Die Zeitdetektive, 5, Der Fluch des Orakels - Fabian Lenk - E-Book

Die Zeitdetektive, 5, Der Fluch des Orakels E-Book

Fabian Lenk

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Beschreibung

Ein aufregender Kriminalfall mit umfangreichen Sachinfos. Eintauchen und mit den Zeitdetektiven Geschichte hautnah erleben. Es ist das Jahr 336 v. Chr. In Delphi ist eine Priesterin verschwunden. Wo ist sie? Was ist geschehen? Was geht am Orakel vor sich? Ein Fall für die Zeitdetektive Kim, Julian, Leon und Katze Kija! Die Freunde reisen zurück in die Vergangenheit, in eine unbekannte Welt. Wie lebten die Menschen damals? Woran glaubten sie? Wie verständigten sie sich? Ein Abenteuer voller Gefahren und Überraschungen erwartet die Zeitdetektive. Wie immer bleibt ihnen für ihre Ermittlungen wenig Zeit. Ein spannender Kriminalfall in 14 Kapiteln. Mit vielen Comic-Illustrationen, Experten-Sachinfos und einem Glossar.

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Seitenzahl: 110

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Cover for EPUB

Titel

Die Zeitdetektive Der Fluch des Orakels

Ein Krimi aus dem alten Griechenland. Spannender Zeitreise-Krimi für Kinder ab 9 Jahren, mit genau recherchierten Themen, die sich am Lehrplan orientieren

Fabian Lenk

© Timo Grubing

KOSMOS

Impressum

Alle Angaben in diesem Buch erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen. Sorgfalt bei der Umsetzung ist indes dennoch geboten. Verlag und Autoren übernehmen keinerlei Haftung für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden, die aus der Anwendung der vorgestellten Materialien und Methoden entstehen könnten. Dabei müssen geltende rechtliche Bestimmungen und Vorschriften berücksichtigt und eingehalten werden.

Distanzierungserklärung

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Umschlagsabbildung: © Timo Grubing

© 2025, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG

Pfizerstraße 5–7, 70184 Stuttgart

kosmos.de/servicecenter

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-50958-6

E-Book-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Übersicht

Cover

Titel

Impressum

Inhaltsverzeichnis

Hauptteil

Kim, Julian, Leon und Kija – die Zeitdetektive

Die Hauptfiguren in diesem Band

Eine Welt ohne Licht

Der Seher

Spurlos verschwunden

Der Fluch

Die unheimliche Priesterin

Ein Schrei in der Nacht

Eine geheimnisvolle Botschaft

Ein neues Rätsel

Im Steinbruch

Leons Trick

Die Lösung

Gefährlicher Abstieg

Das verräterische Siegel

Hoher Besuch und tiefer Fall

Das Orakel von Delphi und Alexander der Große

Glossar

KIM, JULIAN, LEON UND KIJA – DIE ZEITDETEKTIVE

© Timo Grubing

Die freche Kim, der schlaue Julian, der sportliche Leon und die rätselhafte Katze Kija haben ein streng gehütetes Geheimnis: Sie besitzen den Schlüssel zu einer alten Bibliothek, in der der unheimliche Zeit-Raum „Tempus“ verborgen ist.

Tempus pulsiert im Rhythmus der Zeit, er hat keinen Anfang und kein Ende, aber Tausende von Türen, hinter denen sich jeweils ein Jahr der Weltgeschichte verbirgt.

Durch diese Türen gelangen die Freunde zum Beispiel ins alte Rom oder nach Ägypten zur Zeit der Pharaonen, ins antike Griechenland oder ins Mittelalter.

Immer wenn die Freunde sich für eine spannende Epoche interessieren oder sogar einen mysteriösen Kriminalfall in der Vergangenheit wittern, reisen sie mit der Hilfe von Tempus dorthin.

Tempus bringt die Gefährten auch wieder in die Gegenwart zurück. Die Freunde müssen nur den Ort aufsuchen, an dem sie in der Vergangenheit gelandet sind. Von dort können sie dann in ihre Welt gelangen.

