Ein Star zum Verlieben - Seleni Black - E-Book

Ein Star zum Verlieben E-Book

Seleni Black

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Beschreibung

Der Tag hatte so gut begonnen und endete in einem Desaster. Carly ist am Boden zerstört, als sie herausfindet, dass ihr Freund sie betrogen hat. Mit gepackter Tasche, verschwindet sie und überlegt, was sie nun tun soll. Bis sie auf Cleo trifft! Diese aufdringliche und vielleicht auch verrückte Frau, nimmt sie auf und setzt damit etwas in Gang, mit dem sie nie gerechnet hätte. Cleo hat einen Bruder, Nick und er sieht verteufelt gut aus. Carly fühlt sich sofort zu ihm hingezogen, gäbe es da nicht ein Problem. Er ist ein Filmstar und sie seine neue Maskenbildnerin. Zwei völlig verschiedene Welten, treffen aufeinander. Kann das gut gehen? Kann man einen Star lieben, der ständig umgeben ist von verlockenden Schönheiten? Und wer ist das im Hintergrund, der ihnen schaden will? Carly und Nick haben schwer zu kämpfen und das bis zum bitteren Ende. Hat ihre Liebe überhaupt eine Chance? ------------------------------------------------------------ Diese Geschichte entspricht 270 Taschenbuch Seiten.

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Impressum:

 

Copyright © 2023

Seleni Black

c/o WirFinden.EsNaß und Hellie GbRKirchgasse 1965817 Eppstein

 

Covergestaltung: Copyright © 2023

Seleni Black

Coverbilder: Adobe Stock

Korrektur:

Katharina H.

Beth .B.H.

 

Stand: Oktober 2023

 

Erste Deutsche Auflage

 

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf ohne Zustimmung der Autorin nachgedruckt oder anderweitig verwendet werden.

 

Die Ereignisse in diesem Buch sind frei erfunden. Die Namen, Charaktere, Orte und Ereignisse entsprechen der Fantasie der Autorin, oder wurden in einen fiktiven Kontext gesetzt und bilden nicht die Wirklichkeit ab. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen, tatsächlichen Ereignissen, Orten, Markennamen oder Organisationen sind rein zufällig. Alle Rechte liegen bei den jeweiligen Eigentümern.

 

 

Einfach unglaublich! Ich war immer noch völlig neben der Spur und konnte nicht ganz begreifen, was da gerade passiert war. Es war keine zehn Minuten her, dass ich das Studiogelände verlassen hatte, in der Hand meinen brandneuen Vertrag für die Stelle in den Filmstudios von Los Angeles. Als Maskenbildnerin, mein Traumjob.

WAHNSINN!

Ich konnte mein Glück einfach nicht fassen. Meine Bewerbung hatte ich noch vor dem Ende meines Studiums verschickt, nur zum Spaß, einfach um zu sehen, ob ich eine Chance hätte. Pünktlich zu den Prüfungen hatte ich eine Antwort bekommen. Mit einem Termin, wann ich mich vorstellen sollte.

Eine ihrer Mitarbeiterinnen hatte mitten in der Vorproduktion eines neuen Filmes gekündigt und nun suchten sie neue Mitarbeiter, unter anderem junge Leute, die frischen Schwung mitbrachten, aber sich gleichzeitig schnell in das bereits aufgestellte Programm einarbeiten konnten. Ich war eine von den Auserwählten.

Freudestrahlend machte ich mich auf den Weg in meine Wohnung, die ich mir mit meinem Freund teilte. Wir waren seit fast einem Jahr zusammen. Verrückt, gleichzusammenzuziehen, aber wir hatten beide nach der Uni eine Wohnung gesucht und hatten uns kurzerhand entschlossen, zusammenzuziehen, um auch Kosten zu sparen.

Ich konnte es kaum erwarten, ihm von der guten Neuigkeit zu erzählen, besonders da er heute nicht zur Arbeit gehen konnte, weil er sich nicht gut fühlte. In letzter Zeit war das immer öfter vorgekommen und ich hatte bereits ein schlechtes Gewissen, weil ich kaum für ihn da war.Mit dem neuen Job würde es nicht besser werden, doch ich war mir sicher, dass wir das schaffen würden, unsere Beziehung das aushielt.

Leise, um Joey nicht gleich zu wecken, öffnete ich die Tür und schloss sie so vorsichtig wie möglich hinter mir. Meine Reisetasche stand noch im Flur, ich war einfach noch nicht dazu gekommen, sie auszupacken. Der Besuch bei meinen Eltern hatte gutgetan, lächelnd dachte ich an die Zeit zurück.

Seltsame Geräusche ließen mich innehalten. Was war hier los? Hatte Joey etwa Besuch? Ich trat ins Wohnzimmer und sah überall Klamotten liegen, darunter auch ein Kleid, das ich nicht kannte. Eine Vermutung machte sich in mir breit, doch wollte und konnte ich das einfach nicht glauben. Warum sollte er das tun?

