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Anliegen der zweibändigen Ausgabe zu allen Staaten der Erde, deren erster Band im Juni erscheint, ist es, aktuelles, schnelles und kompaktes Wissen über ein Land zu vermitteln. Bewusst wurde der Umfang der Informationen auf drei große Bereiche eingeschränkt: Geschichte, Politisches System im weiteren Sinne und Wirtschaft. Der Band will einen ersten Einstieg in einen Themenkomplex bieten, der umfangreicher nicht sein könnte. Er will die Entdeckung eines Landes anregen und eine intensivere Beschäftigung mit den vielen Facetten anderer Kulturen stimulieren.
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Seitenzahl: 378
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Dr. Isabella Ackerl, geb. 1940 in Wien, Studium der Geschichte und Germanistik an der Universität Wien, Promotion zum Dr. phil.; seit 1971 wissenschaftliche Sekretärin der »Wissenschaftlichen Kommission des Theodor - Körner - Stiftungsfonds und des Leopold - Kuntschak - Preises zur Erforschung der Geschichte der Ersten Republik«. Seit Dezember 1981 Bundespressedienst in Wien. Zahlreiche Publikationen und Lexikonartikel.
Zum Buch
Die Staaten der ErdeAfrika, Amerika und Australien
Anliegen der zweibändigen Ausgabe zu allen Staaten der Erde, deren erster Band im Juni 2007 erschien, ist es, aktuelles, schnelles und kompaktes Wissen über ein Land zu vermitteln. Bewusst wurde der Umfang der Informationen auf drei große Bereiche eingeschränkt:
Geschichte, politisches System im weiteren Sinne und Wirtschaft. Der Band will einen ersten Einstieg in einen Themenkomplex bieten, der umfangreicher nicht sein könnte. Er will zur Entdeckung eines Landes anregen und die weitere Beschäftigung mit den vielen Facetten einer anderen Kultur stimulieren.
Isabella Ackerl
Die Staaten der Erde
Isabella Ackerl
Afrika, Amerika undAustralien
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Alle Rechte vorbehalten
Copyright © by marixverlag GmbH, Wiesbaden 2012
Lektorat: Mag. Afra Margaretha, Wien
Korrekturen: Ortrun Cramer, Wiesbaden
Covergestaltung: Thomas Jarzina, Köln
Bildnachweis: akg-images GmbH, Berlin
Karten: © by WAY OK …wegweisend, Stuttgart. www.way-ok.de
eBook-Bearbeitung: Bookwire GmbH, Frankfurt am Main
ISBN: 978-3-8438-0238-3
www.marixverlag.de
Konzentriert um das Tal des längsten Flusses der Erde – der Nil entspringt auf dem Staatsgebiet des heutigen Burundi und legt 6671 km bis zu seiner Mündung ins Mittelmeer zurück – konnte sich schon im 4. Jt. v. Chr. eine Hochkultur entwickeln, die ihre jahrtausendelange Blüte dem fruchtbaren Schlamm des Nils verdankte, den dieser nach seinen jährlichen Überschwemmungen auf den Feldern zurückließ. Um 3000 v. Chr. bestanden zwei Königreiche, eines im Deltagebiet des Nils und eines in Oberägypten. 2900 v. Chr. eroberte Letzteres das Deltagebiet und verwaltete das geeinte Reich von der Hauptstadt Memphis aus, die nahe dem heutigen Kairo liegt. Die Herrscher, Pharaonen genannt, leiteten sich von den Göttern her und wurden als Mensch gewordene Gottheiten verehrt. Sie standen einem perfekt geordneten Staatswesen vor, das Steuern in der Form von Naturalabgaben wie Getreide einhob. Das setzte Schriftkenntnisse und ein hoch entwickeltes Rechnungswesen voraus. Dieses erwies sich auch bei allen Monumentalbauten, die bereits ab der dritten Dynastie errichtet wurden, als grundlegend. Für den Pharao Djoser entstand die Stufenpyramide von Sakkara, die Pharaonen der vierten Dynastie ließen sich die großen Pyramiden bei Gizeh, bereits in der Antike als Weltwunder bestaunt, erbauen. So entstanden imperiale Begräbnisstätten für die Pharaonen Cheops, Chefren und Mykerinos, wie die Herrscher am Nil von den Griechen bezeichnet wurden. Von 2040 bis 1785 v. Chr. regierten die Pharaonen von Theben aus, erst der Einfall der Hyksos beendete diese kulturell hoch stehende Phase. Mit der Fremdherrschaft der Hyksos kamen auch die Kenntnis des Pferdes und der Einsatz von Streitwagen als neue Kampftechnik ins Land. Erst in der Epoche des Neuen Reiches (1552–1070 v. Chr.) setzten Pharaonen wie Thutmosis III. auf eine expansive Politik, Palästina und Syrien wurden dem ägyptischen Reich einverleibt. Pharao Amenophis IV., der sich Echnaton nannte, bildete eine Ausnahme, er versuchte eine monotheistische Religion um den Sonnengott Aton einzuführen. Er verlegte seine Residenz nach Amarna, doch schon sein Nachfolger musste unter dem Druck der Priesterschaft zu den alten Göttern zurückkehren. Mit der 19. Dynastie begann der Aufstieg der Ramessiden, die mit Ramses II. einen sowohl politisch als auch kulturell überaus bedeutenden Herrscher stellten. Ramses II. war der erste Herrscher der alten Welt, der sich nach einer Auseinandersetzung mit den Hethitern, die ihm keinen strahlenden Sieg