Die Stimme des Herrn - Stanisław Lem - E-Book

Die Stimme des Herrn E-Book

Stanislaw Lem

0,0
9,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Ein pulsierender Neutrinostrahl ist entdeckt worden. Handelt es dich um ein rein phyikalisches Phänomen? Oder aber um eine interstellare Botschaft, ausgesandt von einer der Menschheit weit überlegenen Zivilisation? Dieser Sience-fiction-Roman läßt ein faszinierendes Geflecht aus Hypothesen und Vermutungen entstehen und zeigt, wie abhängig die modernen Wissenschaften von den politisch-gesellschaftlischen Bedingungen sind.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 365

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Ein pulsierender Neutrinostrahl ist entdeckt worden. Handelt es sich um ein rein physikalisches Phänomen? Oder aber um eine interstellare Botschaft, ausgesandt von einer der Menschheit weit überlegenen Zivilisation? Wie in seinen anderen Büchern verzichtet Stanisław Lem auch in diesem Roman auf endgültige Antworten. Er läßt ein faszinierendes Geflecht aus Hypothesen und Vermutungen entstehen, und am Ende steht das vorläufige Scheitern aller Hoffnungen.

»Daß Lem der Science-fiction, dem späten Bettelkind der literarischen Gattungsfamilie, das Tor zu den Festsälen der Kritikwürdigkeit aufgestoßen hat, ist ... ein zu blasses Lob für die schöpferische Potenz des Schriftstellers, der oft genug Weltenkonstellationen nur schuf, um sie wieder zerstören oder ihrem inneren Verfall beobachtend beiwohnen zu können.«

Dietmar Dath, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Stanisław Lem wurde am 12. September 1921 im polnischen Lwów (Lemberg) geboren, lebte zuletzt in Krakau, wo er am 27. März 2006 starb. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er als Übersetzer und freier Schriftsteller. Er wandte sich früh dem Genre Science-fiction zu, verfaßte aber auch gewichtige theoretische Abhandlungen und Essays zur Kybernetik, Literaturtheorie und Futurologie. Stanisław Lem zählt zu den bekanntesten und meistübersetzten Autoren Polens. Viele seiner Werke wurden verfilmt.

Stanisław Lem

Die Stimme des Herrn

Roman

Aus dem Polnischen von Roswitha Buschmann

Phantastische BibliothekBand 311

Suhrkamp

Redaktion und Beratung: Franz Rottensteiner

Titel der Originalausgabe: Głos Pana

Umschlagfoto: NASA / SPL / Agentur Focus

eBook Suhrkamp Verlag Berlin 2013

© Stanisław Lem 1995

© der deutschen Ausgabe Insel Verlag Frankfurt am Main 1981

Lizenzausgabe mit freundlicher Genehmigung des Insel Verlags Frankfurt am Main und Leipzig

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung, des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile.

Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Umschlag: Göllner, Michels, Zegarzewski

eISBN 978-3-518-74337-9

www.suhrkamp.de

Anmerkung des Herausgebers

Mit vorliegendem Buch veröffentlichen wir ein Manuskript, das in den nachgelassenen Papieren von Professor Peter E. Hogarth gefunden wurde. Diesem großen Geist war es leider nicht mehr vergönnt, seine Aufzeichnungen, die ihn über einen längeren Zeitraum in Anspruch nahmen, endgültig abzuschließen und für den Druck vorzubereiten. Die Krankheit, der er erlag, kam ihm zuvor. Da der Verstorbene über dieses Werk, das für ihn eine Ausnahme darstellte und an dem er weniger aus Spaß als vielmehr aus Pflichtgefühl arbeitete, selbst mit den ihm Nahestehenden, zu denen ich mich zählen durfte, nur ungern sprach, ergaben sich bei den vorbereitenden Gesprächen über die Herausgabe des Manuskripts gewisse Unklarheiten und strittige Punkte. Der Wahrheit zuliebe will ich nicht verhehlen, daß im Kreise derer, denen der Text zur Kenntnisnahme vorgelegt worden war, Stimmen laut wurden, die sich gegen eine Veröffentlichung aussprachen, da sie angeblich nicht in der Absicht des Verstorbenen gelegen hätte. Da wir jedoch keinerlei dahin gehende schriftliche Erklärung seinerseits besitzen, dürfen wir annehmen, daß derlei Ansichten jeder Grundlage entbehren. Fest hingegen steht, daß es sich um ein unvollendetes Werk handelt, da der Titel fehlt und wir nur noch ein lediglich im Konzept vorhandenes gesondertes Kapitel fanden, welches – und hier liegen unsere Hauptbedenken – sowohl als Einleitung als auch als Nachwort zum Buch gelten kann.