Die Schlafzimmertür stand offen und was ich sah, ließ mich aus allen Wolken fallen.

Joey lag mit einer anderen im Bett, doch nicht irgendwer, nein, sondern eine Freundin von uns beiden. Schock, anders konnte ich meine Reaktion gerade nicht beschreiben. Ich hatte sie gemocht und er hatte mir immer versichert, dass sie nur Freunde waren. So blauäugig wie ich war, hatte ich ihm vertraut. Schön blöd.

Kopfschüttelnd und mit Tränen in den Augen trat ich zurück, was sollte ich jetzt tun? Hierbleiben konnte ich auf gar keinen Fall. Hals über Kopf suchte ich alles zusammen was mir wichtig war und warf es in meine Reisetasche. Schnappte mir alle wichtigen Papiere, die ich, Gott sei Dank, alle in einem Ordner zusammengehalten hatte, was es mir nun erleichterte, da ich so schnell wie möglich hier weg wollte. Einige Sachen im Schlafzimmer würde ich irgendwann holen müssen, doch mich jetzt mit der Situation auseinander zu setzen schaffte ich nicht. Also schnappte ich mir meine Hand- und Reisetasche und sah zu das ich hier wegkam.

Tränen verschleierten mir die Sicht, während ich die Tür hinter mir zuzog. Wie hatte er das nur tun können? Der Druck auf meiner Brust, ließ mich flach atmen, aber ich wollte nicht weinen, das war er einfach nicht wert.

 

Zwei Stunden später war ich immer noch nicht schlauer was ich machen sollte.

Aus Rache hatte ich unser gemeinsames Konto leergeräumt und auch gleich die Vollmacht die er über mein privates Konto hatte zurückgenommen. Der Bankangestellte hatte mir versichert, dass seine Karte sofort gesperrt war, was mich innerlich grinsen ließ. Sollte er nur schauen wie er nun die Miete bezahlte. Nur dank meiner Eltern war es uns möglich gewesen, überhaupt das Geld zusammen zu bekommen.

Das war einer der Gründe, warum ich zu ihnen gefahren war, ich hatte ihnen erklärt, dass ich ein paar Bewerbungen verschickt hatte und hoffte, dass sich bald ein Job ergeben würde. Doch bis es soweit war, würde ich ihreHilfe noch brauchen. Sie hatten mir versichert, dass es kein Problem war und sie mir viel Glück wünschten. Eigentlich wollte ich ihnen die gute Nachricht überbringen, dass es doch schneller geklappt hatte, doch jetzt musste ich erst einmal zusehen, dass ich einen Platz zum Schlafen fand.

Es regnete in Strömen, also hatte ich mich in ein kleines Diner geflüchtet. Nun sah ich mir auf meinem Handy die Möglichkeiten durch. War allerdings gar nicht so leicht, da ich wegen meiner Tränen nassen Augen kaum etwas auf dem Bildschirm sehen konnte. Noch immer weigerte ich mich sie laufen zu lassen, denn wenn ich das tat, befürchtete ich, nie wieder damit aufhören zu können. Wütend über ihn und mich selbst, trocknete ich mir meine Augen mit einer Serviette ab und suchte weiter.

Wie hatte er das nur tun können? Wie hatte ich so naiv sein können, um nicht zu bemerken was vor sich ging? Ich hatte geglaubt wir wären glücklich, wie sehr ich mich doch getäuscht hatte.

Plötzlich stand ein Milchshake vor mir und ich sah die Person an, die ihn abgestellt hatte.

„Äh, den habe ich nicht bestellt“, versuchte ich zu erklären.

„Ich weiß, doch du hast so traurig ausgesehen, da dachte ich mir, ich gebe dir einen aus“, erklärte die junge Frau und lächelte mich freundlich an.

„Oh, danke“, erwiderte ich zurückhaltend.

„Was dagegen, wenn ich mich zu dir setze?“

„Eigentlich würde ich gerne allein sein.“ Ich wollte nicht unhöflich sein, doch gerade wollte ich keinen um mich haben. Als hätte ich nichts gesagt, setzte sie sich mir gegenüber und legte ihre Arme auf dem Tisch ab, dabei sah sie mich forschend an.

„Lass mich raten, du hast dich gerade von deinemFreund getrennt?“, sagte sie auf einmal und traf genau ins Schwarze damit.

Ich nickte nur leicht und trank einen Schluck vom Shake.

„Dachte ich mir schon.“ Sie lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was war es? Hat er dich belogen?“ Sie wartete einen Moment und schüttelte dann den Kopf. „Nein, das tun sie alle auf die eine oder andere Weise. Ich hab‘s, er ist fremd gegangen!“

„Weil sie das alle tun?“, stellte ich die Frage und konnte den Sarkasmus nicht aus meiner Stimme heraushalten.

