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Das Buch stammt aus jüdischen Kreisen; die griechische Übersetzung zeigt unverkennbar hebräische Färbung. Es ist ein Versuch, die nichtjüdische Welt durch Darstellung der jüdischen Ahnen als physische und sittliche Helden zu gewinnen. Näher hin auf essenische Kreise weist die Bezeichnung der "Gottesfürchtigen" als Männer, die "nie Böses mit Bösem vergelten und sich hüten, jemand wehe zu tun" 28, 5. Auch die besondere Hervorhebung der Jungfräulichkeit und der Keuschheit bei den Gottesfürchtigen weist auf Essener hin, ebenso der Gebrauch der weißen Kleidung und der Siebenzahl.
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Seitenzahl: 66
Joseph und Asenath
DIE VERLORENEN BÜCHER DER BIBEL
Joseph und Asenath
Jazzybee Verlag Jürgen Beck
86450 Altenmünster, Loschberg 9
Deutschland
ISBN: 9783849659486
www.jazzybee-verlag.de
Einführung. 1
1. Kapitel: Asenath. 2
2. Kapitel: Asenaths Schmuck und Wohnung. 4
3. Kapitel: Josephs Ankunft7
4. Kapitel: Asenath und ihre Eltern. 9
5. Kapitel: Josephs Besuch. 12
6. Kapitel: Josephs Eindruck auf Asenath. 14
7. Kapitel: Josephs Eintritt ins Haus ihrer Eltern. 16
8. Kapitel: Josephs Begegnung mit Asenath. 18
9. Kapitel: Josephs Abreise. 21
10. Kapitel: Asenaths Reue. 22
11. Kapitel: Asenaths Bekehrung. 26
12. Kapitel: Asenaths Gebet30
13. Kapitel: Asenaths Gebet34
14. Kapitel: Des Erzengels Michael Besuch. 37
15. Kapitel: Michaels Aussprache. 40
16. Kapitel: Die wunderbare Speise. 44
17. Kapitel: Michaels Segen. 49
18. Kapitel: Josephs und Asenaths Verlobung. 52
19. Kapitel: Josephs zweiter Besuch. 55
20. Kapitel: Das Gastmahl58
21. Kapitel: Josephs und Asenaths Hochzeit60
22. Kapitel: Asenath bei Jakob. 62
23. Kapitel: Asenaths Bedrohung. 65
24. Kapitel: Verschwörung gegen das junge Paar69
25. Kapitel: Attentat auf Pharao. 74
26. Kapitel: Asenaths Rettung. 76
27. Kapitel: Der Kampf78
28. Kapitel: Asenaths Großmut80
29. Kapitel: Ende. 84
Erläuterungen. 86
In dieser Serie, einer der umfassendsten Sammlungen apokrypher und pseudepigraphischer Literatur, die je veröffentlicht wurde, finden sich die Kindheitsevangelien, der Brief Jesu an Abgar V., das Nikodemus-Evangelium, die Apostelgeschichte von Paulus und Thekla, die Briefe des Klemens und des Barnabas, der Hirte des Hermas und viele weitere alte Bücher, die immer noch in hohen Ehren stehen, aber letztlich nicht in die Bibel aufgenommen wurden.
Möge der Leser selbst über die Authentizität der einzelnen Werke entscheiden.
Der Herausgeber.
1
Am fünften Tag des zweiten Monats,
im ersten Jahr der sieben fetten Jahre
bestellte Pharao den Joseph
zu einem Rundgang durch Ägyptens Lande insgesamt.
2
So kam er denn am achtzehnten des vierten Mondes
des ersten Jahrs in das Gebiet von Heliopolis
und sammelte das Korn der Gegend ein,
dem Sand am Meere gleich.
3
Da war ein Mann in jener Stadt
mit Namen Pentephres;
der war ein Priester zu Heliopolis
und ein Satrap des Pharao
und Oberhaupt all der Satrapen und der Fürsten Pharaos.
Und dieser Mann war unermeßlich reich,
klug, milde,
des Pharao Berater,
als Klügster aller Fürsten Pharaos.
4
Er hatte eine Tochter Asenath mit Namen,
Jungfrau von achtzehn Jahren,
schlank, blühend,
viel schöner als des Landes Jungfrauen all.
5
Ja, Asenath glich keinesfalls ägyptischen Jungfrauen;
sie glich vielmehr den Töchtern der Hebräer allenthalben;
sie war so schlank wie Sara,
so blühend wie Rebekka,
so schön wie Rachel.
6
Und ihrer Schönheit Ruf erging ins ganze Land,
ja bis zum End der Welt;
der Großen und Satrapen Söhne alle
begehrten sie deshalb zu freien,
ja selbst die Königssöhne,
die jungen und die kräftigen,
und ihretwegen war ein großer Streit bei ihnen
und sie versuchten, gegenseitig sich schon zu bekämpfen.
7
Des Pharao Erstgeborener hörte auch von ihr.
er bat den Vater, diese ihm zum Weib zu geben.
Er sprach zu ihm:
Mein Vater! Gib zum Weib mir Asenath,
die Tochter Pentephres,
des ersten Mannes zu Heliopolis!
8
Da sprach sein Vater Pharao zu ihm:
Warum suchst du ein Weib dir aus,
das tiefer steht als du,
zumal du König dieses ganzen Landes wirst?
9
Ist nicht des Moabkönigs Joakim Tochter dir verlobt?
Ja, die gibt eine Königin,
ist sie doch über alle Maßen schön.
