Jazz - Adelhard Winzer - E-Book

Jazz E-Book

Adelhard Winzer

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Beschreibung

Jazz ist ein aufreizender Versuch, die Realität in ihren unterschiedlichen Facetten zu begreifen. Sanft und poetisch, spontan und provokativ. Dem Free Jazz verwandte Stories, in denen der einsame Mann ebenso zu Wort kommt wie der angriffslustige Stammtisch und das ruhestörende Schweigen. Klar und deutlich, naiv, fantastisch, dominant. Ein Buch, das jedem Vergleich mit der aus allen Fugen geratenen Welt standhält.

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Adelhard Winzer, geboren in Karlshuld, Donaumoos, lebt heute im Chiemgau. Erlernte das Bäckerhandwerk. Spielte mit sechzehn in der ersten Band. War Discjockey und als Berufsmusiker in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs. Veröffentlichte ein Kinderbuch. Arbeitete in einer Großbank. Wurde zur Lesung in den Grünen Salon der Volksbühne Berlin eingeladen. Belegte den dritten Platz beim Fränkischen Kurzgeschichtenpreis. Widmete sich, nach dem Eintritt ins Pensionsalter, endgültig dem Schreiben und Zeichnen.

Jazz ist ein aufreizender Versuch, die Realität in ihren unterschiedlichen Facetten zu begreifen. Sanft und poetisch, spontan und provokativ. Dem Free Jazz verwandte Stories, in denen der einsame Mann ebenso zu Wort kommt wie der angriffslustige Stammtisch und das ruhestörende Schweigen. Klar und deutlich, naiv, fantastisch, dominant. Ein Buch, das jedem Vergleich mit der aus allen Fugen geratenen Welt standhält.

Jazz ist nicht Jazz allein

der erlösende Schrei eines

Träumers nach dem Erwachen

Weltordnung der Zufälle

reglementierter Kontrapunkt

Aufruhr und Schluss am

Ende des Lichts Jazz ist

nicht Jazz ist nicht

Jazz ist Jazz

Inhaltsverzeichnis

Der rote Bikini

Der einsame Mann

Träume

Die Vertrauten

Künstler

Cioran

Kurze Geschichte

Künstler

Frauen

Déjà-vu

Künstler

Die portugiesische Frau

Klarheit

Der Fremde

Sommelier

Der Freund

Mehrheit

Genie

Traum

Der Rücken

Taxi

Möglichkeitsformen

Notizbuch

Die Prüfung

Leben

Der Metzger

Kartoffel

Gerüche

Möwen

Mittag

Selbstvertrauen

Der Kopf

Antwort

Anweisung

Der Mond und die Sonne

Das Bild

Stammtisch

Das Gespräch

Der Traum

Stammtisch

Der ungebetene Gast

Der Spieler

Künstler

Hemmung

Einzahl

Künstler

Der Streit

Der einsame Mann

Erkenntnis

Wüste

Bauernmarkt

Bescheidenheit

Gedanken

Stammtisch

Das Kind

Gesundheit

Ruhestörendes Schweigen

Prüfungsfrage

Stammtisch

Korrektur

Heimat

Liebeserklärung

Der Baum

Sorgenfrei

Wiederholung

Der einsame Mann

Die alte Hausmeisterin

Die Lüge

Die große Liebe

Stammtisch

Schule

Stammtisch

Namen

Stammtisch

Vorwurf

Diktat

Wissen

Suche

Werbung

Der einsame Mann

Leben

Rarität

Der einsame Mann

Unglaublich

Der einsame Mann

Stammtisch

Kinder

Augenblick

Im Zillertal

Der Weg

Täuschung

Der einsame Mann

Schönheit

Das Hotel

Lobby

Der einsame Mann

Der Wunsch

Der Auftrag

Unterwegs

Euro

Begeisterung

Abfindung

Die Stille

Schattengebilde

Zuhause

Glas

Papier

Vernunft

Der einsame Mann

Gerechtigkeit

Realität

Antwort

Die Wahrheit

Hunger

Krimi

Dreitakter

Die Frage

Das Haus

Daten

Liebe

Verirre dich

Zigaretten

Probleme

Der Morgen

Vorwärts

Der Fremde

Gestern

Vermutung

Mathematik

Hilfe

Nichts

Die Liebe

Callcenter

Der Termin

Ausrede

Glauben

Glück

Alles in Ordnung

Der Fremde

Blind Date

Schweigen

Dunkelheit

Der Fluch

Aufklärung

Der Musiker

Groß und Klein

Rummel

Veränderung

Der rote Bikini

Ein Mann sitzt unter einem Sonnenschirm am Strand allein auf einer Liege. Er hat starke Schmerzen in der linken Schulter. Man erkennt es daran, dass er sie bewegen will, aber nicht bewegt. Ein Hund läuft kläffend ins Wasser. Am Himmel ein Propellerflugzeug, das Reklame macht für eine Restaurantkette. Eine Frau im roten Bikini geht vorbei. Niemand hat bemerkt, dass der Mann aufgestanden ist. (Es muss sehr viel Zeit vergangen sein.) Der aufgespannte Sonnenschirm steht noch am alten Platz, sein Schatten weit entfernt im Meer.