Sie lachte kurz. „Nein, das tun nur die richtig großen Arschlöcher. Leider gibt es von denen viel zu viele. Sie machen es einem extrem schwer, die noch verbliebenen netten Kerle zu erkennen.“

„Klingt für mich, als hättest du ebenfalls ein paar von den Schlimmen erwischt.“ Warum auch immer, fühlte ich mich in ihrer Gegenwart gut, sie vermittelte ein Gefühl, als könnte man ihr alles erzählen und sie würde es für sich behalten.

„Glaub mir, ich habe schon ein paar der ganz schlimmen Sorte erwischt. Es ist ein Glück, dass ich noch nicht total abgestumpft bin.“

Schweigend saßen wir uns einen Moment gegenüber.

„Was machst du jetzt?“, wollte sie wissen.

„Keine Ahnung. Ich werde erst mal in ein Hotel gehen. In zwei Wochen fange ich meinen neuen Job an, bis es soweit ist, such ich mir eine dauerhafte Bleibe.“

„Klingt nach einem Plan.“ Nachdenklich legte mein Gegenüber ihren Kopf schief. „Hör mal, das soll jetzt nicht komisch klingen oder so. Doch wie es der Zufall will, habe ich ein Zimmer frei in meiner Wohnung und wenn du möchtest, würde ich dir das überlassen.“

„Das ist wirklich nett, aber wir kennen uns doch gar nicht.“ Sie hielt mir ihre Hand hin.

„Mein Name ist Cleo. Ich bin keine Irre, auch wenn meine Familie manchmal das Gegenteil behauptet. Ich steh total auf Eiscreme, Kaffee und schau mir wahnsinnig gern alte Filme an.“

Kopfschüttelnd sah ich sie einen Moment an, konnte mir ein Lächeln aber nicht verkneifen.

„Ich bin Carly Booker. Ich bin ebenfalls keine Irre, obwohl ich hier und da meine fünf Minuten habe. Ich steh auf Milchshakes, Brownies und Eis. Kaffee ist ein Grundnahrungsmittel für mich und neben Filme schauen, lese ich sehr gerne.“

„Perfekt. Siehst du, nun kennen wir uns und es spricht nichts dagegen, dass du bei mir einziehst. Und bevor du jetzt etwas dagegen sagst, hätte ich das Zimmer in die Zeitung gesetzt, hätte ich die Person auch nicht gekannt, die sich bewirbt. Jemanden in einem seiner schlimmsten Momente kennen zu lernen, verrät bereits sehr viel über ihn, auch wenn er es nicht ausspricht.“

Ich verzog kurz das Gesicht.

„Das sollte nicht gemein klingen, ich bin einfach nur ehrlich.“

„Und direkt.“

„Ja, dass auch.“

Sollte ich es wagen? Cleo erschien mir eine sehr ehrliche und noch dazu freundliche Person zu sein.

„Machst du das öfter, Leute in Lokalen aufreißen?“

„Klar, jede Woche jemand Neues. Wäre ja sonst langweilig“, witzelte sie und grinste mich breit an.

Ich lachte kurz und seufzte dann. „Schön, erst mal für ein paar Nächte, um zu sehen, wie das mit uns klappt. Sagen wir, eine Woche?“

„Von mir aus. Doch ich bin der Meinung, dass wir uns sehr gut verstehen werden.“ Sie stand auf und griff nach meiner Tasche. „Komm schon, ich zeig dir dein Zimmer und dann Essen wir was Richtiges“, erklärte sie mir.

Ich stand ebenfalls auf und nahm meine Handtasche und Jacke. „Sag mal, was hast du hier eigentlich gemacht?“

Sie zeigte hinter sich zu einem Tisch. „Ich habe mich von meinem Mitbewohner und ehemaligen Freund getrennt.“

Ich sah zu besagten Tisch, wo ein Kerl mit hängendem Kopf saß. „Warum?“, wollte ich wissen.

„Ich befürchte, aus demselben Grund wie du. Nur hatte ich es schon länger vermutet, deswegen trifft es mich nicht mehr so hart wie dich.“

Verstehend nickte ich. „Ich bekomm aber nicht sein Zimmer, oder?“

„Gott, nein! Ich kann zwar fies sein, aber ich versau mir das mit dir doch nicht gleich zu Anfang.“

Nun lachte ich doch richtig. „Dann bin ich ja beruhigt“, erklärte ich ihr und gemeinsam verließen wir das Diner. „Sag mal, warum hast du hier mit ihm Schluss gemacht?“, wollte ich noch wissen.

„Es ist abgelegen und ruhig, noch dazu weit ab von der breiten Masse. Hier läuft man nicht Gefahr, ständig gestört zu werden. Wenn ich mich von jemanden trenne, dann immer in solchen Lokalen. Außerdem entgeht man so ohne viel Aufsehen der peinlichen Situation, ihn aus der Wohnung werfen zu müssen.“

Klang logisch und nach einem sehr guten Tipp.

