Diverse apokryphe Schriften, Band 2 - Paul Rießler - E-Book

Diverse apokryphe Schriften, Band 2 E-Book

Paul Rießler

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Beschreibung

Dieser Sammelband apokrypher Schriften enthält folgende Werke: Ezechiel der Prophet, Ezechiel der Tragiker, die Fastenrolle, das Gebet des Manasse, die Himmelfahrt des Isaias, Jannes und Mambres, das Leben Adams und Evas, das Prophetenleben, Orpheus, der Rest der Worte Baruchs, Philo der Ältere, Phokylides, Aeschylus 1–12 und Eupolemus.

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Diverse apokryphe Schriften Band 2

 

DIE VERLORENEN BÜCHER DER BIBEL

 

 

 

 

 

 

Diverse apokryphe Schriften, Band 2    

Jazzybee Verlag Jürgen Beck

86450 Altenmünster, Loschberg 9

Deutschland

 

ISBN: 9783849659608

 

www.jazzybee-verlag.de

[email protected]

 

 

INHALT:

Einführung in "Die Verlorenen Bücher Der Bibel.". 1

Ezechiel der Prophet2

Ezechiel der Tragiker9

Die Fastenrolle. 38

27. Gebet des Manasse. 44

Himmelfahrt des Isaias. 48

Jannes und Mambres. 56

Leben Adams und Evas58

Prophetenleben. 79

Orpheus. 94

Rest der Worte Baruchs. 99

Philo der Ältere. 132

Phokylides. 136

Aeschylus 1–12. 164

Eupolemus. 167

 

 

EINFÜHRUNG IN "DIE VERLORENEN BÜCHER DER BIBEL."

 

In dieser Serie, einer der umfassendsten Sammlungen apokrypher und pseudepigraphischer Literatur, die je veröffentlicht wurde, finden sich die Kindheitsevangelien, der Brief Jesu an Abgar V., das Nikodemus-Evangelium, die Apostelgeschichte von Paulus und Thekla, die Briefe des Klemens und des Barnabas, der Hirte des Hermas und viele weitere alte Bücher, die immer noch in hohen Ehren stehen, aber letztlich nicht in die Bibel aufgenommen wurden.

Möge der Leser selbst über die Authentizität der einzelnen Werke entscheiden.

Der Herausgeber.

 

Ezechiel der Prophet

1. Kapitel: Das Endgericht

1

Ich möchte nicht mit Stillschweigen übergehen,

was der Prophet Ezechiel in seinem apokryphen Werk

über die Auferstehung sagt:

deshalb will ich es hieher setzen.

2

Er spricht von dem gerechten Gericht,

das Leib und Seele gemeinsam trifft,

und benützt dabei ein Gleichnis.

3

Ein König hatte in seinem Reiche nur Krieger,

abgesehen von zwei Bürgerlichen,

einem Lahmen und einem Blinden.

4

Jeder der beiden saß für sich da

und wohnte auch für sich allein.

5

Da bereitete der König für seinen Sohn eine Hochzeit

und lud dazu alle in seinem Reiche ein;

6

nur die beiden Bürgerlichen überging er,

den Lahmen und den Blinden.

7

Da wurden sie erbost

und beschlossen, dem König einen Streich zu spielen.

8

Der König besaß nun einen Park

und da sprach der Blinde aus der Ferne zu dem Lahmen:

9

Wie nahm sich unser Brotbrechen aus

neben den Massen, die zur Fröhlichkeit geladen waren?

10

Komm doch!

Weil er uns also tat,

so wollen wir uns an ihm rächen.

11

Da fragte der andere:

Wie denn?

12

Er sprach:

Wir wollen in seinen Park gehen

und dort die Paradiesesfrüchte stehlen.

13

Da fragte jener:

Wie kann ich das?

Ich bin ja lahm und kann nicht gehen.

14

Da sagte der Blinde:

Kann ich irgend etwas tun,

ohne zu sehen, wohin ich gehe?

Komm! Wir wollen eine List anwenden.

15

Da rupfte jener Gras in seiner Nähe aus,

flocht einen Strick

und warf ihn dem Blinden zu und sprach:

Fasse und komm an dem Strick zu mir her!

16

Er tat nun, wie er aufgefordert war,

und als er ankam, sagte jener:

17

Komm! Gib mir deine Füße und trage mich!

