Dolomiten Reiseführer Michael Müller Verlag - Florian Fritz - E-Book

Dolomiten Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Florian Fritz

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Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Die Dolomiten sind die bekannteste Gebirgsgruppe der Alpen und eines der beliebtesten Ferienziele für den Urlaub oder einen Wochenendtrip. Bei Tagesanbruch und in der Abendsonne nehmen die durch Wasser, Wind und Eis geformten Spitzen und Türme ihre charakteristische feuerrote Färbung an, ein Naturphänomen, das schon Generationen von Alpinisten begeistert hat. Doch die teilweise über 3.000 Meter hohen Gipfel sind nur die eine Seite des eindrucksvollen Landschaftsprofils: Hinzu kommen prächtige Almböden und schmale Gebirgstäler mit ihren urtümlichen Siedlungen sowie Ausflüge in größere Städte wie Bozen mit seiner reizvollen Mischung aus alpenländischer Beschaulichkeit und südlich-italienischem Flair. Neben vielen praktischen Hinweisen bietet das Reisebuch zusätzlich 15 exakt ausgearbeitete Wandervorschläge durch das "Land der bleichen Berge".

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Seitenzahl: 600

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Florian und Sibylle FritzOrientiert in den DolomitenDie Region im ProfilErlebnis Natur und KulturAktiv in den DolomitenDolomiten mit KindernUnterwegs in den DolomitenDas PustertalToblachNiederdorfPragser Tal und Pragser WildseeDie PlätzwieseDurch das HöhlensteintalÜber den Misurinasee zu den Drei ZinnenInnichenSextenWeiter Richtung BruneckWelsbergOlangBruneckDie Umgebung von BruneckDietenheimSt. Lorenzen/Kloster SonnenburgKiens, Ehrenburg und St. SigmundAuf dem KronplatzVon Brixen zum RosengartenBrixenKloster NeustiftAusflüge in die Umgebung von BrixenAuf die PloseDas Lüsner TalKlausenLajenWaidbruckDas Villnösser TalDas Seiser-Alm-GebietSeisVölsVölser WeiherKastelruthAusflüge in die Umgebung von KastelruthAuf der Seiser AlmAuf den PuflatschBozenDas RosengartengebietTiers und das Tierser TalSteinegg und GummerDas EggentalWelschnofenIm RosengartenDer KarerseeIm LatemarDeutschnofenDas Gadertal und das Grödner TalDas Gadertal (Abteital)Alta Badia – das HochabteitalDas mittlere GadertalAbteiWengenSt. Martin in ThurnEnnebergWeiter in Richtung BruneckDas Grödner TalSt. UlrichSt. ChristinaWolkensteinDie Trentino-DolomitenDas FassatalVigo di FassaPozza di Fassa (lad. Poza), Pera und MeidaMoènaCanazeiCampitelloDas FleimstalCavalesePredazzoDas PrimieroSan Martino di CastrozzaFiera di Primiero und UmgebungDie Belluno-DolomitenDas AgordinoDas Val de Fodóm (Buchenstein) mit Arabba (lad. Rèba)Der Passo Falzàrego und der Passo di ValparolaÀgordoDas ValbioisÀlleghe und die CivettaDas ZoldanoDas Ampezzo mit Cortina d’AmpezzoDas CadoreSan Vito di CadorePieve di Cadore und UmgebungAuronzo di Cadore und UmgebungDie MarmaroleDurch das Piavetal nach BellunoBellunoNachlesen & NachschlagenNaturraum DolomitenGeschichte der DolomitenAnreise in die DolomitenMobil in den DolomitenÜbernachten in den DolomitenKüche und GastronomieAktiv in den DolomitenFeste, Brauchtum, VeranstaltungenEinkaufen und SouvenirsUnd sonst noch ...Geld und BankenIm KrankheitsfallInformationInternet und AppsKlimaKommunikationKonsulateLandkartenLiteraturNotruf/InfodiensteÖffnungszeitenWandern in den DolomitenÜber dieses BuchÜbersichtskarten und PläneIndex
Alles im Kasten
Wintersport im PustertalDer Pustertal-Radweg zwischen Mühlbach und Lienz (Osttirol)Der Naturpark Sextener DolomitenDer Naturpark Puez-GeislerHeubäder, eine Völser SpezialitätDas Tschamintal und der Naturpark Schlern-RosengartenAuf der Großen DolomitenstraßeKönig Laurin und der RosengartenDie Viles des GadertalsUnterwegs im Naturpark Fanes-Sennes-PragsDie Grödner HolzschnitzkunstLuis TrenkerAdler im LangentalSellaRonda – im Winter oder Sommer sportlich um die SellaSèn Jan di Fassa? San Giovanni di Fassa? Vigo di Fassa? Pozza di Fassa?Wandmalereien im FassatalDas ladinische Haus des FassatalsDer Parco Nazionale Dolomiti BellunesiGelato artigianale – was das Zoldana, das Cadore und die Eisdiele bei uns ums Eck miteinander verbindetCortina: Olympische Spiele und Weltmeisterschaften in sieben JahrzehntenUNESCO-Welterbe DolomitenNeues Leben nach dem Orkan VaiaTörggelenDolomiti SuperskiSuoni delle Dolomiti/Klänge der Dolomiten
Kartenverzeichnis
Das PustertalBruneck/BrunicoVon Brixen zum RosengartenBrixen/BressanoneBozen/BolzanoGadertal und Grödner TalSt. Ulrich/Urtijei/OrtiseiWolkenstein/SelvaDie Trentino-DolomitenCanazei/CianaceiDie Belluno-DolomitenCortina d’AmpezzoBelluno (GPS)-Wanderung 1: Die SeekofelrundeWanderung 2: Vom Fischleinboden zu den Drei Zinnen (GPS)-Wanderung 3: Auf den Helm und zur SillianerhütteWanderung 4: Rund um die Aferer GeislerWanderung 5: Von der Seiser Alm auf den Schlern und zum Tierser AlplWanderung 6: Von Stern auf die Fanes und nach St. Kassian (GPS)-Wanderung 7: Von der Seceda zur Regensburger Hütte und nach Wolkenstein (GPS)-Wanderung 8: Rund um den Langkofel Wanderung 9: Vom Ciampedié zur PaolinaWanderung 10: Der BindelwegWanderung 11: Zu den Laghi di Colbricon in der LagoraiketteWanderung 12: Rund um die Pale di San MartinoWanderung 13: Vom Passo Falzàrego rund um Averau und NuvolauWanderung 14: Unter den Wänden der Civetta (GPS)-Wanderung 15: Rund um die Drei ZinnenZeichenerklärungDolomiten Übersicht
Tourenverzeichnis
GPS-Wanderung 1: Die SeekofelrundeLange, anstrengende Bergwanderung auf meist steilen Wegen, im oberen Aufstiegsteil versicherte, aber technisch einfache Stellen, im oberen Abstiegsteil etwas unangenehmer steiler Schutthang, dazwischen Hochplateauquerung.Wanderung 2: Vom Fischleinboden zu den Drei ZinnenEinfache Bergwanderung auf meist guten Wegen, Ausdauer erforderlich.GPS-Wanderung 3: Auf den Helm und zur SillianerhütteLeichte Bergwanderung auf guten Wegen, geringe Höhenunterschiede.Wanderung 4: Rund um die Aferer GeislerAbwechslungsreiche Wanderung über Almböden und von Schuttrinnen unterbrochenen Steigen im Steilgelände, technisch mittelschwer, wegen der Länge anstrengend.Wanderung 5: Von der Seiser Alm auf den Schlern und zum Tierser AlplLange Bergtour auf meist guten Wegen, dank gut angelegter Steigserpentinen nicht zu anstrengend.Wanderung 6: Von Stern auf die Fanes und nach St. KassianZweitagestour für ausdauernde Geher, besonders für die letzte Stunde Weg vor der Lavarellahütte ist Trittsicherheit nötig.GPS-Wanderung 7: Von der Seceda zur Regensburger Hütte und nach WolkensteinEinfache Bergwanderung, meist gute Wege über Almen.GPS-Wanderung 8: Rund um den LangkofelAnstrengende Bergwanderung, einige Strecken nicht ganz leicht zu gehen, Ausdauer erforderlich.Wanderung 9: Vom Ciampedié zur PaolinaEinfache Wanderung auf guten Steigen, auch mit Kindern machbar.Wanderung 10: Der BindelwegLeichte Bergwanderung auf guten Wegen, stark begangen, im Abstieg zum Fedaia-Stausee Trittsicherheit und Schwindelfreiheit nötig.Wanderung 11: Zu den Laghi di Colbricon in der LagoraiketteKurze Wanderung im Waldbereich, sehr gut ausgebauter, einfacher Weg.Wanderung 12: Rund um die Pale di San MartinoGroßartige Hochgebirgswanderung.Wanderung 13: Vom Passo Falzàrego rund um Averau und NuvolauNicht schwierige Bergwanderung auf meist guten Steigen, an einer Stelle im Aufstieg zur Averau-Scharte etwas Orientierungssinn nötig.Wanderung 14: Unter den Wänden der CivettaLange, anstrengende, aber technisch einfache Bergwanderung.GPS-Wanderung 15: Rund um die Drei ZinnenEinfache Bergwanderung in hochalpinem Gelände mit großartigen Ausblicken.
Unterwegs mit
Florian und Sibylle Fritz
Beide Jahrgang 1967, von Beruf Sozialpädagoge und Erzieherin, er freiberuflicher Autor und Fotograf, sie Co-Autorin und Recherche-Weltmeisterin.
Noch mehr „Fritz“ finden Sie auf flofritz.de
Erste Begegnungen mit den Dolomiten: Bei Florian mit sechs Jahren die Rosengarten-Umwanderung (großteils auf den Schultern seines Vaters), Nächte unter Lärchen im alten VW-Bus und das Fertigmenü auf dem Gaskocher (würde er heute nicht mehr essen!). Bei Sibylle als junge Erwachsene der Santnersteig im Rosengarten, Beginn einer Klettersteigleidenschaft bis heute.
Seit wir die Dolomiten beruflich bereisen, hat sich manches verschoben: Köstliche vier Gänge in komfortablen Hütten mit Übernachtungen im Lärchenzimmer inklusive Sprudelbad, moderne Großraumseilbahnen mit 150 anderen, immer mehr biologische und regionale Produkte in einer qualitativ immer besseren Küche. Aber auch das einfache Leben gelingt noch: Beim Schlafen im Dachzelt oder vor einer dampfenden Gerstsuppe auf dem Bergbauernhof. Das UNESCO-Weltkulturerbe ist dazugekommen, der Tourismus viel mehr geworden und das Bewusst-sein für die Bedeutung der ladinischen Kultur ist gestiegen. Anders als im wirtschaftlich dynamischen Südtirol geht es im Trentino und Belluno italienisch entspannt und lässig zu. Und gekrönt wird alles vom rot strahlenden Dolomit des schönsten Gebirges weit und breit.
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restaurant, ein neues Museum oder ein nettes Hotel entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!
Schreiben Sie an: Florian Fritz, Stichwort „Dolomiten“ c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19 | D - 91054 Erlangen [email protected]
Orientiert in den Dolomiten
Die Region im Profil
Die Dolomiten sind ...
Dieses einzigartige Gebirge ist Teil des UNESCO-Welterbes: ein Reich der zerklüfteten Kalk- und Dolomitspitzen, der riesigen Plateaus, der Kontraste zwischen grünen Almwiesen und grellweißem Gestein - eines der großen Wunder unserer Erde.