Das Haus, in dem Cleo wohnte, sah unglaublich aus. Auf den ersten Blick könnte man glauben, dass dort an die zehn Parteien wohnten, doch das war nicht der Fall. Es waren nur fünf. Das Gebäude würde von oben betrachtet wie ein E aussehen, wobei sich im Mittelteil der Eingang und das Treppenhaus befanden. Links und rechts davon, erkannte man die Ein- und Ausfahrten für die Tiefgarage.

„Wenn du einen Wagen hast, sag mir Bescheid, ich habe fünf Stellplätze, ich gebe dir dann deine Platznummer durch“, erklärte mir Cleo.

„Mach ich, doch das wird noch etwas dauern, von meinem ersten Gehalt werde ich mir wohl eine neue Garderobe zulegen müssen.“ Cleo sagte nichts dazu, sondern führte mich ins Haus. Es gab einen Empfang, an dem uns der Pförtner freundlich begrüßte. Sie meldete mich sofort als neue Mitbewohnerin an, so würde ich nicht ständig angehalten werden, um mich anzumelden und meine Personalien zu prüfen. Sehr praktisch.

Mit einem der beiden Aufzüge fuhren wir nach oben, ganz nach oben. Auf der fünften Etage gab es gemütliche Sitzecken, sowie zwei deckenhohe Regale mit Büchern und Deko. Es sah unglaublich gemütlich aus, fast wie in einem Wohnzimmer, nur dass dies der Eingangsbereich war. Auch gab es hier nur eine Tür, was für mich der letzte Anhaltspunkt war, dass diese Wohnung, gigantisch sein musste.

Kaum, dass sie die Wohnungstür öffnete, verschlug es mir die Sprache. „Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?“, wollte ich atemlos wissen.

„Ich weiß, im ersten Moment ist es überwältigend, doch glaub mir, man gewöhnt sich schneller dran, als ein Quickie abläuft.“

Überrascht sah ich sie an, fing aber kurz darauf an zu lachen. „Na wenn du das sagst, werde ich dir das mal glauben“, erwiderte ich und trat in den Eingangsbereich. Hier standen eine große Garderobe und eine kleine Kommode. Auch ein Sofa gab es hier und ein Hängeregal. Abgerundet wurde es durch eine Glasfront, die den Raum vom Wohnzimmer abtrennte. Die beiden Glastüren standen offen, so konnte ich meine Erkundung gleich fortsetzen.

Rechts von mir gab es eine lange Theke, die den Küchenbereich abgrenzte. Sie war so groß, dass manches Restaurant neidisch geworden wäre. Zwei Waschbecken, zwei Backöfen und Herde, die in der Mitte des Raumes standen und in einer Insel integriert waren, jede Menge Arbeitsfläche, Kaffee und Saft Maschinen, Mikrowelle und ein beeindruckend großer Kühlschrank. In den Hängeschränken, die teils verglast waren, konnte ich verschiedene Sorten Geschirr erkennen. Ich hatte noch nie jemanden kennen gelernt, der eine Solche Menge an Küchenutensilien besaß.

Der Küche gegenüber stand ein weißer Flügel, er hätte alleine verloren wirken können in dem großen Raum, doch stattdessen lud er zum Spielen ein und gab ein Gefühl von Geborgenheit.

Rechts davon war der Essbereich, groß und einladend, in dessen Mitte stand ein Esstisch an dem mindestens acht Personen Platz fanden. Ausgezogen, könnten es noch ein paar mehr werden. Zwei Aquarien sorgten für die richtige Stimmung und die farbenfrohen Fische musste man einfach eine Weile betrachten.

In der Mitte des Wohnzimmers gab es eine gigantische Sofagarnitur in U-Form, um die herum eine Sichtschutzwand aufgestellt worden war. Mehrere kleine Tische, boten Platz für Gläser oder wie in diesem Moment, Vase mit frischen Blumen, die einen angenehmen Duft verströmten. In der Mitte stand eine kleine Gasfeuerstelle, in der ein angenehmes Feuer brannte. Der Landschaft gegenüber hing, der größte Fernseher, den ich je gesehen hatte, an der Wand. Abgerundet wurde das Bild von den hohen Musikboxen, die einem bestimmt das Gefühl von Dolby Surround wie im Kino verschafften.

Links und rechts vom TV gab es je zwei Doppeltüren, die auf die Terrasse führten, ausgestattet mit allem, was das Herz begehrte. Eine Bar, einem Grill, zwei Whirlpools und eine Menge Sitzgelegenheiten.

„Komm, ich zeig dir dein Zimmer“, erklärte Cleo und ging mit meiner Tasche voraus.

Ich war zu überwältigt, als das ich ihr hätte widersprechen können.