Ich gebe dir meine Augen;

so leite ich dich von oben her recht und gut.

18

Sie taten so

und stiegen in den Park hinab.

19

Ob sie nun dort frevelten oder nicht,

jedenfalls wurden ihre Spuren im Parke sichtbar.

20

Die Hochzeitsgäste wollten sich nun erlustigen

und gingen in den Park hinab.

21

Da fanden sie die Fußspuren im Park

und staunten darüber.

22

Sie meldeten es dem König und sagten:

In deinem Reiche gibt es nur Soldaten,

keine Bürgerlichen.

Woher rühren im Park die Spuren Bürgerlicher?

23

Da wunderte er sich.

24

Dies sagt das Gleichnis des apokryphen Buches wie von einem Menschen,

weil es in Bildern redet;

in Wirklichkeit weiß Gott alles.

25

Er ließ nun, wie es weiter heißt, den Lahmen und den Blinden holen.

26

Da fragte er den Blinden:

Bist du nicht in den Park hinabgegangen?

27

Da sagte er: Ach Herr!

Du siehst doch unser Unvermögen;

du weißt doch, daß ich keinen Schritt weit sehe.

28

Da ging er zum Lahmen und fragte ihn:

Bist du in meinen Park hinabgegangen?

29

Da gab dieser zur Antwort:

Herr! Du willst meine Seele wegen des Unvermögens erbittern.

30

Da setzt nun das Gericht aus.

31

Was tut aber der gerechte Richter?

32

Er weiß, wie sich die beiden zusammentaten;

er setzt den Lahmen auf den Blinden

und läßt die beiden mit Ruten streichen.

33

Da können sie es nicht mehr leugnen.

34

Jeder beschuldigt den andern.

35

Der Lahme sagt zum Blinden:

Hast nicht du mich fortgetragen?

36

Und der Blinde sagte zum Lahmen:

Warst nicht du mein Augenlicht?

37

So ist der Leib mit der Seele

und die Seele mit dem Leib

zu gemeinsamer Tätigkeit verbunden.

38

Und das Endgericht ergeht über beide,

den Leib und die Seele,

da sie beide an guten und bösen Werken

gleich teilhaben.

 

2. Kapitel: Das Gericht

1

Wie ich euch antreffe,

so richte ich auch danach,

sagt Er.

 

3. Kapitel: Ruf zur Buße

1

Bekehre dich, Haus Israel, von deinen Sünden!

2

Sag zu den Söhnen meines Volkes:

Wenn eure Sünden von der Erde bis zum Himmel reichen

und wenn sie röter wären als der Scharlach

und schwarzer als ein Sack,

und kehret euch zu mir aus eurem ganzen Herzen

und sprechet: Vater!

alsdann willfahr ich euch wie einem heiligen Volk.

 

4. Kapitel: Sprichwort

1

Es wirft eine Kuh

und man sagt,

sie tat es nicht.

 

 

Erläuterungen

 

Ein zweites Buch des Propheten Ezechiel wird von Fl. Josephus Ant. X 5, 1 erwähnt. Die Stichometrie des Nicephorus kennt eine pseudepigraphische Schrift des Ezechiel. Aus dieser Schrift sind vier Bruchstücke erhalten. Sie sind eine Probe des apokalyptischen Schrifttums, das seit der Eroberung Palästinas durch Pompejus 67 v. Chr. im Judentum entstanden ist. (Aus Schrift und Geschichte, Theol. Abh. Ad. Schlatter .. dargebracht 1922 K. Holl, Das Apokryphon Ezechiel 85 ff).

 

1: 1 s. Epiphanius Panarion haer. 64, 70, 5 f; II 515, 24 ff Holl. Der jüdische Ursprung und damit die Abfassungszeit 50 v. Chr. bis 50 n. Chr. ist durch Josephus gesichert. Der Verfasser knüpft an Ezech 34, 1 ff an und führt dieses Kapitel weiter, indem er den Propheten auch dem einzelnen, nicht bloß dem Volk, eine Auferstehung verheißt. Er schließt diese Auferstehung aus der Gewißheit, daß das Endgericht ein gerechtes sein müsse. Wirklich gerecht ist es aber nur, wenn es auch den Leib mit umfaßt. Diese Auferstehung stellt er sich aber nur als eine Wiederherstellung des früheren Körpers vor.