bescherte, mit einem Waffenstillstandsabkommen beschied, das auch schriftlich fixiert wurde. Seiner tief empfundenen Religiosität und seinem enormen Selbstbewusstsein verdanken wir die schönsten Bauten von Luxor, Karnak und Abu Simbel. In der Spätzeit wurde Ägypten von Herrschern aus Nubien regiert, im 7. Jh. fielen die Assyrer ein, ab 525 v. Chr. geriet das Land für mehr als 100 Jahre unter die Fremdherrschaft der Perser. Kampflos ergab sich das Land am Nil Alexander dem Großen, dem in der westägyptischen Oase Siwa eine glanzvolle Zukunft verheißen wurde. Unter Alexanders Nachfolgern, den Ptolemäern, war dem Land eine hellenistische Blütezeit bis 30 v. Chr. beschieden, als der spätere römische Kaiser Augustus Ägypten zu einer römischen Provinz machte. Allerdings zu einer besondern, denn sie unterstand direkt dem Kaiser. Dies geschah nicht in Würdigung der großen pharaonischen Vergangenheit, sondern weil die Getreidelieferungen aus Ägypten zu den entscheidenden Faktoren für den Machterhalt in Rom zählten. Bereits ab dem 3. Jh. n. Chr. breitete sich in Ägypten das Christentum aus, die noch heute in Ägypten lebenden christlichen Kopten leiten daher ihre Herkunft direkt vom Pharaonenreich her. Nach dem Ende des römischen Weltreiches gehörte Ägypten zum Byzantinischen Reich, bis es etwa um 640 von den Arabern überrannt und die Bevölkerung islamisiert wurde. Die Abfolge verschiedener arabischer Herrscherfamilien wurde durch die Osmanen unterbrochen, die 1517 Ägypten zu einem Teil ihres Imperiums machten. Erst zu Beginn des 19. Jh. fand ein erster Versuch unabhängig zu werden statt: Der aus Albanien stammende osmanische Statthalter Mehmed Ali betrieb eine eigenständige Politik, wurde aber von den europäischen Großmächten, die eine Machtminderung des Osmanischen Reiches auf dem afrikanischen Kontinent nicht dulden wollten, gehindert. Mit dem Bau des Suezkanals geriet Ägypten völlig unter britische Kontrolle, da die Briten die Kanalaktien in ihren Besitz gebracht hatten. In den 1920er Jahren etablierten sie den einheimischen König Fuad. Nach seinem Tod 1936 inthronisierten sie König Faruk und entließen das Land in die Selbstständigkeit, was nicht hinderte, dass Ägypten im Zweiten Weltkrieg Kriegsschauplatz wurde. Britische Truppen verließen das Land erst 1946. Im Jahr 1952 wurde König Faruk von der Armee gestürzt, zwei Jahre später kam General Gamal Abd el-Nasser an die Macht, der einen unabhängigen Kurs einschlug, wobei er besonders gute Beziehungen zur Sowjetunion pflegte, die mit enormen Mitteln den Bau des Assuan-Staudammes unterstützte. Dreimal wurde Ägypten in einen Krieg mit Israel verwickelt, und zwar 1956, als Nasser den Suezkanal verstaatlichte und dadurch eine Krise mit Israel ausbrach, 1967 im Sechs-Tage-Krieg und 1973 im Yom-Kippur-Krieg. Jedes Mal musste Ägypten mehr oder minder schwere Niederlagen hinnehmen. Ende der 1970er Jahre leitete Staatspräsident Anwar as-Sadat eine neue Politik ein, er suchte das Gespräch mit dem Feind und 1979 kam es zum Abschluss eines Friedensvertrages mit Israel, für den Sadat und sein israelischer Partner, Ministerpräsident Menachem Begin, mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurden. Im Land selbst wurde diese Initiative nicht geschätzt, die arabischen Staaten mieden Ägypten, es entwickelte sich eine oppositionelle Bewegung, die 1981 Sadat ermordete. Unter seinem Nachfolger Hosni Mubarak, der seitdem an der Macht ist, wurden die Beziehungen zu den arabischen Staaten wieder besser. Ägypten positionierte sich als Vermittler im Nahen Osten. 1991 stand es im Ersten Golfkrieg an der Seite der Amerikaner gegen den Irak, was von Seiten der stetig an Anhängern gewinnenden islamischen Bruderschaft kritisiert wird.
Die ägyptische Verfassung datiert aus dem Jahr 1971. Der aus 454 Mitgliedern bestehende Rat des Volkes wird zum größten Teil gewählt, zehn Mitglieder werden vom Staatspräsidenten ernannt. Der Schurarat, ein beratendes Legislativorgan, wird zu zwei Drittel gewählt, zu einem Drittel ernannt. Bei der Wahl zum Staatspräsidenten 2005, als Mubarak wieder bestätigt wurde, konnten erstmals auch andere Kandidaten antreten. Die Nationaldemokratische Partei (NDP) Mubaraks dominiert die Volksvertretung, die Kandidaten der Moslembruderschaft dürfen nicht als solche, sondern nur als Unabhängige kandidieren. Ihr Stimmenpotenzial ist im Wachsen begriffen, da sie sich besonders in den Armenvierteln Kairos engagieren. Unter dem Regime Mubaraks wurden bereits 34 Verfassungsänderungen vorgenommen, die einerseits die Bürgerrechte einschränkten, andererseits das autoritäre Regime stärkten. So gibt es ein Antiterrorgesetz, das der Polizei enorme Rechte einräumt, Fälle von Terror werden vor Militärgerichten, bei denen es keine Berufungsmöglichkeit gibt, verhandelt.
