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Die syrisch erhaltene Apokalypse Baruchs erzählt die Erlebnisse Baruchs vor und nach Jerusalems Fall. Ihre kühnen Zukunftsbilder wollen den gesunkenen Mut des jüdischen Volkes wieder aufrichten. Im ersten Teil (1–12) zeigt Gott dem Baruch den Untergang der heiligen Stadt, im zweiten (13–20) erklärt Gott den Zweck der Strafe Israels und der Heidenwelt. Im dritten Teil (21–34) wird Baruch über die Nöten vor der Messiaszeit belehrt. Im vierten (35–46) hat Baruch die Weinstock-Zedernvision. Der fünfte (47–52) schildert die Schrecken der letzten Zeit und die Auferstehung. Im sechsten (53–76) hat Baruch die Wolkenvision. Im siebten Abschnitt (77–87) schreibt Baruch einen Brief an die Exulanten und einen an die Nordstämme. Der erstere ist verloren. Der syrische Text geht auf einen griechischen zurück und dieser auf einen hebräischen. Der Grundstock mag selbst in die vorchristliche Zeit zurückgehen.
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Seitenzahl: 80
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Die syrische Baruch-Apokalypse
DIE VERLORENEN BÜCHER DER BIBEL
Die syrische Baruch-Apokalypse
Jazzybee Verlag Jürgen Beck
86450 Altenmünster, Loschberg 9
Deutschland
ISBN: 9783849659417
www.jazzybee-verlag.de
Einführung In "Die Verlorenen Bücher Der Bibel.". 1
1. Kapitel: Verkündigung des Untergangs Jerusalems2
5. Kapitel: Gott selbst zerstört Sion. 5
6. Kapitel: Engel zünden die Heilige Stadt an. 7
7. Kapitel: Die Brandlegung. 9
8. Kapitel: Einzug der Chaldäer9
9. Kapitel: Baruchs Trauer10
10. Kapitel: Baruchs Klagelied. 10
11. Kapitel: Sions unvergleichlicher Schmerz. 14
12. Kapitel: Die Zeit des Zornes. 15
13. Kapitel: Gottes Strafgerichte. 16
14. Kapitel: Baruchs Bedenken. 18
15. Kapitel: Lösung der Bedenken. 21
16. Kapitel: Neues Bedenken. 22
17. Kapitel: Gleichgültigkeit der Zeitlänge. 23
18. Kapitel: Neues Bedenken. 23
19. Kapitel: Belehrung. 24
20. Kapitel: Mahnworte. 25
21. Kapitel: Baruchs Zweifel27
22. Kapitel: Baruchs Zurechtweisung. 31
23. Kapitel: Die Nähe des Heils. 32
24. Kapitel: Gottes Langmut33
25. Kapitel: Weltgericht34
26. Kapitel: Dauer der Erdnot35
27. Kapitel: Zwölf Drangsalszeiten. 35
28. Kapitel: Neues Bedenken. 37
29. Kapitel: Der Messias. 38
30. Kapitel: Auferstehung der Toten. 39
31. Kapitel: Neue Zerstörung Sions. 40
32. Kapitel: Neubau Sions. 41
33. Kapitel: Des Volkes Klage. 42
34. Kapitel: Des Baruch Gebet43
35. Kapitel: Des Baruch Klage. 43
36. Kapitel: Die Vision vom Wald, dem Weinstock, der Quelle und der Zeder44
37. Kapitel: Das Ende der Vision. 46
38. Kapitel: Gebet um Aufschluß. 46
39. Kapitel: Deutung der Vision. 47
40. Kapitel: Der letzte Fürst wird vom Messias getötet49
41. Kapitel: Baruchs Bedenken. 49
42. Kapitel: Aufschluß. 50
43. Kapitel: Mahnung an Baruch. 52
44. Kapitel: Baruch ermahnt die Ältesten. 52
45. Kapitel: Belehrung des Volkes. 55
46. Kapitel: Mahnung zur Gesetzesbefolgung. 55
47. Kapitel: Baruchs Fasten. 57
48. Kapitel: Baruchs Gebet57
49. Kapitel: Frage nach der Auferstehung. 65
50. Kapitel: Die Auferstehung der Toten. 66
51. Kapitel: Die Verklärung. 66
52. Kapitel: Das Ende der Frevler und der Frommen. 70
53. Kapitel: Neue Vision. 71
54. Kapitel: Gebet um Deutung der Vision. 73
55. Kapitel: Baruchs Aufregung über das Gericht76
56. Kapitel: Deutung der Vision. 78
57. Kapitel: Das helle Wasser80
58. Kapitel: Das schwarze Wasser81
59. Kapitel: Das vierte, helle Wasser81
60. Kapitel: Das fünfte, schwarze Wasser83
61. Kapitel: Das sechste, helle Wasser84
62. Kapitel: Das siebte, schwarze Wasser85
63. Kapitel: Das achte, helle Wasser86
64. Kapitel: Das neunte, schwarze Wasser88
65. Kapitel: Manasse. 90
66. Kapitel: Das zehnte, helle Wasser90
67. Kapitel: Das elfte, schwarze Wasser92
68. Kapitel: Das zwölfte, helle Wasser93