Die Königin der Dolomiten ist die 3342 m hohe Marmolada mit ihrer Gletscherflanke und der gewaltigen Südwand.
... ein außergewöhnliches Gebirge
Die Dolomiten sind nicht wie die meisten Gebirge der Erde ein Kettengebirge, sondern bestehen aus isolierten Gruppen und Einzelerhebungen, zwischen denen oft tiefe Täler verlaufen. Die Gestalt dieser Berggruppen ist häufig so einmalig, dass sie sich ins Gedächtnis einprägen: die Drei Zinnen, der Peitlerkofel, der Monte Pelmo, die Tofanen oder der Steilabfall des Schlern mit den vorgelagerten Türmen. Außergewöhnlich ist auch, wie gut die Dolomiten zu erreichen und wie gut sie erschlossen sind. Welches Gebirge kann man schon bis in seine Mitte über Straßen erfahren, über Bergbahnen, Gebirgssteige, versicherte Klettersteige, Radrouten und Skipisten bis in den letzten Winkel erforschen? Und am Ende des Tages lässt einen das legendäre Alpenglühen staunen, wenn die Abendsonne die mächtigen Dolomitwände des Rosengartens in warmen, zunehmend rötlichen Farbtönen anstrahlt - die Enrosadüra, wie es die Ladiner nennen.
... ein Traumrevier zum Bergwandern und Bergsteigen
Die Fülle der Wege, Steige, versicherten Klettersteige und Felsrouten ist zu groß, um von einem Menschen in nur einem Leben bewältigt werden zu können. Für jeden Geschmack und alle Leistungsklassen gibt es ein schier grenzenloses Angebot: sanfte Spazierwege unten im Tal und oben auf der Alm, schwierige Routen auf die Schleierkante und auf die Kleine Zinne, Weitwanderwege durch die Dolomiten z. B. vom Pustertal zum Piavetal, Hüttenwanderungen oder Gipfelrouten für einigermaßen Geübte, spektakuläre Klettersteige aller Schwierigkeitsgrade und Längen - 160 Jahre alpiner Tourismus haben die Wege und die Hütten hervorgebracht, die in einem der besterschlossenen Berggebiete der Erde die Voraussetzung für die Verwirklichung jedes Bergtraumes sind.
... die Heimat der Ladiner
In Canazei, Wolkenstein, Corvara, Arabba und Cortina d’Ampezzo wird untereinander Ladinisch gesprochen. Wer im Café oder Restaurant bzw. beim Wandern aufmerksam lauscht, dem wird der weich und melodisch klingende Sprachduktus nicht entgehen. Ladinisch hat sich wie Italienisch, Spanisch und Französisch aus dem Spätlatein entwickelt, es gehört zu den rätoromanischen Sprachen. Dabei kann sich die Sprache von Tal zu Tal erheblich unterscheiden. Buchensteiner und Wolkensteiner mögen zwar in langer Tradition verbunden sein, aber in der Alltagssprache und auch der Schriftform gibt es erhebliche Abweichungen, und manchmal versteht man sich auch einfach nicht. Ladiner sind Alt-Tiroler, bis 1914 gehörte ihr Land zu Altösterreich, und als Tiroler fühlen sich viele noch heute.
... ein Ort traditioneller und moderner Bergbauernkultur
Die Almwirtschaft war eine Grundbedingung des Halbnomadentums, das fast alle Bergvölker praktizieren. In den Dolomiten ist dieses System noch vital. Der Tourismus gefährdet es einerseits, schafft andererseits aber neue Aufmerksamkeit und ermöglicht eine Transformation in die Moderne. Almen und Hochweiden für Ziegen und Schafe weit über der Baumgrenze sind weiter existent, auch Almprodukte wie Milch, Butter und Käse. Neu hinzu kommen interessierte Gäste, die bei der Almarbeit und Käseproduktion mithelfen. Traditionelle Gerichte werden auch in der gehobenen Gastronomie gekocht und somit nicht nur erhalten, sondern neuen Kundenkreisen erschlossen. Traditionelle Musik wird von jungen Künstlern als Cross-over in die Gegenwart geführt. Um zu überleben, muss sich die Kultur nicht aufgeben, aber offen sein für Neues und kreative Impulse.
... kulinarisch überraschend vielfältig
Traditionen zwischen Strudel, Polenta und Pasta, angereichert mit ladinischer Note - das macht einen hochinteressanten Mix. Die beliebten Schlutzkrapfen sind z. B. bei den Ladinern leicht variiert als Casunziei bekannt. Überall gilt: Man nehme lokale Produkte, verwende Buchweizen und Mohn, Äpfel und Pflaumen, Milch, Butter und Käse von der Alm, Pilze aus den hiesigen Wäldern, Wildbret, Lamm und Schwein, der Wein darf schon mal aus der Tiefebene stammen. Die Zubereitungen sind manchmal ähnlich und nur die Namen verschieden. Also: Knödel und canederli, Schlutzkrapfen/mezzelune/casunziei, Nockerl/gnocchi, Buchweizentorte/torta di grano sarazeno oder auch ganz einer bestimmten Tradition verbunden: Bauernkrapfen (Südtirol), strozzapreti (Trentino).
Vom Berg bis in die Täler
Erlebnis Natur und Kultur
Kirchturmspitzen vor blendenden Gipfeln, Alm-Abtriebe und die Mahler-Musikwochen - in den Dolomiten gehen Natur und Kultur stets eine enge Verbindung ein.
Das Kirchlein von Ranui vor den Geislerspitzen: Instagram-Renner und einer der schönsten Orte der Dolomiten.
Geschützte Traumlandschaft
Das UNESCO-Welterbe Dolomiten, entstanden vor 240 Mio. Jahren, war früher ein Meeresgrund. Deshalb finden sich noch heute Fossilien auf vielen Hochflächen, wie z. B. der Puez-Hochebene, und selbst in Gipfelhöhen. Vorherrschendes Gestein ist der im Abendlicht rötlich glänzende Dolomit. Diese einmalige Felskulisse ist durch vier Naturparks besonders geschützt und sanft touristisch erschlossen: Sextener Dolomiten, Puez-Geisler, Schlern-Rosengarten, Fanes-Sennes-Prags.
Alpen-Architektur
Die Architektur ist geprägt von österreichischen, italienischen, ladinischen, venezianischen und unterschiedlichen bergbäuerlichen Einflüssen. So gibt es in Bozen, Bruneck und Brixen stattliche Palazzi und Laubengänge. Diese findet man in venezianischer Ausprägung in Àgordo und Belluno, meist gruppiert um einen großen zentralen Platz. Im ladinischen Sprachraum dominieren die Viles, kleine Ansammlungen von teils mächtigen Bergbauernhöfen wie in La Val oder Longiarü. Im Agordino und Zoldano sind die Häuser mit Holzbalkonen gern mindestens vierstöckig, denn im Laufe der Zeit setzte jede Generation ein neues Stockwerk obendrauf. Daneben haben sich zahlreiche Tabià, mittelalterliche Scheunen, erhalten, besonders in Mezzano und Fornesighe.
Zur Demonstration herrschaftlicher Macht und Sicherung von Wegen dominieren Burgen strategische Punkte, wie die mittelalterliche Ruine der Burg Andraz bei Buchenstein oder das mächtige Schloss Prösels bei Völs.
Und heute? Ganz Südtirol ist eine beliebte Spielwiese innovativer Architekten, was zahlreiche spektakuläre Bauten demonstrieren, u. a. die einem holzverkleideten dreischiffigen Kirchenbau ähnelnde Hütte Oberholz am Latemar, das den Tofanen nachempfundene, kaskadenförmige Hotel Tofana in St. Kassian oder im Fassatal den Agriturismo Fiores mit seiner filigranen Holzkonstruktion.
Highlights - nicht verpassen!
Messner-Mountain-Museen: Das Verhältnis von Mensch und Berg beleuchten die Museen von Reinhold Messner unter jeweils anderen Aspekten, z. B. im MMM Ripa in Bruneck, im MMM Corones auf dem Gipfelplateau des Kronplatz und ab Herbst 2024 im MMM Roca auf dem Helm.
Fotomuseum Lumen: Interaktives Museum in spektakulärer Architektur mit tollen Bildern zur Geschichte der Bergfotografie.
Gletschermumie Ötzi: Der berühmte Mann aus dem Eis liegt in einer Kühlkammer im Archäologiemuseum in Bozen - ein Muss!
Stiftskirche in Innichen: Die mächtige romanische Kirche ist die größte ihrer Art in den Dolomiten.
San Giovanni und Santa Giuliana: In Vigo di Fassa sollten Sie das schöne spätgotische Netzrippengewölbe der Ur-Pfarrkiche des Fassatals nicht verpassen. Über dem Ort thront die gotische Wallfahrtskirche Santa Giuliana mit einer Kapelle von 1297.
Magnifica Comunità di Fiemme: Im bischöflichen Renaissancepalast in Cavalese sieht man holzgetäfelte, freskengeschmückte Säle und düstere Gefängniszellen.
Santa Barbara in Tolpei: In La Val/Wengen liegt hoch oben an einem steilen Hang diese gotische Kapelle mit schönen Fresken.
Aussichtsplätze: Einen der schönsten Ausblicke der Dolomiten genießt man vom Pez, dem Gipfel des Schlern, aber auch der Blick vom Bindelsteig im Fassatal auf den Fedaia-Stausee und die Marmolada sucht seinesgleichen.
Gipfelerlebnisse: Eine Nacht auf dem Monte Rite im ehemaligen Bunker und dabei den Sonnenuntergang auf dem Dach des MMM Dolomites mit Blick auf Monte Pelmo und Civetta erleben - mehr Dolomiten geht nicht!
Dorfperlen: Zu den Schätzen gehört Mezzano im südlichen Primiero mit seinem intakten Ortsbild, ebenso wie Cibiana di Cadore mit seinen zahlreichen Häuserfresken.
Feste (mit-)feiern: Ein Erlebnis sind der Oskar-von-Wolkenstein-Ritt auf dem Plateau von Seis, das Internationale Fest der Chöre im Hochpustertal, die Gustav-Mahler-Wochen in Toblach, der Almabtrieb der Ziegen in Cavalese, das Musikfestival Suoni delle Dolomiti in den Trentiner Dolomiten.
Outdoor-Vergnügen
Aktiv in den Dolomiten
Panoramahöhenwege, Klettertouren, Radeln, Skifahren, Rodeln, Schneeschuhwandern, Langlaufen - in den Dolomiten nicht aktiv zu sein, ist eigentlich unmöglich!
Autofrei aktiv: in den Dolomiten kein Wunsch, sondern Wirklichkeit dank verschiedener Gästekarten, Pendel- und Shuttlebussen, mehrerer Bahnlinien und zahlreicher zusammenhängender Bergbahngebiete.
Wanderlust
Die Dolomiten sind das Wandergebiet schlechthin. Ob entlang plätschernder Wasserläufe, unterbrochen nur von zahlreichen Almhütten am Weg, ob auf einem Spaziergangrund um den Fedaiasee, einer mehrtägigen Panoramatourin den spektakulären Pale di San Martino, ob auf breitem Forstwegzum Monte Rite oder auf den Steigender Aferer Geisler, ob auf der Suche nach Adlerpärchen hoch über dem Langental oder auf einsamen Pfaden in den Belluneser Dolomiten wie ins Valle Vescova - ausgestattet mit Rucksack, Wanderstöcken und Sonnenschutz sind Lust und Laune keinerlei Grenzen gesetzt.