Das ägyptische Rechtssystem beruht zu einem großen Teil auf der Scharia, das Zivilrecht orientiert sich am französischen Code civil.
Bevölkerungspolitisch ist Ägypten ziemlich einheitlich arabisch, zu den Minderheiten zählen die Kopten, dazu kommen etwa 70.000 Beduinen, z. B. in der Oase Siwa und 140.000 Nubier im Süden. Auch religiös ist Ägypten ein fast zu 100% islamisches Land. Nur die christlichen Kopten bilden eine Ausnahme, Juden gibt es, vor allem seit den Kriegen mit Israel, fast gar keine mehr. Inoffiziell wird vermutet, dass es etwa sechs Mio. Kopten gibt, zu ihrer Religion bekennen sich nur etwa zwei Mio. Grundsätzlich garantiert die Verfassung für Christen und Juden die freie Religionsausübung. Seit den 1970er Jahren erhalten islamistische Gruppen, wie die Moslembruderschaft, erhöhten Zulauf, ihre Anhänger inszenieren Überfälle auf Kopten und auf ausländische Touristen. Sie polemisieren auch gegen das noch seit Nassers Zeiten gültige Verbot der Verschleierung.
An Minderheitensprachen hat sich nur das Koptische erhalten, das eine Mischung aus Altägyptisch und Griechisch darstellt. Im Süden des Landes werden einige nubische Dialekte gesprochen.
Die Hauptstadt Kairo weist mit ihrer Agglomeration eine Bevölkerungszahl von 16 Mio. auf. Obwohl bereits 45% der Bevölkerung in Städten leben, ist der Zuzug in die Stadt noch im Steigen begriffen. Kairo ist damit die größte Stadt des Kontinents, sie ist auch die erste, in der seit 1987 eine U-Bahn fährt. Seinerzeit hatte Kairo Bagdad als Zentrum des Islam abgelöst, unter der osmanischen Herrschaft kam es jedoch zu einem Niedergang, der erst im 19. Jh. gestoppt wurde. Heute weist die Stadt mehr als 500 Moscheen auf.
Die Wirtschaftspolitik unter General Nasser war eher am sozialistischen Planwirtschaftsmodell ausgerichtet, unter Sadat kam es zu einer Liberalisierung. Für die ägyptische Landwirtschaft, die immer von den Überschwemmungen des Nils abhängig war, bedeutete der Assuan-Staudamm regelmäßige Bewässerung, doch blieb gleichzeitig der fruchtbare Nilschlamm aus, was zu einer Versalzung der Böden führte. Da insgesamt nur ein Dreißigstel des Landes besiedelt ist, und davon wieder nur ein kleinerer Teil bebaut werden kann, sind Bewässerungssysteme und der gezielte Einsatz von Düngemitteln überlebenswichtig. 35% der Bevölkerung sind noch in der Landwirtschaft tätig. Eines der wichtigsten Anbauprodukte ist Baumwolle, deren Felder fast zur Gänze bewässert werden müssen. Der Bedarf an Getreide kann nur zu 30% im Inland gedeckt werden, der Rest muss importiert werden.
Neben der Landwirtschaft sind es vor allem die Erdölindustrie und der Tourismus, die Devisen ins Land bringen. Reisen nach Ägypten waren schon in der Antike beliebt, der wissenschaftliche Tourismus setzte bereits nach den Napoleonischen Kriegen ein, 1869 bereiste erstmals eine englische Reisegruppe, die von Thomas Cook organisiert war, das Land am Nil. Der Tourismus erbringt etwa 4,1 Mrd. US-Dollar jährlich. Dazu kommen noch die Durchfahrtsgebühren (die Gebühr für ein Segelboot beläuft sich auf 400 Dollar) durch den Suezkanal (jährlich etwa 20.000 Schiffe).
Neben Erdöl, das vor allem aus dem Golf von Suez und der Sinaihalbinsel kommt, verfügt Ägypten noch über Rohphosphate, Eisen- und Manganerze. Kaum erschlossen sind die Vorkommen an Asbest, Schwefel, Buntmetallen und Uranerzen.
Die großen Industriebetriebe sind noch immer verstaatlicht, allerdings nimmt der private Sektor in den letzten Jahren deutlich zu. Zur Erdölverarbeitung kommen Stahlindustrie und Aluminiumerzeugung, chemisch-pharmazeutische Industrie sowie Maschinen- und Fahrzeugbau.