Als zum Nachlaßverwalter bestellter Freund und Kollege des Verstorbenen habe ich mich letztendlich entschieden, besagtes Fragment, das für das Verständnis des Ganzen von wesentlicher Bedeutung ist, als Einführung zu verwenden. Der Titel »Die Stimme des Herrn« geht auf einen Vorschlag des Verlegers, Mr. John F. Killer, zurück, dem ich an dieser Stelle für die hilfreiche Unterstützung bei der Veröffentlichung der letzten Arbeit von Professor Hogarth danken möchte. Gleichfalls meinen Dank aussprechen möchte ich Mrs. Rosamond T. Shelling, die sich den nötigen Vorarbeiten mit solcher Sorgfalt widmete und der die Endredaktion des Textes oblag.

Professor Thomas V. WarrenMathematische Fakultät der Universität WashingtonWashington DC., im April 1996

Vorwort

Wenn ich auch viele Leser durch die nachfolgenden Worte vor den Kopf stoßen werde, halte ich es dennoch für meine Pflicht, sie auszusprechen. Bücher wie dieses habe ich bislang nicht geschrieben, und da es nicht der Brauch ist, daß ein Mathematiker seinen Arbeiten Ergüsse persönlicher Natur vorausschickt, könnte ich sie mir sparen.

Auf Grund von Umständen, die sich meinem Einfluß entzogen, wurde ich in Ereignisse verwickelt, die ich darstellen möchte. Die Gründe, die mich veranlassen, dieser Schilderung eine Art Bekenntnis voranzustellen, werden sich später klären. Wer über sich selbst reden will, muß sich für ein bestimmtes Bezugssystem entscheiden; möge meine jüngst erschienene Biographie aus der Feder von Professor Harold Yowitt als solches gelten. Yowitt nennt mich einen Geist allergrößten Formats, da ich stets die schwierigsten der heute zugänglichen Probleme angegangen sei. Er verweist darauf, daß mein Name immer dort zu finden gewesen sei, wo an einer radikalen Destruktion der wissenschaftlichen Überlieferung und an der Begründung neuer Theorien gearbeitet wurde, etwa bei der mathematischen Revolution, bei der Physikalisierung der Ethik oder beim »MAVO«-Projekt.

Als ich in der Lektüre bis zu der Stelle gediehen war, wo von Destruktion die Rede ist, erwartete ich hinter den Worten über meine zerstörerischen Neigungen weiterführende und kühnere Schlußfolgerungen und wähnte, endlich einen Biographen gefunden zu haben, was mich im übrigen durchaus nicht freute, denn sich selber zu entblößen ist noch immer nicht dasselbe wie – entblößt zu werden. Yowitt jedoch kehrt, gewissermaßen erschrocken über den eigenen Scharfsinn, dann – inkonsequent – zu der landläufigen Version über meine Person als eines ebenso arbeitswütigen wie bescheidenen Genies zurück und führt sogar ein paar Anekdoten aus dem eisernen Repertoire über mich an.

Ich konnte dieses Buch also getrost zu meinen anderen Biographien ins Regal zurückstellen, weil es mir seinerzeit nie in den Sinn gekommen wäre, daß ich in Bälde gegen den lobhudlerischen Porträtisten antreten würde. Dabei bemerkte ich, daß auf dem Regal nicht mehr viel Platz war. Mir fiel ein, daß ich einmal zu Yvor Baloyne gesagt hatte, ich würde sterben, wenn das Regal voll sei. Er hatte das für einen Scherz gehalten, und ich hatte nicht widersprochen, obwohl ich meine ehrliche Überzeugung geäußert hatte, deren Albernheit ihre Echtheit in nichts schmälert. Ich hatte also, um auf Yowitt zurückzukommen, noch einmal Glück gehabt oder, wie man will, auch kein Glück gehabt und bleibe, obwohl ich in meinem zweiundsechzigsten Lebensjahr achtundzwanzig meiner Person gewidmete Folianten besitze, vollkommen unbekannt. Darf man im übrigen so reden?

Professor Yowitt schrieb über mich nach Regeln, die nicht er aufgestellt hat. Nicht alle Personen der Öffentlichkeit dürfen auf die gleiche Art betrachtet werden. Der Kleinheit großer Künstler darf man mittlerweile nachspüren, und manche Biographen scheinen nachgerade zu glauben, eine Künstlerseele müsse mit kleinen Gemeinheiten abgepolstert sein. Großen Gelehrten gegenüber ist noch immer das alte Schema verbindlich. Den Künstler erkennen wir bereits als an seinen Körper geschmiedeten Geist, ein Literaturwissenschaftler darf sich über die Homosexualität eines Oscar Wilde auslassen, doch man kann sich schwerlich einen Wissenschaftshistoriker vorstellen, der sich analog dazu mit den Schöpfern der Physik befaßt. Die haben unanfechtbar, vollkommen zu sein, und die historische Veränderung besteht allein in unterschiedlichen Angaben über ihren Aufenthaltsort. Ein Politiker darf ein Schurke sein, ohne aufzuhören, ein großer Politiker zu sein, ein genialer Schurke hingegen, das ist eine Contradictio in adjecto: Schurkenhaftigkeit macht Genialität hinfällig. Das verlangen heute die Regeln.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!