeben:

erstens, um abzusichern, daß sich immer nur zwei Einzeller vereint haben (und keine großen „Klumpen“ von Einzellern),und zweitens, um sicherzustellen, daß sich zudem auch immer zwei Einzeller von verschiedenen Eltern miteinander vereint haben (und nicht zwei Einzeller von demselben Vielzeller, was ja keine Neukombination von Informationen gewesen wäre).

Die Vielzeller haben sozusagen die alte Methode der Einzeller-Sexualität beibehalten und von Zeit zu Zeit Einzeller produziert, die den gesamten Bauplan des Vielzellers enthielten.

Dabei ist nebenher zur Absicherung des Verfahrens auch die Mann/Frau-Polarität erfunden worden.

Diese Form der Sexualität war allerdings ein bißchen „unpersönlich“ und nicht auf einen bestimmten Partner bezogen. Bei ihr findet auch keine körperliche Vereinigung statt, sondern nur eine Eiablage (Einzeller der Weibchen) bzw. Samenablage (Einzeller der Männchen) am gleichen Ort, wo sich beide dann miteinander verbinden. Bisweilen findet diese Ei- und Samenablage auch in einer größeren Gruppe statt.

Diese Form der Sexualität haben die Fische bis heute beibehalten.

Instinkte

Vielzeller haben eine größere Bandbreite an Reaktionsmöglichkeiten als Einzeller. Dies verdanken sie zum einen ihren Sinnesorganen, die ihre Umwelt differenzierter erfassen können, und zum anderen ihren Fortbewegungsorganen, die ihnen gezieltere und schnellere Bewegungen ermöglichen.

Auf der recht schlichten chemisch-biologischen Ebene der Einzeller gibt es auch nur recht schlichte Reaktionsmöglichkeiten, die man als chemische Reaktion oder als biologischen Reflex bezeichnen kann.

Auf der deutlich komplexeren Ebene der Vielzeller ist es hingegen erforderlich, die gesamten Zellen bzw. Organe zu koordinieren und Reaktionsmuster zu entwickeln: Wer hat was wann zu tun? Dadurch sind die Instinkte entstanden: standardisierte Verhaltensweisen bei allen wichtigen Sinneswahrnehmungen.

Kommunikation und Gemeinschaft

Auch die Kommunikation wurde komplexer: So müssen z.B. die Eiablage und die Samenablage miteinander koordiniert werden, d.h. zur selben Zeit am selben Ort stattfinden.

Zudem leben Fische oft in Schwärmen, was ebenfalls eine gegenseitige Wahrnehmung sowie die Koordination der Bewegungen des Schwarms erfordert. Dadurch entsteht notwendigerweise ein Gemeinschaftsbewußtsein.

D 1. e) Amphibien

(vor 350 Millionen Jahren)

Die Amphibien sind aus den Fischen entstanden, die nach und nach das Land zu erobern begannen und dabei neben ihren Kiemen auch eine Lunge entwickelt haben.

Sexualität

Auch bei den Amphibien findet noch keine sexuelle Vereinigung statt, aber Männchen und Weibchen treffen schon deutlicher zusammen, um gemeinsam Eier und Samen abzulegen. Dies kommt somit der menschlichen Auffassung von Sex schon etwas näher.

Für die Sexualität müssen sich die Amphibien noch im Wasser, also in Teichen, Tümpeln, Seen, Flüssen usw. treffen. Es gibt sozusagen einen „Fest-Platz“ oder „Sex-Ort“.

Blut

Es gibt etwas bei den Amphibien, das der Ursprung eines der ältesten Symbole des Menschen überhaupt ist: die rote Farbe des Blutes. Sie ist in der Altsteinzeit zu dem Symbol für das Leben geworden. Schon in der frühen Altsteinzeit ist die Farbe Rot sehr ausgiebig in der Gestalt des roten Ockers als Lebenssymbol verwendet worden.

Mit dem Blut und der roten Farbe ist auch die Vorstellung einer Lebenskraft verbunden, die natürlich zu dieser Zeit noch keinen Begriff hatte, aber als inneres Bild in den Instinkten durchaus vorhanden gewesen sein wird.

Schlaf

Die Amphibien haben noch eine neue Erfindung gemacht: den Schlaf – Einzeller, einfache Vielzeller und Fische schlafen nicht …

Warum brauchten die Amphibien und auch die Tiere, die sich aus ihnen entwickelt haben wie Reptilien, Säugetiere und Vögel, den Schlaf?