Um 1250 v. Chr. entstanden die ersten phönizischen Siedlungen und Handelsniederlassungen an der Küste Algeriens. Nach der Zerstörung Karthagos im Jahre 146 v. Chr. gehörte das Gebiet Algeriens zum Königreich Numidien, anfangs ein römischer Bundesgenosse. Im Jahr 46. v. Chr. wurde diese Region römische Provinz, bis im 5. Jh. n. Chr. die Vandalen einfielen. Nach ihrer Vertreibung gehörte Algerien zum Byzantinischen Reich. Im 7. Jh. erfolgte der erste arabische Vorstoß, Algerien wurde dann von den Dynastien der Almoraviden und Almohaden regiert, die von Algerien aus Spanien eroberten. 1492 wurden die Araber endgültig aus Spanien vertrieben, ein spanischer Versuch Algerien zu erobern, scheiterte. 1519 wurde die gesamte Region Teil des Osmanischen Reiches, das sich allerdings kaum in die inneren Angelegenheiten einmischte, sondern nur auf den regelmäßigen Tributzahlungen an die Hohe Pforte bestand. Von Algerien aus entwickelte sich, unterstützt von lokalen Machthabern, eine fast zum Wirtschaftsfaktor gediehene Piraterie. Um dieser endgültig Einhalt zu gebieten, eroberten die Franzosen 1830 Algier. Es dauerte noch bis 1871, bis man von einer gänzlichen Unterwerfung reden konnte. 1881 wurde Algerien französische Kolonie. Zur Bestandsicherung verdrängten die Franzosen die einheimischen Siedler und holten an ihre Stelle französische Siedler ins Land. Diese Siedlungspolitik stieß schon bald auf den Widerstand vor allem der Berber, die sich immer wieder erhoben. Nach dem Zweiten Weltkrieg bildete sich eine algerische Nationalbewegung, die um die Unabhängigkeit kämpfte. Frankreich erließ daher 1947 das Algerienstatut, das die schon bestehende bescheidene Selbstverwaltung der Kolonie erweiterte. Nach der französischen Verfassung von 1946 galt aber Algerien als ein Teil des Mutterlandes. Algerische Abgeordnete waren in der französischen Nationalversammlung vertreten. In den 1950er Jahren begannen Unruhen und bewaffnete Überfälle, Ziel war die Unabhängigkeit. In Algerien selbst gab es noch die starke Partei der französischen Siedler, die die Kolonie nicht aufgeben wollten. 1958 bildete sich in Kairo eine Exilregierung, zuerst unter Ferhat Abbas, dann unter Krim Belkassem. Da sich auch in Frankreich Anschläge häuften, die auf das Konto der radikalen Algerier gingen, wurde General De Gaulle wieder an die Spitze der Regierung geholt, um die Krise beizulegen. 1960 kam es zu einem Aufstand der OAS (Organisation de l´Armée Secrète), einer Untergrundarmee der französischen Siedler und rechtsgerichteter Generäle gegen die Unabhängigkeit Algeriens. De Gaulle entschied sich für die Unabhängigkeit Algeriens, die 1962 mit dem Abkommen von Evian besiegelt wurde. Zusätzlich gab es im französischen Mutterland eine Abstimmung über das künftige Schicksal Algeriens, bei der 90,7% der Franzosen für die Unabhängigkeit der Kolonie plädierten. Nach der Unabhängigkeit gab sich Algerien eine Verfassung, politische Parteien etablierten sich. Allerdings blieb die FLN (Front de Libération Nationale) praktisch eine Einheitspartei. 1967 etwa vereinigte sie 87% der Stimmen auf sich. 1964 verließen die letzten französischen Truppen das Land, von Frankreich flossen erkleckliche Summen an Wirtschaftshilfe ins Land.
Seit der Unabhängigkeit verschrieb sich Algerien einem arabischen Sozialismus, erster Schritt in diese Richtung war die Verstaatlichung der Privatbetriebe in den Jahren 1963 und 1964. Von Anfang an war die wirtschaftliche Lage nicht erfreulich, auch innenpolitisch verlief Weniges nach Plan. Der erste Staatschef Ben Bella errichtete ein autoritäres Regime, gegen das sich bald eine Opposition erhob. Der Widerstand konzentrierte sich in der Kabylei. 1965 kam es schließlich zu einem Staatsstreich des Verteidigungsministers Oberst Houari Boumedienne, Ben Bella wurde verhaftet. Boumedienne wurde neuer Staatschef und Generalsekretär der FLN. Er führte Algerien in die Gruppe der neutralistischen Casablanca-Staaten, die sich 1961 auf der Konferenz von Casablanca zusammengefunden hatten. 1961 hatten die afrikanischen Staaten die belgische Politik im Kongo verurteilt, sich gegen die französische Force de Frappe ausgesprochen und die südafrikanische Apartheid-Politik verurteilt. Das Verhältnis zu den Nachbarn war unter Ben Bella auch ziemlich gespannt, mit Marokko gab es Grenzkonflikte, mit Tunesien gab es Spannungen wegen eines Attentats auf den tunesischen Staatschef Habib Bourgiba.
Nach Boumediennes Tod 1978 wurde der Sozialismus aufgegeben, trotzdem änderte sich nicht viel an der Einparteienherrschaft der FLN. Immer wieder gab es bürgerkriegsartige Phasen. Dazu kamen die Auseinandersetzungen mit den Islamisten, die, da sie auf legalem Wege nicht an die Macht gelangen konnten, mit Terroranschlägen die Bevölkerung drangsalierten. Erst in den 1990er Jahren stabilisierte sich das Land im Zuge einer gewissen Demokratisierung.
Die derzeitige Verfassung der demokratischen Volksrepublik Algerien stammt aus dem Jahr 1996. Damals wurde eine Volksbefragung über diese neue Verfassung, die ein Mehrparteiensystem vorsieht, abgehalten. Auf Grund dieser Verfassung wird der Staatspräsident für fünf Jahre gewählt, eine einmalige Wiederwahl ist möglich. Neben der Nationalversammlung besteht noch als zweite Kammer der Rat der Nation.