Hinter den Aquarien, zwischen Küche und Esszimmer, gab es einen Gang, den wir nun entlangliefen, wobei ich die schönen Bilder betrachtete. Es waren Nachbildungen von berühmten Künstlern. Auch wenn sie nicht echt waren, fesselten sie doch den Blick. Der Gang war angenehm beleuchtet, und durch die Glaswand, konnte ich die Fische beobachten. Vor der einzigen Tür in diesem Bereich, blieb Cleo stehen und öffnete diese kurz darauf. Das erste was ich sah, war ein großes Doppelbett, mit zu beiden Seiten je einen Nachttisch. Das Nächste, am Fuß-ende, ein Fernseher, der auf einem Tisch stand und die Perfekte Höhe hatte um gemütlich abends noch einen Film zu schauen.

Links von der Zimmertür aus, gab es eine weitere Tür, die mich und das konnte ich nun wirklich nicht fassen, in ein Ankleidezimmer führte. Der Wahnsinn!

„Ach du Scheiße, das ist nicht dein Ernst, oder?“,keuchte ich und drehte mich einmal im Kreis. Die Schrän-ke waren leer, doch ich konnte mir sehr gut vorstellen, was hier alles reinpassen musste. Mir gegenüber führte eine Tür ins Badezimmer. Überall standen kleine Fläschchen mit teurem Parfüm und Duschlotionen. Seufz! „Alles klar, ich bin unwissentlich gestorben und im Himmel gelandet“, erklärte ich und zwickte mich selbst in den Arm.

„Das ist doch nichts Besonderes. Du solltest mal mein Bad sehen, das hier ist eher klein und übersichtlich“, bemerkte Cleo mit einem Lachen in der Stimme.

„Ach so, wenn es weiter nichts ist.“ Wie konnte man das alles nur so locker sehen? Ich war völlig überfordert. „Hier zu wohnen, wird mich arm machen“, japste ich.

„Quatsch. Die Wohnung gehört mir, meine Eltern haben sie mir zum Einundzwanzigsten Geburtstag geschenkt. Alles was du bezahlst, sind Lebensmittel, die du brauchst und einen kleinen Teil der Nebenkosten.“ Sie sagte mir die Summe und ich sah sie ungläubig an.

„Das ist ja weniger, als ich in meiner alten Wohnung bezahlt habe“, erklärte ich ihr.

„Gut, dann bin ich mir sicher, dass du dich schnell hier wohlfühlst. Denk nur, was du alles einsparen kannst.“

Sie hatte recht, es wäre eine ganze Menge Geld das ich mir so zusammensparen konnte.

„Was hältst du davon, wenn wir heute Abend ausgehen?“, wollte Cleo auf einmal wissen. „Lass uns deinen Einzug feiern.“

„Ich weiß nicht.“ Eigentlich wollte ich mich nur zusammenrollen und das alles verarbeiten.

„Komm schon, dass wird lustig“, drängte sie mich.

„Nein, wirklich. Das wäre heute zu viel für mich, nach allem was passiert ist. Außerdem habe ich gar nichts zum Anziehen.“

„Wenn es nur das ist, kein Problem. Wir sollten dieselbe Kleidergröße haben, ich leihe dir gerne etwas. Und um dir sämtlichen Wind aus den Segeln zu nehmen, müssen wir darauf anstoßen, dass wir diese Dreckskerle losgeworden sind.“

Offenbar wollte Cleo nicht so leicht nachgeben, also seufzte ich und gab mich geschlagen.

„Aber bitte nicht so lang“, versuchte ich zu verhandeln.

„Klar. Ich verspreche dir, sobald du nach Hause willst, fahren wir.“

Daran zweifelte ich noch etwas, aber die Hoffnung starb bekanntlich zuletzt.

 

Nach einer unglaublich entspannenden Dusche, warf ich mir einen Bademantel über, den Cleo mir geliehen hatte.

„Alles okay bei dir?“, wollte meine neue Mitbewohnerin wissen.

„Die Dusche ist toll, ich wäre am liebsten ewig da dringeblieben.“ Lachend bedeutete Cleo mir, dass ich ihr folgen sollte. Der Gang zu ihrem Zimmer lag auf der anderen Seite der Wohnung und glich meinem sehr. Ihr Schlafzimmer war L-förmig und etwas größer als meins, doch das Ankleidezimmer stand meinem in nichts nach. „Wo ist dein Bad?“

„Meins erreiche ich über den Flur. Wenn Besuch da ist, teile ich es mir mit demjenigen. Ansonsten gehört es ganz mir allein.“

Klang nach gigantischer als meins, dass würde ich mir bei Gelegenheit ansehen.

„So, dann lass uns mal schauen was wir für dich finden“, bemerkte sie und fing an die Schränke abzugehen.

In diesem Zimmer gab es alles was ein Frauenherz begehrte. Unzählige Schuhe, Handtaschen, Kleider, Anzüge, Jacken und so viel mehr. Es würde eine Ewigkeit dauern, sich in diesem Schrank zurecht zu finden.

