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Dieses griechisch, armenisch, slawisch und im achten Testament auch hebräisch überlieferte Werk enthält die Testamente der zwölf Stammväter Israels. Jedes Testament enthält eine Lebensgeschichte, sodann Ermahnungen und endlich Weissagungen des Patriarchen. Das Werk scheint zusammengesetzt zu sein. Die Moralpredigten, die besonders die Nächstenliebe und die Reinheit betonen, scheinen von einem Verfasser herzustammen, dem der sittliche Wandel mehr am Herzen liegt als das Zeremonialgesetz; er dürfte in Essenerkreisen zu suchen sein. Von einer zweiten jüdischen Hand stammen die Weissagungen wahrscheinlich aus der Zeit vor dem Einfall des Pompejus 63 v. Chr.; sie nennen als letzten Feind die Syrer (Napht. 5, 8) und tadeln die Spaltung des Volkes unter zwei Häuptern, d. i. Hyrkan II. und Aristobul II.
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Seitenzahl: 130
Die Testamente der zwölf Patriarchen
DIE VERLORENEN BÜCHER DER BIBEL
Die Testamente der zwölf Patriarchen
Jazzybee Verlag Jürgen Beck
86450 Altenmünster, Loschberg 9
Deutschland
ISBN: 9783849659561
www.jazzybee-verlag.de
Einführung in "Die Verlorenen Bücher Der Bibel.". 1
1. Das Testament des Ruben. 2
2. Das Testament des Simeon. 14
3. Das Testament des Levi24
Älteres Testament Levis. 49
Aramäisches Fragment49
Griechisches Fragment54
Aramäisches Fragment59
4. Das Testament des Juda. 64
5. Das Testament des Issachar92
6. Das Testament des Zabulon. 102
7. Das Testament des Dan. 115
8. Das Testament des Naphtali124
8. Das Testament Naphtalis. 136
9. Das Testament des Gad. 153
10. Das Testament des Asser163
11. Das Testament des Joseph. 172
12. Das Testament des Benjamin. 197
Erläuterungen. 210
In dieser Serie, einer der umfassendsten Sammlungen apokrypher und pseudepigraphischer Literatur, die je veröffentlicht wurde, finden sich die Kindheitsevangelien, der Brief Jesu an Abgar V., das Nikodemus-Evangelium, die Apostelgeschichte von Paulus und Thekla, die Briefe des Klemens und des Barnabas, der Hirte des Hermas und viele weitere alte Bücher, die immer noch in hohen Ehren stehen, aber letztlich nicht in die Bibel aufgenommen wurden.
Möge der Leser selbst über die Authentizität der einzelnen Werke entscheiden.
Der Herausgeber.
Über die Gesinnung
1
Abschrift des Testamentes,
die Aufträge,
die Ruben seinen Söhnen vor dem Tod im 125. Lebensjahre gab.
2
Als er zwei Jahre nach Josephs Tod krank war,
besuchten ihn seine Söhne und Enkel.
3
Er sprach zu ihnen:
Ich sterbe, meine Kinder,
und gehe meiner Väter Weg.
4
Und als er Juda, Gad und Asser, seine Brüder, sah,
sprach er zu ihnen:
Ihr Brüder, helft mir auf!
Ich möchte meinen Brüdern
und meinen Kindern sagen,
was ich im Herzen hier verborgen trage.
Ich schwinde nämlich hin.
5
Und er erhob sich, küßte sie
und sagte weheklagend:
Hört, meine Brüder!
Ihr Kinder! Horcht auf euren Vater Ruben,
auf das, was ich euch anbefehle!
6
Beim Himmelsgott beschwör ich euch,
daß ihr nicht in den Jugendsünden
und nicht in Unzucht wandelt,
der ich mich hingegeben
und meines Vaters Jakob Bett befleckt.
7
Ich sage euch:
Er schlug mich ganz gewaltig an den Lenden sieben Monde.
Und hätte nicht mein Vater Jakob
zum Herrn für mich gebetet,
ich wär gestorben.