Algerien, das zweitgrößte Land Afrikas, ist in 48 Bezirke (Wilajate) eingeteilt. Inzwischen haben die Wilajate auch eine beschränkte Selbstverwaltung. 80% des Landes werden von der Wüste Sahara bedeckt, nur ein 200 km breiter Küstenstreifen ist fruchtbar, dort wohnen die meisten Menschen.
Bevölkerungsmäßig wird Algerien zu vier Fünftel von Arabern bewohnt, der Rest sind Berber. Etwa 5% der Bevölkerung leben noch nomadisch. Die Minderheit der Tuaregs ist in der Sahara ansässig, östlich von Algier leben etwa 3 Mio. sesshafter Kabylen. Außerdem leben nach Schätzungen ungefähr 2,3 Mio. Algerier im Ausland, der größte Teil davon in Frankreich. Mehr als 30% der Bevölkerung sind unter 15 Jahren. Hinsichtlich des Pro-Kopf-Einkommens der Bevölkerung zählt Algerien zu den reicheren Ländern Afrikas, für Arbeitnehmer besteht eine relativ gute soziale Absicherung, lediglich eine Arbeitslosenunterstützung fehlt.
Amtssprache ist das Arabische, die Berbersprache Tamazight ist als zweite Nationalsprache anerkannt. Die Bildungselite spricht auch Französisch. Der sunnitische Islam ist Staatsreligion. Ab 2006 ist die Missionierung für christliche Religionen unter Strafe gestellt. Seit Beginn der 1990er Jahre kommt es immer wieder zu politischen Auseinandersetzungen zwischen Liberalen und Islamisten, wobei Letztere stetig an Terrain gewinnen. Schon 1984 wurde etwa das Familienrecht zum Nachteil der Frauen verändert. Trotzdem ist die Lage seit der Präsidentschaft von Abd al-Asis Bouteflika etwas entspannt.
Nach der Unabhängigkeit erlebte das Land zunächst einen schweren wirtschaftlichen Rückschlag, da der Exodus der französischen Bevölkerung (etwa 1 Mio. Menschen) zu Engpässen in wirtschaftlichen Schlüsselpositionen führte. Noch heute ist Frankreich Algeriens wichtigster Wirtschaftspartner, vor allem der Großteil der Exporte geht in das alte Mutterland. Seit der seinerzeitigen Verstaatlichung sind noch immer etwa 70% der Betriebe unter staatlicher Kontrolle. Die derzeitige Präsidentschaft betreibt wieder eine Privatisierungspolitik. Trotzdem liegt die Wirtschaft darnieder, 20% der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze, die Arbeitslosigkeit pendelt um die 30%, vor allem unter den Jugendlichen.
Doch gibt es Hoffnung, da die Erdöl- und Erdgasvorkommen in der Sahara recht ergiebig sind. Algerien ist etwa nach Russland und Kanada der weltweit drittgrößte Exporteur für Erdgas. Doch der Ausbau der Pipelines ist noch in den Anfängen. Vermehrt kooperiert Algerien mit den Nachbarstaaten, so ist etwa für 2012 eine Freihandelszone der Mittelmeerregion geplant. Durch ein Abkommen mit der EU kann Algerien bei dieser Freihandelszone dabei sein.
An weiteren Bodenschätzen verfügt Algerien noch über Eisenerze, Kupfer, Zink, Blei, Quecksilber und Phosphat. Nur auf dem schmalen Küstenstreifen (insgesamt 3% der Landesfläche) kann Landwirtschaft, noch immer der wichtigste Erwerbszweig, betrieben werden; in Algerien baut man vorwiegend Zitrusfrüchte, Oliven, Weizen, Zuckerrohr, Kartoffeln, Tomaten, Feigen, Tabak, Gemüse und Wein an. In Kunststofffolientreibhäusern wird Frühgemüse für den Export kultiviert. In den von Grundwasserreserven bewässerten Oasen gedeihen auch Dattelpalmen. Trotzdem werden nur 40% des Eigenbedarfs an Nahrungsmitteln im Land produziert.
Das frühere Portugiesisch-Westafrika wurde durch den Seefahrer Diogo Cão gemeinsam mit der Kongomündung 1482 entdeckt. In der heutigen Hauptstadt Luanda errichteten die Portugiesen ein Fort. Mehr als 350 Jahre lang war Angola der Ausgangspunkt für den Sklavenhandel von Afrika nach Brasilien. Nach den Sklaven lieferte die portugiesische Kolonie vor allem Kaffee und Baumwolle. Nach 1951 erhielt die Kolonie weitgehende Selbstverwaltung, doch die geringe Beteiligung der schwarzen Bevölkerung an der politischen Willensbildung führte zur Gründung von unterschiedlichen ideologischen Unabhängigkeitsbewegungen. Eher linksradikal war die MLPA (Movimento Popular de Libertacão de Angola), eher gemäßigt ausgerichtet die UPA (Unido das Populcoes de Angola). Gemeinsam war aber das Ziel der Unabhängigkeit. Etwa 1960 begannen im Land Unruhen, 1961 kam es zu einem Aufstand im Norden, 1962 bildete sich eine Exilregierung in Kongo-Léopoldville. Diese wurde auch von den meisten afrikanischen Staaten anerkannt. Als 1963 neuerliche Unruhen ausbrachen, empfahl die UNO ein Waffenembargo, Portugal wurde wegen seiner strikten Politik verurteilt. 1966 bildete sich eine neue politische Bewegung, die UNITA (União Nacional para Independência Total de Angola), eine westlich orientierte Bewegung. Erst nach der portugiesischen Nelkenrevolution wurde Angola in die Unabhängigkeit entlassen. Nun bekämpften sich die beiden weltanschaulichen Lager, wobei die UNITA einen großen Teil des Landes kontrollierte. Beide Gruppierungen bewaffneten sich mit Geldern, die aus illegalem Diamantenhandel stammten. Zeitweise gelangten 90% der besonders reinen angolanischen Diamanten über den Weg der UNITA in den Welthandel. Nach der Unabhängigkeit rissen zunächst die Marxisten, unterstützt von der Sowjetunion und von Kuba, die Macht an sich. Das Ergebnis des Bürgerkrieges waren eine Mio. Tote und drei Mio. Flüchtlinge. Etwa 200.000 Portugiesen verließen 1975 das Land.
