Eine Woche Schmerz - 15 tragische Kapitel - Björn Pötters - E-Book

Eine Woche Schmerz - 15 tragische Kapitel E-Book

Björn Pötters

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Beschreibung

Der Autor unternimmt den Versuch, die Heilkraft des Schreibens zu erklären und schickt dafür einen fiktionalen Protagonisten ins Rennen: Ein wohlhabender Bankdirektor erkrankt an Lungenkrebs und begibt sich in letzter Konsequenz auf die Suche nach seinem authentischen Selbst. Dafür beginnt er mit Schreibarbeit in Form eines Tagebuchs, das, obgleich vielleicht sein Körper zugrunde geht, zumindest seine verlorene Seele rettet. Selbstfindung durch literarisches Schaffen – Das vorliegende Experiment ist weder Sachbuch noch Belletristik – Es spielt auf beiden Seiten.

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Seitenzahl: 46

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Der Autor unternimmt den Versuch, die Heilkraft des Schreibens zu erklären und schickt dafür einen fiktionalen Protagonisten ins Rennen: Ein wohlhabender Bankdirektor erkrankt an Lungenkrebs und begibt sich in letzter Konsequenz auf die Suche nach seinem authentischen Selbst. Dafür beginnt er mit Schreibarbeit in Form eines Tagebuchs, das, obgleich vielleicht sein Körper zu Grunde geht, zumindest seine verlorene Seele rettet. Selbstfindung durch literarisches Schaffen – Das vorliegende Experiment ist weder Sachbuch noch Belletristik – Es spielt auf beiden Seiten.

Über den Autor:

Nach dem Zivildienst in einer Psychiatrie, Studium der Allgemeinen Literaturwissenschaft, Medienwissenschaft und Psychologie in Paderborn. Gearbeitet und gelebt in Ghana und Spanien. Aktuell als freier Autor im Bereich Storytelling tätig.

Inhalt

Prolog

Tagebuch

Keine Zeit für das Selbst

Montag

: Ein Wort und ein Tag

Zeit der Zeit

Dienstag

: Brennende Lungenflügel

Macht der Form

Mittwoch

: Ernsthaftigkeit und Zynismus

Philosophie und Zerfall

Donnerstag

: Der Plan

Mediale Realitäten

Freitag

: Plan B

Freiheitliche Depressionen

Samstag

: Alternativen

Spaß

Sonntag

: Trivialitäten‐Pflege

Der Vorteil, der Luxus ebenso wie die Qual und die Verantwortung des Romanschriftstellers ist, daß es keine Grenze gibt, bis zu welcher er sich als Ausführender versuchen kann – keine Grenze für mögliche Experimente, Wirkungen, Entdeckungen, Erfolge.

(Henry James, Die Kunst des Romans)

Prolog

Dies ist in erster Linie die Geschichte eines Menschen, geboren und aufgewachsen in einem postmodernen Ambiente eines westlichen Staates mit optimal geordneter Infrastruktur. Gut situierte Familienverhältnisse formen ihn zusammen mit seiner genetischen Veranlagung zu einem voll ausgebildeten Mitglied einer auf humanistischen Grundlagen erbauten Gesellschaft. Obgleich die Moral unter dem enormen Druck der Ökonomie zu bröckeln beginnt, versucht dieser Mensch traditionelle Wertvorstellungen zu wahren und beginnt Philosophien der Leistungsoptimierung mit Vorstellungen eines würdigen angenehmen Lebens zu verbinden. Dabei nimmt er zugleich Rücksicht auf seine Mitmenschen, während drei Säulen volkswirtschaftlicher Moralphilosophie von Adam Smith auf seinem genealogischen Fundament gebaut sind: Klugheit, Gerechtigkeit und Güte. Freilich hätte er nach Marx oder Brecht niemals ohne die Basis seiner Herkunft einen derartigen Überbau entwickeln können, doch ist dieser Verdienst Teil einer großen Geschichte und Segment unüberschaubarer Soziologie. Dementsprechend agiert er, wie Michel Houellebecq sagen würde, als symptomatisches Elementarteilchen in einem großen Kosmos aus Zeit und Raum. Beides spielt in dieser Erzählung keine Rolle im eigentlichen Sinne.