Wanderungen in allen Schwierigkeitsgraden, stets akkurat beschildert auf in der Regel gut gepflegten Wegen, mit Sitzbänken, Einkehrmöglichkeiten, Aussichtsplätzen. Am Ende des Buches finden Sie im kleinen Wanderführer eine Auswahl an Wanderungen und weitere Infos.
Mountainbiken und Familienradeln
Ein Mountainbike ist in den Dolomiten ein ideales Fortbewegungsmittel. Mit Pässen deutlich über der 2000er-Grenze, aber auch mit vielen niedrigeren Sätteln, mit Holperstrecken für Bikefreaks und netten Abfahrten für weniger Geübte. Die Fanes- und die Sennes-Hochebene lassen sich z. B. hervorragend mit dem MTB erreichen, ebenso die herrliche Plätzwiese, die einsam gelegene Alm Pramper in den Belluneser Dolomiten oder auch das langgezogene Durontal, das Richtung Plattkofelhütte führt. Die Seiser Alm ist ein MTB-Paradies für Anfänger und Fortgeschrittene.
Achtung auf den Straßen, hier herrscht Konkurrenz mit Motorrad- und Autofahrern. Für die gesamten Dolomiten gilt, dass die Trennung bzw. wo nötig Zusammenführung von Wanderern und Radlern gut geglückt ist und erheblich mehr gegenseitige Toleranz herrscht als z. B. in den bayerischen Alpen.
Aber auch Familien finden in den Dolomiten zahlreiche gepflegte Radwege - vorrangig am Gebirgsrand, aber auch mitten durch das Gebirge. Man muss nicht mal ein Gefährt dabeihaben, denn es gibt Verleihstellen, und auch für den Rücktransport ist gesorgt. Der Pustertalradweg von Franzensfeste bis Toblach führt teilweise malerisch an der Rienz entlang und stets mäßig bergan, zurück geht es auch mit dem Zug. Von Toblach nach Cortina fährt man auf einer alten Bahnstrecke durch wildromantische Felslandschaft.
Klettern - am Fels und indoor
In den Dolomiten reihen sich 2000er und 3000er Zacke an Zacke, Grat an Grat. Unendlich ist die Auswahl an hochalpinen Bergtouren und Klettersteigen (Vie Ferrate) aller Schwierigkeitsgrade (und in sehr unterschiedlich gewarteter Qualität). Spektakulär senkrecht nach oben führend, aber technisch nicht schwierig ist der Pisciadù-Steig an der Sellagruppe. Auf den Sass Rigais, höchsten Gipfel der Geislerspitzen, führt ein langer, mittelschwerer Steig mit garantiertem Rundumblick vom Gipfel. In natürlichem Fels errichtete Klettergärten gibt es z. B. am Dürrensee oder am Adolf-Munkel-Weg im Villnösser Tal. Und bei Regenwetter kann man sich in modernsten Kletterhallen austoben, z. B. in Bruneck, Wolkenstein, Sexten, Corvara und Bozen (beim Salewa-Firmensitz).
Ski, Snowboard, Schneeschuh
In der ersten Februarhälfte ein Quartier in Wolkenstein, Canazei, Corvara, Seis oder Eggental zu bekommen, ist mit einiger Sucharbeit verbunden und garantiert kein Schnäppchen. Massen von Skilustigen aus Italien und Osteuropa, Snowboarder von überallher und immer mehr Schneeschuhläufer und Winterwanderer lassen die Zahl der freien Betten schrumpfen.
Kein Wunder: Rund um die Sella winkt ein Skizirkus von einer Dichte und Anspruchsvielfalt, die seinesgleichen sucht. Skischaukeln befördern vom einen ins andere Tal, Abfahrten jeder Schwierigkeitsklasse und Snow Parks für die Snowboarder, z. B. in Alta Badia, Canazei, Grödnertal, am Kronplatz und in Sexten, lassen keine Wünsche offen. Was dann noch vorhanden sein muss, ist der Schnee. Aufgrund ihrer Höhenlage sind die meisten Dolomitenorte allerdings auf absehbare Zeit, dem Klimawandel zum Trotz, als schneesicher einzustufen. Gegebenenfalls hilft, obwohl ökologisch umstritten, die künstliche Beschneiung nach.
Entspannter Familienurlaub
Dolomiten mit Kindern
Die Dolomiten sind eine Region, die großteils auf Familienurlaub eingestellt ist und zur bestehenden Palette an Freizeit- und Spezialangeboten jährlich neue hinzufügt - ein Paradies für Kinder!
„Speziell für Kinder“ weist im Reiseteil bei den praktischen Infos der Orte auf Aktionen und Attraktionen hin, die dem Nachwuchs den Urlaub so richtig versüßen.
Kinder willkommen
Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen finden in den Dolomiten Spaß und Action. Fassalandia nennt sich z. B. der Zusammenschluss kindgerechter Angebote im Fassatal . Vom Besuch beim Bergbauernhof über Puppentheater bis zu geführten Berg- und MTB-Touren ist alles dabei, passend für jedes Alter.
In großen Hotels (es gibt zudem nicht wenige Familienhotels) und auf vielen Campingplätzen sind in der Hochsaison Kinderprogramme und -animation selbstverständlich, in den italienischsprachigen Tälern ist das besonders ausgeprägt, weil italienische Familien es lieben! Im Winter gibt es flächendeckend Skikindergärten und Kinderskikurse.
Familienfreundliche Preise
Billig ist Familienurlaub zwar nie, aber er fällt nicht so ins Gewicht, wenn die ganz Kleinen gar nichts zahlen und die Heranwachsenden Rabatte bis zu 50 % bei Eintritten und Unterkünften bekommen. Mit der Seilbahn fahren Kinder unter 6 J. in der Regel umsonst, und Jugendliche häufig ermäßigt. Halbe Portion? In vielen Gastbetrieben gibt es Gerichte in kindgerechter Menge zu reduziertem Preis.
Wandern mit Kindern
Fast jede Wanderung in den Dolomiten führt an mindestens einer Almhütte vorbei, die neben deftigem Essen oftmals auch Streichelzoos zu bieten hat.
Zahlreiche Themenwanderungen verbinden Spaß und jede Menge Interessantes miteinander, z. B. der Oswald-von-Wolkenstein-Weg verbindet bei Seis am Schlern zwei mittelalterliche Burgruinen, am Buffaure im Fassatal gibt es einen Zauberpfad und einen Geologiepfad, das Latemarium am Latemar lockt mit dem leicht zu begehenden Kunstinstallationsweg RespirArt am Monte Agnello und auf der Seiser Alm warten am Puflatsch die Hexenbänke.
Uralte Sagen und Geschichten lenken auf zähen Wegstrecken ab: Vom berühmten König Laurin am Rosengarten über die Schlernhexen bis zur geheimnisvollen Königin von Fanes gibt es unterwegs viel zu erzählen (Kurzfassungen unter suedtirol.info). Viele Tourismusbüros verfügen über Info- und Malmaterial zu den Sagen. Im Buchhandel gibt es zahlreiche kindgerechte Ausgaben, bis hin zum Bilderbuch „Meine Südtiroler Sagenwelt“.
Spaß am und im Wasser
Im Sommer bieten sich der Völser Weiher und für Hartgesottene der Toblacher See für einen relaxten und erfrischenden Badetag an. Die übrigen Seen, meist Bergseen, sind in der Regel zu kalt zum Baden. Boot fahren kann man hingegen neben dem Völser Weiher z. B. auch auf dem See von Àlleghe (Tret- und Ruderbootverleih, Windsurfen), dem Toblacher See, dem Pragser Wildsee und dem Misurinasee. Ein richtiger Wassererlebnispark ist die Acquarena in Brixen.
Und Action!
Hochseilgärten: Es gibt Dutzende und jährlich kommen neue hinzu, ein billiges Vergnügen ist das aber nicht. Besonders attraktiv für alle Altersgruppen sind jene in Campitello und Pera, beide im Fassatal.
Freizeitparks: An der Bergstation nahezu jeder größeren Gondelanlage sind mittlerweile Freizeitparks eingerichtet, wie der Park an der Seilbahn unterhalb vom Heiligkreuzhospiz im Gadertal und die ausgedehnte Spielarena an der Bahn zur Alpe Lusia. Das Outdoorcenter Kronplatz bietet Kletterkurse für die Größeren und Trampolinkurse für die Kleineren (4 bis 9 J.). Wer den Nachwuchs die ganze Woche versorgt sehen will, kann ihn bei einer Wander- bzw. Kletterwoche anmelden.
Museen
Wer in Bozen ist, muss Ötzi einen Besuch abstatten, da ist das Wetter dann nachrangig!
In den Dolomiten ragen drei der sechs Messner-Mountain-Museen heraus: MMM Ripa im Schloss von Bruneck, ab Herbst 2024 MMM Roca am Helm und MMM Corones auf dem Gipfelplateau des Kronplatz, wo es auch das spektakuläre Fotomuseum Lumen gibt.
Ein Muss im Pustertal ist das Volkskundemuseumin Dietenheim. Besonders sehenswert sind auch das Museum Ladin Ursus ladinicusin St. Kassian mit Teilen eines 40.000 Jahre alten Bärenskeletts und das Museum Ladinin St. Martin.
Unterwegs in den Dolomiten
Das Pustertal
Einige der idealtypischen Dolomiten-Ikonen kann man im Pustertal entdecken: Drei Zinnen, Zwölferkofel - hier in der Bildmitte -, Pragser Wildsee, die Stiftskirche von Innichen, den Blick von der Sennesalpe zum Monte Cristallo. Und das sind nur die bekanntesten!
Offizielle Infos zur Region gibt es unter kronplatz.com und dreizinnen.info.
Puschtra nennen sich die Pustertaler umgangssprachlich. Ihr in west-östlicher Richtung verlaufendes Tal wird von der schäumenden Rienz durchflossen und ist die Hauptverkehrsachse nach Osttirol (Österreich). Ganz im Westen unweit von Franzensfeste ist das Unterpustertal schmal, wird später breiter, ist von waldreichen, grünen Hängen begrenzt und weitet sich bei Bruneck zu einem großen Kessel. Ab Niederdorf verläuft es als Hochpustertal von saftigen Wiesen durchzogen bis Innichen und wirkt durch die nahende Silhouette der Sextner Dolomiten zunehmend alpin.
Das Unterpustertal besteht aus drei sehr unterschiedlichen Talabschnitten. Während der obere Teil zwischen Welsberg und Olang ein recht breites Becken bildet, in das sich die Rienz scharf eingeschnitten hat, ist der untere Teil zwischen Kiens und Mühlbach ein enges, schattiges Tal. Dazwischen liegt die Talweitung von Bruneck, dem größten Ort des Pustertales.
Drei Täler ziehen vom Hochpustertal nach Süden. Von Niederdorf reicht das Pragser Tal weit in die Dolomiten hinein, es ist übrigens neben dem Sextener Tal das einzige deutschsprachige Tal der Dolomiten, alle anderen sind ladinisch- oder italienischsprachig! Von Toblach führt das schmale, von steilen Wänden begrenzte Höhlensteintal zum romantischen Dürrensee. In Innichen, dem historisch bedeutendsten all dieser Orte, biegt nochmals ein Tal vom Pustertal ab, es ist das Sextener Tal, an dessen Südrand die Sextener Dolomiten und die Drei Zinnen wachen und an dessen Nordrand die Karnischen Alpen die Grenze zu Österreich bilden.
