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Erschossen, von Minen zerfetzt, ertrunken! Die Fluchtfantasien in der DDR kannten keine Grenzen. Es wurden Tunnel gegraben, Menschen in Autos versteckt oder Heißluftballons, Flugzeuge und U-Boote gebaut. Für viele endete die Republikflucht mit dem Tod. Die zwei Protagonisten in dieser Geschichte erfuhren zufällig einen anderen Fluchtweg aus der DDR mit Ziel Bayern - auch nicht ungefährlich - natürlich nicht!!!
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Seitenzahl: 18
Ein ungewisser Flug
Impressum
Wenn es Grenzpolizisten und Minenfelder gibt, wünscht sich die Sehnsucht nach Freiheit ein Flugzeug.
Dietmar Dressel
Was für ein schöner und lauwarmer Septemberabend in der Innenstadt von Leipzig. Besser wäre es, wir würden uns in der Milchbar treffen. Überlegt Joachim und schlendert weiter in Richtung Erdener Treppchen. Ein dezent eingerichtetes Restaurant mitten in der Altstadt von Leipzig und mit einer exzellenten Küche. Jedenfalls für Kenner von delikaten Fleischgerichten und für Menschen, die einen guten Tropfen mögen und zu schätzen wissen. Während der Leipziger Herbst- und Frühjahrsmesse ist es nicht einfach, einen Sitzplatz in diesem viel besuchten Lokal zu ergattern. Petra hat hoffentlich schon zwei Plätze gebunkert, sonst wird es schwierig im Stehen und mit leerem Magen, einen Fluchtplan zu besprechen. Mein Bauch würde sich bestimmt freuen, wenn er was Leckeres zum Essen bekäme. Seit Mittag knurrt er ohnehin schon. Murmelt Joachim leise vor sich hin und öffnet die Tür zur Gaststätte. "Hallo Petra, schön dass wir beide in Ruhe sitzen und essen können. Wie war’s im Büro?“ Joachims Verlobte ist Sektionsleiterin bei der Deutschen Hochschule für Körperkultur in Leipzig, und verantwortlich für das Bereich Leistungsschwimmen. „Meine ganze Truppe ist in Rom zum Schwimmwettkampf! Ich darf da wegen meiner engen Verwandtschaft in Westdeutschland, wie du ja weißt, nicht dabei sein. Damit ist mein Büro wie ausgefegt und ich habe mehr Zeit für mich, und natürlich auch für dich mein lieber Schatz.