Der Herr wollt mich hinwegraffen.
8
Ich war an dreißig Jahre alt;
da tat ich Übles vor dem Herrn.
Und sieben Monate war ich zum Sterben krank.
9
Und ich bereute es mit festem Vorsatz vor dem Herrn
durch sieben Jahre.
10
Ich trank nicht Wein, nicht Bier;
auch Fleisch kam nicht in meinen Mund;
ich aß kein süßes Brot.
Dagegen trauerte ich meiner Sünde wegen;
sie war so groß
und Ähnliches noch nie in Israel geschehen.
1
Nun hört mich Kinder,
was ich in meiner Buße
von jenen sieben Irrtumsgeistern sah!
2
Dem Menschen sind von Beliar sieben Geister mitgegeben;
sie sind die Führer bei den Jugendstreichen. -
3
Es wurden bei der Schöpfung sieben Geister ihm gegeben,
daß jedes Menschenwerk darauf beruhe.
4
Der erste ist der Geist des Lebens;
mit ihm ist die Natur geschaffen.
Der zweite ist der Geist des Blickes,
wodurch der Wunsch entsteht.
5
Der dritte ist der des Gehörs,
wodurch der Unterricht erfolgt.
Der vierte ist der des Geruchs,
womit die Lust verbunden ist,
den Atem und die Lust in sich zu ziehen.
6
Der fünfte ist der Geist der Rede,
wodurch Erkenntnis kommt.
7
Der sechste ist der des Geschmacks,
womit man Speis und Trank genießt
und Kraft erlangt;
denn in der Nahrung ruht die Stärke.
8
Der siebte ist die Kraft des Zeugens und des Beiwohnens;
die Sünde dringt dabei durch Wollust ein.
9
Deshalb ist dieser auch der letzterschaffene,
der erste aber in der Jugend,
von Torheit voll.
Er führt den Jüngling, einem Blinden gleich, zur Grube,
gleich einem Tier zum Abgrund.
1
Bei allen diesen ist der Geist des Schlafs als achter;
mit diesem ward Verzückung der Natur geschaffen,
zugleich des Todes Bild.
2
Und diesen Geistern ist der Geist des Irrtums beigemischt. –
3
Der erste Geist der Buhlerei
beruht auf der Natur und auf den Sinnen.
Der zweite ist der Geist der Unersättlichkeit des Bauchs.
4
Der dritte ist der Geist des Streites in der Leber und der Galle.
Der vierte ist der Geist der Ziererei und Schmeichelei,
um aufzufallen und um hübsch zu scheinen.
5
Der fünfte ist des Hochmuts Geist,
um stolz und hochmütig zu sein.
Der sechste ist der Geist der Lüge,
der auf Verderben sinnt
und Eifer zeigt,
den Feind und Gegner zu betrügen
und sich vor Freund und Anverwandten zu verbergen.
6
Der siebte ist der Geist des Unrechts,
wodurch die Diebstähle und Räubereien erfolgen,
um seines Herzens Lust zu stillen.
Er wirkt in dem Vereine mit den andern Geistern Unrecht
durch Annahme von Gaben.
7
Der Geist des Schlafs, der achte Geist,
gesellt sich allen diesen bei;
er ist ein Geist des Irrtums und der Phantasie.
8
Und so geht jeder junge Mann zugrund.
Verdunkelt er nun vor der Wahrheit den Verstand,
dann fehlt ihm die Erkenntnis im Gesetze Gottes
und er gehorcht nicht seiner Väter Mahnungen.
So litt auch ich in meiner Jugend.
9
Nun, Kinder, liebt die Wahrheit!
Dann schätzt sie euch.
Hört auf die Worte eures Vaters Ruben!
10
Betrachtet niemals eines Weibes Angesicht!
Seid nie allein mit einer Ehefrau!
Gebt euch nicht ab mit Weibersachen!
11
Hätt ich die Balla nicht gesehen,
wie sie an einem stillen Orte badete,
so hätt ich niemals jene große Missetat begangen.