Im Schlaf werden die Erlebnisse der Zeit des Wachens integriert. Das läßt vermuten, daß die Amphibien damit begonnen haben, den Teil der Psyche zu entwickeln, der nicht mehr fest in den Instinkten, also in festen Reiz-Reaktions-Mustern verankert ist, sondern aus eigenständig erschaffenen Vorstellungen besteht, die von Zeit zu Zeit wieder auf die Instinkte eingestimmt werden müssen.

D 1. f) Reptilien

(vor 300 Millionen Jahren)

Die Reptilien sind eine Weiterentwicklung der Amphibien. Sie haben eine größere Eigenständigkeit erlangt, da sie nicht mehr das Wasser als zeitweiligen Lebensraum benötigen.

interne Befruchtung

Die Reptilien, die sich aus den Amphibien entwickelt haben, haben schließlich die Paarung „erfunden“, die einen wesentlichen Vorteil hatte: Die Reptilien sind nicht mehr wie die Amphibien auf ein Gewässer angewiesen, in dem sie Eier und Sperma nebeneinander ablegen können und in dem sich diese dann zu befruchteten Eiern verbinden. Durch die interne Befruchtung können die Reptilien auch deutlich wasserärmere Gegenden an Land besiedeln.

Das Ei

Die Reptilien haben den „geschützten Raum“ gleich auf zweifache Weise weiterentwickelt: zum einen die Gebärmutter, in der die Eier befruchtet werden, und zum anderen die Kalkschale des Eies, die das Ei nach der Ablage vor dem Austrocknen schützte.

Zyklen

Wie bei den Fischen und den Amphibien gibt es auch bei den Reptilien Zyklen:

die Ei- und Samenablage bzw. die sexuelle Vereinigung zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten (Fische, Amphibien, Reptilien);die Beweglichkeit am Tag und im Sommer sowie die Kältestarre in der Nacht und im Winter (Amphibien, Reptilien);das Wachen am Tag und der Schlaf in der Nacht (Amphibien, Reptilien).

Den zyklischen Wechsel zwischen Wasser und Luft als Lebensraum gibt es nur bei den Amphibien – die Fische leben ganz im Wasser und die Reptilien ganz an Land.

D 1. g) Die Pelyco-Saurier

(vor 280 Millionen Jahren)

Die Pelyco-Saurier sind eine Untergruppe der Saurier, die zu den Reptilien gehören. Sie hatten eine langgestreckte Gestalt, waren bis zu 3,5m lang und hatten z.T. ein Rückensegel, das der Erwärmung des Körpers durch das aufgefangene Sonnenlicht diente (sozusagen eine biologische Solaranlage).

Die schützende Gruppe

Aus den Reptilien haben sich schon nach kurzer Zeit viele verschiedene Arten entwickelt, von denen die größte Gruppe die Saurier sind.

Eine dieser Saurier-Gruppen waren die Pelyco-Saurier, die die Vorläufer der Säugetiere waren. Sie lebten in großen Herden zusammen und kümmerten sich wahrscheinlich schon im Gegensatz zu den übrigen Sauriern, die ihre Eier sich selbst überließen, in nennenswertem Maße um ihren Nachwuchs – möglicherweise als Gruppe um alle neu geschlüpften Saurier. Der Vorteil dieses Verhaltens ist die größere Wahrscheinlichkeit, daß die jungen Saurier heranwachsen können ohne vorher von anderen Sauriern gefressen zu werden.

Hier liegt der Ursprung des Brutpflegeinstinktes und der Geborgenheit in einer Gruppe. Dadurch weitete sich die noch unpersönliche Geborgenheit im Ei auf die „kollektive“ Geborgenheit in der Gruppe aus.

D 1. h) Säugetiere

(vor 200 Millionen Jahren)

Als aus den Pelyco-Sauriern die ersten Säugetiere entstanden, kam eine neue Qualität hinzu: die nährende und beschützende Mutter.

Die Mutter

Die Säugetiere setzten an die Stelle des Heranwachsens der Jungen in einem Ei, das durch eine Kalkhülle geschützt ist, das Heranwachsen in dem Bauch der Mutter. Dies wurde noch durch die Erfindung des Stillens ergänzt, durch das die Jungen auch nach ihrer Geburt (das an die Stelle des früheren Schlüpfens aus dem Ei getreten war) weitgehend sicher genährt werden konnten.