Im Hochpustertal kann man sogar baden, im Pragser Wildsee, Dürrensee oder Toblacher See - wenn man abgehärtet ist. Alternativ gibt es das Acquafun in Innichen, es soll ja auch mal regnen ...
Was anschauen?
Südtiroler Volkskundemuseum: Das Bauernhofmuseum in Dietenheim liegt malerisch am Eingang des Antholzer Tals, Dutzende historischer Höfe gruppieren sich locker auf dem weiten Gelände, ein spannender Ausflug in die bäuerliche Geschichte Südtirols!
MMM Corones und Lumen: Zwei Museen auf dem Gipfel des Kronplatz bei Bruneck, eines spektakulärer als das andere. Reinhold Messners Bergphilosophie trifft die Geschichte der Bergfotografie. Im Kombiticket mit Gondelfahrt und einem Spaziergang um das Gipfelplateau ein perfekter Tagesausflug!
Mansio Sebatum: Das modern gestaltete Museum in St. Lorenzen widmet sich der Siedlungsgeschichte im Pustertal, mit einem Schwerpunkt auf der Zeit der Römer.
Stiftskirche Innichen: Dieser größte romanische Kirchenbau Südtirols darf ohne Einschränkung auch als einer der schönsten bezeichnet werden. Ein Muss!
Bruneck: Die historische Altstadt, durch die die temperamentvolle Rienz fließt, erkundet man am besten bei einem idyllisch-entspannten Einkaufs- und Kulturbummel.
Was unternehmen?
Pragser Wildsee und Plätzwiese: Der tiefgrüne, vom Felsmassiv des Seekofels dominierte See lässt sich gut und leicht umwandern. Tipp: Meiden Sie den August und kommen Sie möglichst frühmorgens oder in der Abenddämmerung, sonst ist es sehr voll. Wer mit Auto, Bus oder Rad unterwegs ist, fährt weiter auf das malerische, von Bergspitzen eingerahmte Hochplateau Plätzwiese.
Drei Zinnen: Nicht gerade ein einsamer Spot. Wer den spektakulären Anblick genießen möchte, muss zu Fuß los. Entweder über das Fischleintal auf toller Bergwanderung oder vom Misurinasee die Umrundung in Angriff nehmen. Autoreisende brauchen vom touristischen Aussichtspunkt im Höhlensteintal eher ein Teleobjektiv ...
Radweg Toblach-Cortina: Die ehemalige Bahntrasse führt über 35 km erst gemächlich, später spektakulär durch das Höhlensteintal und zwischen den mächtigen Gebirgsstöcken von Cristallo und Tofanen hindurch und gleitet dann in langer Abfahrt nach Cortina hinab. Sportliche schaffen es hin und zurück, alle anderen nehmen den Bus.
Pustertaler Radweg: Die familienfreundliche Route von Franzensfeste bis nach Lienz in Österreich (59 km bis Innichen, weitere 44 km bis Lienz) ist jederzeit mit dem Zug kombinierbar. Man kommt an allen zentralen Orten und Sehenswürdigkeiten vorbei und erlebt die unterschiedliche Vegetation und Erscheinung von Unter- und Hochpustertal.
Toblach
Wo die Alemagna, die alte Handelsachse von Venedig nach Süddeutschland, auf das Pustertal trifft, liegt Toblach. Um das kleine Zentrum mit der spätbarocken Pfarrkirche ist ein Kranz von Neubauten gewachsen - Toblach ist einer der wichtigsten Fremdenverkehrsorte Südtirols.
Und das seit Langem: Schon im 19. Jh. entstanden Hotels wie das Grandhotel in Neutoblach, ja eine ganz neue Siedlung, wie das „Neu“ besagt. Im Ersten Weltkrieg lag Toblach in der Schusslinie der italienischen Stellungen auf dem Cristallino, Neutoblach ging - bis auf das geschützt liegende Grandhotel - in Flammen auf, auch die Pfarrkirche erhielt mehrere Treffer. Die Feinde von damals sind heute im August, um Weihnachten/Neujahr und im Februar die wichtigsten Gäste, dann spricht man in Dobbiaco, wie der Ort nach 1919 getauft wurde, ganz selbstverständlich Italienisch.
Die Umgebung ist das Kapital von Toblach. Einmal natürlich die Drei Zinnen im Hintergrund (man sieht sie vom Dorf Wahlen oberhalb des Orts) und dann das Höhlensteintal mit dem Toblacher See und dem Dürrensee. Die Alemagna passiert das Höhlensteintal in ganzer Länge in Richtung Cortina, das nur eine knappe Autostunde entfernt liegt. Toblach liegt verkehrsgünstig: Nicht nur Cortina, auch das nahe Innichen, Bruneck und das österreichische Lienz sind leicht zu erreichen, selbst mit Bus und/oder Bahn. Also Wanderungen, Spaziergänge, Langlauf, Ausflüge zuhauf - was will man mehr?
Sehenswertes / Ausflüge
Pfarrkirche und Kreuzweg: Restauriert nach den Schäden des Ersten Weltkriegs, präsentiert sich die 1764 bis 1774 errichtete Pfarrkirche in der überquellenden Pracht des Spätbarocks. Baumeister war der Toblacher Rudolf Schraffl. Deckengemälde (Leben des hl. Johannes des Täufers) und Altarbilder sind Werke von Franz Anton Zeiller. Alles ist stuckiert und vergoldet und erstickt doch nicht in Schnörkeln. Der Kreuzweg entlang der zur Kirche und zum Friedhof führenden Maximilianstraße ist der älteste Tirols. Von den 1519 errichteten Passionskapellen haben sich fünf erhalten. Zusammen mit der ehemaligen görzischen Kapelle in der Pfarrkirche und der auf dem Hügel weitum sichtbaren Rundkapelle am Ostausgang des Orts im Lerschach bildeten sie einen kompletten Kalvarienberg.
Naturparkhaus: Ein Kulturzentrum, die Jugendherberge und das Naturparkhaus sind im früheren Grandhotel in Neutoblach zu Hause. Das Naturparkhaus informiert über die beiden Parks, die an Toblach grenzen und große Teile der Dolomiten umfassen, den Naturpark Sextener Dolomiten und den Naturpark Fanes-Sennes-Prags. Natur und Kultur, Geologie und Tierwelt, Pflanzen und Almwirtschaft werden in modernem Ambiente und z. T. interaktiv multimedial vorgestellt.
♦ Ende Dez. bis März und Mai bis Okt. Di-Sa 9.30-12.30/14.30-18 Uhr, Do bis 22 Uhr, im Juli/Aug. auch So. Eintritt frei! Tel. 0474/973017, naturparks.provinz.bz.it.
Nach Wahlen: Am Sonnenhang des bei Toblach mündenden Silvestertals liegt das Bauerndorf Wahlen mit einigen Pensionen und großen Bauernhöfen. Vom Dorf führt ein für motorisierte Fahrzeuge gesperrter Fahrweg auf gleicher Höhe talauswärts, nach 5 Min. erreicht man eine Kapelle mit Traumaussicht auf die Sextener Dolomiten samt Drei Zinnen. Im Ort ist die Nikolauskirche sehenswert, sie hat ein schönes spätgotisches Netzgewölbe. Interessant auch das Fresko neben dem Portal mit den armen Seelen im Fegefeuer.
Nach Aufkirchen und St. Peter im Kofl: Das Dorf Aufkirchen liegt zwischen Toblach und Niederdorf hoch oben auf der Sonnenseite. Hier dominiert die Marienwallfahrtskirche, die in der Spätgotik (1475) an der Stelle einer älteren, zu klein gewordenen Kirche errichtet wurde. Unübersehbar das überdimensionale Fresko an der Südwand, es ist ein Werk des Simon von Taisten. Herrlicher Ausblick für Christophorus und Christuskind - und für uns. Im Ort empfehlenswertes Hotel mit ebendieser Aussicht (→ „Toblach/Übernachten“). Wer den an der Kirche beginnenden „Besinnungsweg“ mit seinen sieben Stationen verfolgt, gelangt zum Kirchlein St. Peter im Kofl auf 1450 m, angeblich die älteste Kirche des Pustertals.
Wanderung zur Bonner Hütte: Die 1897 erbaute, 2340 m hoch gelegene Hütte hat eine wechselhafte Geschichte hinter sich und war über Jahrzehnte dem Verfall preisgegeben. Von Kandellen (Parkmöglichkeit an der Silvesterkapelle) aus erreicht man sie in knapp 2 Std. auf einem (mittlerweile) breiten Fahrweg. 2006 übernahmen Alfred und Mina diese historische Ruine, ursprünglich eine 1897 erbaute DAV-Hütte und später ein Zollhaus, auf 25 Jahre unentgeltlich in Pacht von der Gemeinde Toblach. Dafür mussten sie das Gebäude in Eigenregie renovieren. Das Ergebnis ist ein gemütliches Kleinod mit grandiosem Blick auf die Sextner Dolomiten, umgeben von Kälbern, Alpenrosen und einem Netz von Wanderwegen, geführt von einem freundlichen Hüttenehepaar, das überzeugt ist, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Alfred kocht selbst, und das hervorragend und nachhaltig, sein Strommix stammt aus Solarzellen, einem kleinen Windrad und Wasserkraft. Der stimmungsvolle Sonnenuntergang bei einem Gläschen selbst gebranntem Heuschnaps auf der Terrasse ist selbst in Südtirol einzigartig.
In 45 Min. erreicht man von hier aus das Pfannhorn mit Panoramablick, Villgraten und den Alpenhauptkamm. Eine grandiose Tagestour führt weiter entlang des Grenzkamms auf dem Toblacher Höhenweg zur Marchhütte, einem umgebauten Bunker, und über die Silvesterquelle durch Alpenrosenhänge zurück (5 Std., 15 km, 800 Höhenmeter). Auf dem bereits 1904 angelegten Bonner Höhenweg gelangt man bis ins Gsieser Tal.
Mein Tipp Bonner Hütte, 2340 m, 14 Betten, 11 Lager, Ende Mai bis Okt. Tel. 340/9428264, bonnerhuette.it. €€
Nach Altschluderbach - Gustav-Mahler-Haus (Trenkerhof) und Wildpark: Die Toblacher Mahlerfestspiele erinnern an drei Sommerbesuche des großen Komponisten Gustav Mahler in Toblach. Der viel beschäftigte Direktor der Wiener Staatsoper erholte sich auf dem Trenkerhof in Altschluderbach, gleichzeitig arbeitete er an seiner Neunten und der unvollendeten Zehnten Symphonie sowie am „Lied von der Erde“. Im angrenzenden Wildpark befindet sich ein Komponierhäuschen aus Holz, das sich Mahler errichten ließ, um ungestört arbeiten zu können. Auf einer Fläche von ca. 11 ha leben hier verschiedene Alpentiere wie Rotwild, Wildschweine, Eulen oder Murmeltiere, aber auch Esel, Ponys und Schafe. Einen kleinen Spielplatz gibt es auch.
♦ Wildpark/Mahler-Komponierhäuschen: erreichbar über Rienz (von der Straße ins Höhlensteintal unmittelbar nach der Bahnüberführung auf das Sträßchen nach rechts abzweigen), im Sommer tgl. außer Do 9-18 Uhr, im Winter Zeiten erfragen unter Tel. 0474/972347.
Basis-Infos
InformationTourismusverein Toblach, 39034 Toblach/Dobbiaco, Dolomitenstr. 3, Tel. 0474/792132, toblach.it.