2: 1 s. Clemens Alex. Q D S 40, 2; III 186, 12 f. Hier wird ausgesprochen, daß das Gericht nicht mehr nach Barmherzigkeit, sondern nach strenger Gerechtigkeit erfolgt, wie in 4 Esdras, und daß das Urteil unwiderruflich ist. Das Gericht erfolgt unmittelbar nach dem Tod des Menschen.

3: 1 s. 1 Clem. 8, 3; Clem. Alex. Paedag. I 91, 2; I 143, 20. Ein allgemein jüdischer Gedanke, daß Israel von Gott erhört würde und zu ihm der Messias käme, wenn es nur wirklich Buße täte.

4: 1 Dies bezieht sich auf den verbreiteten jüdischen Glauben, wonach der Messias, kaum geboren, sofort wieder verschwindet. Bei Henoch 90, 37 erscheint der Messias als weißer Farren mit großen Hörnern und in einem Midrasch ist das Brüllen einer Kuh das Zeichen für die Ankunft des Messias.

 

 

 

Ezechiel der Tragiker

 

Auszug aus Ägypten

 

Personen des Dramas:

     Moses

     Sepphora

     Chus

     Raguel

     Gott aus dem Dornbusch

     Bote

     Kundschafter.

 

Moses:

1

Zu jener Zeit, als Jakob Kanaan verließ,

2

kam er in das Ägypterland mit siebzig Seelen.

3

Hernach erzeugte er noch viel des Volks.

4

Doch dieses lebte übel und gedrückt,

5

ward es doch bis zu dieser Zeit

6

von bösen Männern, übermächtiger Gewalt gepeinigt.

7

Es sah der König Pharao,

wie unser Volk zu großer Zahl sich mehrte;

8

da ging er gegen uns mit ränkevollen Listen vor.

9

Die armen Leute plagte er mit Ziegelstreichen

10

an großen Bauten in den Städten und an Türmen,

11

so daß sie ein gar schwer Geschick erlitten.

12

Dann sagt er zum Hebräervolk,

13

man werfe alle Knäblein in den tiefen Strom.

14

Als nun die Mutter mich gebar,

verbarg sie mich drei Monde lang;

15

doch blieb es nicht geheim, wie sie erzählte.

16

So hüllt sie mich in Kleider ein

17

und setzte mich an dem bewachsenen Stromesufer,

im tiefen Sumpfe aus.

18

Die Schwester Mariam sah aus der Ferne zu.

19

Da stieg des Königs Tochter mit der Mägde Schar hernieder,

20

im Flusse sich zu baden,

21

und sie erblickte mich

und hob mich schleunigst auf.

22

Und sie erklärt mich als Hebräerkind.

23

Da lief die Schwester Mariam schnell herbei

und sprach zu der Prinzessin:

24

Beliebt’s, so such ich schnell

dir eine Amme für das Kind aus den Hebräerinnen.

25

Die Jungfrau winkt

und schnell verkündet sie’s der Mutter

26

und schleunigst kommt die Mutter selbst herbei

27

und nimmt mich auf den Arm.

28

Da sprach des Königs Tochter:

29

Ernähre diesen, Weib,

und ich belohne dich dafür!

30

Sie legte mir den Namen Moses bei,

31

weil sie an jenes Flusses hohem Strand mich fand.

32

Als nun des Kindesalters Zeit für mich vorüber war,

33

da führte mich die Mutter zu dem Schlosse der Prinzessin;

34

dabei erzählte sie mir alles, was geschehen war,

35

und sprach mir von dem väterlichen Stamm

und was uns Gott verheißen.

36

So lange wir der Knaben frohe Zeit genossen,

37

gab sie mir königliche Speis und Unterricht,

38

als ob ich ihrem eigenen Leib entsprossen wäre.

39

Doch als der Tage Schoß gefüllet war,

40

verließ ich auch die königlichen Schlösser;

41

denn zu des Königs Werken trieb mich das Gemüt.

42

Zuerst erblickt ich zwei im Handgemenge;

43

der eine war Hebräer,

der andere vom Ägyptervolk.

44

Ich sah die beiden ganz allein,

sonst keinen andern.

