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Adelhard Winzer hat mikroskopisch kleine Augenblicke des Alltags gesammelt. Sein melancholischer Blick gilt den Ungewissheiten des Lebens in einer krisenhaften Gegenwart. Die Beobachtungen changieren zwischen Tag und Traum, Sein und Vergehen, Sehnsucht und Einsamkeit. Manche erzählen von dem beklemmenden Gefühl des alternden Menschen, fremd und unerwünscht zu sein in der heutigen Gesellschaft. Und trotzdem sind immer wieder auch Gelassenheit, Weisheit sowie eine unbeirrbare Freude am Dasein und an der Natur zu spüren. - Isa Schikorsky
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Seitenzahl: 49
„Adelhard Winzer hat mikroskopisch kleine Augenblicke des Alltags gesammelt. Sein melancholischer Blick gilt den Ungewissheiten des Lebens in einer krisenhaften Gegenwart. Die Beobachtungen changieren zwischen Tag und Traum, Sein und Vergehen, Sehnsucht und Einsamkeit. Manche erzählen von dem beklemmenden Gefühl des alternden Menschen, fremd und unerwünscht zu sein in der heutigen Gesellschaft. Und trotzdem sind immer wieder auch Gelassenheit, Weisheit sowie eine unbeirrbare Freude am Dasein und an der Natur zu spüren.“ Isa Schikorsky
Adelhard Winzer, geboren in Karlshuld, Donaumoos, lebt heute im Chiemgau. Erlernte das Bäckerhandwerk. Spielte mit sechzehn in der ersten Band. War Discjockey und als Berufsmusiker in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs. Veröffentlichte ein Kinderbuch. Arbeitete in einer Großbank. Wurde zur Lesung in den Grünen Salon der Volksbühne Berlin eingeladen. Belegte den dritten Platz beim Fränkischen Kurzgeschichtenpreis. Widmete sich, nach dem Eintritt ins Pensionsalter, endgültig dem Schreiben und Zeichnen.
Will ich einen Vorgang beschreiben, werde ich unterbrochen, gestört, aus dem Konzept gebracht. Doch der Gedanke will raus, während die nächste Unterbrechung folgt, der Rhythmus verloren geht. Nichts, an das ich mich erinnern könnte. Was wollte ich sagen?
Das Wichtige
Das Gerücht
Fragestunde
Das kurze Leben
Probleme
Ein kurzer Satz
Mann und Frau
Gericht
Lächeln
Der Idiot
Realität
Der Traum
Der Unbekannte
Rauschgift
Wissen
Namen
Ausreden
Das Böse
Das Ende
Tracht
Gestern
Die Frage
Das Buch
Der Wunsch
Blender
Der Lügner
Zynismus
Ergänzung
Roboter
Alte Liebe
Der Ballon
Lügen
Allein
Kurze Geschichte der Wolken
Nicht beschreibbar
Regenbogen
Der kleine Mann
Das Türmchen
Schwarz
Die Taube
Erkenntnis
Glaube
Traum
Einen Apfel auf der Straße essen
Sonne, Mond und Sterne
Kurzgeschichte
Das Unerwartete
Blicke
Mein Vater
Behauptung
Die Unbekannte
Feststellung
Das Versteck
Der erste Kuss
Halbmond
Skinhead
Das Wesen der Dinge
Deutschstunde
Berichtigung
Vergangenheit
Die Auserwählten
Hyäne
Wörterbuch der Lügen
Fortsetzungsgeschichte
Der Einsame
Ergänzung
Alptraum
Niemand
Das Verursacherprinzip
Werbung
Fragestunde
Memory
Wirklichkeit
Schreiben
Gift
Opfergeld
Der Morgen
Jugend
Mont Blanc
Das Gesicht
Vergessen
Tagebuch
Erklärung
Wörterbuch der Gefühle
Das Herz
Sicherheit
Die Fremde
Der Baum
Ein wahres Wort
Die Wahrheit
Sand
Der Schlüssel zum Glück
Vorwurf
Betrunken
Lachen
Der Fremde
Das Bild
Der Alte
Nachher
Sorgenfrei
Das Gesetz
Gespinst
Die Zeit
Kinder
Fantasie
Spaziergang
Das Leben
Der freie Mensch
Kein Ende in Sicht
Der Spiegel
Vorschriften
Der Ort
Die Stimme
Der Schwindel
Das Erkennungszeichen
Was wichtig ist
Wörter
Suche
Gestern
Manchmal
Liebe
Noch einmal
Ende
Links
Konjunktiv
Plus
Der Fehler
Einsamer Wolf
Der Wunsch
Der Rausch
Geltung
Die Frage
Erkenntnis
Evolution
Beispiel
Prüfung
Adelhard Winzer
Fußballspiele werden dargestellt, als gäbe es nichts Wichtigeres auf der Welt. Das Fernsehen ist schuld, sagen die Zeitungen. Die rücksichtslosen Zuschauer, entgegnet der Intendant. Der Rasen des Fußballfeldes ist frisch gemäht. Das Stadion bis auf den letzten Platz gefüllt. Das Spiel beginnt. Kurz nach dem Anpfiff wird der Superstar gefoult, stürzt schreiend zu Boden. Der Schiedsrichter ist sich nicht sicher, war es der Libero oder einer aus der Dreierkette? Er unterbricht das Spiel, berät sich mit den Linienrichtern. Daraufhin zückt er die rote Karte – und der Libero wird vom Platz gestellt. Die Zuschauer protestieren lautstark, zünden Feuerwerkskörper, Böller und Leuchtraketen. Geht es um die Weltmeisterschaft, wird das Video zurückgespult. Und das Spiel beginnt von vorne.
Ein Gerücht geht um. Milliardenprojekte der Regierung. Jeder weiß Bescheid, doch keiner hat es gesehen. Die eigenen Leute werden unterdrückt, sagen die einen. Die anderen wollen nichts wissen davon. Hier darf jeder seine Meinung sagen, heißt es, weil es keine Sensationen mehr gibt.
Ein Klavier hat wie viele Tasten? Wie viele Saiten eine Harfe? Wie viele Sprachen gibt es auf der Welt? Wie viele Tage benötigt der Mond, bis er rund ist? Und wie lange haben Sie gebraucht für die Antworten? Was mich interessiert, sind Verbrechen, sagte der Verbrecher. Und die couragierte Mutter auf die Frage, ob ihre Kids schon zur Schule gehen: Ich habe keine Kids, ich habe Kinder!
Du willst das Leben aufschreiben? Schreibe nicht, lebe! Sonst läuft es dir davon. Du hast keine Ahnung, wie schnell es geht. Hör auf damit, du kannst es nicht erzählen. Das Leben ist vorbei, bevor es noch begonnen hat.
Frühmorgens, auf dem Weg zur Arbeit, ist er es, der stehen bleibt vor der Verkehrsampel. Die anderen haben die dicken Autos, die besseren Jobs, die wirklich scharfen Frauen. Er ist es, der krank wird im entscheidenden Augenblick. Die anderen haben Paläste mit Swimmingpools, machen Urlaub auf Bora Bora. Er hat sich wieder einmal verhaspelt, weil eine unerwartete Rechnung dazwischenkam. Er denkt: Man sieht mir alles an! Ich komme nicht weiter! Aber es stimmt nicht, es stimmt überhaupt nichts. Der freie Gedanke ist nicht frei. Das Problem kein Problem. Den richtigen Gedanken gibt es nicht. Wer weiß, wohin wir gehen, wenn wir schlafen, nachts?