„Solltest du mal etwas brauchen, kannst du dich gerne hier bedienen. Ich habe so viel und werde es wahrscheinlich nie alles anziehen können“, erklärte mir Cleo.

„Das ist wirklich lieb.“ Das war es wirklich, doch würde ich dieses Angebot nicht wahrnehmen. An fremde Sachen ging ich nicht, es sei denn Cleo wäre dabei und sie lieh mir etwas.

„Was hältst du davon?“, wollte sie wissen und hielt mir ein kurzes schwarzes Kleid hin.

„Recht freizügig“, bemerkte ich und betrachtete das Stückchen Stoff prüfend.

„Du kannst ruhig zeigen, was du hast“, kommentierte sie meine Bemerkung gelassen.

„Ein anderes Mal.“

Kopfschüttelnd suchte sie weiter.

 

Eine halbe Stunde später hatten wir uns auf einen Lederrock, der mir bis zur Mitte meiner Oberschenkel reichte, ein Trägertop, dass gerade genug preisgab, mit Lederjacke und High heels, die meine Beine unheimlich lang aussehen ließen.

Es war nicht so, dass ich prüde war, nur achtete ich darauf, dass ein Kerl nicht glaubte, bei mir einen Versuch starten zu können. Wobei sich das ja nun eigentlich auch erledigt hatte. Ich war Single, was womöglich dazu beigetragen hatte, dass ich den Klamotten zustimmte.

Spaß stand an diesem Abend im Vordergrund und ich wollte mich begehrt und sexy fühlen. Auch wenn ich keinen Kerl abschleppen würde.

„Gott, deine Haare sind der Hammer“, schwärmte Cleo und griff nach einer Strähne. „Sie sind Kupfergold, oder? Das sieht man wirklich selten!“

„Meine Mutter meint immer, bei mir würden dieschottischen Wurzeln mehr durchschlagen, als bei sonst jemanden aus unserer Familie“, erklärte ich ihr mit einem Lächeln. Das allerdings verging mir, als mein Handy klingelte und ich das Bild auf dem Display sah.

„Wie oft hat er schon angerufen?“, wollte Cleo wissen, als wüsste sie, wer es war.

„Das ist das erste Mal, seit ich weg bin.“ Armselig, wenn ich so darüber nachdachte. Jetzt rief er an, jetzt? Ich war den ganzen Tag weg. Offenbar verlor man beim Fremdgehen das Zeitgefühl.

„Er ist es nicht wert, dass du dir die Laune vermiesen lässt“, bemerkte Cleo und versuchte, mich mit einem Lächeln wieder aufzumuntern.

„Ich weiß. Doch ich bekomme das Bild einfach nicht aus meinem Kopf, wie er mit ihr im Bett liegt. Sie war unsere Freundin, was das Ganze noch schlimmer macht.“

„Uh, ganz miese Nummer“, stimmte Cleo mir zu. „Ken-ne ich aber leider auch schon“, ergänzte sie, schüttelte leicht den Kopf und setzte wieder ein Lächeln auf. Offenbar ließen sie die Erinnerungen auch noch nicht ganz in Ruhe.

Wieder klingelte mein Handy, doch auch dieses Mal nahm ich nicht ab.

„Soll ich?“, wollte sie wissen.

„Nein, ich will vorher meine restlichen Sachen aus der Wohnung holen, erst dann werde ich mit ihm reden.“

„Verstehe, kluge Entscheidung. Nicht, dass er einen Anfall bekommt und alles zerstört.“

„Richtig. Würdest du mir helfen, die Sachen da raus zu holen? Ich will da nicht alleine hin!“

„Aber klar doch, welch eine Frage. Hast du denn noch viel in der Wohnung?“

Kurz überlegte ich und so traurig es war, doch ich hatte kaum noch etwas dort. Bis auf ein paar meiner Klamotten und Bilder, gehörte das meiste entweder uns beiden oder nur ihm.

„Nein, wir sollten das in einer halben Stunde alles geholt haben.“

„Alles klar. Wann ist er denn mal weg?“

„Morgen glaub ich, er wollte sich mit einem Freund treffen“, antwortete ich ihr.

„Klar ein Freund, die Ausrede kenn ich“, grummelte sie sarkastisch.

Wenn ich so drüber nachdachte, klang es wirklich nach einem Vorwand.

„Wir machen das morgen, besser gleich, als unnötig Zeit verstreichen lassen. Wird er sich nicht fragen, wo du heute Abend bleibst?“

„Schon, aber das ist mir gerade egal.“

Nachdem das geklärt war, tranken wir noch den einen oder anderen Cosmopolitan im Wohnzimmer, bevor das Haustelefon klingelte.

„Ja?“, meldete sich Cleo. „In Ordnung, wir sind gleich unten“, antwortete sie dem Anrufer.