45

Und da befreite ich den Bruder;

46

denn jener fiel durch meine Hand

47

und ich verscharrte ihn im Sand,

48

daß niemand uns erblicke

und diesen Mord vermelde.

49

Am andern Morgen sah ich wieder,

wie zwei desselben Stammes hadern.

50

Da sagte ich:

Was schlägst du jenen, der doch schwächer ist, als du?

51

Und jener sprach:

Wer hat dich uns zum Richter und zum Herrscher hergesandt?

52

Du darfst mich nicht so töten,

53

wie gestern den Ägyptermann.

54

Und voller Angst frug ich darauf:

Wie ward denn dies bekannt?

55

Wer hat dem König alles das so schnell gemeldet?

56

Da strebte Pharao mir nach dem Leben.

57

Als ich dies hörte, ging ich eilends fort

58

und jetzt irr ich in diesem fremden Land umher.

59

Nun seh ich sieben Jungfrauen dort.

[Nachdem er gefragt, wessen die Jungfrauen wären, erwidert]

 

Sepphora:

60

Dies ganze Land heißt, Fremdling, Libyen.

61

Bewohnt wird dies von Stämmen mancherlei Geschlechts,

62

von Äthiopen, schwarzen Angesichtes.

63

Im Lande herrscht nur einer,

der König ist und Herzog.

64

Jedoch in dieser Stadt regiert und spricht das Recht ein Priester;

65

er ist mir Vater, wie auch diesen da.

[Es wird über Sepphoras Heirat redend eingeführt]

 

Chus:

66

Du mußt mir dies, Sepphora, auch erzählen.

 

Sepphora:

67

Es gab der Vater diesem Fremdling mich zur Gattin.

[Über den von Moses geschauten Traum redend, werden eingeführt]:

 

Moses:

68

Auf einer Bergesspitze sah ich einen großen Thron,

69

der bis zum Himmel reichte.

70

Drauf saß ein Mann,

dem edelsten Geschlecht entsprossen.

71

Ein Diadem auf seinem Haupt

und in der Linken ein gewaltig Zepter,

72

so winkt er mir mit seiner Rechten.

73

Ich stellte mich vor seinen Thron.

74

Da reicht er mir das Zepter dar

75

und hieß mich seinen großen Thron besteigen.

76

Auch gab er mir sein königliches Diadem;

er selber stieg herab.

77

Darauf erblickte ich der Erde ganze Rundung,

78

zugleich der Erde Tiefen und des Himmels Höhen.

79

Da fiel der Sterne Schar mir vor die Füße

80

und alle zählt ich sie

81

und mich umgab es, wie von Sterblichen, ein Kriegerlager.

82

Und so erwacht ich aus dem Schlaf,

die Brust von Furcht bewegt.

 

Raguel

83

Es zeigte Gott dir, Fremdling, Herrliches.

84

Möcht ich noch leben, wenn ein solches Los dich trifft!

85

Denn einen großen Thron wirst du einst stürzen

86

und selber Kampfespreise austeilen

und Volkesführer sein.

87

Du schautest die bewohnte Erde ganz,

88

was unter Gottes Himmel weilt und über ihm

das heißt:

89

Du wirst erschauen,

was ist, was war und werden wird.

 

Moses:

90

Sieh da!

Was soll das Zeichen aus dem Dornbusch mir?

91

Gar wundersam und Sterblichen unglaublich ist es.

92

Denn plötzlich brennt der Strauch in hohen Flammen auf

93

und doch bleibt jedes Zweigchen unversehrt.

94

Was nun?

Ich gehe hin und schau der Wunder größtes an;

95

es weckt ja keinen Glauben bei den Menschen.

 

Gott:

96

Halt, Bester!

Komm nicht näher, Moses,

97

bevor der Füße Binden du gelöst!

98

Denn sieh!

Das Land, worauf du stehst, ist heilig

99

und dir erglänzt aus diesem Strauche Gottes Geist.

100

Faß Mut, mein Sohn!

Hör meine Worte!

101

Denn dir, dem Sterblichen ist’s unmöglich,

mein Angesicht zu schauen.

102

Doch meine Worte kannst du wohl verstehen.

103

Deshalb kam ich hieher.