1991 wurde eine neue Verfassung geschaffen, die eine präsidiale Republik mit einem vielfältigen Parteiensystem dekretiert.
Angola wird vorwiegend von Bantuvölkern bewohnt, die sich in etwa 100 Ethnien aufspalten. Die Hauptstadt Luanda zählt bereits mehr als drei Millionen Einwohner, auch durch die Flüchtlingssituation bedingt. Die Verwaltungsstruktur, die Gesundheitsvorsorge und das Schulwesen sind durch den Bürgerkrieg zusammengebrochen. Der Wiederaufbau geht nur sehr langsam vor sich. Angeblich sollen 2007, das erste Mal seit 1992, wieder Wahlen abgehalten werden.
Angolas Wirtschaft wurde durch den Bürgerkrieg völlig zerstört. Heute lebt das Land nur von den Deviseneinkünften aus dem Ölexport über den Hafen Cabinda, wobei etwa China zu den Hauptabnehmern für das Öl gehört. Außerdem floriert der Diamantenhandel. Trotzdem sind fast 50% der Bevölkerung arbeitslos, beziehungsweise finden ihr Fortkommen in der Schattenwirtschaft. Die einst florierenden Baumwoll- und Kaffeeplantagen sind einerseits durch die Abwanderung der Portugiesen verwildert, andererseits im Bürgerkrieg durch Landminen verseucht worden. Auch die gesamte Infrastruktur, vor allem die Bahnlinien, wurden während des Bürgerkrieges schwer beschädigt. Trotzdem ist derzeit das Wirtschaftswachstum Angolas das größte in Afrika, bedingt durch den Erdölreichtum. Außerdem wäre das Land reich an Bodenschätzen, vor allem seit an der Grenze zu Namibia Uran entdeckt wurde.
Die Landwirtschaft, in der noch 85% der Bevölkerung tätig sind, produziert Kaffee, Zuckerrohr, Mais, Tabak, Kokosöl. Industriell werden vor allem die landwirtschaftlichen Produkte verarbeitet.
Die »Inseln über dem Winde« wurden schon um 10.000 v. Chr. von indianischen Stämmen bewohnt. Um etwa 1200 v. Chr. wurden sie von Arawak-Indianern aus dem Orinoco-Gebiet verdrängt. 1493 entdeckte Christoph Columbus die Insel Antigua. Die indigene indianische Bevölkerung wurde zur Sklavenarbeit in andere spanische Kolonien verschleppt und fiel sehr rasch verschiedensten Krankheiten zum Opfer. Anfangs spanischer Besitz wurden die Inseln ab der ersten Hälfte des 17. Jh. von den Briten besiedelt, zu deren kolonialem Besitz Barbuda seit 1628 zählt. Immer wieder dienten die beiden Inseln auch Piraten als Rückzugsgebiet. 1632 wurde die Stadt Saint John´s, die heutige Hauptstadt, gegründet. Ende des 17. Jh. begann man mit der Anlage von Zuckerrohrplantagen, die von aus Afrika importierten Sklaven bewirtschaftet wurden. 1784 errichtete Admiral Horatio Nelson auf Antigua einen britischen Flottenstützpunkt, den größten in den Antillen, der dazu beitrug, die letzten Piraten zu vertreiben. 1834 wurde die Sklaverei abgeschafft, was zu einem Niedergang der Plantagenwirtschaft führte. Ab den vierziger Jahren des 20. Jh. setzte eine Unabhängigkeitsbewegung unter der Führung des späteren Premiers V.C. Bird ein. Seit 1946 verfügten die beiden Inseln über ein eigenes Parlament, 1981 schließlich wurden sie in die Unabhängigkeit entlassen, blieben aber Mitglied des Commonwealth.
Der Großteil der Bevölkerung lebt auf der Insel Antigua, Barbuda zählt nur etwa 1500 Einwohner. Offizielles Staatsoberhaupt ist der englische König bzw. die Königin, die sich durch einen Gouverneur vertreten lässt. Das Parlament besteht aus zwei Kammern, dem Repräsentantenhaus und dem Senat, die jeweils mit 17 Mitgliedern beschickt werden. Eine Reihe öffentlicher Ämter wird gleichsam in Erbpacht von der britischen Familie Bird bekleidet.
90% der Bevölkerung sind Schwarze, die seinerzeit als Sklaven auf die Inseln verfrachtet wurden. Der Rest sind Mulatten, die Weißen sind mit 1% völlig in der Minderheit. Der Großteil der Bevölkerung ist christlich, in letzter Zeit hat die christliche Gemeinschaft der afroamerikanischen Rastafari deutlichen Zulauf. Sowohl die Analphabetenquote als auch die Zahlen für Säuglingssterblichkeit sind relativ niedrig. Amtssprache ist Englisch, außerdem wird noch eine auf dem Englischen basierende Kreolsprache gesprochen.
