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Begleiten Sie den Arzt Christian Friedrich Samuel Hahnemann auf seiner abenteuerlichen Reise von Mölln nach Süddeutschland im Jahre 1800.
Nach einer anstrengenden Fahrt per Postkutsche quer durch die deutschen Kleinstaaten und über alle Zollgrenzen hinweg, glaubt der reisende Arzt nun endlich sein Ziel im französisch besetzten Saarbrücken erreicht zu haben. Doch hier erwartet ihn eine böse Überraschung. Sein alter Kommilitone und Freund aus Studententagen ist vermutlich einer heimtückischen Intrige zum Opfer gefallen. Samuel erfährt eher zufällig von seiner Verhaftung durch die Besatzungsmacht. Er beschließt daraufhin unverzüglich seine Weiterreise nach Mainz fortzusetzen, dem jetzigen Regierungssitz des Departements Donnersberg, denn genau da hofft er einflussreiche Wissenschaftler und anerkannte Kollegen zu treffen, die ihn bei der Suche und Rehabilitierung seines Freundes hilfreich unterstützen könnten.
In der Postkutsche nach Mainz macht Samuel kurz danach die Bekanntschaft mit einer jungen und charmanten Französin, der Künstlerin Cäcilie Vestris. Aber die beiden Reisenden geraten bald schon in einen Hinterhalt und stehen plötzlich in einer abgeschiedenen Gegend dem gefürchteten Räuber Schinderhannes und seiner Bande gegenüber. Nun erleben sie zusammen ein gefährliches Abenteuer, das jedoch am Ende - mit Hilfe einer homöopathischen Reiseapotheke und einer temperamentvollen Tanzdarbietung auf einem Räuberball – doch noch eine unerwartete Wendung nimmt.
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Doktor Samuels abenteuerliche Reise
Eine historisierende Erzählung
über die Anfangszeit der
Homöopathie
von
Lene Levi
© 2015 by Lene Levi / 1. Auflage – eBook-Version
Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Autors unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung, Übersetzung, Vertonung, kommerzielles Filesharing und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
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Alle in diesem Buch geschilderten Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären zufällig und nicht beabsichtigt.
Impressum und weitere Infos unter: hoerbuchedition words and music
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Begleiten Sie den Arzt Christian Friedrich Samuel Hahnemann auf seiner abenteuerlichen Reise von Mölln nach Süddeutschland im Jahre 1800.
Nach einer anstrengenden Fahrt per Postkutsche quer durch die deutschen Kleinstaaten und über alle Zollgrenzen hinweg, glaubt der reisende Arzt nun endlich sein Ziel im französisch besetzten Saarbrücken erreicht zu haben. Doch hier erwartet ihn eine böse Überraschung. Sein alter Kommilitone und Freund aus Studententagen ist vermutlich einer heimtückischen Intrige zum Opfer gefallen. Samuel erfährt eher zufällig von seiner Verhaftung durch die Besatzungsmacht. Er beschließt daraufhin unverzüglich seine Weiterreise nach Mainz fortzusetzen, dem jetzigen Regierungssitz des Departements Donnersberg, denn genau da hofft er einflussreiche Wissenschaftler und anerkannte Kollegen zu treffen, die ihn bei der Suche und Rehabilitierung seines Freundes hilfreich unterstützen könnten.
In der Postkutsche nach Mainz macht Samuel kurz danach die Bekanntschaft mit einer jungen und charmanten Französin, der Künstlerin Cäcilie Vestris. Aber die beiden Reisenden geraten bald schon in einen Hinterhalt und stehen plötzlich in einer abgeschiedenen Gegend dem gefürchteten Räuber Schinderhannes und seiner Bande gegenüber. Nun erleben sie zusammen ein gefährliches Abenteuer, das jedoch am Ende - mit Hilfe einer homöopathischen Reiseapotheke und einer temperamentvollen Tanzdarbietung auf einem Räuberball – doch noch eine unerwartete Wendung nimmt.