So lagert Käse: Schaukäserei Drei Zinnen in Toblach

VerbindungenPkw: großer Parkplatz am Mittelweg. Bahn: Bhf. in Neutoblach, Fahrkartenautomat (kein Schalterdienst). Bus: Busbhf. am oberen Ende der Dolomitenstraße.
Einkaufen Guter Überblick über die Geschäfte unter toblachshopping.it.
Produkte der Sennerei Toblach: Am westlichen Ortsrand befindet sich die Schaukäserei Drei Zinnen, Pustertaler Str. 3 C. Neben einem Laden mit einer großen Auswahl an Käse und Molkereiprodukten gibt es ein kleines Museum über die Käseherstellung und eine Schaugalerie mit Blick in jeden der Produktionsräume - sehr kindgerecht! Eintritt 5 €, mit Verkostung 8/10 €, Mo geschl. Tel. 0474/971317, 3zinnen.it.
Wachtler Specialitá, Peter-Paul-Reiner-Str. 9, mit Café und Bistro, Geschenkeladen, wachtler.com.
Metzgerei Nocker, Dolomitenstr. 19 a, zarter Speck, Tiroler Bergkäse, nocker.it.
Trachtenstüberl, St.-Johannes-Str. 69, Loden und Trachten, kompetente Beratung.
Bottazzi, St.-Johannes-Str. 12 a, individuelles Schmuckdesign, große Auswahl an Steinketten, Mineralien und Fossilien.
Markt: 1. und 3. Mo des Monats im Dorfzentrum.
VeranstaltungenGustav-Mahler-Musikwochen, drei Wochen ab Mitte Juli, Konzerte regionaler und ausländischer Orchester und Ensembles, meist im Mahlersaal des Grandhotels. Infos unter gustav-mahler.it.
Im Aug./Sept. finden die Festspiele Südtirol statt, die ebenfalls v. a. dem Werk Gustav Mahlers gewidmet sind. Das Haydn-Orchester unter Arvo Volmer ist Hauptträger des Festivals. Infos unter festspiele-suedtirol.it.
Am Nikolaustag (6. Dez.) oder am Tag vorher, dem Krampustag (5. Dez.), geht in Toblach wie in vielen anderen Orten Südtirols der Krampus um. Der schwarze Begleiter des Nikolaus trägt eine furchteinflößende Teufelsmaske und ein schweres Fellkostüm. Am Krampuslauf nehmen rund 600 maskierte Teilnehmer mit ihren Glocken und Reisigbesen teil und ziehen lärmend ins Dorfzentrum zur Krampusparty. Wer Angst hat, beobachtet den Umzug von der „krampusfreien Zone“ aus bei einem Glühwein.
Baden/Schwimmen Naturbadesee in der Sportzone Gries.

Das Grandhotel: Charme des 19. Jh.