12
Doch nahm mein Sinn die Weibesnacktheit wahr
und diese ließ mich nicht mehr schlafen,
bis ich die Greueltat begangen.
13
Mein Vater Jakob ging zu seinem Vater Isaak,
indessen wir in Gader waren,
ganz nah bei Ephrata des Hauses Betlehem.
Und Balla lag in Trunkenheit,
im Schlafgemache unverhüllt.
14
Ich ging hinein, sah ihre Nacktheit
und tat die Sünde.
Dann ging ich wieder fort
und ließ sie schlafend dort.
15
Doch sogleich offenbarte Gottes Engel
dem Vater Jakob meine Freveltat.
Er kam zurück, voll Trauer über mich
und er berührte sie nicht weiter mehr.
1
Beachtet also nicht der Weiber Schönheit!
Merkt nicht auf ihre Taten!
In Herzenseinfalt,
in Furcht des Herrn, so wandelt
und müht euch ab mit Arbeiten!
Beschäftigt euch mit Wissenschaften,
mit euren Herden,
bis daß der Herr ein Weib euch gibt,
so wie er will,
daß ihr nicht leidet so wie ich.
2
Bis zu dem Todestage unseres Vaters
besaß ich nimmermehr den Mut,
in Jakobs Angesicht zu schauen,
auch nicht, mit einem meiner Brüder mich zu unterhalten,
der Schande wegen.
3
Und mein Gewissen quält mich wegen meiner Sünde bis zu dieser Stunde.
4
Mich aber tröstete mein Vater
und betete für mich zum Herrn,
daß mich der Zorn des Herrn verließe,
wie mir der Herr es zeigte.
Seit damals hütete ich mich selber in Gedanken
und sündigte nicht mehr.
5
Deshalb bewahret, meine Kinder,
was ich euch anbefehle!
Dann werdet ihr nie sündigen.
6
Denn ein Verderben für die Seele ist die Buhlerei;
sie trennt von Gott
und führt zu Götzenbildern hin.
Sie ist’s, die den Verstand und die Vernunft verwirrt;
sie führt die jungen Männer in die Unterwelt vor ihrer Zeit.
7
Die Buhlerei hat viele schon zugrund gerichtet.
Ist einer hochbetagt selbst oder hochgeboren,
reich oder arm,
so macht sie ihn zur Schmach und zum Gespött
bei Beliar und den Menschenkindern.
8
Weil Joseph sich vor jedem Weib gehütet
und seinen Sinn von aller Buhlerei sich rein erhalten,
fand er vor Gott und Menschen Gnade.
9
Denn vieles tat ihm die Ägypterin;
sie rief die Zauberer herbei
und gab ihm Liebestränke.
Doch seiner Seele Vorsatz ließ die böse Lust nicht zu.
10
So rettete ihn meiner Väter Gott
von jedem Übel und geheimem Tod.
11
Bezwingt die Buhlerei nicht euren Sinn,
so kann auch Beliar euch nicht bezwingen.
1
Schlecht sind die Weiber, meine Kinder;
besitzen sie nicht über einen Mann Gewalt noch Macht,
dann suchen sie durch Reize ihn zu locken.
2
Und wen sie nicht durch Reize zwingen können,
den zwingen sie durch List.
3
Auch über diese sprach zu mir des Herren Engel
und lehrte mich,
daß Weiber mehr dem buhlerischen Geiste unterliegen,
denn als der Mann.
Sie schmieden in dem Herzen Ränke gegen Männer.
Zuerst verwirren sie durch Schmuck die Sinne
und streuen durch der Augen Blick das Gift hinein;
dann fangen sie sie durch die Tat.
4
Ein Weib kann einen Mann sonst nie bezwingen.
5
Flieht, meine Kinder, doch die Buhlerin!
Verbietet euren Weibern, euren Töchtern,
die Häupter und das Angesicht zu schmücken!
Denn jedes Weib, das darin listig handelt,
verfällt der ewigen Strafe.