104

Denn ich bin deiner Ahnväter, wie du sie nennest, Gott

105

Des Abraham, des Isaak und des Jakob Gott bin ich.

106

Und jener eingedenk

sowie auch meiner eigenen Verheißungen,

107

bin ich bereit,

mein eigenes Hebräervolk zu retten;

108

ich sehe ja die Mühsal,

das Leiden meiner Diener.

109

Eil fort

und meld mit diesen meinen Worten

110

zuerst dem ganzen Volke der Hebräer,

111

sodann dem König, wie’s von mir befohlen ward:

112

„Du sollst mein Volk aus dem Ägypterlande führen!“

 

Moses:

113

Ich bin nicht guter Rede fähig;

114

die Zunge stockt mir oft und stammelt,

115

daß ich mit meiner Sprache

in Gegenwart des Königs nicht bestehen kann.

 

Gott:

116

So sende schleunigst deinen Bruder Aaron

117

und künd ihm alles, was ich dir befahl!

118

Er selbst kann vor dem Könige die Worte sprechen.

119

So, wie du sie von uns empfängst,

vernehm er sie von dir!

120

Was hältst du in den Händen da?

Sag an geschwind!

 

Moses:

121

Ein Stab ist’s,

der für die Züchtigung der Tiere und der Menschen dient.

 

Gott:

122

Wirf ihn zu Boden!

Weich schnell von hinnen!

123

Denn eine Schlange, furchtbar, wird’s,

zum Staunen dir.

 

Moses:

124

Da liegt’s. –

O du, erbarm dich meiner!

125

Wie fürchterlich, wie ungeheuerlich!

Verschone mich!

126

Wie schaudere ich!

Wie zittern meine Glieder!

 

Gott:

127

Ach fürchte nichts!

Streck deine Hand nur aus!

128

Pack fest den Schwanz!

Dann wird’s ein Stab als wie zuvor!

129

Nun steck die Hand in deinen Schoß!

Zieh sie heraus!

 

Moses:

130

Sieh, was geschah!

Wie Schnee ward meine Hand.

 

Gott:

131

Steck in den Schoß die Hand zurück!

Dann ist sie wie zuvor.

[Es wird über die Wunder redend eingeführt.]

 

Gott:

132

Mit diesem Stabe kannst du alle Übel tun.

133

Zuerst wird eitel Blut im Strome fließen

134

und in den Quellen allen, in den Wasserflächen.

135

Dann sende ich der Frösche Menge,

sodann die Ameisen dem Land.

136

Dann streue ich des Ofens schwarze Asche hin

137

und an den Menschen brechen schreckliche Geschwüre aus.

138

Es kommt ein Fliegenheer

und wird zur Plage den ägyptischen Männern,

139

und diesem folgt die Pest.

140

Dann sterben alle, die verstockten Herzens sind.

141

Alsdann verschließe ich den Himmel.

142

Von oben fällt mit Feuer Hagel

und tötet Sterbliche.

143

Zugrunde geht die Frucht,

sowie des Feldes Tiere.

144

Dann send ich Heuschrecken,

und diese fressen ringsum alle Früchte auf,

145

selbst das Getreide auf dem Halm.

146

Und auf drei ganze Tage

leg ich der Schatten dunkle Nacht.

147

Nach alledem töt ich jedweden erstgeborenen Sohn.

148

Ich mach dem Übermut der Ruchlosen ein Ende.

149

Der König Pharao gehorcht nicht meinen Worten,

150

bis er den Erstgeborenen als Leiche hat.

151

Alsdann entläßt er schreckensbleich das Volk in Eile.

152

Deshalb verkünde allen den Hebräern insgesamt:

153

Im Monat, der zuerst im Jahre euch erscheint,

154

will ich das Volk zu einem andern Lande führen,

155

das ich den Vätern des Hebräerstamms verheißen.

156

Dem ganzen Volke sollst du dies verkünden:

157

In des genannten Monats Mitte, in der Nacht zuvor,

158

sollt ihr das Passah eurem Gotte opfern!

159

Besprengt mit Blut die Türen,

auf daß der fürchterliche Engel wohl vorübergehe!

160

Ihr aber sollt in jener Nacht gebraten Fleisch verzehren.

161

Da wird der König schnell das ganze Volk entlassen.

162

Wollt ihr dann fortziehen,