Die Säugetiere haben zudem den Schutz der Jungen an erste Stelle gestellt und dadurch das Überleben der eigenen Art besser abgesichert als zuvor die Reptilien einschließlich der Saurier. Die Säugetiere haben aufgrund dieses Verhaltens ein deutlich komplexeres soziales Verhalten als alle anderen Tierarten vor ihnen.

Das autonome System

Die Säugetiere haben in dreierlei Hinsicht ein autonomes System erschaffen:

Zum einen haben sie mithilfe ihres dichten Felles und ihres veränderten Stoffwechsels die Aufrechterhaltung einer konstanten Körpertemperatur erlangt, die sie weitgehend unabhängig von der Außentemperatur gemacht hat. Das hat ihnen einen deutlichen Vorteil gegenüber den Sauriern gegeben, deren Beweglichkeit von der Außentemperatur abhing und die sich Nachts und im Winter kaum bewegen konnten.Zum anderen haben sie durch das Heranwachsen der Jungen in der Mutter einen geschützten Innenraum für die Jungen erschaffen.Und schließlich haben sie durch den Schutz der Jungen und die Mutter/Kind-Bindung die Familie als Schutzbereich erschaffen, der über den Gruppen-Schutzbereich der Pelyco-Saurier deutlich hinausgeht.

Assoziationen

Die komplexeren Situationen, in der sich die Säugetiere aufgrund ihres Sozialverhaltens befanden, erforderten eine differenzierte Verarbeitung der Wahrnehmung ihrer Umwelt: Sie mußten das Lernen erfinden.

Als Ergänzung zu den Instinkten, die feste Reiz-Reaktions-Muster sind, kam nun die Erinnerung hinzu. Diese ermöglicht es, eine Situation wiederzuerkennen, sich der Ereignisse bewußt zu werden, die damals bei der ähnlichen Situation stattgefunden haben, und daraus dann die Entscheidung zu treffen, sich genauso oder anders wie beim vorigen mal zu verhalten.

Dieser Vorgang ist im Wesentlichen eine Assoziation: Man ist in der Lage, die Ähnlichkeit einer derzeitigen Situation mit einer früheren Situation zu erkennen und sie dann auch zu bewerten.

Auch die Familie ist ein Assoziationsgefüge: Der Einzelne handelt auch mit Blick auf die anderen, was eine deutlich komplexere Wahrnehmungsverarbeitung und Entscheidungsfindung erfordert als das Handeln als Einzelwesen.

Die Säugetiere haben daher die Fähigkeit entwickeln müssen, komplexe innere Bilder zu erschaffen, die ihnen eine Orientierung in ihrer komplexeren Welt ermöglicht haben. Auf diese Weise sind vermutlich auch die ersten Urbilder wie die Mutter, das Stillen, die Geburt, der Tod, die Gemeinschaft usw. entstanden – obwohl die Wurzeln dieser Bilder bis in die Instinkte hinabreichen.

Im engeren Sinne kann man daher erst bei den Säugetieren von einer Psyche sprechen – wenn man darunter die Möglichkeit zum Erfassen von komplexen Situationen und das Treffen von sinnvollen Entscheidungen in diesen komplexen Situationen versteht.

Unter anderem haben die Säugetiere dadurch auch die Beziehung erfunden: die Assoziation zweier Individuen.

Die Versammlung

Von einigen Tierarten, zu denen u.a. Elefanten, Bären, Eulen, Hirsche und Wildschweine zählen, ist bekannt, daß sie sich zu bestimmten Zeiten in größeren Gruppen treffen, die unabhängig von der Fortpflanzung oder der Nahrungssuche stattfinden. Anscheinend dienen diese Treffen einfach der Wahrnehmung der Gemeinschaft.

Diese Treffen scheinen keinerlei praktische Bedeutung zu haben. Es wurde jedoch z.B. bei Elefanten festgestellt, daß Jungtiere, die nicht an diesen Treffen teilnehmen konnten, sich in ihrem sozialen Verhalten sehr viel langsamer entwickelten.

Bei einigen Tierarten wie z.B. Bären und Elefanten sind bei diesen Treffen auch tanzartige Bewegungen beobachtet worden. Leider ist dieses Phänomen bisher kaum untersucht worden, sodaß es schwer ist, etwas Sicheres darüber zu sagen.