6
Sie haben auch die Wächter vor der Sintflut so bezaubert.
Es sahen jene sie beständig an
und gierten so nach ihnen.
Und so empfingen sie in ihrem Sinn die Tat
und wandelten sich selbst in menschliche Gestalten.
Und wohnten jene Weiber ihren Männern bei,
dann kamen sie und zeigten sich.
7
Die Weiber aber sehnten sich in ihrem Sinn nach ihren Scheingestalten
und sie gebaren Riesen;
denn ihnen zeigten sich die Wächter
als bis zum Himmel reichend.
1
Nehmt euch vor Buhlerei in acht!
Wollt ihr in eueren Gedanken rein verbleiben,
dann hütet eure Sinne
vor jedem Weib!
2
Doch auch den Weibern sagt,
sie sollen nicht mit Männern sich verbinden,
damit sie rein auch selbst in der Gesinnung seien!
3
Wird auch die Sünde nicht vollbracht,
so sind die ständigen Zusammenkünfte
für jene eine unheilbare Krankheit,
für uns dagegen eine ewige Schmach vor Beliar.
4
Die Buhlerei hat nicht Verstand
noch Frömmigkeit bei sich;
in ihrer Gier wohnt jede Eifersucht.
5
Deswegen seid nicht eifersüchtig auf die Söhne Levis
und sucht sie nicht zu übertreffen!
Doch ihr vermöget’s nicht.
6
So wird denn Gott sie rächen.
Ihr sterbet eines schlimmen Todes.
7
Der Herr gab Levi ja die Herrschaft,
[und Juda, wie auch mir mit ihnen,
und Dan und Joseph sollen Herrscher sein!]
8
Deshalb befehl ich euch, auf Levi hinzuhören;
er kennt ja das Gesetz des Herrn,
gibt Weisung fürs Gericht
und opfert für ganz Israel,
bis daß die Zeiten sich vollenden,
wo der gesalbte Hohepriester kommt,
von dem der Herr gesprochen.
9
Und nun beschwör ich euch beim Gott des Himmels,
nur Wahres auszusagen,
ein jeder über seinen Nächsten.
10
In Herzensdemut naht euch Levi,
daß Segen ihr aus seinem Mund empfanget!
11
Er selbst wird Israel den Segen spenden
und Juda;
denn diesen hat der Herr zum Völkerherrscher auserwählt.
12
Vor seiner Stärke sollt ihr niederfallen;
er wird für euch in sichtbaren und unsichtbaren Kriegen eintreten
und ewig König bei euch sein.
1
Und Ruben starb,
nachdem er seinen Söhnen solches anbefohlen.
2
Sie legten ihn in einen Sarg,
bis sie ihn aus Ägypten brachten.
Und sie begruben ihn zu Hebron in der Doppelhöhle,
worin auch seine Väter liegen.
Über den Neid
1
Abschrift der Worte,
die Simeon zu seinen Söhnen sprach,
bevor er starb im 120. Lebensjahr,
im gleichen Jahr wie Joseph.
2
In seiner Krankheit suchten sie ihn auf;
da nahm er alle Kraft zusammen,
und setzte sich zurecht
und küßte sie und sprach:
1
Hört, Kinder!
Hört euren Vater Simeon,
was er auf seinem Herzen trägt!
2
Ich ward als meines Vaters Jakob zweiter Sohn geboren
und meine Mutter Lea hieß mich Simeon;
es hatte ja der Herr ihr Beten freundlich aufgenommen.
3
Ich ward sehr stark.
Ich scheute keine Mühe
und schrak vor keiner Heldentat zurück.
4
Mein Herz war fest
und meine Leber unbeugsam,
mein Eingeweide ohne Mitgefühl.
5
Denn auch die Tapferkeit wird von dem Höchsten
in Seel und Leib den Menschen eingeflößt.
6
Zu jener Zeit ward ich auf Joseph eifersüchtig;
denn unser Vater liebte ihn.