Nicht eine Bezeichnung von Orten, Zeiten, Subjekten oder Objekten ist hier von Bedeutung, sondern die Zeichen selbst. Nur so erkennen Leser aus sicherer Distanz Umstände und Entwicklungen, die mit einem voyeuristischen und intellektuellen Wohlgefallen beobachtet werden können und wie wir feststellen werden, ergibt sich ein ganz neuer Blick auf etwas, das zwischen den Zeilen zu finden ist. Etwas, das unser liebenswerter Mensch entdecken wird und das wir als Beobachter zweiter Ordnung nicht nur sehen können, sondern geradezu fühlen müssen.

Es gibt zahlreiche Dokumente, wie ein Tagebuch, das die innere Vielfalt seiner Gedankenwelt illustriert, Berichte, Photographien, sowie externe Aufzeichnungen von ihm nahestehenden Personen und psychologische Gutachten. Das Tagebuch wird im vorliegenden literarischen Experiment zu einem nachvollziehbaren Gestell artikuliert; nicht um dem Bemühen willen, eine möglichst wahrheitsgemäße Darstellung zu erlangen, sondern um alle Aspekte dieser menschlichen Existenz in eine Form zu pressen, die von Lesern ohne große Mühen erfasst werden kann. Wenn es um so etwas wie Wahrheit geht, dann entnehmen wir sie vielleicht aus einer Kombination verschiedenster Blickwinkel, doch bleibt sie zuletzt immer Konstrukt unser selbst. Deshalb mein Rat, dem Text aufmerksam zu folgen und keineswegs an lästigen Details festhalten. Denn das hier präsentierte Kontinuum wird sich ganz sicher auflösen.

So plausibel und zusammenhängend es auch ist; eine irrationale Kraft wird dafür sorgen, dass das Geschriebene mindestens dem Titel des Buches gerecht wird, ohne die Kosten dem Hauptprotagonisten in Rechnung zu stellen. Und genau um diesen geht es in erster Linie: ein sogenannter Homo sapiens. Über den Menschen an sich weiß die Menschheit mit Hilfe der Wissenschaftsformation schon eine ganze Menge. So haben psychologische Studien grundlegend festgestellt, dass es zahlreiche Möglichkeiten gibt, den Menschen empirisch gleichzuschalten. Während Soziologen doch immer auch den Hauch eines Philosophen in sich spüren, stützt sich der gemeine Psychologe im Zweifel lieber auf Methode und Statistik. Deshalb wird es auch in dieser teils dokumentarisch veranlagten Geschichte interessant zu beobachten sein, wie beispielsweise psychologische Gutachten mit persönlichen Tagebüchern korrelieren oder ob sie eher einer willkürlichen Diskrepanz unterworfen sind. Die Vielzahl vorliegender Schriftstücke aus unterschiedlichen Lebensabschnitten ermöglicht für ein sanftes Verständnis jene chronologische Ordnung, die zunächst als gegebener Zeitfaktor im Raum stehen soll: eine Woche. Es wird teilweise ganz bewusst darauf verzichtet, für Suspense und Spannung mit der Zeit ein wildes Spiel zu inszenieren. Konventionsbrüche werden durch Formmanipulationen oft deutlich sichtbarer oder bekommen den glamourösen Schein einer Neubelebung, doch dadurch leiden Aufmerksamkeiten im semantischen Spektrum, das hier den Großteil eines Versuchs darstellt, innovative Schreibkultur zu etablieren.

Verschiedene Perspektiven, die durch Abwechslung diverser Dokumente hervorgerufen werden, geben faszinierende Einblicke in die Welt des Menschen, der notwendigerweise seine eigene Welt, in der er lebt, zunächst für sich konstruiert und später dekonstruiert.

Was damit genau gemeint sein soll, wird sich im Verlauf der Erzählung noch zeigen. Zumindest ist gewiss, dass Leser nicht notwendigerweise an alle geschilderten Subgeschichten gebunden sind, um Essenzen zu verstehen. Weiterhin ist es nicht unmöglich, sich alles einzuverleiben und damit dem entgegenzustreben, was ein Wissensgläubiger vielleicht als höhere Emergenz bezeichnen würde. Betrachten Sie also dieses Werk als literarisches Experiment, das mit Zielvorstellungen der Vollkommenheit gleichermaßen umgeht, wie mit Fragmenten einer Diversifikation.

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