Falls es diese „Tiertänze“ tatsächlich in größerem Maße geben sollte, wäre die Funktion dieser Tänze vermutlich die Wiederherstellung eines inneren Rhythmus und sekundär daher auch einer inneren Ordnung – Rhythmus erschafft Muster.

D 1. i) Primaten

(vor 100 Millionen Jahren)

Die Primaten sind eine Untergruppe der Säugetiere, zu der auch die Menschen gehören.

Die Greifhand

Der nächste wichtige Schritt war die Weiterentwicklung der Vordergliedmaßen bei einigen Säugetieren von reinen Fortbewegungsorganen zu Klauen und schließlich zu einer Vorform der Hand.

Diese „Handtiere“ (Primaten) waren die Vorläufer aller Handwerker und jeder gezielten Gestaltung der eigenen Umwelt. Insofern könnte man hier die Wurzel von solchen Göttern wie Chnum, Ptah und Jahwe, die die ersten Menschen aus Ton formten, oder auch der Schmiedegötter wie Vulcanus, Kurdalagon, Hephaistos und Wieland sehen.

Das Großhirn

Mit der Entwicklung der Greifhand ist vermutlich ein häufiger Aufenthalt auf Bäumen verbunden gewesen (u.a. zum Schutz vor Raubtieren) und somit auch eine verstärkte Entwicklung des Gleichgewichtssinnes – die ihrerseits wiederum eine Vergrößerung des Großhirns erforderte, um die komplizierteren, dreidimensionalen Bewegungen in den Bäumen (statt der nur zweidimensionalen Bewegungen am Erdboden) zu koordinieren. Die Flucht vor dem hungrigen Säbelzahntiger auf den Baum hinauf vor 50 Millionen Jahren war also sehr wahrscheinlich ein wichtiger Anreiz zur weiteren Vergrößerung und Differenzierung des Großhirns.

Die Entwicklung des Großhirns ermöglichte den Säugetieren ganz allgemein ein Verhalten, das über die instinktiven Verhaltensmustern hinausging, die auf Innenbildern und den mit ihnen verbundenen Reflexen, also auf den Instinkten beruhten.

Aus dem deutlich größeren Großhirn der Primaten kann man schließen, daß die Primaten auch eine deutlich komplexere Psyche haben als die anderen Säugetiere.

Es ist allerdings nicht leicht, genau einzuschätzen, wie komplex die Psyche von Tieren im Vergleich zu der Psyche von Menschen ist: Hunde können eine sehr große Zahl an Worten unterscheiden und sie befolgen, das Gedächtnis von Elefanten ist geradezu sprichwörtlich und das Sozialverhalten und die Intelligenz von Delphinen steht denen des Menschen möglicherweise in nichts nach.

Trotz dieser Ungewißheit ist jedoch sicher, daß die Primaten in ihrer „Zeit auf den Bäumen“ ihr Großhirn und somit auch ihre Psyche deutlich weiterentwickelt haben.

Die sich bei den Säugetieren und vor allem bei den Primaten entwickelnde Psyche ist zunächst einmal nur durch Assoziationen strukturiert, also durch „Erinnern und Wiedererkennen“. Dies ermöglicht das Ausbilden von komplexen Erinnerungs-Sammlungen rings um die Bilder aus den Instinkten wie z.B. dem Bild der Mutter, des Raubtieres, des Blutes usw.

Es gibt somit schon drei Ebenen in der Psyche der Primaten:

die biochemische Reaktion: einfaches Reiz-Reaktion-Muster;die instinkthafte Reaktion: komplexeres Reiz-Reaktion-Muster; unddie assoziative Reaktion: Erinnerung, Wiedererkennen und Lernfähigkeit, die komplexe innere Bilder entstehen lassen, die Assoziationsgeflechte rings um ein Instinkt-Bild sind.

Erste Werkzeuge

In Zentralafrika entdeckten spätestens vor 12 Millionen Jahren die gemeinsamen Vorfahren der Menschen und der Schimpansen, daß man Stöcke für allerlei Dinge gut gebrauchen konnte: zum Ausräubern von Ameisenhaufen und Bienenstöcken, zum Graben nach Wurzeln und für die Verteidigung. Dieselbe Entdeckung machten parallel dazu die ebenfalls sehr lernfähigen Vorfahren der heutigen Paviane. Diese Stöcke wurden allerdings nicht bearbeitet, sondern so benutzt, wie sie gefunden wurden.