7
Und so verhärtete ich meine Leber gegen ihn,
um ihn zu töten;
des Irrtums Herrscher, der den Geist der Eifersucht mir sandte, verblendete mich im Verstand,
daß ich nicht seiner achtete,
wie eines Bruders,
und meinen Vater Jakob nicht verschonte.
8
Jedoch sein Gott und seiner Väter Gott,
der seinen Engel sandte,
befreite ihn aus meinen Händen.
9
Ich ging nach Sichem,
um für die Herden Melde herzuschaffen,
und Ruben nach Dotham,
wo unser Lebensmittellager war.
Und da verkaufte unser Bruder Juda ihn an Ismaeliten.
10
Als Ruben davon hörte, ward er traurig.
Er wollte ihn ja retten und zum Vater bringen.
11
Ich aber wurde zornig über Juda,
weil er ihn lebend fortgelassen.
Ich zürnte ihm fünf Monde lang.
12
Da fesselt mich der Herr
und hindert mich an dem Gebrauch der Hände,
war meine rechte Hand doch sieben Tage halbverdorrt.
13
Und ich erkannte, Kinder,
daß mich dies Josephs wegen traf.
So tat ich Buße, klagte, bat den Herrn,
daß meine Hand er wiederherstelle
und daß ich frei von jeglicher Befleckung würde,
von Neid und jeder Unbesonnenheit.
14
Ich wußte ja,
daß ich vorm Herrn und meinem Vater Jakob
des Bruders Joseph wegen eine böse Tat beging,
als ich ihn so beneidete.
1
Nun, Kinder, wahrt euch vor des Irrtums und des Neides Geistern!
2
Der Neid beherrscht des Menschen innere Gesinnung
und hindert ihn am Essen, Trinken und am Gutestun.
3
Er redet stets ihm ein,
er solle den Beneideten beiseite schaffen.
Und der Beneidete blüht allezeit;
der Neider aber schwindet mählich hin.
4
Zwei Jahre quält ich in der Furcht des Herrn
durch Fasten meine Seele.
Da sah ich ein,
daß nur durch Gottesfurcht Erlösung von dem Neide wird.
5
Nimmt einer zu dem Herrn die Zuflucht,
so läuft von ihm der böse Geist hinweg;
sein Sinn wird leicht.
6
Mit dem Beneideten hat er hinfort noch Mitleid,
verzeiht den Feinden.
So löst er sich vom Neid.
1
Mein Vater frug mich, wie’s mir sei;
er sah ja, daß ich mürrisch war.
Ich sprach: Ich leide an der Leber.
2
Ich war ja mehr als alle traurig,
weil ich die Schuld an dem Verkaufe Josephs trug.
3
Wir gingen nach Ägypten.
Da ließ er mich wie einen Kundschafter in Ketten legen.
Und ich sah ein,
daß ich mit vollem Rechte litt,
und ward betrübt.
4
Doch Joseph war ein guter Mann
und hatte Gottes Geist in sich;
mitleidig und barmherzig,
trug er mir nicht das Böse nach;
er liebte mich den andern Brüdern gleich.
5
Nun, meine Kinder,
bewahret euch vor aller Eifersucht und allem Neid
und wandelt in der Seele Einfalt und in gutem Herzen!
Gedenket eures Vaters Bruder,
damit auch Gott euch Gnade gebe
und Herrlichkeit und Segen über eure Häupter,
wie ihr an ihm gesehen!
6
Er machte uns die ganze Zeit hindurch
ob dieses Vorfalls keinen Vorwurf;
er liebte uns wie sich
und mehr als seine Kinder.
Er ehrte uns
und gab uns allen Reichtum, Vieh und Früchte.
7
Nun, meine lieben Kinder!
Liebt, jeglicher aus gutem Herzen, seinen Bruder!
Entfernt von euch den Geist des Neides!
8
Denn dieser macht die Seele zornig,
verdirbt den Leib,
verursacht Zorn und im Gemüte Kampf
und reizt bis in das Blut hinein,
zerrüttet die Gedanken,
läßt nicht den Geist im Menschen mitwirken.