Radfahren Toblach ist ein idealer Ausgangspunkt für Radwanderer, Radwege nach Lienz (Osttirol/Österreich), Cortina und Calalzo di Cadore (Provinz Belluno) und nach Mühlbach im Pustertal (mit Anschluss an Wipptal- und Eisacktalradweg). Verleih bei Papin Sport am Bahnhof (papinsport.com) und bei Fun Active Rent, Dolomitenstr. 27a, Tel. 0474/862047, funactive.rent.
Klettern/Wandern/Bergsteigen Neue Kletterhalle mit Boulderraum in der Nordic Arena (→ Wintersport), Klettergarten in Landro, Dürrensee (Höhlensteintal). Bergführerbüro Globo Alpin, Bahnhofstr. 3, Tel. 0474/976139, globoalpin.com. Bergführerbüro Toblach, Dolomitenstr. 5, Tel. 0474/979065, bergfuehrertoblach.com.
Wintersport Toblach veranstaltet Anfang Februar den populären Volkslanglauf Toblach-Cortina (2024 zum 47. Mal), Infos unter dobbiacocortina.org. Skischule Toblach, Dolomitenstr. 5, Tel. 0474/972581, scuolasci-dobbiaco.com, Langlaufskischule Azzurra,Tel. 379/1202087, azzurra-ski.com. Langlaufstadion am Eingang des Höhlensteintales, ab hier mehrere Rundloipen, teils nachts beleuchtet, nordicarena-toblach.it. Naturrodelbahn in Ratsberg, 2 km mit Flutlicht. Überdachtes Eisstadion mit Schlittschuhverleih in der Sportzone Gries, sport-toblach.com. Alpin-Ski für Familien im Skicenter Rienz, 2 Lifte, 3 Pisten, ski-rienza.it.
Speziell für Kinder Ein Muss ist der Wildpark Altschluderbach, aber auch der Acquapark in Innichen und der dortige große Spielpark Burg kommen immer gut an. Die nicht mehr ganz so Kleinen werden den Besuch im Naturparkhaus Drei Zinnen schätzen (→ Sehenswertes), ebenso den Besuch der Schaukäserei.
Direkt hinter dem Naturparkhaus lockt die WaldWunderWelt, ein amüsanter Lernparcours für Kinder. Am Eingang zum Höhlensteintal (beim Langlaufcenter) gibt es einen Abenteuerpark mit einem Riesennetz zwischen Bäumen: Mai bis Okt., genaue Öffnungszeiten besser im Internet checken, Tel. 333/2491500, abenteuerpark.it/toblach.
Übernachten / Camping
Toblach ist mit der Ausnahme von „Santer“, „Bellevue” und „Cristallo” ein 3-Sterne-Ort. Im August ist alles fest in italienischer Hand. Wer dem Trubel entgehen will, kann auf Aufkirchen oder Niederdorf ausweichen.
In Alt-Toblach***S Villa Monica, kinderfreundliches Hotel im Stil eines Ansitzes mit großzügigen Balkonen und seitlichem Erkertürmchen, bemerkenswerte Tirolerstube. Neuer Wellnessbereich mit Aussicht im rustikalen Alpin-Stil. Gebr.-Baur-Str. 8, Tel. 0474/972216, hotel-monica.com. €€€-€€€€
Villa Bachmann, freundliche, sehr angenehme Pension, großer Frühstücksraum mit Glasveranda, Sauna und Liegewiese. Gemütliche Atmosphäre, ansprechende Apartments (2-3 Pers.). Gustav-Mahler-Str. 28, Tel. 0474/972224, villabachmann.it. €€
In Neutoblach **** Parkhotel Bellevue, sehr gutes Traditionshotel nahe dem Bahnhof mit schönem, großem Park. Hallenbad, Sauna, Whirlpool, Massage, Radverleih. Dolomitenstr. 23, Tel. 0474/972101, parkhotel-bellevue.com. €€€-€€€€
Jugendherberge im Grandhotel Toblach, Schlafsäle? Von wegen! Doppel- und Mehrbett-Zimmer, z. T. mit Dusche, Parkettböden - Hotelatmosphäre. Und das Schönste: kein Mindestaufenthalt, keine Altersbegrenzung. Was noch? Fitnessraum, Waschmaschine, TV-Raum, Restaurant. Dolomitenstr. 29, Tel. 0474/976216, jugendherberge.bz. €
Umgebung*** Kirchenwirt, gemütlich eingerichtete Zimmer, Vollholzmöbel, meist Balkon, kleiner Wellnessbereich mit Sauna und Hallenbad. Aufkirchen 5, Tel. 0474/972195, kirchenwirt.it. €€-€€€
Toninghof, familien- und hundefreundlicher Urlaub auf dem Bauernhof im neu errichteten Haus mit seinen 4 geräumigen, modern eingerichteten Wohnungen. Netter Service: Frühstückskörbe mit leckeren Produkten. Zahlreiche Wanderwege direkt vor der Tür. Apt. (2-4 Pers. Kandellen 8a, Tel. 334/2150074, toninghof.it. €€-€€€Camping**** Camping Olympia, an der Pustertaler Straße in Richtung Niederdorf, einer der besten Plätze der Region, alle Schikanen, Schwimmbad, Sauna, Pool, Kinderbecken, sehr gute Sanitäranlagen, Fahrradverleih, angeschlossen sind Hotel, Restaurant, Pizzeria Samyr am Eingang (Mi zu), abends Tanz und Animation während der Hochsaison. Ganzjährig geöffnet. Stellplatz und 2 Pers. 37-52 €, Apt. (2-6 Pers.) 100-120 €. Campingstr. 1, Tel. 0474/972147, camping-olympia.com.
Wintersport im Pustertal
Die Skiregion Drei Zinnen ist Teil des Skiverbunds Dolomiti Superski, sie umfasst 6 Skigebiete, 115 km Pisten und 31 Aufstiegshilfen. Das größte Skigebiet Helm-Stiergarten-Rotwand bietet allein 65 km. Für Snowboarder gibt’s u. a. den Drei-Zinnen Snowpark am Helm. In Ergänzung zu den kostenlosen Skibussen verbindet der Pustertal-Express die Skiregionen Helm und Kronplatz im 30-Min.-Takt.
Langlauf ist äußerst populär, es gibt 200 km gespurte Loipen (Loipenmaut Hochpustertal 8€/Tag). Der Pustertaler Skimarathon im Januar findet 2024 zum 48. Mal statt (ski-marathon.com), der Volkslauf Toblach-Cortina im Februar wird seit 1977 veranstaltet (dobbiacocortina.org).
Schneeschuhwandern ist - wie überall - im Kommen. Es werden geführte Touren über die Alpinschule Drei Zinnen (alpinschule-dreizinnen.com) angeboten.
Rodeln auf folgenden Rodelbahnen: Haunold (2,1 km), Rotwand (5 km) und Signaue (2,2 km).
♦ Infos zum gesamten Wintersport unter drei-zinnen.info.
*** Camping Toblacher See, Toblacher See 3, hübsch nahe am See im Waldbereich, mit relativ viel Platz, Fahrradverleih, das Restaurant Seeschupfe bietet regionale Küche, der Shop ein umfangreiches Angebot. Für Glamper wurden kürzlich schicke Chalets mit Blick in den Sternenhimmel errichtet. Stellplatz und 2 Pers. 33-46 €, Chalet ab 304 €. Geöffnet Dez. bis Okt. Tel. 0474/973138, toblachersee.com.
Essen & Trinken
Was das Essen betrifft, ist Toblach keine Offenbarung. Ausnahmen bestätigen die Regel, etwa die Sterne-Küche von Chris Oberhammer oder die rustikale Küche des Seiterhofs in Kandellen.
Winkelkeller, alter Hof, rustikale Atmosphäre, dazu passendes traditionelles Essen und gute Stimmung. Gemütliche Stuben. Mi geschl. Graf-Künigl-Str. 8, Tel. 0474/836668, winkelkeller.it.
Bar-Konditorei-Café Annelies, kleine Konditorei hinter der Pfarrkirche, gute Eiskarte. Mo zu. Josef-Walch-Str. 2.
Tilia, das Restaurant im Glaskubus im Park vor dem Grand Hotel ist Toblachs erste Gourmetadresse. Dort hat Chefkoch Chris Oberhammer ein eher kleines Gourmetreich geschaffen, in dem er seine inspirierte, moderne franko-italienische Küche pflegt, ausgezeichnet mit einem Michelin-Stern und 3 Hauben im Gault-Millau. Menü ab 80 €. Nur wenige Tische. Di-Sa mittags, Fr-So auch abends, Mo Ruhetag. Dolomitenstr. 31b, Tel. 335/8127783, tilia.bz.
Pizzeria Dolomiten, wenige Schritte von der Jugendherberge entfernt befindet sich im gleichnamigen Hotel eine empfehlenswerte Pizzeria, knuspriger Teig, fairer Preis. Alemagnastr. 3, Tel. 0474/972136, hotel-dolomiten.com.
Mein Tipp Seiterhof, im Bergweiler Kandellen liegt dieser alte Bauernhof, dessen Wirtschaftsgebäude zu einem Gasthof mit einigen hübschen Gästezimmern umgebaut wurde. Herrliche Aussichtslage! Die Tiroler Gerichte des Pustertals sind hier so authentisch wie wohl nirgendwo sonst: Speck, Spinatnocken, Marillenstrudel, Krapfen. Erreichbar über die Straße ins Tal von Wahlen, Schilder am Talschluss. Di Ruhetag. Kandellen 7, Tel. 0474/976330, seiterhof.info. €-€€
Niederdorf
Die Pustertaler Straße in Richtung Toblach heißt in der Gemeinde Niederdorf Frau-Emma-Straße. „Frau Emma“, das war die weit über Tirol hinaus bekannte Emerentia Hausbacher (1817-1904), die zusammen mit ihrem Mann von Niederdorf aus ein frühes Hotelimperium aufbaute. Der „Schwarze Adler“ am Rathausplatz war der erste Schritt, es folgte ein Hotel am Pragser Wildsee, dann Häuser in Meran, in Innsbruck und im Vinschgau. Ihre Kochkünste waren so berühmt wie ihr Geschäftsgeist. Der Brief eines Amerikaners, so eine Anekdote, der an sie mit „Frau Emma in Europe, Autriche“ adressiert war, wurde problemlos zugestellt. Das Fremdenverkehrsmuseum Hochpustertal mit seiner Ausstellung zum frühen Tourismus zwischen Niederdorf und Sexten ist sicher ihretwegen hier eingerichtet worden. Ausstellungsort ist das spätmittelalterliche Haus Wassermann mit schönen Kassettendecken, alter Täfelung und Kachelöfen (Hans-Wassermann-Str. 8, Juli/Aug. Mo-Sa 16-18, Sept. Di, Do 16-18, Okt. Di, Fr 16-18 Uhr; Eintritt 5 €, erm. 3 €).
Einen Besuch lohnen das Gebäudeensemble am Rathausplatz (Von-Kurz-Platz) mit Gerichtshaus und Spitalkirche sowie die Pfarrkirche mit Annakapelle am anderen Ufer der Rienz, außerdem die etwas außerhalb liegende Kirche St. Magdalena im Moos (Mai bis Ende Sept. bei schönem Wetter tgl. geöffnet), in der gelegentlich Konzerte stattfinden. Sie wurde 1491 gestiftet und bewahrt Fresken aus der Entstehungszeit von Simon von Taisten.
InformationTourismusverein Niederdorf, Niederdorf/Villabassa, Bahnhofstr. 3, Tel. 0474/745136, niederdorf.it.
Veranstaltungen Niederdorf ist in der ersten Julihälfte Austragungsort des traditionsreichen Mountainbike-Bergrennens Dolomiti Superbike. Die kurze Distanz geht über 60 km und 1570 hm, die lange Strecke über 123 km und 3400 hm. Infos unter dolomitisuperbike.com.
Das Internationale Festival der Chöre findet in der letzten Juniwoche mit Aufführungen in allen 5 Gemeinden des Hochpustertals statt, u. a. auch im neuen Kurpark von Niederdorf. Über das Programm, das Kirchenmusik, Volksmusik, Spirituals und Jazz beinhaltet, informiert festivalpusteria.org.
Einkaufen Monatsmarkt März bis Nov. jeden 1. Sa im Monat 8-14 Uhr.
Kneipp Der Ort vermarktet sich seit Kurzem als Italiens erstes „Kneipp-für-mich-Erlebnisdorf“. Im Kurpark befindet sich die wahrlich bemerkenswerte Kneippanlage, die in den Sommermonaten (gebührenpflichtig) von 10-18 Uhr geöffnet ist. In der HS betreut eine geschulte Gesundheitstrainerin die Anlage und gibt Tipps (tgl. außer dienstags 14-18). Anmeldung erforderlich. Im Park Gradieranlage und Trinkbrunnen.
Speziell für KinderKurpark heißt der große Spielplatz im östlichen Teil des Kurparks, das Adventureland am Ortsrand spricht auch größere Kinder an.
Übernachten/Essen**** Adler, das Hotel am zentralen Rathausplatz ist Nachfolger eines bereits im 17. Jh. bezeugten Gasthauses, man versteht sich also auf die Gastronomie. Angenehme Atmosphäre mit Kaminzimmer und schöner Stube, kleine Hausbibliothek, Radverleih. Im Restaurant guter Service, recht gute Karte, Di zu. Von-Kurz-Platz 3, Tel. 0474/745128, hoteladler.com. €€€€
*** Weiherbad, schöner Gasthof mit großzügigen, teils im Naturstil renovierten Zimmern, kleinem Wellnessbereich, neuem Hallenbad und Mountainbikeverleih. Küche mit guter traditioneller Kost (Tirtlan und Schlutzer etc.), Tiroler Abende mit Livemusik. Weiherweg 7, Tel. 0474/745197, weiherbad.com. €€€-€€€€
Pragser Tal und Pragser Wildsee
Das Pragser Tal hat ein recht flaches unteres Talstück, Außerprags genannt, dann gabelt es sich bei Schmieden in einen zur Plätzwiese führenden Ast und in den eigentlichen Pragser oder Innerpragser Ast, der zum Pragser Wildsee hinaufführt. In Innerprags liegen die Bauernhöfe auf den Hängen der Sonnenseite, einige in Gruppen wie am Schweinberg, andere einzeln wie Marer, Weidach, Gruber. Die frühe touristische Erschließung - Frau Emmas Hotel am Pragser Wildsee! - hat Hotels und Gaststätten ins Tal gebracht, die sich vor allem entlang der Straße zum See angesiedelt haben. Das Pragser Tal ist so richtig für eine klassische Sommerfrische geeignet.