Diese Stöcke waren die Urahnen aller Werkzeuge und Geräte und Waffen, die dann vor allem ab dem Beginn der Jungsteinzeit entwickelt wurden. Diese „Holzzeit“, die bei den Vorfahren der Menschen 5 Millionen Jahre gedauert hat (vor 12-7 Millionen Jahren), dauert bei den Schimpansen und den Pavianen bis heute an.

Vermutlich entwickelten die gemeinsamen Vorfahren der Menschen und der Schimpansen und die ihnen nahe verwandten Vorfahren der Paviane auch erste einfache „vorsprachliche“ Laut-Signale („Angriff“, „Flucht“ u.ä.), da sie wie auch heute noch die Schimpansen und die Paviane gemeinsam jagten. Diese Signale gehen über einfache Angstschreie u.ä. hinaus und dienen der Verständigung miteinander und sind somit ein erster Ansatz zu einer Sprache.

Diese gemeinsamen Vorfahren der Menschen und der Schimpansen lebten damals zumindest die meiste Zeit wieder auf dem Erdboden. Sie hatten durch den häufigen Aufenthalt ihrer Vorfahren auf den Bäumen einen ausgeprägten Gleichgewichtssinn und die Möglichkeit zu einem zumindest streckenweise aufrechten Gang erlangt, wodurch ihre Hände zum Greifen, Tragen und für die Benutzung von Stöcken frei wurden. Hier liegt der Ursprung der menschlichen Hand als ständig freies Greiforgan.

Vermutlich ist durch das Klettern auf Bäumen und das gelegentliche Springen von Ast zu Ast auch das Einschätzen von Situationen geübt worden: Ist der Ast dick genug, um mich zu tragen? Kann ich bis zu dem nächsten Ast springen? Möglicherweise ist hier das „Blicken in die Zukunft“, also das Vorausplanen, das Sehen von Bewegungsmöglichkeiten entwickelt worden – das Bewegen in Baumkronen ist deutlich anspruchsvoller als die Bewegung auf dem Erdboden.

Falls diese Vermutung zutrifft, liegt hier auch der Ursprung für die Möglichkeit, Stöcke als Hilfsmittel zu benutzen: Die Fähigkeit, komplexe Situationen (Baumkronen) und die in ihnen liegenden Verhaltensmöglichkeiten (Sprünge, Wege) richtig einzuschätzen, kann leicht auch auf andere Situationen ausgeweitet worden sein. Dadurch kann dann die Erkenntnis entstanden sein, daß man einen Stock zum Schlagen benutzen kann.

Menschen und Affen

Ungefähr vor 7 Millionen Jahren spalteten sich die gemeinsamen Vorfahren von Menschen und Schimpansen in zwei selbständige Arten auf. Die Schimpansen blieben dabei in der „Holzzeit“, während die Menschen damals zu einer Vorstufe der „Steinzeit“ übergingen und damit begannen, auch Steine zu benutzen: zum Knacken von Nüssen, bei der Jagd und vermutlich vor allem zur Verteidigung. Die menschliche Jagd wird dadurch wohl zumindest ein „verbessertes Schimpansen-Niveau“ erreicht haben. Die Stöcke und Steine waren zu dieser Zeit noch immer unbearbeitet.

Lernfähigkeit

Die Lernfähigkeit der Primaten ist größer als bei den Säugetieren allgemein. Diese Fähigkeit ist bei den gemeinsamen Vorfahren der Menschen und Schimpansen aufgrund ihres vergrößerten Großhirnes noch einmal gesteigert worden. Dadurch ergab sich die Möglichkeit, zumindest teilweise aufgrund von Nachahmung die sinnvollen Verhaltensweisen, die in der Sippe üblich waren, zu erlernen.

D 2. Wirtschaftsform: Direktheit

Was kann man über die Wirtschaftsform vor der Bildung von größeren Gemeinschaften durch den Menschen sagen? Fressen und Gefressenwerden …

Es gibt auch Gemeinschaften wie die Bienenvölker oder Jagdgemeinschaften wie ein Wolfsrudel, es gibt sogar Arbeitsteilung wie in einem Ameisenstaat, aber im Großen und Ganzen ist die Wirtschaftsform sehr direkt und sehr punktuell: Es wird in jedem Augenblick neu entschieden, was getan wird – Fressen oder Flucht.