Auch wenn die Zeitreisen der Freunde mehrere Tage dauern, ist in der Gegenwart keine Sekunde vergangen – und niemand bemerkt die geheimnisvolle und oft überaus gefährliche Reise der Zeitdetektive …

DIE HAUPTFIGUREN IN DIESEM BAND

Alexander der Große – König von Makedonien

Medias – Seher

Korobios – Oberpriester

Irini – Pythia (Priesterin)

Thargelia – Pythia (Priesterin)

Theodoros – Priester

Androtion – Priester

Battos – Kaufmann

Philippos – sein Sohn

Sitalkes – Hirte

… und natürlich Kim, Leon, Julian und Kija!

EINE WELT OHNE LICHT

Julian schloss die Augen. Warum war er nur in diesen kleinen Wagen gestiegen, der geradewegs in den Himmel über Siebenthann zu fahren schien? Doch es gab kein Zurück. Ein Metallbügel presste ihn in den Sitz. Jetzt rumpelte der Wagen über eine Unebenheit. Julian schluckte, seine Finger schlossen sich fest um den Bügel. Der Wind riss an seinen Haaren.

„Na, alles klar?“, rief Kim, die neben ihm in der Achterbahn saß.

Nein!, hätte Julian am liebsten gebrüllt. Aber er schwieg, nickte nur angestrengt.

„Ach, ich liebe Achterbahnfahren“, lachte Kim.

„Ich auch!“, brüllte Leon hinter den beiden. „Jetzt sind wir gleich ganz oben!“

© Timo Grubing

Julian wagte es, ein Auge zu öffnen. Er schaute auf das Jahrmarktgelände mit dem Riesenrad und der Wasserbahn, erhaschte einen Blick auf das alte Bartholomäuskloster und die Stadtmauer … Dann schien der Wagen urplötzlich ins Nichts zu fallen. Julian schrie auf, während er in einem Höllentempo in eine Senke schoss. Schon ging es wieder bergauf, sie jagten auf den nächsten Gipfel aus Stahl zu – und Julian war sich sicher, dass der Wagen auf der Kuppe abheben und geradewegs durch das Riesenrad fliegen würde wie eine Raubkatze, die durch einen Ring springt. Doch er nahm eine halsbrecherische Kurve, drehte sich in einer Spirale mehrfach um die eigene Achse, sauste eine weitere Anhöhe hinauf und stürzte sich dann in einen Looping. Nun folgten eine längere Gerade, wieder eine scharfe Kurve, hinter der die Umrisse des Kassenhäuschens auftauchten – und plötzlich jaulte eine Bremse auf. Der Wagen wurde so abrupt gestoppt, dass Julians Kopf kräftig nach vorn ruckte. Endlich stand das Höllending. Es zischte und Julian konnte den Sicherheitsbügel nach oben drücken. Er atmete einmal tief durch und sprang heraus.

„Noch mal!“, rief Leon, sobald er mit seinen Freunden vor der Achterbahn stand.

Julian tippte sich an die Stirn. „Mir reicht’s.“ Er würde um nichts in der Welt noch einmal einen Fuß in die Achterbahn setzen. „Außerdem habe ich kaum noch Geld.“

„Geht mir auch so“, sagte Kim.

Also begannen die Freunde, über den Jahrmarkt zu schlendern.

„Seht mal da drüben.“ Kim deutete auf einen kleinen Wohnwagen, der dunkelblau gestrichen und mit einer Kristallkugel verziert war. Er stand unscheinbar zwischen einem glitzernden Autoscooter und einer riesigen Losbude. Ein Blick in die Zukunft – fragen Sie Fatima stand in goldenen Buchstaben auf einem Schild.

„Eine Wahrsagerin.“ Leon grinste. „Dass es das überhaupt noch gibt …“

„Warum denn nicht?“, fragte Kim.

„Na ja, wer glaubt denn schon an so was?“, erwiderte Leon.