„Der Wagen ist da“, berichtete sie mir.

Ich sah sie fragend an. „Wagen?“, wollte ich schließlich wissen.

„Schau nicht so skeptisch, komm schon, jetzt haben wir ein bisschen Spaß.“ Sie griff nach meiner Hand und zog mich mit sich.

Ich schaffte es gerade noch, meine Handtasche zu greifen, bevor es zu spät war und stolperte ihr mehr hinterher.

 

Es war gerade elf Uhr, als wir vor dem Club ankamen. Schon jetzt hatte sich eine lange Schlange gebildet und ich sah mich schon in der kühlen Nachtluft bibbern, doch Cleo hatte andere Pläne. Sie marschierte mit entschlossenem Gang an den Wartenden vorbei und begrüßte einen der Türsteher mit einer festen Umarmung.

„Hallo Sonnenschein. Du hast dich lange nicht mehr blicken lassen“, bemerkte der Mann.

„Du weißt doch wie das so ist, immer viel zutun, doch lange kann ich nicht ohne dich, also hier bin ich.“

Der Mann lachte und löste das Absperrband. „Na dann mal rein mit dir“, erklärte er mit einem Lächeln.

Cleo griff nach meiner Hand und zog mich näher an sich. „Das ist Carly, meine neue Mitbewohnerin. Sie hat gerade eine echt heftige Trennung hinter sich“, verriet Cleo dem Mann und dieser nickte verstehend.

„Ich wünsch euch beiden viel Spaß, vielleicht sehen wir uns später noch“, kommentierte der Türsteher mit einem kurzen Augenzwinkern.

„Das hoffe ich doch. Bis später“, erwiderte Cleo und zog mich in den Club.

Kaum drin, lehnte sie sich zu mir und flüsterte mir ins Ohr. „Ich kann den Kerl eigentlich nicht leiden. Er ist immer so aufdringlich, doch so kommt man schneller rein und auch zu einigen Freigetränken. Nicht dass ich das nötig hätte, aber es macht Spaß, ihn an der Nase herum zu führen.“

Kopfschüttelnd schwieg ich und sah mich im Raum um. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glauben, dass hier überall Stars und Sternchen herumliefen. Doch in so einen Club kam man doch nicht einfach so rein, oder?

„Ja, du siehst schon richtig. Lauter Promis hier“, kam es von meiner neuen Freundin, die mich breit grinsend ansah.

„Aber …“, fing ich an, stoppte, drehte mich zu Cleo und kniff leicht die Augen zusammen. „Sag mal, wo arbeitest du eigentlich?“ Das mir diese Frage nicht schon früher eingefallen war, schob ich jetzt einfach mal dem Chaos und der Reizüberflutung der letzten Stunden zu.

Cleo warf den Kopf zurück und lachte. Erst als sie sich wieder einigermaßen im Griff hatte, sah sie mich an. „Du bist süß, weißt du das?“

Beantwortete jetzt nicht unbedingt meine Frage.

„Ich gehöre irgendwie zu denen. Klar bin ich bei weitem noch nicht so berühmt, doch ich hoffe, dass sich, das mit dem nächsten Film ändert.“

„Du bist Schauspielerin?“ Ungläubig sah ich sie an.

„Ja, meine ganze Familie ist in der Branche tätig. Bitte sag mir nicht, dass du ein Problem damit hast?“

„Was? Nein! Es kommt nur etwas überraschend. Und irgendwie ist es auch witzig, denn ich habe heute meine Zusage bekommen, dass ich als Maskenbildnerin in den Filmstudios anfangen kann.“

Nun war es Cleo, die die Augen aufriss. „Nicht dein Ernst?“, fragte sie fassungslos.

„Doch“, bestätigte ich ihr mit einem Lächeln.

„Wenn das mal kein Zufall ist. Dir ist schon klar, dass ich dich von nun an einstelle, mich bei jedem Film, den ich mache, zu begleiten, oder?“

„Das kannst du?“, hakte ich nach.

„Sicher! Wir können uns die Leute aussuchen, mit denen wir arbeiten wollen, zumindest solange genug da sind.“

„Das wäre toll, wenn das klappt.“ Die Freude über diese Möglichkeit, zauberte mir ein breites Grinsen ins Gesicht und nur mit Mühe konnte ich verhindern, wie ein kleines Kind zu klatschen.

„Wird es, vertrau mir. Wir beide werden sehr viel Spaß zusammen haben, da bin ich mir sicher.“

Sie legte mir einen Arm um die Schultern und zog mich mit zur Bar. Dort bestellte sie für uns beide Getränke und stieß mit mir an.