Pragser Wildsee im Abendlicht

Eines der mittlerweile allerdings überlaufenen Juwelen der Dolomiten ist der Pragser Wildsee, ein bis zu 36 m tiefer, auf 1489 m liegender See unter der gewaltigen Nordwand des Seekofels (2810 m), des nördlichsten Gipfels der Fanesgruppe. Das Wasser ist immer wieder von anderer Farbe, einmal smaragdgrün, dann blau und dann wieder milchig, manchmal schwarz, durchsichtig bis zum Boden und kalt, kalt, kalt. Genau richtig für Forellen und die köstlichen Saiblinge. Auf Ruderbooten (Verleih am Bootshaus beim Hotel Pragser Wildsee) kann man zum Südende schippern, wo ein besonders schöner Kiesstrand zum Sonnenbaden lockt. Oder man macht die große Seerunde zu Fuß: 1-1:30 Std. ist man unterwegs, auf der Westseite auf (gesperrtem) Fahrweg, unter dem Seekofel auf einem guten Weg und dann an der Ostseite mit ihren fast senkrecht ins Wasser stürzenden Wänden auf einem gesicherten, an allen heiklen Stellen mit Geländer versehenen Steig, der bis zu 30 m über dem Wasser verläuft. Übrigens ist der See nicht nur im Sommer einen Besuch wert, sondern auch im Winter, wenn er von einer dicken Eisschicht bedeckt friedlich daliegt, oder im Frühjahr, wenn die gewaltige Eisdecke bei steigenden Temperaturen knarzt und ächzt.
InformationTourismusverein Pragser Tal, 39030 Prags/Braies, Außerprags 78, Tel. 0474/748660, pragsertal.info.
Verbindungen Der Autoverkehr zum Pragser Wildsee ist im Sommer stark eingeschränkt.Es besteht eineStraßensperrung zwischen Schmieden und Pragser Wildsee von Mitte Juli bis Mitte Sept. 9.30-16 Uhr, sobald die vorhandenen Parkplätze belegt sind. Kostenpflichtiger Parkplatz in Schmieden, ab dort Wanderung (1:30 Std.), alternativ mit den Buslinien 442 oder 439 (Tickets nur unter prags.bz). Das Kombiticket kostet 40 € (Parkplatz plus 20-€-Gutschein für Geschäfte und Gastro). Sobald alle Busplätze belegt sind, ist der Zugang nur noch zu Fuß oder mit dem Rad möglich. Gäste der Beherbergungsbetriebe und Restaurants erhalten gegen Voranmeldung eine Durchfahrtsgenehmigung.
Einkaufen Hof Alpe Pragas, Himbeeren, Erd- und Stachelbeeren als Fruchtaufstrich, Smoothie oder Chutney - die späten Beeren auf 1250 m sind besonders schmackhaft. Im Sommer Führungen, 10 €. Außerprags 38, Tel. 0474/749400, alpepragas.com.
Bio/Regional Hofkäserei Patzleitner, Ziegen-, Kuh- und Schafmilch werden direkt am Hof zu Rohmilchkäse verarbeitet, köstlich! Freitags ist der Käse auch auf dem Brunecker Bauernmarkt zu erhalten. Führungen durch den Bauernhof. Lechnerhof 37, Prags, Tel. 0474/748652, pragserkaese.com.
Übernachten/Essen***S Edelweiß, familiäres Hotel im Tirolerstil mit blumengeschmückten Balkonen, reichlich, aber nicht zu viel Holz, Saunen, Dampfbad, Whirlpool, gute Zimmer mit allem Komfort. Außerprags 65, Tel. 0474/748664, hotel-edelweiss.info. €€€€
*** Pragser Wildsee, 1897 erbautes Hotel in romantischer Lage direkt am See, das 1945 vorübergehend von der SS verschleppten prominenten KZ-Häftlingen Schutz bot. Grandhotel-Ambiente im historischen Speisesaal mit viel Holz und Fresken von 1899, Zimmer teilweise mit Seeblick, Balkon und Originalmöbeln von 1900. St. Veit 27, Tel. 0474/748602, pragserwildsee.com. €€€-€€€€
*** S Brückele, Traditionshaus am Beginn der Straße zur Plätzwiese, nach Renovierung helle und moderne Zimmer, Wellnessbereich mit innovativer Sauna. Traditionelle Südtiroler Küche und Pizza, Mo zu. Außerprags 4, Tel. 0474/748613, hotel-brueckele.it. €€€-€€€€
Moserhof, Paarhof in Panoramalage, eindrucksvolles Ensemble, großartig erhaltener Wirtschaftstrakt, Balkonzimmer gemütlich mit viel Naturholz eingerichtet, gute Küche, Mo Ruhetag Innerprags 31, Tel. 0474/748653, moserhof-prags.com. €€€
Camperstellplatz, Großparkplatz am See mit Übernachtungsmöglichkeit, Schrankenregelung. Sanitäranlagen. Ticket 20 €/Nacht.
 Wanderung 1: Die Seekofelrunde Lange, anstrengende Bergwanderung um den Seekofel
Die Plätzwiese
Die riesige gewellte Almwiese zwischen dem Pragser Tal und dem Höhlensteintal mit ihren vom Wind zerzausten und vom Blitz halb zerstörten Zirben ist ein Panoramabalkon. Rechts liegt die Fanesgruppe mit der Hohen Gaisl, vor dem Betrachter die Cristallogruppe (so nah scheint sie, dass man jedes Gletscherchen und jeden Firnrest erkennt), nach links ziehen sich die Almen zum Dürrenstein hinauf. Das Vieh hier oben weidet auf Gemeinschaftsalmen, im Gegensatz zu anderen Gebieten Südtirols und der Dolomiten gehen hier nicht die Bauern auf die Alm, sondern sie vertrauen ihre Tiere bezahlten Hirten an. Die Straße vom Brückele herauf ist gut in Schuss, hinunter zur Straße Toblach - Cortina führt eine alte Militärstraße (beliebte Mountainbikestrecke). Für Mountainbiker bietet sich als sportliche Alter-native eine Rundfahrt an: Ins Höhlensteintal bis Schluderbach, dann auf der Militärstraße kehrenreich zur Plätzwiese, diese überqueren und auf der anderen Seite auf der Mautstraße in flotter Fahrt bergab nach Prags und zurück ins obere Pustertal. Als Ausgangspunkt bietet sich Niederdorf an. Die Tour geht auch andersherum, allerdings kann man es dann bei der Abfahrt auf der Militärstraße nicht annähernd so laufen lassen wie auf der Mautstraße (850 hm, 42 km, 3 Std.)!

Plätzwiese im Hochsommer: satte Farben!

VerbindungenBus 443 von Welsberg bis zu 15x tgl. Straßensperrung für Pkw zur Plätzwiese von Mitte Juni bis Mitte Okt. 10-15 Uhr, in der übrigen Zeit gilt das Kombiticket für 40 € wie zum Pragser Wildsee (prags.bz). Bis maximal 100 Pkw/Tag (keine Womos).
Übernachten/Essen Berggasthof Plätzwiese, ganzjährig geöffnet. Mo Ruhetag. E-Bike-Ladestation. Außerprags 58, Tel. 0474/748650, plaetzwiese.com. €€€
Durch das Höhlensteintal
Ein Gletscher schürfte das tief eingeschnittene Höhlensteintal südlich von Toblach aus. Es führt über einen niedrigen Talpass mit Namen Im Gemärk bis hinüber ins Ladinische nach Cortina und weiter nach Calalzo di Cadore. Die Gebirgsriesen zu beiden Seiten, Dürrenstein, Drei Zinnen, Cristallo, können nur auf steilen und für normale Wanderer Dürrensteinnicht geeigneten Steigen erklommen werden. Bis in die 1960er-Jahre verlief durch das Tal außer der Straße noch die Zweigbahn nach Cortina und weiter ins Cadore. Als sie eingestellt wurde, entstand eine ungenutzte Trasse, die heute als Radweg ausgebaut ist - einer der angenehmsten und leichtesten, aber auch landschaftlich reizvollsten der Dolomiten.

Blick vom Dürrensee auf die Cristallogruppe

Gleich am Anfang liegt der Toblacher See mit immerhin 14,3 ha Fläche (aber nur max. 3,5 m Tiefe). Er ist Schutzgebiet, sein südlicher, verlandeter Bereich ist ein wichtiger Lebensraum für Lurche und Vögel. Fast flach geht es weiter bis zu einem österreichischen Militärfriedhof am Hang zur Rechten (großer Parkplatz, Hinweisschilder).
Der Dürrensee kündigt sich mit dem Hotel Drei Zinnen und dem neu gestalteten Aussichtspunkt Dreizinnenblick an. Der See ist sehr flach, im Herbst oft nur halb so groß wie im Frühjahr, wenn er mit Schmelzwasser gefüllt ist. Genau südlich liegt die gewaltige Burg des Monte Cristallo (3221 m), die Kanonen der italienischen Stellungen auf dem Monte Cristallino (2786 m) zu seiner Linken waren es, die Neutoblach in Schutt und Asche legten. Die wilden Wände an der Ostflanke des Sees gehören zum Monte Piana, der zum Großteil auf Belluneser Territorium liegt. Auf dem 1915-1917 hart umkämpften Berg befinden sich zahlreiche alte Stellungen, die in einem Freilichtmuseum zugänglich gemacht wurden. In Schluderbach errichtete der Bauer Ploner aus Alt-Schluderbach bei Toblach einen Einkehrgasthof, heute befinden sich an dieser Stelle das Ploner heißende Hotel sowie eine Apartmentsiedlung und ein Restaurant.
Nur Autofahrer passieren den Pass Im Gemärk (oder Passo di Cimabanche). Der Berg halb rechts darüber ist die Hohe Gaisl (3146 m), von den Italienern aufgrund ihrer roten Gesteinsfarbe Croda Rossa genannt. Bei der Fahrt hinunter passiert man das Ospitale, ein altes Hospiz an der Alemagna, von dem heute noch die kleine gotische Kapelle auf der anderen Straßenseite zeugt. An der Haarnadelkurve der Straße 3 km unterhalb haben Autofahrer einen Panoramablick auf die Fanesgruppe, die man sonst nur von ihrer West- oder Nordseite kennt.
Essen & Trinken Ausschließlich Laufkundschaft und doch vorzügliche Qualität? Das und sehr freundliche, effiziente Bedienung bietet das Restaurant Dürrensee mit Terrasse und Traumblick auf See und Berge. Knödeltris besonders zart und schmackhaft. Tel. 0474/972399.
Über den Misurinasee zu den Drei Zinnen
Von Schluderbach führt eine gute Straße (11 % Steigung) über ein niedriges Joch zum berühmten Misurinasee, der sich bereits im Cadore befindet (Provinz Belluno). Der Blick vom Parkplatz am Nordufer über den See hinweg zur Dolomiten-Gebirgsgruppe des Sorapis (3205 m) gehört zu den großen Eindrücken nicht nur der Dolomiten, sondern der Alpen überhaupt. Das Grandhotel Misurina am Südufer ist eines der ältesten Hotels der gesamten Region und heute wieder ein fashionabler Standort für Sommer- wie Winteraufenthalte.
Vom Nordufer führt eine im oberen Abschnitt (ab der Alm Rin Bianco) mautpflichtige Straße in Richtung der Drei Zinnen, sie endet an Großparkplätzen etwas unterhalb der Auronzohütte (im Winter lässt sich diese Hütte in etwa 2 Std. ab Misurina auf einer einsamen Schneewanderung erreichen - oder man lässt sich mit dem Motorschlitten zur Hütte bringen, um dann die 5 km hinabzurodeln, Infos unter trecimeservice.com). Von dort aus wandert man zur Dreizinnenhütte. Wer aber der Wanderung folgt, wird möglicherweise mehr von seinem Ausflug haben. Den berühmten Dreizinnenblick hat man nur von der Dreizinnenhütte und damit von der Südtiroler Seite, nicht von Süden aus!

Dreizinnenblick im Höhlensteintal

Verbindungen Mautstraße (30 €) Drei Zinnen/Auronzohütte, Ende Mai bis Ende Okt. Oben gibt es 700 Parkplätze, die in der HS oft schon um 9 Uhr belegt sind. Bus-Shuttle 444 ab Bahnhof Toblach, Juni bis Mitte Okt., Erw. 18 € (hin und zurück).
Essen & TrinkenMalga Rin Bianco, auf 1900 m an der Zufahrtsstraße zur Auronzohütte gelegen, schöne Aussichtsterrasse und hausgemachte Deftigkeiten, kleiner Hofladen, der Ricotta, Butter, Käse und Speck anbietet. Im Winter vom Parkplatz vor der Mautstelle (bis hierhin geräumt) in 15 Min. zu Fuß erreichbar, im Sommer großer Parkplatz vor der Hütte. Im Herbst 2023 geschlossen, vorher anrufen (Tel. 320/5699375), rinbianco.com.
Innichen
Innichen muss seine Position unter den Orten des Pustertals nur mit Bruneck und Lienz teilen, im Hochpustertal ist es konkurrenzlos. Innichen hat städtischen Charakter und kann auch ohne Tourismus leben, von dem es aber gern profitiert.