Bis 1995 unterhielten die USA einen Marinestützpunkt auf Antigua, weiterhin fühlen sie sich für die Aufrechterhaltung der nationalen Sicherheit zuständig, obwohl der Inselstaat über eine kleine Verteidigungsstreitmacht verfügt.
Für karibische Verhältnisse herrschen auf den beiden Inseln, die vulkanischen Ursprungs sind, sehr gute Lebensverhältnisse; das Bruttonationaleinkommen pro Kopf beträgt jährlich etwa 9.000 US-Dollar. Damit sind Antigua und Barbuda eines der reichsten Länder der Region.
Bis in die 1970er Jahre war der Anbau von Zuckerrohr auf Plantagen fast die ausschließliche wirtschaftliche Grundlage. Der Zuckerrohranbau wurde inzwischen reduziert. Derzeit dominiert der Tourismus. Vor allem Kreuzfahrttouristen besuchen gerne die beiden Inseln. Aber auch Tauchsportler schätzen den Artenreichtum der Korallenriffe. Jährlich kommen im Schnitt etwa 600.000 Besucher ins Land. Daher beträgt der Anteil des Fremdenverkehrs fast 70% am BIP. Außerdem wird der Sektor des Offshore bankings forciert, die beiden Inseln wollen ein internationales Finanzzentrum werden.
Fläche
28.051 km2
Hauptstadt
Malabo (40.000 Einw.)
Währung
CFA-Franc
Staatsform
Präsidiale Republik
Parlament
100 für fünf Jahre gewählte Abgeordnete
Religion
Christen 88,8%, Volksreligionen 4,6%, Muslime 0,5%, sonstige 0,2%, Konfessionslose 5,9%
Einwohner
504.000
Sprachen
Spanisch, Bantu, Pidgin-Englisch, Kreolisches Portugiesisch
Gliederung
2 Provinzen
Staatsoberhaupt
Präsident
Nationalfeiertag
12. Oktober
Nationalitäten/Ethnien
Fang 82,9%, Bubi 9,6%, Ndowe 3,8%, sonstige 3,7%
Ureinwohner des Gebietes waren nomadenhaft lebende Pygmäen, die von einwandernden Bantugruppen verdrängt wurden. Um 1500 nahmen die Portugiesen unter dem Namen Fernando Poo (das war der Name des Entdeckers) das Land in Besitz. 1778 traten sie es an Spanien ab, womit Spanien seine einzige Kolonie südlich der Sahara erwarb. Die Portugiesen erhielten dafür von Spanien Teile des späteren Brasilien. 1963 erlangte die Kolonie ihre innere Autonomie, der Schritt in die Unabhängigkeit erfolgte 1968. In der Folge wurde Macias Nguema zum Präsidenten gewählt, der eine der blutigsten Diktaturen Afrikas errichtete. Denn schon ein Jahr nach der Unabhängigkeit wurde die Verfassung sistiert, Regimegegner hingerichtet, ein Drittel der Bevölkerung verließ fluchtartig das Land. 1973 wurde eine neue Verfassung dekretiert, die einen Einheitsstaat schuf. 1979 kam es zu einem Putsch, Nguema wurde von der Nationalgarde gestürzt und hingerichtet. Sein Nachfolger wurde sein Neffe Obiang, der mit einem Militärrat das Land diktatorisch beherrschte, aber die Beziehungen zum Ausland zu verbessern trachtete.
Der Staat Äquatorialguinea besteht aus einem Festlandteil, der nördlich des Äquators liegt, und einer Gruppe von Inseln. Die größte ist Bioko, auf der sich die Hauptstadt Malabo befindet. Etwa 20% der Bevölkerung leben auf Bioko.
Auf dem Papier ist Äquatorialguinea eine parlamentarische Demokratie, doch der Präsident zog alle Macht an sich. Er gehört der Bevölkerungsgruppe der Fang an, die mit ihm das gesamte Land dominiert. Zuletzt wurde die Verfassung 1991 novelliert, die Amtszeit für den Präsidenten beträgt sieben Jahre. Die Ergebnisse bei Wahlen lauten stereotyp etwa 97 bis 98% für die Partei des Präsidenten. Inzwischen gibt es zwar Oppositionsparteien, sie sind aber eher Abspaltungen von der Regierungspartei Partido Democrático de Guinea Ecuatorial (PDGE). Der Präsident ist auch oberster Befehlshaber der Streitkräfte, daneben existieren paramilitärische Einheiten.
Das Verhältnis zu den Nachbarstaaten und auch Spanien ist teils belastet, vor allem zu Spanien, das Oppositionelle aufgenommen hat. Förderungen von Seiten der EU erfolgen wegen Missachtung der Menschenrechte und zu geringer Demokratisierung kaum. Auch die Beziehungen zu den ehemals sozialistischen Staaten sind gespannt, nur China und Nordkorea unterhalten eine diplomatische Vertretung.
Vier Fünftel der Bevölkerung sind katholisch, der Rest sind Protestanten und Anhänger von Naturreligionen. Als Amtssprache wird Spanisch gesprochen – Äquatorialguinea ist das einzige spanischsprachige Land Afrikas –, teils auch Französisch und verschiedene Bantu-Sprachen.