69. Kapitel: Das schwärzeste Wasser94
70. Kapitel: Deutung des schwärzesten Wassers95
71. Kapitel: Schutz im Heiligen Land. 97
72. Kapitel: Der Messias. 97
73. Kapitel: Das Friedensreich. 98
74. Kapitel: Ruhe und Frieden der Messiaszeit99
75. Kapitel: Gottes Güte. 100
76. Kapitel: Ankündigung der Hinwegnahme Baruchs. 101
77. Kapitel: Mahnrede Baruchs an das Volk. 102
78. Kapitel: Brief an die neun und ein halb Stämme. 107
79. Kapitel: Belagerung Jerusalems. 108
80. Kapitel: Jerusalems Eroberung. 109
81. Kapitel: Trost für Sion. 110
82. Kapitel: Tröstung der Verbannten. 111
83. Kapitel: Das Endgericht112
84. Kapitel: Mahnreden. 116
85. Kapitel: Mahnungen. 118
86. Kapitel: Des Briefes Verwendung. 121
87. Kapitel: Übersendung des Briefes. 121
Erläuterungen. 122
In dieser Serie, einer der umfassendsten Sammlungen apokrypher und pseudepigraphischer Literatur, die je veröffentlicht wurde, finden sich die Kindheitsevangelien, der Brief Jesu an Abgar V., das Nikodemus-Evangelium, die Apostelgeschichte von Paulus und Thekla, die Briefe des Klemens und des Barnabas, der Hirte des Hermas und viele weitere alte Bücher, die immer noch in hohen Ehren stehen, aber letztlich nicht in die Bibel aufgenommen wurden.
Möge der Leser selbst über die Authentizität der einzelnen Werke entscheiden.
Der Herausgeber.
1
Im 25. Jahr des Judakönigs Jechonias
erging das Wort des Herrn
an Baruch, des Neria Sohn.
Es hieß:
2
Du schautest alles,
was dieses Volk mir angetan;
die Sünden der zwei Stämme, die noch übrig,
daß sie noch zahlreicher, als die der Zehn,
die schon in die Gefangenschaft geraten sind.
3
Die frühern Stämme wurden
von ihren Königen zum Sündigen gezwungen;
doch diese zwei erzwangen es von ihren Königen,
zu sündigen.
4
Deswegen bring ich Unheil über diese Stadt und ihre Bürger;
sie soll für eine Zeit von mir verstoßen sein
und ich zerstreu dies Volk unter die Heiden.
Es soll dabei den Heiden wohl ergehen,
5
mein Volk jedoch gezüchtigt werden.
Dann kommt die Zeit,
wo ihre Friedenszeiten sie ersehnen.
1
Dies sage ich zu dir,
daß du’s dem Jeremias kündest
und allen euresgleichen:
Verlasset diese Stadt,
2
weil eure Handlungen für diese Stadt
wie eine feste Säule sind
und eure Gebete einer starken Mauer gleichen!
1
Ich sagte:
Herr, mein Herr!
Kam ich deswegen in die Welt,
das Unheil meiner Mutter anzuschauen?
Ach nein, mein Herr!
2
Fänd ich in deinen Augen Gnade,
nimm vorher meinen Geist hier weg,
daß ich zu meinen Vätern gehe
und nicht den Untergang der Mutter ansehen muß!
3
Denn beides drückt mich schmerzlich:
Ich kann dir nicht entgegentreten,
und doch kann ich das Unheil meiner Mutter nicht mitansehen.
4
Doch Eines sag ich, Herr, vor dir:
5
Was soll hernach geschehen?
Denn läßt du deine Stadt dem Untergang verfallen
und überlieferst unsern Hassern du dein Land,
wie könnte man sich noch des Namens Israel erinnern?
6
Wem könnte des Gesetzes Sinn erläutert werden?
7
Soll denn das Weltgebäude
zum Anfang wiederkehren?
Soll wohl die Welt dem Schweigen
des Urbeginns nochmals verfallen?
8
Soll denn der Lebewesen Masse wieder ausgerottet werden?
Soll von der menschlichen Natur nicht mehr die Rede sein?
9
Wo bleibt all das,
was du dem Moses über uns gesagt?
1
Da sprach zu mir der Herr:
Ja, diese Stadt wird eine Zeitlang preisgegeben
und eine Zeit das Volk gezüchtigt;
jedoch die Welt wird nicht vergehen.
2
Meinst du vielleicht,
dies sei die Stadt, von der ich sprach:
„In meinen Händen trag ich dich gezeichnet?“
3
Nicht diese Stadt vor euch mit ihren Bauten ist die künftige,
die ich geoffenbart,
die hier im voraus schon bereitet ist
seit jener Zeit, wo ich beschloß,
das Paradies zu schaffen.
Ich zeigte sie dem Adam vor dem Sündenfall;
sie ward ihm mit dem Paradies entzogen,
nachdem er gegen das Verbot gefrevelt.
4
Ich zeigte sie auch meinem Diener Abraham
in jener Nacht zwischen den Opferhälften.