Romanik in der Stiftskirche von Innichen

Mit der Stiftskirche in Innichen begann die Christianisierung und Germanisierung des Pustertals - so liest man es in Geschichtsbüchern. Im dunklen Inneren der romanischen Stiftskirche fühlt man sich in diese Zeit versetzt, als in den dichten Wäldern um die winzige Siedlung noch Bären, Wölfe und Luchse lebten. Die Sonnenhänge im Rücken von Innichen, auf denen heute die Tirolerhöfe inmitten ihrer Wiesen und Weiden wie in einem Amphitheater aufgebaut stehen, waren damals noch nicht gerodet. Die Errichtung des Vorgängers der heutigen Kirche in der absoluten Wildnis muss für die wenigen slawischen Siedler des Tals, allesamt noch Heiden, ein epochales Ereignis gewesen sein.
Das neue große Erlebnisbad Acquafun soll den heutigen Vorsprung in Sachen Infrastruktur zementieren, wie auch die Bergbahnen auf den Hausberg Haunold und von Vierschach auf den Helm in der Karnischen Hauptkette.
Sehenswertes / Ausflüge
Stiftskirche: Sie liegt am belebten Pflegplatz, ist aber durch den Friedhof von ihm getrennt. Mit dem Auftrag, hier ein Kloster zu gründen, hatte Herzog Tassilo III. von Bayern dem Abt Atto von Scharnitz im Jahr 769 ein großes Gebiet um das heutige Innichen geschenkt. Die Stiftskirche ist der dritte Bau an dieser Stelle. Die erste Kirche wurde noch vor dem Jahr 1000 durch einen größeren Bau ersetzt, von dem sich die Krypta unter dem heutigen Chor erhalten hat. Ort und Kirche brannten um 1200 ab, Anlass für eine dritte Kirche. Diese wurde in romanischen Formen errichtet und 1284 geweiht - die heutige Stiftskirche. Das Südportal, das man vom Pflegplatz aus betritt, ist ein Trichterportal mit einem großartigen Relief (Christus und die Evangelistensymbole) im Tympanon. In der flachen Zone darüber bemerkt man das ganz frisch wirkende Fresko, es ist ein Werk Michael Pachers. Das Innere ist ein eindrucksvoller romanischer Kirchenraum mit drei Schiffen. Das Mittelschiff ist weit gespannt, eine Kreuzigungsgruppe von 1240 zieht die Blicke auf sich. Der Chor ist erhöht, darunter liegt die von beiden Seiten zugängliche Krypta. Die Stiftskirche besitzt eine 1628/29 von Andreas Putz gebaute Orgel, die sich in der Originalfassung mit bemalten Flügeln und dekorativen Holzschnitzereien erhalten hat. Auch für das neu eingerichtete Orgelwerk mit 24 Registern und 1242 Pfeifen wurde der Bestand der Putz-Orgel verwendet.
Pfarrkirche St. Michael: Runder romanischer Turm, gotischer Bau, der 1760 barockisierten Kirche, Hauptfassade wie eine Altararchitektur - das ist Innichens schönste Kirche. Ein Fernglas ist hilfreich für die Deckenmalereien von Christoph Anton Mayr.
Stiftsmuseum: Von der Attostraße aus betritt man das Museum mit dem Domschatz, sakraler Kunst und der Handschriftensammlung. Die Räume sind in einigen Fällen genauso spektakulär wie die Exponate: Im Kapitelsaal, in dem der Domschatz ausgestellt ist, zeigen Fresken die Wappen der Chorherren, und die Schulstube der Chorknaben mit Täfelung und riesigem grünem Kachelofen (um 1550) ist eine einzige Augenweide. Durch seine Größe kann das Innicher Bergkristallkreuz nicht imponieren, wohl aber durch seine Schönheit und die Seltenheit des Werkstoffes - eben purer Bergkristall. Das Kreuz kam aus Oberitalien nach Innichen, wahrscheinlich aus einer venezianischen Kristallschleiferei, wo es wohl um 1500 entstanden ist. Wie und warum es kam, ist nicht geklärt.
♦ Juli bis Mitte Sept. Di-Sa 14-19 Uhr. Eintritt 4 €.

Im Zentrum von Innichen

Altöttinger und Heiliggrabkapelle: Eingezwängt zwischen Straße und Bahnlinie und tief unter dem heutigen Straßenniveau liegt dieser kuriose und in seiner Art einmalige Kirchenbau. Drei Türmchen deuten schon auf die drei Räume hin. Drinnen besteht der komplexe Bau aus einem Achteck mit aufgesetztem Turm (Altöttinger Kapelle), dem angebauten Kirchenschiff mit Türmchen (Passionskapelle) sowie dem Rundbau mit Türmchen und dem Heiligen Grab (Grabeskirche). Entstanden ist der Komplex zwischen 1633 und 1653. Der Stifter war ein gläubiger Innicher Bürger, der fleißig Pilgerfahrten machte. Aus Altötting brachte er eine Kopie des Gnadenbilds und den Plan der dortigen Gnadenkapelle mit, die hier in kleinem Maßstab kopiert wurde. Aus Jerusalem brachte er den Plan der Grabeskirche und des Heiligen Grabes mit, auch diese wurden kopiert. In Nischen und auf Konsolen stehen Statuen und ganze Szenen, das Marienleben in der Altöttinger Kapelle, im Eingang zum Grab eine Holzstatue des toten Christus. Frappierend!
♦ Nur Juli bis Sept. Mi-So 10-12/16-18 Uhr, im Juni nur Fr, Sa, So; freiwillige Spende.
Franziskanerkloster und -kirche: Im Westen des alten Orts nimmt das Kloster eine große Fläche ein. Die Kirche ist schlicht, dafür sind die Altäre barock verspielt mit einem sehr guten Gemälde von 1764, das die Gottesmutter mit Kind mit dem hl. Franziskus und dem vor ihr knienden hl. Leopold (von Österreich) zeigt. Es stammt von dem bedeutenden Barockmaler Christoph Unterberger. Der Kreuzgang wurde im Barock von einem bäuerlichen Künstler mit mehr als 70 Szenen aus dem Leben des hl. Franziskus ausgemalt. Ganz naiv schildert der Maler die Realität seiner eigenen Zeit um 1700, von den modischen Kleidern der Damen bis zur Ausstattung der Räume.
♦ Kirche Di-So 7.30-18.30 Uhr, Kreuzgang nur auf Anfrage.
Auf den Haunold: Direkt vor Innichens Haustür liegt der wenig auffallende bewaldete Berg. Im Sommer sind hier zahlreiche einfache Wanderungen möglich. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen beliebt ist die 1,7 km lange, bis 40 % geneigte Funbob-Sommerrodelbahn, die an der Bergstation beginnt und auf der man bis zu 36 km/h erreichen kann.
♦ Bergbahn, Sessellift Haunold Juni bis Mitte Okt. 9-17.30 Uhr, im Sommer bis 18.30 Uhr, Berg 17,50 €, Berg/Tal 26,50 €, Kinder 12,50/18,50 € (online günstiger), dreizinnen.com.
Für Kinder → Link.
HüttenRiese Haunoldhütte, große Almhütte an der Bergstation mit Spielplatz.
Mein Tipp Jora Mountain Dining, seit Markus Holzer das Zepter in der Hand hält, wurde nicht nur der Name der ehemaligen Jorahütte veredelt. Die Küche setzt auf regionale Produkte, meist in Bio-Qualität. Traditionelle und vegetarische Gerichte finden sich auf der Karte, die Nudelgerichte sind unbedingt zu empfehlen. Es gibt Events wie „Pasta on the rocks“ mit wechselnden Pasta-Kreationen (Do) und Gourmet-Abende (Sa), beide nur nach Reservierung. Mo Ruhetag. Tel. 335/6561256, jora.it. €€€
Basis-Infos
InformationTourismusverein Innichen, 39038 Innichen/San Candido, Pflegplatz 1, Tel. 0474/913149, innichen.it.
Verbindungen Pkw: einige seitliche Gratisparkplätze am Südende der Freisinger Straße. Bahn: Bhf. Innichen. Bus: Busbhf. an der Mantingerstraße (Westende des großen Parkplatzes an der P.-P.-Rainer-Straße, oberhalb der Draubrücke), einige Busse gehen auch vom Bahnhofsvorplatz ab! Gute bis sehr gute Direktverbindungen mit Bruneck, Brixen, Sexten.
Einkaufen Febr. bis Nov. 1x monatl. Krämermarkt von 8-14 Uhr am Pflegplatz oder am Parkplatz des Haunoldlifts. Feinkost und Bistro Senfter, Senfter Platzl 2/F, zum Metzger-Unternehmen Senfter gehörender Feinkostmarkt mit großem Wurst- und Fleischangebot (auch Öl, Wein etc.) sowie einem Café-Bistro. Infos unter zinsenfter.com.
Bio/Regional Sennerei Drei Zinnen, Burgweg 1, im Verkaufsladen guter Innicher Bergkäse und andere Käsesorten.
Baden/Schwimmen Im modernen Erlebnisbad Acquafun mit lichtdurchfluteter Architektur und Wellnessbereich samt Beautyfarm (Heubäder, Massage etc.), Tageskarte Bad 12 €, Sauna 25 €. Gratisparkplatz an der Herzog-Tassilo-Straße, von dort 2 Min. M.-H.-Hueber-Str. 2, Tel. 0474/916200, acquafun.com.
RadfahrenRadverleih und Werkstatt bei Papin Sport, Freisingerstr. 9, oder in der Filiale am Bahnhof, Tel. 0474/913450, papinsport.com. Verleih hochwertiger Bikes für alle Bereiche im bei Südtirol Rad an der Talstation in Vierschach, Schattenweg 2f, Tel. 0474/705320.
Wandern/BergsteigenAlpinschule Pustertal, umfangreiches Sommer- und Winterprogramm, geführte Touren und Kurse, Bahnhofstr. 2, Tel. 0474/944660, alpinschule.com.
WintersportSki & Snowboard Schule Innichen, Kurse und Kinderbetreuung, Sextnerstr. 6A und Talstation Haunold, Tel. 348/3523135, skibaranci.com. Rodelbahn Haunold (3 km), Rodelverleih an der Talstation.
Speziell für Kinder Großer Kinderspielpark Burg oberhalb des Sextnerbachtals, zu erreichen vom Parkhotel Sole Paradiso (Schilder, Markierung) oder über die Freisinger Straße (Querstraße zum Alten Markt) aus dem Ortszentrum.
Wenn’s regnet, und nicht nur dann, ist DoloMythos ein kindgerechter Platz. Die abwechslungsreiche Sammlung zu allen möglichen Themen, die mit den Dolomiten zu tun haben, ist beliebt bei Kindern (und ihren Eltern). Ganzjährig 8-19 Uhr geöffnet, Eintritt 10 €, Familien 25 €, Kinder 6 €, Peter-Paul-Rainer-Str. 11, Tel. 0474/913462, dolomythos.com.
Auch der Funbob von der Haunold-Bergstation ist vor allem etwas für die Kleinen, man saust auf Mini-Wägelchen auf einer Metalltrasse ins Tal hinunter. Ende Mai bis Mitte Okt., Erw. 16,50 €, Kinder 11,50 €. Juli bis Aug. am Mi Funbob by night bis 22 Uhr auf der erleuchteten Almwiese.
Riesenreich Haunold