Ein "wildez wunder wild" erzählen. Das poetische Potenzial der ‚Unsagbarkeit' im Prolog der "Goldenen Schmiede" von Konrad von Würzburg - Jonas Schreiber - E-Book

Ein "wildez wunder wild" erzählen. Das poetische Potenzial der ‚Unsagbarkeit' im Prolog der "Goldenen Schmiede" von Konrad von Würzburg E-Book

Jonas Schreiber

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Vordergrund dieser Arbeit sollen der Unsagbarkeitstopos und dessen Umsetzung im Prolog der "Goldenen Schmiede" von Konrad von Würzburg stehen. Dabei analysiere ich die poetische Darstellung des Lobs Mariens, die das paradigmatische Paradox als Jungfrau und zugleich Gottesmutter hier darstellt. Ich möchte zeigen, dass Konrad auf einer ästhetischen Ebene, dem wilde[n] wunder Mariens mit wilder rede versucht nachzukommen, demnach eine poetische Sprache für eine paradoxe Gegebenheit anwendet. So schafft Konrad mit der Goldenen Schmiede einen Text, der Unsagbarkeiten sagbar macht und zugleich die oben erwähnte Dramatik der Poesie miteinschließt. Am 14. Juni diesen Jahres (2013) gab der Autor und Übersetzer Raoul Schrott ein Interview im Bayrischen Rundfunk: Im Gespräch mit Annegret Arnold spricht Schrott über das Arbeiten an seinem neuen Werk Erste Erde Epos und die Schwierigkeiten, die es während dem Schreiben zu bewältigen gibt. So erläutert er unter anderem, warum er die Form des Epos als passend erachtet, wenn man über die „Entstehung der Erde“ schreiben möchte. Es geht ihm an dieser Stelle um die „poetische Formulierungskraft“, die nur damit zu finden sei. Mit dieser seien wir im Stande, „etwas auf den Punkt bringen“ zu können und „einer Sache Sinn zu verleihen“, vielmehr als es mit reiner Prosa der Fall wäre. Er betont die „Genauheit“ und „Akribie der Worte“, die einer solchen poetischen Sprache innewohnen, und apostrophiert darüber hinaus die Möglichkeit Paradoxien, wie die „Entstehung von Leben“ oder den Urknall („Wo ja nichts wirklich geknallt hat“) darzustellen und beschreiben zu können. Zugleich sagt er, dass mit dem poetischen Sprachstil eine „Dramatik, eine Spannung“ entstehe, die als fähig für die Darstellung derartiger Ereignisse gelte. Auch „dafür ist die poetische Sprache wie geschaffen“. Ebenso umriss er bei einem Vortrag, den er zu gleichem Thema in Erlangen hielt, Möglichkeiten aber auch Schwierigkeiten der Poesie gerade solche singulären wie paradoxen Ereignisse, wie den Urknall, passend zu erzählen. Diese These benutze ich als Ausgangspunkt für diese Arbeit, in der es mir genau um dieses Potenzial der poetischen Sprache geht: Ich versuche zu zeigen, wie es mit bestimmten Kunstgriffen möglich ist, Unmögliches oder Paradoxien darzustellen, das eigentlich Unsagbare also sagbar zu machen.

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