5
Ich zeigte sie dem Moses auf dem Berge Sinai,
wo ich das Bild des Zeltes
und aller der Geräte sein ihm wies.
6
So wird sie jetzt bei mir bereit gehalten,
mitsamt dem Paradies.
7
Geh also fort
und tu, was ich dich heiße!
1
Ich sprach:
So bin ich also Sion gegenüber schuld daran,
daß deine Hasser dieses Land betreten
und deinen Tempel unrein machen
und in Gefangenschaft dein Eigentum verschleppen
und alles, was du lieb hast, rauben,
in ihrer Götzen Heimat ziehen
und dort vor ihnen prahlen?
Was hab ich deinem hehren Namen angetan?
2
Da sprach der Herr zu mir:
Mein Name währt,
mein Ruhm in alle Ewigkeit;
doch mein Gericht wahrt sich sein Recht zu seiner Zeit.
3
Mit eigenen Augen sollst du sehen,
daß nicht die Feinde Sion selbst zerstören
und nicht Jerusalem verbrennen;
sie dienen vielmehr nur für eine Zeit dem Richter.
4
Geh du nun fort!
Tu alles, was ich dir gesagt!
5
So ging ich fort
und nahm den Jeremias,
Iddo und Seraja,
Jabes und Gedalja
samt allen Angesehenen im Volk mit mir
und brachte sie zum Kidronbach.
Ich sagte ihnen alles,
was mir verkündet ward.
6
Sie weinen alle laut.
7
Wir sitzen dort
mit Fasten bis zum Abend.
1
Am andern Tag
umzingelte chaldäische Heeresmacht die Stadt.
Und da verließ ich, Baruch, zu der Abendzeit das Volk,
ging fort und trat zur Eiche.
2
Ich war in Kümmernis um Sions willen
und seufzte über die Gefangenschaft,
worin das Volk gekommen.
3
Sofort hebt mich ein starker Wind empor
und bringt mich oben auf die Mauer von Jerusalem.
4
Ich schaue:
Vier Engel stehen auf vier Ecken unserer Stadt,
ein jeder eine Feuerfackel in der Hand.
5
Vom Himmel kommt ein anderer Engel;
er spricht zu ihnen:
Nehmt eure Fackeln!
Doch zündet sie nicht früher an,
bis ich’s euch sage!
6
Gesandt bin ich,
zuvor der Erde anzukünden
und hier zu hinterlegen,
was mir der höchste Herr befohlen hat.
7
Ich sah ihn dann zum Allerheiligsten herniedersteigen
und dort den Vorhang an sich nehmen,
das heilige Schulterkleid,
den Sühnedeckel,
die beiden Tafeln,
der Priester heilige Gewänder,
den Rauchaltar
und achtundvierzig Edelsteine, die der Priester an sich trug,
und alle heiligen Gefäße in dem Zelt.
8
Mit lauter Stimme spricht er zu der Erde:
Erde! Erde! Erde!
Vernimm nun des allmächtigen Gottes Wort!
Nimm diese Dinge in Empfang,
die ich dir anvertraue!
Wahr sie bei dir bis auf die letzten Zeiten,
damit du nach Geheiß sie wiedergebest,
auf daß die Fremden sie nicht rauben können!
9
Gekommen ist die Zeit,
daß auch Jerusalem auf eine Zeit wird preisgegeben,
bis es dann heißt,
es werde wiederhergestellt,
und zwar für immer.
10
Da öffnete die Erde ihren Mund
und schlang sie in sich ein.
1
Dann höre ich,
wie dieser Engel zu den Engeln,
den Fackelträgern, spricht:
Beginnet jetzt!
Zerstört bis auf den Grund die Stadtmauern,
daß nicht die Feinde prahlend sagen können:
„Wir haben Sions Mauern eingerissen
und des allmächtigen Gottes Ort verbrannt“,
2
indessen ihr die Stätte nahmet,
wo ich vordem verweilt.
1
Die Engel tun, wie er sie heißt.
Als sie der Mauern Ecken sprengten,
vernahm man nach dem Fall der Mauer
noch aus dem Tempelinnern eine Stimme.
Sie rief:
2
„Ihr Feinde, dringt hinein!
Ihr Hasser, kommt herbei!
Denn, der das Haus bewacht,
hat es verlassen.“
3
Ich, Baruch, gehe fort.
4
Und der Chaldäer Heer hält seinen Einzug.
Das Heiligtum und alles ringsumher besetzen sie.
5
Dann führen sie das Volk gefangen fort
und töten manche;
den König Sedekias aber schlagen sie in Fesseln
und senden ihn zu Babels König.
1
Ich, Baruch, kam alsdann herbei
mit Jeremias, dessen Herz von Sünden rein erfunden,
und der nicht bei dem Fall der Stadt gefangen ward.
2
Und wir zerreißen unsere Gewänder
und weinen, trauern, fasten sieben Tage.
1
Da kommt nach sieben Tagen über mich das Gotteswort;
es spricht zu mir:
2
Sag Jeremias, er soll gehen
und für des Volks Gefangene