„Früher hatte die Wahrsagerei einen viel höheren Stellenwert“, wusste Julian. „Denkt nur an das Orakel von Delphi.“

Leon winkte ab. „Ach, das war doch bestimmt genauso ein Hokuspokus wie heute.“

Doch Julian widersprach: „Immerhin haben damals sogar Könige den Sprüchen des Orakels vertraut.“

Kim sah ihn interessiert an. „Echt?“

„Ja“, entgegnete Julian. „Irgendwo habe ich mal gelesen, dass selbst Alexander der Große auf das Orakel gehört hat.“

Leon verdrehte die Augen. „Das kann ich mir nicht vorstellen. Alexander der Große war doch nicht nur ein großer Feldherr, sondern bestimmt auch so gebildet, dass er sich nicht von einem solchen Blödsinn beeinflussen ließ.“

„Warum überprüfen wir das nicht einfach?“, fragte Kim.

Julians Augen begannen zu leuchten. „Du meinst, wir sollten uns ein wenig in unserer Bibliothek umsehen?“

„Genau das! Was meinst du, Leon?“

Leon nickte. „Klar, ich bin dabei.“

„Prima!“, rief Kim. „Lasst uns nur noch schnell Kija holen.“

Eine Stunde später standen Kim, Leon, Julian und die Katze Kija in der uralten Bibliothek des Bartholomäusklosters, zu der Julian einen Schlüssel besaß. Es war Sonntag und die Säle lagen verlassen im Licht der frühsommerlichen Sonne, deren Strahlen durch die Fenster fluteten. Wie immer zu dieser Zeit wirkte die Bibliothek vollkommen friedlich.

© Timo Grubing

Zielstrebig führte Julian die anderen zu einem hohen Regal. „Die Bände über Griechenland müssten eigentlich dahinten sein – bei den Büchern über die Antike.“

Während er und Kim das Bücherregal ins Visier nahmen, fuhr Leon einen Rechner hoch und recherchierte im Internet.

„Bingo!“, rief Julian kurz darauf und zog einen dicken Wälzer über Alexander den Großen heraus.

Kim stieß auf ein schmales Büchlein, das sich speziell mit dem Orakel von Delphi beschäftigte. Mit ihrer Beute verzog sie sich an ein Lesepult am Fenster. Kija sprang auf den Tisch und schaute ihr interessiert dabei zu, wie sie die ersten Seiten aufschlug. Dort stand zunächst einiges über die geografische Lage der Orakelstätte. Sie thronte am Südhang des Parnassos, eines 2.455 Meter hohen Gebirgsmassivs in der mittelgriechischen Landschaft Phokis.

Kim blätterte weiter. Plötzlich wurden ihre Augen groß. Laut las sie vor: „Das Orakel galt bei den alten Griechen als der Mittelpunkt der Welt. Zunächst wurde dort die Erdgöttin Gaia verehrt, ab dem 8. Jahrhundert vor Christus der mächtige Gott Apollon.“

Julian nickte. „Der Gott des Lichts …“

„Und der Weissagung, der Musik, der sittlichen Reinheit, des Rechts, des Frühlings und der Dichtkunst“, ergänzte Kim. „Dieser Gott war offensichtlich für ziemlich viele Bereiche zuständig. Hm, habt ihr gewusst, dass nur Frauen die Sprüche des Orakels verkündeten?“

„Nö“, gaben Julian und Leon zu.

„Steht hier“, sagte Kim zufrieden. „Das Orakel wurde immer von einer Priesterin, einer Pythia, gesprochen. Apollon nutzte die Pythia als Medium, um den Menschen etwas mitzuteilen.“

„Warum durften nur Frauen weissagen?“, hakte Julian nach.

Kim las ein Stück weiter, bevor sie antwortete: „Nun, anscheinend galten bei den alten Griechen nur Frauen als rein und gut genug, um die Worte des Gottes zu empfangen.“

„Ah ja …“ Leon schmunzelte und ergänzte: „Aber nur Männer durften das Orakel befragen. Denn sie waren, so steht es hier jedenfalls im Netz, im antiken Griechenland der Herr im Haus und für das Wohlergehen der Familie verantwortlich. Also durften auch nur sie einen Blick in die Zukunft der Familie wagen. Und noch etwas: Das Orakel wurde von einem Mann geleitet – einem Oberpriester, der auch so eine Art Bürgermeister von Delphi war.“

Julian, Kim und Leon vertieften sich wieder in ihre Recherchen.