1970 war infolge der herrschenden Diktatur und des Exodus von Fachkräften die Plantagenwirtschaft (vorwiegend Kaffee und Kakao) zusammengebrochen. Danach versuchte das Land, sich mit dem Export von Edelhölzern, für deren Abholzung Konzessionen erteilt wurden, über Wasser zu halten. Schließlich wurde aber mehr Holz gefällt, als natürlich nachwachsen konnte. Die Krise erreichte 1985 einen Höhepunkt, als mit den Exporterlösen nicht einmal der Zinsendienst für die Auslandsschulden bedient werden konnte. Zehn Jahre später war das Land schuldenfrei, weil inzwischen offshore Erdöl entdeckt worden war, das durch die amerikanische Firma Mobil gefördert wurde. Mittlerweile ist Äquatorialguinea mit 15.000 US-Dollar BIP pro Kopf das reichste Land Afrikas.
Die Besiedlung des heutigen Argentinien erfolgte um etwa 15.000 v. Chr. durch Einwanderer aus Nordamerika. Bis zur Entdeckung durch die Spanier lebten die einheimischen Stämme und Völker eher nomadenhaft, sie entwickelten kaum eine eigenständige Kultur noch besondere Technologien. Nur im Nordwesten des Landes, wo es auch Verbindungen zum Inkareich gab, entwickelten sich Land- und Viehwirtschaft, die Bewohner waren sesshaft und hinterließen Spuren einer eigenständigen Architektur. Europäer erreichten Argentinien erstmals anlässlich einer Entdeckungsreise Amerigo Vespuccis im Jahre 1502. Die spanische Kolonisierung erfolgte vom Atlantik her und von Peru aus. Ab etwa 1580 gab es eine dauerhafte Siedlung am La Plata, die Stadt Buenos Aires. Auch die weiter südlich gelegenen Gebiete wurden von Spanien beansprucht, doch die karge Landschaft und der Widerstand der einheimischen Bevölkerung verhinderten ein weiteres Vordringen der Spanier. Bis 1816 gehörte Argentinien als Vizekönigreich Buenos Aires zum spanischen Kolonialreich. Um die Jahrhundertwende hatte sich unter dem Eindruck der Französischen Revolution eine Unabhängigkeitsbewegung gebildet, die in einen Befreiungskrieg mündete. 1816 erklärte sich das Land in San Miguel de Tucumán für von Spanien unabhängig. Später spalteten sich Bolivien (1825) und Uruguay (1828) von Argentinien ab. Das 19. Jahrhundert war für Argentinien eine Zeit der Bürgerkriege und diktatorischen Machthaber, wie etwa Juan Manuel de Rosas. In den 1860er Jahren musste das Land im Bündnis mit Brasilien und Uruguay einen Eroberungskrieg Paraguays abwehren. Im letzten Viertel des 19. Jh. setzte eine lebhafte Immigrationswelle aus Europa ein, politisch regierten scheindemokratische Systeme, in denen vor allem die Großgrundbesitzer das Sagen hatten. Den Grenzstreit mit Chile um Teile Patagoniens und Feuerland beendete 1902 eine Schlichtung durch den britischen König Edward VII. Innenpolitisch lösten sich Militärdiktaturen und halbdemokratische Regierungen ab, die 1930er Jahre gelten in der Geschichte des Landes als , als berüchtigtes Jahrzehnt, wegen der politisch zweifelhaften Regime. Im Zweiten Weltkrieg war Argentinien offiziell neutral, wenngleich anfangs seine Sympathien den Achsenmächten gehörten. Doch im Verlauf des Krieges unterstützte Argentinien die Alliierten. Nach dem Krieg fanden zahlreiche NS-Parteigänger in Argentinien Unterschlupf, deren prominenteste Adolf Eichmann und Josef Mengele waren. 1946 wurde der ehemalige Offizier und Arbeitsminister Juan Domingo Peron zum Präsidenten gewählt, der durch seine Zugeständnisse an die Gewerkschaften zu einem Held der Arbeiterschaft geworden war. Peron leitete eine Industrialisierungsphase ein, die jedoch keinen entscheidenden Modernisierungsschub bedeutete. Auch die kurze zweite Amtszeit Perons von 1973–1974 und die anschließende Präsidentschaft seiner völlig überforderten Witwe verbesserten die Lage des Landes nicht. 1976 kam mit einem Putsch eine Militärjunta an die Macht, die eine der düstersten Phasen der Geschichte des Landes zu verantworten hat. Tausende Oppositionelle verschwanden, ihr Schicksal ist bis heute nicht geklärt. Auch die Demonstrationen der Madres de Plaza de Mayo führten nur zu einer geringen Aufklärungsquote. Spätere Gerichtsverfahren in den 1980er Jahren brachten grausame Folter und Hinrichtungen ans Licht. 1982 trat die Militärregierung unter dem neuen Junta-Chef Leopoldo Galtieri die Flucht nach vorne an und besetzte die seit 1833 im britischen Besitz befindlichen Falklandinseln. Obwohl sie rau und unwirtlich sind, hat Argentinien immer Ansprüche auf die Islas Malvinas angemeldet, doch bereits nach zwei Monaten musste Argentinien kapitulieren. Es hatte dem geballten Rückschlag der Briten, den Flugzeugträgern, Kriegsschiffen und Fallschirmjägern nichts entgegen zu setzen. 231 argentinische Soldaten wurden auf den Islas Malvinas beigesetzt, Argentinien hält den Anspruch aber noch immer aufrecht.
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