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Die versunkene Stadt.
Nordfriesland im Jahre 1361. Ivens Vater wird von den Wogensmannen erschlagen. Er übernimmt dessen Hof und bewirtschaftet ihn zusammen mit seiner Schwester Laefke. Er will sich an den Mördern seines Vaters rächen, sie will ihn verheiratet sehen, aber die Frauen, die sie ihm aussucht, gefallen ihm nicht. Iven hat sich längst in die Kaufmannstochter Silja verliebt. Ihr Vater ist als Kaufmann weniger erfolgreich, als er alle glauben lässt. Er steckt in finanziellen Schwierigkeiten, hat bereits Gelder veruntreut und sieht nur einen Ausweg: Seine Tochter soll den Sohn seines wohlhabenden Hamburger Geschäftspartners heiraten. Die beiden Liebenden wollen das verhindern. Iven hält um Siljas Hand an, doch er wird brüsk abgewiesen. Sie beginnen, ihre eigenen Pläne zu schmieden, während sich über Rungholt dunkle Wolken zusammenziehen und die Sturmflut naht ...
Eine dramatische Liebesgeschichte vor einer großen historischen Kulisse.
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Seitenzahl: 623
BIRGIT JASMUND
DIE
TOCHTER
VON
RUNGHOLT
Historischer Roman
ISBN 978-3-8412-0736-4
Aufbau Digital,
veröffentlicht im Aufbau Verlag, Berlin, April 2014
© Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Berlin
Die deutsche Erstausgabe erschien 2014 bei Aufbau Taschenbuch, einer Marke der Aufbau Verlag GmbH & Co. KG
Copyright © M. L. Longworth, 2012
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Inhaltsübersicht
Cover
Impressum
Frühjahr im Jahre des Herrn 1361
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Sommer im Jahre des Herrn 1361
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Herbst im Jahre des Herrn 1361
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Winter in den Jahren des Herrn 1361/62
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Glossar
Nachwort
Informationen zum Buch
Informationen zur Autorin
Wem dieses Buch gefallen hat, der liest auch gerne …
Iven stand auf dem Heverdeich in der Nähe der Ansiedlung Trindermarsch und schaute auf die vier Toten herab. Ein paar Schritte entfernt wippte sein alter Schäfer Maart auf den Fußballen vor und zurück. Dabei drehte er seine Wollkappe zwischen den Händen. Maart war vor Sonnenaufgang zu ihm auf den Hof gekommen, so schnell ihn seine Beine trugen, und hatte keinen zusammenhängenden Satz herausgebracht. Seinem Gestammel hatte Iven nur entnehmen können, dass es Tote auf dem Deich gegeben hatte. Blut, überall tränke Blut den Boden.
Iven vermisste seinen Vater, der in der letzten Nacht nicht nach Hause gekommen war. Er war sofort losgerannt über die Warften, an der Kirche vorbei und zum Heverdeich, von da immer nach Osten. Rungholt hatte er noch nicht durchquert, da war Maart schon weit hinter ihm zurückgeblieben.
Vor ihm lag die hochaufgeschossene Gestalt seines Vaters. Im Tode wirkte sie noch hagerer als zu Lebzeiten. Leve Levensen lebte nicht mehr. Der Tod war nicht friedlich zu ihm gekommen, er hatte ihn die rechte Hand, die Schwerthand, gekostet. Von einem gewaltigen Hieb abgetrennt, lag sie ein paar Schritte entfernt, noch im Tode umklammerte sie den Schwertgriff. Der blutige Armstumpf lag auf dem Leib seines Vaters, hatte seinen Umhang durchtränkt. Es sah aus, als hätte Leve ihn an seinen Leib gepresst, bevor er in die Knie gegangen war. Den Tod hatte ihm ein Stich in die Brust gebracht. Leve war nach hinten gesunken und hatte seinen letzten Atemzug getan. Seine Augen starrten blicklos in den Himmel. Iven hatte es noch nicht fertiggebracht, ein Gebet zu sprechen und sie zu schließen.