Doch raubt er auch den Schlaf,
verwirrt die Seele
und macht den Körper zittern.
9
Denn auch im Schlaf
berückt ihn und verzehrt ein böser Eifer,
verwirrt durch böse Geister seine Seele,
versetzt in Schrecken seinen Leib,
benimmt ihm den Verstand
und zeigt den Menschen sich als bösen Geist voll Gift.
1
Deshalb war Joseph lieblich von Gestalt
und schön von Angesicht;
es hatte über ihn nichts Böses Macht.
Denn ein verwirrter Geist zeigt sich im Angesicht.
2
Nun, meine Kinder!
Macht eure Herzen gut vorm Herrn
und vor den Menschen eure Wege ehrlich!
Dann findet ihr vor Gott und Menschen Gnade.
3
Und hütet euch vor Buhlerei!
Die Buhlerei ist ja die Mutter alles Übels;
sie trennt von Gott und führt zu Beliar.
4
Ich sah in einer Schrift des Buches Henoch,
daß eure Söhne wie auch ihr durch Buhlerei umkommet,
und daß sie mit dem Schwert an Levi übel handeln.
5
Doch sie vermögen gegen Levi nichts;
er führt den Krieg des Herrn,
6
besiegt all eure Scharen.
Sie werden dann, nur wenige,
in Levi und in Juda aufgeteilt,
und keiner kommt von euch zur Herrschaft.
Dies weissagte mein Vater Jakob schon in seinem Segen.
1
Ich hab euch alles das gesagt,
damit ich ohne Schuld an eurer Sünde sei.
2
Legt ab den Neid und jegliche Verstocktheit,
dann blühen einer Rose gleich in Israel die Gebeine mein,
wie eine Lilie mein Fleisch in Jakob!
Mein Duft gleicht dem des Libanon;
mein Stamm mehrt sich in Ewigkeit wie heilige Zedern,
und seine Zweige reichen weit hinaus.
3
Doch Kanaans Stamm kommt um;
von Amalek bleibt nichts mehr da;
auch alle Kappadozier gehen zugrund.
und die Chittiter werden alle ausgetilgt.
4
Vergehen wird das Land des Cham
und jeglich Volk kommt um.
Dann ruht die ganze Erde von dem Aufruhr aus,
vom Kriege unterm Himmel alle Welt.
5
Dann wird des Allerhöchsten Name hochgepriesen;
denn Gott, der Herr, erscheint auf Erden
und rettet selbst die Menschen.
6
Zertreten werden dann des Irrtums Geister insgesamt
und Menschen herrschen über böse Geister.
7
Dann steh ich mit Frohlocken auf
und preis den Höchsten wegen seiner Wunderwerke.
[Denn Gott nimmt einen Körper an
und ißt mit Menschen
und er erlöset sie.]
1
Nun, meine Kindlein, folget Levi wie auch Juda!
Erhebt euch niemals gegen diese beiden Stämme!
Aus ihnen sproßt euch Gottes Heil.
2
Denn es erweckt der Herr aus Levi einen Hohenpriester,
aus Juda einen König,
[Gott und Mensch].
Er rettet [alle Heiden]
[und] Israels Geschlecht.
3
Deshalb geb ich euch die Befehle,
daß ihr sie euren Kindern anbefehlet,
sie sollen es für ihre Kinder aufbewahren.
1
Und Simeon entschlief zu seinen Vätern, 120 Jahre alt,
nachdem er dieses seinen Söhnen anbefohlen.
2
Sie legten ihn in einen Sarg von Holz,
daß sie nach Hebron die Gebeine führen könnten.
Sie brachten ihn auch insgeheim in dem Ägypterkrieg hinauf.
3
Doch in den königlichen Schatzkammern
bewachten die Ägypter die Gebeine Josephs.
4
Die Zauberer verrieten ihnen nämlich,
beim Auszug der Gebeine Josephs