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So heiß – und so gefährlich... Maria hat kein eigenes Leben. Ihr ganzes Dasein dreht sich darum, sich mit ihrer Mutter oder ihrer kleinen Schwester zu streiten. Als es gerade so aussieht, als ob alles noch viel schlimmer wird, trifft sie Christian. Und sie erliegt umgehend seinem Charme und seinem muskulösen Körper. Aber Christian ist gefährlich. Je mehr sie sich der Leidenschaft hingibt, desto näher kommt sie dem schicksalhaften Ende...-
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Seitenzahl: 39
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Alexandra Södergran
Lust
Ein gefährlicher Typ - Erotische Novelle ÜbersetztGertrud Schwarz OriginalEn farlig killeBrug LUST-kolofon Copyright © 2016, 2019 Alexandra Södergran und LUST All rights reserved ISBN: 9788726023602
1. Ebook-Auflage, 2019
Format: EPUB 2.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von LUST gestattet.
Am Übergang achtete Maria darauf, in dem Moment rüberzugehen, als die Ampel umsprang. Sie war tief in eine Sexfantasie versunken, die sie selbst und drei ältere Typen involvierte, und hatte alles andere vergessen. Als sie einen aufheulenden Motor und eine Autohupe hörte, drehte sie sich automatisch um und da kam Jenny angelaufen, mit großen Augen und einem dummen Lächeln auf den Lippen. Sie war ihr offenbar über die Straße nachgelaufen.
„Maria!“, schrie Mama. Maria seufzte, als sie ihre irre blitzenden Augen sah. Die Autos rasten vorbei. Maria stand hilflos da und ihre kleine Schwester tapste herum und sah sich die Wolken an. Als es Grün wurde, kam Mama herüber. Ihr großer Körper schwappte nach vorn. Sie hielt ihre Handtasche so fest, dass ihre Knöchel weiß wurden.
„Maria! Warte jetzt mal! Musst du es immer so eilig haben? Warum kannst du nicht mit uns rübergehen?“ Sie unterbrach sich, um Luft zu holen, aber man konnte sehen, dass sie noch mehr sagen wollte.
„Weil ihr so langsam geht“, sagte Maria.
„Du kannst nicht immer an dich selber denken. Hast du gesehen, dass Jenny beinah überfahren worden ist? Das war lebensgefährlich. Deine Schwester hätte sterben können. Sie hätte sterben können!“
Maria rollte mit den Augen.
„Pass bloß auf, Fräulein! Du sollst tun, was ich sage! Jetzt gehst du mit uns und bleibst an der Straße stehen und wartest! Ich werde nicht zusehen, wie mein eigenes Kind überfahren wird! Kapierst du nicht, dass ich unter Schock stehe?“
„Aber es ist nicht mein Fehler, dass sie auf die Straße läuft. Hallo?“
„Doch, wohl ist es das, du trägst eine Verantwortung für deine kleine Schwester. Sie macht dir alles nach, weil sie zu dir aufsieht, verstehst du das etwa nicht?“
„Ja, aber sie ist fünfzehn. Kann sie nicht vielleicht selber mitdenken?“
Anscheinend ohne zuzuhören, sprang Jenny auf dem Gehweg herum. Sie vermied die Fugen zwischen den Steinen und starrte ab und zu in den Himmel. Die Mutter warf ihr einen schnellen Seitenblick zu und wandte sich dann wieder scharf an Maria. „Deine Schwester ist etwas besonders und ich muss mich darauf verlassen können, dass du Verantwortung für sie übernimmst. Kann ich das, Maria?“
Maria nickte schmollend.
„Nein, ich will, dass du es sagst und auch so meinst. Kann ich mich darauf verlassen, dass du Verantwortung für deine Schwester übernimmst? Das heißt, dass du nicht immer nur an dich selber denken kannst. Kann ich mich auf dich verlassen?“
„Jaaaaha.“
Als sie weitergingen, wurde Maria langsam wieder schneller, aber Jenny ging neben ihr und das reichte. Maria wollte nicht näher als fünf Meter an ihrer Mutter sein.
Maria erinnerte sich an das tiefe, schwere Gefühl von Sehnsucht, das sie immer in sich trug. Das Gefühl war seit vielen, vielen Jahren da, immer im Hintergrund – ein Gefühl von Verlust und Sehnsucht gleichzeitig. Sie wollte, dass ihr Leben endlich anfing und glaubte, dass sie dafür von ihrer Familie loskommen müsste. Sie liebte sie – Jenny und Mama – aber sie hielt es nicht mit ihnen aus. Die drei machten alles zusammen. Nie hatte sie Zeit nur für sich, außer nachts vorm Computer.
Ihre Schwester war immer in ihrer eigenen Welt und begriff nichts. Ihre Mutter war noch schlimmer. Sie wollte alles wissen und kontrollieren. Sie war außerdem überzeugt davon, dass sie genau wusste, was Maria fühlte, dachte und wollte. Aber sie wusste gar nichts.
„Du, Maria, hast du schon mal gebumst?“, fragte Jenny.
„Mm, und wenn?“, sagte sie (hatte sie aber nicht).
„Wie hat es sich angefühlt?“
„Mm, erst tat es weh, aber dann war es schön.“
„Hast du es schon oft gemacht?“
„Nee, einmal.“
„Warst du in den Typen verliebt?“
Muss es denn ein Typ sein, dachte sie zerstreut, aber dann erinnerte sie sich an das Ereignis, das als Vorlage für ihre Lüge diente. Sie hatte im Dunklen auf einem großen Bett gelegen, zwischen den Jacken der anderen. Durch die Wände hörte man dumpf das Dröhnen des Basses und die lauten Stimmen. Alles drehte sich, auch wenn sie die Augen schloss. Adam fasste sie ungeschickt an und sie versuchte, ihm einen runterzuholen, aber er wurde nicht hart. Schließlich war sie eingeschlafen, und er auch. Etwas später machte ein Mädchen die Tür auf und fand sie da mit runtergelassenen Hosen. Alle hatten auf der Party darüber geredet.
„Nee, ich war nicht besonders in ihn verliebt“, sagte sie.