Die nimm dir doch zum Weib!
1
Doch Asenath war jeder Mann zum Ekel und zuwider
in ihrem unnahbaren Stolz;
kein Mann bekam sie je zu sehen;
denn Pentephres besaß an seinem Hause einen Turm,
gar groß und hoch,
und oben auf dem Turme war ein Söller mit zehn Zimmern.
2
Das erste Zimmer war gar groß und prächtig,
mit Purpursteinen ausgelegt;
aus edlen, bunten Steinen waren seine Wände;
des Zimmers Decke war aus Gold.
3
Zahllose Götter der Ägypter, goldene und silberne,
befanden sich in diesem Zimmer
und Asenath verehrte diese alle voller Furcht
und brachte ihnen täglich Opfer dar.
4
Im zweiten Zimmer war der ganze Schmuck der Asenath
samt den Behältern;
drin war viel Gold und Silber,
unzählig goldgewirkte Kleider
und auserlesene, kostbare Steine
und feine leinene Gewänder;
auch aller andre Jungfrauenschmuck war hier.
5
Die Vorratskammer Asenaths war in dem dritten Zimmer,
das alle Güter dieser Welt enthielt.
6
und in den andern sieben Zimmern wohnten sieben Jungfrauen,
die Asenath bedienten,
und jede hatte ein besonderes Zimmer;
sie aber waren gleichen Alters,
mit Asenath in einer Nacht geboren;
sie liebte sie gar sehr;
sie waren wunderschön,
den Himmelssternen gleich;
nie sprach ein Mann mit ihnen, noch ein Knabe.
7
Drei Fenster waren in dem großen Zimmer Asenaths,
wo ihre Jungfrauschaft gehegt ward und gepflegt;
das erste Fenster war sehr groß
und schaute auf den Hof nach Osten,
das zweite nach dem Süden,
das dritte auf die Straße.
8
Ein golden Bett stand in dem Zimmer gegen Osten;
das Lager war mit goldgewirktem Purpur ausgelegt,
aus Scharlach und aus feinem Linnenstoff gewoben.
9
In diesem Bett schlief Asenath allein;
nie lag ein Mann darin,
noch je ein andres Weib,
als Asenath allein.
10
Ein großer Hof lief um das Haus herum
und um den Hof ging eine hohe Mauer,
erbaut aus großen Quadersteinen.
11
Vier Pforten waren in dem Hof,
mit Eisen wohl beschlagen;
an diesen wachten achtzehn junge, kräftige Bewaffnete
und in dem Hofe an der Mauer wuchsen Bäume,
kostbare aller Art
und alle früchtereich,
zur Erntezeit mit reifen Früchten.
12
Zur Rechten in dem Hof war eine reiche Wasserquelle
und unter diesem Quell war ein Behälter, gar nicht klein,
der dieser Quelle Wasser in sich nahm,
von wo er, einem Flusse gleich,
durch jenes Hofes Mitte floß
und jenes Hofes Früchte all bewässerte.
1
Am achtundzwanzigsten des vierten Mondes
im ersten Jahr der sieben fetten Jahre
kam Joseph ins Gebiet von Heliopolis
und sammelte das Korn der Gegend ein.
2
Als Joseph dieser Stadt sich näherte,
entsandte er zwölf Männer vor sich her
zu Pentephres, dem Priester von Heliopolis,
und ließ ihm sagen:
Ich kehre heute bei dir ein,
dieweil es Mittag ist und Zeit zum Speisen;
auch ist die Sonnenhitze groß;
drum möcht ich unter deines Hauses Dache mich erquicken.
3
Als Pentephres dies hörte,
freut er sich sehr und spricht:
Gepriesen sei der Herr, der Gott des Joseph!
Mein Herr! Für würdig hält mich Joseph.
4
Und Pentephres berief den Aufseher des Hauses
und sprach zu ihm:
Setz schnell mein Haus instand
und richt ein Gastmahl her,
weil Joseph, Gottes Held, heut zu uns kommt!
5
Als Asenath vernahm,
der Vater und die Mutter kämen von dem Erbgut heim,
sprach sie voll Freude:
Ich gehe
und will den Vater und die Mutter sehen,
weil sie von unserm Erbgut kommen;
es war zur Erntezeit.
6
Dann eilte Asenath ins Zimmer,
wo ihre Kleider lagen,
und zog ein feines Linnenkleid,
aus Scharlach und aus Gold gewirkt, sich an,
mit einem goldnen Gürtel,
und an den Armen trug sie Spangen,
und an den Beinen goldne Binden
und um den Hals wertvollen Schmuck und seltene Steine.
die allseitig geschliffen waren,
dazu die Namen der ägyptischen Götter trugen,
die allenthalben eingegraben waren
auf Spangen und auf Steinen.
Sie setzte einen Turban sich aufs Haupt,
band um die Schläfen sich ein Diadem,
verhüllte ihren Kopf mit einem Schleier.
1
So ging sie aus dem Söller auf der Treppe schnell hinab
und kam zu Vater und zu Mutter
und grüßte sie;
da freute Pentephres mit seinem Weibe
sich über ihre Tochter Asenath gar sehr,
weil sie sie sahen so geschmückt und so geziert,
wie eine Gottesbraut.
2
Da holten sie hervor,
was sie aus ihrem Erbgut Gutes eingeheimst,
und schenkten dieses ihrer Tochter,
und Asenath erfreute sich an all dem Guten,