2,99 €
Über den Marxismus-Lenismus ist inzwischen eigentlich alles, und das mehrfach, gesagt worden. Die Geschichte des Marxismus-Leninismus läßt sich deshalb problemlos in einem Satz zusammenfassen: Marx entdeckt die historische Notwendigkeit der Diktatur des Proletariats, Lenin hält sich 1917 an diese historische Notwendigkeit der Diktatur des Proletariats und Gorbatschow glaubt, daß Kapitalismus doch besser ist. Nähert man sich Marx jedoch nicht vom Marxismus/Leninismus aus, sondern von der Wirtschaftsgeschichte des 19. Jhds. dann wird einem plötzlich klar, daß der Marxismus so einfach nicht zu erklären ist. Man stellt nämlich z. B. schnell fest, daß die wirtschaftliche Macht zur Mitte des 19. Jhds. in Deutschland gar nicht beim Bürgertum, sondern beim Adel lag. Der Marxismus unterstellt jedoch, daß das Bürgertum den Adel schon wirtschaftlich und politisch ausgeschaltet hat. Warum hat sich Marx überhaupt nicht mit der ökonomischen Rolle des Adels beschäftigt? Während ich über diese Frage nachdachte, sah ich auf NBC eine Dokumentation über Martin Luther King. Ich war beeindruckt von seiner Rhetorik und stellte fest, daß seine Argumentation darin bestand, mit den Ideen des Christentums freundlich an den amerikanischen Traum zu erinnern. King wurde zwar erschossen, aber seine Bürgerechtsbewegung war insgesamt erfolgreich. Erfolgreicher jedenfalls als die marxistische Bewegung in England und Amerika. Während sich der Gedanke noch in meinen Kopf schlich, daß Marx in London vielleicht auch lieber mit dem Christentum hätte argumentieren sollen, fiel mir ein, daß ja die ganzen Frühsozialisten genau das getan hatten. Ich erinnerte mich an Wilhelm Weitling und seinen ‚Bund der Gerechten‘, der ja wie die meisten französischen und deutschen Frühsozialisten ganz auf dem Boden des Christentums stand. Bis Marx kam und diese Handwerker-Vereinigung in den ‚Bund der Kommunisten‘ umbenannte und das Kommunistische Manifest schrieb, das uns heute vor allem durch seine unsentimentale, mutige Aggressivität beeindruckt. Wäre nicht etwas mehr Freundlichkeit und Bescheidenheit besser angekommen? Und warum vor allem diese Unfreundlichkeit gegenüber dem Bürgertum, das doch so wacker gegen die Vorrechte des Adels stritt? Von da ab war der Gedanke, Marx müsse eine Auftrags-Provokateur gewesen sein, nicht mehr aufzuhalten. Von Lenin ist ja bekannt, daß er vom preußischen Geheimdienst finanziert worden ist, um mit seinen sozialistischen Ideen die Wehrkraft der Russen zu zersetzen. Ist es da so unwahrscheinlich, daß der preußische Geheimdienst auch früher schon Sozialisten im Ausland gefördert hat, um andere Länder zu destabilisieren?
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Über den Marxismus-Lenismus ist inzwischen eigentlich alles, und das mehrfach, gesagt worden. Die Geschichte des Marxismus-Leninismus läßt sich deshalb problemlos in einem Satz zusammenfassen: Marx entdeckt die historische Notwendigkeit der Diktatur des Proletariats, Lenin hält sich 1917 an diese historische Notwendigkeit der Diktatur des Proletariats und Gorbatschow glaubt, daß Kapitalismus doch besser ist. Nähert man sich Marx jedoch nicht vom Marxismus/Leninismus aus, sondern von der Wirtschaftsgeschichte des 19. Jhds. dann wird einem plötzlich klar, daß der Marxismus so einfach nicht zu erklären ist. Man stellt nämlich z. B. schnell fest, daß die wirtschaftliche Macht zur Mitte des 19. Jhds. in Deutschland gar nicht beim Bürgertum, sondern beim Adel lag. Der Marxismus unterstellt jedoch, daß das Bürgertum den Adel schon wirtschaftlich und politisch ausgeschaltet hat.
Warum hat sich Marx überhaupt nicht mit der ökonomischen Rolle des Adels beschäftigt? Während ich über diese Frage nachdachte, sah ich auf NBC eine Dokumentation über Martin Luther King. Ich war beeindruckt von seiner Rhethorik und stellte fest, daß seine Argumentation darin bestand, mit den Ideen des Christentums freundlich an den amerikanischen Traum zu erinnern. King wurde zwar erschossen, aber seine Bürgerechtsbewegung war insgesamt erfolgreich. Erfolgreicher jedenfalls als die marxistische Bewegung in England und Amerika. Während sich der Gedanke noch in meinen Kopf schlich, daß Marx in London vielleicht auch lieber mit dem Christentum hätte argumentieren sollen, fiel mir ein, daß ja die ganzen Frühsozialisten genau das getan hatten. Ich erinnerte mich an Wilhelm Weitling und seinen ‚Bund der Gerechten‘, der ja wie die meisten französischen und deutschen Frühsozialisten ganz auf dem Boden des Christentums stand. Bis Marx kam und diese Handwerker-Vereinigung in den ‚Bund der Kommunisten‘ umbenannte und das Kommunistische Manifest schrieb, das uns heute vor allem durch seine unsentimentale, mutige Aggressivität beeindruckt. Wäre nicht etwas mehr Freundlichkeit und Bescheidenheit besser angekommen? Und warum vor allem diese Unfreundlichkeit gegenüber dem Bürgertum, das doch so wacker gegen die Vorrechte des Adels stritt? Von da ab war der Gedanke, Marx müsse eine Auftrags-Provokateur gewesen sein, nicht mehr aufzuhalten. Von Lenin ist ja bekannt, daß er vom preußischen Geheimdienst finanziert worden ist, um mit seinen sozialistischen Ideen die Wehrkraft der Russen zu zersetzen. Ist es da so unwahrscheinlich, daß der preußische Geheimdienst auch früher schon Sozialisten im Ausland gefördert hat, um andere Länder zu destabilisieren?
Wenn wir mit diesem Anfangsverdacht an den Marxismus herangehen, stellen wir in der Tat fest, daß viel dafür spricht, auch Karl Marx für einen Agenten des deutschen Geheimdienstes zu halten.