„Auf eine gute und lange Freundschaft. Ich bin sehr froh, dass ich so dreist war, dich anzusprechen.“

„Auf dreiste Menschen und einen Neustart, der alles verändern wird.“ Zum ersten Mal seit Stunden, lachte ich ausgelassen, bis mir der Bauch weh tat. Hätte ich zu diesem Zeitpunkt geahnt, was dieser Neuanfang noch so mit sich bringen würde ...

 

Mein neuer Filmvertrag war seit einiger Zeit unterschrieben und ich hatte noch etwas Zeit, um mich zu entspannen, bevor es richtig losging. Die Bekanntgabe und die Vorproduktion liefen bereits seit einiger Zeit, doch mich brauchte man jetzt noch nicht. Nur ab und an, hatte ich anreisen müssen, um bei kleineren Einstellungen da zu sein. Wenn alles gut ging, würde mir das weitere Türen öffnen und mich im Filmgeschäft immer mehr steigen lassen.

Ich war gerade erst aus Miami gekommen und wollte nur noch ins Bett. Diese ganze Fliegerei schaffte mich. Zu meiner Schwester konnte ich nicht, weil sie immer noch mit dieser Lusche zusammen war, der das Zimmer belegte, in dem ich normalerweise schlief.

Auch das andere Zimmer hatte sie untervermietet, was meine Möglichkeiten auf die Schnelle einschränkte. Also quartierte ich mich für die Zeit in einem Hotel ein. Was sie wohl wieder trieb?

Das Telefonat, das wir kurz nach meiner Landungführten, hatte mich stutzig gemacht. Ich wollte ihr noch nichts davon sagen, dass ich in der Stadt war, weil ich sie überraschen wollte. Doch als ich sie fragte, was sie heute machen würde, war sie kurz angebunden, teilte mir nur mit, dass sie ausgehen würde und versprach, sich am nächsten Tag bei mir zu melden.

Es sah ihr nicht ähnlich, mich so abzuspeisen, sonst war sie eher sauer, wenn wir nur kurz reden konnten. Seufzend schüttelte ich meinen Kopf, ich war zu müde, als dass ich mir Gedanken darüber machen konnte.

 

Nach ein paar Stunden Schlaf fühlte ich mich um einiges erholter und bereit für den Abend. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es Zeit wurde, mich für den Abend fertig zu machen und den Wagen zu rufen.

Ich wusste, in welchem Club meine Schwester gerne feierte, was es mir erleichterte, sie zu finden. Der Wagen hielt und als ich ausstieg, traf mich die volle Wucht der Wartenden. Das Blitzlichtgewitter prasselte auf mich ein und innerlich verfluchte ich die verdammten Paparazzi. Sie warteten immer vor diesem Club, da er bekannt dafür war, Anlaufstelle für viele Stars zu sein.

Ich ging an der Warteschlange vorbei, der Türsteher nickte mir kurz zu und ließ mich ohne Kommentar rein. Schnell weg, denn die Rufe nach Autogrammen, wurden immer lauter. Heute lehnte ich jedoch mit einem Lächeln ab, denn ich war ganz privat unterwegs.

Kurz vor zwölf und der Club platzte fast aus allenNähten. Es war nicht leicht, durch die Menge zu kommen. Von einer der Emporen aus, hatte ich einen sehr guten Blicküber den Raum. Tanzende und feiernde, wo man hinsah.

An der Bar war meine Schwester nicht, also suchte ich die Tanzfläche ab und wurde kurz darauf fündig. Doch sie war nicht allein! Bei ihr war eine gutaussehende Blondine, die meinen Blick fesselte. Na ja, nicht ganz blond, aber bei dem Licht war das schwer zu sagen, was da noch für eine Farbe mitspielte.

Zielstrebig machte ich mich auf den Weg zu den beiden, wurde aber hier und da von Bekannten aufgehalten, die mich begrüßten. Als ich endlich die Stelle erreichte, waren die beiden Frauen nicht mehr da. Frustriert sah ich mich um, wobei mir meine Größe half, einen Überblick zu bekommen. An der Bar, das hätte ich mir denken können.

Als ich bei ihnen ankam, konnte ich einen Teil ihres Gespräches mithören.

„Der Kerl will einfach nicht aufgeben. Wie oft hat er dich jetzt schon angerufen?“, hörte ich meine Schwester.

„Zwanzig Mal, oder so. Vielleicht sollte ich doch mal mit ihm reden?“

„Auf keinen Fall. Glaub mir, dein Plan ist gut, werde jetzt nur nicht schwach.“

„Ich sollte ihm aber wenigstens sagen, dass ich nicht nach Hause komme. Am Ende ruft er noch die Polizei.“

Meine Schwester griff nach dem Handy der Blondine und tippte etwas. Bevor ihre scheinbar neue Freundinprotestieren konnte, schickte sie die Nachricht ab und gab das Handy zurück.

„So, nun weiß er, dass du bei einer Freundin bist und nicht nach Hause kommst“, erklärte Cleo und ich musste grinsen.

---ENDE DER LESEPROBE---