Der einsame Mann

Er ging mit auf dem Rücken verschränkten Händen am Strand entlang, wie er es von den Einheimischen gesehen hatte. Der Spaziergang brachte ihm aber keine Erholung. Seine Hände erinnerten ihn an das Wort EWIGKEIT, das ihm eingepflanzt wurde als Kind: Wenn du die Gebote nicht einhältst, kommst du in die Hölle! Dort musst du bleiben bis in alle Ewigkeit! In der Kirche hieß es: Sei still! Mütze runter! Pst! Der liebe Gott hört alles! Sieht alles! Hört und sieht er euch auch, die ihr mir das eingetrichtert habt?!

Träume

Im Traum läuft vorbei, was nicht vorhanden ist in der sichtbaren Welt. Angst und Verzweiflung, Kreuz und Finsternis. Menschen lächeln, wenn sie trauern, weit unten allein mit sich selbst.

Die Vertrauten

Jene, die sich selbst erhöhen. Jene, die niemals ein falsches Wort sagen. Die Neugierigen. Wissbegierigen. Die Ungläubigen. Teilnahmslosen. Jene, die sich einer Sache hingeben, ohne zu fragen. Die Untröstlichen und die Tröstlichen. Die Gedankenlosen. Die Großen und die Kleinen. Die Einfachen und die Komplizierten. Die Treuen und die Untreuen. Jene, die alles verlangen von dir. Die Armen und die Reichen. Und die wirklich Reichen, die ihren Reichtum nicht genießen können. Sie alle sind heute bei mir.

Künstler

Ich habe gute, aber auch miese Zeiten erlebt. Ich möchte nicht unbedingt sagen, es hätte mich gestärkt, eher gefestigt. Ich mache immer noch Fehler, es geht gar nicht anders. Allein den Großen wird Beachtung geschenkt!

Cioran

Er kannte Cioran. Wurde fünfmal operiert. Er fantasierte nach jeder Operation: Ich komme aus Rumänien! Er war arm, er war reich. Er kannte Cioran.

Kurze Geschichte

Alte Männer. Junge Frauen. Hunde. Katzen. Tennis. Fußball. Bett. Tisch. Stuhl. Fenster. Tür. Verheiratet. Sieger. Verlierer. Licht und Schatten. Erde. Luft. Wasser. Onkel. Bruder. Schwester. Arm. Reich. Sonne. Mond und Sterne. Morgen. Laut. Leise. Gestern. Heute. Indirekt. Leben. Direkt. Sterben.

Künstler

Schaue ich nach oben, sehe ich die Krone einer Esche, die womöglich gar keine Esche ist. Die Leute erwarten von mir, dass ich den Baum beschreibe. Wenigstens seine Blätter, die im Sonnenlicht ihre Farben wechseln, sich drehen wie Tänzer im Wind.

Frauen

Eine Journalistin fragte den großen Schauspieler nach seinem Lieblingslied. TICKET TO RIDE, sagte er. Warum? Weil mich meine Frau verlassen hat. Nach einer Pause fügte er hinzu: Die meisten Leute wissen nicht, wie viele Frauen ich schon verlassen habe!

Déjà-vu

Am ersten Tag ist man noch nicht hier. Am zweiten erinnert man sich an die Strafzettel. Am dritten Tag sieht alles schon wieder so aus wie im letzten Jahr. Neben der Straße die verwitterte Bautafel. Die Strandbar sucht einen neuen Pächter. Das Hochhaus ist noch nicht fertig. Der Campingplatz eine Mülldeponie. Die Strandgebühr ist teurer geworden. Nur das Meer hat sich nicht verändert. Wild und aufbrausend kommt es auf mich zu.

Künstler

Er sagte: Es gibt keine Bücher mehr. Sie wurden verboten, ausgemerzt. Wer was sagen will, hebt seine Hand, und hat sich schon verraten. Wer schreiben will, wird verhört, in Ketten gelegt. Es gibt nichts Geschriebenes mehr.

Die portugiesische Frau