Diese Erzählung ist zugleich eine fiktive Reise in die Vergangenheit des gerade anbrechenden 19. Jahrhunderts, des Zeitalters der Aufklärung, der großen gesellschaftlichen Veränderungen und der französischen Revolutionskriege, aber auch ein Rückblick in die Entstehungszeit der Homöopathie und der rastlosen Wanderjahre ihres Entdeckers.
Doktor med. Christian Friedrich Samuel Hahnemann hatte sich erst seit kurzer Zeit in Mölln niedergelassen, einem kleinen Provinznest im Südosten Schleswig-Holsteins gelegen, das damals gerademal etwa 1000 Menschenseelen zählte. Viel Zeit blieb ihm und seiner Familie jedenfalls nicht, um sich an den landschaftlichen und örtlichen Sehenswürdigkeiten des Kurfürstentums Hannover zu erfreuen, denn wirtschaftlich hatten sich seine Lebensumstände nicht so entwickelt, wie er es sich zu Beginn seines Aufenthaltes im Provinzstädtchen erhofft hatte. Samuel wollte sich eigentlich hier in Mölln weiter der Entwicklung seiner neuen Lehre widmen und strebte danach mehr als medizinischer Schriftsteller denn als Arzt zu arbeiten. Aber es kam - wie so oft in der Geschichte - ganz anders.
In dem einfachen Fachwerkhaus der alten Ratsapotheke in der Marktstraße saß er in seinem Arbeitszimmer und sichtete einen ganzen Packen von unterschiedlichsten Korrespondenzen; Briefe von dankbaren Patienten, denen er einmal geholfen hatte die verschiedensten Krankheiten zu überwinden, Schreiben von jüngeren Kollegen, die medizinische Ratschläge erbaten, Angebote von Verlegern, welche nach seinen neuesten medizinischen Erkenntnissen verlangten, ansonsten bezahlte sowohl als auch etliche noch offene Rechnungen waren zu erledigen.
Samuel packte alle diese Papiere zusammen auf einen Stapel, legte diesen in eine Kladde seines Schreibsekretärs und verschloss sie.
Der Doktor runzelte seine etwas hervorstehende Stirn, vernahm kurz darauf die Schritte seiner Frau Henriette, die soeben die Holzstiege zu seinem Arbeitszimmer hinaufstieg. Knarrend öffnete sich die alte Holztür und jetzt stand sie neben ihm und sagte leise: „Du kannst nicht jede Nacht an deinem Schreibtisch ausharren und bis zum ersten Sonnenstrahl arbeiten, denk doch auch mal an deine eigene Gesundheit und nicht immer nur an die deiner Mitmenschen. Komm jetzt endlich zu Bett! – Ich habe dir ein Glas warme Kuhmilch mitgebracht.“
Er nahm ihr das Glas Milch aus der Hand, stellte es vorsichtig bei Seite, betrachtete sie liebevoll, dann drückte er sein Ohr vorsichtig auf ihren schwangeren Bauch und hörte tief in sie hinein. Einige Sekunden lang schien die Welt lautlos zu sein, dann vernahmen beide ein leises Geräusch aus der Nebenkammer, wo ihre Kinder friedlich schliefen. Henriette entzündete ein Licht an einer der Kerzen auf Samuels Schreibsekretär und entschwand leise in die Schlafkammer um nach den Kindern zu sehen. Samuel flüsterte ihr zärtlich nach: „Ich komme gleich, schreibe nur noch diesen einen Brief.“ Dann griff er zu seiner Feder, legte ein neues Blatt Papier vor sich auf den Tisch und begann zu schreiben:
Mölln den 1. August 1800
Teuerster Freund! Seit wir getrennt sind, habe ich Bekanntschaft einer Menge verschiedener Arten von Migräne gemacht. Es kommt daher einzig drauf an, dass ich wisse, zu welcher Sorte die Ihrige genau gehört, um sie mit der Wurzel ausraufen zu können. Ich muss wissen, wie sie (wenn keine Arznei gebraucht wird) anfängt, welchen Fortgang sie nimmt, und wie sie zu Ende geht? Nur so kann ich Ihnen von hier aus behilflich sein.