Lediglich der kollektive Schutz der Jungen durch die Gemeinschaft und das individuelle Stillen und Beschützen der Jungen durch eine Mutter sind schon ein Ansatz zu einer komplexeren Wirtschaftsweise.

D 3. Weltbild: der Leib

D 3. a) Denken/Logik: Reaktionsmöglichkeiten

Das Denken hat sich aus den Reaktionsmöglichkeiten ergeben. Wenn man das Denken einmal genauer betrachtet, hat es drei Aspekte. Das Ziel ist stets die Verbesserung der eigenen Situation.

Die drei Aspekte des Denkens sind:

die Wahrnehmungen auf ihre Strukturen und Dynamiken untersuchen, d.h. den Ablauf der Ereignisse genau betrachten;die Beobachtungen auf Regelmäßigkeiten prüfen und diese Regelmäßigkeiten dann möglichst allgemeingültig und zuverlässig formulieren;anhand der augenblicklichen Situation und der erkannten allgemeinen Regelmäßigkeiten die erfolgversprechendste Verhaltensweise auswählen.

Das Denken ist also eine Hilfsfunktion der Reaktionsfähigkeit. Das Ziel des Denkens ist somit das Vermeiden von Schmerz und Gefahr und das Erreichen von möglichst angenehmen Situationen.

Je nach der Komplexität des betrachteten Systems ist diese Verarbeitung der Wahrnehmungen, die dann zu einer Reaktion führen, verschieden komplex:

Die physikalische Reaktion ist vollständig durch die Eigenschaften der an dem betrachteten Vorgang beteiligten Materie festgelegt. Die Reaktion erfolgt sofort auf den äußeren Impuls hin ohne einen zwischengeschalteten Verarbeitungsvorgang.Die chemische Reaktion ist ebenfalls vollständig festgelegt. Sie unterscheidet sich von der physikalischen Reaktion lediglich durch ihre größere Komplexität.Die biologische Reaktion ist ebenfalls noch vollständig festgelegt. Allerdings kommt hier ein neuer Aspekt hinzu: Auf den Reiz folgt eine Reaktion, die der Erhaltung des Systems dient. Dies können im einfachsten Fall „Fressen“ oder „Flucht“ sein, aber diese Reaktionen umfassen auch die Stoffwechselregulierung, das Paarungsverhalten, das Aufsuchen von Orten mit reichlich Nahrung usw. Diese Reaktionen sind noch standardisiert, d.h. auf eine bestimmte äußere oder innere Situation wird immer mit demselben Verhalten reagiert.

Die einzelne biologische Reaktion ist ein Reflex, die Gesamtheit dieser Verhaltensmuster sind die Instinkte.

Die psychische Reaktion ist ein individuelles, also kein festgelegtes Reiz-Reaktions-Muster. Die Grundlage für ein solches individuelleres Verhalten ist das Gedächtnis, das es ermöglicht, Situationen wiederzuerkennen, sich des früheren Verhaltens in einer solchen Situation und der Ergebnisse dieses früheren Verhaltens bewußt zu werden. Aufgrund dieser Erinnerungen kann dann entschieden werden, welches Verhalten man diesmal wählen will. Auf diese Weise ist das Lernen möglich, wodurch ein individuelles Verhaltens-Repertoire entsteht.

Diese Reaktionsmöglichkeit ist von den Säugetieren erfunden worden.

Die bewußte Reaktion geht noch einmal einen Schritt weiter. Die Voraussetzung dafür ist die Selbstreflektion, also das „sich sich seiner selber bewußt sein“. Das ermöglicht es, nicht nur auf eine vorhandene Situation aufgrund der Erinnerungen differenziert und gezielt zu reagieren, sondern auch die Zukunft zu planen. Die Lernfähigkeit nutzt die Vergangenheit – die Selbstbewußtheit öffnet den Blick in die Zukunft. Dadurch werden bewußte Entscheidungen möglich, die nicht nur eine Reaktion aufgrund der Erinnerungen sind.

Diese Reaktionsmöglichkeit gibt es bei den Primaten und auch bei den Delphinen, Kraken und einigen anderen Tierarten.