„Ha“, stieß Julian unvermittelt hervor. „Alexander der Große hat das Orakel tatsächlich mal in einer wichtigen Sache befragt. Das war, als sein Vater ermordet worden war und er plötzlich an der Spitze des Königreichs Makedonien stand – mit gerade einmal 20 Jahren.“ Sein Finger huschte über die Zeilen und machte dann bei einem Absatz halt. „Hier steht, dass Alexander wirklich auf die Pythia gehört hat. Er soll wichtige Entscheidungen von ihren Worten abhängig gemacht haben.“

„Da bin ich echt überrascht, dass sich ein so großer Feldherr wie Alexander davon leiten ließ“, murmelte Leon.

Doch Kim war begeistert. „Diese Pythien müssen sehr einflussreiche Frauen gewesen sein. Denn sie waren es wohl, die über das Schicksal des griechischen Volkes entschieden haben.“

Schweigend lasen sie weiter.

„Wow!“, rief Kim plötzlich so laut, dass Kija, die sich auf dem Pult zusammengerollt hatte, aufsprang. „Es gab einen Fluch des Orakels! Die Pythien mussten ihr Leben dem Gott Apollon weihen. Sie durften nicht heiraten. Wer gegen dieses Gesetz verstieß, den traf der Fluch des Orakels …“ Kims Stimme bebte, als sie fortfuhr: „Apollon war der Gott des Lichts. Wer ihn hinterging, den schickte Apollon in die ewige Schattenwelt, in das grauenvolle Reich von Erebos. Erebos war der Gott der Finsternis. In seiner Welt gab es kein Licht, kein Leben, nur Tod und Verderben …“

Julian zog die Augenbrauen hoch. „Klingt gruselig.“

„Mag ja sein“, sagte Kim. „Aber was haltet ihr davon, wenn …“

„… wir der Sache auf den Grund gehen?“, vollendete Leon den Satz aufgeregt. „Das ist eine super Idee! Denn ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass dieses Orakel so wichtig war.“

Julian zögerte. Ein mächtiger Gott, ein verheerender Fluch, eine Welt ohne Licht …

Doch dann gab er sich einen Ruck. „Gut, wir werden herausfinden, ob sich Alexander tatsächlich von der Pythia beeinflussen ließ. Dazu sollten wir in das Jahr 336 vor Christus reisen.“

Sie liefen in den angrenzenden Raum, in dem sich der Zugang zu Tempus befand, dem unheimlichen Zeit-Raum. Gemeinsam schoben die Freunde das schwere Bücherregal auf der im Boden verborgenen Schiene zur Seite. Dahinter erschien das finstere Portal von Tempus.

© Timo Grubing

Kim drückte kraftvoll dagegen und das Portal schwang auf. Augenblicklich ergriff ein scharfer Wind die Freunde und zog sie in die bläulich schimmernde Welt des Zeit-Raums. Der Boden pulsierte schneller als sonst, es war ein rasender Herzschlag, wie der eines fliehenden Tieres. Die Gefährten hatten Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Nur Kija glitt elegant und sicher über den bebenden Untergrund. Eilig lief sie durch den wabernden Nebel an den unendlich vielen Pforten mit den einzelnen Jahreszahlen vorbei und führte die Freunde zu dem gesuchten Tor – das sie vermutlich ohne Kijas Hilfe nie gefunden hätten: jenes Tor, über dem die Zahl 336 vor Christus prangte! Ohne zu zögern, zog Leon es auf. Dahinter war nichts als Schwärze, als hätte er das Fenster zu einer mondlosen Nacht geöffnet.

Die Welt der Finsternis, die Welt von Erebos, dachte Julian erschrocken. Er spürte eine Hand auf seiner Schulter und zuckte zusammen. Es war Kim, die ihm zuzwinkerte. Da hatte Julian sich wieder im Griff, er wusste, was zu tun war. Die Freunde fassten sich an den Händen und konzentrierten sich intensiv auf Delphi. Nur so brachte Tempus sie an den richtigen Ort. Dann schritten sie mit klopfenden Herzen durch das Tor – und stürzten ins Bodenlose.

DER SEHER

Gleißendes Licht blendete sie. Julian beschattete die Augen mit der Hand. Langsam gewann die Umgebung an Kontur. Eine mächtige schiefergraue Gebirgskette vor einem strahlend blauen Himmel tauchte auf.