Daneben lag sein Schwager Hark Harksen, der Mann seiner Schwester Laefke. Ihn hatte es von hinten erwischt, der Dolch steckte noch zwischen seinen Schulterblättern. Aus der Wunde war nur wenig Blut ausgetreten, jedenfalls war auf seinem Kittel kaum welches zu sehen, aber aus seinem Mund lief ein Blutfaden. Hark war Fischer gewesen, jeden Tag war er mit seinem jüngeren Bruder und zwei anderen Männern hinausgefahren. Außer einem Fischmesser oder einem Spieß hatte er nie eine Waffe in der Hand gehalten. Dann war jemand gekommen und hatte ihn aus dem Hinterhalt gemordet.
Die anderen beiden Toten kannte Iven nicht. Der eine war in gutes, festes Tuch gekleidet, auf dem Kopf hatte er eine Samtkappe getragen, jetzt lag sie neben ihm im Gras. Seine Hose war am linken Oberschenkel zerfetzt, und viel Blut tränkte den Boden. Der Mann war kein Rungholter, auch nicht aus der Edomsharde, er stammte nicht einmal aus den Uhtlanden. Ein Kaufmann vom Festland, der seine Waren auf einem Ochsenkarren transportiert hatte. Die Wagenspuren waren noch auf der Deichkrone zu sehen. Der vierte Tote war wieder ein Uhtländer, und Iven wusste, was für einen Kerl er vor sich hatte. Er trug als Einziger ein Kettenhemd, einen Ledergurt quer über der Brust und Ledermanschetten an den Handgelenken. Alles war einmal von guter Qualität gewesen, aber seit Jahren ungepflegt und verkommen. Sein Gesicht zeigte einen überraschten Ausdruck. Er hatte im Tod den Mund geöffnet, und zwischen fleischigen Lippen waren einige verfaulte Zahnstümpfe zu sehen. Der Mann war mit dem Schwert in der Hand gestorben, und wie bei seinem Vater hatte ein Stich in die Brust seinen Tod herbeigeführt.
Er hoffte, dass Leve ihn getötet hatte, denn der Mann hatte zu den Wogensmannen gehört. Eine Sippe von rohen Gesellen, sechzig an der Zahl, die sich an der Mündung des großen Siels festgesetzt hatten. Sie hatten zwei kleine, schnelle Schiffe, mit denen sie auf Raubfahrt gingen. Die Nordsee zwischen Helgoland und Ringkøbing war vor ihnen nicht sicher. Wie die Nacht gezeigt hatte, machten sie auch vor über Land reisenden Händlern nicht Halt – Hauptsache, die Beute erschien ihnen lohnend. Schade, dass sein Vater nur einen von ihnen mit in den Tod genommen hatte.
»Herr Iven«, meldete sich Maart so vorsichtig, als könnten seine Worte einen der Toten wieder aufwecken. »Das ist schrecklich. Euer Vater … Er war sein ganzes Leben lang gut zu mir gewesen. Ich kannte ja auch noch Euren Großvater, den alten Herrn Leve. Warum lässt der Allmächtige das zu?«
»Weil er seine Augen von den Uhtlanden abgewandt hat.« Iven kniete neben seinem Vater nieder und schloss ihm die Lider. Die Haut war schon kalt und fühlte sich wächsern an. »Sonst würde er nicht zulassen, dass die Wogensmannen in den Uhtlanden hausen, als gehörte alles ihnen. Ich sehe, was geschehen ist. Mein Vater wollte nach den Deichen schauen und hat Hark mitgenommen. Dabei müssen sie den Räubern in die Quere gekommen sein, als die den Kaufmann überfallen haben. Wie es sich für einen freien Friesen gehört, geht mein Vater nicht ohne Schwert aus dem Haus, und er weiß es auch zu benutzen und steht nicht zurück, wenn er Unrecht sieht. Außerdem kennt niemand von uns Gottes Pläne«, fügte Iven noch hinzu. »Das erklärt uns Pater Fulbertus jeden Sonntag in der Kirche. Wir müssen demütig vor seinem Werk stehen und staunen.«
Maart war näher gekommen, hatte Hark umgedreht und ihm und dem Kaufmann die Augen geschlossen. Mit gefalteten Händen sprach er ein kurzes Gebet. Iven schloss sich an. Nachdem das Amen verklungen war, blickte Maart zu ihm auf.
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